LailmcherMMtung. Nr. 218. PränuilierntlÄNsplei«: Im Honiplolr ganzj. st. ll, ha!!',, i«. 5>..''>,». !^i!r dieZ»I1«!lll!l!,i ine H«u« yall'j.s.Okl. Hilttdü! P^l ssan,i.f!.lb, hnlbj.fi. ?.5>». Mont«,,, 23. Scptlmbn' Insert« on»gebühr b<« n,.^?,!.-,?: ,n,a! 6<^ ll,, 2m. t»')Ir., »m. I ft.? sonst V?. Zeile ,m. « l,., Xm. »l»., 1867. Amtlicher Tbeil. «c»c. f. f. Apostolische Majestät haben „lit Aller-'idchster Entschließung vom ft. September d. I. den Ge< "»ten dcs s. k. Eonsnlaramlcs in Filippopcl Joseph ^>-'U!pfling zuin Honorarviccconsnl daselbst allergnä' ^'llsl zu ernennen gernhl. DaS VZinistcrinni des Acnßcrn hat, einvcrnchmlich wit jenem des Handels, den Vicekanzlcr des l. l. Eon^ sulates in Scutari Friedrich Lippich zum Consular« lnnzlev daselbst lind den Vicclanzlcr dcS t. k. Eonsular-amtes in Ibraila Gustav Oester reicher znm zweiten «anzlcr des k. k. Evnsulatcs in Coustantinopel zu cr-nrnnen befundcn. Nichtamtlicher Theil. Iaibach, 22. September. Wie wir vernehmen. hat der Herr l. k. Landes-^üsit'ent in Krain an die Bc,zirlsvorstchcr im Lande ein ^nulnrschreibcn znr Erläntcrnng dcr Bestimmungen übcr ^n Gebrauch dcr slovcnischcu Sprache im amtlichen Verehre erlassen. Eö ist wahrgenommen worden, heißt es darin, nnd '"sbesoilderc ans den Aeußerungen dcr öffentlichen Blätter 1" ersehen, daß die Verfügungen, welche in letzterer Zcil "vn dcr Regierung iu Betreff dcr Anwendung der slo-"cnischcn Sprache'im amtlichen Verkehre getroffen wnr^ ^l, eine verschiedene Ansfassung und Anwendung er-lahren. Dic Grundsätze, welche in den dieöfallö uom Mi» 'üslcrium des Innern und vom Landcspräsidinm, so wie ^"l f. t. Justizministerium mit Verordnung vom .'>tcn September d. I., Z. tt<;)lr dicscr Sprache mächtig ist. ausdrücklich zur Pflicht ^"M wird, als anderseits in diesem Zugeständnisse di/'!!-^ ^l'cnzc gcgcbcn ist, übcr wclchc hinans nnr ,,. "lchtigkcit nud Sclmelligleit dcr Gcschäftsbchandlnng 5" ^scheiden hat. vo» l^'^ ^^ ^^ Politischen Behörden gilt somit dcr den! m^" x^lslizministcrinnt dcn Gerichten vorgcschric-Nur < ^^^, ^ß die Aussagen odcr Erklärungen der Evr / ^'cmsclM Sprache lnndigen Parteien in dicscr zn P. "^^ ^os anzuhöreu, sondern anch in derselben sclbsj ^/"" zu nehmen sind, so wie cö sich anch von '"er w ^.^' ^' ^'" ausdrückliches Verlangen von Seite selbe "^" ^"" "'^^ abzuwarten ist, wenn sich daS-Da>.s"'^ der Natur dcr Sache ergibt, indem sie znr Ncn,^?'^ lhrcr Acnßcrungcn nnr in dcr Muttersprache uuuigcnde Kcnntuiß besitzen. l>"t ^^pwtolollarischc Aufnahme in slovcnischcrSprache icllicie >> " ^ ^^ .'""«chst darnm handelt, daß der. mifac,,'«.. ^'"^ Aussage niedrrlcgt, nber ocn richtig i^^wnmicucn Inhalt derselben vollkommen bcrnhigt ist, N"ss!Mc, Deponenten am leichtesten verständlichen !Mi,fm,.,ä"cn «cschclicn, ohne der dem Landvolk bisher l'icranf ! ^"^rnckswcise Gewalt anznthun. Es ist b's di s^ .-^'^ "" brsondcrcs Augenmerk zn richten, u>'d GcN.-'"^"^ Entwicklung dcr wissenschaftlichen r'sriae '"?U^ftrachc, welche in ncncstcr Zeit durch das Eftrachf. s/""!"U'cnswcrlhe Vcmühcn dcr slovcnischcn ^''"be ami? ' "^" "l^" ^"sschw.lng gewonnen h«t, Dur.? . Gcmcingnt dcr Bevölkerung machen wird. '""<"c V l.'! ^ ^"lwicklnng gestaltet sich selbst die """ Vcrkel, """ ^^ slovcnischcn Idioms inl amtli- "cn ^l»„d .,"' ^> einer ^rngc dcr Zeit, indcm es lci< ""d Ncben w.rd, den (5orre- spondcnzcn dcr Vehördcn aus dem Wege zu gehcn, sobald hiczn nicht mchr die obcn erwähnte, unbedingt zn beobach. tcndc Klarheit nnd Schnelligkeit der Gcschäftsbchand-lung, anf wclchc die Bcvolkernna, dcn nächsten Ansprnch hat, die nothwendige Veranlassung gibt. Hierin liegt anch die natürliche Aufforderung für alle Beamten der k. k. Bczirksbehördcn dieses Bandes, sich die unausgesetzte Fortbildnng in slovcnischcr Schrift nnd Sprache kräftigst angelegen sein zu lassen, wovon sich dcr beste Erfolg znr Hintanhaltung aller etwaigen berechtigten Klagen dcr Bevölkerung nm so gewisser erwarten läßt, als dic Unlcnntuiß der ^andessprachc schon in dcr dcrinaligcn Pcrsonalbcsetznng dieser Behörden durchwegs ansgcschlosscn ist. Laibach, 22. September. Das Visularck'sche Nundschreibln. DaS Bismarck'schc Rundschreiben vom ?. Scptembcr hat in dcr französischen Presse einen Sturm hervorge» ruscu, welcher Anlaß znm Nachdenken gibt. Zwar liegt bereits einc abschwächende Erklärung dcr „Norddeutschen Nllg. Ztg." vor, welche sagt: Nicht Nordocntschland falle dic Anfgabc zn, anf eine engere Verknüpfung hinzuar» bcitcn, ein fo geeinigtes Deutschland benimmt dem Ans» land jeden Anlaß zu Mißlraueu nnd wird seine Kraft nur znr Erhaltung des ssriedens wenn nöthig, abcr nie-mals znr Erschüttcrnng dcS Friedens gebrauchen; abcr die deutlichen Erklärungen dcS Rundschreibens bleiben darnm doch aufrecht nnd es lohnt sich wohl dcr Mühe, die Bcdcutnng dieses neuesten Schrittes Preußens zn crottcrn. Es ist dcr erste, wcnn anch indircctc Angriff gegcn dcn Präger Frieden. Das Anfhörcn dcr Mainlinic wird in das Belieben dcr süddeutschen Staaten gestellt. Es kommt eben nicht vicl darauf an, wcr die Initiative ergreift. Preußen will abcr vorderhand nicht selbst vorgehen, sondern mit sanfter Hand vorwärts gc^ drängt werden. Nnn sind wir zwar 'nicht dcr Meinung dcr Pariser Blätter, daß es ein Verbrechen von Scitc DcntschlandS sei, sich zn einigen nnd daß diese Einigung mit allen möglichen Mitteln verhindert wcrdcn müsse. Abcr etwas anderes ist cin Deutschland, das sich auf friedlichem Wege einigt nud cin durch Eroberung geeinigtes, einen furchtbaren Militärstaat darstellendes Dcntsch-land. Ein großes Wiener Blatt sagt übcr dic in dcr Situation liegende Gefahr: Das; die Geschicke Deutsch« lands in den Händen cincr Macht liegen, die nie nnd nimmer ansschl'icßlich nnd uneigennützig im wahren In-tcrcssc des ganzen dcntschcn Volkes zu wirken snchle; daß hcutc ciu Staat dic Geschicke Deutschlands lcnlt, dcr sich nur auf Kosten Deutschlands nnd ohne Scho. nnng für die Eigenthümlichkeiten dcr dcntschcn Stämme vcrgroßcrtc, nud daß hcutc dieser Staat, daß Preuße» von Staatsmännern gelenkt wird, deren Ehrgeiz keine Grenzen kennt, nnd dic, »m ihrcm Ehrgeize zu fröhncn, nicht wählerisch iu dcu Mitteln zur Erreichung ihrer Hwcckc sind, dies allein beunruhigt Europa, dies allein hat jenes Unbehagen erzeugt, welches sich nachgerade aller Staaten nud Völker zu bemächtigen droht, nnd welches sich immer gefährlicher zuspitzen muß, wcnn Europa nicht bald ausgiebige Bürgschaften dafür erhält, daß Preußen seinem Ehrgeize Zügel anlegen und die allem Völkcrlcbcn nnd allcm Völlcrvcrlchrc gezogenen Schranken achten nnd anerkennen wcrdc. In cincm Deutschland, das in seiner Einigung alle seine Stämme nmfaßt nnd kcin dcMschcS Land ausgc-chlosscu hätte, und in welchem allcu klammen und allen Fürsten gleiches Recht gewahrt worden wäre, das uur in dem Rechte dcr Gcsamntthclt scmc Grcnzc zn finden l,at, in diesem Dentschland hätte sich auch stcts für etwaige ehrgeizige Gelüste cincr cmzclncn Macht cin pas. scndcs Gegengewicht gchmdcn. Hcntc wäre dies dic stcts maßvolle und conservative Politik Oesterreichs gewesen, morgen hätten dic süddeutschen Fnrften cm cntschcidcndcs Vclo ciulcgcu können, und schließlich wäre es unmöglich acwcscn, daS Votum dcS znr frcicn uud vollen Betheiligung a» seinen Angclcgcnhcltcn berufenen BolkcS zu "'"^Allc diese Factorcn fehlen abcr den, heutigen Deutsch, laud Ocstcrrcich ist ansgeschiedcu, Süddcutschland ist vollständig zur polilischcu Acocxtunaslosiglcit hcrabgc-drückt dic Fürsten dcs norddeutschen Bundes sind nnr eine Illnstralion für den König von Prcnßcn und das Voll 'selbst hat kein andcrcö Rccht, als daß cS im Inter, cssc dcr öffentlichen Angclcgcnhciten, die abcr ohne cö entschieden werden, Wasfeu tragcu uud Elcucru auf sich nehmen muß, die es taum ertragen kann. Im crstcrcu Falle hätten wir also cin freies Deutschland gehabt, im letz« tcrcn Fallc cxistirt aber nur cin zu Deutschland crweitcrtcS Preußen, dessen König mit eincr nnnmschränktc» Macl,< volltommcnhcit betraut ist nnd dcr sich, wic dies de> prcnßischc Vcrfasfnngsconflict zur Genüge bewiesen Hal, nöthigcnfalls allc H^ittcl zu verschaffen weiß, die ihm zur Befriedigung seiner Machtgcfühlc vcrliclscn könnten. Nur diesen Thatsachen ist es zuzuschreiben, daß jetzt oer Friede Deutschland« so oft bedroht erscheint Im Laufe dicfcs Jahres trat zuerst die luxemburgische Frage in bedenklicher Weise an Deutschland heran; dann war es die nordschlcswig'schc Frage, welche große Welle» warf, nnd jetzt sehen wir die süddeutsche Frage Europa in Athcm halten, die nicht gefährlich wäre, wcnn Prell' ßcn die Vcrträgc achten wollte, die abcr die ernstesten Dimensionen annehmen muß, wcnn die Politik des Bcr> liner Eabincts den in dcn, neuesten Rundschreiben Vis marcks enthaltenen Anschauungen einen thatsächlichen Nachdruck zn verleihen suchen würde. Dic erste Forderung, dic wir an Preußen stellen dürfen, ist, die Verträge zn achten. Bis zur Stunde hat abcr Preußen selbst dcn Vcrträgcn, wclchc die Grund-lagc scincS heutigen Bestandes bilden, nnr wenig Achtnng gewidmet. Es sucht sie zu umgehen nnd kennt lcin anderes Streben, als dieselben in seinem Sinne und nach seinem Belieben nnd Guidünken ansznlrgcn. Und von diesem frivolen Geiste der Vciachtnng nnd Zcrbröcklnng deS Völkerrechtes ist anch dnS iu > stehende Rundschreiben Bismarcks erfüllt, und do .!,. finden wir cS auch begreiflich, wcnn man dadurch an dcr Scinc alarmirt, und der verletzten Maingrcnzr die zn vcrlctzcndc Nhcingrcnzc entgegengesetzt wird. Entwurf cinls Zlaalsgrnndgcsehes liber die Einsetznng cincs Reichsgerichtes; wirlsam für die im RcichSrathc vertretenen Königreiche nnd Vändcr. Mit Zustimmung beider Häuser des RcichSralheS finde Ich nachstehendes StaatSgrnnbgcsctz zn erlassen nnd anzuordnen, wic folgt: tz 1. Znr Entscheidung bei Eompctcnzconflicten nnd in streitigen Angelegenheiten öffentlichen Rechtes wird für die im Rcichsrathc vertretenen Königreiche nnd Länder cin Reichsgericht eingesetzt. tz 2. Das Reichsgericht hat endgiltig zn entscheiden bei Eompctenzconflictcn: l». Zwischen Gerichts» nnd Verwaltungsbehörden über die Frage, ob cinc Angelegenheit im Rechts- oder Vcrwaltnngswcgc anszntragcn ist; !>. zwischen cincr Landcsvcrtrctnng und dcn obersten Regierungsbehörden, wcnn jede derselben dnS Vcr> fügungs« odcr Entscheidungsrecht in cincr ndmini< slrativen Angelegenheit beansprucht; c. zwischen den antononien Landcsorgancn verschiedener Bänder in dcn ihrer Besorgung imd Verwaltung zugewiesenen Angelegenheiten. tz 3. Dem Reichsgerichte steht ferner die cndgiltigc Entscheidung zn i>. übcr Ansprüche einzelner der im Reichsrathc ver^ trctcnen Königreiche nnd Länder an die Gesammtheit derselben nnd umgekehrt, dann über Ansprüche eines dieser Königreiche nnd Länder an ein anderes derselben, endlich übcr Ansprüche, welche von Gemein, dcn, Körperschaften odcr einzelnen Personen an cincs dcr gcnanntcn Königreiche nnd Länder odcr an dic Gesammtheit derselben gestellt wcrdcn, wenn solche Ansprüche znr Austragung im ordentlichen Rechts-wege nicht geeignet sind; l>. übcr Beschwerden der Staatsbürger wcgen Verletzung dcr ihncn durch dic Verfassung gewährleisteten politischen Rechte, nachdem die Angelegenheit im gesetzlich vorgeschriebenen administrativen Wcgc ausgctragcn worden ist. . ^ ^^/^?/ ob die Entscheidung ubcr einen Fall dem Reichsgerichte zusteht, crtcnnt cimia nnd allcin das Re.chsgericht selbst; dessen Entschc dungcn chlicßen icdc weitere Berufung so wie die Aetrrtmm ^ Rechtsweges aus. Wild 'eine Angelege>3'v N2^^?°'^" ordentlichen Richter oder vor eine V wa uugsbchvrdc gcwicscn. so kann die Entschcidnng von dcniclbcn wcgcn Incompctcnz nicht abgcwicsen wcrdcn. ?; !>. ^)as Reichsgericht hat seinen Sitz in Wien und besteht ans dein Präsidenten nnd seinem Sicllvcr- i!^' ^^ vom Kaiser crnannt wcrdcn, dann alls >^ Mitgliedern nnd :; Ersatzmäuncln, wclchc dcr Kal,cr übcr Vorschlag dcs Reichsi.ulns, und iwtg',cdcr 1472 und 2 Ersatzmänner aus den durch da« Abgeordnetenhaus, dann 4 Mitglieder und 1 Ersatzmann ans den von dcm Hcrrcnhausc vorgeschlagenen Personen ernannt. Der Vorschlag wird in der Weise erstattet, daß fnr jede der zu besetzenden Stellen 3 sachkundige Männer bezeichnet werden. § 6. DaS Verfahren vor dem Reichsgerichte, dann die Vollziehnng seiner Entscheidungen und Verfügungen wird durch ein besonderes Gesetz geregelt. Die Neise >es Reichskanzlers. Ueber dcn Anfcnthalt Sr. Excellcuz des Reichskanzlers Freiherrn v. Vcust in Neichcnberg am 17. d. liegt der „Wr. Ztg." folgender Bericht vor: Morgens 10 Uhr begannen bei Sr. Excellenz die Vorstellungen folgender Corporationcn und Privatperson uen, der hier anwesenden Landtagsabgeordnclen: Johann v. Liebig jun,, Friedrich und Rcdelhammer, sämmtlich Abgeordnete der Rcichenberger Handelskammer; Franz v. Licbig, Dr. Gruß und Sigmnnd, Abgeordnete der Stadt Rcichenberg; Professor Hosier, Abgeordneter für Komotan-Wcipert, und Dr. Nchatzi, Abgeordneter für Rumburg-Warusdorf. Die Audienz dieser Herren währte fast durch eine Stunde. Weiter stellte sich vor das OfficicrScorfts, die Geistlichkeit, das Prcöbyterium der evangelischen Gemeinde, der Porstand der israelitischen Cultusgcmcinde, der k. k. Kreisvorsteher von Inngbnnz« lau mit mehreren k. k. Bczirksvorstchern der Umgebnng, das k. k. Krcisgericht und f. k. städt. dclcg. Bezirksgericht, die k. k. Zoll« und Grcnzbcamtcu, das k. k. Steueramt und Vezirksbauamt, der Bürgermeister mit dem Stadtrath nnd dcm Stadtvcrorductcncollcgium, die Rcichcu-bergcr Bezirksvcrtrctung, die Gablonzcr Äczirksvcrtre-tuug, dic Friedländer Stadt- und VezirkSvcrtrctung, daS Schützcnofficicrscorps, der Lehrkörper, die Sparcassc, der gegenseitige Vorschußvcrciu, der Turnverein, der Vetera-neuverciu; der Bezirksausschuß von Tannwald, die Deputation der Licbcnaucr Staotuertrctnng, eine Dcputa-liou der Schluckcnaner Schützcngescllschaft und Stadt« Vertretung, mehrere Gemeindevorsteher des Reichcnbcrgcr Bezirks, die Bezirksvertretuug von )ticmes mit der Stadtgemeinde Niemes und die Fricdländer BezirkSver« tretung. Die noch zahlreich angemeldeten Audienzen von Privatpersonen mußten wegen bereits vorgerückter Stunde und allzu großer Erschöpfung Sr. Excellenz bis auf Abends 9 Ühr verschobcu werden. Se. Excellenz begab sich hierauf, dem Programme folgend, gcgcu 1 Uhr Mit» tags in die Fcstvcrsammlung dcr Handelskammer, wo sämmtliche Handclskammcrräthc und die oben verzeichneten LanotagSabgcoronctcn anwesend waren. Hier bc» grüßte dcr HandelStammcrpräsidcnt S. Excellenz uud slelltc dcmsclbcn dic ciuzclueu Kammcrräthc vor. Nach einigen Worten des Dankes an die Handelskammer für das ihm durch die auf ihn gelenkte Wahl geschenkte Vertrauen äußerte Sc. Excellenz nnter anderem, er werde wohl, wenn dcr ganzc politische Nenban in Oesterreich dcr Vollendung zugeführt sein werde, als Reichsminister nicht mehr Theil haben können an dem cislcithanischen Ministerinn«. Er werde aber auch dann immer noch in der Lage sein, im RcichSrathe zu bleiben, um die Interessen der Handelskammer zu fördern. Bezüglich der politischen Frage habc er sich auf dieser Iieisc schon wiederholt zu äußern Gelegenheit gehabt, er hoffe, daß seine Wähler an seinen Grundsätzen und seinem Charakter nicht zweifeln würden und dessen versichert seien, daß er stets mit aller Ehrlichkeit nnd Offenheit vorgehen werde. Im Interesse der Handelskammer könne er nur wünschen, daß öfter und direct ihm Gelegenheit gegeben werde, ihre Bedürfnisse in Erfahrung zu bringen. Sein Bestreben sei dahin gerichtet, daß die Wirt« samleit dcr Handelskammer in ihrer Betheiligung an der Förderuug und Lösung dcr handelspolitischen Frage eine größere Erwciternng und einen größeren Nachdruck erlange. (Lebhafter Beifall.) Er habe namentlich sehr den Gedanken gepflegt nnd pflege ihn noch, daß angesichts mancher Schwierigkeiten, die in Bezug auf die handcls-politischeu Verhältnisse uud deren Vertretung aus den neuen Beziehungen zu Ungarn nnd daranö, daß gleichzeitig nicht die Errichtung eines gemeinsamen Ministeriums in Aussicht steht, eintreten können, cin Körper gc-schassen werde, der für die gcsammtc Monarchie die In-dustric zu vertreten licrnfen wäre, wobei zunächst den Delegirten dcr beiderseitigen Ministerien die Delcgirten der Handelskammer eintreten müßten, und die Anfgabe dieser Behörde wäre die, zu neuen Handelsverträgen dcn Impuls zu gebcu, die Verhandlungen darüber zu con-troliren und auf das Eonsulatwesen einzuwirken. (Lebhafter anhaltender Beifall.) Hierauf erwiderte der ViceprÜsident der Handelskammer, Landtagsabgeordncter Franz Liebig: Ein bedeutungsvolles Ereigniß für die Kammer sei die Sitzung vom 22. März d. I., in welcher Sr. Excel-lenz, dem die Herzen von Millionen von patriotischen Oesterrcichern mit Vertrauen cntgcgcnschlagen, zum Vertreter dcr Arbclt, des Gewcrbcfleißes uud dcr Intelligenz in diesem Bczirke gewählt wurde. Der Maun unserer reiflich erwogenen uud freien Wahl, änßert Redner, dcr Mann unseres unbegrenzten Vertranens, er lcbe hoch. (Ein dreimaliges stürmisches Hoch wnroe Sr. Excellenz dargebracht.) Sodann erfolgte nntcr Bcglcituug zahlreicher hervorragender Industriellen die Besichtigung nachfolgender Etablissements: Tnchfabrik von Anton Trcuklcr und Eomp. in Katharinenbcrg, Tcftpichfabrik von I. Ginztey in Mattersdorf, Schafwollwaarenfabrit von F. Licbig in Dürfet, Kardenfabrit von E. Hcrlner in Reichcubcrg, Schafwollwaarenfabrik von Ioh. Licbig und Eomp. Nach dcr Vesichtiguug dieser industriellen Etablissements begab sich Sc. Excellenz zu dcm ihm zn Ehren veranstalteten Fcstbanket im SchicßhauSsaalc. Bürgermeister Schirmcr, welcher die Reihe der Toaste eröffnete, sagte nngcfähr: „Se. Majestät uuser allcrguädigstcr Kaiser hat in laudesväterlichcr Huld die freiheitliche« Grundlagen gelegt, auf dcuen der Neubau ciues großen freien Oesterreichs beginnen kann, und die Leitnng des Staates dcr Genialität uud Thatkraft Sr. Excellenz des Herrn Reichskanzlers anvertraut und hiedurch nns Bürgschaft für die glückliche Zukunft Oesterreichs gegeben. Stimmen Sie daher ein in den Ruf aus tiefster Brust: Hoch uuscr geliebter Kaiser!" Die anwesenden Gäste erhoben sich, stimmten in ein dreimaliges Hoch cin nnd leerten das erste Glas anf das Wohl Sr. Majestät. Hieranf folgte derHandelskammerpräsident Trcnkler: „Bedeutende Ereignisse, äußerte er, seien in einer Reihe von Jahren vor der Neichcnbcrgcr Handelskammer vorübergcgaugeu, das bedeutendste, das tiefgreifendste, das weittragendste ans dicscn Ereignissen ist nnd bleibt die Wahl Sr. Excellenz zu ihrem Vertreter im böhmischen Landtage, eines Mannes, ans welchem gegenwärtig die Augen von ganz Europa ruhen nnd welchem die Herzen vou Millionen patriotischer Ocstcrrcichcr mit Vertranen entgcgenschlagen. Diesem Manne unserer Wahl, einer uiclerwogcncn und freien Wahl, dein Maunc unseres uubegreuztcu Vertrauens lassen Sie uns aus voller Brust ein Lebehoch bringen." Es bedarf tanm der Erwähnung, daß die Anwesenden dieser Anfforderung nuter stürmischen Hochrufen entsprachen. Nun folgte dcr bereits im telegraphische« Wege mitgetheilte Toast Sr. Excellenz auf die Stadt Reichcuberg. Die nuu folgcudeu politischen Toaste des Dr. Uchazi auf die Rcichsvcrfassung, dcS Stadtrathes Sicbcr auf die Landtags- nnd Reichsrathsabgeordneten, des Dr. Höfler anf dic innige Vcrstündignng Böhmens mit Oesterreich uud des Dr. Groß auf die Zukunft der einheimischen Arbeit waren rcich an geistreichen nnd interessanten politischen Anspiclungeu uud gaben Zeugniß von dcm allenthalben Sr. Excellenz cntgegengctragencn Vertrauen. An dcn letzten ansgcsprochencn Toast anf die einheimische Industrie reihte Se. Excellenz einen weiteren Toast auf denjenigen an, der selbst cin Arbeiter gewesen, dcr dcr Mann der Arbeit, dcr Beschützer der Arbeit, dcr Vater der Arbeit ist, nämlich auf seiuen Wirth Johann Ritter v. Liebig ««>». Johann v. Liebig ,j>m. dankte in einigen Worten im Namen seines Vaters für diese ehrende Anerkennung nnd ließ die Erinnerung an die Anwesenheit Sr. Excellenz hoch leben. Aber Ritter v. Licbig .^l>., obwohl nach seiner eigenen Aeußerung kein Redner, konnte es nicht unterlassen, einige schlichte, vom Herzen kommende und zum Herzen gehende Worte nnter sichtlicher Rührung vorzubringen, Worte, die allgemeinen lebhaften Wicderhall fanden nnd dem Wohle des verehrten Gastes, Sr. Excellenz dcs Reichskanzlers galten. Es war bereits 9 Uhr vorüber, als die Tafel auf-gehoben wurde uud Se. Excellenz sich in seine Wohnung zurückbegab, um die seiner hier harrenden Anoienzwerbcr zn empfangen. Einen imposanten Anblick gewährte die hieranf von dcr Höhe dcr Stadt gegcn dic Licbig'schen Hänser sich hinbewegcndc lange Gasse von Fackel- und Lampiousträgcrn, gefolgt von einer unübersehbaren Menschenmenge, cin würdiges Scitenstück zn dcm gestern zn Ehren dcs Gastes abgebrannten Fencrwerkc. Mnsil nnd Gesang wechselten mit einander ab, nnd Inbel- uud Hochrufe der hier versammelten Mcnge wollten nicht enden, als zu bereits wcit vorgerückter Nachtstunde Sc. Excellenz am Fenster erschien und mit den Worten: „Dank meinen verehrten Mitbürgern für diese» herzlichen Empfang, und ich rufe Ihnen cin herzliches Lebewohl und cin freudiges Wiedersehen zn," von den Rcichcnbcrgcrn sich verabschiedete. Ueber die Abreise Sr. Excellenz haben wir bereits telegraphisch berichtet nnd wir setzen nur noch hinzn, daß, wie wir vernehmen, anch in dcn Stationen Kratzau, Grottau und Zittau Sr. Excellenz auf das freuudlichstc begrüßt wurde. Oesterreich. Wien, 19. September. (Parlamentarisches.) In dcr gestern Abends uutcr dcm Vorsitze des Freiherr» v. Pra tobe vcra stattgcfnndcncn Sitzung des Verfassung S a u S s ch u s s c s, welcher auch Se. Excclleuz der Iustizministcr v. Hye beiwohnte, wurde die Berathung dcs vom Subcomitö vorgelegten Entwurfes eiueS StaatsgruudgesetzcS über die richterliche Gewalt fortgesetzt. Berichterstatter Dr. Wafer beantragte die Debatte über dcn § Z, betreffend den Wirtungskreis dcr Militär-gerichtc, wieder aufzunehmen, weil dcr Vestimmnng, daß Militürversoncu uur bezüglich militärischer Verbrechen und Vergehen, dann Uebertrctnngcn dcn Militärgerichten nntcrstchcn sollen, nachdem für die Länder diesseits nnd jenseits der Lcitha eine gesonderte Gesetzgebung besteht, sich Schwierigkeiten entgegenstellen werden. Der Ausschuß ging jedoch auf dicfcn Antrag nach einer Gcgcn-bemcrlnng des Abg. Rcchbaucr uicht ciu. Bei dcr Berathung über den § 5 dcs Entwurfes (Unabsetzbarkeit dcr Richter) theilte dcr Instizministcr mit, daß die Regicruug den Entwurf ciucS OcsctzcS über die Dienstpragmatik fi:r den Nichtcrstand vorbereite, und kuüpftc daran den Antrag, in dem 2. Absätze dieses Paragraphs statt: „Sie (die Richter) dürfen nur in dcu im Gesetze vorgesehenen Fällen nnd auf Grund cineS förmlichen richterlichen Erkenntnisses ihres Amtes cut' seht, desselben zeitweise enthoben oder gegen ihren Willen an eine andere Stelle oder in Ruhestand versetzt werden." zu sagen: „sie dürfen außer dcu im Gesetze vorhcrgc-sehcncn Fällen nur auf Gruud eines förmlichen richten lichen Erkenntnisses ihres Amtes entsetzt, desselben zeitweise enthoben oder gegen ihren Willen an eine andere Stelle oder in Ruhestand versetzt werden." § angc-nommcn. Zwischen dcn §§11 und 12 beantragte Abg. Toman folgende Bestimmung als eigenen Paragraph cinzuschaltcu: „Allen Volksstämmcu dcs Reiches wird daö gleiche Recht anf dcn Gebranch ihrcr Sprache bei Gericht gewährleistet. Die Dnrchführnng dieses Grund-satzeS wird durch cin Gesetz geregelt," zog jedoch über die Vcmcrluug dcr Abgeordneten Zicmialkowsli, Herbst, Wafer und Brcstcl, daß diese Bcstimmuug zum Gesetzentwürfe über die allgemeinen Rechte dcr Staatsbürger gehöre, seinen Antrag nut dem Vorbehalte, ihn bei Berathung des Art. 17 des genauuten Gesetzentwurfes einzubringen, znrück. § 12 wurde mit dcm Antrage dcs Abg. Herbst, zu den Worten „Oberster Gerichtshof" zn setzen: „als EassationShof," angenommen. Der Vcr-fassnnySansschuß hielt anch heute Vormittags Sitzung und es wurde die Berathung über dcn Cntwnrf cincs StaatSgrnndgcsctzcs über dic richterliche Gewalt zu Ende geführt. Der Herr Instizministcr war anwesend. Bei § 13 entstand übcr dcn Begriff „Amnestie" eine längere Debatte, nnd nachdem man sich dahin geeinigt, daß daS Abolitionsrcchl dcr Strafproccßordnuug vorbehalten bleiben müsse, wurde der Entwurf des Subcomit«': angenommen. Ebenso wnrdcn die §§ 1/4 und 15» dcS Gesetzentwurfes mit der einzigen Abänderung angenommen, daß cs im § 15) heißen solle, daß dcm dnrch die Entschcidnng eincr VcrwaltnngSbchördc in seinen Privatrcchten Bcnachthci ligtcn es freistehe, den ordentlichen Rechtsweg zn betreten. Sodann wurde dcr Entwurf eines Staatsgrnndgcsetzes übcr dic Ansübnng dcr Ncgicrnngs - nnd Vollzngsgcwalt in Berathung gezogen und dic Berathung auch bccndct. Bei dem Eingänge des Gcsctzcutwurfcs bemerkt Dr. Groß (Wels), daß cö hier am Platze sein dürfte, dic Bestim-mnng übcr dic Erbfolge dcr regierenden Dynastie, über dic Großjährigkcit des Regenten, über eine etwaigc Rc gentschaft und übcr dic Eivilliste dcs Kaisers aufznnchnicil. Allein es wnrdcn ihm von mehreren Seiten Opporlll' nilätsrücksichtcu eingewendet, weshalb er cS unterließ, einen Antrag zu stellen. Bei § Z wurde über Antrag des Dr. Rechbancr der Znsatz gemacht, daß mit dcr Ver-lcihnng von staatlichen Auszeichnungen lcinc Standes Vorrechte vcrbuudcu sein dürfen, welcher Antrag äuge' nommen wurde. Bci l> 7 stclltc Dr. Zaillncr dcn Antrag, daß die Acsetznngsvorschläge für Instizbcamtc nicht durch den Iustizministcr, sondern durch den Obersten Gerichts Hof erstattet werden sollen, welcher Antrag jedoch in dcr Minorität blieb. Im Ucbrigcn wnrdc dcr Gesetzentwurf nach dcn Anträgen dcS Subcoulit^ angenommen, nach' dcm dcr Antrag dcs Dr. Groß anf Vccidignng der Armcc znrückgczogcu wordeu war. — (General Fleury.) Von Paris aus wird zuverläßlich behauptet, daß sich General Flenry in Wie" befände. Wenn dcr Obcrststallmcistcr des Kaisers dcr Franzosen nicht ctwa im strengsten Incognito unter u"6 verweilen sollte, so sind die Pariser Blätter nnd Cortt' spondcntcn irregeführt worden. Niemand hat dcn General hier zn Gesicht bekommen, und Pcrsouen, die etwas da' von wissen müßten, wenn er einen Auftrag hichcr cr> haltcu hätte, crwartcu ihn auch uicht. Diese P^ soucn glaubcu vielmehr, der General, welcher allerdings von Biarritz abgereist ist, sei — nach Flore"« gereist, und zwar soll diese Reise im Zusammenhang stehen mit dcm seitens.dcS französischen ".HofcS dringe" gcwüuschtcn Besuche dcs Köuigs Victor Emanucl, i" Zeit, wo auch dic österreichischen Majestäten sin) Paris bcfiudeu werden. ^^-1 Prag. 17. September. (Zu dcu russisch^ Sympathien.— Der conservative sloe-/ 1473 Unsere Polizei hat dieser Tage einen jungen Russen von ^ hier über die Grenze gewiesen, ohne daß die Ursache dieser Maßregel bekannt geworden wäre. Der AuSgc« wicscnc begab sich nach Dresden; ein zweiter Russe, der mit ihm wohnte und wohl ein gleiches Schicksal erfahren hätte, machte sich noch bei Zeiten aus dem Staube, und zwar nach Wien, wo er angeblich Beschwerde führen will. Die czcchisch-russischen Sympathien, mit denen so viel Spcctakcl gemacht wurde mlru mure« x!ru, haben sich nun schon so ziemlich in den Sand verlaufen. Sie haben übcrhanpt die Bedeutung, welche man ihnen beilegte, nie gehabt, und wenn eS auch von czechischcr Seite auf eine Demoustration abgesehen war, so war ts doch vor allem die russische Regierung, welche ihr durch den höchst officiöscn Empfang der slavischen ..Deputirtcn" erst die hier niemals erwarteten Dimensionen gab. Wcnn man die Forderungen der Czechen halbwegs befriedigt, wird kein Hahn nach Rußland klähen. Die Ueberzeugung, daß die russischen Symva-lhicn leinen politischen Hintergrund haben, hat sich auch bei deu Häuptern unseres conservativcn Adels, den gewiß lucmand als illoyal verdächtigen wird, Bahn gebrochen, ^s haben ernstliche AnSeinandcrsetzungen zwischen den Mhrcrn der Adclspartei und der Nationalen stattgefunden, und erst als die ersteren die volle Ueberzeugung schöpften, baß man der Moslanreisc keine sonderliche Bedeutung beizulegen habe, haben sie die Bereitwilligkeit und sogar bcn Wunsch ausgesprochen, in den öffentlichen Organen zu bctcmrn, daß das Einverständnis; dieser Partei mit ben Nntiunalcn cin ungetrübtes sci. (Dcb.) Pest, 20. September. (I ustizcrla ß.) Der Iu» stizminister verordnet in einem an das Pcstcr Comitat Michtetcn energischen Erlasse, daß auf die Vorladung beö SchwurgcrichtsulUcrsnchlmgsrichters jedermann ohne Unterschied dcr Person zu erscheinen verpflichtet ist und baß die Jurisdictions seinem Ansuchen um Untcrstüz-zung jederzeit nachzukommen haben. Dcr Minister erhärt, cr würde jcdcn weiteren Widerstand dcr ComitatS-cv'nnlunität als ciu Zeichen nchmcn, daß daö Eomitat dein Gcschc und dcr^Rcgicrung dcn Gehorsam vcrwci. ^N und dcr Ansgabc dcs MuuicipiumS zn entsprechen "'Hl gewillt odcr nicht fähig ist. trieft, 21. September. (Die Garibaldia-"er.) Ans Florenz schreibt man der ..Tr. Ztg.": >'" Gacta wurdc cin Snbcomit^ dcs römischen Insur-'ttlions-EcntrnmS aufgehoben, welches die Aufgabe hattc, l'u- die Unterbringung ciner größcru Anzahl Garibal» blancr in dcr Tcrra di ^avoro zn sorgen, Munition-und WaffcN'DcpotS anzulegen und einen Angriff auf ^Pstlichcs Gebiet von dieser Seite einzuleiten. Nebst kwer Anzahl von Gewehren und einem Quautum Mu» nition wurde in dcr Wohnung des ChcfS dicscS Comites lmd dcsscn Gehilfen cine sehr compromitlirendc Corre» Iftondenz vorgefunden, ans dcr hervorging, daß cinc der Hauptaufgaben dcr verschiedenen Agenten dcr Actions' ?lN'tci jene ist, in dcr tönigl. Armcc Propaganda für 'hre Sache zu macheu, und man ist einer förmlichen ^erschwörnng anf dcr Spur, wonach im entscheidenden Augenblicke cin großer Thcil dcr lönigl. Trnftpcn mit ^,'l Frcischaaren gemeinschaftliche Sache machen sollten, ^'ne ernste Bcdcntnng hat die Sacht aber keinesfalls, ba man in militärischen Krciscn Garibaldi und seinen '"'Hängern nichts weniger als freundlich gesinnt ist. Unsland. .. Merlin, 20. September. (Mi litärcon ven- '°n.) Braunschweig hat mit Prcnßcn cinc Militär- °"vcution abgeschlossen. Dic beiden Mecklenburg leite- s" gleichfalls Verhandlungen cin, fo daß alsdann alle e>ncrcu BnndcSstaaten in cincm Eonvcntionsverhältnisse ^!'l Preußen stehen. Am I.October findet allcrwärtS ^ ^npflichtnahmc rcspcctiuc Vereidigung dcr nord» . l^chcn Contingentstruppcu für dcu Köuig von Preu« D«^ .20. September. (SchleSwig - H olstcin. — ^"^ Circular.) Gcstcrn wnrdcn die Bcrathuugcu l^.^^^raucnsmänncr dcr Elbc.Herzogthümcr nach Er« lniim "^ "^" Vorlagen gcschlosscn. Die Vertrauens, ^nll, ? ^"^" ^' ^"' ^audgcmcindcordnnng nnd Provin» »nid i> "'"N nur uuwcscutlichc Modifications beantragt di!n!.l" ^"'^ sscäußeit, daß gewisse Fonds für Pro. an d„« ^ rcscrvirt bleibcn. — Die „Nordd. Allg. Ztg.," das, °, ^ Rundschreiben Vismarcks anknüpfend, sagt, d'c An? .^°^'^^^and, fo"dcrn Süd - Deutschland Theile ^! ^'^^^' ""^ ^ cngcre Vcrknüftfuug beider Deutes ü^^^"^ hinzuarbeiten. Ein so geeinigtes Mif't^""o benimmt dem Auslaudc jcdeu Aulaß zum des ^" "^ "'" scinc Kraft nur zur Erhaltung schütte «..' "?" ^ uoththut, aber uicmals zur Er- V des Friedens gebrauchen. Die September. (Verschiedenes.) bishcriaen ! !' ^'" "'cldct die Erncnnnng ^>utz', dcs Niunini ' "^'"^!"""rs, zum Staatsrath u>ld In. Dttobcr a,', ?"'^^^ "'" leine Functioncn am Iten chunqcu i ö, ?" ö' October an habcn die Veröffcutli-"Süddent 6.,. ^ Zül)r.>ng dcr Handelsregister in dcr ^"scha s^^Ä'^ i" geschehen. Dcr östcrrcichischc - S/, ' ^cttcrnich 'st "ach Böhmen abgereist. Uchtcn dcr y s<"' bcr. E onvcn t i o n.) Römischen Be- '^en, daß öm L'^" ä"l°lge scheint cs sich zn bcstii. ^ dclnnachst Fi.rst ^ntour d'Auvergne als außer' ordentlicher Gesandter Frankreichs nach Wien kommen werde, um über eine Revision dcr Scptember»Convcntion zu unterhandeln. Frankreich soll die Occupation des bcrmaligcn Kirchenstaates durch italienische Truppen be« fürworten mit Ausnahme von Rom und Civitavecchia. Paris, 19. September. (Mexicanisches. — Septcmber-Eonvention. — Bismarck'scheS Rundschreiben.) Der „Abend-Monitcur" erklärt die Behauptung Keratry's, daß zwischen dcr Kaiserin Charlotte und dem Kaiser Napoleon in St. Cloud änßcrst lebhafte Unterredungen stattgefunden hatten, als der Wahrheit gänzlich widersprechend. Der „Etendard" demcntirt die Gerüchte, daß Unterhandlungen gepflogen werden, welche die Abänderung der Septembcr.Convention bezwecken. Die Nachrichten aus Florenz gestatten eS noch zu hoffen, daß die Agitatoren auf das Project ciner Invasion verzichten werden. — Die meisten Journale beschäftigen sich mit dem Rundschreiben des Grafen Bismarck. Dic „Epoquc" glaubt zu wissen, daß daS Rundschreiben einen tiefen Eindruck auf die französischen Minister gemacht habe. Der ..Temps" sagt in einem vom Ehefrcdacteur Ncfftzcr unterzeichneten Artikel: Im Gruudc komme das Rundschreiben ciner Kündigung dcS Präger FriedenSvcrtrages gleich. Der „Temps" fragt sich, warum Bismarck mit diesem herausfordernden Hochmuthe gesprochen habe. Graf Bismarck konnte sich uicht verhehlen, daß das Rundschreiben in Frankreich einen peinlichen, anfrcizcndcn Eindruck hcrvorbriugcn würde. Warum hat cr diesen Eindruck offenbar gewollt? DaS „Sn'cle" constatirt dcn ironischen Charakter deS Rundschreibens. Die „Ovinione nationale" sagt.- Wcnn man Bismarck sprechen hört, so werden die größten Cosmopolitcn, wcnn sie zwischen dcn Vogescn und den Ocean geboren sind, sich erinnern, daß sie Franzosen waren, bcuor sic die Worte Humanität und allgemeiner Frieden stammeln gelernt haben. Die „France", die deutsche Bewegung constatircnd, sagt: „Hat Frankreich nichts zn fordern? Hat Europa nichts zu sagen, wcnn dcr Schwerpunkt dcr europäischcu Ordnung sich ändert und verrückt wird, wcnn alle Principien dcs früheren öffentlichen Rechtes vernichtet werden? Diese Frage er» gibt fich für die Weisheit, Voraussicht und dcn Geist dcr Versöhnung, welche die Großmächte noch beseelen kömun; wcnn man ihr ausweicht, so wird sie sich aufdringen. „La Prcssc" sagt: Auf die Großsprechereien (l'iml'ln-umü'll.'x) Bismarcks gibt cs nnr eine Antwort: Wagt eS den Main zu überschreiten und wir werden sehen ! Bukarest, 20. September. Dcr Finanzminister Stccge machte dem Ministerconscil dcn Vorschlag, die Kammern wegen der Finanzlage schon am 27. October einznbcrnfen. — Die Gerüchte über den Rücktritt Steege'S bestätigen sich nicht. — Dic Verthcilung der Fahnen an dic Nationalgardc wurdc bis Sonntag verschoben. Hagesnmigkeitm. — (Von ArlburStorch's politisch-socia» lem Romane „Mexico oder Republik und Kaiserreich" (N. Hartleben's Verlag in Wien und Pest. Erscheint in circa 20 illuslliitrn Lieferungen ü 25 Kreuzer) liegen uns abermals drei Hefte, u. z. 3—6 vor. Die Erwartungen, zu welchen uns die Anfangs Juli erschienenen zwei ersten Lieferungen berechtigten, sind in denselben nicht nur gerechtfertigt, sondern sogar noch weit überboten. Vor allem gefüllt uns die große Unparteilichkeit, mit der der Autor feinen Gegenstand behandelt: er steht im wahren Sinne des Wortes über den Parteien, und verleiht dadurch seinem Weile einen bleibenden Wertb. Die höchst spannende Behandlung des romantischen Theiles, die Fülle, die Wahr» heil und die Lebendigkeit der vorgeführten originellen Charaktere sichert diejtM Romane die weiteste Verbreitung, wie denn auch in der That bereits eine fünfte Auflage der ersten Lieferungen nothwendig geworden ist. — Tie jedem Hesle beigegebcnen Scencnbildcr müssen eben so meisterhaft als charakteristisch genannt werden. Wie wir hören, soll auch die Prämie, welche in einer künstlerisch ausgeführten „Porträt-Galerie berühmter Charaktere aus Mexico's Kampf um Republik u»d Kaiserreich" besteht, im Ganzen 25 Porträts, den lebhaftesten Beifall finden. — (Kaiserin Charlotte) zeigte sich vor Kurzem, wie erzählt wird, in einem Gespräche mit einem belgischen geistlichen Würdenträger, den sie in Tervueren empfing, durch' weqs verständig. Von Meiico indessen sprach sie zuerst und bewies durch ihre Bemerkungen, dah sie das Schicksal ibres Gcmals noch nicht kannte und sich noch in der Hoffnung wiegte, daß dem Lande unter seiner Herrschaft eine bessere Zulunft oeschitdcn fein werde. — (Auch eine Randglosse.) Aus Linz wirb geschrieben: Auf einem Placate in der Ausstellungshalle: Vor Taschendieben wird gewarnt", stand eines Morgens von zarter Hand geschrieben :^ „Ist nicht mehr nothwendig — wir sind schon abgereist." — (Cholera.) I" Trieft vom 19. bis 20. d.M. 2 Erkrankungen in der Stadt, 2 in den Vorstädten, 1 im Teili» lorium, 3 genasen, 0 starben, 19 in Behandlung. __ /Unglück °uf der Vrcnner«Babn.) Am 16 d M wurden auf der Eisenbahnstrccle unterhalb Patsch, aeqenüber dcm Graslboden, vier Arbeiter verschüttet. Sie »varcn im Begriffe, an einer abhängenden Sttlle eine Schutzmauer aufzuführen, als das Fundament sich lockerte und das in Folge dessen herabstürzende Gerölle die Armen, die sich nicht mehr retten konnten, verschüttete. Eine, von ihnen wurde von der Erbmasse bald nachher befreit, ein zweiter abcr erst in der Nacht. Beide wurden ins Spital überbracht und befinden sich noch am Leben. Die beiden anderen lonnlen, wie der „T. V." erfahrt, bis am anderen Morgen noch nicht gerettet werden, obgleich man während des ganzen Tage« ihr Wimmern und Hilferufen vernahm. — Der Früh» wie der Abendzug von Vozen sind am 18. b. M. erst gegen 9 Uhr Abends in Innsbruck eingetroffen, da bei Vlumau in Folge des heftigen Regens die Bahnstrecke verschüttet war. — (Heimkehrende O est erreich er.) Am 17. d. Nachts ist mit dem gemischten dänischen Zuge um 12 V« Uhr ein größerer Transport mericanischer Freiwilliger auf der Rücklehr in die Heimat in Salzburg angelangt. Derselbe bestand ans L1 Ofsicieren und 258 Mann, unter Führung des mexicanischen Obersten Grafen Wicken bürg. Sie gehörten der österreichischen Legion an und sind sämml» lich österreichische Unterthanen aus allen Lindern und allen Nationalitäten, wie Deutsche, Ungarn, Italiener, Polen, Böhmen, Croaten u. s. w. Am 28. Juni bereits wurden sie in Vera-Cruz eingeschifft und 25 Tage währte dieFahlt über den Ocean auf einem Postdampfschiffe, welches in St Nazaire landete. In Frankreich haben sie durch längere Zeit verweilt und wurden gröbtentheils mit neuen französischen Militär-Montursstücken ausgerüstet, fo dah sie in den ver« Wehenartigsten, doch meist wohlconservirten Uniformen auftreten, und, indem sie die Straßen unferer Stadt durchwandern, die Blicke der Bevölkerung durch die ungewohnten und malerischen Costüme fesseln. Die Ankömmlinge, mrift arm in Europa eingetroffen, fprechen sich mit dankbarer An» eilennung über die gute Aufnahme und Verpflegung aus, die ihnen während des Transportes von Strahdurg durch Süddeulschland bis zur vaterländischen Reichsgrenze zu Theil geworden, und wodurch sie ihre durch die großen Kriegsstrapazen u>,° lange Entbehrung herabgelommenen Kräfte wieder auffrischen konnten. In Salzburg wurden bis aus weitere Verfügung die Ofsiciere in Gasthäusern einquartirt die Mannschaft aber in Kafernen untergebracht, um je nach freier Wahl entweder im l. k. Militärdienst nach Tauglichkeit einzutreten oder weiter in die Heimat befördert zu »erden. Locales. ^ — (Vaterlandische Kun st.) Verflossene Woche wurde dem Atelier unseres vaterländischen Künstlers Herrn Paul Künl die Ehre des Besuches des Herrn Lande'svra. sioenlen Conrad v. Eybesfeld zu Theil. Herr Kunl dessen besondere Gtschicllichtcil in dcr Restaunnulg aller Ge«' mälde belanul ist, hat so eben vom Herrn Landesprasioenlen den Auftrag erhallen, zwei schöne Gemälde zu restauriren welche sich in einem alten Schlosse unseres Lande« in ein« feuchten Kammer blsunden hatten und daher vom Mcder ganz angcgilfsen sind. — Laufe des hell» tigcn Tages dic ministerielle Vereinbarnn^ in einer den Wünschen der diesseitigen Deputation entgegenkommenden Weise umstaltet hatten, wnrdc in der spät Abends ab-gehaltenen Sitzung der beiden SubEomit^s eine Vereinbarung ans Grundlage der neuen Proposition getroffen. Es ist nicht zn zweifeln. daß die beiden Deputationen den gefaßten Beschlüssen ihre Cücnchmissnug leihen »mo so einen günstigen Abschluß der so schwierig gestalteten Verhandlungen in den nächsten Tagcu herbei« führen werden. Man hält dafür, daß Mittwoch oder Donnerstag das gemeinsame Schlnßprototoll unterzeichnet werden wird. _____________________ Telegramme. Pcst, 21. September. Die heutige Particular' ucrsammluna. des Pester Comitats beschloß aus Anlaß des an dasselbe gerichteten Iustizministcrial-Erlasscs für den 7. October ciuc außerordentliche Gcncralcougrcgation einzuberufen. — „Hirnüt" veröffentlicht eine umfangreiche Inschrift deS Primas an Varon Cötvös iu Betreff der Autonomie der katholischen Kirche. Die uom Minister beabsichtigten diesbezüglichen Reformen seien uon den Bischöfen schon früher urgirt worden, und werde der PrimaS die betreffenden Berathungen während des bevorstehenden Landtags fortsetzen und zum Abschlüsse zu bringen bestrebt sein. Verli», 2l. September. In dem Adreßent» Wurfe der Conservative!! heißt es: Nach der staatlichen Einigung Nord»Deutschlands habe man die erhöhte Pflicht, jedem Wnnschc der Süd-Deutschen nach Erweiterung uud Befestigung der nationalen Beziehungen mit dem Bestreben entgegenzukommen, alle Schranken der Trcnuuug zu beseitigen. Das deutsche Volk, iudcm es den Frieden mit allen Völkern wüuscht, verlangt frei und nnnbhangig seine eigenen Angelegenheiten zu ordnen und wird die Motive seines Handelns nur dem eigenen Bedürfnisse und Berufe entnehmen. Aus dem beredten Schweigen der Thronrede über die auswärtigen Auge-lcgcuhciten habe man mit Befriedigung entnommen, daß die verbündeten Regierungen, ihres Zieles gewiß, nicht befürchten, daß andere Nationen uns das Recht der nationalen Existenz erfolgreich streitig inachen können. Hannover, 21. September. Die Provinzialständc wurden heute eröffnet. Oberfträsidcnt Graf Stolbcrg hielt einc Rede, worin er den Ständen die Förderung der wirthschaftlichen Interessen der Provinz vindicirt. Graf Münster dankte im Namen der Versammlung für die schleunige Berufung der Stände. Lenthe, ehemaliger Oberappcllationsrath, bcstritt dem Minister das Recht im Namen der Stände zu danken, wofür derselbe uutcr einstimmiger Zustimmung einen Ordnungsruf erhielt. Die Versammlung genehmigte den von Benningscn verfaßten Entwurf einer Geschäftsordnung. Karlsruhe, 20. September. Es ist ein neuer Kirchenzwist ausgcbrochen. Einc Ministcrialvcrordnung, welche zum Vollzüge der Kirchcngesctze erlassen wurde, verpflichtet bekanntlich die jungen katholischen uud protestantischen Theologen zu cincr Staatsprüfung über ihre allgemeine wissenschaftliche Vorbildung. Der Erzbischof von Freiburg protestirt dagegen und untersagt seinen Theologen, sich derselben zu uutcrzichen. Ein Artikel der „Earlsruher Ztg." kündigt die strengste Durchführung der Verordnung an. Florenz, 21. September. Die Regierung vcröf< fcutlicht in der Amtszeitung eine officicllc Erllärnng. Die Erklärung sagt: Das Ministerium hat mit Aufmerksamkeit die Agitation verfolgt, welche unter dem glorreichen Namen Roms das Land dahin zu bringen strebte, die durch ein Parlaments-Votum und die Ehre der Nation geheiligten internationalen Abmachungen zu verletzen. Das Ministerium sah mit Leidwesen die Nachtheile dieser Aufrcizuugcn und fühlt die Pflicht, das öffentliche Vertrauen und die Herrschaft der Gesetze z;: schützen. Treu seiner im Parlamente abgegebenen und von diesem nugcuommencn Ertläruug, wird es dieselbe vollständig erfüllen. Das Ministerium vertraut auf die Weisheit und die Vaterlandsliebe der Italiener; wenn aber jemand versuchen wollte, gegen die Loyalität der Abmachungcu zu verstoßen, so wird das Ministerium dies in keinerlei Weise gestatten und die volle Verantwortlichkeit dcu Da-widcrhandcludcn überlassen. Paris, 21. September. Die „Gazette de France" veröffentlicht ein Telegramm aus Rom, wonach Gari» baldi jenen Leuten, welche in die päpstlichen Staaten eingedrungen, den Befehl ertheilt haben soll, am 28. September loszuschlagen. PariS, 21. September. Die „France" veröffentlicht einen Artikel unter dem Titel: „Die nationalen Empfindlichkeiten", welcher sagt: Wir haben bereits cou-statirt, daß uicht Frankreich, wohl aber Preußen Mäßi», gung angcrathcn werden müsse. Frankreich hat niemals die nationalen Empfindlichkeiten Deutschlands erregt, es war gemäßigt bis zur Verleugnung, indem es die öffentliche Mcinnng im Zaume hielt, und gegen die Strömung der öffentlichen Stimmung kämpfte; Preußen hat diese weise Haltung nicht nachgeahmt. Die „France" erinnert an die geheimen Verträge Preußens mit Baiern, Württemberg und Baden, an die Thronrede des Königs Wilhelm, welche lebhaft die Politik dcr Absorbiruug betoutc, an die hochmüthige Sprache und den gebieterischen Ton Bis» marck's. Die „France" fügt hinzu, die Politik Preußens ist eine neckende. Sie hat unrecht! Das französische Volk, sehr empfindlich iu diesen hciklicheu Punkten, war in seinen Beziehungen zu den anderen Völkern nie an eine solche Haltung gewöhnt, cö war niemals übermüthig, selbst nicht gegen seine besiegten Feinde, cö will nicht, daß man es ihm gegenüber sei, besonders wenn man noch nicht die Gelegenheit, noch auch die Ehre gehabt hat, dasselbe zu besiegen. Die „Patric" sagt, das Rundschreiben Bismarck's ist ein deutsches Wert, bestimmt, um in Deutsch' land gelesen und ausgelegt zu werden. Nichts daran befremdet, überrascht uns, nichts verletzt uud beleidigt uns. Wenn es gegen Frankreich gerichtet war, so ist cS ein verfehlter Pfeil. telegraphische Wechsel course vom 21. September. 5perc. Metallianes 56.60. — 5perc. Melallique« mit Mai- und November-Zinsen 58.90. —5perc. NatlonalAnlehen 65.35. — Vanl« actien 684. — Creditactieu 161,10. — 1860er Slaaloanleden 82.30. — Silber 121.65, — London 123 ?<>. — K.!, Ducaten 5.89V,,. Keschäfts-Zeitung. — Laut Kundmachung der Direction der Staatsschuld beginnt die Umwechtzlung der am 1. November 1867 fälligen TalonS gegen ncuc Eouponsbogen zn den 5pcrc. Coilvmtionsmüuzovliga: lionen vom 1. November 1841 -> 1000 fl. bei der t. l. Univcr-salstaatSschuldcncasse am I.October 1867. Ueber die Bereitung eines guten Düngers aus Knochen. Ist man im Besitz von Knochen oder tann man dieselben in größerer Menge ehalten, so hat man nicht nothig, dieselben in eine Knochenmühle zn bringen. um dieselben da in Mehl umwandeln zn lassen, sondern man taun dieselben auf eine einfachere und billigere Art selbst dazu umwandeln. Hierzu nehme man ein dichte«, hölzernes Gefäß, bringe die Knochen, selbst in grüßerm Stücken, hinein und übergieße sie niit so viel Salzsäure, daß die Knochen damit bedeckt sind, und lasse sie uutcr öftcrem Umrühren mit einem Holzstabc mehrere Tage sieben. Sind die Knochen alle aufgelöst, so taun man, wenn man die Losung noch conceutrirtcr haben will, so lange Knochen nachschütten, als noch Losung ersolgt. Hört die Auflösung aus, so schupfe man dcu obenauf schwimmenden Leim (welchen man zu verschiedenen Zwcckcn verwenden lann nnd der den gröfzten Theil der Kosteil der Salz« säure dcckl) ab. nehme die im Fall noch nicht gelüsten Knochei: heran« nnd vermische die Fllissigleit mit so viel Erde, biö man einen zum Nusstteuen passenden Dünger erhält. Auch lann dieser Dünger mit Wasser verdünnt angewendet werden. Ein auf dicsc Art bereiteter Kuochrubliilger ist leicht assimilirbar nnd zn jeocr Jahreszeit nnd bei jeder Pflanzung anwendbar. ilaibach, 21. September, Auf dein heutigen Marllr sind ei' schienen: 15 Wagen mit Getreide, 1 Wagen mit Heu (9 l5»> 90 Pfd.). 15 Wagen nnd 5 Schiffe (AI Klafter) mit Hol;. Dnrchschnitts-Prelse. Mlt.- Mg,.. Mtt77"Hlä'z" fi. ll. ff. lr. fl. lr. st. ll. Weizen pr. Metzen 5 8«'------- Butter pr. Pfund 34------- Korn „ .!40------- Eier pr, Stück —2 — — Gerste „ 2 60------ Milch pr. Mafz —10 - Hafer „ 160------- Rindfleisch pr. Pfd. - 2l------- Halbfruchl ,. —^----------- Kalbfleisch „ —22------- Heiden „-------------- Schweinefleisch „ 22 — — Hirse ,. 2 60------- Schöpsenfleisch,, — i^'... - Knturlch ..---------------- Htihndcl pr. Stück - 30 -!- Erdäpfel ,< 130------- Tauben „ _. i^»...— Linsen „ 4------------ Heu pr. Zentner .....60 «rbsen ,. 4------- Stroh „ __ 50 „ , Fisolen „ 8 20------ Holz, hart.. pr.Klft. ------ 7- Rindsschmalz Pfd. —43 —— -- weiches, „ ..5. Schweineschmalz „—44—^— Wein, rother, pr. Speck, frisch, „ - 3« — -^ Eimer -! - 12 - — geräuchert „ — 4>> —— — weißer „ -—13 ,. .ttrainburq, 21. September. Auf dem heutigen Marlie find erschienen: 102 Wagen mit Getreide nnd 149 Stück Schwein?. Dnrchschnitts-Preise. ft. lr. ' st7""li7' Weizen pr. Pichen 5 85 , Vullcr pr. Pfund . — 30 Korn „ 3 35 Cicr pr. Stück . . — 1 i Gerste „ — - Milch pr. Maß . — l« Hafer „ 1 80 Nmdftcisch pr. Pfd. — 1« Halbfrnchl „ — — Kalbfleisch „ — 22 Heiden „ 3 30 Schweinefleisch „ — 20 Hirse „ 2 70 Schöpsenflnsch „ — 13 Kiilurich „ 3 70 Hähndel pr. Sti,ck — 25 Erdäpfel „ 1 10 Tanbcn ,. -. 10 Linsen ,. ——! He« pr. Zentner . -85 Erbsen „ ..j-, Stroh „ . -45 Fisolen „ 3 52 Holz. harte«, pr. Klfl, 4 , - Rlndöschmalz pr. Pfd. — 40'— weiches, „ 3 — Schweineschmalz „ — 42 Wein. rother, pr.Gimer ... — Speck, frisch. .. —! 34 ^, — weißer „ 7 -- Speck, geräuchert, Pfd. —42^ _____________ Angekommene Fremde. Am :!0. September. Ttadt Wien. Die Herren: Kraft nnd Weber, Kaufll, uo» Trirst. — Elarici, Gütcrdirector, von Haasberg. Olepliant. Die Herren: Kohn nnd iüchtenstcrn, Kanflt, von Wien. — Tertschet, Kaufm,, von Ralschach. — l,. Ranz. t. t. Oberlirntenaut, uon BcldcS. — Marnschig, f. l. Regierung«^ rath, nud Frau Mully, uon Trieft. Wilder Mann. Die Herren: ?lriou, AezirlScommissllr, uon Fülsch. — Dr. Sech, von Gürz. Mohre»». Die Herren: Margrritner, Gastgeber, von Agram. — ^lilolajcvni, Agent, von MoSlan, öttttoziehunss vom Hl. September. _________Trieft: 7!) 10 32 23 I.__________ Theater. H c n t e Montag: Der Ttörenfried. Lnstspicl in 4 ?lctcn uon Benedif. Meteorologische Neotwchlmlgen m Lailiach. iNl. Mg. 327 55 s-10il windstill dichter Nebel ' 21. 2 „ N. 327.3» --16.Z windstill halbheitcr 0c>a 10 „ Ab. ! 328 z« , 4-l2.z ^ windstill , heiter ! U U. Mg. 327..^ -f-11.,! windstill trübe . ' 22. 2 „ N. ! 327.zg ^.-16.7 W. f. schwach Regenwolken «, « l0 „ Ab. 328... ! 4-^-4 W. s. schwach heiter , ^" Dcn 2l.: Morgenroth. Nachmittag Scirocalströmnng. -^ Den 22.: Um halb 5 Uhr Morgen« lebhaftes Vliym in SW. Oewitterwoltm. Regenguß von lurzer Dauer. Morgenroth, Vol/ mittag sehr schwül. Nachmittag in W. uud N. gelichtet. D>c Alpen woltcilfrci. Heiterer Abend, Nachts Strichregen. Im ftuch' ten Vodcn zeigen sich dcö Abends die Larven dcö Lcuchtlilfers schl häufig, ......... ^ ......... ^ . Verantwortlicher Redacteur: Ill»al v. Kltinmavr. Dölstnbericht. Wien, 20. September. Die Börse war im Ganzen genommen besser gestimmt, ohne erhebliche Conrsstcigcruugen hervorgerufen zu haben. Devisen und Valuten bliebe" gefragt, Geld flüssig. Geschäft sehr limitirt. Oeffentliche Schuld. H. dcs Staates (für 100 ft) Geld Waare In il. W. zu 5p In österr. Währung steuerfrei 57.— 57.25 ^. Steueraul, in ö. W. v. I. 1«64 zu 5pEt. rückzahlbar . 87.25 57.50 Eilber-Anlchen von 1864 . . 70.— 72.— Silberanl. 1865 (Frcs.) rückz.ihlb. in 37 Jahr. zu 5 pCt. 100 fl. 77,50 78.- Nat.-Nnl. mit Iän.'Coup. zu 5"/., 65.— 65.20 „ " « Apr.-Eoup. „ 5 „ «5.— 65.20 Metalliquts ...... 5 „ 56.50 56.60 detto mit Mai-Eoup. „ 5 „ 5«.4>) 58.50 detto .......4. 4^ ^ 4«5() Mit Verlos, v. 1.1839 . . . 136.50 137.50 „ „ „ „ 1854 . . . 72.... 7i>.5t) „ „ „ 1860 zu 500 fi. f,2.50 82 60 „ „ „ 1860 „ 100.. 87.25 87.50 „ ,.„ 1864 „ 100 „ 73.50 73 60 «lomo-Rentensch. zu 42 I.. «uzt. i;«50 20-- ü. der Kronländer (für 100 si.) Gr.-Entl.-Oblig. Niederilsserrcich . - Z" 5«/« 8l'.- 90.- Obervsterreich . „ 5 „ V9.50 90.- Geld Waare Salzburg . . . . zu 5'/. 86.— 87.— Vühmcn .... „ 5 „ 8«.50 89.5« Mähren .... „ 5 „ «6.50 ft?.50 Schlesien .... „ 5 „ 86.- 8?.- Steiermarl ... „ 5 „ 89.50 90.— Ungarn.....„ 5 „ 68.,'»0 »)!).- Tcmcser-Ällnat . . „5 „ 66.25 66.75 Croaticn und Slavonien „ 5 „ l>8.— 69.- Galizien .... „ 5 „ 65 — 65.75 Siebenbürgen ... „ 5 „ 62.— 62.75 Butovina .... „ 5 „ 53.50 64.-^ Ung. m. d. V.-E. 1867 „ 5 „ 6.1.- 66.— Tem.V.m.d.P.-E.1867„ 5 „ 64.- 64.50 Actien (Pr. Stück). Nationalbanl (ohne Dividende) 683.— 685.— K.Ferd.-Nordu.zu lOOOst. E.M. 1700.- 1703.- Kredit-Anstalt zu 200 fl. ö. W. 180.50 180.60 N.ö. Escom.-Ges.zu500fl.ü.W. 604.— 606.— S.-E.-G.zu200fl.EM,o.500Fr. ^-36,50 236.^0 Kais. Elis. Bahn zu 200 fl. LM. 141.50 142.- SUd..nordd.Ver.-B.200 „ „ 124.— 124.50 Sllb.St.-,l.-oen.u.z,-i.E.200st. I«5.— 185.30 Gal.Karl-i!nd.-B.z.200ft..aufä.W,verlo6b.5„ 92.— 92.85 Ung.Bod.-Ercd.-Anst. zu 5'/, „ 90.— 90.50 Allg. öst. Boden-Crebit-Anstalt vcrlosbar zu 5°/, in Silber 105.— 106 — Domaincu-, 5pcrc. in Silber . 106.— 106 50 «ose (pr. Stllll.) Cred.-N.f.H.u.G.z.iOOfl.il.W. I^"' 127.75 Don.-Dmpfsch.-G.z.100fl.EM 85.75 86.75 Sladtgem. Ofen „ 40 „ ü. W. 23.— 24.— Esterhazy « 40 .. CM. 97.— 100.— Salm „ 40 „ „ . 29.- 29 50 Pallfjy » 40 „ „ .21.5(1 22.Ü0 Geld Waalt Clan, zu 40 fl. CM. 24.- 25.^ St. GcnoiS „ 40 „ „ . 23.- - 8!l^ Windischgräh „ 20 „ .. . 17.- 1".^ Waldstcin „ 20 „ „ . 18 50 '!'-'" Kcglevich ,. 10 „ „ . 12.- 12.''^ Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 12.- 12>>'" Wechsel. (3 Monate) Augsburg für 100 fl, sübd. W. 102.80 103.^' Franlfnrta.M.100ft. dctto 102.90 103.^' Hamburg, filr 100 Marl Banlo 90 70 l'li.n" London für 10 Pf. Sterling . 123,40 12!'>'/ Paris für 100 Franks . . . 48.95 4!).<" EourS der Geldsorten Geld Waa« K. Miinz-Dncaten 5 fl. 58 lr. 5 st. A' "> NapolconSd'or . . 9 „ 88 „ 9 „ 8»j " Rufs. Imperial« . 10 „ 10 „ 10 , N " VcreinSlhalcr . . 1 ., 81; „ 1 .. «^ " Silber . . 121 „ 25 „ 121 „ -^ " Krainische GrundentlaNung«-Obligationen, -p^ vatnotlning: 87 Gelb, 93 Wa««.