Pränumerationspreise: Für Laibach (sammt Zustellung in's Hau«): Ganzjährig . . fl. 5.— Halbjährig . . „ 2,50 Vierteljährig . „ t.25 Mit Postversendung: Ganzjährig, . fl, 6.— Halbjährig . . „ 3.— Vierteljährig . „ 1.5» Einzelne Nummern 2 kr. eitschrift für vaterländische Interessen. (Erscheint Tinstllg und Fttitllg.) Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Mitlheilungen nicht berücksichtiget. Jahrgang V. Laibach, Dmstag am 15. März 1870. Insertionsgcbührrn. Für die zweispaltige Petit, zeilc oder derc» Raum be' einmaliger Einschaltuna «kr.,2mal8lr., 3ma!I0lr / Stempel jedesmal 30 fr. f Nndaktion: Hauptplah Nr. 313, III. Stock. 5 Administration eben­daselbst in Ottokar Kl err« Buchhandlung Nr. 21 Der Antrag Petrino's. Ueber die Zurückweisung dieses Antrages für den auch die Polen nicht stimmten äußert sich die „Politik", natürlich vom öechischen Standpunkte aus, folgendermaßen: Dadurch, daß die Majorität beschloß, den Antrag Petrino's einem Ausschusse nicht zuzuweisen, denselben also todtschlug, bevor er überhaupt zur Diskussion gelangen tonnte, bewies sie konsequen­ terweise, daß sie eine Verständigung mit alle n oppositionellen Ele­ menten noch weniger wolle. Es ist dieß ein reichsiäthliches Analogen zu jener Begebenheit aus der Session des böhmischen Landtages vom Jahre 1863, als die deutsch-zentrallstische Fraktion es abschlug, einen Ausschuß einzusetzen, der die Mängel der böhmischen Landtagswahl­ ordnung prüfen sollte. Denn gänzlich analog ist die Thalsache, daß die Reichsrathsmajorität es selbst der „auf legalem Boden stehenden" Opposition verwehrt, kommissionell die Bedenken zu prüfen und zu diskutiren, welche diese gegen die Verfassung vorbringt. Wi r sind weit entfernt, über solchen Hochmuth entrüstet zu sein. Wir schrieben am 12. Februar d. I., daß wir wohl die edlen In­tentionen Baron Petrino's und seiner Genossen anerkennen, allein daß „3, priori ein solcher Antrag im Wiener Reichsrath nicht am Platze sei, weil jeder denkende Politiker lange bereits eingesehen haben muß, daß dieser Reichsrath und diese Regierung total unfähig sind, die österreichische Verfassungsfrage zu lösen und demnach einen solchen Antrag auch nur zu würdigen," und daß der „Enderfolg des letz­teren heute schon entschieden sei." Man sieht, wir haben uns nicht geirrt. Keine zwölf Stimmen erhoben sich für den Antrag, ja selbst die „transigirenden" Polen bewiesen, daß sie gewillt sind, ihren Holzweg konsequent weiter zu wandeln. Dennoch stehen wir nicht an, das erzielte Resultat als sehr werthvoll zu bezeichnen, — werthuoll für die Opposition. Es mag das paradox klingen, wir wollen uns deutlicher darüber aussprechen. Wir sprachen nämlich unsere Ueberzeugung dahin aus, daß der An­trag Petrino's seinem Wesen nach resultatlos bleiben werde, und daß wir uns deßhalb nicht für denselben aussprechen können, allein wir gaben zu, es sei gut, daß Europa durch das Einbringen des­selben auch im Wiener Rumpfparlament wieder darin bekräftigt werde, daß die österreichische Verfassungskrisis weit über die Grenzen West­galiziens humusreiche. War das ein Gewinn, so ist der Gewinn, der aus der Ablehnung des Antrages bei dessen erster Lesung re­sultirt, ein noch größerer. Die Negierung, ihre dienstfertige Reichs­rathsmajorität und deren Preßorgane wurden nämlich seit zwei Jahren nicht müde, bei allem Festhalten an den später formulirten Grundsätzen des Majoritatsmemorandums zu versichern, die verfas­sungstreue Rigorisität und Unbeugsamkeit richte sich nur gegen jene perverse Opposition, die „außerhalb der Legalität" stehe und den „Boden der Verfassung" nicht betreten wolle; man sei jedoch jeden Moment bereit, Beschwerden zu hören und zu prüfen und Verhand­lungen einzuleiten, sobald die Opposition jenen Boden betrete und fein „legal" ihre Sache vertrete. Und da eben diese „perverse, ille­gale" Opposition die böhmisch-mährische ist, so mußte es diese sehr interessiren, wie sich wohl die Regierung und die Reichsrathsmajo­rität dazu verhalten werden, wenn einmal „legale, auf dem Boden der Verfassung" stehende oppositionelle Elemente jene Einladung auch akzeptiren und in's praktische übersetzen wollten. Das ist denn nun geschehen. I m Reichsrathe, in gcschaftsordnungsmäßigcr Form, in aller Legalität und Verfassungsmäßigkeit ersucht Baron Petrin« im Namen mehrer „legal" Oppositioneller, daß ihre Beschwerden gehört, in einem Ausschusse erörtert und behandelt werden; kurz, alles trifft zu, was die Hochwächter der Verfassung verlangen. Und siehe da! trotz alledem wird den Petenten die Thüre vor der Nase zugeschla^ gen. Das nennen wir einen großen Gewinn. Wir werden nnn neuerdings durch ein eklatantes Faktum darin bekräftigt, wie recht und klug der böhmische Vertraucnsmänneillub handelte, daß er die Einladung der Majoritätsregicrung zu Unterhandlungen ablehnte. Heute kann die böhmisch-mährische Opposition nicht bloß darauf hin­ weisen, daß man im Reichsrath mit der polnischen Resolution Fang- ball spielt, sie kann sich auch auf die Thalsache stützen, wie die Reichsrathsmajorität mit einer „legalen" Opposition umspringt, in dem sie deren Begehren gar nicht hören will. Es scheint, daß man gar nicht merkte, man habe mit der brüsken Ablehnung des An­ träges Petrino's auch die böhmische Angelegenheit und deren Dis­ kussion im Reichsrathe einfach abgelehnt, denn diefe war in jenem Antrage nach der Intention des Antragstellers mitenthalten. Das ist eine Lehre, die wir uns merken werden, und wir sind nun Baron Petrino doppelt verbunden, daß er uns auch zu dieser Lehre verhelfen. Zur Situation. Zur Charakteristik der Strafprozesse gegen die na lionale Geistlichkeit bringt die „Politik" aus Mähren fol­gende Daten: Unsere Vureaukratie, die als Muster jedermann em pfohlen weiden könnte, hat es in Mähren, seitdem der Zisleithanis mus sich hier breit macht, am meisten auf die nationale Journalistik und den nationalen und oppositionellen Klerus abgesehen. Es regnet Strafprozesse nach dem bekannten Thema „§. 65, 300, 302 u. f. w.", und die politischen Behörden, welche die Prediger polizeilich über wachen, leisten dabei von der Regierung gern gesehene Dienste Einige Worte, wie z. V. „neue Gesetze", „Zivilehe", „Volksschule" „verwerflich" :c,, die nach Bedarf und Geschmack herausgerissen wer­den, genügen, um einen gehorsamsten Bericht hohen Orts erstatten und zugleich pflichtschuldigst sagen zu tonnen, daß N. N. über das „bekannte Thema" eine leidenschaftliche Predigt gehalten, welche — Gott sei Dank — viel Anlaß biete, den gastlichen Herrn strafge richtlich zu behandeln. Wie jüngst gemachte Erfahrungen lehren wird so ein gehorsamster Bericht der k. k. Staatsanwaltschaft abg ­treten und allenfalls mit der Bemerkung ergänzt, „man brauche wo i nicht auf das im höchsten Grade strafbare Beginnen des N N hinzuweisen, da man von der Energie und dem Eifer der . Staatsbehörde ohnehin bestens überzeugt sei, daß die Sach niä nur zur Kenntniß genommen, sondern auch strengstens zu Ende ge führt werde." Solch' ein Wink wird natürlich äußerst gewissenha beherziget, es wird ein großartiger und kostspieliger Untersuchungs­apparat Monate lang in Bewegung gesetzt, riesige Am skonvolut werden aufgehäuft, es wird endlich auch eine Schlußverhandlung an geordnet, und der vor die Schranken des Gerichtes vorgeladene, monatelang inquisirte und gehetzte Pfarrer oder Koopera r, sobald es einigermaßen thunlich war, auch verurtheilt, oder aber es erklär im letzten Momente der Staatsanwalt — nachdem trotz gepflogen Korrespondenzen mit den administrativen Behörden das nothwendige Beweismaterial nicht angesammelt werden konnte — er sei von der Verbrecherqualilät des betreffenden Herrn Paters wohl im innersten überzeugt, aber nach der bestehenden Strafprozeßordnung müsse er die Anklage fallen lassen, weil — kein objektiver Thatbestand vor­handen sei. Das war der Ausgang der am 8. d. M . vor dem hierortigcn Landesgerichte abgehaltenen Schlußverhandlung mit dem Poslovicer Pfarrer, ehemaligen Landlagsabgeordneten und Deklarantcn k. Ver­ger, welcher der Giskra'schen Bureaukratie vonwegen feines kirchlichen und nationalen Wirkens schon lange ein Dorn im Auge ist. Auf die Insinuationen des Hradischer k. t. Bezirtshauptmanues Staschek wurde derselbe beinzichtigt, in der von ihm bei der vorjäh­rigen Velehradfeier gehaltenen Abschiedspredigt, die neuesten liberalen Gesetze von der Kanzel verflucht zu haben, und er wurde unter einem wegen Verbrechens nach §. 65, und Vergehens nach §, 300 St.-G. verklagt. Die Beschuldigung erwies sich, wie bereits erwähnt, als grundlos, da einzig und allein die verworrene und in sich selbst widerspruchsvolle Aussage des k. k. Boten des k. k. Bezirkshaupt­nillnues Staschek, Namens Weinlich, im Gegensatze zu den Angaben sämmtlicher übrigen Zeugen, das Substrat nicht nur des Strafver­fahrens, sondern auch unterschiedlicher gehorsamster Berichte des l k. Kommissärs Werner an den Bezirtöhauptmann Staschek und von diesem wieder an den k. k. Statthalter Baron Poche bilden. Es wurde nämlich aus Anlaß der vorjährigen Velehradfeier — um mich eines Ausdruckes des Verteidigers des ?. Beiger, Herrn Dr. Wolfgang Kusy, zu bedienen — zur Ueberwachung jenes kirchlichen Festes eine Art schwarzen Kabinets in Velehrad etablirt, über das Verhalten und die Predigten des Klerus gehorsamst sehr gründlich, aber auch sehr grundlos rapportirt, und insbesondere in einem Be­richte des Herrn Staschek an den Statthalter vom 12. Juli 1869 ein wahrer Schauerbericht über die angeblich verderbliche Thäligkeit der mährischen Priesterschaft erstattet, derselben die niedrigsten und gemeinsten Motive unterschoben und die Unterdrückung der Velehrad­feier eifrigst befürwortet. Ich bin leider nicht in der Lage, den Wortlaut dieses bezirks­hauptmännlichen Musterberichtes einschicken zu können, da dem An­trage des Veitheidigers auf Verlesung desselben aus den Gerichts­akten infolge Widerspruchs des Staatsanwaltes nicht stattgegeben wurde. Derselbe bietet jedoch ein wichtiges Aktenstück zur seinerzeitigen Schlußverhllndlung über die Moralität dieser neuen liberalen Aera. Feuilleton. Laibacher Silhouetten. Es bleibt also dabei, daß das „Tagblatt" witzig ist und zwar witzig in einem Grade, der selbst für Rechtgläubige (darunter be­greift man selbstverständlich nur Leute, welche an den „Tagblatt"­Koran glauben und den Kultus des modernen Liberalismus pflegen) mit menschlichem Begriffsvermögen oder Verstände unzugänglich ist. Nur hat dieser Witz das Eigentümliche, daß nur derjenige, der solche Tiraden schreibt, lacht, während die übrige Welt davon nicht touchirt zu werden pflegt. I n neuester Zeit macht dieser moralisch stark in Haverien ge­ rathene Windbeutel der ehrwürdigen „Novice" den Hof. Sonst pflegen Leute oder Luftfpringer und Abentheurer seinesgleichen nur jenen Damen lästig zu fallen, von denen sie was hoffen, oder alten Tanten, die hübsche und vor allem reiche Töchter haben; in allen übrigen Fällen pflegen sie unbändig jene zu beschimpfen, von denen sie, wenn auch nur moralisch — denn fi fische Kraft schätzen sie in der Regel höher — zur Thüre hinausgeworfen worden sind. Was mag nun den journalistischen Jungen, der sich bisher der „Novice" gegenüber konsequent sehr ungezogen benommen, bewogen haben, mit der alten Dame zu kokettiren? Hat sie etwa hübsche Töchter? Hat sie gar reiche Töchter? Wir wissen das nicht, denn derlei Abentheurer haben in der Regel eine erstaunlich gute Spürnase, sie wissen sehr gut den Wind zu taxiren, der von irgend einer Seite weht, sie wissen auch, wa s der Wind allenfalls bringen könnte, und suchen vor allem ihren höchsteigenen, ihnen sehr werthen, sonst aber gerade nicht werthvollen Leichnahm zu salviren. Tagesneuigkeiten. — Der Hermagorasverein hat für das Jahr 1871 nachfolgende Preise zur Bildung des slovenischen Volkes und zur Hebung der heimatlichen Literatur ausgeschrieben: 1. 150 fl. für die beste volkswirt h schaftliche Arbeit (mit Ausnahme solcher, welche Obstzucht, Feldbau und Bienenzucht zum Gegenstande haben) im Umfange von beiläufig 5 Druckbögen; 2. 100 fi. für 4 kürzere Originalerzählungen, und zwar zu je 25 fi, für jede im Umfange von beiläufig ^ Druckbogen; 3. 100 fi. für 4 kürzere Arbeiten belehrenden Inhaltes, und zwar je 25 fi. für jede Arbeit im Umfange von ^ Druckbogen. Die Arbeiten sollen an­regend und zugleich leicht faßlich dargestellt sein, weil sie vorzüglich für die Jugend und das Volk bestimmt sind. Die bezüglichen Ma­nuskripte sollen dem Vereine bis längstens 1. Dezember l. I . in der üblichen Form eingeschickt werden. Die Preisvertheilung soll am Vodnikfeste (2. Februar) 1871 vor sich gehen. — Das Oberlandesgericht hat in Sachen der Barbara Übry t den Rekurs der Staatsanwaltschaft verworfen. Somit ist der Ein­stellungsbeschluß wegen Mangels des Thatbestandes rechtskräftig. — Somit hätte die „interessante" Affaire ihr Ende erreicht. — Dem „Wdr." wird aus Cattaro, 10. März tclegrafirt: FML . Wagner dankte brieflich der Kommune für eine Veglückwün­schungsadresse, was unter der Bevölkerung Indignation hervorrief, weil diese Kommune eine solche nicht beschlossen hatte. — Das hat noch gefehlt! Lokales. Lllibach, 15. März. — (Die „81ov«uiHH") hielt gestern eine Ausschußsitzung, worin, wie wir vernehmen, beschlossen wurde, künftigen Freitag Abends eine Generalversammlung einzuberufen und auf die Tagesordnung folgende drei Fragen zu stellen: 1. Debatte über das Erwer b st euergesetz; 2. Berathung über das Verhalten der na­tionalen Partei den demnächst stattfindenden Ergänzungswahle n in den Gemein de rath gegenüber; 3. Petition an das Abge­ordnetenhans gegen das Zwangs-Zivilehegesetz. Bei der Wichtigkeit der genannten Gegenstände ist eine sehr zahlreiche Vctheiligung sei­tens der Mitglieder lebhaft zu wünschen. — (Sitzung der Handelskammer.) Wie wir vernehmen, findet heute Dinstllg, 15. d. M. eine Sitzung der Handelskammer statt, wo das Erwerbsteuergesetz diskutirt und gegen dasselbe ein Prolest eingelegt werden soll. I n der Hitze des Gefechtes vergißt das Laibacher Anzeige ­blat t sogar das neueste, höchst pikante Ereigniß von Laibach zu einem gut gespickten, mit höchsteigenen Witzen verbrämten Skan­dälchen zuzuspitzen. Dieses Ereigniß nimmt an jenem Orte seinen Anfang, wo die berühmten, seitdem freilich oft genug maltraitirten „kothbespritzten und lhrangeschmierten Moraststiefel" zuerst auftauchten und betrifft leider keinen Nationalen, was das Anzeigeblatt oft ge­nug, freilich nur im Stillen, bedauert haben mochte. Vielleicht ist jedoch diefes „feine" Skandalchen noch nicht zu den Ohren der tag­blättlichen Polizei gekommen, deßhalb beeilen wir uns, ihm dasselbe zur beliebigen Ausbeute zur Verfügung zu stellen. Ein Staatsanwaltsubstitut, der nur durch einen äußerst gewagten 8»Ito ruoi'wle über die Köpfe mehrer Vordermänner fubstituircnder Anwalt des Staates geworden, ließ sich auf den feinen Parquetten des Tanzsaales oder bei der wohlbesetzten Tafel — das Lokale ist nämlich gleichgültig — einige Aeußerungen entschlüpfen, die auf den parquettirten Boden ebensowenig gehörten, wie die vielfach be­ anständeten Moraststiefel, und wurde deßhalb gefordert, nicht etwa um eine Summe Geldes, das er schuldig gewesen wäre, obschon das im menschlichen Leben doch auch Passiren soll, sondern auf Säbel. Säbel sollen indeß selbst für die sogenannten Eisenfresser nicht recht gut verdaulich sein; vielleicht mochte der Geforderte obendrein noch schwache Nerven ober gerade um die Zeit des bevorstehenden Duells etwas wichtigeres zu thun gehabt haben, er schlug unter dem Verwände, daß er durch den Zweikampf den Staat und die Anwalt­ schaft nicht in Gefahr bringen könne, die höfliche Einladung aus, gerade fo, wie man etwa eine Prise Tabak ausschlägt. Doch damit war den blutdürstigen Forderern, denn es waren deren zwei, fo wenig gedient, daß sie entschieden erllarten, ihren Mann zu packen, wo sie ihn erwischen und ihn mit Peitschenschlägen zu traktiren. Selbstver­ — (Der dlllMlltische Verein) gibt nächsten Sonntag im land­schaftlichen Theater seine sechste Vorstellung. Hiezu wurde gewählt die melodiöse Operette „Lei-e^an", welche bei der ersten Auffüh­rung so vollständig durchdrang, daß sie wohl noch öfter unter all­gemeinem Beifall gegeben werden tonnte, als dieß von Seite des dramatischen Vereins geschehen kann. Dieser reizenden Operette geht ein neues Originallnstspiel ,,V I^'ubljÄuo^o äajiuo!" voran. Da in demselben die vorzüglichsten Kräfte des Vereins beschäftigt sind und das Stück selbst manche recht erheiternde, aus dem Volksleben gegriffene Momente bietet, so dürfte sich auch diese Vorstellung gleich reu bereits gegebenen von Seile des Publikums eines außerordentlich zahlreichen Besuches erfreuen. — („Die 50 fl. des Dr. Vleiwcis") betitelt das „Tagblatt" einen Leitarlikel, den wir kaum der Beachtung werth fänden, wenn nicht diese idealen 5V fl, dem lauernden Plänkler des berüchtigten Blatles Gelegenheit böten zu Ausfällen auf die nationale Journa­listik. Das Blatt ist nämlich entrüstet über die Impertinenz der „Iantschberger Literaten", welche sich unterfangen, der Ansicht zu sein, diese problematischen, nur im Gehirnkasten der rasenden Stribler spukenden 50 fl. wären als Brandfackel von irgend einem Nem­«kutar hingeworfen worden, um einen Angelpunkt auf die nationalen Führer zu geben. Der Name eines Dr. Bleiwei s ist so erhaben über einen derartigen Verdacht, der Boden, auf dem er steht, so fest, daß ihn die tagblältlichen Maulwürfe nicht einmal aufzuwühlen wa­gen; deßhalb lehrt sich der ganze Groll dieser Notte gegen die na­tionale Journalistik, welche das Volk Hetze, die NeuiLtutarje als Feinde des Landes, Ketzer und alles denkbare darstelle und gegen sie den offenen Krcuzzug predige, fo daß ihre Ausdrücke noch ärger wä­ren, als die Prügel am Ianjöberge. Da ist in jeder Zeile der Ruf nach Polizei und Staatsanwaltschaft zu lesen, da riecht alles nach Denunziantenpulver und ähnlichen in der ehrlichen Polemik wohl nicht anzutreffenden Hilfszeitwörtern. Wir entgegnen darauf nur das eine: Es ist nämlich gut für die Nenwkutarji, daß das „Tagblatt" in einer Sprache geschrieben ist, welche das Voll nicht kennt, daß der Leserkreis des „Tagblatt" nur ein äußerst beschränkter ist und daher die aufreizenden Artikel vom Volte nicht gelesen weiden, daher nicht die Wirkung hervorbringen, die man vielleicht beabsichtigt. An jenen aber, denen das „Tagblatt" aus der Seele oder zum Herzen spricht, ist bereits nichts mehr zu verderben, sie sind von dem darin abgelagerten und täglich in Fülle gebotenen Giftstoffe bereits so sehr infizirt, daß sie keine Hoffnung der Besserung aufkommen lassen. Daher ist das Quacken des tagblältlichen Frosches nur ein Lautesfctt, es dringt nicht über jene Sfäre hinaus, in der sich diese liberale Unke behaglich fühlt. Freilich wird ihr unmelodisches Geschrei mit­ ständlich kann indeß ein t. k. Staatsanwalt, auch wenn er bloß Substitut ist, unbeschadet des Staates nicht gleich einem Hunde öffentlich gepeitscht werden, und so hielt der Refusator tagelang frei­willigen Karger, bis ihm die Zimmerluft schließlich denn doch zu schwül! wurde und er eines schönen Tages spurlos verschwand nnd zwar ohne Pomp, ja sogar ohne das unter Verfassungsfreunden un­vermeidliche Nbschicdsgelage. Wo er jetzt weilt, wissen die Götter; die Peitsche wird ihn vielleicht nicht ausfindig machen. Somit wäre also die Geschichte zur allgemeinen Zufriedenheit zu Ende, sie verlief ohnehin in aller Stille und weckte nicht einmal jene Paragrafe aus dem Schlummer, welche über das Duell han­deln. Schade! Es hätte wenigstens einen kleinen Rumor gegeben und dann würde der Gerichtssaal einmal eine andere Fhsiognomie angenommen haben, man hätte zur Abwechselung einmal verfassungs­freundliche Gesichter auf der Anklagebank strahlen gesehen. Wie ge­sagt, Schade, ewig Schade, daß die Geschichte so ruhig verlief, denn von dem Schauspiel des Auspeitschen« auf der Gasse hätten nur die Gassenjungen profitirt. Doch der Gerichtssaal hat jetzt eine andere Bestimmung, es sollen nämlich die Händel zwischen den Turnern und den Verbre­chern von Ianjöe endgillig entschieden werden. Es ist recht erbaulich so eine Szene zwischen Richter und Angeklagten, namentlich, wenn der eine von beiden witzig ist. Die Verhandlung ist deutsch. Das ist Lüge. Also slovenisch! Auch nicht, sie ist krainerisc h und zwar produziren sich die Richter in jenem wunderbaren Laibacher Idiom, das wir an unseren Köchinen mit Recht so bewundern. Welcher Ohrenschmaus für einen slovenischen Linguisten! Das sollte nur bei Entre gegeben werden. unter unbequem, wenn man es hören will, aber gefährlich ist es nicht und wird wohl kaum flüchtige Hasen erschrecken. Am allerwe­ nigsten aber wird es dem Frosch gelingen, seiner Stimme Achtung zu verschaffen, denn Frosch bleibt immer Frosch, mag er sich noch fo mächtig blähen und noch so unbändig lärmen. ^ . (Zur Iliujöbergei Affaire.) Bei den Verhandlungen über die Ianjöberger Affaire stellte ein anwesender Lanbmann an seine Umgebung die naive Anfrage, ob denn die Turnerfahne dieselbe Geltung habe und ebenso respcktirt werden müsse, wie die kaiserliche oder die Nationalfahne, und ob etwa die Besitzer der Gärten und Felder um Laibach es sich hätten gefallen lassen müssen, wenn die Turner und ihre Freunde auf denselben sich hatten herumtummeln wollen. Man blieb dem Frager iu furo die Antwort schuldig. Wir bitten hiedurch die im heutigen Blatte siehende Glücks-Offerte des Bankhauses I<»X. 8 kr. st. > !r. Weizen pi. Metzen . . 5 — Erbsen pl. Metzen . 5 50 Korn ,, 3 — Fisolen 5 — Gerste 2 80 Rindfleisch pi. Pfd. — 22 „ Hafer 2 — Kalbfleisch „ — 22 „ Halbftucht — — Schweinefleisch „ — 23 „ Helden 2 70 Schöpsenfleisch „ — 21 „ Hirse 3 — Heu pr. Zentner . 1 10 Kukuiuh — — Stroh „ — 85 „ Erdäpfel 2 Holz, hartes, pr. Klst. 6 50 „ — Linsen 5 50 — weiches, 22" „ 5 " Marktpreise in Krainburg, am 7. März 1870. fi-kr. fl-jkl. Weizen pr. Metzen . . 5 45 Hirse pr. Metzen . . 3 30 Korn / > > 3 60 Kukurntz „ . . 3 20 Gerste — — Erdapfel „ . , 1 80 „ . . Hafer // > > 2 50 Linsen „ . . — — Halbfcucht — — Erbsen „ . . — — „ > > Heiben --2 80 Fisolen „ . . 3 52 vl> bisher Advokat in Rann, hat seine Advokaturskauzlei nunmehr in I^»ikÄoli, »lu »lteu Markts Nr. lli8, m Keller'scheu Hause nächst der eisernen Brücke er­öffnet^ 14—3. Fecht- und Turmlntemcht. H Um dem lebhaften Wunsche des ? . 1' . Publikums zu begegnen, eröffne ich den zweiten Kurs am 15. März Abends 7 Uhr für Fechter und Turner, sowie auch für Mädchen den Unterricht. Die Anmeldungen hiezu werden am genannten Tage in der Turnhalle im Tr. Zwayer'schen Hause, Gradischa-Vorstadt Nr. 4l entgegengenommen. 16—3. MaMsaKlnr-Maarm- MMung am hiesigen Platze wird ein unter günstigen Vedingnissen aufgenommen. 20—1 . Erforderlich ist die Kenntniß der 8loveili8rißin»l-8t»l»t» pränneu>l.a8e ninä übernll ^ ^« 2U, llauleu rluä 2U, ZpielLir erlaubt. -X­ ^ „llottez 8e8bii dei l/olln!" " Allerneueste »>it tle^vinneu ^vielleruin Kellen ­^ teucl verinenrte li»pit»lien-Verlu»uuK -x> ^ vun über 4 Mllionen. Die Vei'IosuilA ßÄl'Äntll't uuä vnllxiekt äi« 8t»»t8­Ne^ierunß 8«Ui8t. Lsziriu äsr ^ioliuii^ anr LUteii ll. !Ut8. I^ur 4 rte8 ^virkliene» ^ -X­ Ori8>n»l-8t»ut» l.o», (niclit von äeii vert>otLueu I'i'orllLZZeii) uuä bin iell n»it «ler Versenllunß ^ -X-llieser ^virlilielien vri^lnul 8t»l»t8-l.u8e se^eu -X-tr»nkirte NillLenäuiiA äe« Itetrn^es, 8elt)8t HÄüli -X' üsu entferntesten <üe^enllt^n 8t»i»tlien deanltrazt. 'X­ ü» werlleu nur tle^viune ^exn^en "WlU -X­ 01s Illlupt-^s^irrue bstraFSQ 250,000, 200,000, -X-490,000,180,000,170,000,465.000,162,000, -X­-X-460,000, 155,000, 150,000,100,000,50,000, 40,000, 30,000, 25,000, 2ma1 20,000, 3ma1 -X--X­ 15,000, 4ma1 12,000. ömal 10,000, 5m»18000, -X­ ?iua1 6000, 21rua1 5000, 4m»1 4000, 36uia13000, -X­ 126ma1 2000, 6rua1 1500, öm^l 1200, 206ma! -X' 1000, 256ra2l 500, 350m»1 200, 1?850iual 410, 100, 50, 30. 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