LäibacherHeitunH. .1 »4« Mittwoch am «». Juni «8»4 Die Laibacher Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und lostet sanimt den Beilagen i», Homptoir ganzjährig < l ft., halbjährig 5 ft. 30 lr., ,»it Kreuzband im Comptoir ganzjährig t2 ss., halbjährig 6 ft. Für die Zuteilung in'6 Haus sind halbjährig 30 lr. mehr zu entrichten. Mit der Post portofrei ganzjährig, unter Kreuzband und gedruckter Adresse 15/ fl., halbjährig 7 st. 3<» lr. — Iuscra tionögcb uhr siir eine Spaltenzeile odcr den Raum derselbe«, für eiu-malige'Einschaltnng 3 lr., fnr zweimalige 4 lr., für dreimalige '» lr. C. M. Inserate bi,i 1H Zeilen losten < fi> für .^ Mal, 5« lr. siir 2 Mal und W lr. fnr 1 Mal cmzuschallcn. Zu diesen Gebühren ist nach dein „provisorischen Gesetze von, 6. November lt<5<) fur Inscratiousstämpel" noch U> kr. für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Ämtlicher Theil. III. Verzeichn iß der milden Gaben, welche in Folge des Anfrnfcs vom IV. Inni 18.^ für die durch eine Fcucrsbrunst verunglückten Vewohner der Ortschaft Niederdorf im Vcznkc Gottschcc bei dem k. k, Landcspräsidinm ein- geflossen sind. ft. kr. Hr. S. I. Peßiak........ 20 - „ Professor Poklnkar....... 3 — Frau Gräfin Stubeuberg...... 10 — C. H. in Laibach........ ü — Frau Rosalia Egcr sammt Herrn Sohn . 4 — V. M............ ^ — Summe 43 — Hiezu die Snmme aus dem II. Verzeichnisse pr........ . . . 139 — ergibt sich eine Totalsummc von ... 162 — Nichtamtlicher Theil. Vteform der Untersuchuttgsgeriohte in dcr Türkei. * Bekanntlich hat die Pforte schon vor längerer Zeit beschlossen, solche Uutcrsuchungsgcrichtc für schwere < Polizcivcrgrl'l'u und Kriininalverbrechen, wie sie bereits unter der Benennung knl'lic - Mccl.^illi^ in einigen größeren Städten des Nciches bestanden hatten, in ^ allen Theilen desselben unter dem Namen 'I'nliliik ^l<'ll.>«^Ii.^y rinzuführcn. Dcr großherrliche Ferman, wodnrch diese Institution in das Leben eingeführt wird, ist in der Mitte des Monates März heurigen Jahres erlassen und hierüber mittelst Note dcr hohen Pforte v. 28. März 18!>4 die geeignete Mittheilung an die k. k. Internuntiatur gemacht worden. Bereits vor längerer Zeit haben wir dcr Kundmachung des in Rede stehenden Fermans zu Scrajewo gedacht uud damals beigefügt, daß dessen Verlestiug bloß im türkischeu Idiome erfolgte, während in jener Gegend nnr die illyrische Sprache nnd zwar selbst unter den dortigen Muselmännern gang und gäbe ist. Nach geendeter Lesnng wnrden diejenigen, welche dcr türkischen Sprache mächtig seien, bloß aufgefordert, die Kunde des Gelesenen in getrcncr Mittheilung weiterhin zu verbreiten. Den: Inhalte des FcVmans und des angeschlossenen, ziemlich weitläufigen Reglements gemäß gehört vor das Forum dcr lnllkik ^«ll,^nll,^ die Untersuchung uud Abm'lhcilung über schwere Ucbcrtretnn-gen polizeilicher, insbesondere krimineller Natur. Die Zcugcnschaft der Christen uud Juden, anch gegen Musclmänncr, ist dadurch dem Prinzipe nach aner kannt worden, obschon der Tert beider Dokumente über diesen, für das bekannte nnd tief eingewurzelte Vormtheil dcr Moslims so anstößigen Punkt thunlichst, verhüllt lautet. Es sind indcß vertrauliche Instruktionen an die Gonuernenre dcr Provinzen ergangen, wodurch dicselbcu angewiesen werden, daß Prinzip möglichst znr Geltnng zu bringen. Das Vcrfah-rcn findet nicht nach dem Koran, sondern nach dem sogenannten Kmmmmlm» (weltliches oder bürgerliches Strafgesetz) Statt, weßhalb dabei auch die Beiziehnng von Gerichtspcrsoncn geistlichen Standes, Kadis und Ulema's, uutcrbleibt. Den Vorsitz bei diesen Gerichten, die übrigens mit den Haudclsgcrichten in keiner Hinsicht zu uerwcchsclu sind, führt dcr jeweilige Pro-vinzgonverneur, und es ist ihm sowohl die Answahl als die Bcstimmnng dcr Anzahl dcr Beisitzer gänzlich anheimgestellt Die Beeidung dcr Zeugen hat anf das Evangelium, den Koran oder die Thora zu geschehen. Wenn es sich um eine, fremde Unterthanen betreffende Angelegenheit handelt, wird ihren Konsuln das Recht zucrkaunt, bei der Führnng der Prozesse wirksam zu intervenircn und entweder persönlich dabei zn erscheinen oder einen brglanbigtcn Vcrtrctcr zu entsenden. Bei diesem Anlasse dürfte die Vcmcrknng nicht überfWig erscheinen, daß es einer solchen Gewährung strenggenommen nicht bedürfte, indem es ein seit jeher anerkanntes, unbestreitbares Nccht der Konsulate war, zum Schutze ihrer Nationalen in dcr bezeichneten Weift bei den türk. Gcrichtcn einzuschreiten, und die Umgebung dicscs bei dcn Zuständen dcr Türkei so wichtigen und nützlichen Rechtes einen wesentlichen Theil dcr ihnen zur Erfüllung zugewiesenen Pflichten bildet. Die Aufnahme obiger Bestimmung in das bezügliche Sratnt kann daher nur als erneuerte Anerkennung und gewissermaßen Republizirnug eines bereits zn Recht und in voller Kraft bestehcubon Bcftig« nisses angesehen werden. Die englische Negierung hat der Pforte das Zngeständnist gemacht, die Vollzichnng der von diesen Gerichten zn fällcndcn Urtheile, wenn sie ihre Unterthanen betreffen, im Allgemeinen anznerkenncn. Das Verhältniß Englands znr Pforte nnd insbesondere sein Uebcrgewicht znr See mochten einen solchen Be-schlnß unbedenklich erscheinen lassen. Was Oesterreich betrifft, so muß es ciuer gründlichen nnd tief ein« dringenden Prüfung noch vorbehalten bleiben, ob nnd in wie weit es sich bezüglich seiner Unterthanen zn einem analogen Zugeständnisse herbeilassen könnte. Es versiebt sich von selbst, daß eine Aenderung des jetzigen vcrtragsmäßig erworbenen Verhältnisses nnr unter der Bedingung der umfassendsten nnd vollgil-tigsteu Bürgschaften für dic Sicherheit österreichischer Angehörtgcn nnd die Uebnng einer wahrhaft unpar^ tei'scheu Gcrechtigkeitspflege für znlässig erachtet wer-dcu kann nnd darf. Im Allgemeinen aber und nach den zur Zeit« vorliegenden Erfahrnngcu verdienen die 'l':»!ll'kw>mon'5 (Gerichte, wobci nach dcn Satzungen uud Formen dcs Korans gcurthcilt wird), nachdem das Loos der Christen in dcr Türkei dadurch erleichtert wird, nnd bezeichnen jedenfalls eine anerken-ncnswcrthc, dem Fortschritte zugewendete Bestrebung der hohen Pforte, weßbalb die k. k Internuutiatur und die k, k. Konsnlale in der Türkei angewiesen wurden der Durchführung dieser ueuen Institution cinen geneigten und das Gedeihen derselben thunlichst fördernden Einfluß augedeihcu zu lassen. Oesterreich. Wien, 1<>. Juni. Die Vänge des mm vollendeten Indnstriepallastes in München beträgt 800 Fuß, die größte Breite 280 Fuß, die größte Höhe 87 Fuß, der knbische Inhalt 7.744.000 Fnß, der Flächeninhalt 210.000 Fnß. — An Gußeisen wnrdcn verwendet 3.073.230 Pfund, an Glas 224.778 Qnadratfnß, an Holz 84.000 Knbikfnß. Dcr Vertrag zur Errichtnng dcs Gcbäudcs wurde mit Hrn. Cramer am 11. Sep° tcmber v. I. abgeschlossen. Die Aufstcllnng dcr ersten Säule erfolgte am 27. Febrnar, die Lcguug dcs ersten Sprcngwerkes am 10. März. Das eiserne Gerippe dcs ganzen Gcbändcs war am 30. April vollständig aufgcstcllt. Die Aufrichtung dcs ganzen Gebäudes erfolgte iu 78 Tagcn, wovon jcdoch die Tage, an welchen wegen schlechten Wetters nicht gearbeitet werden konnte, wieder abgczogcn wcrden müssen. Die zweite Gallcric, dcren Erbannng erst gegen Ende Mai beschlossen wnrde, stellte Hr. Cramer in nicht ganz acht Tagcn fertig her. Trieft, 17. Juni. Se. k. Hoheit dcr Herzog von Brauuschwcig ist von Görz hicr eingetroffen nnd begibt sich morgcn odcr übermorgen nach Wien. — Herr Graf v. Mcran ist von Venedig znrückgckchrt. Deutschland. Bcrlin, 16. Inni. Die „Preust. Wehr-Zeitung" bemerkt zu dcr Nachricht von dcr Abreise Sr. k. Hoheit des Prinzen von Preußen nach Kö» nigsberg: „Da dcr König anf dcr jetzigen Reise die größere Zahl aller Landwchrbataillonc des 1. Armeekorps inspizircu wird, so ist die Anwesenheit des General» Obersten eine cbcn so gewünschte als gebotene, wie denn überbaupt die Reise Sr. Majestät des Königs nach Ostpreichcn vorzngswcisc dcn Charakter einer militärischen Inspektionsreise trägt." Dresden, 16. Inni. Die auf der Konferenz zn Banwerg vereinbarte, uach crfolgter Ratifikation von den Regiernngen von Baiern, Sachsen, Hannover, Württemberg, Baden. Kurfürstcnthnm Hessen, Großherzogthnm Hessen und Nassan an die Höfe von Wien und Berlin gerichtete ideutische Notc, wird vom «Dresdn. Ionrnal" wie folgt, publizirt: Der Unterzeichnete hat nicht verfehlt, die geehrte Note vom , . . uud dcrcn Beilagen, wodurch es dem kaiserlich köuiglich (königlich preußischen) Gesandten gefällig war, im Austrage Seines höchsten Hofes das unterm 20. April d. I. zwischen Oesterreich uud Preußeu abgeschlossene Schutz- und Triitzbüuduiß dcr dicstscitigen Negieruug mitzutheilen, so wic die darauf bezüglichen ferncren Erklärungen dcs kaiserlichen (königlichen) Kabinets Seiner Maicstät dcm Könige, seinem allergnädigsten Herrn (muliU^ mukm
  • >) zu nnterbreitcn. Sc. Maj. haben von dieser Eröffnung mit aufrichtigem Danke uud mit lebhafter Besriedigmig Kenntniß genommen und den Unterzeichneten beauftragt, dieselbe iu Nachstehendem zu erwicdcrn. Mit dein Abschllisse des Bündnisses vom 20. April siebt die königl. Regiernng die Hoffnung er» füllt, welche inmitten der crnsteu Verwickelungen dcs Augenblicks sämmtliche Regierungen Deutschlands be-lcbcn und aufrichten mnßtc. Die innige Eintracht Oesterreichs lind Preussens ist dadurch aufs Nene be-sicgclt und mit frendiger Zuversicht theilt die königl. Regierung dic Ueberzcnguug, daß das abgeschlossene Bündniß anch in seiner wcitern Ansdchnnng dcntsche Eintracht, Trcne und Kraft znm Segen des gemeinsamen Vaterlandes in heilbringender Weise bethätig gen werde. Sowie der ansgesprochene Wille der bobcn Kontrahenten, die Rechte nnd Interessen Deutschlands gegen alle und jede Beeinträchtigung zn schützen, «14 nicht verfehlen kann, sämmtliche Genossen des deut-schen Blindes unter das gemeinsame Banner der Unabhängigkeit und Selbstständigkeit Deutschlands zu schaarcn, so begrüßt die königl. Regierung auch in dein geschlossenen Vertrage mit besonderer Gcnng-thmmg ein ncnes Unterpfand derjenigen Anschauung, welche das Gebiet deutscher Interessen nnd deutscher Verpflichtungen nicht ans den engen Kreis der rein-deutschen Besitzungen der zwei mächtigsten Bundesgenossen beschränkt sehen will. Die lönigl. Regicrnng erkennt in der gemäß Artikel lV. des Bündnisses an sie ergangeuen Einladung zum Veitritt einen werth-vollen Beweis bundcsfrenndlicher Gesinnung und glaubt daher jene Anfforderung zunächst durch eine Erklärung darüber beantworten zu sollen,, welches Votum sie in der Bundesversammlung abgeben werde, in deren Mitte die Vorlage des Bündnisses erwartet werden darf. Sie hält sich zn dieser Auffassung schon durch die im Artikel lV. enthaltene Hinweisnng auf Artikel 47 der Wicuer Schlußakte, welcher in Verbindung mit Art. 40 derselben Akte den einschlagenden Modns der Abstimmung in der Bundcsver-sammlnng vorschreibt, sowie durch die Betrachtung berechtigt, daß der Art. lll. für die beitretcndcn Staaten Verftichtnngen in Aussicht stellt, deren Uebernahme bnndcsvcrfassungsmäßig an die Zustimmmung des Bundes geknüpft sein würde. Von diesem Gesichtspunkte ansgehcnd lag es der königl. Negierung ob, die einschlägigen Bestimmungen der Bundesgrnnd-gesetzc im Zusammenhalt mit dem vorgelegten Bündnisse zn prüfen. Hierbei konnte dieselbe nnr zn der Ansicht gelangen, daß die im Art. II. des lctztern hervorgehobene nnd im Znsatzartikel näher allsgeführte Eventualität durch die Bundcsgrundgcsetzc nicht vorgesehen sei, sondern daß nach den Bestimmungen des Art. 46 der Wiener Schlußakte der Bund durch die Ausführung des östcrreisch-preußischen Bündnisses an sich nicht berührt werden würde, vielmehr, wie auch von den hohen propon'rcnden Höfen anerkannt worden, es sich um eine Erweiterung der bundcsrechtli-chen Verpflichtungen, um ein darüber hinausgehendes Eintreten des Bundes handelt. Die königl. Regierung und gewiß die Gesammtheit der Bundesgenossen kann darüber nicht im Zweifel sein, daß der von den hohen Kontrahenten im Art. II. ausgesprochene Zweck des Bündnisses nnd die durch die Zcitnmstände verstärkte Nichtigkeit dieses Zweckes dem Bunde nnd dessen Mitgliedern die Pflicht anfcrlegcn, ihre Aufgabe auf einem höhern Standpunkte als dem des Buchstabens der Grundgesetze zu snchen und überall da mit allen ibren Kräften einzustehen, wo das Oesammtinteresse Dcntschlauds bedroht erscheint. Ob nnd in wie weit dieses Interesse die Uebernahme ausgedehnterer Verpflichtungen erheische, wird der Bund zu prüfeu haben. In dieser Beziehung kann sich die königliche Regierung des Zweifels darüber nicht entschlagen, ob die im ersten Absätze des einzigen Artikels im Zusatz-artikel enthaltenen Bestimmungen, welche Oesterreich nnd Prenßen in ihrer Eigenschaft als cnropäische Großmächte vereinbart haben, auch der Stellung und Aufgabe des deutschen Bundes in gleicher Weise entsprechend seien, sofern nicht die Anffordcrnng, welche den Nückzng der einen kriegführenden Macht bezweckt, dnrch die Voranssetznng gleichmäßiger Einstellung der Feindseligkeiten zu ^'and und Wasser nnd des entsprechenden Rückzugs der andern Mächte vervollständigt wird. Durch eine solche Ergäuzung würde wol'l eben so die Hcrstellnng des Friedens erleichtert werden, als der Wahrung der dentschen Interessen im Oriente "ach allen Seiten hin Genüge geschehen nnd die unter obiger Voranssehnng dennoch erfolgende Ablehnung jener Aufforderung auch für Dentschland einen Anlaß zur Dazwischenknnft begründen. Die königliche Negierung gibt sich daher gern der Hoffnung hin, daß die hoben kontrahirenden Ka-bincte sich in der Vage befinden werden, in diesem Pnnkte dcr Bundesversammlung selche Eröffnungen zu machen, welche die dicMtige Negicrnng in den Stand setzen, dafür zn stimmen. daß dcr Vnnd sich auch diesen Theil des Bündnisses aneigne. — Zu besonderer Beruhigung gereicht es dcr königlichen Regierung, aus dem zweitem Absähe des einzigen Ar-tikcls zu ersehen, daß die daselbst in Aussicht genom- mene, das weitere Verfahren bedingende Antwort Gegenstand der Erwägnng von Seite der beiden Kabinete sein wird, wodurch zugleich dem akkredi-reuden Bunde eine entsprechende Betheiligung geboten wird. Die königliche Negicrnng setzt hierbei als sich von selbst verstehend vorans, daß der dcntsche Vnnd nach erfolgten: Bcitrittc ;um Bünduisse bei alleu ferneren Verhandlungen in seiner Eigenschaft als Ge-sammtmacht durch eigene Bevollmächtigte vertreten sein wird — wie denn eine solche Betheiliguug in Bezug auf die späteren Friedensverhandlungen durch Artikel 40 der Wiener Schlußakte ohnehin als gesichert betrachtet werden darf. Die kön. Regiernng hofft, daß diese Betheiligung des Bundes dazu beitragen wird, neben der Erhaltnng des europäischen Gleichgewichts anch die übrigen deutschen Interessen zu wahreu, welche theils die materielle Wohlfahrt des Gesammt-vatcrlandes, die Blüthe dentschen Handels und Gc-werbeflcißes umfassen, theils auf religiösen und nationalen Sympathien ruhen. Zu jener rechnet die kön. Regierung die vollständige Freiheit der Schifffahrt und des Handels auf den Gewässern, welche znm schwarzen Meere führen; zu diesem einen wirksamen, allseitig verbürgten Schnh der unter der tür-tischen Herrschaft lebenden christlichen Bevölkerungen nnd nicht minder die schon dem Grundsätze dcr Er-haltuug der territorialen Verhältnisse des Orients entsprechende unverletzte Fortdauer des Königreiches Griechenland, dessen dcntschc Dynastie gerechte Ansprüche auf eine warme Theilnahme Deutschlands hat. Indem die königliche Rcgiernng nun der gefälligen Vorlage des Bündnisses vom 20. April d-. I. an die Bundesversammlung nebst, einer Erklärnng über die hier entwickelten Grundlagen für den Beitritt des Bundes entgegensieht, hegt sie den ausrichtigen Wunsch, durch Beschleunigung dieses Veitritts die volle Uebereinstimmung uud das innige Znsammenhalten des ge-sammtcn Deutschlands unter den Gefahren der Gegenwart bethätigt zu sehen. So bereitwillig die königliche Regierung jedes hierfür nöthige Opfer bringen wird. so schließt sie sich doch lebhaft dem von den hohen, kontralmenden Höfen ausgesprochenen Wunsche an, daß es ihnen gelingen möge. jede Betheiligung an dem ausgcbrochcncn Kriege zu vermeiden nnd zugleich zur Wiederherstellung des allgemeinen Friedens beizutra^n. Sie hält fest an der Zn-versicht, daß den l'ierauf gerichteten Bestrcbnngen Oesterreichs und Preußens der geboffte Erfolg nicht fehlen wird, wenn dieselben die vereinte Machtstellung ihrer Saaten uud des deutschen Bundes in das Gewicht der Vermittlung legen und den kriegführenden Theilen, welche selbst sich zn friedlichen Absichten bekennen, cine nach beiden Seiten hin billige Ausglei-chnng darbieten. Der Unterzeichnete ersncht den Herrn Gesandten ?c. vorstehende Erklärnngen znr Kenntniß Seiner böch-sten Negiernng bringen zn wollen nnd benüht :c. R udoIstadt. 12. Juni. In vergangener Nacht ist Ihre Durchlaucht, die regierende Frau Fürstin Alnalie Auguste v. Schwarzburg-Rndolstadt. nach ciner Krankheit von wenigen Tagen, ganz unerwartet mit Tode abgegangen. Die Frau Fürstin Auguste war eine geborene Herzogin zn Anhalt, des verstorbenen Erbprinzen Friedrich zu Auhalt-Dcssau Tochter. Sie war am 16. August 17!»:l geboren nnd an, 1. Juni. Die Gctreidepreise sind wegen allgemein günstiger Erntcanssichten im Weichen begriffen. Frankreich. Paris, 11. Juni. Nach einer telegraphischen Depesche ans Tonlon von gestern daliern dorl die Truppeneinschiffungen fnr Algerien und den Orient mit verdoppelter Thätigkeit fort. Nach dem „Moniteur de l'Armee" werden die ausgedienten Soldaten und Unteroffiziere, welche wieder auf eine bestimmte Zeit eintreten, keine Geldprämie, wohl aber einen bedeutend Iwheren Sold empfangen. Ein Versnch mit dem Transporte ciner Batterie Artillerie auf dcr Vyoncr Eisenbahn ergab das befric» digende Resultat, daß zur Aufladung von Geschütz. Mannschaft, Pferden, Mnnitionskasten und allein Ma> tcrialc nnr 14 V.. Minntc gebraucht wnrdcn. Es werden hier jetzt wohlfeile Plaisirreisen per Dampf für die Ostsee, sowie für Italien nnd den Orient vorbereitet. Der erstere Ansfing soll acht Tage dauern und jeder Theilnehmer 20l) Fr. zahlen, wofür er ganz freigehalten wird- fnr Hamburg, Kiel und zur Besichtigung der Flotten, falls sic aufzufinden sind. ist je ein Tag angesetzt. Für die zweite Reise sind !w Tage angesetzt und jeder Theilnrhmer entrichtet 100» Fr.; dic Häfen des Mittelmccrcs, Neapel (drei Tage Aufenthalt), der Pyräus. Athen, Konstantinopcl nnd die Inseln des Archipelagus, sowie ans der Rück» fahrt Civitavecchia und Rom wcrdcn besncht. Obschon die Küste von feindlichen Kriegsschiffen im Augenblicke wenig zn fürchten hat, so sind dennoch den Seepräfekten durch deu Marineministcr dic Vor« schriften für die Hascnpolizei bei Kricgszeiten in Er> innerung gebracht worden. So z. V. muß jedes in der Nacht ankommende Handelsschiff in der Nähe des auf der Wache befindlichen Stationsschiffes beilegen; keilt Boot darf circuliren, ohnc das Losuugswort zu baben, wenn es zu einem Kriegsschiffe gehört, sowie M,e von eillem Boote des Stationsschiffes unter« sncht worden zn sein. wenn es znr Handelsmarine gebort. Dic Arbeiten des Lagers von St. Omer schreiten rasch vorwärts. Alle Dünen unterhalb Vimcrcnr sind mit Zelten bedeckt, 4 Bataillone Infanterie bereits an> gelangt und in die ihren Divisionen angewiesenen Stellungen eingerückt. Aus dem Depot von Grenoble sind 120 Maul« esel nach Marseille geschickt worden, um nach dein Orient eingeschifft zn werden, Die Touloncr Berichte melden wied^cholt die anfterordentliche Beschleunigung all den Schiffsbanten. Dennoch spornt dcr Marineminister in seinen Depeschen immer zn nenem Eifer an. Es werden umfassende Handwerker-Anshebnngen veranstaltet, um dcn allster« sten Grad von Schnelligkeit zu erreichen. Großbritannien. London. 13. Inni. Die in Anregnng gebrachte Feier dcr Einigung Frankreichs und Englands wird in den nächsten Wochen zn Stande kommen. Ge° stern war cinc Deputation, mit dein Lord Mayor «R6 an dcr Spike, bci Lord Palmcrston, llni die Anfrage zu stellen, ob die Vtegierling zu dem beabsichtigten Feste beitragen, ft unter Anderem dcn Gästen alle öffentlichen Gebäude erschließen nnd Vorkehrungen znr Beschleunigung der Zollanüsvisitationen treffen werde. Die Deputation wnrde anf's Freilndlichste anfgenommen, nnd Lord Palmerston versprach über den Gegenstand mit seinen Kollegen in Verathnng zn treten. Rußland. St. Petcrsbnrg, 3. Juni. Nach viertägiger Abwesenheit sind Ihre k. Hoheiten die Großfürstin-neu, Thronfolgerin, Konstantin nnd Maria Nikolajewna mit Höchstihrcn Kindern wieder in der hiesigen Residenzstadt eingetroffen. Ihr Vesnch im Trojzkischen Kloster bei Moskau ist also nur von kurzer Dauer gewesen. Man schreibt ans St. Petersburg, daß die Stadt Moskau Er. Majestät dem Kaiser angeboten hat, anf ihre Kosten einen elektrischen Telegraphen von Moskan nach Odessa anlegen zu lassen. Die Kosten werden anf etwa AW.dlili Rubel veranschlagt. Odessa, 9. Mai. Se. Majestät der Kaiser hat in Folge des ihm von den Behörden erstatteten Berichts «gernht, dem Benehmen der Bevölkerung von Odessa seine Aufmerksamkeit zu schcukcu und hat derselben seine kaiserliche Zufriedenheit über ihr Verhalten bei dem neulicheu Bombardement ausdrücken lassen. S t. P ctersb n r g, 8. Juni. Die durch Mani-fest vom 9. Mai angeordnete Nelrntenaushcbnng scheint manchen Schwierigkeiten zu begegnen, wie sich aus dcn Verordnungen schließen läßt, die nachträglich zum Zwecke der Befchlcnnignng dieser Icckrntirung erlassen werden. Da die betreffende Aushebung eine, außerordentliche ist, so kann bei derselben nach kaiserl. Genehmigung von dem üblichcu Reglement mehrfach abgewichen werden. Besonders sind dießmal den Rekrn-tirungskommissionen bedeutende Vollmachten ertheilt worden. Türkei. Konstantinopcl, ii. Inni. Von hier geht seit acht Tagen die Verschiffung der Engländer nnd der Division (2.) Eanroberts, der schon dorthin vor-ansgegangen. von Gallipoli her, im großartigsten Maßstabe vorwärts; wohl an Ul große Dampfer, deren jeder 4—6 Transportschiffe in» Schlepptau hat, haben seit dem 27. Mai den Bosporus nach dem schwarzen Meere passirt; gleichwohl liegen noch immer an 12.000 Engländer in Sentari. Prinz Napoleon ist noch nicht hier angekommen; eben so befindet der Marschall St. Arnaud sich noch in Gallipoli. Von der Division des Prinzen sollen nnr 3000 Mann als Garnison für Koustaminopel, unter seinem Kommando hier bleiben — alle anderen disponiblen Truppen ans die Linie Sopbia-Varna bestimmt sein. Telegraphische Depeschen. '' Wien, N>. Inni Wir erhalten nachträglich rine telegraphische Privatdepesche mit Nachrichten des „Siebenbürger Boten" ans H ermann st adt vom 18. d. M., welche mit den Angaben nnserer gestrigen Meldung alls Bukarest v. 4!!. d. M. übereinstimmen. Hinzugefügt wird noch, daß die Nüssen am 10. Nachts zwei Minen bei Silistria sprengten, worauf ein blutiger Kampf, mit großen Verlnsten anf beiden Seiten, sich entspann. Bezüglich der Vorgänge am 13. wird vermnthnngsweise voll dem nahen Heranrücken von Enisahtrnppen gesprochen, die übrigens jedenfalls anch schon in größerer Entsernung einen gewissen Drnck anf die Belagernngsarmee ,zu üben beginnen. Denn bereits am <». d. M. ward General Ebrnleff's Delachement voll Schnmla her von den Türken uutcr Ezaikowski angegriffen. Was die Festung Silistria betrifft, so ist sie, wie schließlich ge-meldel wird, keineswegs ganz eingeschlossen, sondern stebl noch auf ciner Seite mit Schnmla in Kom-mnnikation. " Paris, 18. Inni. Der Erzbischof hat Gebete um Anfhörcn der Regengüsse angeordnet. Feuilleton. Laibach, 18. Juni. ^M'lmt!) N0N UüilNUlll mulnnt------ li. ' ^Oesterreichs hoher Freudeutag ist lallt der einlaufenden Nachrichten überall, wo Oesterreichcr wohnen, mit herzlichem, tiefgefühlten Inbcl mitgefeiert worden. Von Freundeshand erhalten wir mm einen Pri-vatbricf ans Darmstadt zur Einsicht, der über die dortige, von Oesterreichern nnd Baicrn begangene Feier berichtet. Nachdem am Morgen in der katholischen Kirche ein feierliches Hochamt celebrirt worden, bei dem fast nur österreichische nnd baier'schc Unterthanen dcn erhebenden nnd rührenden Kirchengcsang anstimm-! ten, fand am Abende eine gemüthliche Feier diefeo bedeutenden Tages Statt. Sämmtliche Untcrhancu der genannten beiden Staaten versammelten sich im Gasthofc „znm hessischen Hof"; Liedcrklang nnd Be-z cherschall wechselten mit begeisterten Lebehochs cms die ^ heißgeliebten Nenvermählten, die heiterste Stimmung herrschte unter allen Anwesenden, nnd dicsc erreichte den höchsten Grad, als Dracxlcr» Manfred die nntcn folgende, von ihm verfaßte Dichtnng in gefühlvoller Weise vortrng. Mit Thränen frcndiger Nührnng nnd im tiefsten, echt patriotischen Gefühle, das auch feruc von der Heimat nnr desto lebendiger auftritt, donnerten ncnc Hoch auf das erlauchte Herrscherpaar, nnd die allerhöchsten Mitglieder der beiden höchsten Hänscr. Oesterreich kaun stolz auf sciuc Kinder sein, die in den verschiedensten Gegenden nnr von Einem uuwan-dclbarcu Gefühle beseelt sind, und dic mit stolzem Bewnßtscin nach Habsbnrgs erlauchten Herrschern blicken. Zu,« 24. April R654 in Darmstadt. M - <^ie Memnoüsaulc klinget feierlich, Will» sie der Sonueussrahl begrüßt, Dic Scnsitivc öffnet sich. Weun sie der Abendimnd gefußt; So klingt und öfsuet sich die Mensch^ilnüst, Wenn ihr Gedanke sic zur Heimat führt Und dcr Oriun'rung wunderbare Lust Sic tief am Lebcnsinrv berührt. Solch' eiuc Mahnung ist cs wohl, dir hcut' Die Seelen »uwilllürlich t'.af, Und nach der Kaiserstcdt ft'ielt hocherfreut Heut^ mancher Hcrzenstelegraph. (5s schaut im Geist sic unser Alick I„ ihren, Wonucinccr und Glanz, (5s fühlt dic Brust der Hcimat Glück, Die Scligkcit dcs Vaterlands, Jung, heldenhaft, rin edler Sproß Vom herrlichen Casarcnstamme, Im Ausen dcr Vegeift'nm^ Flamme Für Alles, was da sch(,» „„^. ^roß, Der Völker Hort, dic ,„it Vertrauen l<,»pov zu sciuem Throne schauen, — So zcigt dei» Vlick' sich wonnesam Der kais rlichc Vräntigam. N»d lieblich, wie ein Viaientag Geschmückt mit allel i)teize Blüthe, Anmuth >» Zügen und G.müthe, Und Güte jeder Herzensschlag, (5in Rosenlnö^'chen, 1,.,'ld erschloss,», ^iu Engel stoischen, lichtumftosscn, — So grüßt die holde Kaift braut Der Ylachbarvoller Iubellant, O gottgesegnet schönes P^r. Was Größe, Seligkeit hicnieden, (3s ist zur Zierde ihn, beschiede» Und leuchtet ihm am Vrauta!^» ! Ein Schmmt de>u höchst.» deutschen ?l»ol,e, I„i Glanz der alten Kniftrkrone, Dic stolz. Pracht der Majestät Durch rig'n.u TugendN'erth erhöht, — So leuchm<« yerein Uud rührt der Herzen Eympathie, Der Heimatliebc Zaubersch^n, Durchglühet zur Pegeist',»!ig sie. Kein Wunder! dieser junge Kaiseraar Ist Deutschlands Hoffnungssteru fürwahr, Uud Herzen schlage» ftll'st siir Ih», Dic Oest'reichs Sonnc nie beschien. Wie jubelt dann erst unser Kreis, Dcn liäh'rc Vaude zu Ihm zieh'ü, Wie ruscn wir Ihm Glücf und Preis Uud Segen all' für Sie und Ihn. Die Liel't und der Heimat Lust Greift zum Pokale frohbewusit, Und nist mit tiefbewegte», Sinn: Hoch Kaiser und die Kaiseviu! Der clcftro-magnctifche Telegraph und das elektrische Licht. It- - Henri Martins Erklärung der elektro« magnetischen Telegraphie nnd die Produktionen des elektrischen Lichtes, welche gegenwärtig im Pavillon nächst dcr Sternallee stattfinden, sind in hohem Grade lehrreich uud jedenfalls sehenswert!). Sämmtliche Apparate sind sorgfältig und schön gearbeitet, und die stets gelingenden Experimente werden von knrzen, aber sehr faßlichen, felbst dem Laien vollständig verständlichen Vorträgen des Herrn M arti n, so weit als nöthig nnd mit dem Zwecke dieses Unternehmens ver-einbarlich ist, anf die wünschenswertbeste Weise beglei« tet. Wir empfehlen sonach dem Publikum, welches sich eine Anschaunng dieser mächtigen Natnrkra'ftc ver« schaffen will, deren Anwendnng auf die Telegraphie Zeit und Ranm verschwinden inacht, und deren fernere Anwendung auf das Maschinenwesen in der In-dnstric noch mehr Umwalznngen in Aussicht stellt (wie es der elektrische Wcbestuhl bereits beweiset), anf das Wärmste, die jetzt gebotene Gelegenheit nicht unbenüttt vorübergehen zu lassen. Bei der praktischen Vorzeigung der elektromagnetischen Telegraphie kann jeder Zuschauer bei einiger Aufmerksamkeit, anch ohne alle Vorkenntnissc, nicht bloß mit dem technischen Theil nebst der Zusammenstellnng derApparatc lind den Wirkungen, sondern anch mit der Geschichte nnd dcn Fortschritten dcr Telegraphic vertraut werden, indem die verschieden Konstruktionen uud Systeme, wie sie alls einan> dcr folgten, vorgeführt werden. Die galvanische Sonne oder das elektrische Licht ist ein großartiges, glänzendes Experiment, welches die Erwartungen weit übertrifft. Man kann sich kaum ciue Vorstellung von diesem Lichteffekte machen, eben so wenig läßt er sich beschreibeil; nur so viel sei gesagt, dap das Drllmoud'sche Hydro-Orvgcn-Gaslicht weit hinter diesem zurücksteht. Die Flamme eines darneben gehaltenen Wachslichtes verschwindet gänzlich ; so wcit dcr Ranm der Lokalität cs crlanbt, sich zu entfernen, liest man ohne Anstrengung den feinsten Drnck. Die Art der Entstehung dieses Lichtes unter-scheidet es von jeden, anderen Lichte. Es wird nicht dnrch das Verbrennen irgend eines Gases oder eines Materials hervorgebracht, sondern es ist lediglich die Strömnng von positiver und negativer Elektrizität, die zwischen zwci Kohlenspihen, welche die Pole einer kolossalen Batterie bilden, sichtbar wird. Die hierzu angewendete Batterie besteht ans hnndert Kohlen-Elemente n. Wenn man nnn bedenkt, dast > bei einer jeden Prodnktion diese bnndert Elemente ge reiniget, frisch gefüllt lind znfammcngesel)! werden müssen, so wird Heder, dem die mühselige Manipulation bei galvanischen Apparaten nicht fremd ist, einsehen, daß dieses Erperiment zn den seltenen und größeren zn zählen ist. Endlich müssen wir doch der galvanischen Vat> tcrie erwälmen, deren sich Hr. Martin bei seinen Erpcrimmlen bedient, die von ihm selbst nach einer eigenthümlichen Methode konstrnirt ist, und von andern bedentcnd abweicht. Diese Konstrnktion, die vielerlei Vortheile bietet, zeigt anch einen wesentlichen Fortschritt, was sowobl die Gestall.nng. als die Wir-snng betrifft. Wir fügen schließlich bei, daß sich Hr. Martin imr knrzc Zeit noch hier aufhält, und die Eintrittspreise — 20, 12, l> kr. — nngemcin geringe genannt werden mlisjen. Alle Bcsncher, Laien wie Kenner, waren jedesmal vollkommen befriediget, lind es steht zn hoffen, daß der Bcsnch stets ein zahlreicherer sein wird. Druck nnd Vcrlag von I. v.' AleinmayrA F. v. Kleinmayr ^ H, Vamderg. Anl)Mlh zur Im!jac!)erSeitutt^ B örsenb ericht aus dem Abendblatte der österr. kais. Wiener-Zeitung. Wien l9. Juni Mittags l Uhr. Dic Stimmung drr Vövsc war bis zum Schlüsse günstig, dtt- Gan^ der Kursc gestaltete sich aber hinsichtlich der Valuta nicht gleichmäßig entsprechend. Die staue Tendenz der fremde» Wechsel und Aaluten im Beginne hielt nickt an, sondern ging bei gesteigerter Nachfrage in eine fühlbar festere Richtung über. Dagcgeu folgten die Effcftenknrsc einer günstigeren Bewegung. 5, "//Metall, anfangs 85,''/,' besserten sich auf 85'/.-Neues Anlchen hob'sich vun »!>'/« auf W. Nordbahn-Atticn ziemlich unverändert bei 2l5l '/,, GskouN'tebank-Attien beliebt, unl 1 M. höher. Bank-Aktien (alte) fest. (neue) lebhaft begehrt. Vndwciser- und Daiupfschiff - Aktien behaupteten sich im Preise. Amsterdam. - Augsburg 128'/,. — Frankfurt !28. — Hamburg 95 '/,. — Livorno 125. — London 12.30. — Mailand 127'/.. — Paris 150'/,, StaatSschnlducrschreibungcn zu 5"/» 85 "/.«—85'/. detto „ 8. li. ,. 5°/. 10^-l0^ dettu Gloggnihcr m. R. ., 5«/« 91'/,—91 V. detto „ „ ^'/.7« 75,'/,-?« betto .. .. 4 7o g8V.- Oebcnburg-Wicn-Neustädter 53 7,-53'/. Dampfschiff-Aktien b«9—571 detto 11. Emission — — detto 12. do. 556-557 detto d.z Lloyd «02—605 Wlener-Dampsmühl-Aclien 13> 7, Gloggni^cr dctto 5 7» 85-84'/, Douau-Dampsschiss dctto 5°,^ 8»—«» 7, (5„mo Neutscheiue <3 7.-l^'/, ^stcrh«,y 40 st. kose 82—82 7, Wiubischgräh-Lost 29 7.-29 7, Walbstein'sche ., 30 7.-30 7, Keglevich'sche „ 10 7.—1<> 7, Kaiserl. vollwichtige Dukaten-Assio 35 7,-^35 7. Telegraphischer Kurs-Bericht der Staatspapiere vom 20. Juni l«54. Staat^schuldverschreibungen . zu 5Mt. (in OM.) 8.'>1l,1L Darlehen mit Ve.losuug v. I. »839. siir 100 st. «22 3/l Anleihe vom Jahre 1854..... W l/l« st, >>, (5. U. Vank-Actien pr. Stück...... 1^8tt st.in ss.M. Aktien der Kaisev Ferdinands-Nordbahn y, iM>l> st. l5. M. ohne Dividende . 2>40 st. in (5. M. Aktien der osterr. Donau-Da»»psschiffahrt zu 500 st. C. M....... 572 st. in C. M. Actien des östcrr, Lloyd in Trieft zu 500 st. O. M....... 6«2 1/2 st. i>> C, M Wechsel-Kuls vom 20. Juni 1854. Amsterdam.für «0» Holland. Guld., Nlhl. 108 l/2 2 Ä!.uat, Augsburg, sin- 100 ßwlden ssur. Gnld, 129 l/4 Uso Frankfurt a. M. (jilr 1Ä) st. stdd.Vcr) e!,n' Währ, im 24 1/2 st. Fuß. Guld.) 128 1/2 3 Monat. Hamburg, für W0 Mark Vanco. Gulden 9tt 2 Monat, Lcndo». fln- l Pfuud Sterling, Gulden 12-3? 3 Monat. Mailand, siir 'M> O.sterr. Lire. Gulden 128 l/4 2 Monat. Pari« fnr 300 Franken . . Guld. 15l 1/^ 2 Mona«. Vularest, für 1 Guldeu . . . i.»,.-, 213 31 T. Sicht. Gold- und Gilber-Kurse vom 19. Juni «854. Geld. Brief. Kais. Münz-D„saten Agio .... 35 3/4 351/2 detto Rand- detto ,. .... 35 1/4 35 Napoleons d'.r ...... 10.20 10.,« Souvrains d'or „ .... 1?.4<> 17,38 Friedrichs d'or „ .... 1024 1N,20 Preußische „ ...... 10.42 ,!).4U Gngl. Sovereigm' ,..... 12,40 12 38 Ruß. Imperiaic „ .... 10.30 10.28 Dopple .......... 3« tokl)UlN,ng d«r Firma: „Ostcrbcrgcr O.l' fadrik bei öaibach/' und die Procura für die Herren: „Franz Xav. Grafen v. Auevsperg, Franz Rudesch, Gustav Heimann und Kaspar Burkhardt," von welchen jederzeit Zwei gefertigt sein müssen, veranlaßt wurde. Laibach am 13. Juni 1854. 3. 337. u (3) Kundmachung. Nr. 902 Präs. Zufolge hohen Finanzministerial-Erlasses vom 25. Mai l. I.. Zahl 899« F. M., haben vom 15. Juni 1854 angefangen für den Verkauf der echten Havanna!)-Zigarren die in dem nachfolgenden Tarife verzeichneten Preise zu gelten. Waö hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Verzeichn ißpreise der echten Havannah- Zigarren ____ 3m 3m ® r o fj f n .Kleinen pi-. 100 s5tiicf 1 ©tücF Regalias Cabannos ....... 30 ¦— — '„ Media dollo...... 25 — — Prenzados J. dcllo ...... 12 __ __ „ II. detlo ...... 15 — — Millares J. di-llo...... 10 30 __ ,, II. delto...... 14 — — Lanzas ......... 28 — 17 Cal);illcios........ 20 __ 13 Ca/.adorcs......... 10 30 10 Vcqueras I. ....... 8 — 5 „ H........ 12 — 8 Hog^lias 1........ io 30 7 „ I'........ 12 — 8 HI........ 14 — 9 IV........ i(j — io 'j, Panetcliis......... 8 — 5% Damas......... 6 30 4'j, Millares com. I........ 8 __ 5 'J. » „ H........ 8 30 — Vom Präsidium det k. k. Finanz-Landes-Direktion für Steirrmark, Krain und Kärnten. Glaz am 1. Juni 1854. ^ GrafStrasoldo, Präsident. Franz X a v. Spurny, .^___________ k'l°' Ministerialrath und Finailz. Direktor. Z. 99l. (l) " Postbeförde rungs - Tarif zivischcn Laibach und dem Badeorte Bel des in Oberkrain ans dcr Laibach. Salz. bürg - Tiroler Post - Straße. Postgelcgcnhcit von Laibach bis Veldes ^ ^ ?l n m e r k u n g ______________________ ___________st- kr. > ________________ Wcrd^l, aus Vcrlaiigen !- des Rciscnden in Laidach Extrapost mit eigenen Wagen .... ,l 3« oom PoststaUamte, vom ^- Bahnhöfe oder von der Extrapost mit Stations« Wagen .... »3 41 Stadt abgefertiget. lll. vom Postamle in der Separat - Eil- mit einem ärarischen 4sl'tzigen Wagen ,7 43 Stadl oder im Bahnfahrt ^ l)ofe. IX«. .-,) Ulber den angefühlten gesetzlichen Betrag haben die Reisenden keine Gebühr mehr zu entrichten. I») Für die Retour- oder weitere Fahrten dieser Posten wird die Beförderung von der Post. ________________station Otlok ebenfalls zu jeder Stunde besorgt. Z. 3^ » (2) " " Nr. 2l2 Sparkasse-Kundmachung. Wegen des Rechnungs-Abschlusses für das t. Semester <8.^ werden del der Sparkasse vom 1 bis i'.cl^ive l5. Iull 1tt5^z Zahlungen weder angenommen, noch geleistet. Sparkasse Lcndach am 16. Juni l8Z4. H 94ft <3> W^^M^^^D der aalvani'schen Tonne W^WlWlWW^^^M^II und Demonstration über Ekktro-Magnetismus von Henry Mar-^^>^^WW^^W>^^^« tin, im Pavillon in der Sternalle, Anfang um 8 Uhr Abends, Kassa° Eröffnung um halb 8 Uhr. Das Nähere die'große Affichs. Z, 997. (l) Wegen dringender Abreise ist ein gut erhaltenes Fortepiano, 6', octa-vig, billigst zu verkaufen. ! Die Auskunft lst in der hiesigen Verpflegs. Maga^insi- Kanzlci einzuholen. L.übach am 20. Juni 18Z4.