Taaesbote fir Anterkeiermark. T'r.^n'im^rationSvrtll für Mardurg. ^ >1.1« tili.'.....— fi. 70 kr 'üi.itklj.lhri., . . . . » „ 10 mouatlich . . - 16 stinzelne Skummtm 4 kr. ivrga« der ttberale« Partei. Erscheint tSgltch mii Bvsnahme der So»»- «nd Feiertage. Mannscripte werden nkht zurvck gesendet. Marburg, Tamstag SS. Oktober IS7V. Brs»««e?atw»st: «»»»«tch.....t VlerttlWelG.....» „ .....u .. Z^e«l«»<ß«Ach, « le. »r. IX. Jahrgang Atber das Schulwkstn i« Gottichtk. Wir entnehmen «'u „Laibc^cit'r Tkigblaü" nachstehend.' Korrcspondtnz aus Gott» chec iU.cl dortl^e LchulcN'ZustAndc. sie werfen ein Strciflich! auf das Nebahren unseres librralcn (?) Unter-richtsminiftcrs von Strehmaycr und bewürfen keines Kommentars. Der Bericht Die Ernennung ter B ziltsschulrälhe lit» den Bszilk Gottsctiee htU unter der hiesi^cn '»Z^ur-Attschaft ttlvßt Indij^'0liolj hervorgerufkn. Unjere Vol?Sichulcn ^rtiören zu dcn besten im ^^ande. sie ctüeucn sich »nich von Seile siavischcr Lchüler au^ den beunchbarten Bezilken eiue^ zahlre'chen H suciuS. dit Gemeinden und mehrere Schulflcnnoc. oauuUcr (Äottscheer, die im Auslände zn Vermö^jeil und Ansehen gekommen sind, baden zu dereii Zrrichlun^ und Anfbefferunst ^^coße Opfer gedrach'. Es war tal) r vom LandeSnuSi'chusse. dessen Mitt^liec^er stcl5 das Wort Gleiciiberechti^ung >m Mun^e si'ihren. erwi^rten. daß ivknigstene cin Drulschcr als Bcrtreier der Gottsch!er>s1.'etl Ge-neinden in den Bezirkeschulrath g-^wählt werdl'. Ä.doch auäi diesMl^l ha^en d e ilovenlschcn Voltc'sühr.r j^czeigt, dtiß ihncn Recht und '^^illig-keit unbekannte Ve^zrisse sind, d^ifl ihnen die V-ilkl?-schule nicht als eine Anstalt zur Bildung redliche' 'jstaalsvü'Acr Ailt. soi'vcrn a'.v^ ein Ac^itations mittel zur Duriijrhung ihr.r P.-rleiz vcck«. Der ^irkijchulrath soll nach il'rem Sinne kc'.ne '-Inns'indii.en Männer von Ucberz ugut'gö-treue 'tt" jeinkn Mit.^l edcr zahlen, sondern nur ui'.l»tl>ingtc Anhänger der klcr>kal^n Partci um mitreist eines solchen l^efügiüen App.i.aleS jeden Ausschlvung dvi'>, ivisskn sie sich schon zn Helsen, und ks hal^ea sloveuische A;,it.tsoren in dem deutschen Händchen disliu' stets jämmerlich Kia^ko ^^cinacht Der zu'eitk Vezireschulrath isl der tcn Gotisch ern sehr ivolil liekannlc Gaiüv'ril) Pod.aj in Nnfn'p Lciii (^^.^ftl)ai:) is! d>r dn onhot'.'uu ^lo^'tne» ui:^^ ^'iö-i.nu.r. ei scidst ist Ultraiiion-taurr von ieinstlM Wcss.r uild Llovcne no?» tu-ster Aarbung. iväre jammcischidc, ivuritHe-r Podl)ol durch die ii.ue ihm auf.^eln'irt^kte Glirde jeiukul biehtri^tn (Alschäste enlzogen ivürde. Achnit »ad Kirchc. I. K. Ein ^nheiuUichsö Gerilchi geht durch ua-sue Stadl, das. ivcnr^ cs sich bcstäligen sollte, in seinen Folgen schwerer wiegen konnle. a'S manche sich denken. Die Ächulschw-fteru welche nicht nU!^ in Marburg durch dic UnterltüKung l'iberfromMi'r Araue'» eine Tchule crrich?ct und ciiic solche ailch in Zr. Petec begründet, sollen Samniinngen ver.n'italten. um di?se Pflanzstätten ultramoi't'Nien Linnes auch aus dem Lanöe zu ver^'rcitet'. < Di'' iuelch' kaynt rol, ausatl^met von d m Alpe, der durch die neuen Äe-?tzc von ihrer Ärust qrnommen ist, soljte ,n and r.r Weise w'''dcr I!' ihrer freien Pe^vcgung Ultle.drückl. 'vitd^r uutei das J.'ch der Kircht geliracht iverden. das es fauiu ab.teichnttilt. Wir ivoUen ljier n'chs dlnübk einen Strtit b^g'nneu, o«i die Zchule naä) der ge-^cn'i'ärtigen EiarichtuNi, d ran be-schaffen s,l. d'iß n<- k ine Gelege,iheü .^ur Än?-lildun, in der Religionelehre bitt. soutcri» .».u' beni.'rken, daß in de i eirikl'issigen Volksschulen Vi.' Z'^Iil dtlNeli.^ionSstunden g?s,en sriihei v.rdoj pfl: ,r>!ir'.'. ivährci.d zur ^e>t als die Ächille noch -^^nzliä) in d'.n Händ.n der.'^irch^ iv.^r, an uuinch-r ^^.u'dsckule der Aal! si d ereignete, bah der ^^apla'.i ad?'.- Pi'arrer iM Zahre räum c>n Du^euo'v.al >» die Achuie kam, sondern dem L.^,l)rer de" Rili-gio'i^ Unteiktcht überließ. ^,^t nuf einmal >st dcr i''jeileeeif>e t:!)er die H .'ei. gefi)iN'..le:l. sie tvolle^ die Welt wieder .^lall-c>l:'ch" machcu »v.i^ N' in so Vielen )ahr-Kilt'dertei' wed.r durch Tiran ..i noch di^ich Zesui« lis'.nu» verinocht. soll jeUl durch ans.r?'/lillel v.tsnil,t iverdkn. (')ar !vol,i si t.t t ir rlerifai«'Pari ' d»: Wia,-ilgkeit drr Schuie für die sittli he und intellektUklle Äild'Uij^ ein. aber uar die Leult nach 'hrer Zayon selig zn Mliche" muß eben der klerikale Äinfinß auf die Tngent^ ein noch stärkeri'r werdeu als er b'Ni.'i tvar. H«t die.'l s>ar:u ai^ch tie Ka'ii^keit '...'U? Thetliv^tse ja, im Ganz.n nein. Wie .v.it cs mi: i?er lvlsjenjch^rf'iichi,!Ausb^ldnng ^er lNtisten g'istli.l'en ^^t'l/rer t'escharsen ist, beweise^ d r Um-sta':d, tas- uni^r durchau.'- Niehl autiklerike^les Un leirichssminin-^rin'tt sich „enöthijit sieht, die ^geistlichen (^^ymnasi n n'.ii iv.lilichcn Lelukraflen ans zufrisch^li, inie is P'aristen.^Hmnasium iu Wien das 1. Ztaatö.'.^/unasiuin iN chraz. dos Rudolr>. werther Äynlnasium in j^ra'N. Die klcrifaie Partei ivirkt eb^n nu« aus das Geniittl), Mit d.m Verstände läßt sie sich rn keinen .^aiiipf ein. u'id dadurch siegt sie el)eu noch l)ie und da tiei ^ unvnständigen Uten. Ein Tviegelbil''. wie iven.z man keine C'lcr-qie von Zeüe der ^cheralen crivarren dürfte, bei uns dieZustand- lverden kö.'.nt. u. litfcrt das durch lein? ^^a»zivilät, Cdarakte'lasigkeit und Ultraiuo-liiSmus in .gleichem Matze z.j GrunSe gerichtete -'Frankreich. Das srai'zösische Schulgesetz vom )alire 185l) lvahrt zivar dlM >st'alc daS Ober» ')aussichtsrecht ülzer alle schulen, aber bei Privat« anslaiien bloß auf Moral und Gesundheitspfl ge sich «rstieckuid; und noch illusorischer wird ».'»'.eses Rech«, da ein Driltcl der Inspckloren diesen Privata',sialien entnomnirn werden ntüss n Wir t'.ollen hi^r r.icht von der un.^esetzmäßigen. nu> d,rch ein Weibeiitgiment ermöglichten (brüuduug einer ungcheui.n Zahl „nicht autorisirler" religiöstr Grnossenjchaslen sprechkn und der d.,durch zu einer tzoirci.den GUinme augeivlichsenen Giößl d ö jtirchenvermöge.'S. sondern nur vaa dem v.r. derblicher besonderen Tympalhie. weit dessen Ziniichtungen einem fremden Staate entlehnt, frir nnS keine na-tion.lle Cinrichtun-l ist, nnd andererseits dem Volke sehr bcdeulende Lasten ausbürdet; vüce die Landwehr im Sinne SteiaS l!n^ Scharnhorsts, anstatt IN jenem der Militärbureaukratie aufgefaßt «Vörden, dann hält»? sie eher im Lande fruchtbaren Ac?ett gefunden, auf welchem sie Wurzel fassen t'nnte. Wie die Landlvehr ins Leb n gerufen wurde, sei übcrh-upt lehrreich genug, in D^ilma-«ien Hube man sich oamit übermäßig beeilt und oadurch einen blutigen Krieg hervorgerufen, während man i I Böhmen die Lache mt )al)r fast ruhen li^ß und sich mit den Eintragungen auf dem Papier begütigte, tveil rs an Waffen und Mouturen seh'te. U ber die Offiziersernennun-gen spricht sich 0tc „Polttik" s.hr ungünstig aus. insi'eson^'er.' ^veil die meisten der Landesiprache nicht mächtig seien und dahec'. uin sich das nöthi-ge Ansehen zu verschaffen, zu Linieutruppeu und Gendar.uerie ihre Zuflucht zu nehmen genöthigt seieri. ^'.e „Palitik" schlikßt uit der Beinerkuag. man ionne aU> .uh eintreten und d.inn erst iverde der Au^^gicich mit !i'.u''?leitha',ien geschaffen iver-ten. ebtnio vnl.>nge man gegenlvärtig Mit gleichem llnr.chi .>en (Eintritt dcr c^echifchen Oppo-ttiion i'i deii .'Xeichsrath. i'er Weg den die Berfa ssungsp.ui i 'ingvirö die Partei es auch retten. ^Wir glauben un) hoffen, daß dieser K'lch .n uns v>.nl'll)e uuser armes vi'.lgeprüfteS Oesterreich schiverlich überleben können. Anm. d. Ned.) Olk ..Prelle" iv.nnt die Polen den an sie lrgeiienden Lr^ck-usen zu rolgen und fordert sie tNlf, 'hr Hui bei Oesterreich zu suchen, welches itineli. inios rne sie bereit inaren die österreichi-s'Ve >si.tat5«d.? u» akzeptiren die Erfüllung itirer Wünsche Z ig.stelzen irert^e. ^o>vot)l das Ministerium als ^le ici.if^^iwngspurt i legt (Neivicht t'uf c^ie Vustän^i.^ulig Mi! den Pai^n. ne mögen daher die .uiboten' Hand erfassen, »ich dadurch eine sichere ZteäuNj^ schl.ffin ; ivälirind e>n Büt't- niß mit Rußland zu ihnr gänzlichen Sutuatio-nallslrung fi»l»rea müsse. Die „Reue freie Presse" verspottet den angkblichen Entschluß de» Ministerium» uur rtnem par!amentarischen Votum zu wnchen; nachdem e» eben t«i« parlamentarische» Ministerium sei. könne eö auch ohne Sleich»rath zurücktreten. SS hätte eigentlich schon zurücktreten sollen, als e» salj, daß seine ausgespiochene Mission, der Ausgleich mit der ftaat»rechtllchen Opposition in Böhmen mißgiilckt war. bei «n» beherrsche man jedoch nicht die Sicianisse. sondern lasse sich von jenen beherrschen, daher werde daß Ministerium Polocky erst weichen, wknn man e» feierlich von seinem Side verdrängt. Jum Schlüsse erklart die „R. Fr. Prtsse" die ministerielle Kandidateuliste für die direkten Wahlcu in Böhmen für ein«n Mißglückten Versuch, nachdem zwischen zvei Par» teltn keine dritte Plas^ hat. Der „Wandere!" halt die von Potocky der Borarlberger Deputation ertheilte Antwort für authentisch; er findet sie beleidigend und de-müthigend für Oestcrreich, weil aus ihr hervorgeht. daß man selbst mit Waffengewalt den Einmarsch dolitlsch- Ueberficht. (W i e u.) Wiener Vlattern entnehmen wir, daß an das für die Dklegation bestimmte „Rothbuch" die l.tzte Hand gel gt wird. Es wird das» selbe dem Bernehmen n.^ch eine Depesche neuesten Dalums in Bezug aus die künftige Organisation Deutschlands eulhalten. wclche. unter voUständiger W.thrung des österreichischen Standpunktes, diese Organisation in »iner Weise auffaßt uud erörtert, die höh r Anerkennung und B-friedigung in de« dculsch'patriotischen Kreisen begegnen wird, und bli den deutschen Reg erungen. zu deren Keunt-niß sie gelangte, b»reits begegnet sein dürfte. Zivkifelhaft bleibt hiebei nur, welche deutsch'patrio-tischen Kreise befriedigt irerden sollen ; überhaupt »eben den wllthistorischcn Ereignissen, welche sich seit drei Monaten vollzogen, ivird der Gelammt eindruck des Rothbuches wohl «in schr geringer sein Großes Aussehen err't^t die Mlttl)eilung des klerikalen Borarlberger Volksblatiesüber dik Antwort dts Grasen Potocki. wlche »r dem Dr. Oel««, als Mandatar tes Dornbirnrr Casino's er-theilt habet» soll Er soll gesagt haben: „Was IN Stoin durch dle italienischen Truppen g schehe, sei schrecklich; keine Regierung protestier, w'il sie sich zu schwach fühl.^; mächtige Umsturzbcstrebun-grn erhöbe» sich zerstörend gegen alles Bestehende in Kilche und Staat; die Re,;iernngen seien Von Leidenschaft,« der niedrigsten Art umlauert" ze. Kreilich »vird j.tzt fleißig dementirt und behauptet, daß Ganze sei e»ne Erfindung des Redakteurs dls .V. V. des aiis dem Arbeiteiprozkss^ bekannten v Floreneanr», wir l'uldigen jedoch der entgegeng setzten Anschauung, denn Graf Porocki ist, so ivie die meist'n seiner Lant^sleute. eifriger «atholik; nur der Urnstand, daß seine Borte veröffentlicht wu'den. mag ihm unaugenchm jun. (V öhme n.) Fürst Mennsdors soll der Re gieruiig dringend gerath n l)abet» ih-e Kandidaten» liste für die direkten Rcichsrathstvahlen au« dem Großgrundbesitze zurückzuziehen, iveil fie keine Aussicht auf Annahme habe; ob seine Anschau' ung in Wien akzeptirt wird, ifl jedoch fraglich. (Mähren.) Die Proßnißer Vemeinde-vertretuua ist durch den erfolgten Austritt von vierzehn deutschen Mitgliedern g sprengt ivorden. well der «zechische Bürger« lster die Anordnung von Reuwahlen verweigerte, obwohl die Mandatsdauer der bisherigen Gemeindevertretung bereits längst abgelaufen ist. ^Dalmatien.) Wie wir der „Tr. Ztg." entnehmen, herrscht gegenwärtig im Lande eine eifrige politische Agitation bezüglich der Kundgebungen von Seite der Gemeindevertretungen für die Einverleibung Dalmatieas an Kroatien. Den bevorstehenden Neuwahlen für den kroatischen Landtag wird mit iKpannung und Interesse ent-gegei^getehen, da von dem Ausfalle dirfer Wahlen auch das Schicksal des Rauchianlsmus abhängt. — Für Dalmatien ist aus strategischen und territorialen Gründen eine Eisenbahn sehr nothwendia. Mögen unsere Reichsrathsabgeord-neten, so schreibt der Beiichierstatter der „T Z.", wenn sie noch inWid. (Preußen.) Die „Norddeutsche Allgem. Zeitung" b leuchtet Ehaudordy's, des Stellvertre ters Jules Favres. Antwort auf Bismarck's Noten; fie sagt: „mit frecher Stirn w-rde die gesummte Vergangenheit Frankreichs entstellt." — Sie »oiderlegt jtden Satz und schließt mit den Wollen: „Zum Schluße werden wir mit der Ra-che Frankreichs bedroh». Das wollen wir schon heute tonstatiren. Dieser Rache gegenübe'^, die an uns genommen werden soll, »veil wir französische Freiheit zu Bcden geschlagen, wollen wir die Position einnehmen, die nach unserer Meinung und nnr ans die kommt es an, ihr Herren Franzosen — für nns die vortheilhaftest' ist, »vir wollen das nächitemal, salls wieder ein-mal tine Regierung eines Krieges gegen uns be-darf, noch rafchec siegen, mit geringen Opfern zum viertenmale vor Paris stehen und fo of» dort wieSer erscheinen, bis Geivalt Euch ztvingt, den Frieden zu beobachten, den Vernunft euch seit Jahrhunderten predigt. Die allmälig gewordene Redensart, daß Frankreich auch heute noch für das europäische Gleichgewicht kämpft, ist einer erustlicheu Beachtung nicht mehr würdig." Ueber die Fried nsunterhandluttgtn zirkuliren nur ulivei bürgte Gerüchte; so erzählt die ^Ände-pendanee": Bazaine habe eii.e unbedingte Boll-macht des abgethanen Kaistls in Hand n, über den Frieden zu verhandeln. Graf Bismarck sti seinerseits gencigt, mit Bazaine zu verhandeln und ihm günstigere Bedingungen zu mähen, als die aus seiner Unterredung mit Jules Frvre bekannten. Es würde sich bei diksen Unterhandlungen mit Bazaine nicht um napoleonische Restaurationen Hand ln, sondern Bazaine würde geioisser maßen als Diktator auftreten und dann eine Konstituante einbernf n. welche das Weitere zu entseheiden hätte. So erzählt der Londoner Korrespondent der „Jndependanee" und fügt hinzu, daß es ivohl möglich sei. daß Bazaine auch von der jetzigen provisorischen Regieiung eine Voll-macht zur Unterhandlung veilangt habe, die dem-ftlben aber durchaus nicht zu trauen scheint. (A ü d - D eu t s ch l a n d.) Wie der sonst gut unterrichtete „Nürnberger Korreseondcnt" meldet. nahm der bairische Min sler des Aeußeren Graf Bray in das Haup quarUer des Königs Wilhelm einen ausgearbeiteten Berfassungsent' Wurf für das gesammte Deutschland und zugleich Vollmacht mit, l>enselben. natürlich »«lv» r»tiü> vations, sestztistellen und abzuschließeii. Die deutsche Frage schein» somit in Fluß zu kommen. Nachdem die iv ü rt e m b e r g i»ch e« Kammern gestern ihre Thäligk il begonnen haben, wird bald d»r Schleier fallen und es wird möglich iverden. hinsichtlich dessen, ivas die deutschen Regierungea »vollen, klar zu sehen. Uehrigens smd dermalen die Vertreter fämmklichrr südd utschen RegieruN' gen in Versailles versamm!t. (Italien.) Florentincr Blätter berichten, daß ein königliches Dekret das Wahlgesetz für die römischen Provinzen veröffentliche; dieselben haben 14 Deputirte zu wählen. Der König wird sich Freitag nach Gallarate begeben, um den dortigen Manövern beizuwohnen. Wie versichert wird, haben fast alle Mächte im Vatikan die Anficht ausgesprocheu. daß d-r Papst Rom nicht verlassen dürfe. Gleiche Quellen demeutiren, daß zwifchen Italien und den anderen Kabinetten bezüglich der spanischen Thronkandidatur ein Austausch von Mittheilungen ftattgcfundtn habe. Da die spanische Regierung die Anitiativ,. in dieser Angele-genlieit ergriffen hat^ so ist rs sie allein, «oelche in diesem Augenblicke hierüber mit den anderen Regierungen verkehrt hat. Auf Antrag der Landesvertheidigungs Kommission hat die Remerung au der Grenze Sa-voyens die sofortige Fortifikation der Alpenpässe angeordnet. (Belgien) Die „Jndependanee belge" meld t: „Die diplomatische Welt ist mehr als je mit Unterhandlungen zur Herst llung des Frie-dlNs beschäftigt. Bazaine's Bevollmächtigter unterhandelt keineswegs über die Kapitulation, sondern üb r die Friedensbedingungen. Die ge-sammte Londoner Abeudprrsse btschivöre Deutsch» land, jetzt versöhnlich zu sein, indem fie darauf hinweist, daß das jetzige Frankreich auf Jahrzehnte hinaus für den Frieden Europa s ohnehin ungifähilich sei. wofür die neutralen Mä^e eventuell auch eine Garantie übernehmen köiinten. — Voyer's Mission »ach V rsailles st he im Au-sammenhange mit den Verhandlungen, die Bnrn-side in Paris über den Frieden gepflogen. Das Projekt soll dahin gehen, daß Bazaine Metz räumt, wenn die Pariser Regierung fich mit Bis« marck über einen Prälim'nar-Frieden verständigt, welcher der Konstituante zur Ratifikation vorge-legt wird. — Laurier, Direktor im frauzöfi-schen Finanzministerium, soll in London angekommen sein, NM hinsichtlich der Sicherstellung des Baarschatzes der franzöfischen Bank und der Beschaffung dee Mittel für die Einlösung der Renteiikoupons zu verhandeln. Vsm krieje Der Ziveck der Armee unter dem Geneiale von der Tann wird nun klar; es soll dieselbe die Lo relinie um jeden Preis halten, u« Zuzüge anderen Theilen von Frankreich zu verhindern, wclche etwa auf eine Entsetzung von Paiis oder Metz, oder ülierHaupt eine Beunruhigung der dortigen Armee gemür>zt »vären. Belsort, glaul^t man. wird schwer einnehm-bar sein, cs »uild nur zeruir». Die Franzosen selbst werden der Tyradeu über errungene Siege, die sich dann als Lügen herausstellen, schon üiierdrüßig. so klagt die „L>-dert^" über die erfundenen sran^fischen Sieges-nachrichten; die provisorische Regierung folge hi ritt den Trad tionen der früheren Kabinete. Seit drei Mo»iaten lasse man Siegesliotschast aus Siegesbotschaft folgen, so herzerreißend auch die Wirklichk'it sei. „Haben »vir — ruft „Libertö" — die Ehrlichkeit, de Wahrheit niht zu ver-heitulichen l" Dafür können »vir »vieder einen Waffenererfolg der Deutschen verzeichnen, indem eine telegrafische Meldung au» B«rsailles. lS. Oktober sagt: Die ziveiundzivai»z gste Div'sion der kron-prinzlicheu Armee schlitg geftj» gering. Marburger» »«d Prsvimzial» Stachrtchten Marburg. 22. Oktober. (Stadtbeleuchtung.) Leider müssen »vir hervorheben, daß die von un» so oft gerügten Uebelstände noch in gleichem Maße obwalten; die Theateibesuchet wurden in der letzicu Vorstellung durch einen inlenfiven Schivefelgeruch belästiget. Die Petroleumbeleuchtung der Vorstädte liegt vollkommen im Ar^en. vor 14 Tagen beschloß der Geme«ndeausschi»ß die Nummerieung der Lateruen. doch es geschah in dieser Richtung gar nicht»; in der Nacht vom 20. auf dea 21 brannte nm halb 11 Uhr von 4 Lampen an der Strecke zwischen der Brücke und dem ehema ligen graßischea Hause nur eine Lampe uud auch diese war wedrr geputzt, noch hatte die Mamme die vorgeschriebene Stärke. Man scheint von Seile der Bollzugsorgane der Gemeinde mit deren Beschlüssen Hohn zu treiben, die gesammte Vevölte-runa abfichtlich zu beleidigen, reizen zu wollen, sidi l (Pferdezucht in Sleiermart.) Wie die Tagespost berichtet, sind znm Schaden nnserer heimischen Pferdezucht die drei schönen norischen von der Ausstellung her bekannten Hengste Pred wile, Ironiqne und Delaville vom Generalftall Meister Grafen Rezwado vsky nach Galizien gesendet worden für dessen orientalisches Stuten Material ste gar nicht pl>ssea, während man uns HKM wo^scheinlich drei alte Ansmusterer aus Aadautz um theures Geld anhängen wird. Diese Masregel ist ein unserer Landespferdezuchtkom» Mission ins Angestcht geführter Schlag ; so also werden die Wünsche der seiner Zeit in Graz tagenden Land- und gorstwirthe berücksichtigt, welche dahin lauteten, daß das Ackerbauministenum und dessen Hülfsbehördin nur im Siaoeruehmen mit den Landwirthschasisgesellschaften. der Landes thierzuchttommlssion ». »u handeln haben, ivelche GrnndsStze Graf Potocky als Ackerbauminister selbst bestewortete. Hoffentlich wird unsere Lan-despferdejuchtkommission energische Einsprache gegen diese Willkührlichteiten des Grafen Rezwadowsty erheben; übiigens wurden über Ermächtignng des k. k Ackerbauministerinms Seitens der Landes kommission für Pfertezuchtanmelegenheiten S Prä miirte Zuchthengste norischer Race um den Preis von 41V0 st. für das Staatshengsten Depot hier angekanst. (todesfäll^. Gester« starb der hiesige Kaufmann Herr I. Albenßberg. welcher dulch mehrer? Äahre als Gemeindeausschuß und Lpar kasstdirektor in der Gemeinde verdienstlich wirkte und auch Kassier des Theater- und Sastuovereiues war. nach lanAem Leiden Desgleichen starb Herr Stray in seinem vü. Jahre; er war penfionirtea Vorspannskowmissär und zur Seit der Vesreiungs kriege Landwehrlieutenant. Mit ihm schied der älteste Bürger Marburgs aus der Zahl der L«-b lnden. (Weinlese). Bon allen Seiten hürt man die Klagen über die geringe Qnantität der hcu rigen Lese, die Qnalität ist leider ebenfalls eine mindere. Da nuu gestern auf den nächsten Ge biegen schon Schnee fiel, so dürfte Eile noth thnn n« das Venige noch zu retteu. (Herr M. Hitlzei). der sich in Marbnrg schon durch allerlei Bildhauerarbeiten (wir erinnern an den Gambriuus ans Herrn lscheligi s Bier Halle uud de« Christus im erweiterten Kiiedhose) als Künstler in seinem gache einen Namen im engeren Kreise gemacht, hat nun auch in Kärnten mit einem bedeutenderen Werke Beifall gefunden. Er hat nämlich für die gilialkirche St. Markns bei Kühnsdorf einen venen gothischen Altar angefertigt. an welchem man nicht nur den reinen altdeutsche« Geschmack der Konstruktion sondern auch im Einzelnen die Ausführung der Bildsänle des hl. Markus uud des iu bekannter typischer Auffassung dargestellten lebensgroßen khristns am Kieuze lobt. Es sreut uns, daß die heimische Kunst in so anerkannter Weise im N »chbarlande sich Bahn gebrochen und wünschen der Strebsamkeit des Künstlers weitere ^Arfolge. (L e h rer bi l d un as ansta lt.) An der k. k Lehrerbildungsanstalt in Marburg wurden gestern die Ausnahmsprüfuugen der neu eint,elend.n Lehramlszöglivge beendet. Vier von ihnen «vur« den für fähig ertlärt in den Ä. Jahrgang einzu treten; 15 wurden als oidrntliche ZögllNt»e. 1 als außerold.ntlich,r HSrer in den 1 Iahig^ng auf« genommen und 1 Kandidat ist vor der Prüfung znrilckzutreteu. Im Gauz»n werden die S Jahr» gänge dieser Lehranstalt von 38 ordentlichen Hütern b sucht. C n.n »mpsindllchen Verlust hat diese Lehrerbildungsanstalt durch die Assenlirun.^ von zwei lüchligen Zöglingen erlitten, weiche sei« Anfang Oktober statt d Eomptanten schloffen um eine Mei. nigkeit matter. Cours-Ctleira»«. 22. Oktober. Einheitliche Staatsschuld in Noten .... b7 lo detto detto in Silbe? .... 66 9b l86ver Stasiß-AnlehenS-Loose......98 — Van?.A?:!rn............717 — Tred'.t Aftien ...........6tl London.............128 — Sllber..............7b Napoleond'or»...........84'/, K. k. Münz-Dttkaten.........b Sl'/^ Stimmung: fest. VA ^1oQ b'reunävn uuä K«ic»nQtöli ssxsva wir un8«r«u dvr/üokston uvä tisko^eküliltsstsr» Osvk für 6io so xntißsk unll 2»KIrsivI»s Le-zivitllnx ävs verstorbenLn I^srru -ur Ist-tvll kuliv. 748 Viv tr»ueru6o ?»wiliv. (Fsruituien sMr«GlU« TRI»«! Olt^z^vIkitlAz^v) v»dre kiNoktititoleo, ttr Lrautz^oiokoukv bo-»olläers xvsiKvst» siuä 2u tiaben — kei 742 tu«. Illiül. (7S3 ,, /, // „ ,, „ „ „ „ /Sr Eillheimische «nd /remde 6iv utti^ llörrßMMßr- Ilt«lsrl»5« voll kisäor In Mlai klipK, EM drr Herren- inid Poftgajse Nr U2. tviuter-^alitot von . fl. 12 bis fl. 50 „ Hosen voll . „ Schwarze Hosen von . „ Eilet von .... „ Zagd-Nöcke von . . „ Haveloks von ... „1 Loden-Euba von . . „ 1 Salon'^n)üge voil . „ Hauptniederlage von Schlasröckeu. Für Bestellungen ist die reichste AuSivahl der neuesten Stoffe ain Lager, uiid werden selbe auch prolnpt ausgeführt. Nur kurze Zeit hier zu sehen! Schulgafft Nr. lZZ, im großen Gaffenlokalc. Große Aufstellong von 740 Alterthümern, -lotti r-Zkqnisitl'lt «i-s ZNarterwl'rkzkttgen der spanischen Iuautsitioii vom .^ahre I.W0 bis ISVV, lvelche durch 8 Monatt ii, Wien. Pest, Graz Zritst »nd zuletzt in Beiiediq im Nedvutenslwle großes! TtUjs l)?»» erregte. Koltcr- uttd Marterwerkzeuge^ und dsreil Kolgen, dargestellt nn mehreren > verschiedmen lebensgroßen Figuren und ein-zelnrn Köipc.theilen in höchst gelungenen Präparotcn. Sin unschuldiges Mädchen auf dem Folterstnlile fitzend nnd mit Riemen an den Hände». Kühen und um den Leib festgeschnürt. Außer der neuen Scndntig von meljse-reu Altkrtliümcru. Kslterwerfzengen. Nicht-Rl'AM schwertern (Originale): das heimliche In-WiW quisitionS- oder Foltergericht, naturgetreu 7 »j!ersonen in lebensgroßen Figuren d«rgestellt. Ferner in einem 'tztru Zkabinet: Die eiserne Jungfrau, 8 Gchnh große Ejsen.Aollermc.,chine. AW^DaS Lokale ist entspreckend dcf^'rirt und mit Ea» vrillant beleuchtet. DM^Zn sehen von ^ Ill)r Frü!) bi^ !i lllir Abends Ächiilgasse Rr. IZ'2. Entree z KU tr. Binder und Militär vl)ne ClilUge 10 kr. Programme sind an der Kasse zn l)uben. Eigenthiimer. Gl« Lchrjunge aus solidem Hause wird in« ^^el>zellevgeschäfte des Herrn Pelikan in der l^^razcrvorstadt sogleich aufgenommen. 730 Vow tiefstöv 8e?tmer?s AvbvuFt, Akbsn äis Kvtrübsu6v IlsL^ekriodt vor» 6vm ttin8ekHi6eQ unseres illvlKstxsIivktou/ uuvoi 8S88lioIt6u Vatvrs, Ledvivssr- uvä (?r0ssvater8, cZes Herrn Io»«k Aldsllsdsrx, , Ißau» un«> kr«>ItÄtendv»»tt»ei, ä«r uaell lanZsm 3ed>V6rsn I^eiäen am 2l. vetodsr 1870 Xbvnäs '/^11 Dkr, vörgvdov mit virl1 ^ovtax 6sn 24.6. witta^L 4 Iltir in äer kiesigen IllinilisuZrust liei^eset^t >verclen. — Die ltsil. Lsslvtl» messen werben DieuAta^ (leu 25. d. unl 10 iv ller liies. Domicirvliv Kvlsssn. Der Verkliel^ene >virä ,iem frommen ^näenken empLottlen. ^ardur^ am 22. VIctober 1870. Ikvfvsia ^ldsnsdvi'g, sel,. fonsitts^, Oattiu. Vvi'tka ^llivnvdvk'g, «ek. kvinisvk, ttvlonv /^!t^vnsdsi-g, I.uävvlo /^ldvn»dvii». »Is Sokviexertvcdter gustsv /^ldvNvdvI-g, 10l«NNS /^M»täötSr, Vinvvnz «ßosvi-, ».uö^iy ^jlisnvbviii, ^annl »osvl-, ic. lc. ttsuxtmsvv, »Is Sol.viexvrsodo. fsnnl l>iI0SVI', al» kioävr. »I» t^ulcvl. Vor» 6sr ll. «tvioiiu. I^vioksnaukbskrunjs». unä Ü«or6ixuvxs..^n»t»It. 743 IlsÄMons Die beste und billigste S.S1Z7 SSILS ^ ? Q' ist zu haben bei 7ZL (Z^vlä un^ Kilber, cius Svllonstv, ^ Ä ÄtZ N NpN äie »rt bietet, lsinviesen6 Vertraul-n, erössne ivk auok S , , . , .. ^ellun^ villai-ö», darunter eines kür Oaram- oolkpiel mit neneslsr und t'leAAntester I^a^on aus lier revom» nurte^ten ^alirilc Wieli8, teruer linreli ein soltöne^ ^rrÄNKemvllt sämmtlivl^er modernen 8plo!v, 6ure^ lZie ^uilttFS lrller in- unvl^r t>.us der Kesten linKeesorte. >«uc:Iunitt«Ks der reinseluneelcendste Ililvvvk. loli Nn!te ferner folgende Zeitungen im ^liouuvment und sind solol^e Ke^en den lmlt»6n l^reid» ^eden tol^endei^ I)ei mir /u l»esiielielt l re^se, ^eue treie I^l t'kiise, ^remtlenlilul^t, Xeues ^reiudenlzltttt, wiener Zeitung, Wanderer, lietoini, Ii^amernd, lu^es^ost, Vorstatlt/.eitunK, (ist. V>'slu- nud ^liiitärzieitun^, iVior^ei.post, I^e^ter I^1o)^d, Z^ardur^er, Iriester, ^tzr-inter, liluLenkurter Zeitung. lndei)eudÄNoe l^elge, II Diritto, Kölnisetie /situnz;, 1^oliti!<, Xarodu) rreüieit, I^tul)aetier'I'aAl>lu.tt, Llovenslci narod, ^oviee, VollisitlM, Voll^streuud, /^llcuntt, 'inlulliot, Ivilcerilci, l^lie^eude Blätter, l i^mo, liluderadni-sl^Il, Iluus^örz;!, 8teirer Leppl, I^eipiiizxer Illusdrirte, l^sl)er I^ai^d u»d ^^leer, kluuiorikjtilili) list)', (FLi.lteuIn.nlie, VVeinlanlie, Dalheim, Lportlilatt, 1Üustrade>v I^ouvs, l^' Illustradon. In tneiner neuen liestüuratiou erlaulie ieti wir l)e80udvr8 xu empteklen: Vorzin^lielien Vnk'T'iHVOß», ^ei«8, 40, 48 pr. Mss. dto. dto. rotl,, 48 „ IDe»i'e?ONUx 80 „ ülSr,.?«- imil i^i!l,«k''l>i,ler kxpnfl Il'l!i«el>ei,bier. ll:i» ei dltte mir seliliesslicn die I'^lire eines reelit /.ttldreielien Zuspl nnd tNttpsellle niicl» u»it de>iontler«r Iloellnelitun^ und l^rzxelienlieit Zuspruelies «eranttvortltche «edaMon, lvruck und'«??!a^?on'?d?ä???a^^ tt. i^t. a.