Praua«erati»»S - Preife: Für Laibach: «anzjLhrig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4.2,),. «ierteljährig . 2 1«) . Monatlich „ 7V ^ Mit der Post: ««mzjährig..............IS fl. Halbjährig 6 , Vierteljährig g „ 8ür Zustellung in- HauS viertelj. 2!i K., monail. S kr. Einzelne Nummern 6 kr. Laibacher Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Rrdactis« Bahnhosgaffe Nr. 138. Srpedtttous- L Inserat Bureau: Tongreßplatz Nr. 8l (B Handlung von Jg. v. -mayr L Fed. Bamber Juser»ions»reise: Für die einspaltige Petitzeil» L 4 kr., bei wiederholter Einschaltung L S kr. Anzeigen bis 5 Zeilen SO kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz beson-dere Vergütung. Nr. 104. Samstag, 6. Mai 1876. Morgen: Stanislaus. Montag: Michael. S. Jahrgang. Die „Novitt" und ihr Äljun. Die Nummer 17 der „Novlce" widmet der Ernennung des Domkaplans Kljun zum Vicare von Zagorje einen Schmerzensschrei, der zu interessant und lehrreich ist, als daß wir uns enthalten könn-trn, denselben etwas näher inS Auge zu fassen. Die ganze Welt meinen dir „Nooke" — frage nach dem Grunde dieser Verfügung unseres hochwürdigen Herrn Fürstbischofes. Das „Tagblatt" klatsche Beifall nach dem Grundsätze: xrowovöLtur ut smovöLtnr — er wurde befördert, um beseitigt zu werden. — „Narod" wisse zu erzählen, es sei dies aus Willfährigkeit für den Herrn Landeepräsi-denten geschehen, andere wieder erblicken dahinter die Hand des Bürgermeisters Laschan, und wieder andere behaupten, es sei damit auf die Unter, drückung des „Slovenec" abgesehen, welche« Blatt die Geistlichen zur Abwehr ihrer Interessen geschaffen hätten, und dessen geistiger Leiter der Dvm-kaplan Kljun sei. Es sei jedoch gewiß, daß die Geistlichen dieses Blatt nicht werden eingehen lassen, daher der Entschluß des Domherrn Kramar mit Freude begrüßt werde, welcher seinen Neffen Kljun nicht fortziehen lassen wolle, bis nicht jene „Verbrechen" nachgewiesen werden, wegen welcher diese — Beförderung nothwlndig geworden sei, — und so weiter, mit gewohnter Grazie und dem den „Novice" eigen-thümlichen Blütendufte. Nun, wir glauben, daß sich die .Novice" und Ehren-Domherr Kramar die ganz fruchtlose Mühe ersparen können, dir Lösung eines „RäthselS" erst zu suchen, welche nach unserer Ansicht so offen zu-lag« liegt, daß jeder ruhig und besonnen Denkende sich vielmehr fragen muß, warum man erst jetzt daran ging, der AergerniS erregenden agitatorischen Thätigkeit eines jungen Kaplan» eine andere Richtung anzuweisen und einen katholischen Priester seiner eigentlichen Bestimmung wieder zurückzuführen. Der Herr Domkaplan Kljun möge die Hand ans Herz legen und uns die Frage beantworten, was denn er selbst gethan hätte, wenn ein reu« müthiges Beichtkind vor ihm — an Gottes Statt — hingekniet und sich in Demuth angeklagt hätte, daß es bitteren Groll im Herzen getragen gegen alle, die anders denken, als e« selbst, — daß es dieselben mit Verdächtigungen, ehrenrührigem Hohn und Spott verfolgte, Unwahrheiten verbreitete, die leichterregbare Jugend wider dir SchuldiSciplin, den schlichten Bürg« grgen die bestehenden Gesetze, ganze Berufs- nnd StandeSklafsen gegen einander gehetzt, aus Rache den emsigen GewerbSmann in seinem schwer genug erworbenen Verdienste geschädiget und seinen guten Ruf untergraben Habe, daß es auf Schritt und Tritt Unfrieden gefäet, Zank und Hader gestiftet und gefördert, ja selbst an gottgeweihter Stätte AergerniS gegeben habe, und so fort. Würde — ja müßte da nicht der Priester Kljun zu diesem Beichtkinde etwa sagen: Mein Kind! du hast viel und schwer gesündigt gegen da« wich- tigste Gebot der christlichen Liebe, gegen den reine» Geist der Wahrheit und der Demuth; — ich vermag dir die priesterliche Lossprechung erst dann zu ertheilen, wenn du da« AergerniS, das du gegeben, den Schaden, den du verursacht, nach Möglichkeit wieder gut gemacht und den ernstlichen Vorsatz der Besserung dadurch bethätiget haben wirst, daß du dich lo«schälst aus allen jenen Verhältnissen und Beziehungen, die so vielfach den eigentlichen Grund und Anlaß zu deinen Verirrungen gaben. Und wenn dann derselbe Priester ernstlich bei sich selbst Einkehr hielte und die Sonde seines er« wachenden Gewissen« an seine eigene agitatorische, öffentliche Thätigkeit anlegen wollte, müßte er da nicht sofort erkennen, daß jenes Beichtkind sein eigenes Spiegelbild gewesen; daß das, was er als Priester diesem anempfohlen, auch sich selbst gegen-über Geltung habe; denn das ewige Gesetz der Moral bleibt sich ja gleich und unabänderlich für jenes wie für diesen. Um wie viel mehr muß der geistliche Ober-Hirt, unter dessen Augen sich alle diese Vorkomm, nisse unmittelbar abspielten, sich im Bewußtsein seine« oberhirtlichen Berufe« und im wohlverstan-denen Interesse der durch solches Treiben arg geschädigten priesterlichen Würde veranlaßt finden, einen Priester, der — wir wollen dies unter den jetzigen Zeitverhältnissen gerne einräumen — vielleicht in entschuldbarer Weise auf Irrwege gerathen ist, aus diesem Labyrinthe hinauszuführen und ihn Jeuilleton. Laibach, 6. Mai. (Erster Mai und obligates Regenwetter. — Uiiser kleiner Anzeiger. — Das Federvieh im jrmdlichen Lager und dessen Luftschlösser, - Rußland und unbefriedigte Mägen. — Die Kunst in der guten alten — und die Kasperliaden der Jetzt-zeit. — Wanderlust.) E« ist eine alte Geschichte, die auch Heuer allen jenen passierte, so Maiausflüge machten; alle ließen str sich täuschen vom Sonnenschein und Morgenroth und zogen hinaus mit klingendem Spiel und frohen Gemüths. Doch mit den höheren Mächten ist kein rw'ger Bund zu flechten und das traditionelle Regen, weiter am I.Mai ließ die ahnungsvoll daheim Gebliebenen nicht im Stiche; gerade als ob es darauf abgesehen gewesen, manches der ausgeflogenen Ge> uiüther abzukühlen, regnete es, und der kalte Tusch blieb nicht aus. A prvpos, da ich gerade vom kalten Tusch rede, fällt mir dabei ein Um-ein, der ganz darnach angethan scheint, in eine Manie auszuarten: ich meine dir Benützung unseres kleinen Anzeigers; in geradezu aufregender Weise folgen sich Annoncen, voll des verfänglichsten Inhaltes, und wie es ganz natürlich kommen mußte, flössen auch Verse, denn wes das Herz voll ist, davon geht der Mund oder das Tintenfaß über. Im Uebrigen sagt man sich, daß die VerSlein etwas für und hinter sich haben: ich suchte da« Motiv in Eifersucht und gleich war der Nagel auf den Kopf getroffen. Wie viele Versuche nach den verschiedensten Seiten werden gemacht, um da« Richtige zu treffen, doch in der Regel miSlingen weit mehr, als gelin. gen. Alle die Machinationen des „Ehrennarod*, „Slo-venec" und „Novicr," darauf berechnet, ein einiges, weites, alles verschlingende« Slavenreich zu schaffen und unter das russische Protectorat zu stellen, sind ja auch nichts al« Illusionen. Was ist da« handgreifliche Schicksal jener, die diese Ideen in sich tragen und zu Papier bringen, was jenes der Blätter, in denen sie proklamiert werden? Ihr Ziel war ein lorbeerumrauschteS luftiges Schloß auf dem Gipfel de« Parnasses, das Ende ist ein staubgeschwärztes Gelaß in der Bude de« Käsekrämer«. Da« ist der Lauf der Welt, und den zu regeln und zu ändern, dürften alle die Herren wol nicht imstande sein. Doch woher die Schreibwuth, die sich all dieser Herren bemächtiget? Nun, da« Motiv ist bald gegeben: man schreibt nicht nur, weil man Beruf zum Schreiben in sich fühlt, sondern weit öfter, weil man eben keinen anderen hat, und e« ist ein öffentliches Geheimnis, daß auf dem Felde der Literatur auch Ochsen grasen. Geht man noch weiter, so wird man finden, daß das Bedürfnis zum Scri-beln noch tiefer liegt — im Magen; ja wol die Worte dieser Schriftsteller par lorcs sind oft nur das verstärkte Knurren und Murren eines unbefriedigten Magens. Die« der Grund, warum sie dann oft gar so bissig werden, diese Herren. Wer soll da noch lange nach weiteren Motiven suchen, wo die Sache so auf der Hand liegt? Wir mag« wol virl ander« in früherer Zeit gewesen sein! Da ließ sich das kunstsinnige Publi« kum nicht abhalten trotz Sturm und Wetter, die Kunst in ausgiebigster Weise zu unterstützen — und jetzt? Wird da noch so viel geboten, greift man selbst zu den außerordentlichsten Mitteln, nicht« verfängt ; entweder hat man zu schönes oder zu schlechtes Wetter, oder man kann nicht begreifen, wie andere da« „Harmonium" schön finden können. Da« ist unser moderner Zeitgeist, der mit seinen Schrullen und allerart Schwindel die Menschheit bethört. Wasserspringer, Feuerhunde, Zauberkünstler u. s. w. anzusehen und so eine lange Serie ähnlicher Vergnügungen, das wirkt anziehend und begeistert alle; da geniert es nicht, ob schön ob Regen; ja selbst ins Wasser fallen die Leute, um andere in selbes springen zu sehen. Wenn es dann wiederum gilt, eine arme Künstlerin zu unterstützen, da gähnen die Logen, da gähnt das Theater. 0 tkwxora, o mor«»! jener segenbringenden Thätigkeit wieder zurückzugeben, zu welcher allein er die Weihen er-halten hat. Und wenn hiebei unser Fürstbischof die allermildeste Form gewählt und den Domkaplan Kljun, was man so nennt — die Treppe nicht hinunter, sondern hinaufgcworfen hat, indem er ihm eine Be-söxderung zulheil werden ließ» die jeder andere Kaplan, der weniger an eigenem Größenwahne leidet, als eine willkommene dankbar anzusehen Grund hätte, so hat er damit eben jenen nicht genug anzu-rttennenden Tact der versöhnenden Mäßigung bewährt, mit der unser Kirchensürst — wohlgemerkt nur im Interesse de» geistlichen Standes selbst — abträgliche Conflicte zu vermeiden und verletzende Schärfen zu glätten bemüht ist. Damit glauben wir wohl den Schlüssel einer Maßregel gefunden zu haben, vor der unsere ver-bissenen und unverbesserlichen national - klericalen Gegner, wie vor einer räthfelhaften Sphinx, erstarrt und »«blufft dastehen. Ihnen freilich, die unvermögend find, sich selbst zu einer sittlichen That empor zu arbeiten, — die fich in all' und jedem immer nur vom Reize des eigensüchtigen augenblicklichen Nutzens leiten lassen und ihre Grundsätze nur im persönlichen Eigennutze finden, — ihnen fehlt auch da« Verständnis, ihnen fehlt der höhere ethische Standpunkt zur richtigen Beurtheilung und Würdigung eines Entschlusses, der nur im reinsten Bewußtsein sittlicher Pflichterfüllung herangereift sein mochte. Gegner dieser Sorte, deren Weizen nur auf den Trümmern niedergerifsener staatlicher und moralischer Rechtsordnung blüht, Hetzen heute den Staatsbürger gegen die rechtliche Grundlage der StaatSautoritäl, indem sie die Religion und die Aussprüche der Bischöfe zum Vorwande und zur Bemäntelung ihrer catilinarischen Bestrebungen vorschützen und morgen wieder den untern Klerus gegen diese Bischöfe selbst, sobald diese e« verschmähen, sich zu Werkzeugen ihrer Parteizwecke mißbrauchen zu lassen. Welch ein grelles Schlaglicht lasten hiebei die „Novice" unvorsichligerweise über die Zustände der Disciplin des krainischen Klerus streifen! Also ein obscurer CanonicuS will einen Kaplan der ihm vom Bischöfe übertragenen Bestimmung entziehen und sordert Rechenschaft von seinem eigenen Bischöfe über eine Maßregel, die nach den vom Klerus so oft widet die Staatsgesetze angerufenen Kirchensatzungen doch ganz unzweifelhaft lediglich dem bessern Wie wohl thäte da zum Frommen aller eine frische, frohe Reaction! Eines nur ist geblieben wie in guter alter Zeit: es ist die Lust zum Wandern, das Verlangen qach Landluft, und so rüstet sich denn auch bei uns alles zu Ausflügen; man beräth, welches Bad, ob Polik, Veldes oder Lack vorzuziehen wäre, und so fort. Alle« sucht sich flügge und mobil zu machen, um aufs Land zu ziehen. Neben den einfachsten liegen uns die pompösesten, großartigsten Pläne zu solchen Ausflügen vor. Während sich jemand ganz allein, wenn die nothwendige Genehmigung ertheilt wird, nach Gebirgslust sehnt, ziehen Scharen von Sängern im lustigen Chore über Land und selbst dje sonst gar gestrenge Justitia ändert ihren harten und ernsten Sinn, schüttelt den Actenstaub ab und jubelt im Maiengrün. Ja! die Zeit ist angebrochen, wo man sich nach Landluft sehnt, wo man sich freut, die Stadt im Wckrn zu haben, und ferne vom Getriebe der Welt, «rjt, von den staubigen Straßen und dumpfen Mauern der Stlidt, des Leben« und der Freude (Alück in vollen Zügen zu genießen. Und so zieht qjlle« von dannen, alle treibt e« hinaus in Gottes herrliche Natur, in die Nähe und in die Ferne, und auch ich: Wolan, ich will wandern, Wolan denn, ich geh'! Schatz, such' dir 'nen ändern, Ich sag' dir ade! Ermessen de« BischofeS zu treffen zusteh!! Der Bi-chof von Krain darf es also nimmer wagen, einen Kaplan einer ändern Bestimmung zuzuweisen, ohne daß er früher bei Canonicus Äramar und bei Vater Bleiweis sich der Zustimmung hiez^r versichert hat! — In der That, es muß traurig aussehen um die Erziehung einer Geistlichkeit, bei der solche Erscheinungen zutage treten können, und wir zweifeln gar nicht, daß unser Fürstbischof aus diesem einen, aber mehr als verständlichen Falle Anlaß finden dürste, die Axt an die Wurzel zu legen und dafür zu sorgen, daß der geistliche Nachwuchs schon in den Erziehungs-Anstalten eine bessere Geistesrichtung erhalte und daß das Gelöbnis des Gehorsams, das jeder Priester bei der Weihe abzulegen hat, nicht zur bedeutungslosen Phrase herabsinke. Wir sind nüchtern genug, um uns nicht darü-ber zu täuschen, daß noch Jahre und Jahrzehnte vergehen werden, ehevor wir unsere Kirchenfürstm mit uns für geistigen Fortschritt und Humanität rückhaltlos mitkämpfen sehen werden. Die egyptische Nacht aber, die in diesen beiden Richtungen ihre undurchdringlichen Schalten über Krain gebreitet hat, läßt uns auch schon in dem geringsten Licht schimmer das herandämmernde Frühroth besserer Zustände dankbar begrüßen, und das, und nur das ist für uns die Bedeutung und der Gewinn einer sittlichen That, über die unsere nationalen Gegner nahezu den Verstand verloren zu haben scheinen. Dabei bleibt für uns die Person des Herrn Kljun, welche ganz achtbar sein mag, gänzlich aus dem Spiele, ebenso wie der Fortbestand oder der Kindesmord des „Slovenec"; ohnehin können wir dieses Blatt nicht mehr ernstlich nehmen, seitdem wir es gesehen, wie es mit Verleugnung aller seiner Grundsätze nunmehr mit „Ehrennarod" an Einem Strange zieht. Und schließlich noch der vorgeschobene Trutzonkel Domherr Kramar! — ILisum l-susatis Lwioi — um stilles Beileid wird gebeten! Die Schuldebatte im krainischen Landtage. (Fortsetzung.) Die beiden nationalen LandeSschulrathSmitglieder glaubten in dieser Entgegnung eines eminenten Vertreters des krainischen Großgrundbesitze« einen passenden Anlaß gefunden zu habe», um ber Minorität ihr Ausbleiben vom Landtage unter Hohenwart« Regime vorzuhalten. Dr. Zarnik nannte den Baron Apfaltrern einen Fremdling. Unter dem Ministerium Auersperg finde er es für angenehm (luStno), in den Landtag zu gehen, unter Hohenwart habe die Minorität denselben für „illegal" erklärt und sei mit Sack und Pack ausgezogen. Gegen den Regierungs-Vertreter bemerkt er, daß, falls eine Ernennung wie jene Dr. Mrhals zum Landesschulralhsmitgliede in einem der Länder, wo die Deutschen am Ruder sind, stattgefunden hätte, so würde die ganze deutsche Nation über Vergewaltigung ein Zetergeschrei erhoben und erklärt haben, daß das Deulschrhum in Gefahr sei. Weiters führt er an, in welcher Weise beim SchulaufsichlSgesetze jener Paragraph, worin das Vorschlagsrecht de« Landesausschusses normiert wird, zustande gekommen sei und welche Deutung der damalige Regierungsvertreter diesen Worten gegeben habe. Wenn Baron Apfaltrern. von nationalen Schrullen gesprochen, so müsse er bemerken, daß die nationalen Bestrebungen dem Lande sehr wenig Geld gekostet haben. Dr. Bleiwei« erging sich in sehr erregter Weise in Schmähungen gegen die Minorität, daß sie unter Hohenwart vom Landtage sich ferne gehalten, und schloß damit, daß das jetzige System der Fluch Oesterreich- sei. Bemerkenswerth find die Worte, welche Barou Otto Apfaltrern auf diese Recriminationen vorbrachte: ,,E« wurde mir der Vorwurf gemacht, daß ich in jenem Landlage nicht erschienen bin, welcher zu Hohenwarts Zeiten im September getagt hat. DaS ist vollkommen richtig, und es ist damals die ganze Minorität den Sitzungen des Landtages fern geblieben. Es existiert aber zwischen diesem Vorgänge und dem der beiden Herren Beisitzer des LandeS-schulrathes nebst einigen ändern Unterschieden nur der, daß wir erstens im Einverständnisse und über Wunsch unserer Wähler den damaligen Landtagssitzungen ferne geblieben sind (oho! links), zwei-ens deshalb, weil die Majorität dieses Landtags protokollarisch die Erklärung abgegeben hat, daß sie diesen Landtag für eine illegale Körperschaft anschaue. Das waren die beiden Gründe, warum ich und meine Gesinnungsgenossen jenen i'andtagssttzungen ferne geblieben find und erklärt haben, denselben so lange fern zu bleiben, als dieser Ausspruch nicht widerrufen sein wird. "______________________________(Schluß folgt.) Politische Rundschau. vaivach, 6. Mai. Inland. Die „N. Fr. Pr." bringt einige offenbar authentische Miltheilungen, welche über die DelailS des Ausgleichs sich verbreiten. Darnach gipfeln die Abmachungen bezüglich der Zoll frage nächst den Beschlüssen über die Erneuerung des Zoll- und HandelSbündnifseS in einer principiellen Einigung, betreffend den zukünftigen Tarif, der bei Abschluß der Handelsverträge mit fremden Staaten maßgebend sein soll. Im allgemeinen werden die geltenden Zollsätze aufrecht erhalten und wird nur bezüglich mehrerer Artikel der Webeindustrie, insbesondere für Baumwollgarne und Schafwoll-waren, unter Preisgebung der Sätze der englischen Nachtragsconvention, auf den Vertragstarif mit Deutschland zurückgegriffen. Beim Import von Getreide wird eine Erhöhung eintreten. Die übrigen Erhöhungen betreffen die Finanzzölle für Thee, Kaffee, Petroleum, Wein, Thiere und Südfrüchte. Zollermäßigungen wurden nirgend« beschlossen. Die Zollrestitution wird aus dem Zollerträgnisse, jedoch nicht wie bisher nach dem Quotenverhältnisse, sondern nach einem von Jahr zu Jahr festzustellenden Schlüssel zwischen Oesterreich und Ungarn getheilt. Zugrundegelegt werden die jeweiligen beiderseitigen Productions- und Struer-verhältniffe, d. i. die Zollrestitutionen weroen im Verhältnisse der jährlichen Bruttoeinnahmen bei den betreffenden Verzehrungssteuern von beiden ReichS-theilen getragen. Dabei wird Oesterreich bei der Branntweinsteuer, wo die ungarische Bruttoeinnahme größer ist, eine Entlastung, dagegen bei der Zuckerund Biersteuer eine Belastung erfahren Bezüglich der Bank frage wurde beschlossen: beide Regierungen setzen sich mit der österreichischen Nationalbank wegen Erneuerung des Privilegiums auf zehn Jahre in Verhandlung; hiebei sollen folgende Principien gelten: Die österreichische Naiional-bank verwandelt sich iß eine österreichisch-ungarische Nationalbank mit einer Abtheilung für Oesterreich und mit einer Abtheilung für Ungarn. Beide Regierungen vereinbaren mit der Nationalbank ein für beide Theile geltendes neues Statut auf Grundlage des gegenwärtigen. Es werden zwei Direktionen und rin Aufsichtsrath bestehen. Der AuffichlSrath erhält außer jenen Befugnissen, die demselben in den gegenwärtigen Statuten eingeräumt sind, noch das Recht ausgedehntester und strengster Controle über dje Gebarung beider Directionen, ferner die Entscheidung in allen außerordentlichen und solchen Fragen, in welchen das neue Statut den Direktionen die Entscheidung nicht ausdrücklich vorbehält. Die ungarische Bankabtheilung erhält das Recht, 30 Perzent der Bankmittel zu verwenden. Die gegenwärtig circulierenden Banknoten werden zurückgezogen und neue mit deutschem und ungarischem Text hin-ausgrgeben. Die Verhandlungen mit der Bank beginnen im nächsten Monat. MM" Fortsetzung in der Beilage. EMU Beilage r«m „Latbacher Tagblalt" , Bei drr Lösung der Zoll-Restitutionsfrage wurden von beiden Regierungen die Principien für eine Reform der Verzehrungssteuer auf Zucker und Spiritus festgestellt. Diese Gesetze werden im Vereine mit den auf den Ausgleich bezughabenden Vorlagen schon im September den beiderseitigen Legislativen unterbreitet. Es find dies in erster Reihe da» Bankgesetz, eine Vorlage, betreffend die Erneuerung des Zoll- und Handelsbündnisses, eine Vorlage über die Wahl der Deputationen für Feststellung der Quote. Diesen Deputationen machen beide Re-gieruugen den Vorschlag, die Quote in ihrer bisherigen Percentualhöhe zu belassen. In dieses Gesetz über die Quote wird dann die Ungarn gemachte Concession bei der Steuer-Restitution einbezogen. Endlich wird nunmehr positiv mitgetheilt, daß dir Bestimmung, na» welcher das Zoll- und Han-del-bündnis schon im fünften Jahre gekündigt werden konnte, aus der künftigen Vorlage beseitigt wurde. Das Zoll- und Handelsbündnis wird künftig sowie die Quote erst im neunten Jahre gekündigt werden können. Die Vorlagen, welche den beiden Legislativen gemacht werden, sollen wörtlich gleichlautend sein. Mehr als 2000 Gewerbetreibende haben am 4. d. M. im Saale des großen Mufikverein» in Wien im Beisein einer Deputation de» brünner Gewerbestande« nach einer 1'/, Kündigen, mit stürmischem Beifalle aufgenommenen Rede des Gemeinde« rathes Reschauer die Gründung eines Verbandes der Gewerbetreibenden in Oesterreich einstimmig beschlossen. Die Statuten de» Verbände» wurden genehmigt und ein elfgliedrige» GründungScomits gewählt. Ausland. Am 3. d. hat in der baierischrn Kammer die Hauptaction der gegenwärtigen Ses-sion, der Kampf um die Wahlen von München 1. begonnen. Sämmtliche fünf Abgeordnete diese, Wahlkreises sind liberal, und es handelt sich für die Patrioten nun darum, durch Beseitigung derselben wenigstens bi» zu den Neuwahlen eine leidliche ultra-montane Majorität herzustellen, mit der sich der eine oder andere Coup gegen das Ministerium in Scene setzen ließe. Die Gründe, aus denen die Wahlen angefochte» werden, sind so schäbig wie möglich; vor allen» wird dem Magistrat München» der Vorwurf gemacht, er habe bet der Festsetzung der Ur-wahlkreise nicht hinreichende Rücksicht auf die für dieselben erforderliche gesetzliche Bevölkerungszahl genommen. Vom Regierungstische wie vonseite der Liberalen wurde nachgewiesen, daß die BezirkSbildung keine Gesetzwidrigkeiten enthalte. E» war da» selbst-verständlich verlorene Mühe, denn wenn die baie-rischen Patrioten schon einen Handstreich beschlossen haben, so muß er ausgeführt werden. Die Debatte wird fortgesetzt. Ein inspirierter Artikel des „Pester Lloyd" bespricht die Ziele der berliner Ministercon-ferenzen. Es sei nicht anzunehmen, daß die Prin. cipien de- Andrassy'schen Resormprojecte» in Berlin eine wesentliche Modifikation erhalten werden. Auch sei ein durchgreifender Systemwechsel auf dem Gebiete der Orientfrage schwerlich zu erwarten. „Der ganze diplomatische Verlauf drr Angelegenheit habe dargethan, daß die großen radikalen Lösungen sich von selbst verbieten. Da« Schiboleth der bisherigen Drei-Kaiser-Politik sei die Erhaltung de« verbesserten stg,tu8 quo; dies gewähre den eingehenden Auseinandersetzungen genügenden Raum". Ein „verbesserter 8tatu8 «juv" enthält freilich an sich und in sich einen großen Widerspruch. Das Cabinet Dtsraeli hat eine schwere Woche durchzumachen. ES wurde bereit« gemeldet, daß die Fassung der Proklamation der Kaisrrin-königin im Oberhause zum Gegenstand einer Interpellation gemacht werde; der Kampf wird aber auch im Unterhause entbrennen. In drr Sitzung vom letzten Montag kündigte Sir H. James, der «k'Attorney.General, unter dem Beifalle de« Hauses an, er wrrde in nächster Sitzung den Kanzler .Schatzamtes befragen, ob er am 21. März nicht **"ärte, daß seitens der Räthe der Königin nicht beabsichtigt werde, Ihrer Majestät den Rath zu er- tr. 104 vom 6. Mat 187«. theilen, den Titel „Kaiserin" in England anzunehmen, sondern daß der Titel ein lokaler, auf Indien beschränkter sein solle; ob ferner seinem Ermessen nach die Proklamation den Titel Kaiserin so begrenze, daß er nicht in England gebraucht werden könne, und ob die Proklamation den Titel zu einem localen, das heißt nur für Indien bestimmten mache. Die Debatte dürfte in beiden Häusern eine erregte werden. . Zur Tagesgejchichte. — Vergiftung beim Malen. In Steiermark ist kürzlich ein Schüler der 3. Klaffe eines Realgymnasiums unter Sympwmeii einer acuten Vergiftung erkrankt. Sr soll sich dieselbe dadurch zugezogen haben, daß er beim Malen den in Farben getränkte» Pinsel »nt dem Munde auSsog und den Farbstoff verschluckte. Ueber Anregung des obersten Sanitätsrathes hat sich nun anläßlich dieses Vorsalles der Unterrichtsminister bestimm! gefunden, in einem Erlasse zu versügen, daß an sämmtlichen Lehranstalten, an welchen Zeichenunterricht ertheilt wird, vonseite der mit Ertheilung deS Unterrichtes betrauten Personen den Schüler» die größte Vorsicht beim Gebrauche der Farben empfohlen werde, daß die Schüler auf die gesundheitsschädlichen Eigenschaften vieler Farbstoffe aufmerksam gemacht und namentlich davor gewarnt werden, die s arbengetränkten Pinsel mir dem Munde auszusaugen ober zuzuspitzen. Strafsache Brandstetter. Die Schlußverhandlung über diesen Fall dürste schon im Juni stattfinden; sie würde im ersten Drittel des Monates beginnen und vierzehn Lage Lauern. Die Anklage ist sehr umfangreich und haben Staatsanwalt und Vertheidiger die Vorladung vieler Zeugen beantragt. DaS Schwurgericht müßte demnach zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen werden. Lokal- uuü Prooiazial-Akgelegeuheiteu. Originai-Correspon-ruM. Stein, 4. Mai. (Telegramme. — Boshafte Ausstreuung von Lügen im „Slov. Narod". — DerSchutlehrer als Jagdpächter. — Post-verkehr.) Der hohe Protektor des Veteranenvereins, Erzherzog Rainer, schickte auf das Brgrüßungstetegramm anläßlich des Gründungsfeste» des ersten krainischen Militär-VeteranenvereinS am vergangenen Sonntag folgende huldvolle Erwiderung: Hosdepesche: „Erzherzog Protector Rainer erwidert be>«en Dank mit bestell Wünschen für bas Gedeihen des Vereins. Im hohen Aufträge Sekretär Gal." Der Militär-Veteranenverein zu Lienz in Tirol hat vergangenen Sonntag die Fahnenweihe vorgenommen und eS wude aus diesem Anlaße vom ersten krain. Militär-Vereine ein Be-grüßuugStelegramm, wie vor eiu paar Tagen in diesem Blatte bemerkt, dahin abgesendet, welches folgendermaßen erwidert wurde: „Im Geiste innigst «ntheil nehmend meinen herzlichen Brudergruß nebst dreifachem „Hoch", «»t. Klein-lercher, Vorstand." — Der „S. Star." vom 3t). April d.J, sendet unter „lr tLsnmik», 28. »pr. ' wieder in gewohnter Weise boS-hasle Lügen und Anschuldigungen in die Wett, denen wir uns verpflichtet sühlen im Wege der Oeffenttichkeit entgegen zu treten. Vergangene Woche kam I. Gpendov, Agent der Versicherungsgesellschaft „Victoria", die zu Klausmdurg in Sieben-bürgen ihren Sitz hat und kürzlich die Hauptagentur nach Graz verlegte, nach Stein. Dieser Agent Hst in uuserm Städtchen, sowie i» der Umgebung unter dem Aushängeschild: „Für d»e grazer Ässecuranz", Versicherungen angeworben, wo eS ihm.gelang, und durch allerhand Vorspiegelungen einige Besitzer, von deuen manche bei anderen Anstalten schon versichert waren, zu gewinnen gesucht. Laut eingezogenen Erkundigungen hätte Spendov keine Partei bekommen, wenn er seine wahr« Versicherungsfirma „Victoria" angegeben hätte, denn die meisten Besitzer hier bei uns und Umgebung sind bei der renommierten Firma, der k. k. priv. wechselseitigen Versichemngsanstalt in Graz assecuriert und die Neuversicherten, sowie alle anderen glaubten, daß ei für diese grazer Anstalt gelte. Spendov verlangte von den bei anderen Versicherungs-gesellschasten Assecurierten mit Ungestüm Geld und drohte bei Nichteinzahlung mit Exekution. Kennt Herr Spendov ven Paragraph der Versicherungsstatuten nicht, in welchem «S heißt, daß man andere Versicherungsgesellschaften nicht schädigen darf? Dieser Borgang wurde in der Stadt stein und Umgebung bald ruchbar und kam auch alsbald zu Ohren unseres Bezirkshauptmanns Herrn St. Klaniii, der in einem solchen Falle nichts anderes thun konnte, als anzuordnen, diesen Agenten aufzugreisen und ihn durch die Gendarmerie vorführen zu lassen. Die k. k. Gendarmerie hat Spendov auch wirklich im Gasthause des Herrn «. Hostnig ausfindig gemacht und ihn gemäß § 69 der neuen DiensteS-Jnstruc-tion mit „versorgtem Bajonette" der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Stein vorgeführt, somit nicht, wie „Slov. Narod" gelogen hat, mit ausgepflanztem Bajonette arretiert. Bei der Gelegenheit muß erwähnt werden, daß Spendov, wahrscheinlich infolge seiner Aufregung, den Weg zum Amte laufend zurücklegen wollte. Natürlich wurde ihm durch einen Gendarmen im höflichen Tone gesagt, er möge etwas langsamer gehen, somit nicht, wie „Slov. Narod" lügt, kommandiert: „kurzen Schritt halten". Uebertrieben ist die weitere Bemerkung des „Slov. Narod« daß die Vorführung des Spendov große Aufregung und VolkSzufammenlauf hervorgerufen habe. Der Bezirkshauptmann Herr «lanM empfing den Spen-dov, wie eS fich gehört, jedoch gewiß eher höflich, als wie „Slov. Narod" bemerkt „mit strenger Amtsmiene"; auch verlangte Spendov nicht, zu Protokoll vernommen zu werden; ebensowenig verlangte er, daß der besoffene Flick-schuster, den Spendov als seinen vertrauenswürdigen Dolmetsch überall und auch hier beim Amte mit fich führte, zu Protokoll vernommen werde-, denn dieser Flickschuster war derart betrunken, daß er beim Amte hin und her wackelte, kaum aus den Füßen zu stehen vermochte und statt Worte nur unartikulierte Töne lallte. BezirkShauptmann «anük hat keine Furcht vor Spendov gezeigt, am wenigsten aber den Mann um Verzeihung gebeten. Dur« diese letzte Lüge hat „Slov. Narod" erst recht seinem Lügenberichte die «rone aufgesetzt. Man ist es ja von ihm gewohnt, daß er allen mög-lichen Schwindel in Schutz nimmt, nur um den öffentlichen Organen eineS anzuhängen. Durch diesen Vorgang hat daS genannte Blatt gezeigt, zu welch' unverschämten und gemeinen Mitteln es greift, um thätige, gesetzeskundige und charaktervolle Männer in den Koth zu ziehen. „SlooenSki Narod" verfolgt und sucht überhaupt gern die Stellung von Männern zu untergräben, die für da« allgemeine Beste eintreten. So hat diese« Blatt erst kürzlich das steiner Straßen-Lomitt auf eine derart gemeine Art angegriffen, ihm Unkenntnis u. s. w. vorgeworfen, so daß die fünf Männer des Straßen-ComitLS fich veranlaßt sehen, klagbar gegen den verantwortlichen Redakteur des „Sl. St." auszutreten. Hoffentlich ist in Oesterreich daS Gesetz noch ausreichend friedeliebende und gutgesinnte Bürger vor gemeinen Anwürfen zu schützen. Kürzlich wurde die Jagd in Obertnhein verpachtet und zwar bat dieselbe der Schullehrer von Obertuhein im Lici-tationswege um den Pachtschilling von 30 fl. erstanden. ES drängt sich da unwillkürlich die Frage auf: Wie verträgt sich der Lehrerberuf und die Jagdlust? In früheren Zeiten jammerten die Lehrer, daß sie zu wenig Gehalt haben; könnte da nicht die Bevölkerung, wenn fich Lehrer so un-nöthigen Luxus wie Jagdpachtungen gönnen, auf den «e-danken gerathen, daß sie zu viel Gehalt habe» ? Mittelst Erlasse« der Postdirection wurde die fahrende Post von Vir vom 1. d. M. ausgelassen undj ist nur mehr eine Votenpost genehmigt. Wenn man bedenkt, daß Stein durch das Aufhören der Fahrpost von Vir vielen Nachtheil erleidet, besonders bei Geldsendungen, so muß man diese Auflassung bedauern. Durch diese Post wurde ein reger und schneller Briff-verkehr vermittelt. Dasselbe ist jedoch nicht der Mll mit der krainbnrger Fahrpost, welche meist gar keinen Brief, oder höchstens ein paar Briefe nach Stein überbringt. Diese Fahrpost, welche 1200 st. kostet, wäre eher aufzulaffen gewesen als vir. Wir wir höre«, sind im Interesse der k. k. Behörden und deS Publikums bereits Schritte gethan Und um Belastung der Fahrpost von Vir angesucht worden. G«ttschee, 2. Mai. (Dilettantentheater. — Frühlingsanfang.) Nach mancherlei MiSgefchick und mancher Verlegenheit kam es am 30. April wieder zu einer Theatervorstellung auf der Bühne deS Gasthauses zur „Post". ES wurden zwei Lustspiele aufgeführt: „Die Eifersüchtigen" von R. Benedix und „Monsieur Herkules" von Belly. Das erste Stück verlangt begabte und geübte Darsteller, wenn et wirkt» M; nichtsdestoweniger war die Aufführung eine gelungene, vom zahlreich versammelten Publikum mit Beifall ausgenommene. Besonderes Verdienst darum erwarb sich Fräulein S. S., welche die Rolle der Louise in letzter Stunde noib übernahm und wirkungsvoll zur Geltung brachte. Einzelne Stellen, so die heftigen SefühlSansbrüche in der Schlußscene, gelangen ihr überraschend gut. Such die übrigen Mitspielenden hielten sich wacker und trugen nach SrSstru zum Gelingen des Ganzen bei. Da« zweite Stück, voll drastischer Verwechslungen, erregte „ungeheure Heiterkeit" ; „Mahlwann" und „Läsar" glichen leibhaftigen Larri-catiire» aus Witzblättern und ftthrten ihren Part, wie die übrigen, alle höchst ungezwungen durch. Nun ist « aber mit dem Lheaterspielen vorläufig zu Ende;.jedermann erfreut stch nach dem überstandenen strengen Winter gerne im Grünen und entflieht der Stnbe, sobald er kann. „Der Mat iK gekommen und gestern wurde sein Einzug festlich begangen von den Neunten des Fürsten Karl Auersperg, die damit zugleich den Geburtstag ihres erlauchten Herrn feierten. Sie hatten fich alle vollzählig versammelt, die Leute au» dem Walde, und die schmucke dunkelgrüne Uniform mit den goldenen Treffen stand ihnen gar hübsch. Bor-mittag- wurde ein Hochamt abgehalten, hierauf das Mittag-mal eingenommen und der Nachmittag mit luftigem Schei-benschietze« verbracht. U« Abend begab man fich in« Brau-hau», ließ »»erst der trefflichen Lüche der Wirthin alle Ehtt widerfahren und arrangierte dann ein gemüthlicheS Tanzkränzchea. Zahlreiche Bürger- und veamtenfamilien au- der Stadt hatten fich dazu eingefunden und unterhielten fich aus» beste. Ja, man behauptet, daß sogar noch am ändern Morgen einige Uebereifrige verstohlen nach Hause geschlichen seien. — 6b» »l.dv «S-- «S,S r> «- lw'iw l>7öv - 7«i« 7S-»0 75'i» 77ÜV »l »0 »7 »0 >»»-SIS- 62- »»»ro >i8 -S5S- SS- »7»— SS50 S7l-- L«»0 7S.Ü» Id — t»S7b Ilüb» »3,--»««.-«S7S L«-7» 77 5V >87 — -l»»-MS- »7- «llg. «ft. »vd.-Sredit. «to. In U g. Nation, i. w. U»g. Vod.-Sreditanft. ?riorlt»t»-0KI, ran, g«ses»-Bahn . >«ft- Nordwkftdahn . Eiebenbürger . . . . Etaatebabn.......... Eüdb.-Ves.zu 800 Fr. dto. Bon« , ,'dlt. «ose . Rudolf» - Los, ^ooir» lOosl.Md. Kran«, lic Mark Geld rorso »8 87 SS7S »l'7d »7 «S-id 14»- ro» so »»»-- »»»« War« - ISS» «« - »7 »0 »ü-L» »b t» lS6 — l» — 5SS0 »» «L LSS0 S8SL I»o — U0«v 17«» 17»» i-7» »7l »LS »-S7 5S-10 »»»» 1»»- lv3-»0 Kall. Münz-Ducatea i-7» N-Sranc«M« .... » i« Prmi. «affenscheine. 59 ,0 ! Silber . . . t»r— Telegraphischer Lursöertcht am 6. Mai. 65-85 — Silber-Rente 69 90 — 1860er Staat».»nkehen I lO 50. — Bankaktien 866. - Lredit 138 30 - London ,19 55. - Silber IÜS-75. - «. k. Münz. «Ä's8 90 " ^^rancs Stü«kta, sowie äi« meist«» Mo-trriak-Llinckkuiigea Koben Depot, äi«s«, Letei>»baksam». Daselbst ist auch zu haben: Prager Universal-Haus-Salbe, ein sicheres und erprobtes Mittel zur Heilung aller Entzündungen, Wunden nnd Geschwüre, L 23 kr. und 35, kr ö. W Gehörbalfam. Das erprobleste und durch viele ärztliche Versuche als das verläßlichste Mittel bekannt, zur Heilung der Schwerhörigkeit und zur Erlangung des gänzlich ver-lorenen Gehörs. (139) 12—8 In Fläschchen 1 fl. s. 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In dieser vom Staate garantierten Verlosung werden in wenigen Monaten 7.771,8«« Reichsmark gezogen, welche unter die Theilnehmer an der Verlosung ausgezahlt werben. Außer 4S,4«« Geldgewinnen ist der größte Treffer ev. 375,000 Rmk. Zu dieser besonders soliden Auslosung kann ein jeder Vrigtnal-Lose (keine Promessen) erhalten und kostet hierzu Ein gan-es Jos 6 M. od. fl. 3 30 ö. W. ii hatbes 3 „ „ „ 165 „ viertrt „ 1V2,, „ 85 „ Austräge werden gegen Einsendung des Betrages selbst nach den entferntesten Gegenden prompt und verschwiegen ausgesührt, amtliche Gewinnlisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zugesandt und Prospekte gratis vertheilt, sowie unentgeltliche Auskunft über alle gezogenen Staatslose. (254) 12 -2 Ein jedes Hamburger Haus ertheilt Auskunft über unsere Firma. Man wende sich deshalb vertrauensvoll an die Unterzeichnete weltbekannte Firma, welche mit dem Verkauf dieser so vortheilhasten Lose betraut ist. Ktzdr. IMtziMä, Staatspapieren-Geschäft, Hamburg. ^ r: ^ >4»^ ^ L Q W M ^ T o o s V s s s s ^ .°a,-a.0, r-: <2 r: 's« §-S L-S. ^ s ^ A ^ ^ M'k -8S«.L L HZ Gedenktafel über die am 9. Mai 1876 statlfindenden Lici» tationen. 3. Feilb., Zepii'sche Real., Huden, BG. Treffen. — 3. Feilb., Kopatin'sche Real., Et. Veit, BG. Wippack. -3. Feilb., Santel'sche Real., Belsko, BG. Atelsberg. — 3. Feilb., Penko'sche Real., Nadajneselo, BW. Adelsberg. — 2. Feilb., Sittinger'sche Real., Parje, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Gabec'sche Real., Schillertabor, BG. Feistriz. 2. Feilb., Gerl'sche Real., Tominje, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Frank'sche Real., Eele, BG. Feistriz. — 2. Flb., Zadn.k'sche Real., Cele, BG. Feistriz. — l. Feilb., Roic'sche Real., Verbica, BG. Feistriz. — S. Feilb., Pac'sche Aeal., Semik, BG. Möttling. — L. Feilb., Bremen'sche Real., Grafenbrunn, BG. Feistriz. — 2. Feilb. Skala'fche Real., Verlace, BG. Möttling. — I. Feilb , Milharkii'sche Real., Hrasche, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Vodnig'sche Real., Hrasche, BG. Krainburg. — I. Feilb., Jvanetii'sche Real,, Möttling, BG. Möttling. — I. Feilb., Lenariit'sche Real, Nadajneselo, BG. Adelsberg. — 1. Feilb., Zrimsel'sche Real.. St. Peter. BG. Adels-berg. — 3. Feilb., Breiü'sche Real., Harije, BG. Feistriz. — 1. Feilb, Jankovii'sche Real., Unterkoschana, BG. Adelsberg. — l. Feilb., Zgur'sche Real., St. Beit, BG. Wippach. — Reafs. 3. Feilb., Jeiir'sche Real., Ustja, BG. Wippach. — 1. Feilb, Ees-nik'sche Real., Ulenik, BG. Adelsberg. - 1. Feilb., Zi-dova'sche Real., Slatna, BG. Radmannsdorf. Wohuungs-Aeuderung. beehrt sich seinen p. 1. Zahnpatienten höflichst anzuzeigen, daß er vom 7. Mai an im Mally'schen Hause 1. Siock an der Hradeczkybriicke wohnt, und ordiniert wie bisher von 8 bis 12 vormittags und von 2 bis 5 Uhr nachmittags. (267) l Die Mitglieder des Laibacher Mrrfikvereirres werden zu der am 7. Mai d. I. vormittags um 10 Uhr im Magistratssaale stattfindenden außerordentlichen Generalversammlung eingeladen. (257) 3 Tagesordnung: 1. Bericht über die bisherige Thätigkeit des Vereines; 2. Bericht über den Stand des Vereinsvermögens; 3. Neuwahl deS Obmannes und eines Ausschußmitgliedes; 4. Antrag des Ausschusses, wegen Aufnahme und Besoldung geschulter Orchestermitglieder. Laibach, au, 28 April 1876. Der Ausschuß. »OME § Zu dem am I. Mai begonnenen Lehrkurs im Schnitt-zcichnen, Matznehmen und Znschneiden werden sür Schüler noch ausgenommen. Meine Adresse ist seit erstem Mai: Theatergasse Nr. 19. «I (260) 3- 3 geprüfter Lehrer sür Schnittzeichnen, Zuschneiden und wirkendes Mitglied der „Mode-Akademie." Verlustanzeige. Ein Ketten-Bracelet ist aus dem Wege von der Klostersrauenkirche, Ballhausgasse, dem Wiesenwege von der Triesteistraße bis Rosenbüchel in Verlust gerathen. Der redliche Finder wird ersucht, dasselbe in Rosen-büchel, gegen angemessene Belohnung abzugeben. (268) 2 2 200 Ztr. Heu und Kltkhkll sind zu verlausen. Näheres bei lultu» StrodI in Littai. 2 D. D. 272^ Med. K Chir. Dr. Tänzer aus Gr«) hat seinen Aufenthalt hier um acht Tage verlängert und befindet fich im „Hotel Elefant", 2. Stock, Zimmer tlr. 36 L 37, woselbst er in der Zahnheilkunde und Zahntechnik täglich von 8 Uhr früh bis k> Uhr nachmittags ordiniert. UM- Attest. Wissenschaft!. Gutachten über des Apotheker Hrn. Mekm's antiarlhritischrn antirheumatischen Blutreinigungs-Thee. Wer von dem ungemessenen Charlatanismus, der mit Universalmitteln ^ aller Art in neuerer Zeit getrieben wird, einen Begriff hat, wird sich das Mistrauen der Aerzte gegen solche Mittel zu erklären wissen und es gewiß nicht einer ^ pedantischen Abneigung gegen Neuerungen zuschreiben, wenn der Arzt sich mit Lächeln von den gepriesenen Arcanen abwendet. Gleichwol ist auch diese Regel nicht ohne Ausnahme, und eine solche findet ihre volle Rechtfertigung und Berech- ^ tigung in jenen Fällen, wo eine durch Thatsachen constatierte Erfahrung und eine hierauf basierte allgemeine Acclamation des Publikums der ärztlichen Prüfung vorausgeeilt ist und das Urtheil ausgesprochen hat, wie dies bei dem Wil - , Hel m'schen Blutreinigungs>Tl>ee der Fall ist, denn das allgemeine Urtheil ist ' die zuverlässigste Bürgschaft sür den Werth einer L-ache nnd hat sich am besten bei dem gegen die verschiedenen rheumatischen Leiden, Gicht, Podagra empfohlenen W i l h e l m'schen Blutreinigungs-Thee bewährt, indem derselbe, bei den hartnäckigsten, eingewurzelten rheumatischen Leiden und Gichtaffectionen angcwendet, ^ die unterdrückte Hautthätigkeit und Hautausdünstung in hohem Grade veranlaßt. Namentlich bei allen rheumatischen, gichtischen Leiden des menschlichen Körpers, welche stets mit Fieber und entzündlichen Affectivnen der Gelenke, Ge-^ schwulst u. s. w. begleitet sind, bei Podagra, Kreuzschmerzen, Hüstweh, Glieder-^ reißen, Steifheit der Gelenke, Wadenkrämpsen, selbst bei habituellen Leibesverstopfungen und Hämorrhoidal-Beschwerden u. s. w. hat sich dieser Thee als ein höchst wirksames Mittel bewiesen. Es kann daher dieser Thee gegen die genannten Uebel auss beste empfohlen werden. (643) 6—5 Berlin, im Jänner 1872. ,7 -x Dr. ^o1miiL68 Mllvr, ^ Medicinalrath. Bor Verfälschung und Täuschung wird gewarnt. Beim Ankauf wolle das p. t. Publicum genau auf meine gesetzliche Schutzmarke und Firma sehen, welche an jedem Packet an der äußeren Seite ersichtlich ist, damit es durch Fälschungen nicht getäuscht werden könne. Der echte antiarlhritijche antirhenmatische Blutreinigungs- Thee ist nur zu beziehen aus der ersten internationalen antiarthri- tischen antirheumatischen Blutreinigungs-Thee-Fabrication in Neunkirchen bei Wien oder in meinen in den Zeitungen angeführten Niederlagen. Ein Packet, in 8 Gaden getheilt, nach Vorschrift des Arztes bereitet, sammt Gebrauchsanweisung in diversen Sprachen 1 fl., separat für Stempel und Packung 10 kr. Zur Bequemlichkeit des x>. t. Publicums ist der echte ^ilksloa'» ru»tt-Lrtdrttl»«:!»« LlutrejLixuLx-l'do« auch zu haben in ; Adel « berg: ^«8. UupfvrsvkinlUt, ^ Apotheker; Lilli: tinuüvlivi-, >tuu»,bucl>'>che Apotheke; Görz: kraiiLvoi, Apotheker; Klagensurt: ^Ivwent8vl»it8«!ll;Krainburg: U. 8availr, Apotheker; Marburg: ^unoü«8t; Möttling: 4Ilrv,l Hlnttvr, Apotheker;Rudolsswerth: vom. Nirroli, Apoth. ;Praßberg: Il'ribuv; Villach: Llntb. kür8t; Warasdin: vr. .4. llnltvr, Apotheker ; Agram: 8iss. Mttlbilvd, Apotheker. Um sowol mich wie alle p. t. Nähmaschinenkäuser vor weiterem Schade« zu bewahren, erkläre ich hiermit aus-drücklich, daß bei mir immer und auch so lange ich noch in Laibach bleibe (269) 3-1 die echten Original M llm-MüMi», n z viel billiger als überall zu haben sind. Den geschätzten Aufträgen mich bestens empfohlen haltend hochachtend Spitalgafse, Schreyer'schcs Haus. In der Bierhalle, St. Petersvorstadt, Morgen Sonntag den 7. Mai außerordentliche Vorstellung in der hydraulischen und indischen Magie von Pros, ««kt» aus Zürich. Anfang halb 8 Uhr. Eintritt uur 15 kr. Letzte Vorstellung. -WE (266) Xvvk me äaKvwese»! ll von 55 6. LuknÄrts, MM L M» .4s. . I-aibaoli, 1uilvnga88v >1i-. 228, vsttsr. , Im Schnikyerhausk (Tivoli-Park) morgenS, nachmittags und abends: guter Kaffee, seine Chocolade, guter Wein, frisches Kosler-Bier und kalte Speisen. (23t) 4—3 Ergebenster Lakal-Veründclung. Allen meinen geehrten Kunden mache ich hiemit die ergebene Mittheilung, daß ich meine Kulnieäerktlge vom Auer'schen Hause in der Theatergaffe nun-mehr in das ' (244) 2 Hans der Bank „Slovenija", Sternallec Nr. 24, woselbst ich in srüheren Jahren bereits mein Hutgewölbe hatte, verlegt habe. Mit meinem herzlichen Dank für den bisher genossenen Zuspruch erlaube ich mir die Bitte zu verbinden, das hochgeehrte Publikum wolle mir auch im neuen Verkaufslokale sein Wohlwollen zuwenden und mich mit recht zahlreichen Besuche beehren. Mit Hochachtung ergebenst Oarl Vollmsmn. Druck vo» Jg. v. »leinmavr ck Ked. «amdsrg. Verleger Lttomar vamberg. Für die Redactirn verantwortlich: Franz Spitaler.