ptnrnimmlions-jllmfc: Für Laibach: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 kr. halbjährig . ■ • 4 „ 20 „ «ierteljährig, . . 2 „ 10 „ Monatlich . • . — „ 70 Mit d e r P o st: Ganzjährig . . . U fl. - fr. Halbjährig . • . 5 „ 50 „ Vierteljährig. • . 2 „ 75 „ 6ik Zustellung ins Haus viertel- jährig 25 It., monarlich 9 kr. Laibacher Einzelne ’Jlitniment G kr. TaMlttt. Anonimr Minherlungen «erben nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückzesendet. Redaktion Bsbribvsgasse 9tr. Erpcditton und 3nfcv«tcu-ßurcan: Kongreßplay Nr. 81 (Buchhandlung dln U. v.KleinmadrLF. Bamberg)« Inscrtionspreise: Für die einspaltige Petitzeile 3 fr. bei zweimaliger Einschaltung a 5 kr. dreimal ä 7 fr. Irrserticnsstempel jcde^rnal 30 fr. Bei größeren'Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 104. ÄmWg, 6. Mai lsfi Morgen: Stanislaus. Montag: Michael Etsch. 4. Jahrgang. „Slovenien" und die kirchliche Bewegung. ES wird bald in ganz Deutschösterreich keine Stadt und keinen liberalen Verein mehr geben, der mcht schon ans irgend eine Weise dem gelehrten m o1 KCner ■£t)C0l0Acn seine Zustiinmung zu dessen Äuffaiiung der Unfehlbarkeitsfrage kund gegeben und li^^it.erklärt hätte, den Kampf mit den jesui-nsch-pfäffischen Verdummungsgelüsten, welche den Hrtlnen bc6 Mittelalters über uns heraufzu-9i„m':i0rtn trac^ten- wacker durchzuführen. Und dieses mnß» bei8 Volkszornes gegen pfäsfische An-8"ng bleibt zum Glück nicht'.beschränkt auf Deutsch-MüD. Wiederholt haben wir Stimmen ans Jtali'en Wnum gegeben, aus Ungarn und Kroatien sind Kundgebungen freierer Anschauung auf religiösem Gebiete keine Seltenheit. Czechische Gemeinden und Körperschaften Hielten sich bisher von dieser Bewegung vollkommen abseits, einerseits aus Rücksicht auf die Verbündete» aus dem feudalen und klerikalen Vager, andererseits wohl nicht zum geringsten Lheil aus Haß gegen alles Deutsche. Um so aner- sKÄ.!'1 'V!fi»6,r fhZu, rl lfcn' ^rch derlei Rücksichten nicht abhalteu ließ dem Stiftspropste Döllinger für sein mannhaftes Auftreten der Feigheit der hohen Klerisei gegenüber offen die vollste Anerkennung auszu-sprechen Leine Zuschrift an Döllinger lautet: "Euer Hochwürden! Sie haben einen Kampf für etc Freiheit des Gedankens ausgenommen, in dem totejich der Anmaßung, welche sich mit der Unfehlbarkeit Gottes auf gleiche Stufe stellen will, widersetzten. Die böhmische Nation erblickt in diesem Kampfe nur eine Wiederholung dessen, was sie selber im vierzehnten Jahrhundert durchlebt hat. Damals verbräunten sie dafür, daß er sich in Verteidigung dcr Gedankenfreiheit Rom widerfctzte, einen der besten Söhne dieser Nation; Heute haben sie wegen desselben Prinzips Euer Hochwürden, einen der besten Söhne der deutschen Nation, in den Bann gethan. Sowie sie aber nicht im Staude waren, die Soune zu überwältigen, damit sic, Tag und Nacht schaffend, um die Erde sich drehe und letztere still stehe, so werden sie es auch nicht vermögen, die durch Sie verteidigte Wahrheit auf Kosten der Freiheit und der Menschenwürde zu verfluchen. Das sei Euer Hochwürdeu ein Snkknrs in jenem Kampfe, den Sie nicht bloß für die eigene Nation, sondern zum Heile dcr ganzen Menschheit unternommen haben. Wir beugen uns daher vor Ihnen, Kämpfer Gottes, mit der Bitte, die Versicherung unserer besonderen Hochachtung wohlwollend entgegenzuneh-men. Der Ansfchnß des czechisch-politischen Vereins in Pilsen." Daß die niedere czechische Geistlichkeit sich ebenfalls nngemein rührig zeige und die Errichtung einer böhmischen Nationalkirche, ankuü-pfeud an die von den Slavenaposteln Zirill uud Methvd im 9. Jahrhundert begründete, mit slavi-vischer Kirchcnsprache anstrebe, haben wir bereits erwähnt. Was geschieht nun dem allen gegenüber in Slovenien? Hat da auch nur ein einziger der Führer und Tonangeber, ein einziges Blatt, ein einziger Verein, eine einzige Körperschaft, eine einzige Vertretung das geringste Lebenszeichen von sich gegeben? Keine freie Regung, kein Anzeichen, daß es endlich einmal Tag würde, kein Lichtstrahl von irgend welcher Seite will sich dem angstvoll Harrenden zeigen. Sowie unter den Polen im Nor- den in dieser Beziehung alles tobt und stumm ist, so erhob sich hier — wir wollen die Altsloveuen, die Genossen der Bleiweis und Wurmbrand, deren ganze Thätigkeit ohnedies von der Sammlung des Peterspscnnigö in Anspruch genommen ist, ganz außer Spiel lassen — nicht einmal unter den Jinig-slovenen eine Stimme gegen die wahnwitzigen Sätze des päpstlichen Sillabns oder gegen die Lehre der Unfehlbarkeit, womit keine menschliche Vernunft, keine Wissenschaft, kein selbständiges Staatswesen bestehen kann. Während sonst in allen Vvlksstäm-men ein unbesiegbarer Zug herrscht, alle Verhältnisse auf freiheitlicher, rechtlicher und sittlicher Grund läge zu ordnen, durch energische Thätigkeit, durch verständige Volks- und Privatwirthschast die (Schüben der Vergangenheit zn tilgen nnd auf dem Wege des Fortschrittes uud der Bildung zu einem men schenwürdigen Dasein zu gelangen, scheint man sich hier in stummer Fühllosigkeit dieses Strebens zu begeben und sich zu einer blinden, gedanken- nnd rechtslosen 3Diaffe herabwürdigcu zu lassen, um wie eine willenlose Heerde dem Belieben der nationalen Häuptlinge, dcr Geistlichen und Taborredner, zu folgen. Man verlangt nicht von ihnen, daß sic Dol-linger-Adressen erlassen, daß sie dem berühmten Kirchenrechtslehrer ihre Zustimmung und Anerkennung aussprechen; aber das finden wir bedcmerns-werth, daß auch nicht ein Lebenszeichen vorliegt, daß sie für irgend welche Fortschrittsidee des Jahrhunderts empfänglich, daß sic, wenn etwa ein Bruch-theil von ihnen im Herzen anders denkt und fühlt, nicht den sittlichen Muth besitzen, dem Büuduiß mit den Feudalen, mit dem stumpfsinnigen aber heimtückischen Klerus zu entsagen und sich auf die Seite Feuilleton. Warum wir Gespenster sehen. (Fortsetzung.) Ju vieler Beziehung Ähnlichkeit mit dem ^raumen bietet jener Zustand des Geistes, welcher yausrg akute Krankheiten, namentlich Gehirnentzün-Zlt Evenfieber uud bergt, begleitet, das soge-lid)enC3Yanta'*tcn' hierbei werden alle mög-Kranten toeIc^e uur in der Einbildung des also in FotLlreeL,ße^?n' ^hört, gefühlt u. s. w., neren und äußeren Verwechselung der in- b°l -i»°m »V neu Verhältnisse ^. verminderten Bewußtsein kön- Ä geschieht dies, wenn wir' »A^ter "den?K'^" einer heftigen Gemüthsbewegnng befinde^ Ei c gespannte Erwartung veranlaßt uns, in ebem niendf e bdcr andere Anzeichen bes Kom- menden zu Horen, wir glauben die erwartete Person in jeder fernen Gestalt zu erkennen. Unter allen Affekten in dieser Richtung der wirksamste ist die Furcht, zumal eben diejenige vor Gespenstern. Viele sehen nur darum überall Gespenster, weil sie jeden Augenblick fürchten, denselben zu begegnen. Der Vorgang dabei ist ungefähr folgender: Der Aber- gläubische, welcher in verhängnisvoller Stimmung zur Geisterstunde sich an einem verdächtigen Orte befindet, bebt vor Furcht, irgend eine bestimmte oder auch eine ungewisse Erscheinung zu erblicke». Je ängstlicher er dieser Vorstellung zu entfliehen sucht, desto mehr belebt sie sich. Nun tritt ein verhäng-nißvoller Umstand hinzu. Rings ist alles finster und still, Nichts stört von außen her das sich mehr und mehr befestigende innere Vorstellungsbild. Da gewahrt das starre Ange in einiger Entfernung einen uubestimmteu Hellen Gegenstand. Der Seh-stern pflegt sich im Dunkle» so weit wie irgend möglich zu öffnen, um das höchste Maß von Licht cinzulassc», dadurch wird aber jede genaue Form-Wahrnehmung verhindert. Sobald aber das innere Vorstclluugsbilb eine unbestimmte Sinuenauregung von außen erhält, so formt cs dieselbe nach der herrschenden inneren Vorstellung zum Gespenste. Dieser Vorgang, wo also ein undeutlicher Sinnenreiz gleichsam in die innere Vorstellung gekleidet wirb, ist die sogenannte Illusion, ein niederer Grab des Gespenstersehens. Die Illusionen treten nun in wunderbarer Mannichfaltigkcit ans, und ein jeder wird aus der eigene» Erfahrung genug Beispiele wissen, wo er die tollsten und unähnlichsten Dinge in den fremdartigsten Vorlagen erkannt hat. Es sind namentlich undeutlich begrenzte und fchattirte Gegenstände, die zu solchen Täuschungen Aulaß geben, und wie überhaupt bei jeder Sinnesempfindung eine zusammengesetzte geistige Nachhilfe stattfindet, so kann man es geradezu als ein Gesetz des undeutlichen Sehens aufstellen, daß jede unvollkommene Aehnlichkeit dabei zur vollkommenen wird. Ich erinnere z. B. au die Thiergestalteu, die man sogar, ohne unter dem Einflüsse eines Affektes zu stehen, in den wechselnden Wolkeusormen erkennt, an die Mondgebirge, in welchen diese ein Gesicht, jene einen Mann, die Inder ein Reh oder einen Hasen zu erkennen beliebe». Bei dem Sehen im Dunkeln kommt noch hinzu, daß der Augenstern, um das Entsetzliche genauer zu scheu, sich zu verengern strebt, durch den Lichtverlust wieder erweitert wird und dadurch in einen zuckenden Wechsel geräth, welcher den Erscheinungen ein fürchterliches Leben verleiht. Dadurch wird jeder Leichenstein zum Gespenste, jeder mondbeschienene Birkenstamm zur Feengestalt. Daß aber in den meisten Fällen weißdrapirte Ge spenster gesehen werden, rührt natürlich davon her, des erkannten Rechten zu schlagen. Es wäre ihnen da die schönste Gelegenheit geboten, neben der Lauterkeit ihrer Gesinnung auch ihre politische Begabung zur vollen Geltung zu bringen. Während sonst überall die Feuersäulen politischer Erkenntnis; zum Himmel aufflammen, wird hier die Unwissenheit über alles Äußer-Heimische gehegt und gepflegt, ans keinem anderen Grunde, als „weil kein Mensck davon lebt, daß der andere etwas weiß, hingegen Tausende davon leben, daß die ändern nichts wissen." Dabei halten sie jeden Tag für verloren, an dem sie fei« Ketzergericht abhalten und gegen den kühnen Mün. chener Theologen und seine Anhänger nicht des Himinels strafenden Zorn herabrufen. Sie glauben, die Sache sei damit abgethan, wenn sie in die Welt Hinausrufen: „Nur Lutherauer, Juden und Heiden drängen sich vor und geben ihr Votum ab in einer kirch ichen Streitfrage." Und nicht einmal dieses Argument ist auf ihrem eigenen Grund und Boden gewachsen, sondern mußte ihnen von außen zuge-1 flüstert werden. Von Klubreduern, in Kasino-Ver-saminlungen, in klerikalen Blättern und von den Kanzeln ertönt immer wieder in tausendfältiger Abwechslung dies Argument. Sie sind eben zu verstockt und zu verrannt in ihre Borurtheile, als daß sie einsehen möchten, hier liege nicht eine kirchliche Streitfrage, sondern ein vorzugsweise politischer Handel vor. Wie wir gestern angedeutet, sind die seinen theologischen Unterscheidungen der altkatholischen Lehre und die in Rom ausgestellten neukatho-lischcn Satzungen für die Gebildeten keine Herzensangelegenheiten mehr. Um so wärmer ist ihre Teilnahme für die politische Seite der Sache. In Döl-linger und seinen Kampfgenossen feiern wir nicht die gelehrten Theologen und Kenner des Kirchenrechts, sondern die entschlossenen Borkämpfer wider die Anmaßung einer kirchlichen Obervormundschaft über den Staat, über die Familie, die höchsten Güter der Wissenschaft und freien Forschung. Alle Proteste, die bis setzt erflossen, richten sich einmüthig gegen die Einbürgerung der Grundsätze, wie sie in den berüchtigten Kanones über das Verhältniß von Kirche und Staat neuerdings zum Glaubenssatz erhoben worden sind, nachdem sie schon einmal als päpstliche Enzyklika das Staunen der gebildeten ^Welt erregt hatten. Einzig und allein in diesem Sinne fassen die Altkatholiken in Deutschland, Oesterreich und Italien, die Hochschulen, die Gemeindevertretungen und die liberalen Vereine die Sache Döllingers aus. Namentlich wir Katholiken in Oesterreich haben die Segnungen der Konkordatöperiode noch zu sehr im Gedächtniß, uns verkünden die zahlreichen Hirtenbriefe der Bischöfe, die Programme der Severinus-vereine, der Michaelsbruderschasten, der Thuns und WnrmbrandS, die den heiligen Krieg gegen dm modernen Staat und seine Einrichtungen predigen, nur zu deutlich, wessen wir uns zu gewärtigen haben, um nicht eine sattsam verständliche Rechtsverwahrung einzulegen. Diesen Bestrebungen möge sich anschlicßen, wem « um wirkliche Neugestaltung des Volkslebens zu thun ist, wer die ungeheuer» Versäumnisse nachholen will, welche bornirter Absolutismus und Pfaffenherrschaft verschuldet. Zur Nationalitätenfrage. Die „Presse" erhält folgende bemerkenswerthe Zuschrift: Das Ministerium hat, wie kürzlich gemeldet ward, die Länderchess beauftragt, binnen kurzer Zeit die Bevölkerungszahl nach Gerichtsbezirken nachzu-weisen und die Nationalitätsverhältnisse in Bezirken mit deutscher und slavischer Bevölkerung genau zu beziffern. Wenn die Länderchefs in derselben Weise verfahren, wie die statistische Zentral-Kommission, welche etzthin eine Uebersicht der anögegebenen Reichsgesetzblätter in den verschiedenen Landessprachen veröffentlichte, wohl zu dem Zwecke, um die Größenver-hältnifse der Nationalitäten Oesterreichs darzulegen, dann werden die Angaben ziemlich mangelhaft sein und zu ganz falschen Schlüssen führen. Es ist vorgeschriebe«, daß jede Gemeinde ein Exemplar des Reichsgesetzblattes in einer der bestehenden Landessprachen halten muß. In den s o-venischen Ländern, in K r a i« wenigstens, würden nun die meisten Bürgermeister deutsche Reichsgesetz-blätter halten, weil sie dieselbe« besser verstehen, als die slovenischen, allein der nationale Terrorismus läßt es nicht zu; der Gemeindevorsteher, welcher das deutsche Reichsgesetzblalt abonnirt, würde von den Agitatoren in Acht und Bann gethan werden. Diesem Umstande ist es zuzuschreiben, daß in Krain nur 88 deutsche, gegenüber 205 slovenischen Reichsgesetzblättern ausgegeben werden. Körnte n, wo die slovenische Bevölkerung ein Drittel der Ge-sammt-Bevolkernng ausmacht, wo aber der nationale Terrorismus nicht besteht, erhält ‘208 deutsche und nur 3 slovenische ReichSgesetzblutter. Zu welchem Zwecke das Ministerium die Erhebungen über die Nationalitäts-Verhältnisse machen läßt, weiß ich nicht, eS heißt, um dieselben bei dem Entwürfe einer neuen Wahlordnung zu Grunde zu legen. Ist dies der Fall, so wäre es wohl gut, die politischen Parteien aufzufordern, darüber zu wachen, daß nicht Fälschungen und Eskamotagen unterlaufen, oder wohl gar Zahlenverhältnisse angegeben werden, welche auf einer Fiktion beruhen. Der richtige Modus, die diationalitäts Verhältnisse festzustellcu, ist noch nicht gefunden, weder Ab- stammung, noch Sprache, »och Name entscheiden, es gibt sehr viele Deutsche, welche slavische Namen tragen, und umgekehrt. Viele Städte und Märkte md trotz ihres slavische» Nationalitäts-Gepräges durch den Einfluß deutscher Sitte nnd Kultur nahezu germanisirt, und nur eine kleine rührige Partei ver-ichert aller Welt, die Stadt ■£. sei slavisch. Die Nationalitäten in Oesterreich müssen gewogen und nicht gezählt werden! 2)er Bürgerkrieg in Frankreich. Ueber die Lage der beiden Kämpfenden wird der „Jndependance" aus Paris geschrieben: Wenn es einerseits der Kommune unmöglich ist, zu siegen, so ist es andererseits auch der Versailler Armee unmöglich, Paris mit Gewalt zu nehmen, falls die Nationalgarden die Stadt mit Ausdauer verthei-digen. Der Gefainmtverlust der Insurgenten Anfang der Revolution beträgt 14.500 Todte und Verwundete und 6000 Gefangene. Felix Pyat vertheilte am 3. d. im Stadthause Waffen a» Weiber, damit diese die Barrikade» vertheidige» helfe». Der Kommune ist übrigens ein Feind erstanden, den sie nicht wohl reaktionärer Gesinnung oder des Mangels an republikanischer Begeisterung zeihe» kann, der sein Leben dem Kampfe für das republikanische Prinzip geweiht hat: der alte Mazzini. In einein Artikel des Journals „Roma bet Po-polo" verwirft er unbedingt die Grundsätze der Koni-mutte und verdammt die jetzige Revolution in Pari* im Namen der Demokratie. „Der Pariser Ausstand," sagt er, plötzlich und unerwartet entstände«! j ohne einen vorausgedachte» Plan, vermischt mit einem rein negative», aus dem alte» sektirerische» Sozialismus entstandenen Element, verlassen von allen geistig bedeutenden Republikanern Frankreichs, bekämpft mit Heftigkeit und ohne brüderliche» Geist der Konzession von denjenigen Männern, welche die Fremden hätten bekämpfen sollen und es nicht wag' ten, mußte damit endigen, sich den Folgrrungk» herrschenden Materialismus zu ergeben *<•' Programm anzunehmen, welches, weint es sich jemals in ein Gesetz für das ganze Land verwandeln sollte, Frankreich in das Mittelalter zurückstoßen und ihm nicht für Jahre, sondern für Jahrhunderte jede Hoffnung auf Wiedergeburt rauben würde." Diese Verurtheilung Mazzini's ist der schwerste moralr-sche Schlag, der die Kommune getroffen hat. Politische Rundschau. Laibach, 6. Mai. Jnlaud. Der staatsrechtliche Wechselbalg des Grafen Hohenwart wurde, wie berichtet, im 93er* sassungSausschnsse mit großer Stimmenmehrheit verworfen. Auch nicht einer der zahlreichen Redner wußte der Vorlage eine gute Seite abzugewinnen. Selbst der Vertreter des Südländer-Klubs, der Jstrianer Vidulich, stimmte dagegen. Gras Hohen- \ warts Widerlegung der Angriffe, die gegen die Vorlage und das Ministerium erhoben wurden, war ungemein matt und nichtssagend. Unter diesen Umständen dürfte das Schicksal des Gesetzentwurfes entschieden sein und die Ablehnung im Abgeordneten* hause in der Sitzung vom nächsten Dienstag M einer eklatanten Majorität erfolgen. Die „Wiener Zeitung" veröffentlicht ein kaiserliches Handschreiben an den Unterrichtsminister, womit die Umwandlung der Krakauer „Gesellschaft der Wissenschaften" in eine „Akademie der Wissen* schäften" angeordnet wird. Ja, Akademien lassen sich dekretiren, ob aber auch Akademiker und Wissen* schäften, das ist eine andere Frage. Wir habe» Beispiele an der südslavischen und ungarischen Akademie. Ersprießlicher und ein dringenderes Bedarf-niß wäre es, wenn die Herren Polen einmal für den Volksunterricht und die Volksschullehrer etwas thäten. UW" Fortsetzung in der Beilage. *Hl weil in der Dunkelheit nur hellgefärbte Objekte zum Material für die Illusionen dienen können. Hierher gehört nun auch der Gebrauch, welchen der Träumende von äußern Sinnesanregungen macht. Geschrei, Schüsse und dergl. verwebt er in seinen Traum, blendendes Licht schasst ihm die Vorstellung einer Feuersbrunst, ein Druck aus der Brust oder am Arme schwört die Gestalt eines Alps oder Räubers empor. Dem Fiebernden wird zuletzt Alles, was er erblickt, lebendig. Die Draperien und Vorhänge des Zimmers werden ihm der Stoff, aus dem er lebende Gestalten bildet, um sich mit ihnen in Beziehung zu setzen. Von den bisher erörterten niederen Graden des Gespenstersehens kommen wir zu denjenigen, wo die innere Vorstellung stark genug geworden ist, um als Rival der von außen stammenden aufzutreten, wo sie des unbestimmten Formmaterials nicht mehr bedarf, und aus der Illusion eine Halluzination wird. Am lehrreichsten ist dieser Vorgang bei der Künstlervision zu verfolgen. Zum wahren Künstler wird nicht nur eine Begabung erfordert, gehaltvolle Vorstellungen aus sich heraus zu bilden, sondern sie müssen auch in uns zu einer solchen haftbaren Lebhaftigkeit gelangen können, daß wir |u Zug für Zug aus unserem Kopfe auf die Leinwand, auf das Klavier übertragen können. Indem nun der Künstler darnach ringt, eine solche Lebendigkeit zu erreichen, geschieht nicht selten mehr, als er verlangte. Plötzlich steht seine Fantasieschöpfung lebendig da neben der Staffelei. Solche Erscheinungen werden in großer Anzahl berichtet und sie sind durchaus glaubwürdig. Wie man von der heiligen Jungfrau erzählt, sie habe dem Maler Lukas selbst zu ihrem Bilde gesessen, so rühmte sich schon der Bildhauer Praxiteles, die Schönheitsgöttin sei lebendig in sein Atelier getreten; der alte Maler Theon von Samos, erzählt Onintilian, sei besonders reich an solchen Fan-tasmen gewesen, und von Johannes von Fiesole wird gesagt, er habe oftmals die Heiligen, welche er gerade malen wollte, in einer Art Verzückung vor sich erblickt. Mehrfach erwähnt solcher Visionen der Bildhauer Fellini in seiner Lebensbeschreibung, und bei dem unglücklichen Tasso erreichten die Gestalten seiner wachen Träume eine solche Lebhaftigkeit, daß er sich auch im Beisein Fremder stundenlang mit ihnen unterhielt, so daß man ihn für wahnsinnig hielt, ob er gleich in ändern Dingen völlig logisch und zusammenhängend dachte. (Schluß folgt.) Beilage zum „Laibacher Tagblatt" Nr. 104 Vom (i. Mai. Die Interpellation Rechbauers wegen der konfessionellen Gesetze harrt noch der Beantwortung. Dein Minister dürfte die Antwort schwer werden! Die Wahrheit will man aber nicht sagen, und diese soll nach einer Korrespondenz des „T. a. M,," darin bestehen, daß man in gewissen Kreisen sehr lebhaft agitirt, um das Konkordat oder, was gleichviel ist, den durch dasselbe geschaffenen Zustand aufrecht zu erhalten. Thatsache ist, daß in Rom die österreichische Gesandtschaft an der Spitze der päpstlichen Partei steht, welche sich von der italienischen Partei, selbst in sozialer Beziehung, in schroffster Weise sondert. Es geht dies so weit, daß man sich nicht mehr in denselben Salon« sieht, ja daß man nicht denselben „Eorso" mitmacht. Gras Trant in a n n s -dorff und seine Untergebenen gehen also nur mit diesen Römlingen um und bieten eine sonderbare Illustration zu den durch das Rothbnch veröffentlichten Beust'schen Noten. Hier sucht man natürlich alles auszubieten, um die höheren Kreise in der Abhängigkeit von Rom zu erhalten. Daß selbst die stärkste» Mittel, welche die katholische Religio« bietet, mcht unbenutzt bleiben, ist sicher, und so kann ich Ihnen, um nur eines zn erwähnen, als eine That-fache mittheilen, daß die Ertheilung der blos beding-ten° Absolution im Beichtstühle, insolange nicht die Folgen der neuen interkonfessionellen Gesetze beseitigt und durch Gesetze im römischen Geiste ersetzt würden, als das Mittel ersonnen und angewendet wird, um durch Gewissensbeunruhigung zu erreichen, was ®em Wege von Agitation«- und politischer Jn-"'igue noch nicht gelungen ist!! Der Klub der Südländer, mit dem Reichsrathsdeserteur Petrino innigst verbündet, beschäftigte sich jüngst mit dem Dinstl'schen Antrag auf Einführung direkter Wahlen. Die Herren Svetec, Costa und Baron Petrino führten das große Wort und erklärten es für einen Eingriff in die Autonomie der Länder und für eine Verletzung der Landesordnungen, wenn der Reichsrath ohne Zustimmung der Landtage direkte Wahlen einführen wollte. Es wurde beschlossen, gleich bei der ersten u)ung des Antrags sich gegen denselben zu erklären und gegen die Zuweisung au den Verfassuugsaus-schuß zu stimmen. Auch über die Polen ist der Klub schlimm zu sprechen, er findet es sonderbar, diß die Polen ihre Stimmen lieber den Kandidaten der Linken, als ihren ehemaligen Genossen vom Reichörathsslrike zugewendet hatten. Wie bereits gemeldet, hat sich eine Anzahl slovenischer Laudtagsabgeordueten ans Steiermark nach Wien begeben, um dem Ministerpräsidenten die Forderungen ihrer Partei zn Gc-müthe zu führen. Herr Voönjak soll als Führer dem Grafen Hoheuwart die „Wünsche" vortragen, welche während der vorigen Laiidtagssessiou in eine Interpellation an den Statthalter gefaßt wurden: Bereinigung aller Sloveneu von Steiermark, Krai>! und Kärnten in einem eigenen Königreich mit einem Landtage in Laibach oder Marburg; Ausstattung dieses Landtages mit vollem Gesetzgedungsrecht für den Umkreis des Königreichs „Sloveuieu" ; Einführung des Slovenischen als Amtssprache in allen kaiserlichen und Landesämtern, als Unterricht«-Mi?* •t'a^cu Volksschulen; Gründung von slove-Marimv* m"aiicn' Real- und Bürgerschulen in Nische,, nt1i?etJau 11 • f- w., Errichtung einer flove-2 Ä ‘ in ^ibach u. s. m. Es ist intet-c\uim!'lnhi’Lt 'L ^°rikalen der Steiermark die 'Ö S£*w allen Punkten uuter-derielben sl kv ^p'elswelse der Hauptforderung ibre 2„fti ^"'lchtung des Königreichs Slovenien^ ä“rStr4°"ii9,n' Favre^ bSi J?Le tcFc Depesche Bismarck's an 0ei'.io8ei'teit Friede»sverha»dlun-S Ultimatums und droht mit der Jiuckbcrufuug der diesseitiae» 'TVlenirtrii r ?0lße'bteffcn 'st Jules Favre am 4 nach Brussel abgemst, um die Friedensunter terhandlungen zu betreiben. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt in einem inspirirten Artikel: Eins steht unumstößlich fest: die Herren, welche im Namen Frankreichs die Präliminarien von Versailles abgeschlossen, haben sich nicht gescheut, Versprechungen zu mache», die zu halten sie für unmöglich erklären. Wie sie Krieg geführt, so schließe» sie Frieden. Ohne ÜJiittel zn haben, auch nur durch einen einzigen Erfolg den langen Krieg für Frankreich günstiger zu gestalten, führten sie mit der Frafe: „Keine» Fußbreit unseres Landes, keinen Stein von unsere» Festungen" Taufende von Braven in den nutzlosen Tod, erschöpfte» die Mittel, die ihnen zur Sicherung des Friedens gedient hätten, und schlossen endlich diesen Frieden, abermals in dem Bewußtsein, daß sie keine Mittel besäßen, ihn zu hatten. In der That, wenn man auch die Art und Weise, wie die Pariser Kommune hrer Opposition gegen die Versailler Regierung Luft macht, aufs schärfste verdammen muß, ist doch andererseits nicht zu leugnen, daß die Personen, welche seit dem 4. September Frankreich repräsen-tireit, wenig Anspruch auf das Vertrauen des Landes machen können, und wir müssen gespannt den Erwägungen der Natioiial-Versarnmluug entgegen-ehe», welche der sich ihr ansgedrängten Regierung das Mandat gab, auf Grund der Präliminarien Frieden zu schließen und nicht die Stipulationen dieser Präliminarien für unmöglich zu erklären. Aus Rom wird der „Pr." geschrieben: In diplomatischen Kreisen wird von einem äußerst heftigen Auftritt gesprochen, welcher am 28. April zwischen dem Papste und dein gegenwärtig interimistisch mit der Vertretung des ganzen deutschen Reiches beim päpstlichen Stuhle betrauten baierischen Gesandten Grafe n T auf fki rchen stattgefunden. Der Papst hatte nämlich den baierischen Gesandten elbst zu dieser Audienz einladen lassen und sprach ich in der bei ihm öfter vorkommenden heftigsten Weise über das Benehmen des Königs Ludwig in der Angelegenheit Döllinger aus. Pius IX. redete sich so in Zorn und Aufregung hinein, daß er endlich offen die Drohung aussprach, daß er auch dem Könige von Baiem gegenüber die kirchlichen Strafen in Anwendung bringen könne u. s. ro., so daß Gras Tansfkirchen sich genöthigt sah, mit aller Ehrfurcht zwar, aber doch mit Entschiedenheit den Papst daran zu erinnern, daß er mit ihm über einen Souverän spreche und er als Vertreter desselben gewisse Aeußerungen nicht zulassen dürfe. Nun fuhr der Papst, dessen Heftigkeit sich nahezu zum Paroxismus steigerte, auch über Tansfkirchen per-önlich los, so daß, dieser, welcher bisher zu den eifrigsten Anhängern der weltlichen Herrschaft des Papstes zählte, ganz entrüstet und auf das tiefste verletzt den Audienzsaal verließ. Den folgenden Tag erschien zwar sowohl Kardinal Antonclli als der Hausprälat des Papstes, Monsiguor Berranco, bei Tauff kirchen, um das Vorgehen des Papstes mit dessen körperlichen und moralischen Leiden zu entschuldigen und den Gesandte» zn bitten, die ganze Sache als non avenu zu betrachten, Alles dieses hindert aber nicht, daß matt in hiesigen diplomatischen Kreisen über das Vorgesallene auf das höchste allarmirt ist. Zur Tagesgeschichte. — Eine fürchterliche Pulverexplosiou ereignete sich dieser Tage bei Felixdorf. Zwischen diesem Orte und Theresienseld, rechts von der Eisen bahn, liegt eine Pulverstampse, aus der Dienstags zeit lich Morgens fünfzehn Zentner Pulver weggeführt wurden. Kurz darauf, um 7 Uhr, explodirte der übrige Pulvervorrath und unter donnerartigel» Getöse flog bas Gebäude in die Lust. Die Arbeiter hatten erst ange sangen, ihrer Arbeit nachzugehen und befanden sich fast fämmtlich in der Trockenkammer. Auf die erste Kunde von der Explosion eilten Aerzte von Felixdvr: und Wiener-Neustadt auf die Uuglücksstätte, außerdem Organe der Behörde. Arbeiter der umliegenden Fa buken und von den Pulvermagazinen schritten sogleich an die Wegräumung der Trümmer, was Anfangs durch die dichten Rauchwolken schwer von Statten ging. Bis Mittags hatte man neun Leichen der verunglückten Arbeiter hervorgezogen, die meisten bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Zwei Arbeiter wurden schwer verwundet aus dem Schutte gezogen und ins Spital nach Wiener-Neustadt gebracht. Sie werden schwerlich am Leben erhalten werden, ‘jioch immer ist man mit der Wegräumung der Trümmer beschäftigt, da befürchtet wird, die Explosion habe noch mehr Opfer gekostet. Es ist nämlich noch nicht konstatirt, wie viele Personen in der Pulverstampfe zur Zeit der Katastrofe sich befunden haben. Ueber die Ursache der Explosion, die bis nach Wiener-Neustadt gehört wurde und dort große Aufregung hervorbrachte, ist bisher nichts bekannt. — Ein aufrichtiger Magyar äußerte jüngst zu seinem Freunde: „Der Herr Pfarrer unseres Dorfes ;ft gewiß ein frommer Mann und mag besonders die Frauen nicht. Er hat immer eine Nichte bei sich. Wir sind beide schon alte Leute, ich und der Herr Pfarrer, uud ich habe alle feine Nichten gekannt und da habe ich ausgerechnet, daß der Herr Pfarrer fünfzehn Schwestern und jede Schwester dreizehn Töchter gehabt haben muß." — In welchem Maße, schreibt da» „Pester Journal," die Mißbrauche bei den Afsentirun-gen in Ungarn überhand genommen haben, davon gibt am besten das verbürgte Faktum den Beweis, demzufolge sich in einem Distrikte des BacS-Bodrogher KomitatS eine förmliche Aktiengesellschaft gebildet hat, welche sich die Befreiung der Militärpflichtigen gegen Entrichtung einer gewissen Geldtaxe zur Aufgabe stellte, wobei freilich die Betheiligten in den meisten Fällen die Geprellten waren, denn sie wurden wohl befreit, aber nur von ihrem Gelbe. Auch bei der heurigen Rekrutirung wollte diese Aktiengesellschaft ihr Handwerk treiben und nahm schon 2950 fl. von verschiedenen Parteien in Empfang, als der Ministerialkommissär Artner erschien und der Gesellschaft nicht nur da» Handwerk legte, sondern die ganze Sippschaft, darunter auch einen Arzt, an das kompetente Strafgericht abführen ließ, wo sie ihrer Bestrafung entgegensetzen. — Die Klausenburger mochten dieser Tage nicht wenig erstaunt gewesen fein, als sie einen goldbetreßten Herrn in einer wunderlich mit verschiedenen Wappen gezierten, vierspännigen Kutsche unter einem ausge-'pannten rotheu Regenschirme einherfahren sahen. Sollte es der König von Spanien, der geflüchtete Fürst von Rumänien, Louis Napoleon, oder sonst irgend ein entthronter glücklicher Erdensohn sein? Die Gasser sollten nicht lange im Unklaren bleiben. Der vermuthete fürstliche Flüchtling entpuppte sich gar batb als Wunderdoktor Saffafraß, welcher, sich im Wagen aufrichtend, feine Wunder-Elixire gegen alle entdeckten und unent-deckten Krankheiten mit dem Bemerken feilbot, daß er nach Verlauf von zehn Minuten einpacke und dann selbst für tausend Dukaten nichts mehr hergebe. Hunderte von Händen wurde» mit dem prixsixirten Guldenzettel dem Wundermann für das Universalmittel, das in jeder Apotheke um 10 kr. gekauft werden kann, ntgegengeftreckt. Der Mann soll auf seiner ersten Rundfahrt in den Straßen KlaufenburgS über 500 fl. eingestrichen haben. Daß es dumme Menschen gibt, welche sich auf diese Weise beschwindeln lassen, ist begreiflich; allein unbegreiflich ist es, daß die Klausenburger Behörde einen solchen Schwindel überhaupt gestattete und den Dr. Saffafraß nicht sofort vom Wagen herab an einen Ort kühler Denkungsart beförderte. — Ein Lieutenant, der früher in einer schlesischen Stadt gestanden und daselbst mit einem Mädchen ein Herzensbündniß geschloffen, wurde im vergangenen Jahre nach Berlin versetzt. Seine geliebte Marie kam nach Pommern und beide unterhielten einen Briefwechsel. Des Lieutenants Briefe wurden immer seltener, das Mädchen jedoch hoffte, daß sein LiebeSschwur kein leeres Fantom gewesen, obwohl sie nicht daS besaß, was der Herr Lieutenant wünschte; nämlich Vermögen. Dies fehlte. Statt der Briefe von Berlin kam einmal sogar ein Telegramm in wenigen Worten an. So vergingen sechs Wochen. Wer schildert aber die Ueberraschuug, als eine« schönen Tage« der Lieu- tenant von seiner geliebten Marie ebenfalls ein Telegramm empfängt. Es lautet wie folgt: „Geliebter Wilhelm! Laut empfangenen Briefes ist mein Onkel zu Trankebar in Ostindien als Millionär verstorben und ich bin die einzige Erbin seines Vermögens!" Der Lieutenant hatte nichts eiligeres zu thu«, als per Extrapost in das pommersche Städtchen einzufahren. Das treue Mädchen ist überglücklich; nachdem die ersten stürmischen Wallungen der Gesühle vorüber waren, bringt der Offizier das Gespräch auf die freudige telegrafische Botschaft — doch wer beschreibt seine Enttäuschung, als er erfuhr, daß die reiche Erbschaft aus einem Mißverständnis} im Telegrafen-Bureau beruhe, denn der Onkel in Ostindien war nicht als Millionär, sondern als Missionär gestorben. — Die Pariser Kommune hat ein eigene» Luftschifferkorps organisirt. Der Zweck einer Operationen mit Luftballons war während der Belagerung von Paris augenfällig; nicht so klar ist, wohinaus die Kommune mit einer solchen Organisation will. Herr v. Fonvielle sucht deren Zweck und Absicht in einem Schreiben an die „Jndependance" klarzumachen und äußert sich unter anderem über einen darauf einschlägigen kommunalen Erlaß: „Nachdem der Waffenstillstand unterzeichnet war, befaß die Post zu Paris sechs von dem Hause Godard und sechs andere von Uondartois konstruirte Ballons. Ueberdies wurde eine gewisse Anzahl von Bordeaux aus zurückerstattet, so daß die Kommune thatsächlich über etwa zwanzig BallonS verfügen dürfte. Wenn man die große Anzahl von Persönlichkeiten ins Auge saßt, die es in nächster Zeit gerathen finden dürften, die südwestliche Luftströmung zu benützen, um den gastfreundlichen Boden von Belgien zu gewinnen, so begreift sich die üble Laune der Kommune, die noch immer nicht den Eifer in der Beschaffung neuer Ballons genug eifrig findet." Mit dieser Briesstelle ist offen der Zweck der kommunalen Verfügung gekennzeichnet. Die Leute, die derzeit am Ruder der Regierung in Paris sitzen, wählen den Luftweg, um sich der Verantwortung zu entziehen, die sie demnächst Uber ihre wilde Wirtschaft und namentlich über die Verwendung von geplünderten Staats- und Privatgeldern zu legen hätten. — Die kommunistischen Blätter in Paris machen, was kernige Sprache anbelangt, sichtliche Fortschritte. Ein Journal wetteifert mit dem anderen in der Wahl recht kräftiger Ausdrücke. Hören wir z. B., wie sich „La Sociale" ausspricht, um das republikanische Feuer der Mitbürger anzufachen: „Es sind höchstens einige Hundert — wir wollen sagen ein Tausend — alter zahnloser Söldner, schmutziger Knechte: der Auswurf von Kaffeehäusern, Kasernen und Vorsälen. DaS Kaiserreich, welches sie früher für seine Zwecke benutzt, hatte ihnen eine Anstellung gegeben, ihnen eine Wirthschast eingerichtet. Sie waren Generale, Marschälle, Senatoren, Doktoren. Und dabei Diebe! Diese vielen Aemter wurden ihnen mit wunderbaren Gehalten bezahlt, mit fabelhaften Trinkgeldern ! Die Republik kam nun, um diese Wirthschast zu zerstören. Aber diese Räuber hatten sich an die Bequemlichkeit gewöhnt. Wie die Lorette, die in Milch zu baden gewöhnt ist und nach dem Schmause Glas und Teller aus dem Fenster wirft, so glaubten auch sie, daß sie nur das Allernöthigste verausgabten!.... Zweihunderttausend Franken jährlich — Jammer und Noch! — sie genügen gerade, um nicht Hungers zu sterben! Wohlan Jacques Bonhomme, frisch an'S Werl! Es erdröhne der Ambos unter deinem schweren Hammer, Schmied! .... das Schifflein, welches durch deine flinken Finger geht, fliege wie ein Vogel, Weber! . .. Du, Krämer, wirst das Eisen, die Stoffe mit Verlust verkaufen, und du wirst Bankerott machen; du wirst an deinem Herde Elende und Schande sich lagern sehen. Arbeitet alle, Tag und Nacht, ohne Lohn, ohne Rast und Ruh. Es handelt sich darum, Gold zu schwitzen, viel Gold, um den Kupplern der Senatoren das Honorar zu zahlen ..." — Die Cholera-Epidemie in Petersburg ist im Zunehmen; alle, die nur irgend die Mittel haben, ergreifen die Flucht. Die Zahl der täglichen Opfer ist bereits aus 100 bis 120 gestiegen Außer der Cholera grassiren in Petersburg auch der Tifus und die schwarzen Blattern, die ebenfalls einen epidemischen Eharafi« haben und zahlreiche Opfer fordern. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Turn er ball.) Wie wir bereits gemeldet, findet nächsten SamStag den 13. Mai in den Lokalitäten der Laibacher Schießstätte der Ball des Tnrner-vereins statt. Zu diesem in gegenwärtiger Jahreszeit außergewöhnlichem Feste werden Vereinsmitglieder und deren Angehörige freundlichst eingeladen. Mit heutigem Tage hat bereits die Versendung der Einladungskarten begonnen. Der Anfang desselben ist auf halb neun Uhr Abends festgesetzt. — (Gartenbauverein.) Der in Folge ungünstiger Witterung aufgeschobene Vortrag des Herrn Metz über Obstbaumschnitt wird dafür morgen, Sonntag , Nachmittag 4 Uhr im Vereinsgarten an der Triesterstraße abgehalten werden. (S l o v e n i s ch e U n i v e r s i l ä t S v o r I r ä g e.) Die „Grazer Tagespost" veröffentlicht den Protest, welchen seinerzeit der akademische Senat der Grazer Hochschule an das Unterrichtsministerium gegen die Einführung floveuifcher Vorträge an der Universität gerichtet. Darin heißt es unter anderem: Es bedarf wohl nicht erst des Nachweises, daß die gedachte Maßregel eine die ganze Hochschule angehende ist; denn sie ist nichts anderes, als die Einführung einer zweiten Unterrichtssprache an der Hochschule und würde — wenn auch jetzt nur für einige Fächer einer Fakultät entschieden — ein nicht zu bestreitendes, in seine» Folgen tief zu bedauerndes Präjudiz für die gefammte Hochschule schaffen. Die Mischung von Unterrichts-sprachen an einer und derselben Lehranstalt kann, — es ist dies eine alte pädagogische Wahrheit, die durch die Erfahrungen der neuesten Zeit leider nur zu oft Bestätigung fand — nun und nimmer gute Früchte tragen. In der That hat die Einführung einer zweiten Unterrichtssprache für den Schüler keine andere Folg?, als daß er nur die eine Sprache auf Kosten der anderen vernachlässigt, sonach in dieser das eindringende Verständniß verliert und die Gewandtheit im Ausdrucke nicht erwirbt oder die schon erworbene einbüßt. Die Schüler würden für den sehr zweifelhaften Gewinn, einige Fächer in flovenifcher Sprache vorgetragen zu hören und einige in ihrer Muttersprache neu erfundene termini technici zu erlernen, den gar nicht zweifelhaften Verlust eintaufchen, sich der Wissenschaft und der Forschung zu entfremden und allmälig das Verständniß für alle anderen Wissenszweige, die an der Hochschule gepflegt Kaden, zu verlieren! Die Hochschule sei ferner keine AbzüchtungSanstalt für den Staatsdienst, sondern eine Pflegstätte allgemeiner wissenschaftlicher Bildung, und es fei nicht abzusehen, warum slovenische Rechtshörer für den Gebrauch ihrer Sprache in ihrem künftigen Berufe erst geschult werden müssen, wenn die slovenische Sprache überhaupt fähig ist, als Amts- und Gerichtssprache zu dienen. Auch werde eine etwa vom Staate beabsichtigte Ausbildung der slovenische» Sprache dadurch nicht gefördert werden, daß einige juridische Lehrfächer slovenisch dozirt werden, da eine Sprache überhaupt nicht plötzlich und künstlich zu einer wissenschaftlichen Höhe hinaufgeschraubt werden kann. Derlei Versuche hatten stets nur klägliche Resultate und warfen die Bildung des Volkes, dem sie vermeintlich zugute kommen sollten, zurück. _____ Witterung. Laibach, G. Mai. Nachts heiter, aus dem Moraft und in der Savegegend streckenweise schwacher Reif. Morgens 9ie6el, Bormittags wechselnde Bewölkung, ruhige Lust, Wolkenzug aus Nord. Wärme: Morgens 6 Uhr + 2.0", Nachmittags 2 Uhr + 12.4° R. (1870 + 10.8°; 1869 + 13.0”). Barometer im sattelt 326.64"'. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 6.4”, um 3.1° unter dem Normale. Der gestrige 'Jürfrev schlag 4.20"'. Angekommene Fremde. Am 5. Mai. Elefant. Malli, Fabrikant, Neumarktl. — Perklet, Apotheker, Tscheruembl. — Pestotuik, Bezirksarzt, Tfchernembl. — Guttmauu, Wim. — Walbaum, Bauunternehmer, Graz. — Thomcm, Steiubiichl. — Jdlic, Stein. Böteudorser, Handelsreis., Wien. — Singer, Kaufmann, Graz. Stadt Wien. Avirovic, Kommis, Cilli — Drechsler, Kanfin., Marseille. — Gletzel, Ingenieur, Wien. — Ära-tochwil, Kaufm., Wien. — Kraus, Kansrn., Wien, — Merkel, k. k. Hofrath, Wien. — Piko, Jngeuieur. Verstorbene. De n 5. Mai. Ursula Mejac, Magd, alt 28 Jahre, im Zivilspital, nnd Matthäus Flere, Schneidergesell, alt 30 Jahre, im Zivilspital, beide au der Abzehrung. — Die wohlgeborene Frau Elisabeth Margurtiher geborne Edle v. Bndai, Mwe, alt 70 Jahre, in der St. PetersvorM Nr. MO an der Mckenmarkentzüilduug - Dem Herrn Jakob Menzinger, Hans- nnd Realitätenbesitzer, seine FM Barbara, alt 66 Jahre, in der Aapnzinervvrstadt 9tv. 71 an der Leberentartung. Telegramme. Wien, 5. Mai. (Reichsrath, Fortsetzung.) Antrag Groß wegen Mandatsdauer der Delegirten wird den, BerfassungsauSschussc zngewiescn. Dinstl begründet den Antrag ans direkte Rcichsrathswahlcn, indem er auf die in diesem Gegenstände geltend gemachten allgemeinen Argumente verweist, die Noth-wcndigkeit der Loslösung des ReichSrathes von de» Landtagen nachweist, betont, daß der Antrag nicht gegen Landtagsautonoinie gerichtet, sondern die Kompensation für größere Landtagsautonoinie sein soll. Der Antrag wird mit großer Majorität dem Ber-fassniigöansschnsse zugewieseu. Für Zuweisung stimmen anch die Polen, dagegen viele im Zentrum, die Tiroler und die Nationalen. Der Gesetzentwurf über Stenereinhebnng von ErwerbSiinternchinungen wird in der Ausschnßsassnng angenommen. Versailles, 5. Mai. Favre und Ponyer-Qnertier sind behufs einer Zusammenkunft mit Bismarck nach Frankfurt gereist, um gewisse, bei den Brüsseler Verhandlungen erhobene Schwierig " ketten zu regeln und möglichst rasch zur Unterzekch' nung definitiver Friedensverträge zu gelangen. Pri-vatbcrichten zufolge schasste die Kommnne den poli tischen Eid ab. Berlin, 5. Mai. Bismarck ist zur Bespre chung mit Favre nach Frankfurt gereist. Wiener Börse vom 5. Mai. Rtantsfond». iperc.Rente, öst.Pap. Mo. dt», öft.iiiSilb. i!ol< von 1854 . . . liefe von 1860, flanje Üofe von 1860, Fünft. tjräinienlch. c. 1864 . Gründen«.-OM. Steiermark zn5p(Lt. Kärnten, fticmi u. Küstenland 5 „ Ungarn. . ju 5 « Kroat. u. Slav. 5 „ Stedenbürg. „ 5 „ ÄOtlOE. »laticnalbant . . . Union - Benk . . . Kreditanstalt . . . 91. Ö. EScomPte-tScs. Lnalo-österr. Bank . Den. Bodenl.ced.-A. . Oest. Hypoth.-Bank. Eteier. Escomvt.-Bk. Franko - Austria . . Raif. tzerd.-Nordb. . Eüdbabn GUell'ch. . Hais. Suscieiö-«ahl>. Sarl> ;'iidwio-Bahn 6iei'üni'. iii|erteil . Etaatöbah». . . . 8ei|.titan^3ef."«b.. Fünfk.-Barcser L.-B. «lföld-Fium. Bahn . Pfandbriefe. flation. D.ÜC. eerloib. Uno. Bod.-Srcditanfi. Allg.öst.Bod.-Lredit. dto. in 33 u. eudj. . ®elb Ware i@clb 11'art 69.10 69.$J.Veft.$t»ot$..8eet.( 91.25 91.75j »7.— 97,10 JU500ftt. 112 25 112.60 1( 8.50 11 9 — bto. ißon« 6 pfcüt. 138 — Mil — 185.76 126 25 Vt-rbb. (100 ft. EM.) 97.15 97.60 89.— 89.20 139.75 139.75 135.— 136..'0 93.— 94.- 36.— 86.60 80.— 80.26 S?.60 81 — 74 75 75 748.- 747.— 268.— 268.50 ItO 30 280.50 900.— S 08 — 186.— 136 5! 26«.— 2(4.— 6«.—j 81.— !40 I — .— 111.25 111.50 2245 2247 178.30 173 50 223.— 223.35 163 60 163 75 172. - Il73.— 4K1.— 482.— 201.- 201 51 176 — 177.— 177.— 177 50 bto. iöonfl tiptSt. vi’ rbb. (loo ft. mn.) ©’eb. -8,(200ft. S.SB.l ElaatSbahn Pr. ©tiid SlaatSb. Pr. St. 1867 Rudols»b.(SOOst.ö.W.) Fran,-Ios.(200fl.S.) Lcbo. Srcbit 100 fl. ö. w. . Don.-Dampfs».-Ges. Jit 100 fl. CM. . . Zritiiet 100 ft. CM. . bto. 50 fl. iS. SW. . C ntt . 40 fl. ä.Bü. 92.7v 92.31 90.251 90.50 106.261106 70 87.- | 87.25 40 40 40 40 20 SO 10 £aT*n . _ Vals!» . . >r!ary . „ St. GenviS,, Winbischgrätz Walbstein . Kcglevich .... RudoIsSstift. loö.W V7ooheel(3mon.) ÄugSb.ioofl.südb.w. Franks. 100 st. „ flonben 10 Pi. Stert. Pari» 100 Franco . Mäusen. Kals.Müin-Diicatcn. SO-FrancSstii« . . . BerrinSihaler . . , eilbct . . 90.20 90 «;o 116.9,' 97 lO 163 25 163 7f) 100.— 102 — 122.— 124 - 58 — 6i).— 53.- 34.— 39.- 40.- 29.— 30.— 35.— £«.— 29.— 3;).- 21.50 nM 22.— *3 - 17.- 18 - 15.- 15.60 104.20 10*1.40 104.50 104.fü 125.10 125.20 5.901 5.91 9.92» 9.93 1.84» l.h4 122 50 122 70 Telegrafischer Wechselkurs vom 6. Mai. !>perz. Rente österr. Papier 5!).—. — !>perz. Rente österr. Silber 68.60. — 1860er Slaatsanleheu 96.80. Bankaktien 743. — Kreditaktie» 270.20. — London 125.—• — Silber 122.50. - K. k. Miinz-Dukaten 5.89'/.. - Na-poleonsd'or 9.91'/,. Gechiistszeitung. Die Eisenbahnen der österr.-nngar. Monarchie am Schlüsse des Jahres 187V. Aus Schönbergers Börsenbericht entnehmen wir, den Eisenbahnban in Oesterreich-Ungarn betreffend, die itadj> stehenden sehr interessanten Daten: Wir konstatiren mit gerechtfertigter Befriedigung, daß unsere Monarchie während der verwichenen drei Jahre in der Bermehrung der Eisenbahnen die zweite Rangstellung in Europa eingenommen hat, sie partizipirt zweitnächst mit 32 Perz., während Rußland mit nahe 70 Perz. den ersten Platz einnimmt. Dir relative Höhe dieser Ziffern wird übrigens dadurch erklärlich, daß namentlich Rußland im Eisenbahnbau hintern ändern europäischen Ländern so weit zurück war, daß es die äußersten Anstrengungen machen mußte, um denselben hierin mir einigermaßen gleichzukommen. . , Im Jahre 186!) nahm Oesterreich im Ban neuer Bahnlinien den fünften, nach dem Verhältnisse der Bahnlange zu seinem Flächeninhalte jedoch den neunten Rang ein. Im Jahre 1870 hat Oesterreich einen ernsten Anlauf genommen, da es in diesem Jahre 2615 Meilen Lvkomotiv-B-hnkn dem Verkehre übergeben hat. Deutschland "" 3af>vc 1809 E! teilen Eisenbahnen Frankreich 2289 " Rußland 1241 " Oesterreich 1148 ", ” und es kamen auf je 1000 Quadratmeilen Landes in Belgien.................... 688 Meilen England.................... 546 „ Niederlande................. 309 „ Schweiz..................... 257 „ Deutschland.................241 „ Frankreich ................ 232 „ Italien....................172 „ Spanien....................104 „ ^ Oesterreich . . . . 102 „ o , y,lr die Gesammtherstellung des im Jahre 1869 be-neyeilden Eisenbahnnetzes verausgabte England .... 4910 Millionen Dulden Frankreich . . . 3140 „ „ Deutschland . . . 1895 „ Oesterreich 944 „ „ Mit der Leistung des Jahres 1870 dürften sich die Ge-sammtkosten der österr.-ungarischeu Bahnen auf 1200 Mill. belaufen. • besitzt unsere österr.: ungarische Monarchie zirka 1400 Meilen Lokomotiv-Bahnen. 9 "n 1867 bis 1869 vermehrten sich die Bahnen der Laibach-Tarvis . . . Trautenan-Pelsdorf . Teschen-Sillein . . . Braunau-drenmarkt . Wottek-Hoschnitz . . Dentschbrod-Goltsch . Parschnitz-Hohenelbe . Zloczow-Tarnopol . . Essegg-Zombor-Villanye Ostrau-Friedland . . 13.6, Rudolfdahn, 2.—, Nordwestbahn, 9 —, Kaschan-Oderbergerbahn, 7.9, Elisabethbahn, 6.7, Nordwestbahn, 5.7, Nordwestbahn, 6.5, Nordwestbahn, 15.3, Karl Ludwigbahn, 15.-, Alföldbahn, 4.5, Osiran-Friedlandbahn. 261.5 Meilen. um 0 Perzent, 6 7 8 9 10 18 20 22 31 32 70 ■tttrtei und Griechenlands Belgiens Englands Frankreichs Schweden, Siorwegen, Dänemarks Portugals und der Schweiz der Niederlande Deutschlands Spaniens Italiens Oesterreichs Rußlands . Da in Deutschland, besonders aber in Frankreich der Kriegsereignisse wegen der Ban der Eisenbahnen beinabe gänzlich sistirt ist, so dürften wir der Länge der Bahnen dieser Länder bald erheblich näher kommen, da wir ittr Laufe MS Jahres 1871 in Oesterreich-Ungarn nahe 300 Meilen Bohnen eröffnen dürsten. Hiezu gehören die Strecken: ^lNz-B»dweis mit 13 Meilen; Gmünd-Tabor-Prag, dann ?glau-Znaim-Meißau 39 M.; Kaschau-Oderberg 35 M.: vsterr. Siordwestbahn 60 M.; Rudolfsbahn 25 M.; Villach* Franzensveste 15 M ; ungarische Ostbahn 40 M.; nnqar. ^taatsbahn 20 M ; Karpathenbahn 20 M.; ungarische Westbahu 15 M. u. s. w. In den nächsten Jahren werden auch mehrere Gebirgs-frchHcii zur Ausführung gelangen und der Geldmarkt kann M auf eine starke Inanspruchnahme gefaßt machen, da der «au derselben ein sehr kostspieliger ist. Die im Jahre 1870 in Oesterreich-Ungarn eröffneten Bahnstrecke» sind: 13.5, ungar 15.1, 1.5, 1- 10.5, 8.6, Etngesendet. Allen Leidenden Gesundheit durch die delikate Revalesciere du Barry, welche ohne Anwendung von Medizin und ohne Kosten die nachfolgenden Krankheiten beseitigt: Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut-, Athem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blut-aufsteigeu, Ohrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72.000 Genesungen, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zeugniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Pluskow, der Marquise de Bröhan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalesciere bei Erwachsenen und Kindern 50 mal ihren Preis in Arzneien. Neustadl, Ungarn. So oft ich meine innigsten Dankgebete zum allgütigen Schöpfer und Erhalter aller Dinge sende für die unberechenbaren Wohlthaten, welche er uns durch die heilsam wirkenden Kräfte der Naturerzeugnisse angedeihen läßt, gedenke ich Ihrer. Seit mehreren Jahren schon konnte ich mich keiner vollständigen Gesundheit erfreuen: meine Verdauung war stets gestört, ich hatte mit Magenübeln und Verschleimung zu kämpfen. Von diesen Uebeln bin ich nun seit dem vierzehntägigen Genuß der Revalescifere befreit und kann meinen Berufsgefchäften ungestört nachgehen. I. L. Sterner, Lehrer an der Volksschule. I" Blechbüchsen von % Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd. fl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — Revalesciere Chocolat6e in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tasten fl. 4.50, in Pulver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Tasten fl. 10, 288 Tasten fl. 20, 576 Tasten fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Wallfischgaste 8 ; in Laibach bei Ed. Mahr, Parsumeur und Anton Krisper; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg PiSztory; in Klagenfurt P. Birnbacher; in Linz Hafelmayer; in Graz Oberranzmeyer; in Marburg F. Kollet-nig; in Lemberg Rot tender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Bad - Eröffnung. Das an der Laibach nächst der Prula gelegene Marienbad ist mit 1. Mai d. I. eröffnet worden. Josefinc Ziakowski, (200—3) Bad-Inhaberin. Verkaufs-Anzeige. 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Franzensbad ist als Kurort ob seiner wundervollen Heilwirkung weltberühmt — dafür spricht die Zahl von 10- bis 12.000 Kranken, welche alljährlich dort Hilfe suchen und zum größten Theile auch finden. — Leider ist der Besuch dieses sehr kostspieligen Kurortes nur den Reichen möglich und wegen seiner entfernten Lage auch für diese höchst beschwerlich, ja oftmals deshalb unausführbar. — Für den Minderbegüterten ist Frauzensbad sozusagen verschlossen. Einer der gewichtigsten Faktoren des Franzensbader Heilapparates sind dessen Eisenmoorbäder. — Laibach besitzt in seinem Jahrtausende alten kolossalen Moorboden das ausgiebigste Rohmaterial, um geeignet angewendet, den Hilfesuchenden die böhmischen Moorbäder vollständig ersetzen zu können. Diese Möglichkeit glaubt die ergebenst Gefertigte durch die Laibachei Itilmmiiiiiiiähn glücklich realisirt zu haben, deren Anwendung unter die unmittelbare Leitung nnd Oberaufsicht des Herrn k. k. Sanitätsrathes und Professors der Geburtshilfe Dr. Alois Valenta gestellt ist, und welche Moorbäder, den Franzensbadern entsprechend, nach der Angabe des Herrn k. k. Professors der Chemie und Landesgerichtschemikers Hugo Ritter v. Perger zusammengesetzt sind. Diese Eisemnoorbäder wirken nach Angabe des obigen Frauenarztes vor allem heilkräftig: bei den verschiedenen krankhaften Störungen der Geschlechtssfäre des Weibes, wie Störungen in der Menstruation, gänzliches Ausbleiben der Menstruation, schmerzhafte Menstruation, zn reiche Menstruation, den sogenannten weißen Fluß, Unfruchtbarkeit; dann gegen Lähmungen überhaupt, Rheumatismus, Gicht it. s. f. Die hiezu eigens hergerichteten Lokalitäten werden am 1. Mai l. I. eröffnet, nnd ist der Preis eines einzelnen Moorbades sammt Reinigungsbade nach der Schlaminkonsisten; bon 90 kr. bis 1 fl. 20 kr. (189 5) Therese Salier, Bad-Inhaberin im „Höfel Elefant66 zu Laibach. L'tt'.S von Iz". r. j? iernma?: & Fr?« Lamderg in Seite t. ............:: ii>:reaer und für die Redaktion verantwortlich: Onomar Bamberg.