Mittwoch, 3l. Juli 1«W. K»,^. Iahrgluist, Zeitmg. ÄanlM?!^""^"": «N«t Poflvllitndun«: „anzjahllg fl. l», halbz«hl>« sl. 7,00. I« «omplotl: llllul V«,"' halbjähli« sl.b.50, Yil» bl« ZustlNnn« lu« Hau« »anzjähll« fl. l. — I«,ert»,»«,,»«»l Y«r ^ >»n,llate b»« ,„ 4 ^eil«li 2»lr., „«oh«!« per .><>:il« ü ^ < <"!> öslcr,n «»lldttbelilnz«,! d». »ngrcs?play «, d!« ««bactlo» Vahnhofgassc ««, Sptlchftunbnl ber «ebaction täglich vrn 10 bis I» Uhr vormltlaz«, — Nufl.-lr. ssanM)riss. . Iifl.-lr. 3ZäL- ' 3 " l>0 „ halbjährig . . 5» „ 50 „ m°nV'" ' ?"75„ Vierteljahrs . 2 „ 75 „ °""l ch . . I „ 25 „ monatlich . . - „ <>2 „ ^ b n,. ^' ^ Zustellung il, s Hc, us s ii r hiriiae "nuenten per Jahr 1 Gulden. Prällumeralio»lü»Ver '" "lie nngewöhnlich hohe Temperatur, welche sich qe t nn '" ber nördlichen Zolle allßcrordcntlich stci- von lltt bis 39 Grad tlire, "" hatten nnd oft wiederkehrende Tempera- " m,t 3l) Grad Cclsiils im Schatten nnd darüber der.!' vö'""^ch häufig, nud zwar aus den Ländern "urdllchen Zone berichtet. » V^l'ch der Niederschlage ergab sich ein dnrch-Liint, " Unterschied zwischen'den Alpen- und Karst. ^>s/" und -Gebieten, theillmisc auch zwischen den t^ h" am Nordrande, besonders am Nordostrandc l!a„,""p^lien einerseits und den nördlich der ge-°»deri i<« ,^ gelegenen Ländern und Landstrichen clllsai? ^"h^'nd nämlich erstere durch zahlreiche letzte "'^ Gewitterregen erfrischt wurden, herrschte in lchlvack'p ?t!'^ absolute, theils dnrch seltene nnd sehr sonder« - ^«tterregen unterbrochene Trockenheit, be-»nd ^." der Zeit vom 1. bis 12. d. M. Am 12. d. M. Neten !!n " - ^ Agenden Tage stellten sich in der bezcich« ^hllll^ i'emlich allgemein unter vorübergehender Ab-^la>l U>t>k lm Elbe-Thale von Melnil abwärts unter ^benvA?H "' verheerenden Orkan — sowie auch rin. ki^ ,. "'^". Stürmen ausgiebige Niederschläge ^"derll >,-^ ' lcdoch keine längere Negenperiode ein, ^>,,« l? bald wieder einer vorherrschend heitelcn >!!!»^^adkNiederschläge fast ausschließlich im Gefolge von Gewittern sich einstellten, waren Hagel« schlage sehr hänfig. Die in d.r Hauptsache schon seit Aufang Mai anhaltenden Gegensätze in Aeziehnng auf die Nieder« schlagsverhältlnsse bei gemeinsamer hoher Temperatur bewirkten entsprechend große Unterschiede im Saaten-stände. Wählend dieser Jahrgang in Tirol zu den gesegnetsten seit vielen D.'cennien, in den übrigen Alpen- und Karstländern wenigstens zu den guten ge« hört, gilt derselbe für den weitaus größeren Theil Galliens und für beiuahe ganz Schlesien als ein vollständiges Missjahs, für die größeren Th»ile Böhmens und Mährens wenigstens für ein ungünstiges oder minder günstiges Jahr. Wcfentlichc Vlrschildeicheitcn im Stande der einzelncn Getreide-Arten in einer und derselben Gegend komimn in diesem Jahre kanm vor, uud kö'unen sich füglich die Schätzungen der einzelnen Getreide-Ernten je auf die Gesammtheit des Getrridcs beziehen. Auch die in normalen Jahrgängen srhr großen Unterschiede bezüglich des Beginnes nnd der Becndi. gung der Ernte zwischen den Ländern der nördlichen, mittleren nnd südlichen Zone entfallen diesmal znm größeren Theile, ja nicht srlten wurden od^r werden gewisfc Ernten in drr nördlichen Zone früher be-gonucu odcr wenigstens früher beendet als in der mittleren, ja selbst als in der südlichen. In der nördlichen Zone ist im allgemeinen im Laufe drr Berichts' Periode eine wesentliche Vrrschlcchttrnng des Saaten» standcs eingetreten, da die aosgieblgen Niederschlage ausblieben oder zu spät kamen, welche den nothleidcnd gewordenen Saatenstand retten oder in vielen Fällen sogar noch in einen recht erfreulichen hätten umwan» deln können. Die Roggcnerntc ist in den Gctreidelagcu gröhtcu-theils beendet — in vielen Gegenden Böhmens schon seit Mitte Juli — die Ernten des Weizens und der Gerste sind im allgemeinen im vollen Züge, in manchen Gegenden schon beendet; Hafer ist größtentheils der Reife schon srhr nahe, Frühhafer wurde auch schou lheilwnse gcerntet. Roggen, Weizen lind Gerste lieferten oder versprechen in den Alpen- uud Karstländern überhaupt gut mittlere nnd gute, speciell in Tirol, namentlich Nord-Tirol, nud in Vorarlberg gute nnd sehr gute Eruten. Gut mittlere und gute Getreide - Ernten sind anch für die nicht mehr zu dm Alpen gehörigen Theile von Obcrösterreich. dann das Hügellandgebict von NicdcMerreich, für die Karpathen-Bezirke und für das Vorgcbirgsgebiet dcr Vulowiua zu verzeichnen oder zu erwarten. In Böhmen kommen zwar anch gut mittlere bis sehr gute Getreidc.Ernten uicht eben selten vor, besonders in den Bezirken des südlichen, westlichen und nördlichen Randgcbirges und in den an diese angrenzenden Bezirken, namentlich Mies, Postelberg, Kaaden, Luditz, Saaz, Tnrnau, Münch^ngrätz, anch — jedoch seltener — in Mähren; doch liegen die Bezirke mit besseren Ernten umgcbcn von Bezirken mit schwach mittleren, so dass sich für kein großes Gebiet von Böhmen und Mähren die Ernte als gut oder gut mittet bezeichnn, lässt. Die Getreide - Ernten in den übrigen Gegenden von Böhmen. Mähren so wie im Gebiete der Ebene von Nirdcrösterreich und in den Karpathen < Bezirken Galiziens werden größtentheils als schwach mittcl be» zeichnet, und schwanken die Angaben nnr zwischen mittet und schlecht. Als durchschnittlich schlecht bis sehr schlecht müssen die Getreide-Ernten in Schlesien und in Ga-lizien — mit Ausnahme der Karpathen - Bezirke — bezeichnet werden. Die Klagen über Nothreife und kurzes Stroh, schwache, schartige, manchmal sogar taube Achren, leichte, flache, unentwickelte Körner bei allen genannten Getreide-Arten und über verhindertes Ausschossen der Gerste wiederholen sich in den meisten Berichten aus den Ländern und Gebieten, deren Ernlc als schlecht oder als schwach mittet bezeichnet wurde, auch Klagen über Brand im Weizen und in der Gerste sind nicht selten. Der Stand des Hafers in den verschiedenen Gegenden der Reichshälfte entspricht den für das übrige Getreide anfgestclltcn Schätzungen, doch sind Hafer« saatcn in manchen Gegenden noch crholungbfäbig. wo dies bezuglich der Gcrstensaateu nicht mehr der Fall ist. Auch der Stand der Hülsenfrüchte unterscheidet sich wenig von jenem des Getreides, doch kann derselbe im allgemeinen um ein Geringes günstiger gelten, da Nothrcifc seltener ist. Mais, welcher zumeist bereits Kolben angesetzt hat, sl»ht mit verhältnismäßig seltenen Allsnahmen, welche sich anf Sandböden beziehen, fehr schön nnd berechtigt zur Hosfmmg auf gute nnd vorzügliche Ernten. Bei Czcrnowih gibt es breits drei Meter hohen Mais; auch aus Tirol wird über ungewöhnlich hohen Wuchs desselben berichtet. In einigen Gegenden Kärntenil wurde derselbe durch Engerlinge stark geschädigt. Die Nachrichten über Raps. welcher zumeist bereits gedroschen wird, lassen dessen Ernte beinahe noch etwas nngünstiger erscheinen, als dieselbe im vorigen Berichte geschätzt wurde (die Hälfte einer Durchschnittsernte). Die Kaltoffeln haben der Dürre im allgemeinen ziemlich widerstanden, nnd hat sich ihr Stand infolge der lchten Regen lmsentlich gebessert, so dass er mit Ausuahme des Wiener Beckens und eines ziemlich gro- Feuilleton. Noreubilder aus Ärain. ^'" Nli« au, die Wiesenflora um Lalbach. k'"echits^.""! ^ Stadt dehnt sich ein Wicsenkranz; MttseitZ M.der Nuseubacherberge »ud des Golovc. l e Niesenn '^.'! d" Stadt uud dem Moorgebiete. !>> Die M'"l^ ^"de Mai in der bcstcn Eutwick« ^VbacherbI'I'Mchen, welche sich am Fuße der . "lern neb: ?. «"^n, werden zumeist voll süßen " unter "5! ' ""lircnd saure Gräser odcr Scgqeu s„l llieiht ° ,"" "'Ucl'weise auftreten. N"' die Ar!.. " ^«1" nach ihrer Häufigkeit, so ss5" raqt iN^ ^ "achstchnlder Reihe. Der h^he dz^n b mr,^ "bchm Grasarlen weit empor; um ^Hafers "l "°" ^ goldig glänzenden Rispen N? VlH..^" lene des flmnnigen Hafers, dessen A.1?-V den weich bchäart sind. Dann fol en das derbe Knäulgras, das leicht ft2' das K m^'l,ras, hier meist Katzenschwanz qe-3n^'>^^ "it da?^' . ^ich ^^"spe. das durch röthliche Aehr- lischeVe Z ttera?^ l!''^ °"sgezeich,lete Honiggras, ^lqraz""^^ d,, ^^ Schwiugcl, das eng- ^^ril"w,d"Wlcsenf.lchsschwanz. "uo die noch wenig hohe Grasnarbe von zahlreichen weihen Inseln unterbrochen, welche ihre Entstehung dem Wiesenschaumkraute verdanken. Doch bald wird der grüne Teppich farbenreicher. Zuerst erhält er einen gelben Farbenton durch die Blüten drs Löwenzahns, des Bocksbartes, des Pippaus, einiger Hahnenfnßarten, kleinblütiger Mc-Arten, wie Gold- uud Wolfsklee lind des Wachtelweizens. Da« zwischen erheben sich blaublühcndc Pflanzen, wie die Wicscnknautic, die Zaunwicke, der Gamander, der kriechende und Genfer Günsel. Gluckcnblnmen, Vergiss« meinnicht und Wiescnsalbci; endlich erscheine» rolh-blühcnde Gewächse, so die Kuckucksuelle, Wiesmllce. der Sauerampfer uud die bittere Kreuzblume. Unter, geordnet treten hiuzu die Wucherblume, der kriccheude Klee, die warzigfruchtigc Wolfsmilch. Ampfer. Spitzwegerich, Milchstern uud Wirscnknopf. Auf d'n Wiesen beim Codclli'schen Schlosse findet sich im Frühjahre l^Ilmlliu«, im Sommer das Brillenschötchen. Die große, im Süden der Stadt gelegene Ebene, der Moorgrund, mit 170 km" ist in den nähcrgelegenen Thlileil schr entwässert und in rui-6x v6«lLLli-ia uud l^lirsx plll'L^u»»; die letzteren drei mit l^irpu» »riliuLloi- und Schilfrohr an Wassergräben. Auf deu Stadtwaldwiesen entwickeln sich im Frühjahre und in den ersten Wochen des Sommers M'hrere sehr beachtenswerte Pflanzenarten. Vor allen ist die Schach-tulp? hervorzuheben, welche im April uud Mai sehr reichlich auftritt und manchmal auch mit weißer Blüte gefnuden wird. Zur selben Zeit trifft man noch lialan-«Kux uivali« in den Älen der Gradasica; clw^s später die durch mancherlei Bildungsabweichnngen. wie dop« pelt.', übereinandcrstehende Zwiebeln, überzählige Blütcn-organe u. dcrgl. ausge>cichucte Frühlingslnotenblume, das vielblütige Maiglöckchen, die sonst nur im Kalk« gebirgc wachsende stengcliose Primel, den Aronstab und die vielblättriae Einbeere. ^aiwchcr Zcitung Nr. N3. 1484 3l. Juli !8^. ßen Theiles von Galizien, wo die Dürre zu lange gedauert hatte, und einiger Gegenden Böhmens und der Alpenländer, in welchen bereits die l^ronogpora in-f65tan5 bemerkt wird, als ein erfreulicher bezeichnet werden kann. Die Zucker- und Futterrüben weisen, ebenfalls mit Ausnahmen, einen befriedigenden Stand. Die Ausnahmen betreffen die Spätsaatcn, dann die von Infecten geschädigten und von Wurzelbrand ergriffenen Saaten der nördlichen Zone, besonders Galiziens. Außerdem wurden manche Saaten infolge der Dürre welk. Kopfkrailt wurde in vielen Gegenden theils von Raupen des Kohlweißlings, theils vom Drahtwurm, in anderen von Engerlingen stark geschädigt, steht jedoch in den meisten Alpenländern und im nördlichen Vöh-men größerentheils entweder ziemlich gut oder doch mittelmäßig, in Galizien aber überhaupt schlecht. Die Heu-Ernte von Kleefeldern und Wiesen wurde in Böhmen, Mähren und Niederösterreich meist schon zu Anfang Ilili. in den übrigen Gegenden wenigstens noch vor Ablauf der Berichtsperiode beendet und ist in Tirol und Vorarlberg ausgezeichnet, in den übrigen Alpen« und Karstländern sowie auch in Böhmen gut bis sehr gut, dagegen in Galizien schlecht bis sehr schlecht, in den übrigen Ländern gut mittel bis schwach mittel, im Durchschnitte mittcl ausgefallen. Das Heu wurde meist in vorzüglicher Qualität eingebracht, doch wurde dieselbe in den Alpenländcrn hie und da durck die hänsigen Regen entweder unmittelbar geschädigt oder mittelbar dadurch, dass dasselbe, zu lange auf der Wnr-zel stehend, überständig und hartstenglig wurde. Der Nachwuchs auf Kleefeldern und Wiefen zeigt sich in den Ländern der nördlichen Zone beinahe durch-gehends sehr schlecht, die Grasnarbe ist allsgebrannt und in vielen Fällen kaum mehr erholungsfähig. In vielen Fällen wird auf eine Grummeternte bereits verzichtet, und in anderen anch nicht seltenen Fällen wird vom Klee nicht einmal eine Nachweide erwartet. Selbst der zeitlicher zu Grünfutter gemähte Klee liefert in vielen Gegenden keinen zweiten oder doch keinen drit^ ten Hieb, wodurch Futternoth entsteht, indem die Heu> vorräthe schon jetzt angegriffen werden müssen. Besonders bedauerlich ist auch der Umstand, dass die heurige Klce-Aussaat zu einem nicht unbedeutenden Theile zugrunde gegangen ist. so dass für das nächste Jahr ein Mangel an Klee bevorsteht. Hopfen lässt eine außerordentliche zeitliche Pflücke, lind zwar theilweise schon zu Anfang August erwarte». In den südlichen Bezirken der Steiermark wurde Früh-hopfeu bereits zu Anfang des Monats gepflückt. Der Hupfen lässt in Steiermart eine gute, in Böhmen, wo derselbe theils ganz gesund geblieben ist, theils aber von ^l'ln» Immuli und der Schwärze befallen wurde, eine Mittelcrntc, in Galizien eine schwach mittlere bis schlechte Ernte erwarten. Der Wein gedeiht heuer in Niederösterreich im allgemeinen und auch in Böhmen vorzüglich, obwohl die l'6ron05pora viticola hier wie dort aufgetreten ist. In Böhmen wurde dieselbe erfolgreich bckampft In Steiermark, Tirol und im Küstcnlande haben sich l'orono^ora und l)i6ium derart verbreitet, dass die früher guten Ernte-Aussichten auf ein sehr geringes Maß reduciert werden. Von Obst fällt viel ab, so dass sich die ohnehin geringen Ernte-Nnssichten fortwährend vermindern. Gegen die jmlgczcchischcn Politiker. In einem «Fiction und Wirklichkeit» betitelten Artikel führt die «Politik» aus, wie ungerechtfertigt der jungczechischerseits gegen die Altczechen erhobene Vorwurf der Halbheit und Maltherzigleit sei. In einem Staate wie Oesterreich sei die Politik der Compromisse die einzige, welche von den Frartiouen der Rechten befolgt werden könne; eine doctrinäre Politik würde niemals auf dauernden Erfolg rechnen können. Man vergegenwärtige sich einmal — sagt das altczechische Organ — praktisch den Fall, jene Tendenzen, welchen die Iungczcchen ihre Wahlsieg' verdanken. belämen auch die Oberhand in der böhmischen Neichsraths - Delegation, und was die Wortführer unserer Separatisten den Wählern gegenüber als die unerläßlichsten Postulate der böhmischen Nation hingestellt, erschiene mit einemmale als authentische Emanation der böhmischen Vertreter auf der parlamentarischen Vildflächc. Ist man denn nicht sofort sich klar über die Sprengwirkung einer solchen Politik? Die Opposition, welche trotz aller sonstigen Zerfahrenheit dennoch mehr und mehr zusammenschweißt wird durch die zunehmende Macht des deutsch nationalen Gedankens, würde sich vergnügt die Hände reiben, sie kmmte ausruhen von ihrer Arbeit, andere Arme besorgten ihr Zerstörungswerk. Aber die Bundesgenossen alls der Rechten? Selbst unsere engsten Alliierten, die Sildslaven, ständen kopfschüttelnd beiseite. Die Deutsch-conservative« ergriffen sofort Reißaus, und der Centralist Licnbachrr, sowie der clericale Heißsporn Zallinger hätten mit einem Schlage ihr reisiges Häuflein beisammen. Die Polen aber, ja die Polen! Nicht einen Augenblick darf der böhmische Politiker vergessen, dass die Position der Polen eine ungleich günstigere ist, als jene der Böhmen. Die Nationalität — bei den österreichischen Westslaven noch immer das Object der erbittertsten gegnerischen Aggression — erscheint ihnen vollauf gesichert, staatsrechtliche Wünsche haben sie wenigstens Oesterreich gegenüber so gut wie gar keine, was aber die auch von ihnen eifrig und ehrlich verfochtene Landes-Autonomie betrifft, so nimmt thatsächlich das Königreich Galizien bereits derzeit eine gewisse Sonderstellung cin, und anderseits ist es offenkundig, dass die Linke um den Preis der Herrschaft mehr als bereit wäre, vorläufig wenigstens — die Ehrlichkeit ihrer Absichten aus dem Spiel! — alle polnischen Dcsi-derien zu bewilligen. Erübrigt somit für die Polen nur eine Reihe wirtschaftlicher Fragen, über welche sie sich mit der Linken zu verständigen hätten. Wahrlich, angesichts dieser so überaus günstigen Stellung der uielumworbclien polnischen Delegation hieße es geradezu sich versündige», wenn man durch eine blinde Stoßtaktit im Sinne der jungczechischen Phantasten das Solidaritälsgesühl der Herren aus Ga> lizien auf eine Probe stellen wollte. Gerade weil wir die Aversion kennen, welche der jungczcchische Schwarmgeist b?i den bedächtigen polnischen Politikern erweckt, u»d weil die Linien klar vor uns liegen, auf denen sich deren vorsichtige, lühle, nüchterne Politik bewegt, neigen wir der Ansicht zu, dass eine solche Belastungsprobe laum zu un-seren Gunsten ausfallen würde! Man verspotte demnach nach Belieben die «Politik der Halbheit», man lästere die bewährten Volksvertreter, welche, der NotlMsndigkeit folgend, auch einer Compro« misspolitil den Vorzug geben vor dem sicheren Misserfolg «energischer» Actionen. Sie werden sich eben zu trösten wissen durch die Ueberzeugung, dass unter den gegebenen Verhältnissen und mit Rücksicht auf die Natur unseres Parlamentes jedes anders geartete Vorgehen die Bürgschaft des M'sslingens in sich trüge.______________ Politische Ueberficht. (Reichsraths-Ab geordnet er Klinkofch.) welcher durch Selbstmord seinem Leben ein Eude machte, hat seit 1873 dem Abgeordnctenhanse als Vertreter des oberüsterrcichischen Städlcbezirks ^ augehört. In jenem Jahre trat er dem Fortschritts-Club bei, war dann später Mitglüd der Vereinten Linken und schloss sich 1885 dem Deutschen Cl»b »"> welchen er jedoch wieder verließ, weil es ihm in w bunten Gesellschaft, die sich da zusammengefunden Wie, bald zu schwül wurde. Wie hätte auch'er, dessen "' bensberuf die Börse war, anf die Daner mit den M zum Anti - Semitismus hinneigenden Matadoren °n dentsch'Nütionalen Gruppe in einem Verbände M' bcu können, ohne zuweilen recht unsanft an seine >.lM tigkeit gemahnt zu werden. Ueber seine politische M'' samkeit, insbesondere in den letzten Jahren, ist weW zu berichten. Er bctheiligte sich immrr seltener a» t>en Verhandlungen des Hauses, wurde aber von se>^ Partei ab und zu in einen für wirtschaftliche Ang"^ genheitcn eingesetzten Ausschilss delegiert. (Nordböhmischcr Katholikentag.) ^ ter Opitz beruft für den 1. September den dritten M^ böhmischen Katholikentag nach Schluckenau ein. ^,. Anfrufe heißt es, dass in dieser Versammlungen Organisierung des katholischen Volkes mit Aüssch >>>" des politischen und nationalen Tageshaders» fortgeb'^ werden soll. Wie l^. Opitz weiter mitlhcilt, wild a> der Versammlung auch Dr. Lueger lhciltlehmen. . (Tarifbegünstignng'en für Fi""^ Der ungarische Handclsminister Varoß hat dem w treibe- und Mehlexport über Fiume neuerdings ^ wesentliche Erleichterungen zugestanden. Durch dieM wird es ermöglicht, dass die bisher uur für Sendung" nach südfranzösifchcn oder westlich von dort, respe ,, jenseits Gibraltars gelegenen Häfen bestehende Msa"' auf alle via Fiume erreichbaren überseeischen AM' Plätze alisgedehnt wird. , (Ans einer Rede des Abg. Karlo^ Der katholisch-conservative Volksverein von LoreM im Mürzthale hielt iu Turnau eine Wandel versag lnng ab, in welcher Abg. Karlon das Wort ergw Derselbe kam auch auf die confessionelle Sch^e i sprechen lind erklärte, dass die deutsch-couservativeN " , geordneten an dieser Forderung festhalten und dav auch nicht abstehen können. Sie seien fest entsäM' mit derselben zu stehen oder zu fallen. ^,. (Crispi in Friedrichsruhe.) Einer ^ pesche zufolge, welche der «Hamburgischc CorreU, deut' aus Rom erhält, verlautet dort, Ministers deut Crispi werde, einer Einladung des deuV,^ Neichskauzler« folgeud. denfelben Anfang September Friedrichsruhe besuchen. ^ ^ (Russisch-französisches Bündnis.)^, «sehr guter Seite» erhält die «Wiener allg. Ztg'^ gende Mittheilllng: Frankreich und Russland h",^ sich innerhalb der letzten vierzehn Tage durch ^ Couveution formell zu Verbündeten gemacht. Da» «^ stände gekommene Abkommen besitzt vorläufig Wll,^ Charakter eines Prälimiuarvertrages. welcher z" l" , gegebenen Zeit endgiltigm Stipulationen Platz lN"^ foll. Die russisch-französifchen Vereinbarungen sind ",., dem Vorbilde des österreichisch-deutschen M"0^ Vertrages gleichfalls defensiver Natur und schließ"',^ Grundzüge einer befchränlten gegenseitigen O^ garantie in sich. ,, gt (Bulgarien.) Eine Meldung aus Soft« ''„ neuerdings alle ill letzter Zeit aufgetreteneu Meldl"'^,,, über ungewöhnliche Truppenbewegungen in Vnlg^ mit allem Nachdrucke als vollkommen uubegründet ^ mit dem Hinzufügen, dass keinerlei Trupvenverschl^ stattgefunden hat. nnd dass lediglich die bulgaH Grenzbehurden die ihnen unterstehenden Stew^ Im Mai entfaltet sich die warzigfrüchtige Wolfsmilch in großer Menge, fodann die Sommerknotenblume, die Kuckucksnelke, der Baldrian, mehrere Rag-wurzarteu, der weißblütige Germer, wohl auch das fchöue Sumpf-Läufekraut, das nördliche Labkraut, (ieri-li^na l^n6umonantli6, Ornitkogalum pyrynaicum, der Geisfuß. die Bärenklau, die Kratzdiestel, die Araun-wurz. die Spierstauden, der Augentrost, der Wachtelweizen, die Klappertopf-Arten, endlich lietonioli oMai-naÜ5 und die Siegwurz, nebst anderen mehr. Im Herbste tritt sehr reichlich die Zeitlose auf, deren Blätter uns schon im Frühjahre aufgefallen sind. Zur Blütezeit der Schachtulpe gelingt es mitunter, ^oickicam nutumnals aufzufinden. Diefc Pflanze ist eigentlich keine Varietät, sondern es sind zufällig verspätete Blütenexemplare, die ihre Blüte, statt im Herbste zu bilden, im Frühjahre mit den Laubblättern entwickeln. Die Blüten derartiger Pflanzen sind mitunter grünlich gefärbt, ihre Perigonzipfcl klei« ner und fchmäler, die Befruchtungsorgane gewöhnlich verkümmert. Auch bn Iauerburg in Oberkrain sind derartige Zeitlosen wiederholt beobachtet worden. Die Flora des Moores ist seinerzeit von Karl Deschmann ausführlich geschildert worden, und sei dahrr auf dessen Arbeit: «Beiträge zur Naturgeschichte des Laibacher Morastes» hingewiesen, welche im «Zweiten Iahreshcste des Vereines des kraimschen Landes, museums» erschienen ist. Prof. Wilhelm V o h. Nachdruck verboten. Verschlungene Iläöen. Roman aus dem Englischen von Hermine Kranlenstein. (7. Fortsetzung.) «Ich habe meinen Vater in den letzten Jahren sehr wenig gesehen, aber ich erinnere mich lebhaft genug an ihn, um sein Andenken heilig zu halten» Ihre' Lippen zuckten schmerzlich bei diesen Worteu. «Es war wohl zu meinem Besten, dass er mich hierher ins Pensionat schickte, aber ich wünschte gar oft, dass er mich bei sich behalten und mir gestattet hätte, seine Kümmernisse zu theilen.» «Nun, er hat gethan, was er für das Beste hielt,» erwiderte der Baronet sanft, sie nach dem Sofa führend und sich neben sie setzend. «Jetzt aber sagen Sie mir, ob Sie hier glücklich sind?» «Glücklich!» wiederholte sie gedankenvoll. «Ich glaub? nicht, dass ich den Sinn dieses Wortes ganz zu erfafsen vermag; aber ich bin zufrieden.» fügte sie mit anmuthigem Lächeln hinzu. «Sind Sie nicht schon etwas zu alt, um noch länger als Schülerin hier zu bleiben?. Brot felbst verdienen zu können.» ,F «Das ist ein Entzücken, dem Sie in ö"^< fchon entfagen muffen, meine Liebe; denn ich be"^ tige, Sie mit mir nach England zu nehmen, ^o ^ meiner Haushaltnng vorstehen sollen; aber M" Mi, len wir durch die Schweiz oder nach Italic ^» und trachten, etwas Farbe in Ihre gar ö" ,^ge" Wangen zu bringen. Ich hoffe, Sie haben nich" U diefen Vorschlag einzuwenden.» ^ Etwas dagegen einwenden! Nein, das war ^ wahrscheinlich; denn seit sie zu denken vermocht. dic es ihr sehnlichster Wunsch gewesen, zu reisen "" ^,-Welt kennen zu lernen. Aber dennoch war <" .hs wirrt; dieser Besuch und Sir Ralphs Güte ^.^,1 so Plötzlich gekommen, dass sie sich noch nicht t>a» finden vermochte. . e>>' «Es kommt mir wie ein Traum vor, lvl Märchen,» stammelte sie, und er lächelte. .i„d>c 'Nein, kein Märchen,» sagte er, ihreHa"°.^ill seine nehmend, «sondern lebendige Wirklichkeit! ^H ^l'ui werden. ll»s,/s?" London) ist das auf alle Fälle mit d' «',!^ Absicht aufzunehmende Gerücht iu Umlauf. '^"i„g,n Victoria beabsichtige. Amerika oder In- luiss. Ä °^"'b"'. Um der seltsamen Nachricht eine ge- , '.^ ""terlage zu verleihen, führt der Correspondent. lcycr das Gerücht an die Öffentlichkeit gebracht hat. lci'se ^' ^^ 5Mcr Majestät eine längere See- haw" Heilung ihres rheumatischen Leideus augcrathen N,.s. ^^säßische Blätter) bezeichnen mit großer die Tage vom 19. bis 23. Angust als la> !>>'?"' in denen der Kaiser Wilhelm dem' Reichs- ab tatt " ^"' ^'^ bängerer Zeit beabsichtigte» Besuch Tagcsneuigleiten. ?l,,^7?-Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische A än? meldet, der evangelischen Neligionsgemcinde K m!"^ Schulzwecke 100 fl. zu senden geruht, bil^,--^"ichät der Kaiser haben, wie die .Salz. 200tt"^""a.' meldet, für die Kirche in Vad-Gastein 'l' zll spenden gernht. 2oce^ ^^^ester. Jubiläum.) Man schreibt aus ">urde ?' c^liciermark: Das Fest der silbernen Messe slalioi. ^3?"^ '" unserem, in der Nähe der Bahn« siern -l^ltschach gelegenen Orte von sieben hochw. Prie-^nUn!"?' ""^ ^" versammelten sich: Ignaz Zuza, l'. E, "S Hauptpfarrer und Dechant in Tuffer; ^>non?"?u blander. Capitular des Benedictinerstiftes Verdienn, ^^"''"'strator "^ Besitzer des goldenen Rarrer . ^ "^ ^r Krone; Georg Vczenöcl, Landsl.«/" Cadram; Vincenz Gersal, Pfarrer in gund am'm " Slatensel, Pfarrer in St. Kuni' Ct. ^ ^rn; Franz Smrecnik, Pfarrer in öet Ort« c ^""^nstein. und Valentin Stiplov-begann s^'""r zu Heiligen Geist in Loce. Die Feier kanten ? ^ ^^ "''^ b"n feierlichen Einzüge der Iu-Echl,lju °°" ^farrhofe in die Kirche, welchem Zuge die In der s!s^""llieng ""^ sich viele Gläubige anschlössen. e^^"^en Johann ^^.^ ^^ ^ Torbenen Als!N 4. Capitel. Zeveland v^s!^"""' "^bcm sie sich von Hugh ^ll ib. f"""ulchiedet hatte, nach Hause gieug. er-Mte ihr >>: A°'^ ^lt wie verwandelt. Nie'zuvor Himmel l„ 3"""e s° hell geleuchtet, war ihr der pichen ess.itt! " ""b die Luft wn folchcn Wohl-l'ch Aer H"n.^"^"' Ei» Zauber lag für sie plötz- ^^andlm?! ^ ^"^ Rechenschaft darüber, dass die "ss in ihr selbst vorgegangen sei. .lganzes 2v.,, '""'t in ihr Leben getreten war nnd >. als ^"'" beeinsl.lsste. Sie war traurig geil ^'e Drm/^ diesem Murgeu ausgegangen w.r. r Vater "Hle "ud Schwierigkeiten, in welche sich >r d.e E ,m5" ^°"'' nachsinnend; uud jetzt schien '".und sie"^^ an alles das eutschwmsden zu sil«? dass ibre Z.."'^"^ bewusst. dass sie juug ' der Liek«' I ./'^"b von der Krone alles Erden-«l. Elevel'^'/"klärt "ard. 3a" und Un"^'g""lich gewünscht, sie zu be-si^M verstand' "" "»verweilt von seiner Wer-Ar ^l"n PI "' °ber das jnuge Mädchen hatte ^"'"iHi^wld^ wissend, dass 3)ir "Ues V,^ l! " Stimmuuq seiu louute, den V^"har "^ 7 Gehör zn schenken, so lange ^"pfändet w^ ^"""' welchem die Ea/rton. heit i^^land s,^"" ' nicht wieder abgereist war. hm K" E!,lsH, «ur n.it Widerstreben die Klug-^'NN^^'N^ « anerkannt nnd hatte verspr? "" es an 'd,r ?l''it l '^' ^"^^'" '^" ^"^"' lwrt^hung f°I^».)' College« und Professoren Gott dargebracht. Hierauf hielt Jubilant Vezenöck die Festrede, in welcher er den Collcgen und dicht gedrängten Gläubigen die Feier des Tages schilderte; hierauf folgte noch das feierlich assistierte Dllnlamt, gehalten vom Iubilantcn !'. Emeran Slander mit '!'6 I)6um lauälimu«. Vci der Festtafel, zu welcher sich im ganzen IN geistliche Herren versammelten, beschlossen noch die Collegcn, sich alljährlich ein Rendezvous zu geben. — (Der mysteriöse Lottogewinst.) Aus Budapest wird gemeldet: Die Untersuchungsbchürde ist zur Kenntnis gelangt, dass Melchior Farkas mit dem Niesrntcrno von 480.000 st, gleichzeitig an Vörseschlüssen im Termingeschäfte in Weizen, den er zu 6 st, 40 lr. gekauft. 100,000 st. in Barem gewonnen habe. Die Behörden recherchieren jetzt eifrig nach dem Versteck des Geldes. Die Vörseverbindungen Farsas' sind es, in welche die Untersuchung klares Licht bringen möchte. — Die österreichische Lotlodireclion hat den Anwalt Nilolaus Schiller beauftragt, gegen Farkas und dessen verhaftete Genossen die Sicherstcllung auf den Betrag von 480.000 Gulden vornehmen zu lafseu. In der Begründung wird ausgcflihrt, dass es nahezu sicherstehend sei, dass ein Betrug bei der Ziehung vorgekommen, demnach de» österreichische Fiscus zur Rückforderung des Geldes berechtigt sei. Die Sperre sei nicht identisch mit der Execution, und wenn die Verhafteten zugeben, dass sie kein Vermögen haben, so sei die Forderung des Fiscus gefährdet. Die Farlaö'schcn Stistuugen inbegriffen seien nur 241.000 Gulden gedeckt, so dass noch 230.000 fl. fehlen. Der Gerichtshof ordnete deshalb eine Sicherungssperre bis zum Artrage von 480.000 fl. an. Zur Ausführung wurde der Temcsuarer Executor Szüllössy exmittiert. — (Telephon Fiume-T ri est,) Aus Fiumc wird berichtet, dass der Haudclsminister dem Municipium die Genehmigung zur Activicrung eines Tclcphonnrhes in Gemcindercgie mit der Vegründuug verweigert, dass die Telcphonverbindlmgcn in den bedeutenderen Städten Ungarns von Staatswegen werden eingerichtet uud verwaltet werden. Ueberdics erklärte der Minister, dass man znr Einrichtung einer telephonischen Verbindung zwischen Fiume und Trieft auf Staatskosten erst dann schreiten werde, wenn die Linie Budapest und Wien eingerichtet sein wird, was noch im Laufe dieses Jahres erfolgt, und zwar um sich die Erfahrungen, die sich aus dieser ersten Telcphonverbindung ergeben, für die Strecke Fiume-Triest zunutze macheu. — (Hochzeitluchen.) Zu einer vornehmen englischen Hochzeit gehört der WoMux cnko, der Hochzeilkuchen. Dcrjeuige der Prinzessin Louise vonWales ist li Flih hoch, misst 2s, Zoll im Durchmesser und wiegt 150 Pfund. Unten am Rande befinden sich aus weißem Sammt gefertigte, von Kronen überragte Medaillons mit den Initialen des Bräutigams und der Braut. Auf dem Kuchen steht eine Statue, von der herab zierliche Guirlanden von Roscnlnospen, Hollunder und Orangcnbliiten das Ganze umschlingen. — (Aus Trifail) wird uns unterm 29. Juli berichtet: Heute fand in Hrastnigg um !) Uhr vormittags eine größere Ansammlung streikender Arbeiter statt, die jedoch ohne Anwendung von Gewalt aufgelöst wurde. Die Versammelten zogen sodann ins Robenthal, in dessen Waldungen sie sich seitdem aushallen. In Trifail ist niemand angefahren, ebenso in Hrastnigg. In Ojstro herrscht Ruhe. Morgen soll mit den Abschiebungen begonnen werden. — (Ein Torpedo aufgefischt,) Einen ganz eigenthümlichen Fund machten Fischer vor kurzem bei der Insel Ielagin dicht bei Petersburg. Kaum halten sie ihre Netze ausgeworfen, als sie bemerkten, dass ihnen irgend ein mächtiger Fisch ins Garn gegangen sein musste. Einen Niesenstär vermuthend, zogen sie das Netz heraus und fanden in demselben einen vollständig geladenen Torpedo. Wie dieser dahin gekommen, ist vor» läufig noch vollständiges Räthsel. — (Ein seltenes Alter) erreichte der am 20. b. M. in Varcs verstorbene Franz Nagy. Der Mann war 120 Jahre alt, wurde im Jahre 1769 in Csokonya geboren und diente unter nicht weniger als fünf Herrschern als Soldat. Nachdem er noch zur Zrit Ferdiuands seinen Abschied erhalten, siedelte er sich in Varcs an, wo er sich noch vor 13 Jahren als Tag» löhner sein Brot erwarb. Er war nie verheiratet. — (Von einer Lawine verschüttet.) Dsr Verner «Bund» meldet: Dr. Kunst aus Bremen, der seit dem 1. April d. I. vom Hotel Roth in Clarens fortgegangen und nicht mehr zurückgekehrt war, wurde am Sonntag nachmittags entdeckt. Seine Leiche, zur Hälfte zerfetzt, lag in dem Bette des Wildbaches La Vcrraye bei den Häusern von Liboson. Es scheint, dass er vo-, einer Lawine verschüttet worden ist. — (Ein Monstregeweih.) Auf der fürstlich Johann Liechtenstein's^,, Herrschaft Karlsberg im Reviere Neuwaltersdorf wurde vor wenigen Tagen vom Olafen Max Eugen Hardegg ein Rehlwck c,llgt, wcl' cher ein monströses Peruckengeweih seltenster Gattung trug, das blim Präparator Hodek in Wieu zu scheu ist. (Schlagende Wetter.) Durch schlagende Wcticr wurden voia/slein im .ssohlenblrgwerl Zbl'schan bei Vriinn vier Arbeiter schwer verwundet. Die Ursache ist Unvorsichtigkeit und Außerachtlassung des Gebrauches von Sichcrheitslampen. — (Stoßseufzer ernes Strohwitwers.) «Liebe Auguste, schreibe mir doch, bitte, dann nnd wann eine Gardinenpredigt! Ich kann sonst nicht einschlafen!» Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Regulierung von Wildbächen bei Weißenfels.) Nachdem der vom krainischen Landlage beschlossene Gesetzentwurf bezüglich der Corrfcliunen d>'s Weißenbachcs und Schwarzenbachrs bei Weißensels an der Grenze zwischen Kram und Kärnten die kaiserliche Genehmigung erhallen hat, die näheren Bestimmungen über die Art und Weise der Durchführung jedoch einem besonderen, zwischen der Regierung und den Landeslluöschüsscn beider Kronländcr abzuschließenden Ucbcrcinlommcn vorbehalten sind, hat der krainische Lau-desausschuss den Entwurf eines solchen Uebereinkommens aufgestellt, wclchem der kärntnerische Landesausschufs zustimmt. Die Correction dieser aus der Manhartgruppe kommenden ungeberdigen Wildbäche, welche schon viele Verwüstungen angerichtet und den Verkehr gestört haben, befriedigt einen lange gefühlten Wunsch der Bevölkerung an der Grenze dies- wie jenseits des Weißenbaches. — (Personalnachricht.) Vorgestern hat der commandierende General Feldzeugmeister Freiherr von Schön feld eine viertägige Dienstreise nach Gurkfeld, Cilli, Pöltschach und Spielfeld angetreten. In Gurkfeld wird der Corpscommandant den Artillerie-Schießübungen beiwohnen. — (Richtigstellung) Der 'Slovensli Narod» brachte neulich eine Notiz, in welcher die jüngst statt« gefundene Besetzung der neusyslemisierlen Bezirks - Thier-arztcsstelle in Krain besprochen und behauptet wurde, dass lraimsche Bewerber hiebei aufsallenderweise nicht berücksichtigt worden sein. Wir müssen zur Aufklärung bemerken, dass infolge der Verfehung des bereils mehrere Jahre in Tschernembl angestellten Vezirls-Thierarztes mif ocn neuen Posten in Stein nur die Verleihung der hic-durch freigewordenen Stelle in Tfcherncmbl in Frage kommen konnte. Diese letztere Stelle anzunehmen hatten sich nur zwei Bewerber aus Krain bereit erklärt, welchen jedoch die gehörige Qualification mangelte, während die übrigen bereits im öffentlichen Dienste befindlichen Competenten aus Kram ihre Bewerbung ausdrücklich auf die Stelle in Stein beschränkt und mitgetheilt hatten, den Posten in Tschernembl nicht annehmen zu wollen. — (Ernennungen.) Das l. l, Oberla„b>!sgcricht für Steiermarl, Kärnlen und Kram hat den Auscultanten für Krain Dr. Franz Kocevar und den Rechtsvralti-lanten beim l. l. Landesgerichte in Graz Wilhelm Por-tugall zu Auscultante» für Steiermarl und den Anscul« tanten für Steiermarl Hubert Wagner zum Auscul» tanten für Krain ernannt. — (Clavi erspielen bei offenen Fen-st e r n) Aus Künstlerkreisen erhalten wir folgende Zuschrift: Das Clavierspielen bei offenen Fenstern ist in unserer Stadt eine wahre Plage geworden, die uns namentlich mit drm Eintritle der schönen und warmen Jahreszeit heimsucht. Kaum ist der Sommer ins Land gezogen und mit ihm alle jene Reize, die dieser Jahreszeit eigen sind, so hört man auch schon aller Orten den «Flügelschlag» halbflügger Claviermädchen und -Jünglinge, die uns durch ihre ohrcuzerreißrndcn Versuche, «das Clavier zu schlagen», leine ruhige Stunde ungetrübt genießen lassen. Wenn doch diese großen und llcinen Missethäter wussten, wie wenig Vergnügen sie ihren Mitmenschen durch ihr Clavirrspiel bei offenen Fenstern machen; hörten sie die Zornesausbrüche ihrer gequälten Nachbarn, unter denen doch einer oder der andere gut musikalisch zu hören versteht, sie würben schamroth werden und eiligst die Fenster schließen, um hinter diesen die begonnene Hinrichtung dieses oder jenes Componisten bis zum letzten Accord zu vollziehen. Schreiber dieser Zeilen wohnt in einem Stadt» theile, der besonders reich gesegnet ist an Elavierbeslis' senc» beiderlei Geschlechtes, ist auch ein wenig musikalisch und genießt das sehr zweifelhafte Vergnügen, häufig vier bis fünf — noch meistens verstimmte, was eigentlich in einem solchen Falle schon gleichgiltig ist — Claviere gleichzeitig mit geringer oder noch weniger Kunstfertig» keil misshandclt zu hören. Da sind z, V, ein paar Vierhändige, die spielen allerdings sehr eifrig, abrr dafür «gar nicht einmal so hübsch»; sie liegen sich häufig in den Fingern, und mit dem Rhythmus in den Haaren, es wird einem dabei elend zumuthe, aber man kann sich ihrer nicht erwehren, man muss sie hören, denn ihre Fenster sind alle weit geöffnet und durch diese flattern ihre musilalischen Sünden hinaus und erzählen den nna> tmrlichen Ohren, wie's da d'rinnen zugeht. Soeben wird eine bekannte Ouvertüre geackert, Doch horch! es regt sich ein zweites Clavierthier. Im schwerfälligeu Dreiviertel« Takt holpern die «Donauwcllcn» dahin, und laum hat man sich von dem Höllenelcment etwas erholt, so senden zehn unbeholfene Fingcrlcin das «Gebet einer Jungfrau» durch die a/ijffllslen Fenster hinans. Alles zu gleicher ^ilmchor ^ettnill, ^ir. I7Z 1486 3l. Iiili !M. Zeit! Und wie zum Hohn singt eine schöne Nachbarin jetzt mitten in diesen Spektakel das Rubinstein'sche Lied: «O wenn es doch immer so bliebe!?» Man schließt seine Fenster, trotzdem man sehr gerne die Abendluft genießen möchte — denn diese Concerte dauern sehr lange; unter halb 11 Uhr nachts thun sie's nicht — es nützt nichts, dem Ohrenjammer ist nicht auszuweichen, nicht zu ent« rinnen, man müsste nur sein eigenes Heim fluchen, für das doch eine qualmerfüllte Wirtshausstube wahrlich lein Ersatz ist. Der Schreiber dieser Zeilen ist ein ruhiger Staatsbürger, liebt seine vier Wände, in denen er sich recht behaglich eingerichtet hat und beschäftigt sich gerne in nützlicher Weise. Doch gegen Abend, wenn das Höllen-conccrt beginnt, ist es aus mit allem. Da gibt es keine Ruhe, kein Sammeln der Gedanken, die gestört und vertrieben werden durch das zwei- und vierhändige Getöse der Claviersimulanten. Wie schon erwähnt, ist der Schreiber dieser Zeilen auch etwas musikalisch, hat viel mit musikalischen Menschen verkehrt und dabei die Et fahrung gemacht, dass alle jene, deren musikalische Lei' stungen des Hörens wirklich wert sind, eine ausgesprochene Scheu besitzen, bei geöffneten Fenstern zu musicieren. Es ist unleugbar, dass in solchen zweifelhaften und aufgedrungenen Kunstleistungen, denen man völlig wehrlos gegenüber steht, eine Zudringlichkeit liegt, die mit den Begriffen von guter Sitte nicht im Einklänge steht; und würden diejenigen, die, unbekümmert um das gesunde und empfindliche Gehör anderer Menschen, ihre Clavierpau« kereien so unverfroren verüben, Nachfrage halten bei ihren Nachbarn, so würden sie gewiss unsere Ansicht be» stätigt finden und zu der sichern Ueberzeugung gelangen, dass damit gar niemandem ein Gefallen erwiefen wird. Sollten diese Zeilen bei den Einsichtsvollen von Wirkung sein und sie sich veranlasst finden, aus billiger Rücksicht für Nebcnwohnende ihre Fenster bei Musilproductionen zu schließen, so wäre der Iweck wenigstens theilweise erreicht. — (Chronik der Diöcese.) Der Pfarrer von Flödnig, Herr Johann Novak, wurde zum Pfarrer in Radmannsdorf ernannt. — (Vom Eislauf teiche.) Die ungewöhnlich heftigen und zahlreichen Regengüsse hatten wenigstens ein Gutes im Gefolge, dass nämlich der Teich unter Tivoli, welcher im Frühjahre behufs Erweiterung abge« lassen wurde, nun wieder vollgefüllt ist. Derselbe hat durch die im Mai ausgeführte Erdaushebung am füd-lichen Ufer an Ausdehnung bedeutend gewonnen und besitzt — jetzt eine Flächenausdehnung von rund 85W Quadratmeter. Gleichzeitig wurde die Umgebung des Pavillons auf Veranlassung der Stadtgemeinde mit Graswuchs und Anpflanzungen versehen, und es bietet nun der Teich mit seiner von Kähnen durchfurchten Wasserfläche und mit der zierlich cultivierten Einrahmung ein freundliches und harmonifches Vild, welches unferen herrlichen Tivoli-Anlagen einen neuen Reiz verleiht. — (Oesterreichs Bevölkerung im Jahre 1888.) In diesem Jahre wurden in den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern 185,991 Trauungen, 889.901 Lebendgeburten, 25.801 Todtgeburten und l>86.573 Sterbefälle verzeichnet. Mit Zugrundelegung dieser BevöllcrungsVewegung und Beachtung der Wanderungen stellt sich die berechnete Gesammtbevöl« lerung für den 31. December 1888 auf 23,647.418 Seelen. — (Zither-Concert.) Samstag den 3. August findet im Casino-Glassalon unter der Leitung des hiesigen Zitherlehrcrs Herrn W. Friedrich und Mitwirkung der Fräulein Iosefine Schaffenrath und Karoline Nudisinsky sowie des Herrn Georg Schaffer ein Zither » Concert statt. Anfang um 8 Uhr. Entre'e 30 kr. — (Levstil-Feier.) Die bereits angekündigte Levstik-Feier findet am 11. August in Grohlaschitz statt. Programm: Am Vorabende um 8 Uhr Concert in der Rl staulatiou des Herrn F. Grebenc, sodann Feuerwerk. Am 11. August: Tagreveille; um 9 Uhr Empfang der Gäste; um 10 Uhr Festmesse; nach der Messe Festrede; um 12 Uhr Enthüllung des Denkmals; um 1 Uhr Bankett; um 4 Uhr Ausflug zum Geburtshause Levstils und schließlich Volksfest. — (Zur Lohnbewegung.) Die Situation in den Streikorten Trifail und Hrastnigg ist seit vorgestern nahezu unverändert; an beiden Orten sind auch gestern die Brandwachen, in Hrastnigg außerdem nur sieben Arbeiter eingefahren. Die Ruhe wurde nirgends gestört. In der Pfarrkirche von Trifail forderte gestern Pfarrer Erjavec in einer Predigt die Streikenden, welche mit Weibern und Kindern zahlreich erschienen waren, auf, Vernunft anzunehmen und nicht sich und die Angehörigen ins Unglück zu stürzen. Die Predigt machte großen Eindruck. - Im Laufe des gestrigen Vormittags wurden zehn Streikende, welche am meisten graviert sind, aus Rücksicht für die öffentliche Sicherheit abgeschoben. — (Der erste Dampfer aus dem Vel-deser See.) Auf dem Veldeser See verkehrt seit einigen Tagen ein kleiner, für 15 Personen bestimmter Dampfer, Eigenthum des Privatier Himmelbauer. Das nette Fahrzeug ist nicht für den öffentlichen Verkehr bestimmt. ^ — (Gemeindewahl.) Bei der Neuwahl des Gemcindevorstandes der Ortsgemeinde Domfchale im politifchen Bezirke Stein wurden gewählt, und zwar zum Gemeindevorsteher der Grundbesitzer Matthäus Ianezic, zu Gemeinderäthen Johann Kuralt aus Oberdomschale, Valentin Habjan aus Stob und Alois Nemec aus Oberdomschale. — (Vom Glocknerhause au d er Pasterze.) Man schreibt von dort vom 29, Juli: Trotzdem die abgelaufene Wochc wenig schöne und reine Tage auszuweisen hatte, war der Besuch des Glockuerhauses in der gegenwärtigen Saison bisher der stärkste. In der Zeit vom 21. bis einschließlich 27. Juli besuchten 34li Herren und Damen das Glocknerhaus. Von diesen kamen 203 Fremde von Ferleiten über die Pfandlscharte, 104 von Hciligeublllt, 19 vou Kals über das Bergerthörl, 1 von Kapruu über die hohe Riffel, 14 vom Glöckner durchs Leiterlhal und 5 vom Glockner über den Hoffmanns-weg. Der stärkste Befuch war am 25. d. im Hause; es fanden sich nicht weniger als 80 Fremde ein, am 22. ware» 73 Besucher eingerückt. Der Glockner wurde am 21. in 3 Partien von 6 Fremden mit 7 Führern, am 22sten von 2 Herren und am 27. in 3 Partien von 7 Fremden mit 7 Führern bestiegen. Bei einer solchen Fiemden» frcquenz geht es in dem mit allem Comfort alisgestatteten Heim an der Pasterze stets recht lebhast zu. Die Temperatur variierte zwischen -j- 2 Grad und -^13 Grad Celsius. Am 24. und 27. d. M. hatten wir im Glocknergebiete nebst Regen auch Schneefall und einen Nordwind, der einem durch Mark und Bein gieng. — (Der Laibachür Deutsche Turn. verein) war am Kreisturntage, welcher am 25. d. M. in Salzburg stattfand, durch zwei Mitglieder und bei dem siebenten allgemeinen deutschen Turnfeste in München durch vier Mitglieder vertreten. Am kommenden Sonntage entsendet der Verein zu dem Gründungsfeste des Turnvereines in Tarvis eine Musterriege von zehn Mann, welcher sich auch Vereinsmitglieder und Freunde des Vereines anschließen werden. — (Volksschule in Mottling.) Die vier« classige Volksschule in Mottling wurde am Schlüsse des abgelaufenen Schuljahres von 393 Schülern, und zwar 197 Knaben und 190 Mädchen besucht. Die Wiederholungsschule wurde von 113 Schülern und Schülerinnen frequentiert. Der Lehrkörper bestand aus den Herren: Andreas Sest (Schulleiter), Alois Pehani und Io hann Pavlic (Katecheten), Franz Gregorac, Franz Schönbrunn und der Lehrerin Fräulein Mathilde Parma. Das Schuljahr wurde am 13. Juli geschloffen. Das neue Schuljahr beginnt am 2. September. —- (Promenade-Concerte im August,) Wie man uns mittheilt, finden im Falle günstiger Witterung die Promenade-Concerte im Monate August am 1., 8., 13., 10,, 20., 23., 2li. und 29. in der Sternallee und am 5. in Tivoli statt, Beginn jedesmal um 6 Uhr abends. — (In Gereuth) wurden bei der jüngst vorgenommenen Gemnndevorstandswahl gewählt, und zwar zum Gemeindevorsteher Josef Trepal, zu Gemeinde« rathen Kafpar Kavcic, Thomas Kunc, Anton Aren -cic und Franz Hladnil. — (Aus Trieft) wird berichtet: Der Leiter der Statthaltern Herr Vicepräsident Ritter von Rmaldini hat den Dl. Isidor Braun zum k. k. Vezirksarzte für den politifchen Bezirk Tolmein und den Dr. Franz Mandic zum k. k. Sauitäts-Agenten ernannt. Aunfl und Aite^cttuv. — («Die Kunst, die deutsche Sprache schnell zu erlernen.») Kurzgefafste, theoretifchpraltische Anleitung, besonders für Ausländer, von Karl Wird. Elegant gebunden 1 sl. 10 lr. Das Studium der deutschen Sprache in, Auslande hat während dcr letzten zwanzig Jahre einen ganz mißerurdrntlichen Aufschwung genommen. Gebildete aller Nationen lernen deutsch hauptsächlich, um deutsche Literatur zu verstehen, dann aber auch, um sich in dieser Sprache verständlich machen zu lönnen. So mancher Fremde nuu, der einige Fortschritte in der Erlernung dcr deutschen Sprache gemacht hat, wilnscht sich zur Wiederholung des bereits Gelernten und zum weiteren Studium eines ganz deutsch geschriebenen Lehrbuches zu bedienen. Da haben wir ja freilich vortreffliche Wcrlc auszuweisen, z. V. die Grammatik vou Hcysr, die Unterrichtsbriefe von Sanders u. a. m. Aber diese Bücher sind sür den weitaus größten Theil dcr Lernenden zu umfangreich. Was verlangt wird, ist eine kurze Grammatik, die speciell für Ausländer bearbeitet ist und iu gedrängter Ueber« sicht nur das Nothwendigste und Wichtigste bietet. Da es nnscrcs Wifsens bisher an einem solchen Buche fehlte, so wird man das Erscheinen des vorliegenden zwanzigsten Theiles der «Bibliothek dcr Sprachcnluude» (Hartlebens Verlag) mit Genugthuung begrüßen. Das erwähnte Weil besteht aus zwei Haupttheilen, einem theoretischen und einem praktischen. Ersterer enthält die Gram-matil; letzterer bietet einen reichen Schah von Beispielen und Redensarten zur Beleuchtung der grammatischen Regeln und znr Einführung in den Geist der deutschen Umgangssprache. Man darf wohl der Ansicht des Verfass.-rs beistimmen, dass eine gründliche Durcharbcituug des Werkchrns den Lernenden be-sähigen wird. sich in einem weiten Gedankenkreise deutsch aus-zudrücken nud noch vielmehr das Deutsche zu verstehe». So sei das Buch allen deutsch lernenden Ausländern auf das wärmste empfohlen; aber auch der Deutsche selbst wird dasselbe nur mit Vortheil zur Belebung des grammatikalischen Wissens seiner Muttersprache verwenden lönneu. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg-' Paris, 30. Juli. Die Regierung entsendet nach Kreta zwei Schiffe zum Schutze der Nationalen. Paris, 30. Juli. Von 1421 Wahlresultaten sind 751 republikanisch, 497 conservativ. Boulanger wurde zwölfmal gewählt; 101 Stichwahlen. Die RepublilalM verlieren 27 Sitze. — Der Schach von Pcrsien ist l» Cherbourg eingetroffen. London, 30. Juli. Die «Times, sind vom Met"' politen Michael ermächtigt zu erklären, er beabM tiqe nicht, dic Ehescheidung Milan« ri'Ickga'ngig i" machen. Petersburg, 30. Inli. Der Znstand des Groß' fürsten Constantin hat sich gebessert. Die VermählM des Großfürsten Peter wurde anf den 7. Angust M gesetzt. Petersburg, 30. Juli. Die norddeutsche Tele^a-phcnagentur bezeichnet die Meldung, betreffs dcs a"" qeblichen Präliminarvertrags zwischen Russlmit» >»'" Frankreich als tendenziös nnd unbegründet. Constautilwpcl, 30. Juli. Der MiMcrrath unter dem Vorsitze des Sultans beschloss die Entseudung eM neuerlichen Mission nach Kreta, bestehend aus M Pascha, dem ehemaligen türkischen Vertreter in CetwA Djavad Pascha und Ghiali Bey. Die Mission w"^ beordert, unverweilt abzureisen. Weitcrs wurde besaM sen, 8 Bataillone sofort nach Kreta abzusenden, a>M' dem behufs Ergänzung der in Kreta befindlichen M Bataillons Cadres eine entsprechende Anzahl M>"'' schaftrn dahin zu beordern. Angekommene Fremde. Am 29. Juli. Hotel Stadt Wien. Nlathy, Ingenieur, Budapest. -^ AA Lehman» und Lchner, Reisende; Echöppl und Maria >p"' Private, Wien. — Schrey, Meidlina.. — Nabie, GlltslM'" Novi. — Girardelli sammt ssrau, Trieft. ^,,^ Hotel (AcflMt. Anna Kaprch, Landesgerichls'Präsidentens'W'^ Graz. — Sueevie, l. l. Oberintendant, Agram. — v"", ^. kovics, t. f. CorvettcN'Capitän, Pola. — Folalowsli, l>'-" zirts Thierarzt, Tschcrucmbl. — Fcldmann. Ingenieur, ^ ^. stadt. - Vrann, Stein, Martin. Groß und Hnber. W'e«' « Gros;. Reisender, Budapest. — Gradarov, Reisender, ">> Hotel Südlmljllhof. Menu, Pustassistent, und iUcnich. K""'' Trieft. — Hamen, Wien. - Johanns, RealitateM!'^ Pollschach. — Johanna Tretar, Fiume. — Maler, D^ Verstorbene. Den 2!1. I u l i. Johanna Kopac, Bahndicners-Toch^' -i Monate, Römerstraßc .-l, Darmlatarrh. ^A< Den 3 0. Juli. Karl Zupauciö. Schlosser, 45, I-, ""' Hofgasse !>, Tubcrculose. Volkswirtschaftliches. Üiudolfswert, 2«. Juli. Die Durchschnitts - Preise st^ sich aus dem heutige» Markte wie folgt: Weizeu Per Hektoliter l> 5)0 Butter pr. Kilo . . » "" 2 Koru . 4 70 Eier pr. Stttcl . . - "" s Gerste . 4 22 Milch pr. Liter . . - ^ ^ Hafer » 2 7« Rindfleisch pr. Kilo - ^ ^ Halbfrncht » 5 4 Kalbfleisch . . "" ^ Heiden . 3 w Schweinefleisch » > ^, B Hirse . 4 22 Schöpsenfleisch » - Z5 Knluruz » 4 22 Hähudel pr. Stllct - -^ l^ Erdäpfel pr. Meter l5tr. l !15 Laube» » . a ^ Fisolen per Hektoliter 5 «5> Heu pr. M.-Ctr. . - ? B Erbsen » 5 s.« Stroh 100 » - - Linsen » 5, 52 Holz, hartes, pr. Culm- ^ ^ Leinsamen » 7 48 Meter. . . - ' Nindöschmalz pr. Kilo — «0 Holz, weiches, pr.Eubil- ^^ Schweineschmalz . — «0 Meter. ...» g l" Specl, frifch, .--------- Wein, roth., pr.Hclll. g 1" Specl, geräuchert, . — »0 Wein, weißer, » ^, Meteorologische Beobachtungen in La^boch> 30 2 . N. 735 5 24'!) SW. säst h"t" 9 . Ab. 73? 0 17 1 W. heiter F. Angenehmer Tag, nachmittags a/gen 4 Uhr !^ Wl>i<^' einzelne Regentropfen, um 7 Uhr Regenbogen, i» "' i°F wollen. Das Tagesmittel der Wärme 19'5°, un» " em Normale. ^^ Verantwartljcher Redacteur: I. NagUl- Depot der k. k. Generalstabs-Kart^; Maßstab 1:75 000. Preis per Blatt 50 lr., w Tas^" auf Leinwand gespannt »0 tr. ,,^ß in Acxivach. 1487 Course all der Wiener Börse vom 30. Juli 1889. «««dem oM^en CourM°.te 2 Vel» War, Asberr2'^ ^""" "' «°ten 8370 83-90 >^ei4°/ K.„'.„-, - - - . «495 «5 1?. l^'ei,v" ^»atslolc. 2b<» sl, 1»2 5? ,»!, - lwei'. ' ß?""'' ^>"" st- l4l»'- - 14» 25 l^ei K»^..,' ,"»»strl 100 st. 145 5« 14N 50 . ^aatilosc ,^ ^ 173 25,73 75 ^°Tom »^lW fl. . ' 1l>, 50 152- ^'e?^^^^^ - '"!"", 10 15 '"'Nlls»,^ stniersrei , !»!! 45 !',!, . "«4 . 9» 70 99 30 "«" ^ay» !tm°- "'"^'fl, U.W.E. „y-n«5.<. '". «,,f. h"/ ^'^. '"" "-i«l> '13 20 dl "^>" ^,.«.N.i!.W. ,,ll«s. «4l7^ ^«t»°'L°l. , W. l4.,s..> 14l.,. Vcld War<> Grundentl.-Obliaationcn (für l<>« fl. 4'8n ü«/„ mährlsckc...... NU2!»l1U7.'> K"/» Krai» und Ulistrülaüd . . —— —'— l>"/„ »lrdrlofterrsichischc . . . l<>» 5l» < lN 50 .<>«/„ strlrlsche...... -... --- k"/n lroatUckc und slavonische . n»5' - l(«> - 5'v„ fllbslibiiraischs .... 1U4«»> l<)5 LN l>"/„ Trmlser Äaua! .... l<>4 «0 ><»i 2« k»"/n »»gallschc...... 104 «<» wü-20 Andere öffcntl. Anlchcn. Dona» Nisg, Lnss 5"/n l0<> fl. . <22'5<» 123 !>i! dto, «nlrlhc 1«7« . . 1N7'Ü0 1<>»IW «»lrbri! dcr S!ad< GUr, , . Ii.»-- --- «nlrhs» k. Llad^sm.'i»^ Wirn 10s." 1W «^ Präm,Anl. b, Etabtac», Wici, 14» 50 14» 75 Vörssiibau-Nülche» v, llo«, !»" „ !».',-7ü »l! 5N Pfandbriefe (für 1<><> sl,), Aodonl-r, all«, öst, 4"/„G, . . 15»--l!i1'- dt°. » 4'/,«/«. . . wn«>, 25 ION '/5 O»sl, Hypl>!l,oll'»ba,!l INj. 50»/„ 101 - 102 - O>P,-„»<,. Vllül vcrl, 4>/,"/ü - l0, «0 102 50 be»»o » 4"/„ . . 10050 10!-. brlto 50Mr. » 4"/« . . 100-50 10«--. Prioritäts-Olililllitioncn «iir 1>><> st.). ssrlbiiiaiid« Noi-bbahil Ein, 18»6 100 — 10050 Valizischs Karl-«»dwig-Bahn Vnl. 18«1 300 sl, L. 4'/,«/„ . l00-s,0 101 20 Geld Ware Oslcrr. Norbwrstbllhn . . . 108-4<> los, - S>aa<«bali!>....... i?»-5<» >9U>V, Lüdbllh» 5 3"/<,..... 144- 144-75 » k 5°/„..... Ilio 40 120 »s> Uüg. gallz. Uah»..... 100 uo 10U W Divcrfc Lose (pcr Sllicy. ErsdÜlosc ION sl...... ,«g achl-r P,äm, Anich. 20 st. 24-25 2s> — Osior! «use 40 st..... g» ,,9 ^^-zzs, Palst», Lo!.- 40 st...... «,,.^ f,z,. NollM ttirliz, öst. Ves. v., lo st. ,» 7» ,9 <., Nüdi'Ipl, L°sc 10 fl..... 2,,,^ ^ ^,. Salm Loir 40 fl...... s,2 2li 63" Nt, Orno!« Loss 40 si. . . ^, _ s,,, Wa>ds!!>»l-n'd!l»i,s»al< . 17,_. ,ß.^ Van!. Alticn (per Etück). Nüsslo Orst, Van! 200 fi. «o"/„ E, i«« 50 125' . Va»fv!-rri», Wiriirr 100 fl. io? 40 107 75 Vdnrr, «»st, iis«, 200 st, E, 40"/„ z»«i - 282 - Vrdl, «»st. s. Hand, ». G. Klost. 30»! - 3<>l>ai,l, Vlllss, »üss, liOO st, . »>« — l»l« 50 Drpi>si!!'»l,a»l, «Nss. 200 st. . i»4 - 185 — Wcompls Grs,,i>ldrüfl, 5>oo st, . z.^» — 5<>,<^.. Giro ,!,Eassri«i,, Wi>'»sr»0<»fl. l«7 — l!>8 - HypollMilb., öst. »00st. 2ü"/ « «?'— —'— G<>ld War» Kaildssbanl, i!s<,200 st, V, . . 23!! It» 2!i.'i-L5 Orstrrr. unglll, Äaiil uoo fl. . ».'-«5 Vichm, Ä.i'sdl'ah!! 150 st.... Ll« 50 ?i!l, l-5 » Wrstl'ahn 200 fl.. . . —'— — - VuschXchrabrr Gis, 50» st, s,-V, 200 fl. S.---------------- ssrldinand« Norbb. IOOO fl,llVt. »!>in 2ü«^' Gal, ü — ü!!- Nübulpl, Äalm 20« st. EUbi-r .---------------- Ewlllzrücühlll!» 20« st. 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