Bezugspreise Für Österreich-Ungarn ganzjährig K 4-halbjährig K2- £nr Amerika: ganzjährig D. 1 *25 für das übrige Ausland v , ,, ganzjährig K 5^20 Erscheint mit einer illustrierten Betlage „Wandermappe am 4. und 19. eines jeden Monates. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Woten in Gottschee ilir. 121. Berichte sind zu senden an die Schristkeitung des Hottscheer Waten in Gottschee. Anzeigen Onferate) werden nach Tarif berechnet und von der SSer-waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gotische er Boten erhältlich. Postsparkassen-Konlo Nr. 842.285. Nr. 7. Kottschee, am 4. April 1915. Jahrgang XII. Vem Andenken unserer heimatlichen gefallenen Krieger. Der Sensenmann schreitet dahin durch die Nacht Und reibt sich vergnüglich die Hände. Allrnächt'ger, mir haben viel Opfer gebracht, Geleit' uns zu tröstlichem Endel In dem gegenwärtigen Völkerkriege, den Englands Krämerfinn, des russischen Pcmslavismus Länderhunger und Frankreichs Rachepolitik heraufbeschworen haben, um Österreich zu vernichten und Deutschland ohnmächtig zu machen, sind bereits viele Tausende von tapferen Kriegern in heldenhaftem Kampfe fürs Vaterland gefallen; Ströme von Blut sind vergossen worden, um eine Welt von ^Feinden abzuwehren, um Österreichs Völker vor der hereinbrechenden asiatischen Barbarei zu schützen. Viele oft gerade der Besten des Volkes sind dahingerafft worden und wie viele werden noch folgen I Auch Stadt und Land Gottschee hat zu diesem ruhmvollen Blutzoll für das große Vaterland reichlich beigetragen. Mit wehmutsvoller Dankbarkeit gedenken wir unserer engeren Landsleute, die auf blutiger Walstatt als Kriegshelden ihr Leben für das Vaterland hingegeben haben. Ein Strom von Tränen tränkt auch unsere heimatliche Erde und ungezählte nasse Augen schauen heute vergebens nach einem teuren Haupte aus, weil es ihnen im Kriege genommen wurde. Weit, weit weg von der lieben Heimat ruht so mancher der Unseren, der vor dem Feinde gefallen ist, in fremder Erde. Vielleicht ist seine Grabstätte schon unkenntlich geworden, vielleicht bezeichnet noch ein roh gezimmertes schlichtes Holzkreuz die Stelle, wo er zur ewigen Ruhe gebettet ist. Als er, getroffen von der feindlichen Kugel, mit dem Tode rang, da waren seine brechenden Augen vielleicht noch nach der lieben Heimat gerichtet, der letzte Gruß ersterbender Lippen galt den teuren Eltern, der geliebten Gattin, den lieben Kindern und Geschwistern. Der liebe Gott — diese Hoffnung tröstet uns — hat den Heldentod der Unseren, hat ihr Blut- und Lebensopfer gewiß schon gelohnt, indem er sie in seine ewigen Wohnungen ausgenommen. Wir aber und die Heimat haben gegen unsere im Kriege gefallenen Heldensöhne eine PflichtderDankbarkeitzu erfüllen Stirbt wer immer aus unserer Mitte, dessen Lebenslauf vielleicht nichts Außergewöhnliches aufweist, so erhält er sein Gedenkzeichen, ein Kreuz, einen Denkstein mit seinem Namen, damit fern Andenken nicht allzufrüh verblüffe und entschwinde. Wäre es da nun in Ordnung, wenn unsere vor dem Feinde als Helden gefallenen Söhne, wenn der Stolz und der Ruhm unseres Ländchens in der Heimat kein Erinnerungszeichen erhielte? Sollen die Namen jener Heimatgenossen, die im gewaltigsten Kriege, den die Geschichte kennt, den Heldentod gefunden haben, versunken und vergessen bleiben? Dagegen bäumt sich unser Gefühl auf; vielmehr entspricht unser aller tiefstem Empsinden der Wunsch, daß die Namen aller unserer Lands- leute die in diesem Weltkriege ihr Leben für Kaiser und Vaterland hingeqeben haben, für alle kommenden Zeiten in dauerndem ehrenden Andenken der Nachwelt überliefert werden. Dies könnte rote es auch anderwärts vielfach geplant ist, am besten ttt der Weife geschehen, daß die Namen unserer gefallenen Kriegshelden in einer großen Tafel aus Marmor oder Erz eingegraben und in der Stadtpfarr- und Dekanatskirche in Gotisches angebracht würden. Auf dieser Tafel wären alle Krieger aus L>tadt und Land - Offiziere und Mannschaft - zu verzeichnen, b,e tm Kriege gefallen oder ihren Wunden erlegen sind. Es soll, falls dies möglich ist, nicht bloß ihr Name, sondern auch die Stellung im Kriegsdienst, der Todestag, ferner ob und Gefallene erhalten hat, ob, wo und in welcher Schlacht (Gefecht) er vor dem Feinde gefallen oder an Kriegswunden oder Krankheiten erlegen ist, angegeben werden, außerdem sein Heimatsort. Selbstverständlich wäre es sehr schön, wenn die Gefallenen aus den Gott-scheer Landgemeinden überdies noch in ihrer eigenen Pfarrkirche eine Gedächtnistafel bekämen. , , Zu empfehlen wäre ferner, daß außerdem in jeder Orts- oder Schulgemeinde Tabellen angelegt würden, auf welchen nicht bloß die Namen der gefallenen Krieger aus der betreffenden Gemeinde zu verzeichnen wären, sondern auch die der verwundeten und ausgezeichneten Soldaten der Gemeinde. Haben sich doch die Krieger aus Stadt und Land Gottschee besonders hervorgetan und sich vielfach Auszeichnungen erworben. Diefe Tafeln (Tabellen aus Papier unter Glas und Rahmen) würden keine nennenswerten Auslagen verursachen und würden, in einem Schulzimmer aufgehangt, den Schulen und Schulgemeinden zur Ehre gereichen In einem besonderen Kriegs-Ehrenbuche der Schule —die Kriegshelden waren doch einstmals alle Schüler der betreffenden Lehranstalt - konnten allenfalls auch die Heldentaten der Krieger aus der Gemeinde (Schulgemeinde) zum Gedächtnisse für die Nachwelt ausführlicher dargestellt werden. Da der Krieg noch nicht zu Ende ist, so ist jetzt selbstverständlich noch nicht die Zeit gekommen, die Gedächtnistafeln unfertigen zu jafsien. Aber man könnte die notwendigen Vorbereitungen hiefur insofern treffen, als man das Material (Namen der Krieger, Geburtsort, Todestag, Schlacht usw.) sammelt, entgegen ergänzt und allenfalls einen eigenen vorbereitenden Ausschuß entsetzt. Wir schließen unsere Ausführungen mit den Versen („Den gefallenen Helden"), die wir kürzlich in einer tathol. Monatsschrift lasen: Die ihr den Grund getränkt mit eurem Blut Und bis zum letzten Atemzug gestritten, Nach heißem Kampf den Heldentod erlitten Und heimatfern in fremder Erde ruht: Wir bringen euch den Dank bei Vaterlands! Was ihr getan, bleibt ewig unvergessen; Der beste Anteil ward euch zugemessen An Öst'reichs Ruhm und seinem Ehrenkranz. Mögt stehen ihr verklärt an Gottes Thron, Den Siegeslorbeer um die Heldenstirnen, Und kampfentrückt, hoch über Wolkenfirnen, Blüh' euch, ihr Tapferen, der schönste Lohn! Was ihr gesät, das kann kein Sturm verwehn, Noch an den Enkeln wird man es erkennen; Sie werden stolz der Väter Namen nennen Und euer Ruhm wird dauernd fortbestehn! Aus Stabt und Land. Gotischer. (Die Allerhöchste belobende Anerkennung) wurde bekanntgegeben (Signum laubig) für tapferes Verhalten vor dem Feinde dem Herrn Oberleutnant Gustav G l a d n i g g des IR 10. — (Kriegsauszeichnungen.) Die silberne Tapferkeit smedaille 2. Klasse wurde verliehen dem Reservefähnrich Herrn Richard Fab er der Landwehr-Feldhaubitzdivision Nr. 22 (von uns bereits früher gemeldet). — Der Infanterist Franz Lackner des LJR 4 erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse. — Gendarmerie-Wachtmeister Hans Lobe aus Ebental bekam die silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse. — Die silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse wurde dem Zugssührer Alois Buchte, LJR 27, verliehen. — (Nach dem Helbentobe ausgezeichnet) wurde der am 31. Dezember in den Karpathen gefallene Oberleutnant Herr Robert Wolsegger des FJB Nr. 8. Es wurde ihm in Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde das Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration verliehen. — Auch der vor dem Feinde gefallene Hauptmann Herr Richard Eckert, IR 89, wurde nach dem Tode durch Verleihung des Militärverdienstkreuzes mit der Kriegsdekoration in Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde ausgezeichnet. — (Auszeichnung der Seeoffiziere der „Zenta".) Der Kaiser hat aus Anlaß der trotz ihres tragischen Ausganges glorreichen Waffentat der „Zenta" (16. August 1914) dem heldenhaften Fregattenkapitän Paul Pachner und den tapferen Seeoffizieren, Seekadetten und Seeaspiranten der „Zenta" Auszeichnungen verliehen. Mit dersilbernenTapserkeitsmedaillel. Klasse wurde u. a. der Seeaspirant Herr Emil Berner aus Gottschee ausgezeichnet. — Die heldenhafte Bemannung der „Zenta" hat, bis zum Untergange tapfer kämpfend, dem Feinde einen Begriff des wagemutigen und opferfreudigen Geistes gegeben, der unter der österreichisch-ungarischen Kriegsflagge herrscht, und hat die Geschichte unserer Kriegsmarine um ein neues Ruhmesblatt bereichert. — (Feldkurat i. d. Res. Hochw. Herr Paul Klemenčič), früher Stadtpfarrkooperator in Gottschee, befindet sich gegenwärtig in Cilli, wo er in sieben Militärspitälern und für die dortige Garnison die Seelsorge zu versehen hat. — (Vom Bolksschuldienste.) Der k. k. Bezirksschulrat in Gottschee hat die absolvierte Lehramtskandidatin Fräulein Angela Kraupp zur Supplentin an der Volksschule in Göttenitz ernannt. — (Kriegsgefangen.) In der Verlustliste Nr. 146 heißt es: Oberleutnant Richard Fornbach er aus Gottschee, kriegsge-sangen. Der russische Gefangenschaftsort ist jedoch nicht angegeben. Herr Oberleutnant Fornbacher war früher laut Privatnachrichten als tot gemeldet. — (Verwundetenfürsorge des Herzogs vonGott-schee.) Fürst Karl Auersperg iätzt auf seinen Gütern in Bad Töplitz in Unterkrain, in Goldegg (Niederösterreich) und in Wlaschin (Böhmen) seit November vorigen Jahres täglich durchschnittlich 80 verwundete (kranke) Soldaten auf seine Kosten verpflegen und ärztlich behandeln, wofür bei einem Tagesaufwande von etwa K 200 im ganzen bisher rund K 30.000 verausgabt worden sind. Gewiß eine sehr hochherzige patriotische Opferwilligkeit. — (K. k. freiwillige Schützen.) Sonntag, den 21. v. M., fand um 11 Uhr vorm. auf der Schulwiese vor dem Volksschulge- bäude die Vereidigung der k. k. freiwilligen Schützen statt. Die Volksschule und die k. k. Bezirkshauptmannschast waren beflaggt. Es waren etwa 120 Schützen aus der Stadt und den Gemeinden des Gerichtsbezirkes Gottschee erschienen, von denen ungefähr 100 beeidet wurden, die übrigen, die noch nicht 17 Jahre alt waren, durften zwar den Eid noch nicht ablegen, werden aber zu den militärischen Übungen zugelassen. Herr Oberstleutnant Trautvetter von Laibach, der die Oberleitung der Schützen in Krain hat, hielt eine patriotische Ansprache, in welcher er nach Begrüßung der erschienenen Honoratioren und der Schützen den Zweck und die Aufgabe der freiw. Schützen darlegte. In das auf Se. Majestät den Kaiser ausgebrachte Hoch stimmten die Anwesenden begeistert ein. Hierauf verlas Herr Oberleutnant Schindler die Eidesformel, welche von den freiw. Schützen unter Erhebung der Rechten zum Schwur nachgesprochen wurde. Heil unseren wackeren freiwilligen Schützen! — Seit ein paar Wochen wird nun auch schon fleißig exerziert, am 25. v. M. berejts mit Gewehren. Es war eine helle Freude, unsere Gymnasiasten, gegen 40 Mann, in stramm soldatischer Haltung durch die Stadt marschieren zu sehen. — (Das hiesige Rekonvaleszentenheim) im Marienheim (Waisenhaus) wurde am 18. v. M. vom Präsidenten des Landesund Frauenhilfsvereines vom Roten Kreuz in Laibach, Herr Bezirkshauptmann Del Cott, einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Der Herr Vereinspräsident drückte über die vorzügliche Leitung, Verwaltung und Einrichtung des Reservespitals sowie über die tadellose, ausgezeichnete Verpflegung der verwundeten und kranken Krieger seine vollste Anerkennung aus. — (Die frühere städtische Mühle von der Stadl w i e d e r e r st a n d e n.) Am 16. März gelangte die auf K 27.058 60 geschätzte Liegenschaft Haus Nr. 99 samt dem eingebauten Benzinmotor sowie dem gesamten Mühl- und Sägewerke zur Zwangsversteigerung. Die Vermögensverwaltung der Sladt Gottschee erstand die Liegenschaft um das geringste Gebot, nämlich um den Preis von K 20 000. Der Ankauf der Mühle findet allgemeine, ungeteilte Billigung, dies um so mehr, als im Laufe der letzten Jahre infolge zu hoher künstlicher Stauung des Wassers die Niederungen um die Stadt herum immer mehr versumpften, worunter sowohl die Wiesengründe litten als auch der gesundheitliche Zustand durch die größere Feuchtigkeit und die Ausdünstungen einigermaßen beeinträchtigt wurde. Nun hat es die Stadt in der Hand, diesen Übelständen durch eine weniger hohe Anstauung des Wassers der Rinse abzuhelfen, wodurch infolge der Meliorierung der bisher versumpften Wiesen und durch Beseitigung der gesundheitlichen Übelstände das aufgewendete Kapital sich indirekt umso reichlicher verzinsen wird, als ja die Mühle selbst fortbestehen und in Pacht gegeben werden wird. Die Mühle war seit undenklichen Zeiten, wahrscheinlich schon seit Gründung des Marktes Gottschee (1377) und Erhebung des Marktes zur Stadt (1471), im Besitze des Marktes, bzw. der Stadt Gottschee und wurde in den sechziger Jahren oder zu Anfang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts an einen Privaten (Joh. Braune) verkauft. In den älteren Matriken der Stadlpfarre, die vordem in lateinischer Sprache geführt wurden und bis 1669 zmückceichen, erscheint sie stets als molina civitatis (städtische Mühle). — Die Ermöglichung der Entsumpfung unserer Niederungen ist gegenwärtig von umso größerer Bedeutung, als infolge des Krieges die Seuchengefahr nicht übersehen werden darf. — (Verwundete, tote, vermißte, kriegsgefangene Krieger.) Privatnachrichten zufolge ist Reserve-Leutnant Herr I Fink, Notariatskandidat in Gottschee, in russische Gefangenschaft geraten und Herr Friseur I. Prenner in Gottschee verwundet und von den Russen gefangen genommen worden; Tit.-Feldwebel Einj.-Freiw. Herr Herbert Karnitschnighatam nördlichen Kriegsschauplatz einen Streifschuß erhalten, kämpfte aber an der Front weiter und soll jetzt vermißt sein. — Jäger Adalbert Wittreich, FJB. 7, Gottschee (Land?), tot; Zugsführer Gottfried Stonitsch, JR. 17, aus Reichenau war, wie Herr Steuerassistent Res.-Feldwebel R. Ganslmayer mitteilt, als tapferer Krieger in den letzten Karpathen- Die W. den LOO :en, litt* ter ielt er- luf- den ein. nel, iiim gen big elle cher ien- >es- cks- ;en. ag, bel= :ger ibt •50 zm- ier- bie DON litte : zu tobt nbe lEeit tun iger 'lge :sei- ital lbst war des labt irbe gen den iche als unt- erer hen :ne )err Haft ibet ebel !gs- :ont ich, sch, ebel jen- kämufen überall dabei und fand den Heldentod durch einen Stopf* H' - Ergänzungen zur Verlustliste Nr. 19: Unterläger Eduard G liebe, FJB. 7, 4. Komp., tot; Res.-Jäg F/anz Le inert, ^JB. 7. 2. Komp., verm.; Res.-Jäger Johann S b a s ch n tf, t, 8 Komp., verm.; Jäger Johann Schweiger, FJB. 7, Ers.-Komp., verw - Res.-Jäger Josef Schober, FJB. 7, 2. Komp., verm.; Jäger Josef Stonitsch, FJB. 7. verm.; Res -ZugMhrer Alms Krom er, JR. 47, tot. — Berichtigung zur Verlustliste Nr 19. Jäger Joses Stonitsch, FJB. 7, kriegsgefangen in Bogutichar, Gouv. Waronesch, Rußland (war als verwundet gemeldet). Knegs-aefangen ist Inf. Johann Debeljak, LIR. 27, aus Gottschee (Land?) in Bogutschar, Rußland. Vermißt ist Johann(Zofe aus Schaikendorf, der einer Telephonabteilung am nördlichen Kriegsschauplätze zugcteilt war. — (Musterungen.) Die Musterung der im Jahre 1896 geborenen Landsturmpflichtigen fand hier am 24. v. M^sta« Von der Stadt Gottschee wurden )ämtltche Musterungspflichtige als tauglich befunden, darunter auch mehrere Studierende des hiesigen Gymnasiums. - Die Musterung der in den Jahren 1873 bis einschließlich 1877 geborenen Landsturmpsllchtlgeu findet am 6. April in Gottschee für den Gerichtsbezirk Gottschee statt; am 7. April in Reifnitz für die Gerichtsbezirke Relsmtzund Großlaschitz; am 9. April in Tschernembl, am 11., 12. und 13. April m aiuMfswert.it^^^e_^ ^ ^ Verhältnis „außer Dienst" wurde u. a. versetzt der Leutnant i. d. Res. Herr Johann Castellez des LJR. Nr. 7 (Aufenthaltsort Gottschee). , — (Eine Kriegsfürsorgespende zu Ehren eines gefallen Helden.) Am 9. Oktober 1914 ist, wie wir bereits berichtet haben, der hiesige Männerkleidermachermeister Landsturmfeldwebel Herr Josef Händler des Landsturmlnfantenereglmen s Nr. 27, 6. Komp., Sohn des Mesners Herrn ^osef Händler, in Mednidol (Serbien) in tapferem Kampfe vor dem Feinde gefallen. Seine Kameraden, die den Gefallenen liebten und schätzten, sorgten dafür, daß er nicht in ein Massengrab kam, sondern in emem eigenen Grabe beerdigt wurde, und setzten aus das Grab ein schlichtes, mit Tannenqrün geschmücktes Holzkreuz. Sie wollten ihren Kameraden auch noch dadurch ehren, daß sie ihm einen Nachruf in einer Zeitung (Inserat) zu widmen gedachten, wofür sie m ihren Kreisen emen Betrag sammelten. Da aber die Kriegsereignisse le Ausführung des Vorhabens verhinderten und mittlerweile bereits längere Ze verstrichen war, übersendete der Landsturm-Unteroffizier HerrRud. Ritterfcblaaer LstJR. 27, 6. Komp., den m denKameradschafts-letfen gesammelten Betrag (K 21) der Witwe des Gefallenen, Frau Emma Händler in Gottschee, indem er die Verwendung dieses Geldes ihrem Ermessen anheimstellte. Frau Händler hat dies Betrag von K 21 dem hiesigen Lokalfonde für Knegssursorgezwecke (Unterstützung von Invaliden, Kriegskrüppelsürsorge, Unterstützung der Witwen und Waisen von Gefallenen) zugewendet. Den Käme-mb,„beT@.|aa,n,» ».«ich. « i«m ii-b, dch fk in ° Weise ihren Kameraden ehrten, der den Heldentod erlitten hat (Neue Marktordnung.) Die Verordnung betreffs Regelung des Marktverkehres wurde am Markttage vom ^0. v JJc. strenge durchgeführt. Manche Händler (besonders gewisse von Laibachwollten sich der strengen Marktordnung nicht fugen und erhoben Einsprache gegen die ihnen angewiesenen Plätze, was ihnen allerdings nicht- «Ofte. £t 3al| btt geflu„g P,h«< auch bei uns schmerzlichste Erregung hervorgerufen. Nicht durch die Waffen der Feinde sondern durch Hunger ist die Festung bezwungen worden. Schwarzseher befürchteten nun gleich das Schlimmste für die Kriegslage. Dazu ist aber kein Grund vorhanden, so schmerzlich auch das tragische Schicksal Przemysls ist, so wenig ist anderseits ein übertriebener, lähmender und entmutigender Pessimismus gerechtfertigt. Przemysl wurde vor der Übergabe von unseren eigenen Truppen vernichtet so daß dem Feinde hier keinerlei Vorteile erwachsen sind. Der Platz, wo die Festungswerke standen, ist nun ein Drummer- Hausen, der den Russen keine besonderen strategischen Vorteile bietet. Anderseits erleiden wir auch vom Standpunkte des Prestiges keine Einbuße, denn die Festung hat sich lange Zeit in wunderbarster Weise gegen einen übermächtigen Feind gehalten, und zwar bis zur letzten Brotkrume, weil dies eben die Ehre der österreichlsch-unga-rischen Armee gebot. Dies wurde auch von den Russen anerkannt, die den Kommandanten von Przemysl in ehrenvoller Weise behandelten. Es ist sonach keine Ursache vorhanden, sich entmutigen zu lassen da die militärische Lage durch den Fall Przemysls durchaus nicht etwa entscheidend beeinflußt ist. Auch das Freiwerden der russischen Einschließungsarmee fällt angesichts der Gesamtstärke der kämpfenden Heere nicht sonderlich ins Gewicht. Die Ruffen hatten schon früher von Przemysl immer mehr Truppen weggezogen, um damit ihre in den Karpathen und in Ostgalizien kämpfenden Armeen zu verstärken. Die russischen Armeekörper, die fetzt infolge des Falles frei geworden sind, dürften somit keine sehr große Kraft mehr darstellen; ihr Eingreifen in den Kampf kann daher nicht von ausschlaggebender Bedeutung werden. Das Ereignis war von unserer Heeresleitung schon seit Wochen vorhergesehen und unsere Heeresleitung konnte somit rechtzeitig all- jene Maßnahmen treffen, dw der unvermeidliche Fall notwendig machte, und dazu gehört auch der Ausgleich der dem Feinde dann zufallenden Verstärkung, blader, wie gesagt, nicht so bedeutend ist, als man vielleicht mancherorts voraussetzt. Der amerikanische Publizist Dr. x$. Roche stellt tn einem Leitaussatze in der „Reichspost" (24. März) fest daß keiner unserer militärischen Führer und Offiziere wegen der Übergabe von Przemysl entmutigt oder niedergebengt ist. ,,^ch fand bei ihnen (im Hauptquartier) keine Spur eines Schwankens was das Endergebnis des Ringens an den Karpathen sein konnte. Alles hängt nun von der großen Karpathenschlacht ab. Unsere Siegeszuversicht bleibt unerschütterlich. (Kriegssürsorgespende n.) Nach dem 17. Verzeichnis über die beim k. k. Landespräsidium eingelaufenen Spenden haben u a. weiter gespendet: a) zu Gunsten des Roten Kreuzes: Pfarramt Rieg 20 K; Psarrinsaffen von Masern K 26 60; Beamte Unterbeamte. Ausseher, Baggerarbeiter des Kohlenwerkesi m Go tschee K 129-52; eine deutsche Gruppe von Studenten des k. k Staats-Obergymnasinms 20 K; b) zu Gunsten der Familien der Einberufenen : Erträgnis der Sammelbüchse beim k. k. Steueramte m Gotisch^ (Wachtmeister Lobein den Karpath enkämpfen.) Herr Steuerassistent Res.-Feldwebel R. Ganslmayer schreibt uns: , Diesma" muß ich meines Freundes Hans Lobe, Gendarmeriewachtmeisters aus Ebental, erwähnen, denn er verdient es, daß feine wackeren Taten im „Boten" festgehalten werden. Lobe bekam die filberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse für vorzügliches Verhalten vor dem Feinde, für äußerst erfolgreiche Aufklärung beim Vormarsch nach I. usw. Als Lobe zum erstenmale freiwillig auf den nördlichen Kriegsschauplatz kam, erreichte er uns gerade beider Befreiung von Przemysl und hatte schon dort Gelegenheit, zu zeigen, was ein von echt soldatischem Geistei durchdrungener Zugskommandartt zu leisten vermag. Drei Wochen lagen wir beim Dorfe B. in festem Stellungskampfe und da war es Wachtmister Lobe der zu seinem zusammengeschmoizenen Zug noch Versprengte sammelte. Unter diesen befanden sich noch einige Tiroler Oberscharsschutzen und Lobe der von einem vom Feinde unbeachteten, beherrschenden Punkte aus ein geradezu verheerendes Feuer durch mehrere Tage gegen die Flanke des Feindes unterhielt, hätte schon sicher damals eme wohlverdiente Auszeichnung erhalten, wenn er nicht an Cholera erkrankt und dadurch infolge Abgabe an ein Spital sozusagen m Vergessenheit geraten wäre. Erst am zweiten Tage, nachdem er den Russen schon furchtbare Verluste beigebracht hatte, wurden diese auf den kleinen Schützengraben aufmerksam und nun kam das Unvermeidliche zuerst vier Maschinengewehre, dann Artillerie. Aber Lobe mit ftmen Scharfschützen 'schoß wie auf der Schießstätte. Schuß auf schuß Treffer! Da gingen die Patronen aus. Als umsichtiger Kommandant ging er, um ja sicher zu sein, selbst um solche, fand gleichzeitig einen Verpflegsstaffel und brachte seiner ausgehungerten braven Mannschaft in der dritten Nacht sogar das heißersehnte Brot. Nun ging's wieder flott weiter. Da kam die böse Krankheit, die einer weiteren Tätigkeit des wackeren Mannes vorläufig ein Ende setzte. Aber als einer, der nicht locker läßt, kam er nach der Genesung sogleich wieder freiwillig auf diesen gewaltigen Kampfplatz, nahm an der schwierigen Überschreitung der Karpathen teil und ist nach manchem heftigen Gefecht trotz grimmiger Kälte und Wetterunbilden nach sechswöchiger Gefechtsdauer noch immer gesund und ein strammer, von seinen Vorgesetzten schon des öfteren als Muster eines Zugskommandanten bezeichnet«: Krieger. Das große Vertrauen, welches sein Bataillonskommandant auf ihn setzte, kennzeichnet sich am besten dadurch, daß Lobe nach Verwundung seines Kompaniekommandanten drei Züge seiner Kompanie durch längere Zeit befehligen durfte, was er in gewohnt strammer Weise durchführte. Wir können stolz sein auf ihn, denn er ist einer aus unserer Mitte, einer, mit dem man sich sehen lassen dars. Aufrichtigen Herzens beglückwünschen wir Lobe zu seiner wohlverdienten Auszeichnung." ■—• (Nicht tot!) Walter Erker, der auf dem nördlichen Kriegsschauplatz kämpfte und von seiner Kompanie als tot gemeldet wurde, lebt noch und befindet sich in russischer Gefangenschaft. Sein letzter Brief vom 3. Jänner besagt, daß er sich gegenwärtig in Kansk (Sibirien) befindet. — (Millionenverluste in den ersten fünf Kriegsmonaten.) Der Internationale Verein vom Roten Kreuze veröffentlicht eine Zusammenstellung der Gesamtverluste aller kriegführenden Mächte bis zum Beginne dieses Jahres, wonach 2,339.000 Mann gefallen und 4,033.000 krank oder verwundet sind. — (Die Kriegsdauer.) In Londoner Finanzkreisen ist man überzeugt, daß es unmöglich ist, den Krieg länger als bis zum Herbst auszudehnen, und zwar aus pekuniären Gründen. — (Für das Rekonvaleszentenheim in Gottschee) in den Monaten Jänner, Februar und März 1915 eingegangene Spenden: Gemeinde und Pfarre st. Gregor 50 K, Hochwürden Herr Pfarrer Franz Krumpestar in St. Gregor 20 K, Hochwürden Herr Pfarrer VerhovZek in Niederdorf 10 K, die Bezirkshauptmannschaft in Gottschee übermittelt eine Spende aus Großlaschitz von 92 K, ein Knabe —'20 K, Frau Josefa Kropf in Schalkendorf 1 K, Herr Alois Kren in Schalkendorf 1 K, Ungenannt —'40 K, Kaufmann Georg Sterk in Weinitz 10 K, Ungenannt 1 K, Hochivürdeu Herr Geistlicher Rat Franz Krumpestar 10 K, Überweisung einer Spende von Gottscheern in Amerika durch die Deutsche Gesellschaft in New Iork 30 K, Ungenannt 1 K, Pfarre Altlag 18 K, das Herzogi. Forstamt 7 K, Gemeinde Göttenitz 166 K, Pfarramt in Laserbach .20 K, Dekanatspfarramt in Reifnitz 50 K, Hochro. Herr Pfarrer Jakob Ramoves 70 K, Ungenannt 6'54 K, Anton Malner in Ma-rolce 2 K, Bäckermeister Hönigmann in Gottschee 2 K, Frau Klun in Reifnitz 3 K, Erträgnis des patriotischen Abendes in Gottschee K 117'20, Gemeinde Hinterberg K 43'50, M. Malner 1 K, Frau Gräfin Josefine Cekoni aus Italien 20 K, Fran Šilc 5 K, Herr Prof. Naser (Erträgnis eines Blumenverkaufes) K 1 1'60, Ungenannt 25 K, Forstamt Gottschee 4 K, Michael Zur! in Hasenfeld 1 K; zusammen K 802'44. H. Hofholzer, Kassier. — (Verbot der Erzeugung von Kleingebäck.) Die Landesregierung für Kretin hat vom 1. April I. I. an die gewerbemäßige Erzeugung von Kleingebäck aller Art und jeder Gattung verboten. — (Verbot des Agiohandels mit Landesgeldmünzen.) Die „Wiener Zeitung" vom 30. März veröffentlicht eine Verordnung des Finanzministers im Einvernehmen mit dem Minister des Innern vorn 27. v. M., betreffend das Verbot des Agiohandels mit Landesgeldmünzen der Kronenwährung. — (Amerikas „Friedens"arbeit.) Das „Hamburger Fremdenblatt" meldet: Die amtlichen Zahlen des amerikanischen Handelsministeriums Besagen, daß der Export von Kriegsmaterial aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika in den Monaten I seit dem Kriegsausbruch eine Milliarde Dollars betragen hat. — (10.000 Protest Versammlungen gegen Wilson.) Wie „Sera" aus New-Iork berichtet, sind für die Ostertage über 10.000 Volksversammlungen der Deutschen und Iren in den Vereinigten Staaten gegen die Politik Wilsons ein berufen worden. — (Der ungarische Ministerpräsident über Italien.) Der nach Budapest entsandte Mitarbeiter der Türmer „Stampa" Graf Monzone veröffentlicht (24. März) in seinem Blatte den Bericht über eine Unterredung, die ihm vom ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Tisza gewährt worden war. Graf Tisza sagte: „Eine aufmerksame und gründliche Untersuchung der gegenwärtigen Lage und der Zukunft der beiden Mächte (Österreich und Italien) läßt glauben, daß die gegenwärtigen Schwierigkeiten, die durch mannigfache Verhältnisse einer komplizierten Lage heraufbeschworen worden sind, friedliche und freundliche Lösung finden können. Gern gebe ich meinem lebhaften Wunsche und meiner festen Hoffnung auf diese Lösung Ausdruck. Desgleichen glaube und hoffe ich, daß zwischen den beiden Mächten der Einklang aufrichtig und dauernd sein wird; denn ich bin überzeugt, daß beide durch ihre vitalen und bleibenden Interessen darauf angewiesen sind, die Fundamente einer innigen Freundschaft und fruchtbaren Harmonie niederzulegen. Und ich wünsche aus vollem Herzen, daß über allen Dingen das kräftigste Motiv, die Gerechtigkeit, sich zur Geltung durchringt." — Im Klub der Nationalen Arbeitspartei kam der Ministerpräsident ans seine in der Turiner „Stampa" erschienene Erklärung zu sprechen. Er erklärte, daß er seit dem Gespräche mit dem Publizisten keine Veranlassung habe, an der hier veröffentlichten Anschauung irgendetwas zu ändern. Er habe dieser Äußerung weder etwas hinzuzufügen noch etwas wegzunehmen. Es sei auch heute feine feste Überzeugung, daß es im wohlerwogenen Interesse der beiden Staaten sei, ein gutes Verhältnis aufrecht zu erhalten, und daß auch Italien großes Interesse daran hat, mit uns in Freundschaft zu bleiben. Während der Diskussion Über diese Frage wurde die Bemerkung vielfach beachtet, daß es in der gegen- 1 wattigen Situation gewiß von großem Vorteil sei, daß Italien unser Bundesgenosse ist. Die Erklärung des Grafen Tisza war von solcher Bestimmtheit und überzeugender Ruhe durchdrungen, daß jedermann den Eindruck gewann, daß das Verhältnis zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien ungetrübt ist. — (Zum Falle Przemysls.) Der Kriegsberichterstatter Kirchlechner schreibt in der „Reichspost" (23. März): „Eins sollte in diesen Tagen nicht verkannt werden: die moralische Kraft unserer Führung. Przemysl hätte, und bei diesem Gedanken haben nicht wenige gezittert, das Grab unserer Feldarmee werden können. Eine Schwäche an maßgebenden Stellen hätte genügt, um die Befreiung Przemysls an erste Stelle unserer Operationspläne jüngerer Zeit zu setzen, um so mehr, als der politische Horizont voll entscheidender Entwicklungsmöglichkeiten hängt. Eine ihrer Sache weniger sichere Leitung hätte, koste es, was es wolle, versucht, Przemysl freizumachen, ehe es fällt, um unliebsame Eindrücke im Jnlande und im Auslande zu vermeiden, und das hätte, wie die Geschichte an so vielen Stellen nachweist, wirklich zu einer Katastrophe führen oder doch Erfolgsmöglichkeilen aus der Hand reißen können. Wir hätten unter äußerst schwierigen Verhältnissen blutige Angriffe führen müssen, die, selbst wenn sie zum Ziele geführt hätten, zu teuer erkauft worden waren. So hat man Przemysl geopfert, nicht ohne Schmerz, aber im Bewußtsein, daß höhere Ziele, daß der unbeugsame Wille zum Sieg Opfer über Opfer erfordern, ehe sie sich freie Bahn brechen können. In diesem Sinne vermögen wir nichts anderes und besseres zu tun, als in dankbarem Gedenken der Leistungen unserer tapferen und zähen Verteidiger von Przemysl ihnen unseren tiefgefühlten Dank zu sagen und zugleich unserer militärischen Oberleitung unser unbedingtes und hingebungsvollstes Vertrauen auszuspcechen." — Der Besatzung von Przemysl, die nun in russische Gefangenschaft geraten ist, gehörten u. a. auch an die Herren Fornbach er und Kraus, angeblich auch Hauptmann Leopold Hofmann von Gottschee, dann drei oder vier Kerndorfer und ein Krieger aus der Gemeinde Lienfeld. Aus ganz Kram sollen sich mehrere Hunderte Soldaten in Przemysl befunden haben. — (Äußerungen des Generals Boroevic.) Der Berichterstatter des „Pesti Hirlap" hatte am 22. d. M., also am Tage der Übergabe Przemysls, eine Unterredung mit dem Armeekommandanten Boroevic, der gewiß davon Kenntnis hatte, daß der Fall der Festung unausbleiblich sei. Wir geben im nachstehenden einen Teil der eindrucksvollen Mahnworte des Generals wieder: Ich bitte die Bevölkerung, sich in der Zuversicht auf unseren endgültigen Sieg nicht erschüttern zu lassen. Unsere jetzigen Kämpfe spielen sich auf einer Front von mehr als achthundert Kilometern ab. Auf diesem riesigen Gebiete neigt sich das Kriegsglück bald dahin, bald dorthin, wie es ja auch nicht anders möglich ist. Es kommt vor, daß sich an dem einen oder anderen Punkte auch tiefer berührende Ereignisse zutragen, was aber durchaus kein Anlaß ist, die Lage ungünstiger zu beurteilen. Wir Soldaten sind voll festen Vertrauens auf den endgültigen Sieg und dieser unser Glaube ist unerschütterlich, weil er auf der genauen Kenntnis der Lage beruht. Die Bevölkerung muß diesen unseren Glauben teilen. Die Stimmung der Bevölkerung ist um so wichtiger, weil sie die moralische Kraft unserer Truppen stark beeinflußt. Unter unseren Soldaten herrscht, Gott sei Dank! stets volle Zuversicht, wovon sich jeder draußen an der Front überzeugen kann. Unser Menschenmaterial ist das denkbar prächtigste, zäh, ausdauernd. Die große Menge muß mit diesem Geiste unserer Truppen Schritt halten, weil sie so der Armee ausgezeichnete Dienste leistet, deren Wurzeln ja doch aus dem Volke die belebenden Säfte empfangen. — In den Karpathen hat sich jetzt die Witterung gebessert und wir hoffen zuversichtlich, daß unsere Operationen nunmehr nach dem Wegfalle der Geländeschwierigkeiten ungestört ihren erfolgreichen Fortgang nehmen werden." — (Die Ci liier Stadtmühle und der Mehlverkauf nach Gottschee.) Wir erhalten folgende Zuschrift: „Wegen Einschränkung des Mehlverkauses hat die Staatsanwaltschaft in Cilli gegen die Inhaber der dortigen „Stadtmühle" ein Strafverfahren eingeleitet. Sie haben sich nämlich geweigert, dem hiesigen Einkaufsverein trotz erteilter Ausfuhrbewilligung Mahlwaren zu liefern. Das hier verbreitete Gerücht, daß die Cillier Stadtmühle durch dieses Verfahren am Mehlverkaufe gehindert worden sei, ist aus der Luft gegriffen und entbehrt jeder tatsächlichen Grundlage." — (Die Haltung Italiens.) Französische Blätter ver-zeichneten jüngst eine Meldung aus Rom. wonach Beratungen zwischen dem österreichisch-ungarischen, dem deutschen und dem italienischen Eisenbahnministerium stattfanden, die eine günstige Lösung der Trans-portschwierigkeiten bezwecken. Die Pariser Presse knüpft an die Meldung die Bemerkung, sie verstärke den Eindruck, daß stallen neutral bleiben werde. — (Keine weitere Erhöhung der Biehprerse?) Der ungarische Ackerbauminister hat einer Abordnung der Stadt Arad, die wegen der Fleischversorgung vorsprach, erklärt, daß eine weitere Erhöhung der Viehpreise nicht zu erwarten sei, da die Armeeverwaltung ihren Konservenbedarf bereits auf lange Zeit gedeckt hat. Die Regierung denke an keine Requirierung lebenden Viehes. — Die Rindviehpreise sind in letzter Zeit bekanntlich rapid in die Höhe gegangen und mit ihnen die Fleischpreise — x$n Gottschee wurde auf dem letzten Markte (20. v. M.) für das Kilo Lebendgewicht K 160 bezahlt. Di- Preise ziehen noch immer an. _ (Aus den Karpathen.) Herr Steuerassistent Res.-Feldwebel Robert Ganslmayer, der beim 17. Jnf.-Reg. m den Karpathen kämpft, teilt in einem an seine Schwester gerichteten Schreiben vom 3. März über die Behausung und Lebensweise der ruthenischen Bauern (Kmeten) folgendes mit: „Heute will ich Dir in beiläufiger Skizze ein Bild über die hiesigen Bauern sowie deren einfache Lebensweise entwerfen. Die Gegend, wo wir uns jetzt herum-schlagen, ist fast ausschließlich von Ruthenen bewohnt Da und dort baumelt ein Verräter zum abschreckenden Beispiele! Die Hauser sind alle mit Stroh gedeckt, haben aber alle ein und dasselbe Borhaus mitten im Gebäude und gewöhnlich links die Wohnstube, während rechts die Stallung ist, bei besseren Bauern, und auch da nur selten, ein zweites Zimmer. In der Wohnstube ist stets rechts vom Eingänge der Ofen, sehr häufig verbunden mit einem Sparherd. Der Ofen nimmt den vierten Teil des Zimmers ein, hat ringsherum eine breite Bank; ein Teil derselben stößt unmittelbar an das Familienbett, das das zweite Viertel des Zimmerraumes einnimmt. Links vom Eingang ist eine Schüsselkredenz, von der bis ins Eck zum Tisch und von da zum Bett längs der Mauer eine Bank läuft. Fenster sind gewöhnlich zwei vorhanden, aber nicht zum Offnen, nur zum Hinausschauen. Unter dem Ofen ist der Hühnerstall, unter dem Bett der Stall für Lämmer und Kitze. An der Mauer in der Tischecke ist eine Galerie Heiligenbilder (St. Nikolaus u. a.) angebracht. Der Bau ist aus Holz, der Boden gewöhnlich aus Estrich. Infolge der landesüblichen Nasenreinigung mit dem fünfzackigen Schneuztuch sieht er zumeist recht appetitlich lackiert aus und ist ein Tummelplatz der Flöhe und Läuse. Wir schütten etwas Stroh darauf und benützen ihn als Schlafstätte, auf ein Dutzend Läuse mehr oder weniger kommt's hier ohnehin nicht an. Ebenso einfach wie die Wohnung ist die Lebensweise der Karpathenbauern, die der spartanischen gewiß nicht nachsteht. In der Früh Erdäpfel, zu Mittag Kartoffeln und abends wieder Brambori. Aus Ersparnisrücksichten kocht man auf Vorrat, nämlich alle drei Gerichte schon in der Früh. Während des Tages ißt man, wie's eben kommt, gewöhnlich nur dann, wenn man hungrig ist. Geflügel und bessere Speisen kennt man hier nicht. Fleisch kommt fast nie auf den Tisch. Männer sind nur wenige zu Hause, wahrscheinlich noch weniger als bei uns, denn die nicht Soldaten sind, werden zu allen möglichen Arbeiten herangezogen. Einen Knecht (Hlapec) oder Burschen findet man erst recht selten. Die Mädel tragen Zöpfe, die verheirateten Frauen haben das Haar bloß eine Spanne lang. Ihre Kleidung besteht aus einem Hemd, einem farbigen Kittel und dem Schafpelz, au den Füßen Opanken mit einem 'bis zu den Knien gewickelten und mit einem wuchtigen Schafwollstrick umwundenen Schafwolltuche; um den Hals bunte Korallenbänder. Die Männer tragen wie die Weißkrainer das Hemd über der Hose, alles aus weißer Wolle oder heimischer Leinwand, Opanken oder Stiefel, einen meist sehr starken Ledergurt um die Mitte, ferner einen Schafpelz, darüber einen braunen Lodenrock bis zu den Knien mit breiten Ärmeln, verziert mit farbigen Wollquasteu. Der Hut ist schwarz, knapprandig, die Tabakpfeife fehlt nicht. Nach unseren Begriffen erscheint es kaum faßbar, wenn ich versichere, daß in so einem Wohnzimmer eine oft sehr zahlreiche Familie haust, die Alten auf dem Ehebett, die Nachkommenschaft auf dem Ofen und den Ofenbänken, dazu jetzt noch vier bis sechs Soldaten, allenfalls auch noch mehr. Da erscheint einem sein schönes heimatliches Zimmer wie ein fernes, fernes Ideal. ... Es geht mir im allgemeinen gut, ich bin gesund, das Wetter ist jetzt annehmbar. Der Winter wird hier freilich noch genug zu schaffen geben, etn wirklich gutes Wetter erhoffe ich erst für den Mai. Herzlichste Grüße. — (Die finanzielle Wehrkraft Österreich-Ungarns.) Unsere Feinde, die den wirtschaftlichen Zusammenbruch Österreich-Ungarns erwarteten, haben eine große Enttäuschung erlebt. Der Direktor der Allgemeinen Verkehrsbank Philipp Broch in Wien hebt in einem Aussätze im „Fremdenblatt" hervor, daß stch bei uns nirgends die Spur einer wirtschaftlichen oder finanziellen Krise zeige, daß vielmehr die österreichisch-ungarische Volkswirtschaft sowie die Geld- und Kreditorganisation stch den gewaltigsten Aufgaben gewachsen zeige. Die Kriegsanleihe sei zum weitaus größten Teile von den Rücklagen unseres Wirtschaftslebens ausgenommen worden, so daß die Einlagenbestände der Geldinstitute intakt bleibem Die Bücheleinlaqen bei den größeren Wiener Privatinstituten sind in den ersten zwei Monaten des Jahres 1915 von 1542 aus 16L>2 Millionen, demnach um 110 Millionen Kronen gestiegen. Die Emission einer weiteren Kriegsanleihe habe vorläufig keine unmittelbare Aktualität, jedoch stehe schon heute fest, daß, wenn ein neuer Appell an die Bevölkerung notwendig sein werde, die Emission der nächsten Kriegsanleihe noch unter günstigeren finanziellen Voraussetzungen erfolgen werde als die erste. Bisher sei durch die Emission von rund 3Vr Milliarden für den unmittelbaren Bedarf noch hinlänglich vorgesorgt. Wenn auf eine längere Kriegsdauer gerechnet würde und unsere Kriegskosten mit 12 Milliarden Kronen eingeschätzt würden, müßte die Monarchie eine um etwa 720 Millionen Kronen jährlich höhere Steuerlast aufbringen. Die Gefamtaufweudungen"eines einzelnen Einwohners einschließlich der Zahlungen für die Leistungen der Eisenbahnen, Post und Telegraphen usw. betragen gegenwärtig etwa durchschnittlich 110 K für den Kopf, sie würden dann bei einer Erhöhung dieser Leistungen um 15 K pro Kops jährlich eine Summe von 765 Millionen Kronen ergeben, demnach auch bei einer sechs-perzentigen Verzinsung und Ämortisiernng der Kriegskosten aus-reichen/ In Österreich beträgt das zuletzt einbekannte steuerpflichtige Jahreseinkommen der Bevölkerung 6°7 Milliarden, die Personaleinkommensteuer ist im ganzen mit 134 Millionen Kronen veranschlagt, das Volksvermögen des diesseitigen Staates wird auf 100 Milliarden geschätzt. Der normale Wert der landwirtschaftlichen Produktion in besterreich ist auf nahezu 5 Milliarden jährlich gestiegen. Die Elastizität des Staatsbudgets in beiden Staaten der Monarchie gestattet daher eine Bedeckung der Zinsenerfordernisse der Kriegskosten ohne jedwede Schädigung des Wirtschaftslebens der Monarchie. — (Die Friedenserwartung der amerikanischen Blätter.) Die amerikanischen Blätter sind der Überzeugung, daß derBegiunderFriedensverhandlungenmitJunil915 zu erwarten ist, was auch dadurch bewiesen werde, daß die Effektenbörse andauernd sehr fest ist, während die Getreidebörse eine sehr flaue Stimmung zeigt. — Großadmiral Freiherr v. Tirpitz klagte neulich in einer Unterredung mit dem Exsenator Beverige die Amerikaner wegen der Waffenlieserungen für England, Frankreich und Rußland an. Der Krieg wäre, sagte er, schon vorüber, wenn Amerika die Waffenausfuhr verboten hätte. — (Die kritischen Monate) bezüglich der Lebensmittelversorgung werden Mai und Juni bis in den Juli hinein sein. Was die Versorgung mit Getreide, Mais und Mehlprodukten anbelangt, wird in Wiener Blättern versichert, daß unsere Lage zwar ernst, aber nicht katastrophal ist. Für den landwirtschaftlichen Arbeiter, der mehr Brot und Mehl zu verbrauchen gewohnt sei, werde die Tagesration nicht reichen und es müssen Ersatzmittel, vor allem die Kartoffeln, in Anspruch genommen werden. Der politische Bezirk Gottschee soll dem Vernehmen nach im allgemeinen (durchschnittlich) bis Ende August mit Getreide (insbesondere Mais) und Mehlpro-dnkten versorgt sein. — Gemüsearten, die schon im Mai und Juni genießbar sind, gibt es nur wenige. Die Frühkartoffeln werden erst in der zweiten Hälfte des Juli reif. Gemüsegattungen, die für den Mai und Juni in Betracht kommen, sind außer dem Spinat die frischen Kohlsotten, Frühkohlrabi, Mairüben und allenfalls auch Karfiol, welch letzterer infolge seines hohen Eiweißgehaltes dem Fleische am nächsten zu stellen ist. Von frühen Hülsenfrüchten kommt besonders die Auslöseerbse in Betracht. — Die Appro-visionierungssektion der Handelspolitischen Kommission in Wien beschloß jüngst, an die österreichische Regierung und an den Kriegsminister heranzutreten und sie nachdrücklich zu ersuchen, bei der ungarischen Regierung mit aller Energie dahin zu wirken, daß endlich von der anderen Reichshälfte die für die Versorgung Österreichs notwendigen Getreide- und Mehlmengen zur Verfügung gestellt werden. _ — (9 Milliarden Mark Kriegsanleihe in Deutschland.) Unter brausendem Beifall des Reichstages erklärte am 21 März Staatssekretär Dr. Helfferich, daß die Zeichnungen für die neue Kriegsanleihe in die 7. (jetzt schon 9.) Milliarde hinein-reichen, sie vielleicht noch übertreffen werden, so daß das Ergebnis der beiden Kriegsanleihen in Deutschland rund 16 Milliarden betragen würde. — Das ist ein Sieg, so groß und überwältigend, daß ein Gefühl unsagbaren Stolzes jedes Deutschen Herz schwellen muß. Hinter der Riefenziffer von 9 Milliarden aber steht etwas noch Größeres: Der einmütige Wille eines ganzen Volkes, den ihm freventlich auf gezwungenen Krieg zu einemfieg- reichen Ende zu führen! Die Sprache, die aus der zehnstelligen Ziffer heraustönt, wird auch von den Feinden verstanden werden. Die Staatsmänner der „silbernen Kugeln" werden mit Ingrimm zur Überzeugung genötigt, daß ihre Politik der wirtschaftlichen und finanziellen Aushungerung Deutschlands ebenso kläglich zuschanden werden muß, wie ihre aus allen Teilen der Erde herbeigeholten Soldaten- und Söldnerscharen an der Tapferkeit und dem Todesmut deutscher Krieger zerschellt sind. „Mit Diesen Milliarden", sagte Staatssekretär'Dr. Helfferich, „sind wir gegenüber England, von dem ich anerkannt habe, daß es sich allein in seinen finanziellen Leistungen uns etwa gleichwertig gezeigt hat, um 6 bis 7 Milliarden im Vorsprung. Diese Milliarden sind die Bekundung der ungebrochenen und nicht zu brechenden wirtschaftlichen und finanziellen Kraft Deutschlands und eine Bekundung des entschlossenen Willens des ganzen Volkes, in diesem Kriege unter allen Umständen durchzuhalten. Es ist eine Bekundung, die jetzt Freund und Feind hören werden, wenn auch unsere Feinde Augen und Ohren noch so sehr dagegen verschließen mögen. Größer als die Milliarden ist der Geist, ans dem heraus diese aufgebracht sind, der Geist unbedingter Entschlossenheit des deutschen Volkes, den Krieg durchzuhalten und zum endgültigen Siege zu kommen." — (Regelung der Verwundungszulagen.) „Stresflenrs Militärblatt“ veröffentlicht nachstehende ergänzende Bestimmungen über die Zuerkennung von Berwundungszulagen: „Bei Verlust eines Auges gebühren die Verwundungszulagen in folgenden Ausmaßen: a) wenn das verbliebene Auge vollkommen gebrauchsfähig ist, nach den §§ 36 und 91; b) wenn das verbliebene Auge nicht vollkommen gebrauchsfähig ist, die Bindungen der §§ 38 und 93 jedoch nicht gegeben sind/nach den §§ 37 und 92 des Militärversorgungsgesetzcs vom Jahre 1875. In beiden Fällen ist dem Betreffenden der Anspruch aus Zuerkennung einer höheren Verwundungszulage bei Verschlimmerung des Zustandes zu wahren. § 36 lautet: „Offiziere, Militärgeistliche und Militärbeamte, welche durch feindliche Waffen ober sonstige Kriegsapparate ober auch im Frieden in Ausübung ihres Dienstes ohne eigenes Verschulden verwundet oder schwer beschädigt und infolgedessen dienstuntauglich werden, erhalten in ihrer normalmäßigen Pension eine Verwundungszulage von 400 Kronen jährlich," § 91 lautet: „Unteroffiziere und Soldaten, welche durch feindliche Waffen ober sonstige Kriegsapparate ober auch im Frieden in Ausübung ihres Dienstes ohne eigenes Verschulben verwundet ober schwer beschädigt uub infolgedessen dienstuntauglich werden, erhalten zur normalmäßigen Jnvalidenpension eine Verwundungszulage von 96 Kronen jährlich." § 38 lautet: Ossiziere, Militärgeistliche und Militärbeamte, welche auf bie im § 36 bezeichnet Weise zwei Gliedmaßen verloren haben, oder auf beiden Augen erblindet sind, oder doch nur sehr große Gegenstände in allernächster Nähe erkennen, respektive nur Helle vom Dunkel zu unterscheiden vermögen, erhalten eine Verwundungszulage von 1800 Kronen jährlich.'• §93 lautet: „Unteroffiziere und Soldaten, welche aus die im § 91 bezeichnet Weife zwei Gliedmaßen verloren haben, ober auf beiden Augen erblindet sind, ober doch nur sehr große Gegenstände in allernächster Nähe erkennen, respektive nur Helle vom Dunkel zu unterscheiden vermögen, erhalten eine Verwundungszulage von 288 Kronen jährlich." § 37 lautet: „Offizieren, Militär-geistlichen und Militärbeamten, welche burch ber im § 36 angeführten Veranlassungen einer Hanb ober eines Fußes verlustig geworden sind, gebührt zur normalmäßigen Pension eine Verwundungszulage von 800 Kronen jährlich." § 92 lautet: „Unteroffizieren und Soldaten, welche durch eine der im § 91 angeführten Veranlassungen einer Hand ober eines Fußes verlustig geworden sind, gebührt zur normalmäßigen Jnvalidenpension eine Verwundungszulage von 192 Kronen jährlich." Witterdorf. (Schulbesuchserleichterungen.) Da man Heuer bei den Feldarbeiten vielfach auch die Schulkinder heranziehen muß, hat der Ortsfchnlrat vergangenen Mittwoch beschlossen, daß die Wiederholungsschule mit 1. April geschlossen werde und in der Alltagsschule vorläufig für den Monat April der Unterricht in der Seite 55. 3 bis 5. Klasse zu entsallen habe, während in der 1. und 2. Klasse h« Unterricht nicht unterbrochen wird. . .. — (Erntekommission.) Um die Bestellung der Felder den einzelnen zu erleichtern und übertriebene Lohnforderungen hmtan-znhalten, hat sich auch hier eine Erntekommission gebildet welche in der ersten Sitzung die Entschädigung für em Paar Ackerochsen mit 10 K, Ackerpferde mit 16 K für den Tag festgesetzt und den Taqlohn eines Mannes mit 3K ohne Verpflegung, mit der e ben mit K 1 60; für Taglöhnerinnen ohne Kost K 160; mit derselben 70 h bestimmt ^ ^ ^ ^ ia ^ unb pensionierte Finanzwachoberaufseher Herr Andreas Höfer m Rain Nr. 17 im Alter von 62 Jahren. Er verschied an den Verletzungen d.e er sich durch Sturz vom Heuboden zugezogen hatte. Recht schade um den Mann. Durch ruhiges Auftreten und große Gewissenhaftigkeit in der Erfüllung seiner Christenpflichten gab er stets gutes Beispiel. Dem Vorstande der hiesigen Raiffeisenkasse gehörte er von deren Beainn an. Ehre seinem Andenken! _ 3 — (Kriegstrauung.) Am 28. März fand m der Pfar^ kirche die Trauung des Postoffisianten Herrn Peter Sch emitsch mit der hiesigen Postexpedientin Fräulein Ludmilla Trug er statt. Der Bräutigam, gegenwärtig bei der Korps-Telephonabteilung im Felde flehend, ließ sich bei der Trauung durch den Spenglermeister Herrn Josef Hutter aus Gottschee vertreten. Es ist dies m unseren Trauungsbüchern der erste Fall von Eheschließung durch einen Ml(-1(Pater und Sohn eingerückt.) Oer Gastwirt Herr Alois Jaklitsch aus Neuloschin rückte gleich zu Beginn der Mobilisierung nach Bosnien ein. Am 15. März ist sein ältester, gleichnamiger Sohn ebenfalls nach Laibach zur Abrichtung abmarschiert. Wir wünschen, daß Vater und Sohn sich die goldene Tapferkeits- uledaill^veMenem fälle) ^ ^ starb die 87jährige blinde Auszüglerin Magdalena Nadler in Mitterdorf 28; am 17. Marz die Besitzersfrau Anna Tschinkel in Oberloschm 4 tm Alter von 75 Jahren und tagsdrauf die verwitwete Auszuglerm Maria Schober aus Koflern 48 im 83. Lebensjahre. — (Viehmarkt.) Der erste Viehmarkt wird Heuer tn Mitterdorf am Osterdienstag den 6. April abgehalten, worauf Käufer und Verkäufer aufmerksam gemacht werden (Krieqsfürsorqe unserer Landsleute in san Franzisko.) Frau Maria Grasser geb. Röthel hat in San Fran-zisko eine Geldsammlung zu Gunsten jener unserer Familien ein-geleitet, aus denen Väter oder Söhne im Kriege sind Als Ergebnis dieser Sammlung sind 43 Dollar 50 Cents = K 243 60 durch Herrn Johann Röthel, Lehrer m Graz, übermittelt worben, gut die Spende sagen wir den edlen Gebern herzlichen Dank Zu dieser Spende zeichneten: Maria Grasser aus Koflern Dollar 5, ef Anna Höniqmann aus Koflern 5, Josefa Kropf aus Koflern 6, Josef Jaklitsch aus Koflern 2, Maria Perz aus Koflern 1, ^osesa Oppel aus Windischdorf 4, Elisabeth Rom aus Oberlo,chin 5, Anna Eisenzops 1, Fran Langer 2, I. Reuter 2, I. ^edrich 1, Gotterly 2 Olmütz 1 H. Siens 2, I. Roß 1, Maier 150, Cosli -50 Marin K. O. —'50. Eöental. (Die Hauptversammlung) des Spar- und Darlebenskassenvereines findet am 11. April l. I. um 3 Uhr nach- mittags im Pfarrhofe statt, wozu die Mitglieder höflichst eingeladen werden Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. 2 Bericht des Aufsichtsrates, 3. Genehmigung des RechnungsabMuffes sur a 3* 18. , «. i,. «e Äi1.®t> h"«.,' Joses Wittine'aus Rieg Nr. 59 und Anna Raker aus Gottenitz. - (Bienenzucht.) Sehr schön und äußerst genau gearbeitete Albertistöcke aus Linden- oder Fichtenholz liefert zum Preise von 17 bezw. 16 K Alois Krisch, Tischlermeister m Rieg. Mösek. (Erntekommission.) Bei der am 16. Marz ab-qehaltenen Gemeindesitzung wurde eine Erntekommission gewählt mit folgenden Mitgliedern: Matthias Jonke, Gemeindevorsteher, als Obmann; Johann Schauer aus Obermösel; Matthias Stängel aus Niedermösel; Michael Lackner aus Remtal; Heinrich Herbst aus Verdreng; Johann Putre aus Unterfliegendorf; Johann Hutter aus UntetlE!%enfmaI für gefallene Krieger.) Bei der am 16 d. M. stattgefundenen Sitzung wurde über Anregung des ersten Gemeinderates Josef Lackner beschlossen für die m dieser: ®emembe gefallenen Kriegshelden eine Gedenktafel ö» widmen und den Bet g durch freiwillige Spenden aufzubringen. Eine nach der Sitzung eingeleitete Sammlung des Gemeindevorstandes ergab sofort den Betrag von 14 K, wofür den Spendern der herzlichste Dank ausgesprochen wird. Um weitere Spenden bittet das Gemeindeamt. borovih. (Verwundet) wurde auf dem nördlichen Knegs-schaupkatze der Infanterist Georg Händler aus Morobitz 13. Ankauf. (Feuer.) Am 28. März um halb 8 Uhr abends brach in der Scheune der Magdalena Ostermann Nr. i> auf bisher unaufgeklärte Weise Feuer aus. Die Scheune brannte nieder und entzündete auch die Scheuer des Josef Röthel Nr. 4, die jamt den Futtervorräten und dem vielen Getreide em Raub der Flammen mUrbe'5tahettt. (Post.) Das hiesige Postamt wurde mit 1. April auiaeboben und statt dessen eine Postablage errichtet. Hmterberg und Hirisqruben wurden dem Bestellungsbezirke des Postamtes tn Rieg, Stalzern und Hornberg dem Bestellungsbezirke des PvMmtes in Gottschee, Mrauen, Moschelmg und Suchenrauter dem Bestel-lunasbezirke des Postamtes in Banjaloka zugewiejen. chöttenitz. (Erkrankte Krieger.) Jakob Lesser Reserveinfanterist bisher auf dem südlichen Kriegsschauplätze, kam wegen Erkrankung in das Spital; desgleichen J. Bogatai, UnteroAzier, dessen Frau derzeit in Kaltenbrunn wohnt, aus den Karpathenge- M @VW te„ it6«., »u- ,mem Einnahms- und Ausgabsprotokolle vom Jahre 1813 der damaligen Mairie in Rieg ist folgendes zn entnehmen: Für 1 Paar Ochsen samt Transportspesen, gestellt für die ^flrlichen Truppen, 7 fl., Spesen beim Durchmarsche von 37 Mann Militär 2 fl. ^.8 kr. Exekutionsgebühr bei Wasser- und Wegbeschreibung 3 fl. Em Paar Ocksen kosten setzt gewiß das L-ieben-, wenn nicht Zehnfache des damaligen Preises, ?benso sind auch die jetzigen Lebensmittelpreise bedeutend;hoher.(Unad, fegeusieichem Wirken.) Im hiesigen k u k. Reservespitale im Lyzeum und in der „Mladika bat Herr Dr. Walter Linhart, ein Sohn des tn den neunziger Jahren in Gottschee (Meran) verstorbenen Bezirksarztes Dr Hermann Linhart, durch längere Zeit als Chefarzt sehr segensreich gewirkt. Als Meister in seinem Fache hat er mit seiner Kunst vielen unserer tapferen, verwundeten Krieger das Leben gerettet. HerrDr. Kart ist nun nach Graz zurückgekehrt, um als Chirurg nn Spitale der Barmherzigen Brüder sein früheres sehr erfolgreiches Wirken dort f rtzusetzen. In Laibach hat sich der Herr Doktor die allgemeinen Sympathien und die größte Wertschätzung erworben. meinen^Sympa^^ ne.) ^ 15. März starb nn Alter von 84 Jahren der hochw. Herr Karl Heidrich, Missionsprediger der Kongregation des heil. Vinzenz von Paul. Er war em gebur-tiaer Laibacher und diente als junger Priester zuerst als Dekanats-usarrkavlan in Moräntsch, dann als Stadtkaplan in Laibach bei Sb Jakob und dann a7 der Domkirche. Als Seelsorger m der Männerstrafanstalt am Laibacher Kastell erhielt er das goldene Ver-2stk uz mit der Krone und wurde fürstbischöflicher Konststorm rat. Eine segensreiche Tätigkeit entwickelte er als Spiritual tm Dwzesan-Vriesterseminar. Jn^seinem 42. Lebensjahre trat er in die Kongregation des heil. Vinzenz von Paul und widmete von da an sein ® = iifir;neä Leben bis ins höchste Alter dem Dienste aufopfe- rungsvoller Nächstenliebe zuerst als Strafhausseelsorger m Wiener- Neudorf und später als Landesspital-Seelsorger in Laibach. Wegen seines biederen Charakters und seines heiteren Temperamentes war er allgemein beliebt. — Am 31. März wurde Fräulein Cäcilie Ten bau in zu Grabe getragen, eine Reichsdeutsche aus Westfalen, die während ihres 38 jährigen Wirkens in Laibach durch ihre Herzensgüte und umfassende Bildung die Wertschätzung weitester Kreise sich erworben hatte. Als Lehrerin der französischen und englischen Sprache fand sie Zutritt in die besten Familien, in denen sie wegen ihrer nngeheuchelten Religiösität im besten Geiste zu wirken wußte. Nach Laibach wurde sie berufen durch Handelslehranstaltsdirektor Ferdinand Mahr, der ihr die Erziehung seiner Töchter anvertraute und seiner Anstalt eine tüchtige Sprachlehrerin verschaffte. Die Beteiligung an ihrem Leichenbegängnisse zeigte, welcher Wertschätzung sich die Verblichene in Laibach erfreute. Hraz. (Kriegsauszeichnung.) Herr Richard Krauland, Reservefähnrich im Landesschützenregimente, ist vor einem Monate nach zweimaliger Verwundung zum drittenmale wieder auf den nördlichen Kriegsschauplatz abgereist. Bei einem größeren Gefechte in den Karpathen wurde er für sein unerschrockenes, überaus tapferes Verhalten vor dein Feinde mit der großen silbernen Tapferkeitsmedaille erster Klasse ausgezeichnet. Im Dezember v. I. hat er sich bereits die silberne Tapferkeitsmedaille zweiter Klasse erkämpft. Briefkasten. I. W., Brooklyn: Die 14 Kronen für Sie und Herrn M. E. dankend erhalten. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene «rw Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltnntz Rleindruckzeile oder eren Raum \0 Heller, bei mehrmaliger /Ls gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein» Linschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes FS El M schaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Beste!-)abr wird eine zehnprozertige, bei solchen durch das ganze Jahr J B lungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets eine zwanzigprozentige E äßigung gewährt. auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. verein der Deutschen a. ßonschee in Wien. Sitz: I., Himmelpfortgasse Hr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten sind mtb kandsteute ihren Beitritt anmelbeti können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Vereinslokale „Zum roten Igel", I., Atörechtsplatz Wr. 2. Z. 127 V. V. Offertausschreibung. Die Verpachtung der der Stadt Gottschee gehörigen Mühtenreatität Nr. 99 in Gottjchee wird hiemit ausgeschrieben. Dieselbe besteht aus der Mahl-mühle mit sechs Steinen und einer Brettersäge, alles mit Wasserkraftbetrieb. Die einstöckige Realität sowie die ganze Anlage und das dazugehörige Wasserwehr befindet sich in sehr gutem Zustande. In der Anlage ist ein Benzinmotor eingebaut, um bei niedrigem Wasserstande den vollen Betrieb fortzusetzen. Die Pachtbedingnisse liegen Hieramts zur Einsicht auf. Die Pachtbewerber wollen schriftliche Offerte öis MM 20. Aprit 1915 Hieramts überreichen. Vermögensverwaltung -er Stadt Gottschee. Lparkajst der Stadt Gottschee. Ausweis f. d. Monat Mär; 1915. Einlagen: 5tan6 Ende Februar 1914 K 6,405.17179 Eingelegt von 147 Parteien „ 74.750'67 Behoben von 369 Parteien „ 70.404 96 Stand Ende März 1915 „ 6,409 517 50 Kllpotkekar-Parkehen: zugezahlt . . „ —— rückbezahlt . . „ 6.235 78 Stand Lnde März 1915 „ 4,451.839 27 Wechsek-Darlehen: Stand Ende März 1915 „ 119.632 — Zinsfuß: ^ für Einlag i ’Vo ohne Abzug der Rentensteuer, für IVypotfc d i Bezirke Gottschee 5 V2 %>, für f^Ypott; tn ruderen Bezirken 53A%, für Wechsel 0 . Hottschec, a 1. März 1915. Die Direktion. T, A AM gut weingrüne, alte und neue, große y ilyVVS und kleine, find zu verkaufen bei Johann Wuggenig, Iaßöindermeiller Laiöach, Rudolfsbahnstraße 5. 9 Reparaturen werden billigst berechnet. Wen Sie Kaninchen züchten so wenden Sie sich nicht an unreelle Händler oder Exporteure, sondern an den Kkemticrzuchtvcrein Mndotiona, Wie«, Kkieöerg 3. 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