Vrisamtretteuö - Preise: Kür Laibach: Gauzjihrrg . . 8 fl. 40 kr. HalbjLbrig . . 4 „ 20 „ Bierteltüvrtg . 2 „ 10 „ Btonatltd) . . . — „ 70 „ Mit der Post TanzlLbrig...............12 fl. HalbiLdrig............... 6 „ virnrltithrtg.............» . gttt S-stell-ng in« Hau« »iertelj. 86 lt., »roetl. 9 ft. «meint Nummern 6 ft. Laibacher TJ agblatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. ReMetion: Bahnhosgaffe Nr. 16. Erprditt««S- * Inseraten-Vureau: Kongreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. v. Klein-mayr & Fed. Bamberg.) JnjerttanSpreise: Für die einspaltige Petit: i. 4 lt., bei wiederholter Einschaltung ä 3 tt, Anzeigen 618 5 Zeilen 20 Bei grLßeren Inseraten und Öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Kür compliererten Satz besondere Vergütung. Nr. 266. Montag, 19. November 1877. — Morgen: Felix v. B. w. Jahrgang. Das Banlstatut. Drr ReichSrathSabgeordnete für Ärain, Dr. Adolf Schaffer, stimmte In der am 14. d. statt-gefundenen Sitzung des Abgeordnetenhauses für das Eingehen in die Spezialdebatte über die Bankvorlage. Die Rede Dr. Schaffers lautet nach dem un-vorliegenden stenographischen Prokokolle vollinhaltlich wie folgt: „Von den beiden geehrten Herren Rednern, die vor mir das Wort ergriffen haben, hat der erste im Eingänge seiner Erörterungen erklärt, daß er den vorliegenden Gegenstand lediglich vom wirthschaft. lichtn Standpunkte zu betrachten gedenke. Der zweite derselben hat wieder im Entgegenhalte dazu die politischen Motive nahezu ausschließlich als maß. gebend bezeichnet. Meine Auffassung ist die, daß in btr vorliegenden Frage diese beiden Gesichtspunkte, der wirtschaftliche und politische, so innig mit einander verknüpft find, daß beide in gleicher Weise in Betracht gezogen werden müssen, und daß man znr richtig:» Beantwortung und Lösung derselben nur durch die nleichwerchige Berücksichtigung dieser beiden GesichtS. punkte gelangen kann. Von diesem Standpunkte aus werde ich mir daher erlauben, bei meinen nun folgenden Ausführungen auszugehen, und ich werde mich dabei einer, feite der Himinziehung aller Personalfragen ent» halten, anderseits auch nicht so weitgehende politische und staatsrechtliche Excursionen unternehmen, wie mein unmittelbarer Herr Voiredner. Wenn ich unter den Rednern für die Vorlage, welche das hohe Haus im gegenwärtigen Augenblicke beschäftigt, das Wort ergreife, so bin ich mir dabei vollkommen bewußt, daß ich nicht für etwas, das an sich betrachtet als etwas außerordentlich Wünschen-, werihes, als Vollkommenes zu bezeichnen wäre, ein. trete. Ein Bankstatut in einer etwas anderen Form würde vielleicht auch meinen Wünschen und An« s(Hauungen auf diesem Gebiete mehr entsprechen, wenn ich eben in der Lage wäre, dieselben ohne jede andere Nebenrücksicht zum Ausdrucke bringen zu können. Ich weiß ganz wohl, daß die gegenwärtige Vor. lagt in diesem und jenem Punkte eine anfechtbare ist. Allein Eines muß man sich doch fortwährend bei der Sache gegenwärtig halten: die Gesetze und Abmachungen, die uns bei dem sogenannten Ausgleiche vorgelegt wurden, find ja kein Werk, welches wir, wenn ich so sagen darf, au» dem Vollen Heraus» schaffen können, wo e« uns gestattet ist, unsere Anschauungen frei und rücksichtslos zur Geltung zu bringen und das denkbar Beste zu schaffen. Man muß stet» erwägen, es handelt fich hier — mehr oder weniger in allen diesen Fragen — um ein Compromiß zwischen zwei fich widerstreitenden Meinungen, zwischen fich gegenüberstehenden Interessen. Die Untersuchung kann daher naturgemäß nicht darauf gerichtet sein: was ist das denkbar Vollkommenste, sondern sie muß sich darauf beschränken: was ist uni er den gegebenen Umständen als das relativ Beste zu erreichen? So ist es auch bei der Bankfrage. Die Prüfung kann nicht die sein gegenüber dem vorliegenden Statute, ob e» denkbar wäre, eine zweckmäßiger organisierte Zetlelbank auszusinnen, sondern viel. mehr nur die, ob unsere Vorlage, wenn sie im Sinne der Beschlüsse des geehrten Ausschusses zur Wahrheit würde, noch eine Gestalt der Reich-noten« bank verbürgt, deren Wirksamkeit eine Gefährdung unsere» Geld- und Kreditwesens nicht nach fich ziehen und wobei eine Förderung der Entwicklung unserer wirtschaftlichen Verhältnisse zu erwarten fein wird. Darauf, glaube ich, muß die richtige Anwort gefunden weiden, und hiemit ist auch die Grenze bezeichnet, über welche hinaus Concessionen nicht gemacht werden können. Das ist, wie gesagt, in Kürze der Standpunkt, den ich bei meinen weiteren Erörterungen einnehmen werde. Bevor ich jedoch dem Gegenstände selbst näher trete, scheint e« mir angemessen, früher Umschau zu halten unter den Gegnern, welche diese Vorlage innerhalb und außerhalb des hohen Hauses gefunden hat, und die Meinungen etwa» näher zu prüfen, die unter den Widersachern der Vorlage zutage getreten sind. E» kann wol kaum überraschen, daß zahlreiche Gegner aufgetaucht sind, sehr verschieden aber scheinen mir die Motive zu sein, au« welchen dieselben zu ihrer Opposition geführt wurden. Unter den Gegnern erblicke ich in erster Reihe sehr verehrte Mitglieder von der anderen (rechten) Seite des hohen Haufe». Diese gehören zu den prinzipiellen Widersachern des herrschenden SistemS, und eine Opposition von ihrer Seite auch in der vorliegenden Frage kann mich daher in keiner Weise überraschen. Die Herren haben von ihrem Standpunkte durchaus kein Interesse, der Majorität de- IeMeton. Die Herrin von Kirdy. Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) „Wie seine Kauwerkzeuge arbeiten!" dachte Mr. Kirby. »Wie seine Gesichtsmuskeln in Bewegung sind! Wer diesen Menschen so essen sieht, muß un. bedingt an eine Verwandtschaft des Menschen mit dem Thiere glauben. Sonderbar ist e» auch, wie verschieden manchmal die einzelnen Mitglieder einer Familie find. Während Mr». Bullvck, die Tante diese« Barschen, nur die entsprechenden Kleider an-zulegen brauchte, um in jeder anständigen Gesellschaft erscheinen zu können, so daß ich mit ihr mich nicht zu schämen brauche, wenn ich wirklich die Absicht hätte, fie zu heiraten — wa« ich aber nicht thrni werde, — ist ihre Schwester, Mr». Wilkin», eine Frau der niedrigsten, rohesten Sorte, die im stände Ist, für Geld jede Schlechtigkeit zu begehen. Und »a» ihren Sohn betrifft, so könnte er ein ehrlicher Handwerker oder Arbeiter sein; aber er ist ein Vagabund, ein Strolch, ein gemeiner Verbrecher. Für mich freilich ist da» eben recht, da ich ihn, wie er ist, gerade gebrauchen kann. Wenn ich MrS. Bullvck heiraten würde, brauchte niemand zu wissen, daß fie die Tante dieses Taugenicht» ist; aber es fällt mir nicht ein, diese Thorhell zu begehen, und wenn sie darauf dringt, werde ich sie mir vom Leibe schaffen, ebenso wie diesen Burschen, wenn er seine Schuldigkeit gethan hat." Als Tim seinen Hunger gestillt hatte und die Reste der Mahlzeit zurückschob, sagte der Advokat: „Run mögen Sie un« eine Weile allein lassen, Mrs. Wilkin, damit ich mit Tim da« Geschäft ab« machen kann. E« wird nicht lange Zeit in Anspruch nehmen, und Sie haben dann noch die ganze Nacht, um mit ihm zu plaudern." Die Frau nahm da« Theebrett mit den Heber« bleibfein der Mahlzeit und entfernte fich. Al« ihre Tritte draußen verhallt waren, rückte Kirby seinen Stuhl näher an den Verbrecher, beugte fich etwa« vorwärts und sagte dann mit gedämpfter Stimme: „Run wollen wir uns offen au« sprechen, damit wir uns einander recht verstehen. Ich habe da ein Stück Arbeit, welches so ganz für dich geschaffen ist; nur mußt du dabei vorsichtig sein und klug handeln. Wenn du die Arbeit gethan hast, werde ich dir zur Auswanderung behilflich fein." „Mit zwanzig Pfund?" „Nicht doch! Wenn du die Arbeit gut ausführst, will ich dir Geld genug geben, daß du über den Ozean kommen und drüben ein Geschäft an« fangen kannst. Nur mußt du dich verpflichten, auch wirklich nach Amerika zu gehen!" „Natürlich! Ich werde ganz gewiß gehen," sagte Tim in bestimmtem Tone," dachte ober, daß er in Ballyconvor eben so sicher sein werde, wie in Amerika, und darum, sobald er das Geld in der Tasche habe, lieber dorthin gehen wolle. .Und nun, was für ein Stück Arbeit soll ich thun?" Der Advokat zögerte; er sah Tim eine Weile prüfend an, um fich nochmal« zu Überzeugen, daß dessen Aeußere« ihn berechtige, ihn zu feinem Vertrauten zu machen. „Du mußt wissen, Tim," sagte er dann leise, „daß ich einer der Vormünder meiner jungen Verwandten, der Lady Olla, bin —“ «Ja. ich weiß." hohen Hauses zu der befriedigenden Lösung des Gegenstände» zu verhelfen. Im Gegentheile, ich kann mir sehr leicht denken, daß bei dem Nichtzustandekommen derselben eine Situation geschaffen würde, bei der es den verehrten Herren auf der anderen (rechten) Seite de- hohen Hauses villeicht möglicher wäre, eine Verwirklichung ihrer Ziele zu hoffen, als es gegenwärtig der Fall ist; diese Opposition, meine Herren, begreife ich daher vollkommen. ________________(Fortsetzung folgt.________________ Parlamentarisches. Das Abgeordnetenhaus des Reichs rat hes setzte in der 305. und 306. Sitzung die Generaldebatte über die Bankvorlage fort. Die AuSgleichskommisfion de» Herrenhauses hat die Berathungen über das Branntweinsteuer-Gesetz beendigt und an demselben einige nicht unwesentliche Aenderungen vorgenommen. Die erheblichste derselben besteht in der Ablehnung der obligatorischen Produktensteuer; in einigen anderen Punkten wurden die Bestimmungen der Regierungsvorlage wieder aufgenommen. Der Ausgleichsausschuß wird demnächst den allgrmeinen Zolltarif in Berathung nehmen. Nach der in Abgeordnetenkreisen herrschenden Stimmung haben die Finanzzölle, wie sie von den beiden Regierungen vorgeschlagen werden, wenig Aussicht auf Verwirklichung. Am meisten Chancen scheint ein Antrag zu haben, welcher die Herabsetzung des vorzugsweise angefochtenen Kaffee- und Petroleum-zolle« auf die Hälfte de« von der Regierung empfohlenen Satzes bezweckt. Der genannte Ausschuß beschäftigte sich mit dem Zoll- und Handelsbündniffe, beziehungsweise Artikel VIII, betreffend den Ausbau des österreichisch ungarischen Eisenbahnnetzes in der Richtung nach der Levante und die Linie Steinbrück-Tiffek Nowi. Der Abg. D e f ch m a n n bemerkte: bet Alinea 3 wäre auch die ungarische Verpflichtung de» Ausbaues der Verbindungsbahn mit den dalmatinischen Bah nen zu betonen, da auch diese im Interesse des Orienthandels liege. Redner fragt den Minister, ob nicht anläßlich der Verhandlungen auch der eventuelle österreichische Anschluß der dalmatinischen Bahnen in Anregung kam. Namentlich wäre dies gerade gelegentlich der Behandlung des Grenzbahn Projektes von Notwendigkeit. am 14. d. sei nach vierzehnstündigem Kampfe total mißglückt. Man glaubt, die Russen werden wegen Mangels an Provisionen retirieren müssen. Kars wird heftig bombardiert. Die Russen, welche Verstärkungen erhielten, trafen Vorkehrungen, um Erzerum von der Nord-eite anzugreifen. Achmed Pascha» der Kommandant von Rustschuk, telegrafierte an die Pforte, daß die Russen beim Bombardement dieser Festung ohne Rücksicht auf da» Zeichen der Genfer Convention, von welchem das Militär.Hospital weithin sichtlich überragt wird, dieses letztere fortwährend beschießen und dadurch die Hauptmauer einer, zahlreiche Verwundete bergenden Abtheilung bereits zum Einsturz gebracht )abtn. Die Pforte signalisierte diese Thal den europäischen Mächten sowie dem ganzen zivilisierten Europa als einen weitern Beweis dafür, wie die Russen auch die Genfer Convention zu mißachten ortfahren. Bom Kriegsschauplätze. Die Lage der Russen im Schipka-Paffe ist Iritis*, da die türkischen Batterien die ganze Straße nach Gabrowa beherrschen. Die neuesten Berichte aus Erzerum sprechen sich sehr hoffnungsvoll über die Lage Mukhtar Pascha'« au». Ein zweiter Angriff des Platzes Politische Rundschau. Laibach, 19. November. Inland. Der „Deutschen Ztg." kommt die Mittheilung zu, daß die beurlaubten Offiziere ämmtlicher in Galizien garnisonierenden Regimenter plötzlich, die nach größten Entfernungen beurlaubten und die höheru Offiziere telegrafisch, einberufen wurden. AttSland. Die „Nat. Ztg.' schreibt: „Die deutsche Regierung werde die Unterstützung des Reichstages für Repreffalien gegen Oesterreich, nicht aber für eine Umkehr zur Schutzzoll-Politik gegen das gesummte Ausland finden. Die Haup schuld an dem Scheitern der Verhandlungen sei allerdings auf Oesterreichs Seite; die deutsche Ober leitung könne jedoch nicht von aller Mitschuld frei gesprochen werden." Die zwischen Deutschland und Rumänien abgeschlossene Handelsconvention wurde am 15. d unterzeichnet. Das „Mömorial Diplomatique" versichert, das englische Kabinett beobachte eine Annäherung Deutschlands und Rußlands mit Mißtrauen und verdopple seine Wachsamkeit und seine Rüstungen. ES sei bereit, den kriegführenden Parteien seine Mediation anzubieten. Der Pariser „Moniteur" spricht von dre ministeriellen Kombinationen, die gegenwärtig in Frage stünden. Die erste, welche die meisten Aussichten hätte, beträfe die Bildung eine« Kabinetts aus der verfaffungstreuen Gruppe des Se not«. Wenn diese Combination nicht zum Ziele führt, so würde der Marschall, nachdem er sich an keine der Gruppen der Linken wenden will, entweder ein Geschästsministerium oder ein Ministerium de» Widerstandes au» Mitgliedern der Rechten anstreben. Im letzter» Falle würde daS militärische Element in dem Kabinett überwiegen. Die konstitutionellen Senatoren erklärten, daß sie eine zweite Auflösung der Kammer nicht votieren, sonst aber den Marschall mit allen gesetzlichen Mitteln stützen werden. „Fanfulla" meldet: „Die italienische Regierung wurde durch das Berliner Kabinett eingeladen, ihre Ansicht bezüglich der Einführung eines allgemein giltigen europäischen Wechsel-gesetzes bekanntzugeben. Die italienische Regie' rung ist dem diesbezüglichen, von der deutschen Bundeskanzlei mitgetheilten Prmzipe beigetreten, und hat Minister Mancini die betreffenden Anträge bereits nach Berlin abgesendet. Die rumänischen Kammern find für den 27. d. einberufen. Rußland soll vollkommen darüber im klaren ein, daß ihm von österreichisch-ungarischer Seite — vorausgesetzt, daß nur Bosnien au« dem Spiel bleibt und in der Frage der Unabhängigkeit Serbiens nicht der Entscheidung vorgegriffen wird absolut kein Hindernis in den Weg gelegt wird, wenn sic Serbien in den Kreis der Aktion zieht. Ein Betreten serbischen Bodens durch russische Truppen bleibt allerdings ausgeschlossen. Die Hohe Pforte beschloß Schritte zur Beendigung des Krieges zu thun. Inzwischen sollen jedoch die Vorbereitungen für den äußersten Widerstand fortgesetzt werden. Oesterreichifcherfeit« wurde Montenegro verständigt, daß die Hafenfrage, welche Fürst Nikita vor Monaten angeregt hat, mit Waffengewalt nicht entschieden werden könne, da dieselbe höhere und allgemeine Interessen der Mächte berühre. Man glaubt, die Montenegriner werden die occupierte» Fort«, welche bloße Blockhäuser sind, wieder ver-lasten. DaS Bestreben Nikita'S, die Albanesen zu insurgieren, ist bis jetzt mißlungen. Fürst Nikita notificierte dem griechischen Kabinett, daß er die Absicht habe, in Nord-Albanien ein-zudringen, und daß er Griechenland zur Cooperation einlade. Zur Tagesgeschichte. — Prozeß Tourville. Am 17. d. M. verkündete der Tassationshof unter dem Präsidenten v. Schmerling das Urtheil im Prozeß Tourville. Dasselbe lautet: „Di« Nichtigkeitsbeschwerde wird zurückgewiesen und der Nichtigkeitswerber in die Kosten des Taffationsverfahren» ver-urtheilt. — Professor Karl Ludwig v. Littrow, Direktor der Wiener Sternwarte, ist in Venedig gestorben. ®r war der Sohn des weit berühmten Astronomen und einstigen Direktors der Wiener Sternwarte Joses Johann von „Kürzlich ist ein junger Mann ausgetreten, welcher Ansprüche auf die Grafschaft Kirby erhob, und dieser ist nun Graf und im vollen Besitze der Güter und Titel der Kirby«. „Da« weiß ich auch." „Woher weißt du das?" fragte der Advokat verwundert, fügte aber rasch Hinz«: „Ach, du hast e« in den Zeitungen gelesen. Dieses und die romantische Heirat der Ladh Helene Cheverton bildet ja das Tagesgespräch in der Presse, und in allen Klubs und Wirthshäusern wird die Geschichte besprochen. Der neue Graf wird der Löwe der Saison srin, wenn er sich nur zeigen will. Er ist ein hübscher Bursche und seiner hohen Stellung werlh." „Ist er jetzt im Schloß Kirby?“ fragte Tim. „Nein, er ist in Geschäften in Dublin. Ich sehe ihn oft, habe ihn sogar, da er mein Verwandter ist, eingeladen, in meinem Hause zu bleiben, was er jedoch ablehnte. Doch zur Säte. Meine Mündel, die Ladh Olla, steht jetzt unter meinem ausschließlichen Schutz, da Sir Arthur Coghlan sein Amt niedergelegt hat nach dem Verlust ihre» Vermögens. E« war nun mein Wunsch, daß Olla ihren Cousin heiraten sollte, aber sie will nicht. Sie ist ein wider-spenstige«, eigenwilliges Geschöpf und hat mir un-endlichen Kummer bereitet." „Das liegt so in der Natur der Frauen, daß sie den Männern Kummer machen," bemerkte Tim. „Sie war so rebellisch," fuhr der Advokat fort, indem er den Sträfling scharf ins Auge faßte, „daß ich genölhigt war, streng gegen sie zu verfahren. Kurz, Tim, ich brachte sie vor einigen Tagen in dieses Haus, und sie ist in diesem Augenblicke eine hilflose Gefangene." Tim schnellte auf seinem Stuhl in die Höhe. „In diesem Hause?" fragte er. „Ja, oben in der finstern Kammer," antwortete Kirby. „Sie hat weder Geld noch Freunde. Ich habe einigen Bekannten in Dublin gesagt, daß sie zu ihrer Stiefschwester nach Ballyconnor gegangen sei." „Nach Ballyconnor?" „Ja. — Aber da ist noch eins, Tim, und das ist die Hauptsache: das Mädchen ist mir im Wege." „Sie ist Ihnen im Wege?" wiederholte Tim fragend. „Ja. Wiederhole doch nicht jedes Wort, das ich spreche. Solche Worte find nicht angenehm genug, um ihre Wiederholung zu hören, und nicht unschuldig genug, um sie öfterer auszufprechen, als durchaus nöihig Denke an das Sprichwort: Wände haben Ohren!" „Und wenn sie Ihnen im Wege ist, was wollen Sie thun?" Der Advokat rückte noch näher und flüsterte: „Sie beseitigen!" Tim fuhr erschreckt zusammen und sah den Advokaten scharf und mit Entsetzen an. Dieses Wort gewählte ihm einen tiefen Blick in die Seele dt« Mannes, den er für die Rechtschaffenheit selbst gehalten ; der Mann, der stets die Maske der Freundlichkeit und Unschuld getragen, entpuppte sich jitzt als einer Seinesgleichen oder doch als einer, der in moralischer Beziehung nicht viel höher stand als tr. „Sie beseitigen?" wiederholte er, ungeachtet der Ermahnung Kirby's. , „Ja," hauchte der Advokat hervor; »und Pu wirst mir dabei helfen?* ' (Fortsetzung folgt.) Litho o, stand diesem seit fern Jahre 1881 als Gehilfe bei und wurde nach dessen Tode im Jahre 1841 sein Nachfolger sowol alS Direktor der Sternwarte wie als Professor der Astronomie an der Wiener Universität. Er hat zahl-reiche verdienstliche astronomische Schriften verfaßt. — Attentat? Am 17. d. M. ist in Berlin ein Individuum verhaftet worden, angeblich ein Pole, bei welchem ein Revolver vorgefunden wurde. Der Verhaftete ist verdächtig, ein Attentat auf den Kaiser Wilhelm beab-sichtigt zu haben. — Türkische Bürgergarde. Der Sultan übergab am 16. d. M. der Biirgergarde in Konstantinopel die Fahnen. Er hob in seiner Ansprache hervor, die Ehre der Nation erfordere die Bertheidigung des Vaterlandes, seiner Rechte und seiner Würde durch Ausübung des allgemeinen Kriegsdienstes. Er sei glücklich, durch Schaffung der Bürgergarde zur Vermehrung der Streitkräfte beizu-tragen. (Bott möge die Fahne ein Zeichen der Unabhängigkeit und Wahrung der Rechte der Türkei fein lassen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Personalnachricht) DerGyrnnasialprosessor Herr Dr. Alexander S u p a n wurde Bonfeite des Unterrichtsministeriums als Pnoatbocent für Geographie an der Universität in Lzernowitz bestätigt. — (Vom Tage.) Der hiesige Militär-Beteranenverein feierte das Namensfest der Kaiserin Elisabeth gestern durch Anwohnung eines Gottesdienstes und abends durch Theilnahme an einem Fesikonzerte in Schreiners Bierhalle. — Im GlaSsalon der Kasino - Restauration konzertierte gestern in Gegenwart vieler, in bester Stimmung befindlicher Gäste die Militärmusikkapelle. — Die im Wahrsten Hause ausgestellte zweite ilbtheilung der Blasphoto-flraphien von Schweizer Gebirgslandschaften, namentlich die Eikpartien am Mont-Blanc, fand gestern bei den zahlreich erschienenen Beschauern ungeteilten Beifall. — Herrn I. Entreß' Menagerie am obern Petersdamme erfreute sich gestern eben auch eiues zahlreichen Besuches. Diese Menagerie zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, daß die wilden Thiere (Löwe, Tiger, Leopard, Hyäne, Wölfe und Riesen» schlänge) im jugendlichen Alter stehen, gut genährt sind und ■sehr rem gehalten werden. — (Der heutige Jahrmarktstag) verlief nach jeder Richtung flau. Die Zeit des Einkaufes ist für den Herbst zu spät, für den Winter zu früh; in Schnitt-waren einiger Verkehr ; Hvrnviehaustrieb ziemlich bedeutend, jedoch Qualität desselben unter mittelmäßig, einige wenige gut genährte Stücke erstanden Käufer aus den Nachbar« - Provinzen; Pferde-Auftrieb sehr schwach und die vorgesührten Stücke von nicht beachtungswürdiger Beschaffenheit. — (Ein vollständiges Aichamt) wird im Marktorte St. Martin bei Littai errichtet werden. — (Der Verein der Aerzte in Ärain) hielt ■am 14. d. eine Versammlung ab. Zahnarzt P a i ch e I de-monftrierte praktisch die Bereitung de» Suftgafe« und dessen Ansammlung in einem Kautschukballon als Reservoir, und sprach weitere über die Vor- und Nachtheile der diesbezüglichen, in neuester Zeit immer mehr und mehr in Gebrauch kommenden Narcotisterung. Bezirksarzt Dr. Kapier theilte das Ergebnis der Erhebungen mit über das seinerzeit in der »kaibacher Zeitung" erwähnte Familiendrama in Weßniz, woselbst in einer Familie binnen eilf Togen sech« Personen zwischen 4 bi« 24 Jahre alt starben. E« wurde als Todesursache zweifellos DiphtheritiS conßtmert, und wurde diese Krankheit durch die Leibwäsche eines vier Wochen vorher in Zavogl an DiphtheritiS verstorbenen Kindes nach Wrfjniz übertragen. Diese« Ereignis ist ein sehr interessanter Beitrag zur Kenntnis der Jucuba-tionSfcouer und Malignität der DiphtheritiS. SanitätSrath Dr. Fux zeigte einen durchschnittlich circa 2 Zentimeter ticken und 7 Lentimeter langen Harnstein vor, welcher bei einer Frauensperson spontan durch die Harnröhre aus-geflogen worden war. Professor Dr. B a l e n t a referierte über eine künstliche Fehlgeburt, welche er zur Lebens-icttung einer gleichzeitig au Eierstockwassersucht leidenden Frau am Ende des fünften SdjnmngerfchaftSmonateS mit bestem Erfolge einleitete. — (AUS dem Amtsblatte.) Kundmachungen, ■betreffend: 1.) die preßgerichtlichen Bestätigungen der Beschlagnahme der Nummer 254 deS .Laib. Tagbl." und der Nummer 124 des „Slovenec"; 2.) die Dazverpachtung in Warasdin; 3.) die Besetzung der Rechnungsrathsstelle beim Rechnungsdepartement der hämischen Landesregierung; 4.) die Lieferung von Materialien zur Bekleidung des Gefangen - Wachpersonale« in der hiesigen Strafanstalt; Ü.) die Lieferung von Tauwerk und anderen Hanffabrikaten für das k. k. See-Arfenal in Pola; 6.) die Verleihung von neun Stiftungen für Bürgerstöchter, Bräute, Familienväter, Witwen und Dienstboten; 7.) die Anlegung neuer Grundbücher in den Katastralgemeinden Pivka und St. Tri nitas; 8.) den Verkauf von Materialabfällen im Seearsenale in Pola; 9.) den Ausbruch der Rinderpest in Sepsi Szent-György des HämmSzSker Comitates in Ungarn; 10.) die Verleihung der Jerouschek'schen Studenteustistung. — (Das erste Konzert der Philharmoniker) wurde mit Marschners Ouvertüre zur Oper „Der Vampyr' eröffnet. Die Aufführung dieses Tonstückes, sehr effektvolle Stellen und einige recht einschmeichelnde Motive bringend, kann — nach Abzug der falschen Töne der Hornisten — als eine meisterhafte bezeichnet werden. In Herrn Richard S a H l a begrüßten wir einen Violinvirtuosen ersten Ranges, einen würdigen, eminenten Nachfolger des großen Violinspielers Pagonint. Wir hörten von ihm den ersten Satz aus dem ersten Violinkonzerte Paganini's, Wagner-Wilhelmjs „Sllbumblatt* und Fiorillo-Sahla's „Capriccio." Der junge Grazer Virtuose ist vollkommen Herr seiner Beige und seines Bogens; phänomenale Technik, bewunderungswürdige Reinheit im Passagen-, Flageolet- und Accorden-spiel, meisterhaftes Staccato und Spiccato, fester, sicherer, kräftiger und ausdrucksvoller To«, gefühlvoller Vortrag, elegante Bogenführung, feuriges Spiel bei Passagen, hinreißender Zauber bei Gefangstellen sind die Attribute des wertheu Gastes. Die Zuhörerschaft, darunter die Damenwelt, sogar die kaum aufgeblühte, zahlreich vertreten, spendete den vorzüglichen Leistungen, für den ihr zutheil gewordenen Hochgenuß, stürmischen Beifall und ein Dutzend Hervorrufe. Die Violinpiecen des Herrn Sahla bildeten die Glanzpunkte deS gestrigen, beziehungsweise ersten Konzert-abendes. Frl. Schipek, Mitglied der hiesigen landschaftlichen Bühne, bewährte auch im «onzertsaale ihre vortreffliche Schule. Mit großer Bravour sang das Fräulein eine Arie aus Mozarts „Zauberflöte", das Staccato bis ins hohe F klang rein unb eoütönig; minder günstigen (Erfolg erzielte Frl. Schipek mit der Polonaise au« der Oper „Mignon“ von Thomas; diese Piece liegt außer den Grenzen jenes Gebietes, las Frl. Schipek derzeit zu beherrschen vermag. Die reich talentierte junge, fleißige Opernsängerin ersuhr reichen Beifall und wiederholte Hervorruse, die ihr zur Aufmunterung, aus der künstlerischen Balm mit Fleiß und Ausdauer vor« und fortzufchreiten, dienen mögen. Das Streichorchester executierte die prächtige, im Kammermusikstile gearbeitete zweite Serenade aus C-dur von R. FnchS. Der erste Satz wurde äußerst nett, der zweite mit großem Gefühlausdruck, der dritte energisch und der vierte Satz vonfeite der Beiger beinahe zu energisch Borgetragen; jeder Satz dieses TonwerkeS erinnert an Motive der größten Tonmeister, namentlich Haydn, Mozart, Beethoven und Mendelssohn. Die Zuhörerschaft folgte in gespanntester Auf. merksamkeit allen vier Sätzen und bezeugte ihre Befriedigung durch beifälligen Hervorrlls des Gesellschafts-Musikdirektors Herrn N e d v e d. Mächtigen Eindruck machte der virtuose Vortrag des TodtentanzeS (Danse macabre) von Saint-Saen« für das Orchester, wahrlich eine höchst originelle (Komposition und ebenso originell instrumentiert, reich an Effectstellen. Ein prächtigerer Abschluß des ersten Konzertes konnte wol nicht gesunden werden, al« R. Wagners „HuldigungSmarsch" für das Orchester. Selbst die Feinde des Erfinders der Zukunftsmusik mußten eingestehen, daß Richard Wagner nicht nur Himmel und Erde durch die Bewalt der Töne in Bewegung setzt, sondern mit dem Star-len auch das Zarte äußerst sinnreich, wohlklingend und wohl-thuend zu vermälen weiß. Die gediegenen Leistungen des Orchesters fanden verdiente Anerkennung. — (Landschaftliches Theater.) Der vorgestrige Abend brachte durchaus heitere Sachen. In dem Tlz'schen Lustspiele „Er ist nicht eifersüchtig* excellierten Frl. N. Butze (Cäcilie) und Herr Ströhl (Rentier Bau-mann), namentlich letzterer in der vermeintlichen Bergis» tmtgsszene j recht lebhaft spielte Herr Heilung (Dr. Hohendorf) die simulierte Eifersuchtsszene. — Das einactige Lust- j spiel „Ein Ritter der Damen", von A. Bergen, verlies sehr 1 präcise, und erregten die Erlebnisse deS Trägers der Hauptrolle, die Herr Direktor Fritzfche in da« lebhafte Kleid hüllte, große Heiterkeit. Frl. Anselm gab die Rolle der in taufend Artigsten versetzten „Baronin Henriette" vorzüglich. Beide Lustspiele erfuhren eine freundliche, beMllige Aufnahme. — Die bekannte Operette „Mannschaft an Bord" bewahrheitete das alte Sprichwort: „Ende gut, olles gut." Neue Gewerbe-Ordnung. (Schluß.) Unter jugendlichen Hilfsarbeitern find nach dem Entwürfe einer neuen Bewerbe-Ordnung Hilfsarbeiter bis zum vollendeten 16. Lebensjahre zu verstehen. Kinder vor vollendetem 12. Jahre dürfen zu regelmäßigen gewerblichen Beschäftigungen ntot verwendet werden. Kinder vor vollendetem 14. Lebensjahre dürfen nicht länger als sechs Stunden täglich verwendet werden; auch ist der Gewerbe-Inhaber verpflichtet, sie zur Erfüllung der gesetzlichen Schulpflicht anzuhalten. Jugendliche Hilfsarbeiter zwischen dem vollendeten 14. und dem vollendeten 16. Jahre dürfen nicht länger als zehn Stunden täglich beschäftigt werden. Die Bewerbebehörde kann eine Verlängerung dieser Arbeitszeit um höchstens eine Stunde und auf höchsten» vier Wochen dann gestatten, wenn Naturereignisse oder UnglückSfälle den regelmäßigen Geschäftsbetrieb unterbrochen oder ein vermehrtes Arbeitsbedürfnis herbeigeführt haben. Der Handelsminister wird im Einvernehmen mit dem Ministerium deS Innern im Verordnungswege jene Industriezweige bezeichnen, bei welchen jugendliche Hilfsarbeiter gar nicht oder nur bedingungsweise verwendet werden dürfen. Die Arbeitsstunden dürfen für jugendliche Hilfsarbeiter nicht vor fünf Uhr morgens beginnen und nicht Über nenn Uhr abendS dauern Zwischen den Arbeitsstunden muß den jugendlichen Hilfsarbeitern mittags eine Freistunde gewährt werden. An Sonn- und Feiertagen dürfe* jugendliche Hilfsarbeiter im Gewerbebetriebe nicht beschäftigt werden. Die Ausnahme jugendlicher Hilfsarbeiter bei Gewerbe-Unternehmungen darf nicht erfolgen, bevor mit Zustimmung des Later» oder Vormundes denselben ein Arbeitsbuch übergeben wurde. Al« Lehrling wird angesehen, wer bei einem Gewerbe-Inhaber zur praktischen Erlernung deS Bewerbes in Verwendung tritt, ohne Unterschied, ob ein Lehrgeld vereinbart wurde oder nicht und ob für die Arbeit Lohn gezahlt wird oder nicht. Jene, welche wegen eines Verbrechen« überhaupt oder wegen eine« aus Gewinnsucht begangenen oder gegen die öffentliche Sittlichkeit gerichteten Vergehen« oder einer derlei Uebertretung verurteilt wurden, so wie jene, welchen da» «echt, Lehrlinge zu halten, entzogen wurde, dürfen minderjährige Lehrlinge weder ausnehmen noch die bereit« aufgenommenen länger behalten. Um minderjährige Lehrlinge halten zu dürfen, muß der Gewerbe-Inhaber daS 24. Lebensjahr Bollendet haben. Die politische LandeSfielle ist ermächtigt, in Fällen, welche einen Nachtheil oder Mißbrauch nicht besorgen lassen, eine ausnahmsweise Bewilligung zu ertheilen. Die Aufnahme minderjähriger Lehrlinge bat auf Grund eineS LehrBertrageS zu geschehen. Der Lehrvertrag ist der Vertrag, durch welchen ein Bewerbe-Jnhaber sich verpflichtet, die Fertigkeiten eines Gewerbes einer ändern Person zu lehren, welche hinwiederum verpflichtet wird, für den erstem zu arbeiten; beides unter gewissen festzusetzenden Bedingungen und während einer vereinbarten Zeit. Der LehrBertrag kann mündlich oder schriftlich abgeschlossen werden, in beiden Fällen muß er jedoch bei der Genossen» schaftsoorstehung oder, wenn sür das Gewerbe keine Genossenschaft besteht, bei der Bemeindebehörde schriftlich verzeichnet werden. Bei der Aufnahme einr« Lehrlings kann eine Probezeit bedungen werden, während welcher jeder der beiden Theile nach Belieben zurücktreten kann. Die Probezeit darf zwei Monate nicht übersteigen und ist in die Lehrzeit ein« zurechnen Der Lehrling ist dem Lehrherrn zur Folgsamkeit, Treue, Fleiß, Verschwiegenheit und anständigem Betragen verpflichtet und muß sich nach dessen Anweisung im Bewerbe verwenden. Ein minderjähriger Lehrling ist der häuslichen Zucht des Lehrherrn unterworfen; er genießt dessen Schutz und Obsorge. Der Lebrbtrr hat sich die gewerbliche Ausbildung des Lehrlings angelegen sein zu lassen und ihm die hiezu erforderliche Zeit und Gelegenheit durch Verwendung zu anderen Dienstleistungen nicht zu entziehen. Er hat den minderjährigen Lehrling zu Arbeitsamkeit und guten Sitten, zur Erfüllung der religiösen Pflichten, zum Besuche M gesetzlich vorgeschriebenen Unterrichte- anzuhalten, jede Mißhandlung desselben zu nnterlaffen, ihn gegen solche »cnjeitt ter Arbeit-- und Hausgenossen zu schützen. Vom Büchertische. Geschichte der religiösen Aufklärung im Mittelalter, vom Ende des achten bis zum Anfang des vierzehnten Jahrhunderts, von Hermann Reuter, Berlin, «erlag von W. Hertz. Diese« au« zwei Sünden bestehende, scharse Kritik übende Werk konstatiert in der Einleitung die Aktion der zur absoluten Weltherrschast aufstrebende» römischen Hierarchie schon zur Zeit de& MiltelalterS, beleuchtet Da« Erwachen der Opposition gegen die römische Kirchenautorität, die Geburt des Protestantismus und Die Geltendmachung des Lernunftrechtes. Der Berfaffer gibt im «erlaufe seiner Äritil folgendem Jdeengange Ausdruck: Eine Tbeologie, eie sich nicht einmal bemüht, da« Wesen und die Aufgabe der Wissenschaft zu begreifen, kann sür die allgemeine Bildung wenig leisten. Theologisches Wissen, Kenntnis »er dogmatischen Satzungen und historischen Erscheinungen ist noch »eit entfernt, Wissenschaft zu fein, wenn es außer Zu-fammenhang mit dem allgemeinen Wissen und der allgemeinen Sernnnft bleibt. Es ist sehr bequem für die Herren Theologen, wenn sie die nöthige Autorität besitzen, ihre üihrmeinungen als göttliche Offenbarungen zu vei kündigen, und auch die Macht in Händen haben, um jede Opposition als diabolische Eingebung mit dem Bannt zu belegen. @ett fei Dank, daß wir die Zeiten hinter uns haben, wo derartige Autorität und Macht gegolten und daß wir auch die geeigneten Mittel besitzen, die Wiederkehr solcher Zeiten zu verhindern. W.nn eine Wissenschaft Nutzen schaffen (oll, fo muß sie den denkenden Beist er-leuchten und aufklären; thut sie da« nicht, gibt sie nur tobte«, unfruchtbares Wissen, jo ist sie eben noch feine Wissenschaft, sondern nur der Schein einer solchen. Eine Offenbarungs-Autorität, die das Ringen des menschlichen «eistes nach Licht und Aufklärung hindert, erweist sich sofort al« eine falsche, angemaßte, tyrannische. Soll die Freiheit der Wissenschaft erhalten bleiben, fo darf es keine kanonische Philosophie geben; kein Philosoph, kein wissenschaftlicher denkender Forscher wird sich eine solche oktroyieren lassen, eine solche können nur Theologen wünschen, denen nur darum zu thun ist, die Aufklärung zu verhindern und die Inquisition wieder einzuführen. Die wahre Wissenschaft ver-«einen die Theologen zu pflegen, auch wenn sie von der Wissenschaft nichts verstehen; die kirchliche Autorität genügt, um die wahre Erkenntnis dem menschlichen Geiste zu vermitteln. Da« Dogma wird über den Begriff der menfch-litten Wissenschaft erhoben. _______________________________ Angekommene Fremde am 19. November. 6,tel Stadt Wie«. N-nwirth und Stern, ff fite., Ls-, kathurn. — Saüoredo, Italien. — Maser. Äätnien. — »ein, Oberlieutenant, Rannisch und Buchler, Kaufleute, Wien. - Braune, (Bottschee. — v. Sittrow, Fregattenkapitän und «iatlano, Fiume. — Wiedefpick, Nürnberg. — Bierman, Triest. — Steven«, Dresden. — Schink, Saget. — Heinrich, Äfm., Karlstadt. 6*tCl Elefant. Senghel und Rothschild, «anifcha. — Pollak, Neumarktl. — Seine, Gottschee. — Jagalitz Kaioline, RuvolsSwerth. — »ittner, Beamter, Trifail. — Galin, Adjnnct, Waffenfuß. — Tfchira, Beamter, Triest, dotrt Eurova. SDietlica, Brusavin und Weiß, Triest. Webrt«. Baden Leonhard und Baden Aloisia, Waidegg. — ÄetSiÜnik, Scherouniz. — Jeran, Fabrikant, und Supaniii, Triest. — Etemberger, Feistriz. — Merbnrger, Beamter, WelS. — Baildon, Beamter, Wien Telegramme. Petersburg, 18. Novcmber, offiziell Kar« wurde heute um 8 Uhr morgens nach zwölfstündi. gem Kampfe erstürmt. Wiener Börse vom 17. November. Allgemeine Staat«-feftutd. «afciemnte............. Silbenente............ Goldttnte............. StaatSlcfe, 1839. . . „ 1854. . . „ 1860. „ I860(6tel) 1864. . Crundentla|tungt- ©btiflülionen. Galizien............ Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . Ungarn .............. Andere iiffentkiAe Anlehe«. Donau-Regnl.-Lose Itng. Prämienanlchen Wiener Anlehen . . Aetien e. Aanlea. Kreditanstalt f.H.u.G E«conlpte-Ges., n.ö. . jliationalbanl. . . Geld 63-10 6H-60 73-90 302'— 107-60 113 121-50 138-50 86 75-25 77:0 78- 104- 79- 90-- Aelien o. Sranipocl-Aalecnehmangen. Alföld.Bahn.......... Donan - Dampfschiff -Elisabeth-Westbahn . FerdinandS-Nordb. . 8ranj>Joseph-Bahn. Galiz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Czernowitz -«loyd-GeseÜschast . . Ware 65-80 66-7(1 74 — 304 — 108— 113-50 1*2— 138-75 86*50 755 78'- 78-50 104-50 79-50 90-50 202-25 828 112— 112 »0 333 - 335 158f-0ll59-50 1920 12b- 238 120-50 394- 1925 128-50 238-25 121— Geld Ware , 108— . 115-. 253-50 76-— . 107-25 101— 8h 97-30 92-25 105 7? Nordwestbahn - . . RudolsS-Bahn . . . Staatsbahn . . . . Südbahn............. Ung. Nordostbah» . ^Pfandbrief«. Bodenlreditanstalt in Gold........... in österr. Währ. . Nationalbank. . . . Ungar. Bodenlredit- Priotiläi»-®Uig. Elisabethbahn, 1.6m. Ferd.-Nordb. i. Silber iranz-Ioseph-Bahn. »aliz.K-Lndwigb,l.E. Oeft. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn Staatsbahn, 1. Ein. Südbahn & 3 Perz. * 5 „ . jpriontlofe. Kreditanstalt .... Rndolfsstistnng. . . Devisen. London ............. Seldferlen. Dukaten...............5 70 20 Franc«.............9-57 100 d. Reichsmark . . 58-90 Silber................106-40 108-50 115-50 253-75 76-50 107-75 104-50 89-25 97*40 92-50 Witternng. Laibach, 19. Nodember. Vormittags trübe, nachmittags heiter, schwacher O. Wärme: morgens 7 Uhr -j- 21®, nachmittags 2 Uhr -(- 6 6' C. (1876 + 6 4'; 1876 + 8‘4'C.) Barometer im Fallen, 737 73 mm. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme + 5 7', bat gestrige + 3 9°, beziehungsweise um 2-3° und 0 6* über dem Normale. Spitzwegerich-Saft. Dieser unschätzbare Saft dient als Heilmittel für Brust« und Lungenleiden, Bronchial.Berschleimung, Husten, Heiserkeit sc. Eine große Flasche sammt Anweisung kostet 80 kr., eine kleine Flasche sammt Anweisung 60 kr. Depot sür Jtrain bei Victor v. Trnltöezy, Apotheker „zum goldenen Einhorn" in Laibach. Rathaus-platz Nr. 4. (503) 10-6 163— 13-50 168-50 13-75 11910 119-20 Telegrafischer Kursbericht am 19. November. Papier-Rente 63 20. — Silber-Rente 66 65. — Bold. Rente 74.—.— 1860er Staats.Anlehen 113'—. — Bank-actien 820. — ffreditortien 203 60. — London 118-70. — Silber 106-30. — Ä. k. Münzdukaten 5 67. — 20-Franc-Stücke 9-54-/,. — 100 Reichsmark 58 75. Verstorbene. Den 16. November. Eva Slatner, Zigarrenfabriksarbeiterin, 47 I., Zivilspitai, Tuberkulose. Den 17. November. Michael Lukatsch. Lmtsdiener, 66 I., Rain Nr. 6, Gehirnlähmung. — Margaretha Pei-ttif, Arbeiterin, 41 I., Zivil-pital, Lungentuberkulose. Den 18. Novcmber. Gregor Puntar, Inwohner, 68 I., Zivilspital, Lungen-ödem. Lebensmittel.Preise in Laibach am 17. November. Weizen 9 fl. 43 kr., Korn 6 st. 50 kr., Gerste 5 fl. 85 kr., Hafer 3 fl. 41 kr., Buchweizen 6 fl. 50 kr., Hirse 5 fl. 69 kr., «nkurutz 6 fl. 60 kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 3 fl. 4 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 Ir., Schweinfett 80 kr., Speck, frischer, 62 kr., Speck, geselchter, 70 kr., Butter 80 kr. per Kilogramm; Eier 21/, kr. per Stück ; Milch 7 kr. per Ater; Rindfleisch 54 tr., Kalbfleisch 52 kr., Schweinfleisch 52 kr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 5 kr., Stroh 1 fl. 78 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 kr, weiches Holz 4 fl. 50 kr. pr. vier L.-Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. pr. 100 Liter.__________________________________ Theater. Heute (ungerader Tag): Feftvorstellung zur Feier deS NamenSfesteS Ihrer Majestät ° der Kaiserin Elisabeth. Bei festlicher Beleuchtung des äußern Schauplatzes. Monsieur und Madame Denis. Komische Operette in 1 »et von JacqueS Offenbach Borher: Ein glücklicher Familienvater. Original-Lustspiel in 3 Acten von Börner. Morgen bei aufgehobenem Abonnement (geiader Tag) Zum zweitenmale: Faust (Margarethe.) Oper in 5 Acten von Eh. (Sounot). ' Pariser Gkas-Motograpkien (Kunst-Ausstellung). Born 18. bis 21. November ist ausgestellt: VIII. Serie: Reise dnrck die Schweiz und Mont-Blane-Besteigung, II. Ablheilung. Zu sehen im Hause der Handels-Lehr-anstalt am Kaiser Josefsplatz Nr. 12. Geöffnet von 10 Uhr vorm. bis 8 Uhr abends. Eintritt 20 kr. (537) 22 Eine Partie (Slasbiller ist zu verlaufen, au* einzeln. Gedenktafel über die am22.Novem« brr 1877 stattfindenden Siettattonen. 8. Feilt., Sedmak'sche Real., Navajneselo, BD. Adelsberg. — Reass. 3. Feilt)., fflitai’fcte Real.,BruhanavaS, BG.Sroß laschiz. — 3. Feilb., Tom> Äi'sche Real., Stope, BS. Großlaschiz. - 3. Feilb., No-vak'sche Real., Podgoro, BB. Großlaschiz. — 2. Feilb., Majntinger'scheReal., Eandia, BG.RudolsSwerth.— 2. Feilb., Strel'sche Real., Naflensuß, »G. Nassensnß. - 2. Feilb., Marolt'sche Real., Großlaschiz, BB. Großlaschiz. — 2. Feilb., Miklaviii'sche Real., Gmaina, BG. Sittich. - Reaff. 3. gib., Marolt'sche Real., Podpoljane, «G. Großlaschiz. - 1. Feilb., Koschar'sche Real., Gottschee, «G. Bottschee. Wie»» billigte üinkaufg- Guellc. Weihnachts-Ausstellung. Iaibach, Elesantengajsc 11, Mckinann'sches Haus. JSk rs ö o «- 8 <3^ fr» es osl » 8 ao <*£- cT tu 5 » e er es ■1- 5 s "S §'4 1« s» 9» 9 Wien» billigste Einkauf«- «utile. Eröffnungs-Anzeige der iieifWcfe-Jlusßeffung des Samt Friedmann aus $3i% Praterstraße Nr. 26. Hier: Nr. 11 Elefantengasse Nr. 11 im Luckmann'schen Hause. Ich erlaube mir einem hochgeehrten P. T. Publikum die Anzeige zu machen, daß ich in den nächsten Tagen eine prachtvolle Weihnachts-Ausstellung, bestehend aus den neuesten, schönsten und billigsten Gegenständen in Holz, Leder, Bronce und Glas, dann Spielwaren, Haus-und KUchengerUthen, sowie einem reichhaltigen Lager von Winter-Wirkwaren, eröffnen werde, deren Besichtigung täglich von 8 Ui>r morgen» bis 9 Uhr abends Dem P. T. Publikum freistehen wird. Es wird meine Aufgabe sein, durch wirklich staunende Billigkeit und Solidität meinet Waren die Zufriedenheit, die ich mir durch 18 Jahre deS Bestehens meines Geschäftes stets erworben, auch fernerhin i* erwerben. Den genauen Tag meiner Eröffnung werde ich an dieser Stelle und durch Maueranschlag besonders bekannt geben. Mit Hochachtung Sazar Friedmann, (566) 3-3 Union Iischer. Weihnachts-Ausstellung. Kaibach, Elefantengasse 11, Fuckmann'sches Hans. Wien» billigftt Einkaufs- (fintUt. re «v re S er Wen» btttllk einkanfS fintllt. Druck Bon 3g. v. Sleinmam * geb. Bamberg. Verleger: Dttomar Bamberg. Für die Ätdection verantwortlich: Franz MAller.