Nr. 151. Freitag, 4. Juli 1890. 5 109. Jahrgang. MbacherMMung. Vriluumellllillusprrit!: Mi! P ostd e l j e » d » » g : yanzjahi-ig fl. 15, hnlbjührin fi, 750, Im Lumpt °!r: ^ Die »liaibacher Zeltuna» erscheint «änlich mil «««»ahme del 3o!m> und Feiertage, Dle N»mlnlftl«l 5<'. >>!>r die «ustelluna ins Hau« aaüzjährin st, 1. - Inser l,i« <» Uhr vormlttag«, — Unfranlierte Vliese werben »Ich« aügenummei! und Manulcripte nicht zurückgestellt Amtlicher Hheil, Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 24. Juni d. I. dem Arseualdirector des österreichisch - ungarischen Lloyd in Trieft Robert Steyskal anlässlich seiner erfolgten Uebernahme in den Ruhestand in Anerkennung seiner vieljährigen berufseifrigen Wirksamkeit den Orden der "sernen Krone dritter Classe taxfrei allergniidigst zu verleihen geruht.__________ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 21. Juni d. I. aller-gnädigst zu gestatten geruht, dass dem Oberbaurathe Karl Ipold bei der technischen Abtheilung der Post« und TelegrapheN'Centralleituug im Handelsministerium aus Anlass der von ihm angesuchten Versetzung in den bleibenden Ruhestaud der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit mit seiner vieljährigen, schr eifrigen und ersprießlichen Dienstleistung bekanntgegeben werde. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließuua. vom 9. Juni d. I. dem ^ber. Postoerwalter Konrad Jonas in Vozen anlasslich der von ihm nachgesuchten Versetzung in den vleibenden Ruhestand in Anerkennung seiner'vieljährigen vorzüglichen Dienstleistung taxsre'i den Titel eines lautlichen Rathes allergniidigst zu verleihen geruht. Das Präsidium der k.k. Finanzdirection fiir Krain yat oen Steueramtspraktikanten Karl Exel zum Steuer« amtsadjuncten in der cilften Rcmgsclasle ernannt. Nichtamtlicher Weil. Der amerikanische Friedensbuud. Ab und zu ist ein Blick auf die «große» Politik der amerikanischen Staaten, auf die Beziehungen derselben zu einander recht lehrreich. Kann man doch die neue Welt als das Versuchsfeld ansehen, auf welchem auch bezüglich der internationalen Politik neue Ideen nach Verwirklichung ringen. Und da ist es denn von unleugbarem Interesse, diese Evolutionen zu verfolgen. um schließlich wahrzunehmrn, dass auch drüben, jenseits des großen Wassers, die utopischen Ideale eben Utopien bleiben und in der nüchternrn, praktischen Wirklichkeit die gleichen Gesetze beim Kampfe ums Dasein der Staaten und Völker in ihrer Machtlivalität und in ihrem Streben nach materiellen Vortheilen zur Geltung kommen, wie diesseits in der alten Welt. Auch jenseits des Oceans ist das goldene Zeitalter des ewigen Friedens, in welchem die Staaten und Völker sich brüderlich miteinander vertragen und nur in Fort« schritten zu höherer Gesittung mit einander wetteifern, noch lange nicht angebrochen. Bringen es auch die Verhältnisse mit sich, dass auf diesen dünn bevölkerten Gebieten die Reibung widerstreitender Kräfte keine so intelisioe ist. wie in der alten Culwrwelt, und deshalb die Schuhmittel zur Wahrung des äußeren Friedens nicht so schwer wie bei uns auf dem alten Continent empfunden werden, die Gefahr blutiger Conflicte, welche die Verstärkuug derartiger Rüstuugen ins Ungcmefsene bringen töuuen, ist darum in Amerika nicht weniger vorhanden als in Europa. Recht lehrreich sind hiefür Verlauf uud Ende der Bemühungen des Washingtoner Cabinets um die Ein» richtung eines obligatorischen Schiedsgerichtes zur Bri< leguug aller internationalen Streithändcl der amerikanischen Staaten. Bekanntlich bildete der Vorschlag zur Einsehnng eines solchen Schiedsgerichtes einen der Hauptpunkte im Programme des panamerikanischen Congresses und den einzigen, der wenigstens eine theilweise Erledigung auf demselben gefunden hat. Im übrigen war es bei jenem Congress auf eine wirt« schaftliche Angliederung der Creolenstaaten an die nord» amerikanische Union abgesehen. Die Congressverhand' luugen selbst, wie jene Rundreisen, auf denen die Dele-gierten von Mittel- und Südamerika kreuz und quer durch die Unionstaaten geschleppt wurden, um sich von der wirtschaftlichen Prosperität derselben zu überzeugen, hatten auf die Nbgeordueten der lateinischen «Schwester« Republiken, anstatt der erhofften die entgegengesetzte Wirkung ausgeübt. Anstatt sich von den ihnen vordrmonstrierten Vor« theilen eines Anschlusses an Nordamerika im Wege eines Zollbundes, eines Milnz<. Maß. und Gewichtsvereines bestricken zu lassen, haben die Creolen»DepU' tierten einen heilsamen Schreck vor der natürlichen Attractionslraft und Absorptionsmacht eines wirtschaftlich so gewaltigen Gemeinwesens eingeimpft erhalten. Das Misstrauen, mit dem sie nach Wushington ge« kommen, wurde verstärkt und die Ueberzeugung wach» gerufen, dass nnr ein planmäßiger, dabei aber behutsamer Widerstand die nationale und staatliche Selbst-ständigkeit der Creolenländer vor dem Schicksale bewahren könne, das Texas, Californien und Neu-Mexico bereits ereilt hat. Untrr diesem Eindrucke giengrn die Delegierten an die Berathung der Schiedsyerichtsfrage und der von Blaine empjohlenen Vorschläge zur Her« stellung des ewigen Friedens in der westlichen Hemisphäre, zur endgiltigen Beschwörung jeder Gefahr eines Krieges zwischen den amerikanischen Staaten untereinander. Ein Theil der Creolen - Delegierten nahm zwar unter allerlei Eautelen und mit Festhaltung an der Zusahbestimmnng, dass die eventuellen Schiedsrichter in Europa aufgerufen werden sollen, die beantragte Vereinbarung an. Andere Staaten riefen ihre Mandatstläger vor Abschluss der betreffenden Verhandlungen ab. Unter den Regierungen, welche auf diese Weise gegen den Versuch Nordamerika's, sie militärisch widerstandsunfähig zu machen, in demonstrativer Weise Verwahrung einlegten, stand jene von Chili obenan; der streitbarste und lriegstüchtigste Staat des Südens, der seit seinem glücklichen Kampse mit Peru nicht frei ist von Anwandlungen, die man im alten Europa als Militarismus bezeichnet, suchte sich die volle Freiheit der Action für den Fall zu wahren, dass seine Expansionsgelüste wieder einmal sich auf Kosten der Nachbarn geltend machen sullt-n. Die Chilenen wollten von dem paradiesischen Millennium, von dem ewigen Frieden, den man in Washington durch die Schiedsa/richts r Iustitutionen wähnte herbeiführen zu löimen, nichts wissen. Und noch weniger von einer panamerikanischen Vundes-Execution, welche Friedensstörer zur Aufrechterhaltung des Friedens zwingen soll. Sie meinen, damit wäre dem Ueberstallen erst vollends die Handhabe zur Vergewaltigung der Schwächern gegeben; während eine solche Vergewaltigung jetzt den allgemeinsten Unwillen wachrufen würde, hatte sie im Wege der Bundes-Execution noch einen Schein der Berechtigung, Neben diesem theoreli« schen Grunde kamen auch nüchterne praktische Motive in Betracht. Chili hat neue Streitigkeiten mit Bolivia Jenilleton Eine unterirdische Stadt. . Wenn ich jemanden kennen lernen will, so suche ^ lhn unvorbereitet in sein« Wohnung zu über« "icyen. Dort bieten sich mir alle Anhaltspunkte zur Auuheilung seines Charakters und seiner Verhältnisse, ^cy habe diesen oft erprobten Grundsatz auch an-gewandt, um die chinesische Albeiterbevölkerung von ^an Francisco kennen zu lernen. Ich bitte den Leser, ln'cy auf einer dieser Wanderungen zu begleiten, s.. ^ die Chinesen nach San Francisco kamen, er- eolgten sie die Wohnungsfrage sehr schnell. In Häu- ern wohne,,, tostet Geld — und die Mongolen sind di. w"' HlMen bauen kostet Geld — überdies sind StM "°^" ja so genügsam! Zum Glück liegt die sunn"k"^ gebirgigem Terrain. Schnell war die Lö-emen ^' Frage gefunden: die Chinese» zogen m>f Si/ H"ael und — gruben sich in denselben' hinein, richtet ' ^" H^el aus. 45 F.iß tief. u»d er-in k ^? ö'^l ungeheure» Höhlung vier Stockwerke, " oenen heute 40.000 Mongolen unterirdisch hause», en??, "" billig, praktisch und allen Anforderungen ' p"Hend. Nur 10.000 der mongolischen Bevö!le° anU' 'goldenen Stadt» hausten über der Erde — "nicyemend ist man auf Schwierigkeiten gestoßen, die ""hlung zu erweitern. m^ ^ "" "'"m chinesischen Neujahrstage. Mir s.i« m .Vergnügen, dieses Völkcheu auch einmal in '"er Neuiahrsfreude zu belausche». Unter der Führung "nes nur bekannten Dctectivs trat ich die Reise an. "ue w ho„ Chinesen bewohnten Häuser in der "aMigwn«. Commercial, uud Sacramento - Straße prangten ,m Schmuck leuchtender bunter Laternen. durch die Fenster draog der Schein flackernder Kerzen, und von Zeit zu Zeit blitzte rin Feuerwerkstörper auf. Je näher man der eigentlichen Chinesenstadt kam, desto größer wurde der Lärm. Pauken. Trommeln und Pfeifen verrichteten einen Höllenspektakel und bemühten sich im Verein mit dem donnernden Geknatter der Feuerwerkskörper, dem Teufel anzuzeigen, dass Neujahr g^ kommen sei und dass er aus der Stadt weichen müsse. Wirklich, wenn der Teufel irgend welche Nerven besitzt, so vermag er diesem Mittel nicht zu widerstehen und flicht, soweit er kann, um aus der Hörweite des ent schlichen Lärms zu kommen. An dem Seit'liwlge entlang zogen sich die Holzstände der chinesischen Kalisleute. Da lagen seltsame Flüchte aus, Candy. Kleider, Schuhe, Zuckerrohr, und überall wurde die chinesische Lilie zum Verlauf angeboten, eine Pflanze, wunderbar zart und schön. Diese glückbringende Blume darf iu keinem chinesischen Hause zur Neujahrszeit fehlen. «Icht sind wir in der Dupont Straße; wir wollen diese Treppe hier hinuntergehen. Sehen Sie sich vor, dass Sie nicht fallen.» sagte der Polizist, zog ein Licht heraus und züudcte es an. Er schritt eine dunkle, ächzende Treppe hinab und öffnete eine schmutzige, niedrige Thür. Eine widerlich? Luft drang uns ent-gegegen. Aus der Tiefe leuchtete der matte Scheiu eines Feuers, und in diesem Dämmerlichte schritten wir vorsichtig weiter. Nach etwa 30 Stufen gelangten wir auf c>neu laugen Gaug. i>, dessei, Mitte ein Feuer brannte, über welchem einige schmutzige Kessel hiengen. Der ganze Raum war mit Düften aller Art so angefüllt, dass ich trotz des zur Vorsicht in den Mund genommenen Essigschwammes nur schwer athme» konnte; doch ein Ungeheuer, welches bei dem Kessel hockte, schien für seine Lungen keinen Sauerstoff zu bedürfen; es fühlte sich jedenfalls äußerst glücklich und krächzte einige chinesische Rabenmelodien. Zu beiden Seiten des langen Ganges befanden sich Höhlen, in denen kaum Thiere existieren könnten, in denen aber die chinesischen Me»icl>n zu Dutzenden hausen. Die Räume sind vielleicht acht Fuß im Quadrat groß und sechs Fuß hoch, An den Wänden si»d eine Art Pritschen befestigt, immer eine über der anderen bis zur Decke. Auf allen diesen Pritschen lagen menschliche Gestalten von jedem Geschlecht und Alter, sie schienen in einen Traum versunken und stieß'« mechanisch den Rauch aus ihren Opiumpseifen. Die Luft in dein Raume glich starkem Nebel, und durch deu Nebel blickte eine zarte, weiße Neujahrs-lilie. die den Bewohnern dieser Dunsthöhlen Glück bringen sollte. Einige der anderen Thilren des Ganges wurden geöffnet, und überall bot sich dasselbe Bild der Opium rauchende» Chinesen. Di'' Luft wurde imm"r unerträglicher, bis sie schließlich aus so ekelhaften Gafen zusammengesetzt war, dass das Einachmen derselben hohe Uebelteit erzeugte. Der Detectio öffnete eine kleine rauchgeschwärzte Thür. In der einen Ecke der ganz kleinen Höhle kochte ein Brei über einem trüben Feuer, daneben hockte auf eiuer Pritsche ein Wesen, das der Kleidunii nach ein chinesisches Weib war. In der eineu Hand hielt es eine große schwarze Katze, die uns mit glühenden Augen musterte; mit der anderen hielt es einen Strick, an dem ein kleiner, melancholisch blickender Hund gefessellt war. Fast schien es, als ob die Thiere das Los ahnten, das ikrer harrte: sie wurden gemästet, um auf dem Tische irgend eines bezopften Gourmand al» leckere Speisen zu prangen. Laibachei Zeitung 3tr. lüi. 1254 4. Juli 1890. und Peru, rüstet deshalb und Plant einen neuen Angriffskrieg. So versichern wenigstens die neuesten Berichte. Gegenüber diesen kriegerischen Allüren von Chili sehen sich nun andere Staaten, deren Delegierte ihren Namen unter den Schiedsgerichtspact, unter die Vereinbarung des ewigen Friedens gestellt haben, zu Gegenmaßregeln veranlasst. Brasilien und die Argentinische Republik verhandeln mit Peru, dem von Chili zunächst bedrohten Staate, über eine Defensiv-Alliierung, nm die kriegerischen Gelüste Chili's vornweg in Schran« ken zu halten. Also eine Trivel Allianz zur Wahrung und Vertheidigung des Friedens ist. kaum ein halbes Jahr, nachdem die Tinte ans dem Washingtoner Friedens-schiedsgerichts'Pacte lrocke-, geworden, das in Aussicht stehende Ergebnis der praktischen, der Realpolitik. Hingegen die ideologische Friedenspolitik, welche unter dem Einflüsse der Quäker Ideen in der Union so viele begeisterte Anhänger findet und zu der im alten Europa so viele edle Schwärmer schwören, welche ohne die praktisch gegebenen Thatsachen ihren Calcul machen, diese Utopie von der allgemeinen Entwaffnung ist auch in der neuen Welt noch immer unerreichbar. Auch dort machen im Verkehre der Völker und Staaten die gleichen Geseye des unerbittlichen Kampfes ums Dasein sich geltend, welche bei uns in der alten Welt Regierungen und Völker zwingen, den besten Schutz des Friedens in ihrer eigenen militärischen Stärke zu suchen. Der südamerikanische Friedensdreibund ist unter anderen Verhältnissen und Vorbedin« gungen nur ein Widerspiel des miltkleuropäiscken Friedensbundes, dessen Schwert das Schwert des Gegners in der Scheide hält. Oesterreichisch-ungarischer Lloyd. Die Verwaltung des österreichisch«ungarischen Lloyd hat an das Ministerium des Aeußern ein Memorandum gerichtet, welches den Zweck hat, die laut gewordenen Anklagen und Beschwerden zu widerlegen. Es könnte — filhrt der «Pol. Corr.» zufolge die Denkschrift aus — mit dem Betriebsreglement des Lloyd nicht so arg be< stellt sein, sonst hätten ausländische competente Handels« Vertretungen dasselbe nicht den deutschen Rhedereien empfehlen können. Es wird, heißt es in der Eingabe weiter, als ein Fehler bezeichnet, dass der Lloyd zu viele sogenannte gemischte Schiffe hat. d. h. Schiffe für Personen- und ssrachtenbesörderung. In der That ist es ein Nachtheil für die Unternehmung, welche entschieden besser gedeihen würde, wenn sie für Frachtschiffe volle Ladung und für Schnellschiffe volle Passagierbesehung fände. Für eine Theilung des Güter« und Personenverkehres in gesonderte Sch'ffe ist aber das vom Lloyd gepflegte Ver-lehrsgeviet lein geeignetes Feld, und außerdem sind es die Bestimmungen des Schiffahrt«- und Postver-träges, welche ihn zur Verwendung gemischter Schiffe verhalten. Gegenüber den abfälligen Bemerkungen hinsichtlich der Fahrgeschwindigkeit der Lloyd - Dampfer erklärt die Verwaltung, dass die Lloyd-Schiffe factisch emer größeren Geschwindigkeit als der contractlich normierten fähig sind. Bei den Verhandlungen über den Schiffahrts- und Post' vertrag im Jahre 1878 habe aber die Regierung die größere Geschwindigkeit aus Sparsamkeit?nicksichte,i ab« gelehnt. Die Verwaltung habe dcr Cunlrulierung des Unternehmens stets die gebürende Fürsorge gewidmet. Dies gehe aus einer Vergleichimg des Flottenstaudes zu Ende 1876 mit dem Stande am Schlüsse des Jahres 1689 hervor. Ende 1879 umfasste der Fuhrpark 65 Schiffe im reducierten Werte von 12'04 Millionen Gülden, Ende 1888 dagegen 79 Gchiffe im reducierten Werte von 16'9 Millionen Gulden. Es ergab sich daher eine Vermehrung um 14 Sch'ffe im Werte von 4 9 Millionen Gulden. Von den Ende 1870 vorhandenen 65 Schiffen gehören 19 der Flotte nicht mehr an, es bestehen also davon heute bloß 46 Schifft, und es ergibt sich gegen den Totalstand, welcher einschließlich des gestrandeten Dampfers «Klio» 80 Schifft betragen hätte, eine Vermehrung der Flotte se.it dem Jahre 1877 um 34 Schiff,', welche einen Kostenaufwand von nicht weniger als 17,575.700 fl. erfordert haben. Aus den Ailchern, beziehungsweise den Jahresbilanzen der Gesellschaft gehe hervor, däss filr Pa„ und Ankauf von 14 Dampfern im Zeiträume 1882 bis 1886 reichlich 9 Millionen Gulden verausgabt worden sind. Politische Ueberlicht. (Baron Widm an n.) Iu Innsbruck find vorgestern im festlich geschmückten Rathkfaale der Hofburg die feierlich? Verabschiedung der politischeu Beamteu unter Führung des Statthalters Baron Puthou von Baron Widmann statt, wobei dem scheidenden Statthalter ein vom Aeamtenkörper als Zeichen der Verehrung und Dankbarkeit gewidmetes Gemälde, die Landeshauptstadt Innsbruck darstelleud. nebst einer Adresse überreicht wurde. Statthalter Biro, Piithon hielt eine herzliche Ansprache und schloss mit einem begeistert aufgeuummenen Hoch auf Baron Widmann, welcher gerührt erwiderte und sich uon jedem Einzelnen bewegt verabschiedete. Die Familie d?s scheidenden Statthalters wohnte dem erhebenden Acte bei. (Zoll - uno Handelsconferenz) Nachdem die erwarteten Berichte über die Verhandlungen zum Abschlüsse von Handelsverträgen mit der Türkei und Egypten eingelangt sind, wird die österreichisch-nnga-rische Zoll- und Handelsconferenz zu Ende dieser Woche im Ministerium des Aeußern behufs Feststellung der erforderlichen Instructionen zusammentreten, Der Zusammentritt der Zollconferenz ist für heute iu Aussicht genommen. (Minister Fejeruary) schloss mit der Waffenfabrik in Steyr einen Vertrag über die Liefe« rung der Gewehre ab, bezüglich deren der Vertrag mit der ungarischen Waffenfabrils - Gesellschaft aufgelöst wurde. Die Lieferung von 80,000 Gewehren ist bis Ende März 1891 sichergestellt. Bezüglich d r weiteren 75.000 Stück behielt sich der Minister eine zweimonatliche Fl,st zur Option vor. Der Preis ist analog dem Miuimalpreise der Gewehre fur die Arme? nnd die östeirei fische Landwehr. (Die evangelische General-Synode) Nugsbui-ger Confession beschloss, anläfslich der Vermal)« luüg d>r Frau Erzherzogin Marie Valerie Glückwunsch« Adressen au Se. Majestät den Kaiser und das höchste Brautpaar zu richten. (Im Trentu) wird recht »»verschämt gegen Oesterreich demonstriert. Wie nämlich die «Neuen Tiroler Stimmen» aus Trieut melden, halten die Arrangeure der iu Trient abgehaltenen General« Versammlung des italienischen Schuluereines «l>c> l^tria. beabsichtigt, den Vahnhofplatz zu beflaggen. Als aber die Polizei die Bedingung stellte, dass unter den Fahnen auch die schwarz-gelbe vertreten sein müsse, erklärten die Herrschaften, auf diese Bedingung nicht eingehen zu können und auf die Aeflagqung ganz zu verzichten. Wir können nicht glauben, dass diese Mel» dung dru Thatsachen vollkommen entspricht. (Die Großcommune Wien.) Die Enquete über die Regelung der Verzehrungssteuer in Wien nnd d>n Vororten sprach sich einstimmig für die sofortige administrative Vereinigung Wiens mit den Vororten auf dem Wege der Gesetzgebung aus. Der Statthalter dankte für diesen Beschluss, wodurch die Absicht des Monarchen, die Schaffung einer großen Reichshauptstadt, erfüllt fei, und förderte die Versammelten zu eiuem H^ch nuf deu Kaiser auf, das begeistert ausgebracht wurde. (Galizicu.) Der Ackerbauminister erließ wegen des audauerud ungünstigeu Standes der Maul- und Klauensenche in Galizieu strenge Vorschlifteu, betreffend den Verkehr mit den Schweinen aus Galizien nach anderen Ländern. (Aus Villach) wird uns geschrieben: Der Reichsrathsabgeurduete Professor Dr. Otto Steinwender hat für Freitag. 4. d. M.. eine Wählerversammlung eintrafen und wird in derselben seinen Rechenschafts' bericht erstatten. (Der Stadtmagistrat von Temesvar) erfuhr im vertraulichen Wege, dass das neu zu errich-tende 42. Cavallerie-Regiment in Temesvar. beziehunas-weise im Bereich? des siebenten Corps, dislociert werden dürfte, gleichsam als Ersah für das 14. Husareu-Regiment, welches vor vier Jahren von dort nach Galizien transferiert wurde. Iufolge deseu hat die Stadt Temesv.ir wegen Erbaumig riner Cavalier e-Kaser-ie dem Kriegsminister Anträge gestellt (Oesterreichische Hausierer in Russ-l a u d.) Wle man aus Petersburg schreibt, ist soeben allen deutsche«, und ungarischen Hausierern das Belre-t^n russischen Gebietes untersagt wordeu. Motiviert wird dies nach d.-m -NovorosiM Telegraph, damit dass d,rft Hausierer, welche das ganze Land kreuz und qmr durchstreife», im Falle eines Krieges der deutschell oder österreichischen Armee als vorzügliche Führer und Ueberseher dienen könnten. (Ein Bündnis zur See.) Der Pariser «Gaulois. will aas Verliuer diplomatischen Krriwl erfahren haben, ein Serbündnib zwischen Italien Deutschland und England sei dem Abschlüsse nahe. Es' solle sich hierbei um d,e gegenseitige Unterstem g ae. .mm> rr Mach e in allen Streitfällen mit anderen Staaten handeln, dle den ihrigen entgeaenaesekte ma. rit.meund coloniale Interessen dteses Planes sei Lord Salisbury. Nach d „ Aedin gunaen des Abkommens sollten die beiden n e em In der Nähe stand eine Gestalt, welche mit einem Menschen weniger Achnlichkeit hatte, als irgend ein mir je zu Gesicht gekommener Affe. Das Wejen lachte uns blödsinnig an, blinzelte mit den halb ge-schlossene», Augen und spuckte von Zeit zu Zeit in das F.uer. Ich war froh, als wir unsere Schritte weiter lenkten. Die Wände des Ganges ware» mit etwa drei Zoll dickem Schmntz bedeckt, der Boden war mit weichem, schlammigem Schmutz angefüllt, und zwischen Wändeu und Boden lagerte sich eine Duust» schicht, angefüllt mit den Keimen der entsetzlichsten Krankheiten. Die Treppe führt tiefer hiilab, immer tiefer, an drei dieser unterirdischen Stockwerke vorbei. «Jetzt sind wir im vierten uud letzten Stockwerk,» sagte der Po lizist endlich. «Wir sind nun 45 Fuß unter dem Nimau der Straße. Sehen Sie diese eisernen Gitter? Von hier führt eiu unterirdischer Gang durch die ganze Ehiuesenstadt; doch hat die Polizei den Gang mit diesem eisernen Gitter verschlossen, um möglichst zu verhindern, dass sich die Verbrecher in demselben ver» stecken. Iu diesen vier Stockwerken leben über 40.000 Chinesen. Frische Luft war nie hier und kanu nie hier eindringen; täglich werden auf den Kochherden Feuer angezündet, aber der Rauch kann nicht heraus und muss sich hier vertheilen. Der Polizist öffnete ein.' andere Thür: «Halloh, Boys!» rief er hinein, «wie gchts?» Er schüttelte einem Etwas die Hand, welches, wie ich mich bei näherer Besichtigung überzeugte, wirklich ein Mensch war. Das Gesicht des Geschöpfes hatte durch Pockeu und andere Krankheiten das Aussehen eiueö — ja der Vergleich ist schwer zu finden. Kein Orang Utaug hat je so thierisch ausgesehen, wie dieser Chinese. Ein weib. liches Geschöpf ruhte Opinm rauchend auf dem Lager. Von der rauchgeschwärzten Deck? aber hieng die blü« hende Lilie. Ich eilte, so schuell es gieng, vorwärts, um diesem Grabe zu entkommen. Endlich liß sich wieder das Geräusch der Straße vernehmen, und nach kurzer Z>it war der Ausgang der vierstöckigen Pesthöhle erreicht. Die Luft der Duftont - Straße ist nicht frei von Aacilleu, Pilze» und Gestank, aber sie schien doch unendlich rein und frisch im Vergleich zu dem vierzig Jahre alten Dunst der Höhle. Die Wuhustälteu des ganzen Chinefenviertels sind theils durch nnterirdische, theils durch überirdische Gänge verbunden, wie eine Maulwurfsgrube, überall Aus« gange und Schlupfwinkel. Es ist unmöglich, eines Verbrechers habhaft zu werden, der hier seine Zuflucht genommen, und schon aus diesem Grunde ist das Chi» n senmertel eine Gefahr für Stadt und Land. Es ent« zieht sich völlig der Cuiltrole der Polizei. Die Anzahl der Morde, deren llrheber nicht ergriffen werden, weil sie sich bei den Chinesen versteckt hielten, ist eine erschreckend große. «Nun will ich Sie zu einem Platze führen, der alles an Schrecken übertrifft, was Sie bisher gesehen haben,» sagte der Polizist, nachdem wir zuvor noch eine Opiumknei'pe besucht hatten. Wir girugen durch einige schmutzige Straßen, vorbei au chinesischen Spiel« Hollen, die durch zahlr-ich ausgestellte Posten bewacht W i den. Vor einem BtelterVe. schlage machte er Hilt. Er zündete ein kleines Licht an m,d löste die Boid« fad.nschnur, mit welcher die morsche Thür befestigt war. Ein eigenthümliches G'ränsch l">ß sich vernehmen. Es klang wie Stöhnen und Aechzeu und machte in dem Halbdunkel einen unheimliche» Eindruck. Als sich mein Äuge an die Dunkelheit gewöhnt hatte, konme ich an der Wand ei:?e Holzpritsch»' miter» laut jammed lag. «W,r stnd h.rr in der Slerbeklause der Cdiues?,,. w.rde mir erklärt. «Die Ch.nesen siu^ dass sie memande» m chrer eigenen Bchcms.ln'a sterl^ lassen. Sie glauben nämlich, dafs del V^ he denselben Platz zurückkehrt, wo er von dem Senseuman ereilt wurde, uud dass er dort allerlei U»b^ a Ite Aus diesem Grunde bringen sie d e dem Tode nahe, nach dichm Gemache. ' ^ ^ Auf den Pritschen wälzten sich ^uei Mestast?,, - ^ eine Frau und ein Manu. Die ^.. ^ ^'« "en. von furchtbaren Schmerzen g vlaat .^'"' ^?' stöhnte jämmerlich. De'r'H '^ , Da lagen diese beiden Wesen in den letzten Zuckungen Vor dm Pritsche» standen auf Holzsch m ü Tassen mtt dem allez holenden Thee. Abel di A m l K MtecUo« "'' '"" b« wlo.chche «,.'«3r. ! «,s° S°>,e l Die Chinesen !»,!,„ jh« »ranke» °> d ,. Zarge,, s.erw ^ bestimm'in IwmGe" beme a>,sz,mchme„ Und wenn der «ran e «°n dem Todeilampfe eifa!« w,rd, wenn er nock >,>n> ,cü!e„> nmle ,ei„ A,,ge erheb,, «m «°n der H Uch ! nehm.», dann wfft ,em brechender «lick nicht da« Nn-,e" S»"r«e« "' ' " "° """"'" Umrisse ! Llliwcher Zeitung Nr. 151. 1255 4. Juli 1890. Streite nicht betheiligten Mächte bei jedem Zwiste der dritten Macht als Schiedsrichter zur Schlichtung des Streites fungieren. Der Vertrag solle vor allen Din< gen diesen schiedsrichterlichen Charakter haben und keine militärischen Abmachungen enthalten. (Das deutsch-englische Uebereinkom-« men.) Ein Berliner Brief der «Pul. Corr.». der sich mit der Stellungnahme der öffentlichen Meinung in Deutschland zu dem deutsch-englischen Uebereinkommen beschäftigt, führt ans, dass beim Abschluss dieses Ver-träges in nüchterner Erwägung und möglichster Wahrnehmung des erreichbaren Vortheiles sicherlich die auf den allgemeinen Frieden gerichteten Bestrebungen ans» schlaggebend waren, wie dies auch bereitwillig in den Deutschland verbündeten Staaten anerkannt worden sei. Die Presse Oesteireich-Ungarns und Italiens hat osfrN' kundig ihre Sympathie dem deutsch'euglisch'n Ueber« einkommen entgegengebracht und übereinstimmend hervorgehoben, dass das Uebereinkommen eine eminente Friedensbürgschaft in sich trag?. (Die italienische Regierung) hat, nach dem Crispi in der Kammer die Angriffe der Oppo si'ion wegen seiner die Sanierung der finanziellen Lage Roms betreffenden Vorlage zurückgewiesen hat, drn Gemeinderath der Stadt aufgelöst u„d den Abge' ordneten Fiechiaro Aprile zum königlichen Commissar bestellt, welcher an Stelle des Sindaco an die Spitze der Municipalität treten und die in arge Uxord» mmg gerathene städtische Verwaltnng wieder ein« renken soll. (Die Regierung der Niederlande) hat u« den Kammern ein Gesetz über die Militär-Dienst-Pflicht eingebracht. Nach demselben muss der Dienstpflicht persönlich gmügt werden; nur wenn Brüder Vorhand?,, sind, kann ein Bruder durch den anderen vertreten werden. Die Dienstzeit soll in der Marine Ischs Jahre, diejmiqe im Heere acht Jahre und die suh daran anschließende Landwehr-Dienstpflicht fünf Jahre dauern. (Ein deutsch/französischerGrenzcon» fl lct.) Aus Epinal wird gemeldet: Die angeschossenen Grenzbewohner waren 150 Meter weit auf deutschem H Gebiete, als die deulfche Grenzwache feuerte. Es wurde G nur emer leicht verletzt. (Kaiser Wilhelm in Schweden.) Kaiser ">lhelm ist vorgestern in Ehristiania angekommen und vouKtjing Oskar empfangen worden. Tagesueuigleitcn. Se. Majestät der Kaiser haben, wie da« ungarische Amtsblatt meldet, anläsilich MerhöHstseines Aufenthaltes in Budapest für die Armen und Bedürf. t'gen der Stadt 2500 st. zu spenden geruht. — (DerKaiser und die böhmische Aka. demie.) Der «Hlas Näroda. erzählt, dass Se. Maje« Uät der Kaiser, nachdem er den ungenannten, aber wohl« velannten Stifter der böhmischen Akademie in Audienz klnpsangen und dessen Dank entgegengenommen hatt?, den. "ben mit den Worten entlieh: «Und nun heißt es arbei-^" Zeiget, dass der böhmischen Nation eine solche An-ü"t wirtlich vonnöthen war!» — (Die Verschleppung der Cholera.) Ein Mitarbeiter des Pariser «Figaro» hat vor einigen Tagen den französischen Bacteriologen Dr. Vaillarb aufgesucht und die Anschauungen des Gelehrten über die Möglichkeiten einer Einschleppung der Cholera in Frankreich eingeholt. Der Arzt empfteng den Berichterstatter in einem Laboratorium, in welchem sich, wie er dem verdutzten Journalisten mittheilte, mehrere Millionen Cholera» Äacillen befanden. Dr. Vaillard hielt seinem nicht sehr angenehm überraschten Besucher ein Probicrgläschen unter dic Nase und sagte: «Sie können ganz unbesorgt sein; es ist ganz ungefährlich, trotzdem das Glas mindestens eine Million Vacillen enthält.» — «Aber was geschieht,» frug der ängstliche Besucher, «wenn die Eprouvette zer-bricht?» — «Nichts!» antwortete der Gelehrte. «Die Vacillen sind nur gefährlich, wenn sie in den Darm eingeführt werden; da ist ihre Incubation plötzlich und enorm. Aus den Boden zerstreut, trocknen sie und sterben ab.» — «Auf diese Weise würden Sie ohne jegliche Besorgnis sich in einem mit Choleralranlen erfüllten Zimmer aufhalten?» — «Gewiss, und das habe ich schon schr häufig gethan.» — «Sagen Sie, Doctor, wie bekommt man drnn eigentlich die Cholera?» — «Durch Absorption. Nchmen wir an, dass bacillenhaltige Abfälle und Swffe, wie dies oft auf dem Lande geschieht, in den Kehricht geworfen werden. Der Regen schwemmt die Äacillen fort und führt sie dann in die Bäche und Flüsse, Jeder, der filtriertes oder gekochtes Wasser trinkt, kann sicher sein, an der Cholera auf diesem Wege nicht zu erkranken. Wenn man weiter Sorge trägt, seine Hände, wenn man einen Cholerakranken oder seine Wäsche lc, berührt hat, nicht ohne gründliche Reinigung znm Munde zu führen, so wird man auch in dieser Richtung hin beruhigt sein können.» Zum Schlüsse sagte der Arzt: «Die Cholera ist, seit die Wissenschaft sie näher kennen gelernt hat, durchaus nicht so gefährlich und schrecklich, als man für gewöhnlich glaubt. Sie ist lvcit weniger bedenklich wie die Influenza, welche im vergangenen Jahre 5000 Personen hinweggerafft hat, während im Jahre 1884 nur 1200 Menschen an der Cholera zugrunde gieügen.» — (Eine neue Lebensversicherungs» Gesellschaft.) Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums des Innern hat im Einvernehmen mit den bttheiligten Ministerien den Herren Egon Prinzen zu Thnri, und Taxis, Othon Baron Bourgoing und Dr. Eduard Uhl in Wien die Bewilligung zur Er« richtuilg eilier Actiengesellschaft unter der Firma «Allianz», Lebens» u»d Rcntenversicherungs-Actiengssellschaft mit dem Sitze in Wien, rrthcilt und deien Statuten genehmigt. — (Jeanne d'Arc-Museum.) Das Geburt«, haus von Jeanne d'Arc in Domremy wurde bereits vor 60 Jahren vom Departement der Vogese» angekauft. Der Director der Künste will jetzt das Gebäude in ein Museum verwandeln. Alle Darstellungen der Jungfrau von Orleans durch Malerei oder Bildhauerei sollen in demselben gesammelt werden. — (Ein entsetzlicher Wirbelsturm.) Neuerlich sind mehrere Ortschaften in den Unionsstaaten Kentucky und Tennessee von verheerenden Wirbelstürmen heimgesucht worden. Am furchtbarsten wüthele der Sturm in Gallatin, wo die hölzerne methudistische Negerkirche durch die Gewalt des Orcans geradezu fortgeblasen wurde. In der Kirche fand eben ein Gottesdienst statt. Trotz )es entsetzlichen Sturmesheulens liehen sich die Neger in hrer Andacht nicht stören und fuhren fort zu singen, plötzlich wurde ein furchtbarer Krach hörbar. Das Dach var in den Innenraum gestürzt und hatte eine große Anzahl Andächtiger unter seinen Trümmern begraben. Wenige Secunden später war von den Umfassungsmauern keine Spur vorhanden. Unter den Dachtrümmern wurden zehn Todte hervorgezogen. Ueber fünfzig Menschen haben schwere Verletzungen erlitten. — (Der slavische Wohlthätigkeit«, verein) in Petersburg hat vor kurzem neuerdings namhaftere Beiträge zur Unterstützung hilfsbedürftiger Slaven im Auslande versendet. Darunter befand sich auch eine Tumme von über 10.000 Rubeln, die für die ru-thenische Landbevölkerung in Galizien bestimmt war. An dieser Geldsendung participieren auch Beträge, die dem genannten Vereine aus den Ersparnissen des asiatischen Departements im russischen Ministerium des Aeußern zu-gewiesen wurden. — (Napoleons Villa.) Am Samstag sollte «Camden Place», die schöne Villa in Chislehurst, welche Napoleon III. nach seinem Sturze vom französischen Throne bis zu seinem Tode bewohnte, versteigert werden. Das Eigenthum wurde indes zurückgezogen, da der Re-servepreis von 70.000 Pfund Sterling nicht erreicht wurde. Das höchste Gebot war 60.000 Pfund Sterling, — (Die Ermordung einer Schauspielerin.) Nach einem Warschauer Telegramm soll der russische Husaren Oificier Fürst B. der Mörder der polnischen Schauspielerin Marie Wisniowska, welche in Warschau erschossen wurde, sein. Nach einer anderen Version hat Marie Wisniowsta, welche mit dem auch in Wien von seinen Debüts im Hofoperntheater bekannten Tenoristen Philipp Myszuga vermählt war, einen Selbstmord verübt, und zwar auf Grund einer Verab-redung mit dem Fürsten, der selbst Gift nahm. — (Aus Agram) meldet man abermals eine der in der jenseitigen Reichshälfte peinlich oft wiederkehrenden Fahnen-Affairen. In Karlstadt wurde in der Nacht die jchwarz « gelbe Fahne von der Dienstwohnung des zur Inspicierung anwesenden commandierenden Gene» rals FML. Reicher herabgerissen und verbrannt. Es wäre sehr zu wünschen, dass die Urheber dieses Buben« stückes nicht unanfgespürt blieben, sondern durch die vollste Strenge des Gesetzes darüber belehrt würden, dass man die Fahne des Monarchen und der Armee nicht straflos beleidigen darf. Im übrigen wird man wohl nicht so weit gehen, der Büberei weitere Bedeutung beizuleqen. — (Pst. Pst!) In Kassel ist ein junger Mann, welcher sich ein Stück des neuen «Scherz» - Artikels, des Pst'Pst'Valles, zugelegt hatte und mit demselben in einem öffentlichen Locale experimentierte, von der Polizeibehörde wegen groben Unfuges zu einer Geldstrafe von drei Mark verurtheilt worden. — (Gatten mo rd.) Au« Brunn wird gemeldet: Mathie Nejeshleb, der als Farmer in Amerika lebte und vor zwei Jahren mit seiner Familie hierher in seine Heimat zurücklehrte, hat am 28. v. M. beim «Antonius» Brünn'l» seiner Gattin mit einem Rasiermesser den Hals abgefchnitten. Cr ist der That geständig. — (Ein Eiffelthurm aus dim Rig i.) Au« Schwyz wird unter dem 29. Juni geschrieben: Auf Rigi» Scheideck wird ein «Eiffellhurm» au» Holz, 300 Fuß Nachdruck verboten. Uevstoßen und verlassen. Noman von Emile Nichebourg. (58. Fortsetzung.) >.» ^.'^llen wir nicht die Polizei von diesem Brir verstandigen?. witt '^'"' ^ Polizei soll und darf vorderhand nichts "Mn; man darf die Sicherheit Paulo's durch uichts Ulen. Ich rathe Ihnen dringend, lassen Sie diefen d??-" "" ^ herantreten, und Sie sollen sehen, I» ^>,e keine Ursache zur Reue haben werden, wenn dips "m.^"'! Das Verschwinden von Daraß und Mi ^'^ ""sk" darauf hin, dass der Elende nicht beim > ' !°"dern Schritte thut. Ewig kann er sein Oe. vor », "^ wahren, und offenbar bereitet er sich stell'r, - preiszugeben. Welche Bedingungen er von M ' ^ w>rd sich zeigen. Um das Fräulein thu» ,'^^ zu fiuden. haben Sie nichts mehr zn ruhia ki ^^ zu sucheu, müssen S?',s.,^ Ma,q>,ise ergriff dankbar die Hand ihres so teilnehmenden Berathers beweal !? ^""' vortrefflicher Freund,, sprach sie rwegt „ch ^ Ihren Rath befolgen, fo schw r rs d„ "A wird. länger in dieser Ungewissheit zu lebe», d/n 5."^ der Gedanke, dass das Mädchen sich in rn yanden dieses Schurken, dieses Panlo befindet, bis npi','"^7?.^s^n Unerträglichkeit steigert. Sie lebt, tu? ^ stelln lebt, das weiß ich jetzt.' abcr wie. wie i,.i°^c/? b"2 Kind meiner unglücklichen Gabriele w'ederftnden und - als was. als was'^ Zweiter Band. Die Elenden. I. An einem kalten Tage des Monats December, an welchem die Erde von Schnee bedeckt lag. kam der Marquis von Premorin in Begleitung seines treuen Diemrs Eölestin auf dem Schlosse La Pomelliere an. Er hatte sein Kommen vorher nicht angekündigt und man war nicht im entferntesten auf deu Einfall ge-kommen, ihn zu erwarten. Das Schloss La Pomellicre war in der Nähe von Montagne erbaut worden; es war von prächtigen Wäldern umgeben und war das Erbtheil bcr Marquise von Premorin, der Mutter So-fthene's, gewesen, nach deren: Tode es dem Sohne zu« fiel. Im Walde von La Pomelliere war Sosthöne auf der Jagd von einer Kugel getroffen worden und hatte wenige Stunden darauf seinen Oeist anfa/geben. So» sthene, der durch seine Frau veranlasst worden war, Schulden auf Schulden zu häufen, hatte La Pomeliie're mit Hypotheken belastet. Nach dem Tode des unglücklichen jungen Mannes war das Gut von seinen Gläubigern verkauft worden. Der alte Marquis hatte es unter der Hand an sich geblacht und die Schulden seines Sohnes geordnet; nie mehr aber hatte er den Muth besessen. La Pomclliere zu betreten, weil cr das Er-wachen schmerzlicher Erinnerungen fürchtete. Jakob Alai» sois. ein alter Diener des Hauses Prcmorin. dem cr die Vrrwaltnng dcö Gutes übergab, hatte deu Mar< qms nicht wiedergesehen von dem Tage m,, als dieser, in Thränen gebadet, ihm das tragische Ende seine« Sohnes mitgetheilt hatte. 18 Jahre waren unterdes ins Land gegangen, und es war daher geradezu Bestürzung, mit welcher der alte treue Mann seinen Gebieter plötzlich uol sich sah. «Ich sehe mit Verqnügen. dass du dich freust, mich wiederzusehen!» sprach der Marquis, dem Alten gutmüthig auf die Schulter klopfend. «Herr, ich warte se»t 18 Jahren auf diesen beglückenden Tag!» entgegnete der Greis mit zitternder Stimme. «Ich hatte gute Gründe, um nicht nach La Po» melliere zu kommen, du weiht es,» versetzte Herr von Premorin, »ich gedenke a»ch jetzt nur zwei oder drei Tage hier zuzubringen; morgen können wir die Domänen in Augenschein nehmen, und wenn du Verbesserungen oder Erneuerungen wünschest, so mache mir diesbezüglich getrost deine Vorschläge.» «Ich werde eilen, H«>rr Marquis. Zimmer für Ihre Aufnahme instand sehen zu lassen.» sprach der alte Verwalter eifrig. «Ja, auch jenes, in welchem mein armer Sohn gestorben ist.» fügte der Marquis mit schmerzzuckenden Lippen hinzu. Der Verwalter entfernte sich mit ehrerbietiger Ver-brugung. um die nöthigen Befehle zu ertheilen, und Herr von Premorin durchwanderte mit seinem Diener Eölestin, der ihn auf allen seinen Rcisen zu begleiten pflegte, das alte Schloss. Ueberall fand man jene Spuren der Vernachlässigung, welche kennzeichnen, dass die Hand des Gebicters fehlt. Auf den Einrichtung«' stücken lag der Stand, die Tapeten hiengen da und dort von den Wänden. «Die Zeit fchont doch nichts, weder Menschen noch Dinge!» fprach der Marquis gedankenvoll vor sich hin. während er gesenkten Hauptes durch die weiten Räume schritt. Als er endlich das Zimmer betrat, in welchem sein Sohn den Ge,st aufgegeben hatte, er» fasste den Greis ein Zittern; er stieß einen schweren Seufzer aus und trocknete die Thränen aus seinen ^"gen. (Fortsetzung folgt.) Laibllcher Zeitung Nr. 15t. 1256 4. Juli 1890. hoch, errichtet. Damit wird auf Scheideck die Höhe des Rigi«Kulm erreicht. Sämmtliches Material ist auf dem Platze. — (Große Feuersbrunst.) Cin Telegramm deS Gouverneurs von Guadeloupe meldet, bafs die her» vorragendsten Gebäude in Port Louis auf Guadeloupe durch eine Feuersbrunst zerstört wurden. Der Schaden wird auf eine Million geschah'. — (Zartes Urtheil,) A,: «Sie waren ja gestern mit dem Herrn Doctor auf der Hasenjagd!?» — N.: «Ja.» — A : «Nun, wie schießt der Doctor mit seinem neuen Gewehre?» — V,: «Wie immer — sehr hasenfrenndlich!» Local- und Provinzial-Nachrichten. — («Kärnten und Kr a in».) Von dem epo< chalen Werle «Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild» ist soeben die 111, Lieferung (7. Heft dcs Bandes «Kärnten und Krain») erschienen. Das neueste Heft gewährt uns Einblick in die Eigenart und in die Entwicklung der Architektur, Malerei, Plastik und Kunst-Industrie Kärntens. Auch dieses ist reich an Mitthei« lungen und Abbildungen. Professor Johann Reiner liefert den Schluss des Artikels über die Baulichkeiten der Renaissance und Neuzeit, und die Schilderung wird durch drei Bilder von Rudolf Bernt belebt: das Schloss Weyer bei St. Veit sammt Grundriss; Zwischenwässern, das Lust- und Iagdschloss der Bischöfe von Gurk mit Grundrissen, endlich das mit den Mitteln der barmherzigen Brüder in St. Veit im Jahre 1876 erbaute Kronprinz-Rudolf < Spital. Aus der Feder des Custos Simon Laschitzer folgt die Darstellung der Malerei und Plastik, in Welcher die Hauptmomente ebenfalls durch Vilder unterstützt werden. Es sind zu nennen: Zwei Stiicke aus dem um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstan-denen große Gemäldecyllus im Nonnenchor des Gurler Domes, die Abbildung des der Spätgothil ungehörigen marmornen Grabdenkmales des Großmeisters Johann Siebenhirter in Millstatt, dann die edle in Hartblei ge« gofsene Pietagruppe am Kreuzaltare in Gurl von Georg Raphael Donner, welche zu den besten Werken dieses großen Künstlers gehört. Als Typus der Blütezeit der Wandmalerei in Kärnten erscheint das große Fresco« gemälde mit der Darstellung des jüngsten Gerichtes in MiÜstalt. Den Schluss bildet die Zeichnung Ankers« hos ens nach der Marmorbüste von Hans Gaffer. Die dieser Abhandlung beigegebenen Illustrationen stammen von dem Ingenieur Karl Ritter von Siegt. Den Schluss des Heftes bildet eine Arbeit über Kunst-Industrie von Professor Norbert Lebinger; als Illustrationen wurden das Eisengitter des Lindwurmbrunnens in Kla-gensurt, ein romanischer Kelch und ein gothischer Kelch in der Kirche zu Maria-Saal, von Wilibald Schulmeister ausgeführt. — (Die Lärchenmotte in Tivoli.) Die Lä'rchenmolte (lino» laricinLlIa), deren Auftauchen namentlich im Vorjahre ein so ausgedehntes war, dass einzelne Lärchenwälder im Thale der Wurzner Save und in Oberlärnten das Aussehen eines im Absterben begriffenen Forstes bekamen, hat sich in diesem Jahre sogar in der unmittelbarsten Nähe unserer Stadt eingestellt, nämlich in Tivoli. Die dort befindlichen Lärchen sehen wir «versengt» aus, und in jedem Nadelbüschel zeigt sich bei näherer Untersuchung ein Säckchen oder eine Puppe dieses Kleinschmetterlings, in manchen auch mehrere. Die nicht Eingeweihten halten das dermalige Aussehen der Parllärchen für eine Folge eines Nachtfrostes zur Zeit der Nadelbüschel-Entfaltung, andere wieder meinen, der Boden Laibachs sage diesen Nadelbäumcn nicht zu und dieselben seien daher im Verdorren begriffen. — (Geheimmittelverbote.) Das k. l. Ministerium des Innern hat über Antrag des k. k. obersten Sanitätsrathes den Verkauf der Rich. Vrandl'schen Schweizerpillen jeder Art verboten und die politischen Landes-dehördcn aufgefordert, die Unterbehörden anzuweifen, die Befolgung dieses Verbotes zu überwachen. Die Schweizer-pillen enthalten nach der vorgenommenen chemischen Untersuchung verhältnismäßig bedeutende Posen von Alotz, zählen daher zu jenen Arzneibereitungen, welche n»r gegen ordentliche Verschreibung eines hierzu berechtigten Arztes in den Apotheken verabreicht werden dürfen. Auch ent« spricht die Bereitungsvorschrist diefer Pillen nicht den gesetzlichen Anforderungen. Ein weiterer Erlass des l. k. Ministeriums des Innern richtet sich gegen das von der Firma Karl Baunscheidt «k Co. in Deutschland bei der Einfuhr den Zollbehörden gegenüber als «Maschinenöl» declarierte Geheimmittel, das jedoch nach der Gebrauchsanweisung und der marktschreierischen Anpreisung ein Universalmittel für die verschiedensten Krankheiten sein soll. Dieses Oel wird auch gleichzeitig mit dem Heil-Instrumente «Lebenswecker» (eine Art Schröpf'Instrument aus Hartgummi mit Stahlnadeln) versendet. Durch den Erlass werden die Behörden aufgefordert, darüber zu wachen, dass das fragliche Geheimmittel weder in unstatthaften Verkehr gebracht, noch der erwähnte Heilapparat, dessen Anwendung durch Laien als Eingriff in das Ge> biet der Heilkunde anzusehen ist, seitens Unberusener ge» wcrbZmä'hig nngewcud»t wcrde. — (Priesterweihe.) 21 Alumnen des hiesigen fürstbischöflichen Alumnats erhalten am 19. Juli in der Domkirche durch Se. Excellenz den Herru Fürstbischof Dr. Jakob Missia die feierliche Priesterweihe. — (Wahlco mpro mifs in Kärnten.) Die Landgemeinden-Wahlbezirke Klagenfurt, Villach und Her» magor haben eine national gemischte Bevölkerung, und ein Zusammengehen der conservativen Deutschen mit den Slovenen bei den im August stattfindenden Landtags-mahlen wäre nichl ohne Aussicht aus Erfolg. Deshalb haben die Slovenen den conservaliven Deutschen für diese drei Wahlbezirke einen Compromiss angetragen, und zwar auf folgender Grundlage: Da jeder von diesen Bezirken zwei Abgeordnete wählt, so solle in jedem ein deutsch« conservativer und ein slovenischer Candidat aufgestellt werden. Wie der «Slovenec» meldet, wurde der Com-Promissantrag von den conservativen Datschen angenommen. — (Verunglückung beim Pöllerschießen.) Anlässlich des am 29. Juni bei der Filialkirche in Dvor der Gemeinde Villichgraz stattgefundenen Kirchweihfesks wurde mit Poliern geschossen, und es wurden aus Unvorsichtigkeit der Bedienungsmannschaft hierzu die Knaben Franz und Anton Kozuh, von denen der erstere 14 und der letztere 8 Jahre zählt, zugelassen. Die beiden gedachten Knaben schütteten in einen eben abgebrannten Mörser die Pulverladung, woraus sich das Pulver ent zündete und die beiden Knaben am Gesichte und an den Händen, und zwar den jüngeren leicht, den älteren aber schwer beschädigte. — («Glasbena Matica.) An der Musikschule der «Glasbena Matka» finden die öffentlichen Prüfungen am 8., 9. und 10. Juli um halb 6 Uhr abends statt. Vereinsmitglieder haben freien Zutritt. — (Veränderungen im Iustizdienste.) Der Iustizminister hat verseht: die Bezirlsrichter Laciu» Wurmbrand von Lussin nach Parenzo, Alfred Czermack Edlen von Eiche nfeld von Pinguente nach Cervignano. Eduard von Kuhacevic von Caslel-nuooo nach Lufsin und Heinrich Diminich von Flitsch nach Cormons; dann zu Bezirtsrichtern ernannt: den B zirksgerichtsadjuncten in Monfalcone Silvanus Gan« dusio für Pinguente, den Bezirksgerichtöadjuncten in Tolmein Michael Gabrielkic für Castelnuovo, de» Vezirksqerichtsadjuncten in Capodistria Johann Mar-colini für Pirano, endlich den Gerichtsadjuncten bei dem Kreisgerichte in Görz Franz Dulit für Flitsch. — (Das Radfahren des Militärs.) Seit mehreren Jahren ist es den Officieren gestaltet, den Radfahrsport in Uniform auszuüben, wobei sie den Säbel ablegen und Gamaschen aus demselben Tuche, aus dem die Hosen verfertigt sind, tragen können. Analog dieser Bestimmung hat nunmehr das t. und l. Reichs-Kriegs« Ministerium die Truppencommandanten ermächtigt, auch wohlconduisierten und im Radfahren bereits geübten Personen des Mannschaftsstandes die öffentliche Benützung des Velocipeds zu gestatten, und sind solche Personen ebenfalls berechtigt, während des Fahrens das Seitengewehr abzulegen und Gamaschen zu tragen. — (Iugendschriften.) Im Verlage von Rudolf Milic in Laibach ist soeben das zweite Bündchen der slo-venischen Sammlung von Liedern und Erzählungen: «Iskricy», verfasst von Ianko Leban, erfchienen. Preis des Bündchens 15 kr., mit PostVersendung 17 kr. — (Gemeindewahl in Na kl as.) Bei der Neuwahl des Genieindevorstandes der Ortsgemeinde Na kl as im politischen Bezirke Krainburg wurden ge< wählt, und zwar: zum Gemeindevorsteher Josef Kosir in Z?je und zu Gemeinderäthen Anton Krzic in Birken» dorf, Joses Legat in Nirkendorf und Johann Pavlin in NaklaS. — (Maßregeln gegen die Cholera.) Der Handelsminister hat eine siebentägige Beobachtung der Schiffe verfügt, welche aus dem Küstenstriche zwischen Alicante und Tarragona, mit Einschluss dieser beiden Häfen, dann von den Balkarischen Inseln ankommen. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 3. Juli. Die «Wiener Zeitung» veröffeut-licht im nichtamtlichen Theile eine Verlautbarung des Ministeriums des Amßern über die Bestellung von RechtZanwälten bei den Generalconsulaten m Petersburg, Moskau und Sofia sowie beim Äceconsnlate in Varna. Graz, 3, Juli. Bei der Landtagswahl der steiri' scheu Großgrundbesitzer wurden die Candidaten der liberalen Liste gewählt. Die Conservative» enthielten sich der Abstimmung. OriillN, 3 I'lli. Vei der Laudtagswahl des fidei-comlnisfarischen Großgrundbesitzes wurden die Candi« dalen der conservativen. liei jener des allodialen Großgrundbesitzes die Candidaten der zwischen den liberalen uud der Mittelpartei vereinbarten Compromisliste ge-wählt. Sarajevo. 3. Juli. Nach einer Depefche wurde der serbische Cousul Marinkovic in Priötina auf belebtem MarNulatz?, 150 M tcr vom Reqierungsplilaste, er- mordet. Die Leiche blieb eine Stunde liegen. Einige Zigeuner wurden verhaftet. Die Pforte versprach dem serbischen Gesandten eine sehr strenge Untersuchung. Geilill, 3. Juli. Das deutsch-englische Colonial-Abkommeu wurde am Dienstag von Caprivi uud dem Botschafter Malet unterzeichnet. Christillliill, 3. Juli. Kaiser Wilhelm wurde zum Ehren ' Admiral der norwegischen Marine ernannt; Prinz Eugen von Schweden erhielt den schwarzen Adler-Orden. Madrid, 3. Juli. Das Cabinet Sagasta hat de-missioniert. Valencia, 3. Juli. In der Provinz Valencia sind heute fünf Personen au Cholera erkrankt; in der Stadt selbst kam kein Cholerafall vor. Belgrad, 3. Juli. Die «Agence Belgrad» meldet: Die Nachricht der ansländischen Blätter, die Regierung habe bei der Regentschaft Maßregeln gegen König Milan beantragt, ist unbegründet. Weder stellte die Regierung irgendwelche derartig? Anträge, noch hatte die Regentschaft Veranlassung, beim König Milan i'gendwrlche Vorstellungen zu machen, da die viel« besprochene Enunciation des Königs, welche Ursache dieser falschen Nachricht war, als eine durchaus per-söuliche Meinungsäußerung zu betrachten ist, welche deu gesetzlichen Gang der Staatsgeschäfte nicht beeinflussen lölinte und hierauf auch nicht berechnet war. Sofia, 3. Juli. Die Neuwahlen für das Sobranje fiildeu in der ersten Hälfte des September statt. Die Negieruugspartei wird die in der letzten, an die Pforte gerichteten Note entwickelten Grundsätze in ihr Programm aufnehmen. ^lngelonlmene Fremde. Am 2. Juli. Hotel Stadt Wie». Eiser, Buchhalter; Urbanstädl, Ingenieur-Dr. Ritter von Hammer, Hofrath; Hammel, Finanzsecrctär-Kariolics, Literal; von Preis;, Kohn. Müller. Tänzer und Muckt, Kaufleute, Wien. — Baron Nombauer, Mailand. — ssreiherr Teixcero, Consul, Venedig. — Scucha, Cilli. — Ncuman, Kaufn,,, Graz. — Iantäy, Ksm, Nrünn. — Ka-vnlitzcr, Ksn,., Otenburg. Hotel Elefant. Dolenc, Seecadet, Pola. — Stierer, Cilli. — Trautmllnil, Berlin. — Plaminrc, Pudob. — Herz, Kaufm., Wien. — Freiherr von Nodicz, Fiume, — Perazzi. Trieft. — Schisfrer, Villach. — Leidenfrost, Graz. — Leipnil. Kfm., Gisset. Gasthof Kaiser liou Oesterreich. ni und Mayr, Kcainburg. — Vicic, Adelsberg. — Dr. Marinlovic und Matusic, Dal-matien, Hotel Bllicrischer Hof. Wüchse. Nrsselthal. — Naumann, Priester, Stciermarl. Hotel Siidliahnhof. Papst und Laßnia, Villach. — Guellard, Marinc-Commissär, und Ritter von Vrojatsch sammt Ge< mahlin, Trieft. — Persuzi, Budapest' Verstorbene. Den 1. Inli. Lucas Avsic, Taglöhner, «1 I., Kul> thal N. arutes Lungenödem. — Marin Tersan, Inwohnerin, 53 I., Kuhlhal I I, Caries. ,v i D e n 3. Inli. Helena Zandor, Inwohnerin, 6K I., Stndcntengasse 11, Degeneration des Herzflcisches. In, Sftitale: Den 29. Inni. Elisabeth Kozamernil, Inwohnerin. 68 I, Typhus. Den 30. I n n i. Margaretha Vozu, Schneiders-Gattin, 82 I., Tuberculose. Lottoziehmig vom 2. Juli. Prag: 13 22 66 88 53. Meteorologische BcoblichtllMn in Kaibach? 3 2.N. 734 1 i 23 6 O. schwach h,it° «/'^ j<) . A. 734 1 , 17-2 , O. schwach j halb heiter ^" Ziemlich l>iter, nachmitags geringer Regen: schöne Mond-nacht. — Das Tagesmittel der Temperatur IU-9" um 09" über dem Normale. ' Verantwortliche, Redacteur: I^ N^gll^ W Filr die vielen Beweise inniger Theilnahme D M während der Krankheit und anlässlich deS Ablebens W « des Herrn ^ > 1n8«f inilwZlö > W> Abiturient W W sagen wir allen Verwandten, Freunden und Vc« W W kannten, insbesondere aber den Herren Ober Neal» M M schillern, welche durch Begleitung mit Musik den M W gewesenen Collegcn ehrten, und den, löblichen Gc» M M sangvereine «Tlauec» für die ti.'j ergreifenden Trauer- W >> chore unseren herzlichsten Dank. M »V Laibach am 4. Juli MX). M W Die trauernden Angehörigen. W 1257 Course an der Wiener Därle vom 3. Juli 189l). «°o dem 0»^ 1°^««°««. Geld War? Etaats-An lehrn. ^°/l, einheitliche Rente in Nuten ?8'5N !>8 70 Lllberrentc....... 8885 «9 4k l8l>4er 4« <, Staatslose . 2bu fi. — — --. l880er 5"/„ » aanze 50U fi. 140 ^!>4» bn >8KNer » . Fünftel 100 fl. ,4^> 7b!l48 7^ l884er Etaatelose . . 1W fl. 17h 2°, i?8 7ü » » , . KN fi. ,?s —1?«k>0 ^/„D«m ^Vfdbr. b l«n fl. . , ,<8'«0 149 20 ^Oest, Voldrrnte, steuerfrei 109 80 <>'9 sio ^estcrr. Notenrentr, stcusrfrt! , i<»i 80 «<>I bo Voran«»«« «ilenbabn» B«lbvtrsrtib»n- Nahn in Gilber 1^5 — __-^. ilisabethbahn ü0» ft. llM. . . ?8»— 94« — detto Li!,,U»t,N)e!e 200 fi. ö. W. 22o — 22»-.. bette Cn^li.Iirol 2l>« fl, ». W, »12-.____ tlisabethbahn für 20N Marl . ilo 50 11, »5 delto für V «orarlberger »ahn »miss, 1N84 9« »0 8? — llng, Golt>l!,«!> 4"/„ .... 102 8ö 1,'8 <>5 ^ll" Hapisircnle !-.»/„ . . . »9-70 99 «s, Ul!n,V»sc:>b,.?lnl.iL«f!,«.W,G, 117— 1,7 üs, «l>, dtl>. runml. «Llülle . . 9?-«0 z>«- „g - ,,4.. "°. «8e»Mhsl,<°«bl.'0b. l0«ft. —— _._. «°, Vrü,n.^,!,, ^lm.N.o. W. ,8»?b,8»85 «/,!. <°"°. . 5 50 ft. l>. W. 18« 7b ,39 L^ l°c; «15 eo k°/, siebenbüra«!che ... ^.^. _. k° „ Trmelsr Nannt .... _..„ _.^ k"/„ U!,«uri!cl!.>...... ^... gg.g,, Andere öffcutl. Aulchen. »onllu.Meg.-Lole 5»/, 100 ft. . ,2,^122^ dt°. «Nleihe 1878 . . ,08 25,«?^ «nleh.» der Erabt ««« . . 'A^ '^." Nnlsli.n d. Otabluemeinbe Wien ,s,5.5n ,^« .« Pi°'».°?!ul. d. Vladtaem. «iien <.« « 147 « »«rjrliba»»!!»chr„ verlr«, b°/» N9 — »9.7^ Pfandbriefe lfur 100 fi.). «°d.ncr. all«, «st, 4°/ » . . „«,5., „7,,,. d»°, - 4>^.,. . . ,<,, 75,l><7, dt°. Piüm,.Gchulbver,chr.'3°/' H " ,^'^^ vest. HyMhelenbanl lttj. b«°," ,'«,.!? " "."' ^eft,^.H°nl verl.4./,«, . U ^ ,.^ Prioritäts-Obliglitlonen (für ion fi,). Ferdinand» Nordbah» 8 »" lN7 6> Viaatebabn.......<93 7?, — — Lüdbahn ^ »"/.,.....,!>I'5N l^2'5N » ^ 5°/«.....,», »>, <8, 25 Unll'aallz. Vabn , <«0 75 l»l 50 Diverse Lofe «reditlof« loo ft...... ,8« - l8N «l, !e 40 fi...... 57 50 5«,^ 4"/„ DlliiaixDampffch. lon fl. . __.. ^.^. Laibacher Präm.'«nleh. »0 3 -»anlverein, Wiener 100 fi. . .>i8l> k^n ,19 -< Ubncr..«nst, «st. »00 fi. S. 40°/, »zl ^', gzz .«.n Erbt.'Nust. f. Hand. u. V. 1fl, 3<»»-f>n ,04 IN LlldÜblllll, Nllg. Ilüg. UUl» st. . 8427Ü l»43 «ü DepoNtrnbanl, Ällg. Äß9 - z»ni -itSlompli-Gcf,,Ndrt,st. Ü00 fi. b^-—b9b'-. «iro-u. «lament,., Wiener »00 ft, «y9-— «ll-— Veld Ware s>vt>l>tb,llnb., «N. »NN». »5°/» ll. 89 2^ 7» — ^anderbanl. sst. «0« fl. V. . . «8l 75 «zz ,6? — ,«l — Nctlen von Iransgorl» Unternebmungen. sper Vlüil). «lbrrcht°Vlll,n 2(«i fi. Vilber . 83 5» 84 5" «ll!ölwFiu«an, Vllh» 20« fl. T. ,n» — ,,„- . Vöhm, Nordbahn lbü fl, . . «»» -- »,» — . WrNbahn 200 N. . . , 589 — ,4l, — «ufHtiehrabei »if, 500 fi. «W >l^!> n«, dt°. (I«t. U) iwnft. «5 — ..«. 2W fl. N z,y-^ ^,7, . Ferdinand» ^wrdb. l0<»O fl. IM, z?^z ,75z »al,«arl'LubN,.'«. «Wfi. «M. l99b0 !l»N !>N llcmb.»Czrrnow.. Iassl,» Eilen» b°l,n-Gc> 25 Vtaalstifenbahn ^lX» fl. Gilb« zz, 5s, 233 ^s' Lüdbahn »U<» st. Silber . . ,37 2^ 13? 75 3üb-Ni>rdb.«erb,.>U.»l><»fi.«l!lil ,77 7. ,?» 75 Iramway'«ef,Mr,.i?ufl.«.« ....____ » neue «lir., PrloritHt» Ncrien ll«! st......97.^. gy.. Unll,'«ali,. snb.2l»<)fl, Kilb« ,9« 7z l«?-^l Ung NorboNbahn »on !I, Vilber l»8 ?>n l» ,9««b Induttrle.Actl« (ver Ztllck), Vauqef., «ll». veil. ,no «. . 8l — S»-— EqNbler ti!en< und Vtahl>Hnd. ln V',n lU!> sl...... —' .. ..-. l«senb»h„w Le!hg., erlie, »0 ». 97— 98 — »«lbemühl». Vaplerf. u. »..». >i4 ?z ^z ,b ^iefinger «yrauerei <«n fl. . . »«75 «>-,z Montan-Gesell,, llNerr.»alpine 9? l,« »» — Uraarr «<1e» ^nd, »ef. «XI fi. 4<» - l,4 « 5algll-larj Lteinluylen »0 fi. 448 - 4,5 — 'sll,l««lm,lhl», bavicrf. «0U fl.------,», >b « '3teor,!-n,ühl..b<,oierf,«,»,.<. «31 - 13» — trilaüer lkohlenw,',»rs, 70 fl. .-------—>— Vaffrnf.'G,,Oeft.in «gien!Wfl. 4«» — <«9 — WaglioN'üeihanft.. illl«, ln Ptft lwfi......... «9- »l»?b ilir. Vau«esell!ch»tt inu fl. . . 74 77 — i»«enelbtr<,erZlegel'»ctien<«e!. «7« ?z l?9 ?z Devisen. vtutsche Vl»»e...... z? 8V »7 «z ckmbon........ «l« ?u ll« 90 Z°s«»......... 4« »-, 4« 40 lllllluten. 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