Priil»«er«ti»»ö - Preise: Für Laibach: Nanzjährig . . 8 fl. 40 kr. Laibacher Halbjährig . Vierteljährig Monatlich . . 4 . 2V 2 „ 10 - « 70 Mit der Post: Ganzjährig................12 fl. Halbjährig................ ü „ Vierteljährig 3 „ Für Zustellung in? Hans viertelj. 25 kr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummer» 6 kr. Tatzblail Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. «e»«rti«« Bahnhosgaffe Nr. 132. Ex-editianS- L Inseraten-Bureau: Eongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. Klein» mayr L Fed. Bamberg.) 4- JnsertiouSpreis Für die einspaltige PeM L 4 kr. bei wiederholtet«, schaltung L 3 kri^' M Anzeigen bis 5 ZeH«i.26/ Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complinerten Satz besondere Vergütung. Nr. 42. Dinstag, 22. Februar 1876. — Morgen: Romana. 9. Jahrgang. Ungarn und die Trennung des Südbahnnetzes. Einen Gegenstand internationaler Verhandlung bildet in diesem Augenblicke die Trennung des Süd-bahnnrtzes. Der italienische Staatsmann Sella ist um die Mitte dieses Monates in Wien angekommen und hat sich beim Minister des AuSwär-tigen und dem österreichischen Ministerpräsidenten vorgestellt. Es heißt, daß die prälimmierten Abmachungen neuerdings auf Schwierigkeiten stoßen, da Ungarn seine zum Abschluß nolhwendige Zustimmung von gewissen Bedingungen abhängig macht, in welche wieder die Südbahngesellschaft nicht ein-gehin will. Die Angelegenheit der Trennung des Süd-bahnnetzes ist von einer allseitig anerkannten und gewürdigten Wichtigkeit, aber auch von nicht geringer Schwierigkeit. Die Frage greift weit hinaus über den Rahmen einer reinen privatrechtlichen Bedeu> tung, und nicht nur finanzielle und verkehrSpolitische Momente sind es, welche dabei in Betracht kommen, sondern hochbedeutsame politische Seiten sind ihr gleichfalls nicht abzusprechen. Jedes ein-.elne Moment besitzt schon für sich allein Tragweite genug, um das lebhafteste Interesse zu rechtfertigen, welches der Erörterung dieser Angelegenheit nie fehlt. Das Zusammentreffen der verschiedensten Momente erhöht aber noch ungemein den Jnteressenkamps, der dabei im Epiele ist. Dies gibt der ganzen Frage erst ihr eigentliches Geprägt und macht sie zu einer der schwierigsten von denen, deren Lösung gegenwärtig auf der Tagesordnung steht. Wir haben bereits einmal die trübselige Lage der Südbahngesellschaft geschildert, welche durch eine viele Jahre hindurch fortgesetzte Miswirthschast herbeigeführt wurde; wir gehen darum heule einer Charakteristik der finanziellen Gebarung füglich aus dem Wege, welche, wie man weiß, die schärfste Ver-urtheilung des an der Spitze de? Unternehmens stehenden „Welthauses" förmlich herausfordert; wir wollen auch nicht darlegen, wie sehr bei dem großen Umfange des Unternehmens und des dabei ein« gesetzlen Geldbetrages jede Schädigung desselben eine Frage des allgemeinen Interesses ist, welches die Kapitalien des ganzen Welttheiles in Mitleidenschaft zieht; wir wollen nicht über den baseler Vertrag sprechen, durch den der italienische Theil des Bahn» netzes in die Staatsverwaltung übergehen soll und der, bisher nur in einzelnen seiner Bestimmungen bekannt, in nächster Zeit der Discufsion des italienischen Parlaments unterzogen werden soll; auch von der Generalversammlung, die unlängst auSge. schrieben, aber bald wieder vertagt worden, wollen wir nicht sprechen. Nur ein Umstand, den wir ein« gangs angedeutet, soll uns hier beschäftigen, weil daraus zu entnehmen, daß ganz unerwartete Ueber-rafchungen eintreten können, auf die man sich bei Zeiten gefaßt machen sollte, um die Mittel vorzubereiten, mit welchen ihnen begegnet werden kann. Schon seit eineml Jahre ist sehr viel die Rede von einem Fusionsplane, welcher die südwestlichen Linien Ungarns umfassen sollte und als dessen eifrigster Förderer der vormalige ungarische Ver-keh'sminister Graf Zichy genannt wurde. Jenes Project kam zwar bis nun nicht zur Ausführung, allein es knüpfen sich an dasselbe so viele wichtige finanzielle und verkehrspolitische Interessen Ungarns, daß es nur selbstverständlich ist, wenn man dort den Gegenstand scharf im Auge behält. Folgende Bemerkungen, die wir Schönbergers gediegenem und sachgemäßem Börsen- und Handelsbericht entnehmen, wögen die Wichtigkeit der Frage für Ungarn klarstellen. Ungarn besitzt einige sehr wichtige Bahnstrecken, die Staatseigenthum sind und vom Staate in eigener Regie betrieben werden. Das System der Staatsbahnen ist bei unseren Nachbarn tatsächlich zu theilweiser Anwendung gelangt, und wenn auch dir finanziellen Erfolge noch vieles zu wünschen übrig lassen, so ist doch der verkehrs-politische Nutzen für das Land unbestreitbar. Von den hier in Betracht kommenden Staatsbahnlinien sind übrigens die sogenannten nördlichen auch finanziell gut gestellt und nur der eigenthümlichen Lage der südlichen Strecken ist es zu danken, wenn das Gesammtergeb-nis sich nicht günstig gestaltet. Diese südlichen Linien sind: ZLkäny-Agram 13 Meilen, Karlstadt-Fiume 23 Meilen; zwischen diesen beiden Strecken liegt die eingeschobene Linie Agram Karlstadt, welche bekannt» Jeuilleton. Eine Wechselschuld. Novelle von F. Brun old. (Fortsetzung.) Es find mehrere Wochen nach dem Erzählten vergangen. Hedwig, die nicht mehr junge, aber noch immer hübsche Schwester des Waidmoser, ist in ihrem Zimmer beschäftig», die blühenden Camellien an das Fenster zu setzen, wobei sie nicht unterläßt, einige Blicke nach der Straße zu werfen. Sie macht sich bei dem Ordnen und Setzen der Blumen mehr zu schaffen, als nöthig zu sein scheint; sie bleibt länger am Fenster, als die eigentliche Arbeit erfordert, und gibt überhaupt in ihrem ganzen Thun und Treiben nicht undeutlich zu verstehen, daß sie jemand erwarte. Emma, eine arme Waise, eine Anverwandte des Fabrikherrn und als Gesellschafterin für Hedwig in das Haus genommen, scheint dies Treiben anfänglich nicht beachten zu wollen, emsig arbeitet sie an ihrer Stickerei; endlich jedoch sieht sie sich veranlaßt, ihr Schweigen zu brechen, und mit einem leisen Anflug ven Ironie spricht sie: „Liebe Hedwig, wollen die Blumentöpfe gar nicht stehen? Kann ich dir vielleicht behilflich sein ?" Hebwig ward roth, unwillig ruft sie: kümmert'ö dich! Laß mich treiben und thun, was mir beliebt!" „Hindere ich dich?" ruft Emma sanft, wenn gleich in etwas verletzt. „Und nun magst du nicht offen im Fenster liegen," lächelte Emma spöttisch, „das würde auffallen. Die Blumen sollen deine Absicht verdunkeln. Darf ich fragen, wen du erwartest." Hedwig antwortete nicht, sie machte sich emsig bei den Blumen zu schaffen, sie beugte sich vor und lehnte sich endlich ganz zum Fenster hinaus. Plötzlich schlug sie dasselbe heftig zu, rückte die Blumen dicht zusammen und ließ sich unmuthig auf ihren Sessel nieder. Emma, die sie stets beobachtet, gelegentlich auch wol einen Blick zum Fenster gethan hatte, verharrte ebenfalls einige Zeit im Schweigen, bis sie plötzlich Hedwig's Hand ergriff und ironisch entrüstet ausrief: „Ein hübscher Mansch, der Friedrich, der seit acht Tagen der jüngste Werkführer ist, aber unhöflich, grob, wie der ungebildetste Geselle. Wie kann dich dessen Thun und Treiben nur einen Augenblick verstimmen?" „Verstimmen? WaS geht der ungebildete Mensch mich an!" fuhr Hedwig auf. „Ich weiß nicht, was du denkst." „Ich denke nicht eben Großes," spöttelte die Gescholtene, „ich halte nur die Augen offen. Seit ungefähr vierzehn Tagen bist du jedesmal am Fenster, wenn der Friedrich kommen oder die Fabrik ver. lassen muß. Und sieht er dich, grüßt er dich, bist du freundlich und kirrst ihn mit deinen schönen Augen. Heute, wo er dich nicht gesehen, vielleicht nicht sehen wollte, bist du verstimmt, unwirsch. Hedwig, wie kann es dich nur einen Augenblick erfreuen, einen Menschen dieser Art in das Gefolge deiner Verehrer aufzunehmen. Unzählige umschwärmen dich und folgen den Blicken deiner dlugen, wie kann es ein Vergnügen gewähren, in die Zahl der Gebildeten — einen Werkführer ausgenommen zu sehen." „Nun vielleicht geschieht eS des Contrastes wegen!" fiel Hedwig ein. „Der Baron mit seinen Gütern im Monde ist mir langweilig und der Verstand des Referendars ist durchsichtig, wie das Tuch seines abgetragenen Leibrockes. Die Lieutenants denken, ich sei reich, wie mein Bruder, und sind so widerlich höflich, wie verzuckerte Pommeranzenschalen. Ich sehne mich nach Veränderung, und im Vertrauen, Emma, in meinen Jahren thut es gut, sich einen Liebhaber im Hintergründe zu halten, der uns gewiß bleibt, wenn alle übrigen Hoffnungen fehlfchlagen." (Fortsetzung sotgt.» lich der Südbahngesellschaft gehört. Die Folgen ergeben sich von selbst. Die ungarischen Staatsbahnea sind von der Südbahn vollständig abhängig und werden von dieser bei den directen Tarifen zu einer Tarifierung gezwungen, welche in Verbindung mit der Kostspieligkeit des Betriebes aus der Gebirgsbahn Karlstadt-Fiume es absolut unmöglich macht,, auch nur die Betriebskosten zu erschwingen. UeberdieS hat die Südbahn geradezu ein Interesse daran, die ungarischen StaatSbahmn ganz zu umgehen. Sie nimmt die Güter der Alsöld», der MohäcS-Fünskirchner, der Fünskirchen-BärcSer und der Donau-Draubahn in ZLkLny auf und leitet dieselben über ihre eigene Linien (Pragerhof St. Peter) nach Fiume, anstatt die ungarischen Staats-bahnen zu benützen. Die Güter rollen dabei allerdings um etwas über sieben Meilen länger, allein den Unterschied zwischen 50 und 57 Meilen kann die Gesellschaft ja sehr leicht paralysieren. Beweis dafür, daß bei vielen Artikeln die längere Strecke billiger ist als die kürzere. Diese Umstände machen kS jedem, der unser Eisenbahnwesen auch nur oberflächlich kennt, vollkommen klar, daß die südlichen Linien der ungarischen Staatsbahn insolange unfruchtbar bleiben müssen, als sie von der Südbahn-gesellschaft abhängig sind. (Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 22. Februar. Island. Ueber die Entstehungsgeschichte des kürzlich besprochenen Protestes der österreichischen Bischöse gegen das Klostergesetz wird der „Boh." aus Wien geschrieben, daß derselbe schon vor Berathung des gottlosen Gesetzentwurfes im Herrrenhause aus Conferenzen hervorgegangen sei, welche der Episkopat mit hervorragen-den „Laienbrüdern", wie Gras Leo Thun u. s. w., abhielt. Ursprünglich sei das Schriftstück „Präger Fabrikat", aber in den erwähnten Conferenzen noch einer tüchtigen Feile unterworfen und nicht weniger Härten beraubt worden. Ganz richtig fügt übrigens der erwähnte Correspondent hinzu: ,Sollte die Regierung den Entwurf des Herrenhauses nicht zur kaiserlichen Sanktion vorlegen, dann kann es nur zu leicht geschehen, daß die Ultramontanen darin nicht bloS einen formalen Sieg erblicken, sondern eine directe Bestätigung des in dem Proteste entwickelten Grundsatzes finden werden, daß durch das angeblich noch zu Recht bestehende Concordat im Vereine mit allen Verhältnissen der katholischen Kirche in Oesterreich auch jene der Klöster vollkommen geordnet seien. Es wäre dies nicht die einzige, unbedingt aber die bedenklichste Consequenz." In der Samstagsitzung des Abgeordnetenhauses wurde vom Finanzminister der Gesetzentwurf, betreffend die Beitragöleistung der Aktiengesellschaften und Ereditvereine zum wiener Börsen-sonds (Eotierungssteuer), überreicht. Der Justiz, minister brachte eine Vorlage ein, betreffend die Abänderung der Paragraphe 6 und 119 der Notariatsordnung. Auf der Tagesordnung stand zunächst die Verhandlung über die Eisenbahnlinie KriegSdorf-Römerstadt. Der Fortschrittsclub beschloß, denNach-tragScredit für die grazer Polizeidirection nur dann anzunehmen, wenn der Staat den Polizeidienst ganz übernimmt; dagegen wurden die Gesetzentwürfe, betretend die Eisenbahn Botzen-Meran und die Pon-tebabahn, genehmigt. Weiter wurde beschlossen, die Abrüstungsfrage nicht durch den Club, sondern durch dm Abg. Fux einbringen zu lassen. Die CotierunLS-steuer wurde nach einer Auseinandersetzung des Ab-geord. v. Seutter über das Wesen derselben als Steuer, die weder den Staat noch den Prir tangiert, mit großer Majorität angenommen. Der „Augsb. Allg. Zeitung" wird von Wien gemeldet, Cardinal Graf Ledochowski sei von dei diesseitigen Regierung bedeutet worden, daß er seiw Reise in Galizien nicht über Krakau hinaus sortzu setzen habe. Bekanntlich ist der Cardinal, der anfänglich erklärte, es habe ihn gedrängt, am Grabe des heiligen Stanislaus seine Gebete darzubringen, beträchtlich von diesem Ziele abgeschweist und macht unverholen in national-polnischer Agitation. Abgesehen davon, meint dir „Presse", daß wir selbst die Erhitzung des polnischen Chauvinismur innerhalb unserer Grenzen absolut unnölhig finden, sind uns erner die freundschastlichen Beziehungen zu Deutsch-and und Rußland viel zu werth, um sie durch den Herrn Grasen Ledochowski und seine Schürereien trüben zu lassen. Es hätte dem Herrn Cardinal zu erwägen nahe gelegen, daß er nicht gut daran lhue, die Gastfreundschaft Oesterreichs zu misbrauchen; da er es an dem erwarteten Tact hat fehlen lassen, wäre eS sicherlich angezeigt, ihn in die nothwendigen Schranken zurückzuweisen. Nach den Informationen eines wiener Briefes !>kr „Allg. Ztg.- wird es zunächst Ausgabe unserer Regierung sein, die Lasten von sich abzuschütteln, welche ihr die Verpflegung der aus öfter re ichi« ches Gebiet geflüchteten Insurgenten und deren Familien auserlege. Wie man höre, soll die Repartition der durch diese Verpflegung bereits ausgelaufenen Kosten unter anderm auch Gegenstand der Besprechung mit den ungarischen Ministern während ihrer dieSwöchentlichen Anwesenheit in Wien gewesen sein. Es handle sich zunächst darum, daß die möglichst baldige, nur unter Voraussetzung der Pacisication denkbare Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat bewerkstelligt werde, denn jeder Tag der Verzögerung erhöhe die Kosten. Die Berufung des Generals RodiE nach Wien hänge fowol mit dieser Frage, als mit der strengeren Grenzbewachung zusammen. Ausland. Das preußische Abgeordneten-Haus ist am 18. d. M. in der Budgetberathung bei dem Dispositionsfonds angelangt, und wie voraus angekündigt war, begegnele derselbe einer lebhaften Kritik, zumal nachdem der Reichskanzler selbst im Reich-rathe erklärt hatte, es gebe keine Officiöse des Auswärtigen Amtes, als die „Provinzial-Corre-spondenz". Die Regierung scheint geltend gemacht zu haben, daß die geforderten 93,000 Mark eben für dieses Organ verwendet werden sollen, und schließlich wurde der Posten mit einer Majorität von 42 Stimmen bewilliget. Das bairische „Vaterland" hat bereit« ein Mittel gesunden, durch welches der katholische Klerus des Deutschen Reiches den Kanzelparagraph der Strasgesetznovelle umgehen kann. „Die Sache liegt so:" — schreibt es — ,ein Schriftstück, das von jedem Bürger in öffentlicher Versammlung ohne Anstand verbreitet werden darf, kann den Geistlichen, der die Verbreitung in Ausübung seines Berufes bewerkstelligt, bis auf zwei Jahre ins Gefängnis bringen. Der Klerus wird die Sache übrigens kaum tragisch nehmen: nichts leichter, als diesem Ausnahmegesetz ein Schnippchen zu schlagen I Der Herr Kaplan ladet die Gläubigen zu einer Versammlung nach der Predigt im WirthS-hause ein und meldet dieselbe gebührend an. Er erscheint dort nicht als Geistlicher, sondern als Bürger wie alle anderen, zieht den Hirtenbrief oder die Encyklika aus der Tasche, verliest sie oder vertheilt Abschriften oder Abdrücke an alle, die es angeht. Mit dem § 130 L wird ihm nicht beizukommen sein, und andere Paragraphe wissen nichts von der Strafbarkeit von Erörterungen, die geeignet sind, de« öffentlichen Frieden zu stören." Die naheliegende Frage, warum Herr Buffet die dunkelsten Winkel aussucht, um dort seine Candidatur zu stellen, während Herr Gambetta direct auf die großen Städte zugeht, die den ersten Rang in Frankreich einnehmen, wird vom „Siöcle" treffend beantwortet: „Weil Herr Buffet vor allem nur mit feiner Wiederwahl beschäftigt ist, während Herr Gambetta höhere Ziele verfolgt; er strebt danach. durch Frankreich der von der republikanischen Partei befolgten Politik Beifall und Weihe zu verschaffen. Einerseits ist eine persönliche Stellung zu retten, andererseits ein Programm zur Annahme zu bringen. Es thut uns leid für den Herrn Vice-präsidenten oeS Rathes, aber der Vergleich ist nicht zu seinem Vortheil." Berliner officiöse Correspondenten melden mit Uebereinstimmung, daß die Pforte eine identische Note an die drei nordischen Mächte gerichtet, in welcher die Annahme des Andrassy'schen Programms mitgetheilt wird, mit dem Hinzufügen, daß dasselbe zur Ausführung kommen werde. Diese Note, deren Absendung den türkischen Botschaftern bei den nordischen Mächten telegraphisch avisiert worden war, dürfte bereits officiell zur Kenntnis der drei kaiserlichen Regierungen gebracht worden sein, welche deren Wortlaut auch den übrigen Signatarmächren des pariser Vertrages mittheilen werden. Die Pforte hat den letzteren die Annahme des Andrassy'schen Reformprogramms nur mündlich angezcigt, ganz in derselben Form, wie sie das letztere unterstützt haben. Die hohe Pforte legt besonderen Nachdruck darauf, daß die von den nordischen Mächten vereinbarten Reformvorschläge zur Pacification der im Aufstande befindlichen türkischen Gebiete ihr nicht überreicht, sondern infolge eines fpeciellen WunscheS nur mitgetheilt seien. Aus Wien wird süddeutschen Blättern versichert, die Mächte verhandelten unter einander über einen übereinstimmenden diplomatischen Schritt behufs ernster Verwarnung des Fürsten von Montenegro. England habe sich sofort bereit erklärt, sich an einem solchen Schritte der Nordmächte zu betheiligen, indessen zögern Frankreich und Italien noch und scheinen Bedenken zu hegen, jenen Vorschlag ohne Rückhalt anzunehmen. Europa ist um eine Republik reicher. Die Insurgenten haben die Suttorina zu einem Frei-staate erklärt. Sintemal nach wie vor große Uneinigkeit unter den Chefs herrscht, wird sich voraussichtlich diese aus der Pistole geschossene Republik in eine allgemeine Katzbalgerei auflösen. Zur Tagesgeschichte. — Generalität und Offizier scorps in Oesterreich, Frankreich, Deutfchland und Rußland. Nach dem österreichischen Schematismus für das Jahr 1876 besitzt Oesterreich im activsn Dienste 208 Generale, für Frankreich weist der „Spectateur Militaire" sus 32b Generale, für Deutfchland 2!>6 Generale. Rußland zäblt 336 Generale. Es stellt sich diefemnach für Oesterreich das kleinste Verhältnis hier dar. An Offizieren führt Oesterreich im activen Stande 13,644, der „vergleichenden Darstellung der Wehrverhältnisse in Europa" (Wien 1874) nach; Frankreich 25,103, Dentf^lanL 18,8^7, Rußland 25,652, was abermals im Vergleiche zum Präsenzstand der Armee für Oesterreich den geringsten Perzentfatz nachweist. — Der bekannte Jugendschriftsteller Gustav Nieritz ist, 8l Jahre alt, in Dresden gestorben. Dieser Liebling der deutschen Jugend hat eine harte Schule durchgemacht. Die Armuth zwang ihn, si» dem Schulsache zu widmen. Erst nach I4jähriger Amtsführung als Hilfslehrer brachte er cs zu einem Jahresgehaltc von ISO Thlrn.! Endlich (1841) gelang es ihm, Director der Bezirksschule im der dresdener Antonstadt zu werden. Während dieser Zeit entstanden seine zahlreichen, überallhin verbreiteten Bücher für die Jugend. Sein Kalender für 1876 ist ebenfalls noch erschienen. Lokal- und Proviuzial-Augelegenheiteu. Origilml-Lorresponden;. Bischoflack, im Februar. (Gemein deraths-wahI.) Die Nummer 7 der „Novice" enthält einen Bericht über das Ergebnis der letzten Wahl des nen-alten Ge-meinderathes der Stadt Lack. Daß der Correspondent bei seinem beschränkten Horizonte auch diese Wahl nur durch dar Augenglas nationaler Gehässigkeit betrachtet, kann wol niemanden besremden, der den Bildungsgrad und die Geschmacksrichtung dieses Herrn kennt. Die Wahrheit aber liegt darin, daß trotz der herausfordernden Streitlust einiger junger Kaplänchen und ihres Anhanges der Same nationaler Zwietracht in nnferm Städtchen bisher glücklicherweise noch nicht in die Halme ge-Ichofsen ist, sondern daß wir zum Leidwesen dieser Kamps-hähne hier bisher in leidlichem Frieden miteinander lebten. Aber man kann ein ganz correcter Slovene sein, — und ebenso alle Maiandachten und Jubiläumsproeefsionen andächtig mitgemacht haben, und dabei doch bemerken, daß in unserm stockenden Gemeindeleben nicht alles so sei, wie es sein sollte und auch sein könnte, und daß es daher wünschenswerth wäre, der Gemeindevertretung neue Lräste einzufügen, von denen mir Grund Ersprießliches erwartet werden dars. Nur dieser Wunsch und nicht nationaler Antagonismus war es, welcher einer nicht unbedeutenden Anzahl achtbarer Bürger den Gedanken nahe legte, eS zu versuchen, bei der letzten Neuwahl einige neue Persönlichkeiten in die Gemeindevertretung zu wählen und eine Repräsentanz zu schassen, welche sich nicht als willenloses Werkzeug von gewissen Herren misbrauchen läßt, die, wie überall jo auch hier, eS immer nur mit gesügigen Marionetten zu thun haben möchten. Wenn aber jener geistreiche Lorrespondent hiebei die volle Schale seines Ingrimms ausgießt über „ein vier-schröttiges Männchen, das um seines Erwerbes willen nach Lack zugewaudert sei" — öokIMi moLioeh, ki xrivkmärsl v 8K0H0 l^oko xo Liver — so beweist schon dieser ebenso seine als geschmackvolle Ausfall die hohe Bildung und den sittlichen Werth jenes Berichterstatters. Lines jevoch hat er bei diesem Ausfälle ganz übersehen, daß an der Spitze seiner Partei ebenfalls so etwas von einem .Männchen" — omulelo — das große Wort sührte, welches „Männchen" auch nach Lack „zugewandert" kam, um hier sein tägliches Brod und auch seinen täglichen „Tropfen" zu finden, nnv baß -in großer Theil der Bevölkerung es nur als Gewinn für den Frieden unseres Städtchens ansehen wird, wenn dieses „Männchen" recht bald wieder zum Wanderstabe g. eisen wollte. Die Partie steht also gleich: Hüven — öccklMi moLivöl.j drüben — Ehrencooperawr Mandelc. Wenn der Correspondent dann noch erzählt, daß auch mit „schmutzigen" Mitteln agitiert wurde, so sind auch wir derselben Meinung, denn sür das allerschmutzigste Mittel halten wir jenen abgebrauchten Knifs, den der große Psalmist auch hier angewendet hat, indem er den Wählern die Hölle damit heiß machte, daß es sich hier um den katholischen Glauben handle, der in Gefahr sei. Freilich vergaß dieser Glaubensstreiter dabei den Umstand, daß er seine Worte an ein Publikum richtete, das erst vor wenig Wochen Augenzeuge jenes Skandals war, de» ein Standesgenosse hier zum Besten gab, der in so volltrunkenem Zustande eine katholische Kanzel bestieg, daß er außerstande war, ein Wort seiner Festrede herunier zu stammeln, und zum nicht geringen Aergernisse der Gemeinde durch den Meßner von der Kanzel heruntergeholt werden mußte. Wir sind gewiß gerne bereit, über menschliche Schwächen den Mantel christlicher Nachsicht zu breiten, aber es ist eine - gelinde gesagt — Unklugheit sondergleichen, wenn uns diese Herren aus einem Felde heraussordern, wo es der eigenen schmutzigen Wäsche mehr als genug gibt. Auch die in Errichtung befindliche freiwillige Feuerwehr mußte als Stichblatt herhalten, und wurde schon anlicipando als antikatholische Blüte des modernen Liberalismus verdächtiget. Wie sich eine derlei L conto-Schmähung mit einem christlichen Gewissen vertrage, wissen wir nicht; — aber eines glauben wir versichern zu können, daß die locker Feuerwehr im vorkommenden Falle ihre volle Schuldig, keit zu thun wissen und dabei keinen Unterschied machen werde, ob sie ihren Beistand der Strohhütte des Armen oder dem Palastr des Reichen zu leisten habe, während wir schon mehr als einmal die Erfahrung machen konnten, daß unsere „Hochwürdigen", wahrscheinlich auS reiner christlicher Liebe, die Begleitung der Leichen gerade dort verweigern, wo dasür nichts gezahlt werden kann! — Und somit „großer" Mandelc! brüderlichen Gruß zwar nicht von ihm aber namens deS „öokIMi moLieeh" und der angeblichen „usm-kuHi" vvn Lack. — (Ovation sürAnastasiusGrün.) In der vertraulichen Gemeinderathssitzung beantragte der Bürgermeister die Wahl eines sünsgliederigen Tomitös, welches eine Ovation für den siebzigsten Geburtstag Anastasius Grün« vorbereiten soll. Potoknik protestierte namen» der flovenischen Minorität gegen jede Ovation, d» dieSlo-venen Grün wol als Dichter, nie aber als Politiker ihre Achtung bezeugen können. Stürmischer Widerspruch. Nachdem Dr. Psefferer, Dr. Schrey und Dr. Keesbacher für den Antrag gesprochen hatten, wurde derselbe angenommen und erfolgte die Wahl des Comitss. — (Der Fortfchrittsverein in Pettau) gedenkt zur Feier des auf den 11. April fallenden Geburts-festes unseres Dichters Anastasius Grün, der an diesem Tage sein 7V. Lebensjahr vollendet, ehrende Kundgebungen zu veranstalten ; namentlich soll der Dichter zum Ehrenmirgliede des Vereines ernannt werden. — (Die krainische Sparkasse) hat soeben den Rechnungsabschluß sür das Jahr 1875 der Oeffentlichkeit übergeben. Bon 16,229 Parteien wurden eingelegt 2.812,730 Gulden und an 14,557 Palteien zurückgezahlt 2 426,655 Gulden — Das Interessenten-Guthaben beträgt 10.710,049 Gulden. — Darlehen wurden gegeben aus Hypotheken 685,070 fl., auf Faustpfänder und Wechsel 1,386,335 st. Der Stand der Darlehen beträgt mit Schluß 1875 in österr. Währ. 6.710,292 fl. — Die Bilanz zeigt einen Äc-t instand von 11.705,853 st. — Der R e s e r v e s 0 n d besitzt 880,502 fl. — Die Sparkasse selbst besitzt in Staatsschuldverschrcibungen, Grunoentlastu>igs.Obligationen, hypothekarisch fichergestellten Psandbriesen und bei accreditier-ten Geldinstituten den namhaften Betrag von 3.375,851 fl., welcher zur Deckung der currenten Ausgaben und Rückzahlungen mehr als hinreichend ,st. — Das Pfandamt verwahrte 45,770 Psänder, wovon 29,041 ausgelöst wurden. Die verwahrten Pfänder repräsentierten einen Werth von 226,365 st. Der Reservesonb der Sparkasse deckte den Abgang des Psandamtes mit 1815 st. — Die Sparkasse stellte dem von ihr gegründeten Ereditvereiue eine Summe biS zu dem Betrage von 50,,,000 fl. zur Versügung, welche bis aus 550,000 st. erhöht werden; 88 Lreditwerberu wurde em Credit von 171,000 st. gewährt. — Die Sparkasse besitzt einen Realitätenwerth von 569,132 fl. — Unter den Ausgaben befinden sich auch solgende Posten: Berwal-tilngslosten 18,570 st., Einkommensteuer und Gebühcen-Aequwalent 14,895 st., Hauszinssteuer und Herstellungskosten 3805 st., Beiträge zu wohithängen Zwecken 6900 st. - Der Activsta nd besteht in folgendem: Pupillarmäßig versicherte Schuldbriefe sammt Zinsenrückständen 6.005,255 Gulden, Darlehen aus Staatspapiere, Gold- und Silber-münzeu sammt Zinsen 397,843 fl., Darlehen an daL Pfand-amt 103,000 fl-, escomptierte Effecten 441,125 fl., einheitliche Staatsschuld in B.-B. und Silber, Lotterie-Anlehen, Grundentlastuiigs - Obligationen, Pfandbriefe der österr. Nationalbanl, Boden - Eredit - Anstalt, galiz>sche Rustical-Creditanflalt, Jnteressenten-Einlagen >n Graz und Lredit-vereinS-Darlehen zusammen 3.748,908 sl., Zinsen von Werth-papieren 20,524 fl., Dienst-Lautionen 13,450 fl., Pensions-sond 80,000 st., Realitätenwerth 569,132 fl., Kassebarschast Ende Dezember 1875 in österr. Währ. 322,668 fl. n. s. w. — Der Passiostand begreift unter anderen solgende Post: jkapitalSeinlagen der Interessenten in 27,805 Bücheln zusammen 10.710,048 fl. —Der krainische SparkaHeverein in Laibach zählt 5 Ehren- und 45 wirkliche Bereins- und Admini-strationSmitglieder. Die Administration besteht aus 1 Präsidenten, 1 Präsidenten-Stellvertreter, 4 Luratoren, 8 Direktoren und 1 Rechtskonsulenten. Der Beamtenstand aus 1 Kanzlei-Director, 1 Buchhalter, 1 Kassier, 2 Adjunc-ten, 3 Ossicialen, 3 Kanzlisten, 2 Psänderverwahrern, 1 Prätiosen- und 1 Essecten-Schätzer. — (T u r n e r k n e i p e.) Der laibacher Turnverein rüstet sich mit sehr lobenswerthem Eiser sür die Sonntag den 27. d. M. im Glassalon der Casinorestauratio» abzu-haltende Faschingsunterhaltung, die höchst Originelles und Erheiterndes zu bringen verspricht und mit einem Tanzkränzchen abschließen wird. Mitglieder des Turnvereines, der Feuerwehr und Rohrschützengesellschaft, des Männerchores der philharmonischen Gesellschaft und diesmal auch unsere geschätzte Damenwelt werden diesen VergnügnngSabend mitmachen. Das Programm umsaßt heitere Lieder, Vorträge, Humoristisches, ein großes Ritterschauspiel, lebende Bilder, Zukunftsmusik u. f. w. Eintrittskarten s, 50 tr. werden bei den Herren A. Cantoni, E. Karinger (beide am Hauptplatz) und Zuckerbäcker B 0 ltmann (Postgasfe) abgegeben. — (Eine neue Telegra phe nstati0n) wurde am 19 d. M. in Mannsburg nächst Laibach errichtet — (FürdenSchulpfennig) wurde un» von einer Stop-Partie ein Gulden übersendet, welchen wir de« Schulpselinig-Toinite übergaben. — (Theater-Freikarten.) Das hiesige Theater-comits hat zur Beseitigung von in unbescheidensten Forme» auftretenden Misbräuchen verfügt, daß von morgen an der freie Eintritt nur gegen Vorweisung einer Freikarte gestattet wird. — (Theater-Repertoir.) Mittwoch den Aste» d. M.: „Wo ist denn's Kind", Posse von Anton Langer (Novität); Donnerstag den 24. d. M.: „GretchenS Polterabend", Faschingsschwank von Kneisel (Novität); Freitag eröffnet das Wunderkind Dora Friese ein dreitägige» Gastspiel. — (Hauptverhandlungen beim k. k. Lan -desgerichte Laibach) Mittwoch den 23. Februar. Schissrer Wilhelm: Betrug; Sajovic Johann : öffentliche Gewallthätigkeit; Magajne Michael und süns Genoffen: schwere körperliche Beschäoigung. — Donnerstag den 24. Februar. Mayerhosser Maria: Betrug; Kukec Martin: Ver-gehen gegen die Sicherheit de» Lebens; Lanzner KaSpar: Vergehen gegen die Sicherheit des Lebens; Furlan Andrea»: Diebstahl; Dolixsek Marianna: Diebstahl. — Freitag den 25. Februar. Palker Franz: Betrug; Povse Joses: schivere körperliche Beschädigung; Dcasler Maria: Diebstahl.___ Aus dem Schwurgerichtssaale. Laibach, 19 Februar. H a u p t o e r h a n d l u n g wider Josef Petrouc wegen Raub rc. (Schluß.) Drittens Am 19. September 1875 vormittags ersuchte der Beschuldigte seine Mutter Helena Petrouc um den Gel», betrag Pr. 5 st. zum Ankäufe von Einstreu, den sie ihm auch gab. Am selben Tage ungefähr um halb 10 Uhr abends kam der Beschuldigte m angeheitertem Zustande nach Hause und verlangte von Helena Petrouc, daß sie ihm noch 10 fl. gebe. Als sie sich hiezu nicht Herbeilaffen wollte, stieß er sie mit dem Fuße, worauf sie ihm aus Furcht vor wei- terer MiShandluug das verlangte Geld übergab. Indem nach dem Gesagten der Helena Petrouc von ihrem Sohne offenbar nur in der Absicht Gewalt angethan wurde, um sie zu zwingen, ihm Geld zu geben, begründet diese That da« Verbrechen der öffentlichen Gewaltthätigkeit durch Erpressung, dessen der Beschuldigte, welcher gesteht, die Helena Petrouc um den Betrag pr. 10 fl., und zwar aus Rechnung seine» Erbtheiles angegangen zu baden, während er die Verübung eines Gewaltaktes leugnet, auf Grund der Aussagen der Helena und Maria Petrouc überwiesen erscheint. Viertens. Am 9. September 1875 würbe Josef Petrouc vom k. k. Laudesgerichte Laibach-wegen Verbrechen« der schweren körperlichen Beschädigung! begangen dadurch, daß er seine Mutter Helena Petrouc beschädigte, zu dreimonatlichem Kerker vernrtheilt und er an diesem Tage auf freien Fuß gestellt. In das Haus seiner Mutter zurückgekehrt, ar-beitete er daselbst uugesähr eine Woche, dann aber ergab er sich ganz dem Vagabundenleben und verlangte von seiner Mutter fortwährend Geld. Als sie ihm diessallS Borstellungen machte, beschimpfte er sie und drohte ihr am 19. September 1875, sowie auch später, baß sie hin werden müsse, bevor er die gegen ihn ausgesprochene Kerkerstrase antreten werde („ä«, morss eerkuiti, prsäuo xrem na Zuweilen erhob der Beschuldigte auch die Mistgabel nnd die Sense gegen seine Mutter Helena Petrouc mit den Worten, daß er sie schlagen werde („äs ^0 do"). Hiedurch gerieth Helena Petrouc derartig in Angst und Furcht, daß sie durch drei Wochen die Nächte außerhalb ihrer Wohnung zubrachte. Da nach den vorliegenden Erhebungen kein Zweisel obwalten kann, daß der Beschuldigte obgedachte Drohungen lediglich in der Absicht ausstieß, um die Helena Petrouc »n Furcht und Unruhe zu versetzen, und diese Drohungen in Hinblick auf den Inhalt und den gewaltthätigen Lharakter des Beschuldigte» vollkommen geeignet waren, der Bedrohten gegründete Besorgnisse um ihr Lebe« eiuzuflößen, qualificiert fich diese That nach § 99 St. G. zum Verbrechen der öffentliche» Gewaltthätigkeit durch gesährliche Drohung, dessen der leugnende Beschuldigte aus Grund der Aussagen der Hele»» Petrouc, Maria Petrouc, Maria Hafner und Kaspar Albrecht üdersührt erscheint. Fünftens: Am 12. Oktober 1875 wurde dem Johann Herman von Oberschischka ein Pserd im Werthe von IS fl. aus unversperrtem Stalle entwendet. Diese That begründet objectiv die Uebertretung deS Diebstahle« Der Angeklagte ist geständig die That begangen -u haben, behauptet jedoch, volltrunken gewesen zu sein. Aus Grund deS vom Ankläger gestellten Anträge» aus Schuldigsprechung des Angeklagten haben die Geschworneo (Obmann Johann Vilhar) nach dem umsassenden, objecti» gehaltenen und ausgezeichneten Resum6 des Borfitzenden die an sie gestellten, auf das Verbrechen der schweren kör-perliche» Beschädigung, des Raubes, der öffentlichen «e-waltthätigkeit Xll. unv XUl. Falles und der Uebertretung des Diebftahles lautenden Hauptfragen einstimmig de-jaht, die aus Volltrunkenheit lautenden Znsatzsraarn aber einstimmig verneint. Der Verichlsbof hoi aus Grundlage dieses Verbiete« »e» Angeklagten Joses Petrouc obiger Verbrechen, respective a»ch Ler Uebertretung fchuldiggefprochen und nach den §8 34, 3b. 194 St. «. und 26b St. P. O. zur Strafe deS schweren Kerkers in der Dauer von fünfzehn Jahren, verschärft mit einer Faste alle Monate und einsamer Absperrung in dunkler Zelle mit hartem Lager am 31. Oktober jedes Slrafjahres, nach Z 369 St. P. O. zur Privatentschiidigung und nach § 389 St. P. O. zur Tragung der Kosten des Strafverfahrens — verurtheilt. Josef Pelrouc hat gegen dieses Urtheil die Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung angemeldet. Einladung zur 60. Monatsverfarrinllung äe8 eonstitut. Vereines. welche «m 24. /«truar k 2. um klllkt 8 Uk>r aöktiö» im Ckub-jimmer ck«r Easiaorcstauriilioa abgebalten wird. Tagesordnung. 1. Besprechung der bevorstehenden Gemeinderaths-Er-gärizungswahlen. 2. Antrag wegen Abhaltung der Feier zu Ehren des Erasen Anton Auersperg. 3. Besprechung der österreichisch-ungarischen Staatsrechts-Berhältniffe. Laibach am 2V. Februar 1876. Lottoziehung vom 19. Februar. Wien: 36 29 47 22 79. __________Traz: 89 72 74 85 44. Telegramme. Wikv, 21. Februar. Abgeordnetenhaus. Fux beantragt die Resolution: das Haus anerkenne die Nothwendigkeit einer Heeresreduction und ersuche die Regierung, entsprechende Maßnahmen zu ergrei fen und die Resolution dem Ministerium des Aeußern mitzulheilen. — Eine Zuschrift der Präsidien beidcr Häuser des ungarischen Reichstages spricht den Dank sür die Theilnahme des Hauses an der Leichenfeier Deals aus. — Das Kloster-ge setz wird noch längerer Debatte in der Fassung des Herrenhauses angenommen; ebenso werden die Gesetzentwürfe betreffs Baues der Bahnen Mürzzuschlag-Neuberg und Bozen-Meran angenommen. — Die geforderten NachtragScredite pro 1876, darunter nach heftiger Debatte 109,560 Gulden für die grazer Polizeidirection, werden bewilligt. Prag, 21. Februar. Bei der Landtagswahl der Landgemeinden gelmnn die Verfassungspartei den Wahlbezirk Königinhof, wo ihr Candidat mit 67 gegen 59 Stimmen, welche der altczechiscbe Candidat erhielt, gewählt wurde. Sonst sind allenthalben Altczechen gewählt; in vielen Wahlbezirken erzielten Verfassungstreue und Jungczechen ansehnliche Minoritäten. WteuerBörsr vom 81. Februar. Neuester wiener Marktbericht. Geschäft in Baumwollgarnen belanglos; in Fellen flau, von Lammfellen geringe Vorräthe; in Hanf und Flachs keine Aenderung; in Häuten träger Umsatz; nach Honig wenig Nachfrage; in Hopsen kein Verkehr, Preise fest; in Rinder-hörnein geringer Umsatz; in Leder geringfügige Abschlüsse; in Roß. und Bockhaaren wenig Geschäfte ; in Schafwolle Umsätze nur in gröberen Sorten; bei Schweinsborsten alle Preise : Haltung der Sodapreise straffer; filr Spiritus bessere Stimmung und Preise; in Unschlitt schwaches Geschäft; in Wachs keine Aenderung; bei Rohzucker Flauheit vorherr-chend und Preise rückgängig; aus dem Schlachtviehmarkte rege Kauflust, Auftrieb 2145 St. Ochsen; eben so auf dem Stechviehmarkte, Zufuhr 3899 St. Kälber, 889 St. Lämmer, 262 St. Schafe nnd 1541 St. Schweine; Eier billiger in-olge Zufuhren aus Italien; Speck- und Schmalzpreife höher; Geschäft in Heu, Stroh und Holz animiert bei besseren Preisen; infolge Verkehrsstörungen schwacher Besuch der Fruchtbörse, die Stimmung in effectiver Ware eine feste, in Weizen feste Preise, in Korn schwacher Verkehr, in Gerste Abschlüsse in Mittelsorten, in Hafer schwacher Umsatz, MaiS höher gehalten. 5perc. Rente, öst.PaY. dto. tto. oft. in Eilb. iivsc von I8S4 . . . . Lose «on lSSV, ganze Lose »on I8S0, Fünst. PrSvnensH. ». 1884 . ürmrüvirt.odl. kiebenbürg. Ungarn ^ vtlv». »nglo-Bank . . -Lreditc.nstalt . . . Derofitentanl. . escrmvlc-Anstatt Kranco - Ban! . . Handeirbanl... Nationalbank . . Oeft. BanlgeseM. tinirn-Bani . . . t'erkrbr«chanl. . . Msüld-B-Hn . . »arl kudwigtahn »ais. Eli,.-«ahn «ais. Kr. JosesSb Etaat-lahn . . . LLdbahn.......... Aeld Ware 68- 68 ro 73- 73 10 1(1650 1<7'- III 50 1N 75 11» 85 119 15 135.75 186 L5 77'- 77 50 78'75 7U-50 SS 10 9L-30 178 85!178 50 7L5- 735 - ! 2V— 2?» L5 54 - 54 50 89L— 5.S3'- 178- 174— 75 25 75 50 77.» 77 50 119— 119 50 195 75 196 L5 163 50 164 - 144- 144 5l> L83.L5 L83-75 114 - IIS - rkLvüdriekv. Illg. öst. Bod.-Credit. dto. in SSI........ Nation, ö. W........ Ung. Bod.-Sreditanst. I'rjorltiiti-Odl. ranz Ioses«-Bah» . )est. Nordwestbahn . Eiebentürger .... Staatsbahn.......... Eiidb.-Bes.zuSV« Fr. dto. Bon« I,«»« Credit - Lose....... Rudols« - kose .... ^vvk».(3Mon.) «ng«b.i»v st. ILdt.W. yranls. lvc Mark. . Hamburg „ London lO Psd.Eterl. Pari» Ivv Franc» . . MlÜSLV»». Kail. Münz-Dncaten ili-FrancsstüS . . . Preuß. «ajsenscheine Silber . . Geld Ware loi'Sf, lül'sv SO — Sk-Sb >17'—! «7'IS »?---> S7.i« SS-s« SV «8-I4SL5 lv?7S ,«4 LS 1» S« ss ss-rs SV 7S N4 40 -IS SS 5Z7 «e so IVS'IV !,!>' Si 75 «8 SS I4S?S I0S — I«4 7ö 14'- ss °s SS 8S SS'SS Il4«S 45 SV S »>«'/> SV «» INS r« TrtrgrLphilcher Lursbrricht am 22. Februar. Papier. Rente - Silber-Rente 72 80 — 1860er Ktaats-Anlehenlll 7V. - Bankaktien 889. - Lredit >76 90 — London 114 45. — Silber 103 65. — K. k. Münz ducater 5 L7-/,. - r(-Fr°ncL Slück, 9-16'/, — WO ReiLS mark 56 46. Nachdem das Geschäft des Schneidermeisters IM MW in I-Mslill zum Fortbetriebe wieber eröffnet worden ist, werden die p. t. Herren Kunden zum ferneren Zuspruch« mit der Zusicherung einer prompten und reellen Bedienung dahin höflichst eingeladen. ' (95> 3-2 E Zur Lieferung von ^ D Couverts Fimruckmck § ^ empfiehlt sich M ^ Jg. v. Kleinmayr L F. Bamberg. ^ UUUUUUUUrUNUUWUUU Witterung. LaibaL, 22. Februar. Trübe, Thauwetter anhaltend, schwacher SO. Temperatur: morgens 7 Ubr -j- 14", nachmittags 2 Ubr -s- 7 7 ° 6. (1875 — 2 8"; 1874 6 0" 6.) Barometer im Fallen, 739 39 wm. Das gestrige TageSmittel der Temperatur ^ 4 7', um 51° über dem Normale. AugekouimeueFremde am 22. Februar. Hotel Ctadt Wie». G>°ftr, Lövinger und Lemberger, Kflte., u. Baumann, Wien. Celligoj, Juspect.des Civil-spitals, Fiume. — Chris-man, Privatier, Coustauz. - Llemeuz, k. k. Postmei-ster, Salltch. Hotel Clefant Dr. Toma-doui, Cormous. — Doleuz, Neubrrger und Steiner Betti, Wien. — Flamsak, Trisail.- Großmucksammt Familie, Karlsbad. Hotel Europa. Dohrmann, Krain — Pirker, Werlsverwalter, Bleiberg. Holirrn. Beslei, Handelsmann, Lack. — Berger, Littai. Verstorbene. Den 21. Februar. Maria Belje, Schmiedmeisters Kind, 2 I. und 2 Mon., Gradischavorstadt Nr. 38, Lun-qenempbysem --- Gertraud Pnizdar, Inwohnerin, 74 I., ins Civilspital Sn Lungenentzündung sterbend überbracht. Im k. k. Garuisousspital bom 13. bis iucl. 19. Febr. Franz Slermole, Corpora! des 17. Jns.-Reg., der 19. Compagnie, und der Kerkersträfling Barthol. Dobrauc des Brigadearrestes Nr. 13, beide an Lungentuberculose. W Nachstehende anerkennende Zuschriften liefern die besten Beweise über die M vorzüglichen Wirkungen des Ä Schnttbrrgs Srüllter-Allop. V M Herrn Franz Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen. W M laut welchem ich bestätige, daß ich den von Herrn Franz Wilhelm, Apothi-ker in W ^ Neunkirchen, erfundenen Schneeberger Ä'räutersast-Allop für Heiserkeit und Krampf- M husten mit sehr günstigem E>folge angewendet habe, so daß ich nicht nur nach ^ wenigen Tagen von diesem Uebel gebeilt war, sondern auch jenes bei mir srüher ^ so oft wiederkehrende Uebel gänzlich beseitigt ist. M ^ Neunkirchen, 7. Februar 1856. Philipp Hügel» ________________________ k. k. Postadministrator. Herrn Franz Wilhelm, Apotheker in Nennkircheu. Euer Wohlgeboreu! Komme meinen öffentlichen Dank zu sagen über die vortrefflichen Wirkun-^ gen deS angekündigteu Schneebergs Kränter-Allop für Brust- uud Lungenkrank- ^ Ich muß in meinen strengen Pflichten viel mit Kindern nnd aud.ren Per« W fonen verkehren, und Las anhaltende laute Sprechen wirkt schon seit mehreren Jabren nachtbeilig ans meine Gesundbeil und erzeugt eine ausgetrocknete Brust nebst Hüsteln, verbunden mit Heiserkeit, besonders wenn ich anhallend singen muß. Ich habe schon verschiedene Mittel genommen, jedoch erfolglos. Seitdem ich aber von dem Schneebergs Kränter-Allop gebrauche, füble ich mich wohl und kann daher jedem, der mit solchen Uebeln behaftet ist, den Schneebergs Kräuter- ^ Allop bestens empfehlen. M Den Sängern und Rednern ist dieser Allop besonders werthvoll, indem ^ er bei öfterer Heiserkeit und trockener Stimme lzusolge des häufigen Redens und ^ Singens) sogleich die Brust leichter und die Stimme reiner macht, daher in obiger NlH Krankheit nach meiner Selbstübeizeugung den erwarteten Wirkungen vollkommen entspricht. Mit besonderer Achtung M Nennkirchrn, 24. März 1856. Josef Höller, Oberlehrer und Regenschori. Diejenigen x. t. Käufer, welche den seit dem Jahre 1856 von mir (W erzeugten vorzüglichen TchnccbergS Kriiuter-Mop zn erhalten wünschen, belieben slels ausdrücklich zu verlangen. H Nur dann mein Fabrikats wenn jede Flasche mit diesem Siegel versehen. Fälscher dieser Schutzmarke ver-N fallen den gesetzlichen Strafen. Gedenktafel über die am 24. Februar 1876 stattfinden-den Äcitationen. 3 Feilb., Bavdek'sche Real., Rösch, BG. Großlaschiz. — 3. Feilb., Vidic'sche Real., Troschein, BG. Sittich. — 3. Feilb., Vodnov'sche Real., Oberveterne, BG. Nenmarktl. — 3. Feilb., Schnster'sche Real., Mrauen,BG. Gottschee. — 2. Feilb., Schusteritsch'sche Real, Unterlog, BG Gottschee. —1.Feilb.Kiistauz'scheRcal., MoÄ, ?'G. Kraiudurg. Eine versiegelte Originalst»^- lostet 1 fl. 25 Kr. und ist stets im srischen Zuslaiide zu baben beim alleinigen Erzeuger kM Vildklm, MM in NkMeliki!. KÄ6i'ü8!Mkieii. Die Verpackung wird mit 20 kr. berechnet. Der echte Mikkiekmr 8H>>«cbcrg, Krüulcr-Alkox ist auch zu bekonimen bei meinen Herren Abnehmern in Aaiback nur bei Deter Eaßnik, Knäolfswertk nnr bei Dom. liizzoki, Apotkeker. Betreffs Uebernahme von Depots wollen sich die Herren Geschäftsfreunde gefälligst brieflich an mich wenden. Neunkirchen bei Wien (Niederösterreich). (KI (71) 4-1 Apotheker. Druck vo« Jg. v, «leinmavr » Fed. Bawderg. Berleücr Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: granz Spitaler.