/. '"'f'"^-' Erscheint Monncmtnt fllr Lailiach: Dienstag und Freitag. aanzjähriq 5 st. — kr. Redaktion: t>aN>iä>)rig 2 „ 50 „ Stadt. N. Markt Nr. 22U. 3. St. uicricljiihrig I „ 25 „ Expelition: Durch die Post: Rann Haus°Nr. !9». ganziährig « fi. W kr. Inserll«n»«tbüh«n: l)ll>biähr,g 3 „ 2» „ s«r die 2sp°ltiae Zeile «der deren «ierteljährig I „ ?ll „ U»m für ' Mal « tr„ 2 Mol ?kr 3 M»> >° kr. Insertion«. stcmpel jedes Mal 3« tr. Einzelne Exemplare tosten ä Nkr. Zeitschrift für vaterliiMschc Interessen. Verlag und Druck «on Verantwortlicher Redakteur: I . Blasnik. (Manuskripte werden nicht zurückgesendet.) P. v. Radics. i. Jahrgang. Laib ach am 27. Juni 1865. M 5t. Nei Vegiml de5 drittelt Quartals unserer Zeitschrift. Pranumerationsbedingungen: Unser Blatt kostet im Verlage abgeholt ganzjährig 5 fl. - lr Wir ersuchen um die ganz ausführliche und leserliche Adresse, halbjährig 2 „ 50 .. damit die Versendung Pünktlich erfolge. vierteljährig 1 „ 25 „ Ins Haus gestellt ganzjährig 5 „ 60 „ InsertionsgMhren: halbjährig 2 „ 80 „ für die 2spaltige Zeile oder deren Raum für 1 Mal 6 kr., vierteljährig 1 „ 40 „ 2 Mal 8 „ Durch die Post zugesendet ganzjährig 6 „ 40 „ 3 Mal 10 „ halbjährig 3 « 20 „ vierteljährig 1 « 70 ., Insertionsstempel jedes Mal 30 kr. Österreichischer Panslavismus. Es gab eine Zeit in Oesterreich, wo sich seine verschiedenen slavi­scheu Stämme um einander so gut als gar nicht bekümmerten. Heute sind sie so weit fortgeschritten, daß sie sich für einander interessiren. Aus dieser Gegenseitigkeit des Interesses muß und wird sich aber zwischen uns Slaven früher oder später ein wechselseitiges Verständniß und aus diesem endlich ein gemeinsames Zusammenwirken für gewisse höhere gemeinschaft­liche politische und nationale Zwecke herausbilden. Und das ist zugleich Inhalt und Ziel für das, was wir unter dem Worte „österreichischer Panslavismus" verstehen: heute, in seinem Beginne, bedeutet er für uns Slaven noch die Aufgabe der wechselseitigen Prüfung, Erkenntniß und Verständigung, auf daß morgen oder übermorgen aus diesem Erkennen und Verstehen die That, die einverständlich-gemeinsame, zu unserer Aller Heil und Ruhm uns werde. Dieser Panslavismus ist nicht nur eine Möglichkeit, er ist eine Nothwendigkeit für uns österreichische Slaven, und er bedroht Niemanden, außer die Ungerechtigkeit derjenigen, die uns Slaven vereinzeln!, uneinig und ohnmächtig wissen wollen, um uns mit Erfolg und möglichst lange Unrecht anthun zu können. Dieser Panslavismus ist möglich, denn ihn zu verwirklichen bedarf es nur eines: daß wir Slaven lernen gegeneinander Gerechtigkeit zu üben. Weh uns, wenn wir dies zu lernen nicht vermöchten! Wir besiegelten dadurch für immer das Recht unserer gemeinsamen Gegner, uns Un­recht zu thnn. Dieser Panslavismus ist aber auch eine Nothwendigkeit, denn- wie' unsere Vereinzelung und Uneinigkeit die Quelle unserer Ohnmacht und diese unserer Entbehrungen war, wird unsere Verständigung und Einigkeit uns mächtig machen. I n der Politik, wie überhaupt im Leben, haben die Mächtigen weit öfter Recht, als die Ohnmächtigen, und Jene — fügen .wir noch hinzu — die aus eigener Schuld ohnmächtig sind, verbleiben im Unrecht mit Recht. Der österreichische Panslavismus bedroht Niemanden. Nicht Oester­reich, weil er eben ein österreichischer ist, d. h. weder Oesterreich entgegen noch mit seinen politisch-nationalen Zielen über dasselbe hinausstrebt. Das Ziel dieses Panslavismus ist vielmehr, Oesterreich für seine Slaven wohn­licher einzurichten, als es heute noch für uns ist, auf daß mit unserem Behagen an diesem Staatswesen auch das Interesse und die Lust in uns wachse, dasselbe mit aller Macht zustützen, und auf daß insbesondere die Vermehrung unserer nationalen Kraft, zu deren Gunsten wir die österrei­chischen Institutionen von heute eingreifend rcformirt wissen wollen, auch der Kräftigung des österreichischen Staates zu Gute komme. Der österreichische Panslavismus bedroht keinen einzigen slavischen Volksstamm, denn sein Streben ist nicht darauf gerichtet, durch irgend ein gewaltsames oder künstliches Mittel, etwa durch radikale Umänderungen des politisch-territorialen Länderverbands, durch Annahme eines Idioms, z> V. des russischen als Literatursprache u. dgl. die Umschmelzung der slavischen Nationalitäten Oesterreich« in eine einzige neue Nation herbei­zuführen, — ein Assimilationsprozeß, der überhaupt entweder ganz un­möglich ist, oder nur die Folge großer geschichtlicher Katastrophen sein konnte, — sondern jener Panslavismus hat den alleinigen Zweck, die Entwicklung und Kräftigung jeder slavischen Nationalität dadurch zu för­dern, daß alle ihr vereintes Wirken darauf richten, daß in Oesterreichs äußerer wie innerer Politik alles vermieden werde, was den berechtigten Interessen des österreichischen Slaventhums abträglich werden könnte. Dieser Panslavismus bedroht endlich keine andere Nationalität, ins­besondere auch weder die deutsche noch die magyarische, denn sein Ziel ist nicht, Oesterreich zu einem slavischen Staate umzubilden, sondern lediglich das, zu hindern, daß Oesterreich nicht ein deutscher oder deutsch-magyari­scher Koalitionsstaat werde, d. h., daß Oesterreich seine Machtmittel in der äußeren und inneren Politik nicht für die Kräftigung des deutschen und magyarischen Elements auf Kosten der slavischen Nationalitäten ver­werthe. Da unsere Negierung dies nicht wollen kann, nicht wollen darf, so enthält jener Panslavismus auch in dieser Beziehung nichts anti-öster­reichisches. — Er bedroht also Niemanden und nichts, als jene Partei­tendenzen, welche Oesterreich für die politisch-nationale Hegemonie der deutschen und magyarischen Race ausbeuten wollen. Diese Tendenzen aber zu bekämpfen und ihnen siegreich zu widerstehen, ist — wir bekennen es freimüthig — die Hauptaufgabe des österreichischen Panslavismus, so­wie in dem unleugbaren Bestände und in der gefährlichen Gewalt jener Tendenzen die beste Begründung für die Nothwendigkeit dieses Pansla­vismus liegt. Was wir also den österreichischen Slaven anempfehlen, ist keine offensive, sondern wesentlich eine Art von Defensivallinnz, ein Zusammen­wirken, eben so loyal kraft seiner letzten Ziele, als legal in der Wahl der Mittel. Für die Verwirklichung dieses gut österreichischen Panslavismus wollen und werden wir immerdar einstehen mit jener Hingebung und Ent­schiedenheit, welche uns das Bewußtsein verleiht, einer gerechten und noth­ wendigen Sache zu dienen. (ZP.) Der Karst. (Eine Berichtigung.) — Von U> »—« . Unter den Ausflügen in die österreichischen Alpenländer von Nan­zoni bringt Waldheim's illustrirte Monatschrift im Heft 10, Nr. 40, srck II I den Karst. Als Kenner des Karstes in seiner ganzen Ausdehnung, sowie seiner Bewohner, fühle ich mich bemüßiget, mein Bedauern auszudrücken, daß diese Monatschrift ihre Seiten mit einer unrichtigen Schilderung der durch die Bahn nach Trieft dem Interesse der Reisenden so nahe gerückten Ge­gend ausfüllt, und auf diese Weise ihre Leser zu ganz irrigen Begriffen über dieselbe verleitet Aus der ganzen Schilderung des Karstes und seiner Bewohner leuchtet klar hervor, daß der Verfasser, Herr Ranzoni, hierbei feinem ersten Eindrucke gefolgt, aber durchaus nicht tiefer in den Karst geblickt, und dessen Bewohner nicht studirt habe. Der Gesammtkarst ist die unliebsame Erbschaft einer üblen schlecht berechneten Waldwirthschaft früherer Jahrhunderte, und daher, wenngleich von Natur aus ein trefflicher Waldboden, nun großenteils vom Holze entblößt, vermöge seiner hohen Lage der Tummelplatz ungewöhnlicher Windstürme geworden. Die derzeitige Feldwirtschaft am Karste läßt die Wiedergewinnung des der Waldtultur entzogenen Grundes nicht zur Geltung bringen, weil die Gemeindehutweiden, die einen großen Theil des Besitzstandes aus­machen, ein gemeinschaftliches Gut der Insassen pro rata ihres Besitz­standes bilden und gegenwärtig nur von wenigen Vieh haltenden Interes­senten benützt werden, diese sich gegen eine Verkeilung stemmen, aus Vcsorgniß, daß dadurch ihr Genuß beschränkt würde. Diesem der Karsttultur gesetzten Hemmschuhe könnte wohl die Staats­verwaltung mit der Geltendmachung der im B.-G.-B. 16. Hauptstück ent­haltenen Vorschriften, oder mit der Verfügung begegnen, daß die zur Gemeindehutweidegrund-Vertheilung nicht geneigten Gemeinden verhalten würden, jährlich in den Wintermonaten einen aliquoten Theil des Weide­grundes von allem lose liegenden Gestein zu befreien, mit dem Gestein den gereinigten Grnnd mittelst trockenen Mauern einzufrieden und insolange bei Strafe kein Vieh darauf zu lassen, bis das von selbst aufgeschossene Gehölz dem Maule entwachsen wäre. Eine solche Verfügung brächte den Berechtigten den Nutzen, daß sie nach wenigen Jahren einen hoffnungsvoll bewaldeten Grund bekämen, welcher dem im Schatten weidenden Vieh eine weit reichlichere Weide als ehedem liefern und uebstbei auch eine Holznutzung schaffen würde. Dem Gesllmmtkarste aber erwüchse ver unschätzbare Vortheil, daßsich so­fort die scharfen Windzüge an den Bäumen brechen und einen großen Theil ihrer der Vegetation und dem Verkehre schädlichen Kraft verlieren würden, endlich daß der beschattete Grund kühler und für Niederschläge geeigneter erhalten bliebe, somit die größten Uebel des gegenwärtigen Zu­standes, die Dürre und der Wassermangel, gehoben wären! 2l4 Doch genug von Vorschlägen*) zur Aufbesserung — es sind deren schon Legion geliefert worden; gehen wir auf das eigentliche Thema die­ser unserer Berichtigung. Ungeachtet dessen, daß die Gegend einen fast durchwegs rauhen Charakter trägt, ist weder der Karst noch der Karstbewohner einförmig und eintönig. Es gibt wohl einzelne Strecken am Karste, welche sehr düster aussehen, ein unliebsames Gefühl in dem Anschauenden erregen; dagegen aber auch Gegenden, welche der feinfühlende Triestiner nicht verschmäht, um in ihnen seine Sommerfrische zu genießen. Selbst die Bodenkultur bietet in diesen, abgesehen von den Gemeindehutweiden, eine weit größere Mannigfaltigkeit als in anderen Gegenden; hier ist Wald-, Wiese- und Ackcrgrund alles zwischen und nebeneinander, wahrend anderwärts diese Kulturarten in abgesonderten Rieden vorkommen. Der Karst hat so zu sagen keine Ebenen, die ganze Oberfläche be­steht aus Anhöhen und Vertiefungen. Erste« sind meistens steinig, letztere haben genügend Erde, sind daher auch besser bestellt. Es ist zwar richtig, daß der Karst erdarm ist, aber dafür ist die vorräthige Erde bei weitem fruchtbarer als in vielen andern dem Ansehen nach gesegneteren Gegen­den. I n dieser Hinsicht ist wohl der untere gegen Görz liegende Karst von dem oberen gegen Fiume liegenden stark verschieden, denn während auf dem unteren Karste der Lorber, Rosmarin, der Feigenbaum und die Cipresse im Freien überwintern, der rühmlich bekannte alle sonstigen Weinprodukte Küstenlands und Krains im Preise überbietende Teran er­zeugt wird, das edelste Obst an Kirschen, Pflaumen, Marillen, Pfirsichen, Aepfelu und Birnen gedeiht, die Aecker nach der Winterfrucht eine ergie­bige Heidenernte liefern; ist der obere von der Eisenbahnlinie südlich ge­legene Karst dem Kultivator weit weniger lohnend und bedeutend rau­hern Climas. (Schluß folgt.) Politische Ztevue. Die letzte Herrenhaussitzung hat, wie die Residenzblätter mit freudi­ger Genugthuung constatiren/ einen tiefen und überraschenden Eindruck ge­macht. Mit Befriedigung heben sie hervor, daß Ton und Richtung aller Reden, jene der Minister Plener und Schmerling allein ausgenommen, den Intentionen des Abgeordnetenhauses weit näher treten, als nach den Ziffern des Commissionsantrages zu erwarten war; selbst die „Oestcrrei­chische Zeitung", so lästig ihr die Erfahrung ist, daß diesmal auch „die österreichischen^ Lords der Negierung gegenüber keinen geringeren Ernst bezeugten, als die Oppositionsredner im Abgeordnetenhaus^' muß den einschneidenden Charakter dieser Debatten, die Einmüthigkeit, mit welcher die gedrückte Stimmung im ganzen Reiche auch im Herrenhause zum Aus­druck gelangte, gebührend anerkennen. Als die Glanzpunkte der Sitzung werden allgemein die Reden der Grafen Auersperg und Thun anerkannt. Die Rede des letzteren begrüßt die „Neue Freie Presse" als ein Ereig­niß, als eine Seltenheit, die doppelten Reiz hat. Vom Grafen Auersperg fagt dieses Blatt, daß er „in großen allgemeinen Zügen, ein Bild unseres staatlichen Darniederliegens entworfen, dessen erschreckender Wahrheit das Haus sich augenscheinlich nicht zu entziehen vermochte". I n Betref f unserer Heimat sprach Auersperg (was wir heute hervorheben wollen) folgende bedeutungsvollen Worte: Ich will Voll mei­ nem armen Heimatlande Kram gar nicht reden, wo man es als eine Begünstigung eingeführt hat, daß man mit der Exekution nicht mehr vorgeht, nachdem das Objekt zur Exekution nicht mehr vor­ handen ist. — I n derselben Sitzung sagte Schmerling: Das Gebot der Oekonomie leitete die Regierung, als sie das modifizirte Budget vor­ legte und in Folge der neuen Organisation, um die Administration zu vereinfachen und wohlfeiler zu machen, werden in allen Zweigen des öf­ fentlichen Dienstes Ersparungen erzielt werden. Die Negierung denkt nicht an Erhöhung der Steuern, fondern an Hebung der noch schlummern­ den Kräfte und neuer Hilfsquellen. Die Regierung.wird dem nächsten Reichsrathe und den Landtagen der östlichen Hälfte Vorlagen machen zur Reform der Justiz, damit die neuen Hilfsquellen eröffnet werden und hiemit das Deficit bleibend schwinde. Die Sitzung des Abgeordnetenhauses am 21. d. war eine der be­deutungsvollsten dieser Session, in Hinsicht der unumwundenen Sprache, die gegen das Ministerium geführt wurde. Die Ausschußantrage über den Be­richt der Staatsschulbenkommission wurden angenommen. Riese-Stallburg's Antrag auf Steuerfreiheit für Neubauten und auf eine zwölfjährige für Umbauten in allen der Hauszinsstener unterliegenden Ortschaften wurde angenommen. Sodann begann die Generaldebatte über die Kreditforderungen Plene r's. Taschek spricht gegen die Ausschußanträge und beantragt, in Kreditforderungen überhaupt nicht ein­zugehen, sondern den Finanzausschuß zu beauftragen, über die Regie­rungsvorlage, betreffend die Vantschuldentilgung und Bedeckung des Staats­erfordernisses für die Jahre 1865 und 1866 ehestens Bericht zu erstat­ten, hierin sämmtliche Bedingungen und Garantien anzugeben, worunter eine Kreditbewilligung ertheilt werden könnte und durch Einsichtnahme in die Verhandlungsakten sich die Ueberzeugung zu verschaffen, ob bezüglich des unterbliebenen Verkaufes der für das Jahr 1864 zum Verkauf be­stimmt gewesenen Staatsgüter der Finanzverwaltung nicht ein Verschulden zur Last falle. Kinsk y ruft dem Hause die Adreßdebatte ins Gedächt­niß, in welcher zur Umkehr gerathen wurde; sie ist aber nicht erfolgt und das letzte Mittel, sie zu erzwingen, ist die Geldverwcigerung; die letztere wird uns auch schützen, daß wir nicht in eine Katastrophe stürzen, welcher uns die Regierung entgegenführt. Zur Sache sich wendend, bemerkt Red­ner, daß der Finanzminister, der seine Agenten bei sämmtliche« Bankiers in Europa als Handlungsreisende herumschickte, von einer Theilforderung nicht gesprochen und das Geld für Einlösung des Iulikoupons nicht be­nöthigt. Hätte Plener das Geld gebraucht, so hätte er es verlangt und die Notwendigkeit bewiesen. Die Ausschußanträge sind werthlos und die Bedingung des Zustandekommens der Fiuanzgesetze 1865 und 1866 sind noch keine Garantie für Aufbesserung der Finanzen; wir brauchen vor ') Einen umfassenden Vorschlag zur Aufforstung und Hultiviiung des Karstes gab Heu P. v. Rabies (mein Votei) — dmch ein« Reih« von Jahren «ßtlaßencommiffär in Adelsberg — im „Wanderer" (1838). (Anm. d. Red.) Allem eine Garantie dafür, daß die Verfassung zur Wahrheit werde, und daß das Gleichgewicht zwischen Einnahme und Ausgabe hergestellt werde' deshalb schließe ich mich dem Antrage Taschek's an. (Lauter Beifall.) ^ Schindler vergleicht den Finanzminister mit dem Opfer des Hohen­ priesters unter der Herrschaft Israels. Wenn das Volk Israel in Nöthen war, so wurde vom Hohenpriester ein Opfer gebracht und demselben alle Sünden übergeben und das alte Leben begann von Neuem. Redner fragt warum die schleswig-holsteinischen Kriegötosten nicht einkassirt und warum die Domänen nicht rechtzeitig verlauft wurden? Und nun statt deren Ver° werthung verlangt die Regierung von der Bevölkerung neue Opfer. Der Finanzminister soll und muß die Grenze kennen, bis zu welcher er die Steuerträger belasten kann, und da man über die Grenze nicht hinaus­ gehen soll, so hätte er sein Portefeuille niederlegen und sagen sollen: „Sucht euch den Mann, der für euere Finanzwirthschaft Geld herbei­ schafft, ich kann das Geld aus dem Fleische der Unterthanen nicht heraus­ schneiden." Dem Finanzminister, welcher den traurigen Finanzzustand kannte, mache ich keine Vorwürfe, wohl aber der Gesammtregicrung; der Finanzminister hatte vor der Regierung nichts verheimlicht, darum ist er nur der Mitschuldige und er, sowie das Gesammtministerium sollten quit­ tiren. Es wird schon die Zeit kommen, wo dies geschehen muß, und e« werden jene Männer desto tiefer fallen, die so hoch jetzt stehen. Nickt allein die Finanzverwaltung ist schuld an dem schlechten Staatstredit, son­ dern auch das Ministerium des Aeußern mit seiner Politik, der Kriegs­ minister, das mangelhafte Verwaltnngssystem und auch die Justiz, welche unlängst die Aeußerung gethan hatte, willst Du einen Zeugen, so mußt Du das Reisegeld vorschießen. (Die Anspielung betrifft einen Straffall beim Wiener Landesgerichte nnd ein in Graz weilender Zeuge sollte nur dann persönlich erscheinen, wenn der Kläger die Reisekosten zahlt,) Kurz die ganze Politik sei nicht angethan, um den Staatstredit zu heben. Und hiezu komme noch, daß die wichtigsten Finanzvorlagen am Schluß der Session eingebracht werden und wir so zwischen Angel und Thür kommen. Ich stimme, sagt Redner, gegen die Bewilligung der 13 Millionen. (Vieb faches Bravo.) Taschek's Antrag wurde abgelehnt, die Anträge des Finanzausschusses aber angenommen. Die Anerkennung der Nechtscontinuitat gilt in Ungarn als die Grundbedingung des Ausgleiches. Soll aber alles aus der avitischen Ver­ fassung und deren Konsequenzen Emanirende wieder hergestellt werden, so gehört dazu auch die Wiedereinsetzung eines Palatino. Der Herr Kriegsminister Ritter v. Frank wird Ende dieser Woche einen Urlaub antreten. Gerüchtweise verlautet, daß Se. Excellenz nicht mehr zu dem Posten eines Kriegsministers zurückkehren werde, und daß FML. v. Hauslab der wahrscheinliche Nachfolger desselben sei. Aus Wie n wird berichtet: Es ist hier der Adjutant Sr. Maje­ stät des Kaisers Maximilian, Oberstlieutenant Schaffer, von Mexiko ein­ getroffen. Wir hatten kurz nach seiner Ankunft bei einem Diner des Gra­ fen W. Gelegenheit, uns längere Zeit mit ihm über die mexikanischen Zu­ stände zu unterhalten, und er gab uns ein viel erfreulicheres Bild, als dies von mancher Seite in den jüngsten Tagen der Fall gewesen. Kaiser Max sei von der glücklichen Lösung seiner hohen Mission vollkommen überzeugt; er arbeite mit eisernem Fleiße, befinde sich körperlich sehr wohl, doch sei er in Folge der großen Anstrengungen und des Klimas sichtlich gealtert. Oberstlieutenant Schaffer ist beauftragt, zur Ergänzung der öster­ reichischen Legion eine neue Werbung von weiteren 2000 Mann einzulei­ ten, welche auch baldigst beginnen wird. Wie man der „Augsb. Allg. Ztg." aus Rom meldet, ist die Ex­ königin Maria von Neapel, Schwester Ihrer Majestät der Kaiserin, so leidend, daß der Gesundheitszustand derselben ernste Besorgnisse einflößt. Am 4. d. versammelten sich in Paris die dort weilenden Böhmen, Serben, Vulgaren und Polen, um das Erinnerungsfest an die Befreiung Serbiens zu feiern. Um aber zwischen den einzelnen Slaven in Paris ein enges Freundschaftsband zu knüpfen, wurde beschlossen, ein Lokale zu wählen, welches als Versammlungsort dienen und den Grund einer künf­tigen flavischen Veseda in Paris bilden soll. Das Verbrüde­rungsfest selbst bestand in dem gemeinschaftlichen Anhören einer Messe in der Sprache Cyrill's, in Reden und Toasten, welche bei der, in einem Saale m Montmorency veranstalteten Tafel gehalten wurden, sowie auch in dem Besuche der Gräber von Mietiewicz, Nemäsvicz und anderer ver­storbener polnischer Notabilitäten, bei welch' letzteren, nach einigen Reden über die Verdienste der dort Ruhenden, sich die Anwesenden wechselseitig die Hände reichten. I m Namen der Böhmen sprach Friö. Unter den Ser­ben waren auch der 9jährige Milan Obrenovili (Sohn des MiloZ Ephrem Obrenoviä) mit seinem Lehrer und der Sektionschef Dr. Nikolaus Kersticl dort anwesend. Napoleons Cäsar hat demselben, wie schon gemeldet, bisher ein Honorar von 40,000 Franken eingebracht; vertragsmäßig wirb diese Summe bis zum Abschluß des Werkes 642.000 Franken betragen, und die „France" meldet bereits, daß diese Summe zu Geschenken bestimmt sei. Aus den Vereinen. <8Io?eu8lla Nlttioa.) (Ausfchußsitzung.) Donnerstag am 22. Juni d. I. , Nachmittags 4 Uhr, versammelten sich im Rathhaussaale sämmtliche in und bei Laibach wohnende und mehrere auswärtige Aus­schußmitglieder der Lloven^«, Natica (von letzteren waren Dr. Koöe­var von Cilli, Dr. VoZnjak von Windischfeistritz, VoÄdar Rai« von St. Barbara in Steiermark, L. Svetec von Egg und M. Pirec von Krainburg anwesend) im Ganzen 20 an der Zahl unter dem Vorsitze de.« Herrn Dr. Vonöina und im Beisein des k. k. Commissärs Landesrath Roth . (Die nicht erschienenen Ausschüsse hatten ihre Ansichten schriftlich mitgetheilt). — Nachdem der Vorsitzende die Versammlung begrüßt, und den Zweck der Zusammenkunft auseinandergesetzt hatte, verlas der Sekre­tär Levstik das Protokoll der Generalversammlung, welches sofort ge­nehmigt wurde. — Hierauf wurde das Protokoll über die Wahl des Ausschusses verlesen und bekannt gegeben, daß Bischof Dobril a unter dem Ausdrucke des aufrichtigsten Dankes und Bedauerns die Ausschußstelle nicht annehmen zu können erklärte, wornach Herr Josef Goriup , Groß­grundbesitzer und Großhändler in Triest an seine Stelle tritt. — Zum 2< 5 Präsidenten wurde Herr Baron Anton Zoi s mit 23 Stimmen von 30 gewählt, und nachdem Herr Dr. Bleiweis in dessen Namen und Auf­trage die Wahl ablehnen zu müssen erklärt, und Herr L. Svetec dem Herrn Baron Zoi s im Namen des Ausschusses Dankesworte ausgespro­chen, wird über Antrag des Dr. Blei weis, Dr. Toman per aoola­watiouem zum Präsidenten gewählt, da er es war, der die Gründung unserer Natio«, in Anregung gebracht hat. Zum 1. Vice-Präsidenten wurde Herr Dr. Vonöina , zum 2. Herr Domprobst Anton Kos ; zum Kassier Herr Dr. Zupanec , zum Rechmmgsrevidenten Herr Dr. Vojska , zur Führung der Mitsperre der Kasse die Herren Ivan Vilha r und Professor Mar n gewählt. Der Bericht des zur Prüfung der Iahresrechnung gewählten Aus­schusses, vorgetragen von Herrn Prof. Lesar , tonstatirte die allseitige Richtigkeit und Genauigkeit derselben. Der nächste Gegenstand der Tagesordnung war die Erörterung der Frage, ob der Verein auch künftighin einen gezahlten Sekretär haben 1°ll oder nicht. Herr Levstik hatte seine Stelle in einem Schreiben zurückge­legt, und Herr Prof. L 6 sar beantragte die Theilung der Geschäfte in die eigentlichen Sekretariatsarbeiten, die des Protokollführers und die des Bibliothekars, was die Versammlung genehmigte. Hierauf erklärten sich mr unentgeltlichen Uebernahme dieser Geschäfte auf die Dauer eines Jahres bereit, die Professoren L 6 sar, War n und Vavru . — Herr Bürgermeister Dr. Costa gab zu Protokoll, daß er aus den in der Ge­neralversammlung dargelegten Gründen die Ernennung eines bezahlten Sekretärs für ersprießlicher, ja nothwendig halte. Dieser Ansicht schloßen sich die Herren Dr. Vojsta und Ivan Vilhar an. Ueber Antrag des Herrn Dr. Koöevar sprach die Versammlung dem austretenden Sekretär Levstik ihren Dank für seine bisherige erfolgreiche Thätig-Kit aus. Wegen Herausgabe des Jahrbuches entspann sich nach dem Refe­rate des Herrn Dr. Bleiwei s eine längere Debatte, an welcher sich die Herren Dr. VoZnjak, Svetec, Mar«, und Vavru bethei­ligten, und die zu folgenden Vefchlüßen führte: der kalendarische Theil hat gänzlich zu entfallen. Das Jahrbuch hat in Heften von 4-6 Bogen zu erscheinen, und alles die Natioa betreffende, so wie Aufsätze belehrenden Inhaltes, namentlich über slauische Geschichte und Lite­ratu r zu bringen . Den Mitarbeitern wird für Originalaufsätze ein Honorar von 20 fl., für Ueberfetzungen ein solches von 12 fl. per Bogen zugesagt. Mit der Redaktion und Herausgabe wird ein Comit« von drei Mitgliedern (die Herren Professoren L 6 sar, Marn, Vavru) betraut. Ueber die ebenfalls von der Generalversammlung beschlossene Herausgabe der „Beschreibung der slovenischen Länder", berichtet Herr Dr. Blei ­weis, daß Herr Nepicdie Ucbersetzung des bezüglichen böhmischen Wer­kes von Erbe n bereits fertig habe und es wird beschlossen, dieselbe den Herren L. Svetec, Peter Kozler und Math. Cigale zur Prü< fung und Nntragstellung bei der nächsten Sitzung zu übergeben. — Mit dem Abschlüsse eines Vertrages betreffend die Drucklegung der Vereius­schriften wurden die Herren Dr. Vojska und Vilhar betraut. — Rücksichtlich des Vereinslokales, Dieners, der Empfangs-Bestätigung von Geldern durch die «blovice" bleibt alles — wie bisher. Die Beschluß­ fassung über die Geschäftsordnung wurde zur nächsten Sitzung vertagt, mehrere neue Mandatare gewählt, und endlich nach vie r ei n halb ­ st ü n d i g e r Dauer, um '/«9 Uhr die Sitzung geschlossen. -». Lokales und Provinziales. — Der „Natios,« sind als Gründungsmitglieder beigetreten: Anton Ritter von Gariboldi , Gutsbesitzer in sitzka bei Laibach und Josef Masten, Kaplan in St. Thomas.' — Das Leichen-Begängniß des emeritirten k. k. Gymnasial-Professors Herrn Dr. Rudolf Puff, schreibt der „Marb. Korresp ", wel­ches am 22. d. Nachmittag um 4 Uhr unter Begleitung von wenigstens achthundert Leidtragenden abgehallen wurde, hatte die ehemaligen Schüler und näher stehenden Freunde des Verstorbenen aus Nähe und Ferne her­beigeführt. Der mit einem Lorber- und einem Epheu-Kranze geschmückte Sarg wurde von Gymnasiasten getragen, und außer dem Gymnasium mit seinem Direktor und Lehrkörper, der Haupt- und Real- und der Handels-Schule, sowie dem Alumnat, dem Herrn Bürgermeister, Gemeinde-Aus­schusse, und den Spitzen der Civil- und Militär-Behörden waren m dem langen Kondukte von Männern und Frauen alle Stände, hervorragend und reichlich vertreten. Am Grabe sangen der Sänger-Chor des Gymnasiums einen deutschen Grabesgesang, und auf einen früheren Wunsch des Dahingeschiedenen, der Sänger-Chor der „(.itav­nioa« einen slovenischen Trauer-Chor von ergreifender Wirkung. Die vielfachen Sympathien, deren sich der um die Schule hoch verdiente Mann der Wissenschaft erfreut hatte, bethätigten sich m der sichtlichen Trauer der sein Grab Umstehenden, in welches die Sargtrager ihre Flore nachwarfen. — Leicht sei ihm die Erde! - I n Cill i kam in der letzten Gemeinde-Ausschuß-Sitzung der Bericht der ersten Sektion über eine Zuschrift des Landes-Ausschusses vom 17. Juni 1864 in Betreff der Errichtung einer Realschule zu Pettau zur Berathung. — Der Bericht betonte, daß der Standort des zu gründen» den Real-Gynmasiums in der dritten Stadt Unter-Steiermarks durch die Natur der Dinge bezeichnet werde, führte die übrigen Gründe der Zweck­mäßigkeit und Gerechtigkeit aus, welche in diesem Falle für Pettau spra­chen, und wurde mit großer Majorität angenommen. - Nach der „Presse" soll der Professor der Agramer Rechtsaka­demie Me»i6 , Mitglied des Unterrichtsrathes, nach Wien berufen wor­den sein, um in Betreff der Frage der Errichtung einer südslavischen Uni­versität mit der h. troat. Hofkanzlei zu konferiren. „ «, ^ « . ^ - Das eben ausgegebene 9. und 10. Heft des II . Bandes der Verhandlungen und Mittheilungen der juristischen Gesellschaft in ^.aibach, enthält nachfolgende wissenschaftliche Vorträge: Strafrechtsfall als em Bei­trag zur Lehre vom Verbrechen der schweren körperlichen Beschädigung. Vom Herrn k. k. Staatsanwälte Dr. Ernst Edlen v. Lehma n n. Zwei Stimmen aus Kram über die Aufhebung der Folter (1774). Vom Herrn l. l. Finanz-Concipisten August Dimitz. Das Landschrannengericht m Laibach. Eine rechtshistorische Skizze. Vom Herrn August Dimitz, k. l. Finanz-Concipisten, Ausschußmitglieoe des historischen Vereins für Krain. Die Justizverwaltung in Illyrien, zunächst in Krain, während der Napo­leon'schen Regierung. Vom Herrn k. k. Oberamts-Direktor Dr. Heinrich Costu. Einiges über Zweigniederlassungen der Handelsleute. Vom Herrn t. k. Landesgerichtsrathe Johann Petritsc h — und auf Seite 279 ff: die Eröffnungsrede Sr. Excellenz des Herrn Präsiden­ten Freiherrn vo n Schloißnig g in der heurigen General-Ver­sammlung. — I n Nr. 143 hat die „Triester Zeitung" die auch von uns ge­brachte Notiz, daß Herr A. C. Fabiani in Trieft eine direkte Verbindung mit Mexik o mittelst Segelschiffen zu Stande gebracht habe, mit der Be­hauptung dcmentirt, daß es dazu noch lange Wege habe. Um der „Triester Zeitung" zu zeigen, daß wir besser informirt sind als sie, wolle sie von hieraus die weitere Nachricht vernehmen, daß das vom Herrn Fabiani inaugurirte Schiff Brig Plus. Willibald Tonn. 350, unter der Führung des Kapitain Adolf Mühell von Trief t schon am 20. Jul i d. I . seine Reise via Vera lüru2 antritt. — Waisenhaus. Samstag, am 24. d. M. hielt das Waisen­Haus-Comits seine erste Sitzung, wobei es sich konstituirte, den Herrn Bürgermeister Dr. C o st a zum Obmanue wählte, und die Mittheilungen dieses letzteren und des Vertreters der k. l. Landesregierung Herrn Hoöe­var über den Stand der bezüglichen Kommunal- und Landes-Stiftungen entgegen nahm. Es ergab sich, daß von Kommunalwaisenstiftungen ein Be­trag von cirka 64,000 fl., vom Landeswaisenfonde das zur freien Ver­wendung stehende Vermögen per 68,000 fl. und das gestiftete Vermögen, welches zur Dotirung stiftungsmäßiger Plätze zu verwenden wäre 61,000 st. und endlich, falls mit dem Waiseuhause auch ein Taubstummen- und Blin­den-Institut verbunden würde, die dießfalls bestehenden Stiftungen per 63,000 fl., zusammen somit 256.000 st. herbeigezogen werden tonnen. Auch bezieht der Waisenfond aus dem k. k. Kameralärar den fixen Jahres­beitrag per 1,200 fl. dessen Fortbezug Wohl auch mit in Rechnung ge­nommen werden kann. Weiters wurde beschlossen, sich an die bereits be­stehenden derlei Anstalten in Salzburg, Prag, Brunn, Klagenfurt, Linz und Görz um Mittheilung der Statuten, Jahresberichte ,c. zu wenden, und nach dem Eintreffen das Weitere zu beschließen. — Aus alledem sieht man, daß die Gründung eines Landeswaisenhauses für Krain, wohl nur mehr eine Frage der Zeit ist! — Das Kirchweihfest des h. Johannes des Täufers wurde Heuer in der Pfarre Tirnau bei festlich geschmückten Räumen sehr feierlich begangen. Eine dicht gedrängte Menge Andächtiger nahm an der schönen Feierlichkeit Theil. Zum Schliche des Hochamtes fand ein Opfer­ gang für die Bedürfnisse der Kirche statt — worunter hauptsächlich die neue Orge l begriffen ist. Diese, bereits ein Jahr alt, hat ihre Probezeit sehr gut bestanden. Sie hat einen kräftigen und gefangreichen Ton, und die Prinzr,,ialstimmen sind sowohl in der Höhe als in der Tiefe von solcher Stärke, daß die Tonmasse des ganzen Werkes einen majestätischen Ausdruck gewinnt. Man kann dem jungen Meister Herrn Franz Goröiö zu diesem seinem ersten Werke, das ihm dazu in seiner Geburtspfarre aufzustellen gegönnt war, nur alles Glück wünschen und ihm zugleich das Zeugniß geben, daß er die vielen Jahre, die er in der Fremde zugebracht, wohl benützt habe. —mann— — Komunales . Die in der letzten Gemeinderathssitzung be­schlossene Errichtung zweier Durchlaßtanäle, einer Thalsperre und theil­weisen Straßenregulirung, welche mit 1553 fl. praliminirt war, wurde bei der Lizitation um den Mindestbot von 1049 fl. übernommen, wornach der Stadt ein Vortheil von 454 fl. erwächst. Uebelsetzungs-Pluben aus dem Latein ins Deutsche neuesten Styls. Hui t,2L«t, oollSLUtiio viäewl. Wer im Zentrum sitzt, dem ist Alles recht. Dum leruw» plorat, äeoiper« I»dnr»t. Wenn die Reaktion heult, werde» die Fortschrittslcllt' verteult. üt, «i trÄlltu» illab»wr oi-di», impavirwm tei-ieut ruina«. Und wen» olle Nähte der Oeldbentel Platzen, Geld muß hergeschafft werde». Aus dem „G'raden Michel". An einen Fremdling! Du bekämpftest uns're schöne Linde Mit Verachtung, Uebermuth und Hohn, Glaubtest gar, es gleiche einem Kinde Des Slovenen aufgeweckter Sohn! Ja, es fiel die lichtberaubend' Binde Von des Slaven Auge lange fchon! Dein Beginnen stob in alle Winde: Unser Fortschritt sei dein bittrer Lohn! Wenn du fern von unserm Kaiserreiche, Fern von Laibach's schmucker Au und mir, ­Auf daß freundlich Alles sich begleiche, Ehe wir erkalten, — merke Dir: Linden fürchten sich vor keiner Eiche! Nächstenliebe ist die schönste Zier ! Eine uns gestern zugekommene Zuschrift des hiesigen l. l. städt. del. Bezirksgerichtes ddo. Laibach am 25. Juni 1865 fordert uns auf, nach­stehende Berichtigung in unser heutiges Blatt aufzunehmen: Berichtigung. I n Nro. 49 des „Irisslav« befindet sich folgende Stelle: „Kann es Herr Dr. Ißleib läugnen, wiederholt für seine besondern „Verdienste außerordentliche Remunerationen aus Staatsmitteln erhal­ten zu haben?" , Hierauf muß ich erklären, daß diese Behauptung auf vollständiger Unwahrheit beruhet, und daß mir niemals die Ehre zu Theil geworden ist, irgend eine ordentliche oder außerordentliche Remuneration aus Staats­mitteln zu erhalten, mithin auch alle daran geknüpften Anschuldigungen entfallen. ^ . ^ , ., Laibach, am 23. Juni 1865. Dr. Ludwig Ißleib. 2lN Das Grgebniß der Hammlungen für daS zu errichtende Kinderspital. (Veröff.'Utlich! durch das rousliüiirte provisorische Damen-Comiis.) tssorlsetzung,) Einmal. Spende. Iähil. Herr Johann Tonia 1 fl. — tr. — fl. Herr Plesto -» ^ » 1 „ ssran Maria von Renzenberg.... — ,, ^ ,, 2 „ ssrl. Amalia von Nenzenberg. . . . — ,, — ,, 1» Herr Jakob Mechle 1 „ — „ — „ Herr Johann Bonöar . — « 50 „ — „ Frau Anna Kissoviz . 1 „ — >, — ,, Frau Nolli -^ „ — ,, 1 ,, Herr Jakob Ianöar ....... 1„ — „ — ,, Frau Ludmilla Gaspariö .... . 1„ — „ — „ Frau Rosa Blumauer 1 » — ,, — „ Frau Anna Scheidler 1 ,, — « — » Herr Josef Schwarz — „ 50 „ — „ Herr Max Patat '. . -„ 50 „ -„ Herr von Felsenbrunn, Finanzdirektor — „ — „ 5 „ Herr Dr. Anton Iarz , Probst, k. k. Schul­rath 5 „ — „ — „ Frau Pauline von Kaltenegger . . . 16 „ —> „ — „ Frau Maria Terpin, Notarsgattin in Littai 5 „ — „ — „ Frl. Anna Mrak 2 „ -„ — „ Unbekannt 1 „ — „ — „ Frau Anna Hartman« 3 „ — „ — „ Herr Vinz. Tauöer, Steuer-Direktor . . 5 „ — „ — „ Frau Maria Kunschitz ..... . 5„ — —>„ Herr Kunsch i tz, Landesgerichtsrath . . 2 „ — „ — „ Frau Anna v. Luschan 3 „ — „ — „ Frau Cäcilie Ielachich 2 „ — „ — „ Herr Johann Bach 1 „ — „ — „ Fran Maria Salecta erklärt einige Stücke Wäsche unentgeldlich auf der Nähmaschine zu nahen. Summa ^5? fl. 50 kr. 10 fl. Snmma des letzten Ausweises 3306 fl. 29 kr. 273 fl. 20 kr. und 6 Silberthaler. Hauptsumme 3363 fl. 79 kr. 283 fl. 20 kr. und 6 Silberthaler. 2 vollständige Betten, 2 Polster, 1 Matratze, Roßhaare für 1 Matratze und 2 Strohsäcke. (Fortsetzung folgt.) Volkswirtschaftliches Bei dem Gebrauch des Petroleums. Aus der in Bezug auf das Petroleum erlassenen Wiener k. k. Statthaltereiverordnung lassen wir diejenigen Bestimmungen folgen, deren Kenntniß für jene Haushaltung nothweudig ist, in welchen dieses Beleuch» tungsmaterillle verwendet wird; der vierte Abschnitt der erwähnten Ver­ordnung tautet: §. 15. Das gehörig gereinigte Petroleum ist beinahe farblos. Ein Litre darf nicht unter 800 Grammen (circa 1 Pfd. 19 Loch) oder eine Halbe nicht unter 1 Pfd. 4 Loch wiegen. Es entzündet sich nicht unmittelbar durch die Berührung mit einem brennenden Körper. Jedes Mineralöl, welches diese Proben nicht besteht, muß als für den Gebrauch höchst gefährlich zurückgewiesen werden. §. 16. Wenn das Pe­troleum Stoffe von Leinwand, Wolle oder Baumwolle durchdringt, so wird seine Entzündbarkeit vermehrt. Es darf daher leine Lampe, in wel­cher Petroleum gebrannt werden soll, in jenem Theile Ritze oder Sprünge haben, welcher den Docht einschließt. Der Petroleumbehälter soll immer mehr Ocl enthalten, als man auf einmal verbrennen kann, damit die Lampe während des Brennens nicht vollständig entleert werde. Ist ein Füllen des Behälters während des Brennens nothwendig, so muß die Lampe zuvor gelöscht und die völlige Abkühlung abgewartet werden. Am zweckmäßigsten sind Oelbehälter von durchsichtigem Materiale, weil man durch dieselben den vorhandenen Vorrath an Petroleum erkennen kann. §. 17. Wenn ein Lampenglas (Zylinder) bricht, so ist die Lampe sogleich auszulöschen, damit das Erhitzen der Metalleinfassuug verhindert werde. Zum Löschen des brennenden Petroleums in vorkommenden Fällen ist Asche, Erde oder Sand — durchaus aber kein Wasser anzuwenden. Etwaige Brandwunden sind bis zur Ankunft eines Arztes mit Baumwolle zu belegen, und durch oft zu erneuernde Eis- oder Kaltwasferumschläae zu behandeln. Erinnerungstafel (ans dem Intelligenzblattt der Laibacher Zeitung). Am 28. Inni . Tagsatzung i» Sachen des Kläger« Andrea« Tomaschizh von Oberfeld auf Ersitzung des Hause« Nr. 56 in Oberfeld u. s. w. (Bez. N. Wippach) — Tagsatzung wider den unbekannt wo befindlich,« Michael Novak von Vla­mna; (Vez, A. Wippach,) ^ ». .17. ^!^ ' Feilbietung der dem Franz Hozhevar von Weikersdorf gehörigen Realität; Schätzwert!) 1582 fi. (Vez, A. Reifnitz.) " Am 30. Juni. 3. erek. Feilbietung der dem Anton Stermeh von Mleschov gehörigen Realität; Schätzwerth 600 fl. (Bez. A. Sittich) ... ,-" 3- °«k. Feilbietung der dem Josef Elana von Kozarsche gehörigen Reali­tät sammt An- und Zugehor; Schätzwert!) 580 fl, (Bez. A. Laas.) . . " 2'«"t" Feilbietung der dem Peter Ufschinizh von öuril gehörigen Reali­tät sammt An- und Zugehör; Schühwerth 1342 fl, (Vez. A. Möttling.) ^ .".,2 - erek. Feilbietung der dem Peter BellapauloW von Iugorie gehörigen Hnbrealttät; Schätzwert!) 320 fl, ^Nez, A. Möttling.) " » i U v«'U«" ^.T ' 2' "ek- Feilbietung de« dem Anton Herne vutzo Miklausch von Gabrouka gehörigen Weingarten« in Gobnik; Schätzwerth 5275 fl. (Vez. A. Treffen) - Reliziwion der dem Andrea« Melma von Rakel gehörig gewesenen von Herrn !^ua,° Kanh erstandene» Realität; Schätzwerth 770 fi. (Vez. N. Planina) — 3. erel. Feilbi tu»g der dem Michael Numann gehörigen Realist; Nch^, werth 6651 fl. 13", lr. iÄez, N. Klaiuburg.) — 3. erek Feilbietung der dem Anttn Steischni vo» Slwizh gehörigen Reali» tat; Schätzwerth 3003 fi. (Vez. A. Planina,) Verstorbene. Den 21. Juni. Dem Herrn Johann Ropiö, Maschinführer, seine Tochter Julian» alt 2 Monate, in der Kapuziner-Vorstadt Nr. 18, am Zehrfieber. Den 22. Juni. Dem Johann Poreber, Packer, sein Sohn Johann, alt 1» Wochen, in der St. Peters-Vorstabt Nr. 78, an der Darmsucht. — Dem Josef öernak, Dienstmann, seine Tochter Mari», alt 4 Wochen, in der Tirnau-Volftndt Nr. 18, an Fraisen. — Dem Herrn Franz Xaver Sonvan, Handelsgesellschafter, sein Sohn Johann, alt 1 Stund, nothgetauft in der Stadt Nr. 26N, an der 8e­bensschwäche in Folge der Frühgeburt. — Dem Jakob Rosmann, Tischt«, sein« Tochter Johanna, alt 5 Wochen, in der Karlstädter-Vorstadt Nr. 18, an der' Atrophie. — Herr Franz Schneider, Doktor der Medicin und Chirurgie und k. k. Oberfeldarzt im k. l. 8. Gerstner Infanterie-Regimente, alt 33 Jahre, im Civil« spital, am äußern Brande. Den 23, Juni. Herr Karl Reser, Geschäftsführer, alt 6N Jahre, im Ciuil­spital, an der Gehirnlähmung. — Dem Bartholomäus Kopriuz, Lampisten, feine Tochter Maria, alt 5 Jahre und 4 Monate, in der Stadt Nr 25, an der Tuber­kulose. Den 24. Juni. Mathias MufiL, Taglöhner, alt 34 Jahre, im Civilspital, an der Nlutzersetzung. — Dem Herrn Ferdinand Schuller, f. k. Beamte, sein Sohn Johann, alt 1 Stund, nothgetauft in der Stadt Nr. 43, an der Lebens­schwäche. — Dem Herrn Karl Golc, Schneider, sein Sohn Josef, alt 4 Monate, in der Stadt Nr. 111, an Brechdurchfall. Lottoziehungen. K. l. Lottoziehul!,, °m 24. d. M. In Wien: 35 40. 77. 26. 6. In Graz: 4l. 6. 11. 16. 85. Wochenmarkt in Laibach am 24. Juni. Erdäpfel Mtz. fl. 1.80, Linsen Mtz. fl. 4.— , Erbsen Mtz. fl. 3.70, Fisolen Metzen fl. 3,75, Rindschmalz Pfund kr. 55, Schweineschmalz Pfund kr. 44, Speck frisch Pfund kr. 32, Speck geräuchert Pfund tr. 42 , Butter Pfund kr. 48, Vier Stück 1'/, kr., Milch Mß. kr. 10, Rindfleisch Pf. 18 bis 20 kr., Kalbfleisch Pf. kr. 16, Schweinefleisch Pf. kr. 22, Schöpfenfleisch Pf. sr. 11, Hähndel pr. Stück kr. 22, Tauben Stück kr. 11. Heu Cent. fi. 1.30. Stroh Cent. kr. 85, Holz hartes 3Uzöllig Klafter fl. 8.50, weiche« Kst. fl. 6,50, Wein rother Gimer fl. !3, weißer Gimer fl. 14. Getieidepieise in den Magazinen am 24. Juni. Weizen Mtz. fi. 3.98, Korn Mtz. fl. 2.65, Gerste Mtz. fl. 2,35, Hafer Mtz fi. 1.97. Halbfluchr Mtz. fl. 2,92, Heiden Mtz. fl. 3,2, Hirse Mtz. fl. 2.75. Kukurutz Mtz. fl. 2.82. 26.Iunil.tel.) 21. Juni 24. Juni Eoursbericht (Durchschnitts- Waare Geld W»a« cours) I n österreich. Währung zu 5°/, 64,90 65.10 64.50 65.60 rückzahlbar „ '/-