präuiiwrraiioii» - Preist: Kür Laibach Eanziährig . . . ü fl. — kr. Halbjährig . . . L „ — . Bierteljährig. . . 1 „ SV , Monatlich . . - — „ 50 « Mit der Post: Banziährig . . . S fl. — lr. Halbjährig . . . « „ SO » Vierteljährig. . . s „ rs . Für Zustellung ins Haus viertel- jährig L5 kr., monatlich S kr. Einzelne Nummern S kr. Laibacher blatt Lrdakliou vahnhosgaffe Nr. 13». Lrveditilm und Zuieraleu Lureau i Kongretzplatz Nr 81 (Buchhandlu!'» ?on I.». Kleinmavv L F.Bamberg, Zoserliouepreisr: Für die einjpaltige Petilzeile S Ir bei zweimaliger Einschaltung k 5>kr dreimal » 7 kr. InIertionSIiemrel jedesmal »<» kr. Sei gröheren Inseraten und österer Sinschaltung entixrechender Rabatt Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendet. Nr. 192. Donnerstag, 25. August. — Morgen: Zefyrin. 1870. Dr. Zarnik über den krainischen Richterstand. In der gestrigen Landtagssitzung begründete Dr. Zarnik seinen Dringlichkeilsantrag auf Einbringung einer Fürbitte bei Sr. Majestät um Begnadigung der wegen der Jantschderg-JosesSthaler Affaire Vcrurtheilten beiläufig in folgender Weise: Schon im vorigen Jahre war uns Gelegenheit geboten, über diesen Vorfall uns weitläufig (eol xa-ternoZtsr 8mo imsli) auszusprechen, jedoch wir ga> den uns das Wort, zu schweigen, da wir den noch in der Untersuchung Befindlichen nur geschadet und keineswegs genützt hätten. Als jedoch ihre Berur-theilung bekannt wurde, erhob sich in ganz Slove-nien ein Schrei der Entrüstung, denn das Uriheil wurde nicht im Geiste der Zeit und des Konstitn-tionalismus geschöpft, sondern im Geiste des finstern Bach'schen Strafgesetzes, welches zwei Augen hat, nämlich zwanzigjährigen Kerker und den Galgen. Es handelte sich nämlich um ein politisches verbrechen. Wie ganz anders wird es mit solchen Verbrechen in sreieu Ländern gehalten? Der italienische 6oäie6 xsiiii-Iö vom Jahre 1867 bestraft den Krawall mit zwei bis drei Tagen Arrest, der Hoch-verrath, wofür einer bei uns in der Lust zappelte, erntet fünfzehnjährige Jnternirung auf der Insel Elba. In England kommen häufig Prügeleien unter den Parteien vor, dort sperrt man die Exzcdenten durch 20 Stunden ein und läßt sie dann laufen. Redner ging auf ähnliche Exzesse, die anderwärts in der österreichischen Monarchie stattfanden, über, als z. B. bei Horowitz in Böhmen, Feistriz in Mähren. Die Lernrtheiluiigeu waren sehr milde, obwohl sie von deutschen Richtern ausgingen, das Maximnm betrug vier Wochen, das Minimum nur drei Tage. Bon den Jantschberger Bauern jedoch sind etliche auf drei Jahre verurtheilt worden. Unsere Richter waren vom Geiste des Bach'schen Absolutismus geleitet. Landeshauptmann Wurzbach fiel dem Redner ein: Die richterliche Gewalt ist eine heilige, die Richter sind durch das Gesetz, durch ihren Eid gebunden, ich kann eine Unterstellung anderer Motive nicht dulden, die richterliche Funktion müssen wir achten und ehren. Nicht Bach'scher Geist, sondern der Geist des Gesetzes, der Geist ihres Eides leitet sie. (Beifall rechts.) Dr. Zarnik fuhr weiter fort: Der Richter ist ebenso ein leidenschaftlicher Mensch, als jeder andere Mensch. Die abweichenden Urtheile der verschiedenen Gerichtshöfe müssen durch die Gnade des Kaisers ausgeglichen werden. Wie verschieden die Gerichte urtheilen, ist weiters ans einem Vorfall in Brünn ersichtlich, wo der Pöbel in das Redak-tionSlokale eines Witzblattes L la Brenzelj eindrang, alles zerstörte, mehrere Personen verwundete, und doch lauteten die Verurtheilungeu auf Arrest von 12 Stunden bis 3 Tagen. Die politischen Vergehen müssen eben nach einem ändern Maßstabc ab-geurtheilt werden, als gemeine Verbrechen. Würde man in England und Irland so strenge zu Werke gehen, als in Krain, so wäre schon alles eingesperrt und nach Botany-Bai transporlirt. Redner meint, im poliiischen Leben müsse man siL auf derlei Kravalle und auf eine Tracht Schläge gewöhnen. Als die Slovenen jüngst dei Müs, voäu. in Unter-steiermark geprügelt wurden, kümmerten sich die Gerichte gar nicht um den Vorfall. Als bei einer Wahlbesprechung in Eilli der Advokat Bratko-vic mit einem bleiernen Knopfe geschlagen und schwer verwundet wurde, geschah dem Thäter nichts, obwohl Richter Zeugen des Vorfalles waren. Als Dr. Ratej und Sernec bei einer Wahlbcsprechung sich flüchten mußten, sagte man, warum waren sie so dumm zu erscheinen. Die Jantschberger haben schon genug ausgcstanden, 70 Personen, beinahe ein gan> zes Dorf, wurden verurtheilt. Das geht nicht an, ein furchtbares Unrecht ist ihnen geschehen, die ganze Nation hat ein Interesse an ihrem Schicksal. Es ist eine heilige Pflicht des Landtages, sich für die Unglücklichen zu verwenden. (Beifall links und auf der Galerie.) Wir glaubten diese Rede Dr. Zarniks unseren Lesern nicht vorenthalten zu sollen, als neueste Probe des Zinismus, womit die klerikale Partei von jenem Orte aus, wo jeder Abgeordnete vor ein paar Tagen die Beobachtung der Gesetze angelobt hat, unter dem Volke die Achtung vor dem Gesetze untergräbt, die ihm ohnehin schon fast ganz abhanden gekommen ist. Auch wir wissen die Regungen des Mitgefühls für die unglücklichen, mit harter Strafe belegten Opfer der Verführung zu würdigen, doch ist es sehr fraglich, ob Dr. Zarniks Antrag auf deren Amnestirung solchen humanen Motiven entspringt. Sind jene Ueberschrcilungen des Gesetzes als politische Übertretungen anzusehen, wie kommt es denn, daß eben jene Partei, welche deren moralische Urheberin war, zu jener Zeit, wo es ihre Ehre gebot, für die Unglücklichen cinzustchen, selbe ohne Hilfe ließ, so daß dieselben Advokaten der liberalen Partei um die Vertretung bei der Schlußverhandlung anzusuchen gezwungen waren, und sie auch erhielten? Damals zogen sich die gefeierten Führer der Nation von der Vertretung der armen Jantschberger zurück. Ja erst vor kurzem war im „Slov. Nar." zu lesen, daß zwei Jantschberger in Wien erschienen wären, um die Gnade des Kaisers anznflchen, sie brachten eine zwei Seiten lange Bittschrift mit, die ihnen in der Kanzlei des klerikalen Advokaten R. in Laibach ausgefertigt wurde, wofür man von ihnen 12 fl. abverlangt hatte, ohne ihnen irgend welche weitere Weisung auf den Weg mitge-geben zu haben. In solcher Weise handelt die klerikale Partei außer dem Landtage für die unglücklichen Opfer klerikaler Umtriebe. Im Landtage jedoch müssen die Leidenschaften des Volkes neuerdings ausgestachelt, muß bei dem völligen Mangel gediegener Vorlagen der Galerie irgend ein interessanter Stoff geboten Feuilleton. Erinnerungen aus Nom." v. Die Abati, die Monsignori und die Kardinale. Rom ist die Stadt der Wunder. In Rom bezeugt die Vorsehung ihre Güte, theilt sie ihre Tnaden aus. Dort belohnt sie nach Verdienst denjenigen, der Vertrauen auf sie setzt. Dort sind die kleinen groß gemacht und die Demüthigen erhöht worden. Legt ab das Gelübde der Demuth, und Ihr werdet ungestraft in Allem Eurem Uebermuth Lauf lassen und in dem Luxus eines Sardauapal lebe» können. Legt das Gelübde der Armuth ab. und Ihr Werdet im Uebeifluß schwimmen und in einer Karosse mit vier Pferden und vier Lakaien fahren. Legt das Gelübde der Keuschheit, ab und alle schönen Sünderinnen werden Euch zu Gebote stehen. * Pgl, Nr. 119 d. Bl. Gelobt Mäßigkeit und Ihr werdet eine reichlich versehene Tafel haben, wo die ausgesuchtesten Speisen und die feinsten Weine prangen werden. Macht das Gelübde, der Wohlthätigkeit, und Ihr werdet, ohne Furcht vor Gott, den Nächsten unterdrücken, Plagen und schinden, die Witwen und die Waisen berauben und die Staatsgüter verschleudern können. Macht das Gelübde der Unwissenheit, und Ihr werdet allein das Recht haben, zu reden und Unterricht zu erlheilen; alle Pergamente, alle Lehrkanzeln werden Euch erschlossen sein und was Ihr auch für Possen zu Markte bringen möget, niemand wird Euch widersprechen dürfen. Wie Jesus sagt: „Die Blinden sehen und die Lahmen gehen," kann man in Rom sagen: „Die Armen sind reich, die Demülhigen sind übermülhig die Keuschen sind schamlos, die Mäßigen sind unmäßig, die Wohlthäter sind Bedrücker, die Unwissenden sind gelehrt." Und es kann noch jemand geben, der zu sagen wagt, daß Gott die Seinigen nicht beschützt? Welches Beispiel für die Ungläubigen! Aber, so groß auch die Vortheile sind, welche die geistliche Karriöre den Ehrgeizigen und den Einfältigen darbietet, so kann man doch, zur Ehre des Jahrhunderts sagen, daß sie nicht mehr so gesucht ist, wie sonst. Der römische Klerus rekrutirt sich mehr aus de» Bauern als aus den Städtern; die Abati kommen aus Ligurien und die Monsignori auö der neapolitanischen Ebene. Anstatt bei der Bearbeitung des Bodens zu schwitzen, ziehen die Bauern die Soutane an und alsbald werden sie angesehene und verehrungswürdige Persönlichkeiten. Solche, die, wenn sic Laien geblieben wären, kaum gut genug gewesen wären, Lastträger oder Schuhputzer abzugeben, können, wenn sie in einen Orden treten, das höchste Ziel der Größe, den Kardinalshut oder die Tiara erlangen. Die Tugend, wie sie sagen, wird immer belohnt. Die Kardinäle sind zum größten Theile durch nichts berühmt, als durch ihre Schwachköpfigkeit; aber sie sind nicht alle in gleichem Grade unfähig. Es gibt Unsahige im Komparativ und Unfähige im Superlativ. Unler diesen letzteren zeichnete sich be- werden. Für solche Intermezzos ist der Taborred-ner Dr. Zarnik der geeignete Mann. Wie sieht cö nun mit der Begründung seines Antrages aus? Anderwärts erblickt man in einem unabhängigen Richterstande den Hort der Freiheit, die Richtsprüche der Gerichtshöfe werden selbst für die Krone als unantastbar angesehen, dieser steht wohl das Recht der Gnade, jedoch keineswegs eine Superrevision der richterlichen Urtheile zu. Dr. Zarnik verlangt Amnestie, jedoch nicht aus Rücksicht sür die traurige Lage der unglücklichen Verführten, sondern als eine Art Applanirung der verschiedenen richterlichen Urtheile, die sich aus analoge Fälle beziehen sollen, er verlangt Kabiuetsjustiz. Weiters will er einen neuen Straskodex für Übertretungen politischer Natur. Diese Ansicht wird jeder liberal Gesinnte theilen, indem die Klagen über die Härte der bestehenden Strasgesetzgebung leider nur zu sehr begründet sind. Jedoch, wie wird der neue, nach den von der klerikalen Partei vertretenen Pinzipien abgeänderte Straskodex beschaffen sein? ES gibt keine Schandthat und kein Verbrechen, welches klerikale Sofisten L lu, Svetec nicht auf politische Motive zurückzuführen und als „Kinderspiel" darzusteUen vermöchten. Doch dazu benöthiget man keine neue Kodisi-zirung, sondern nur einen Richlerstand, der ein willfähriges Werkzeug des ParteigetriebeS wäre, wie dies im „Slovenöki Narod" schon öfters ausführlich erörtert worden ist. In diesem Sinne sind auch Dr. Zarniks Expektorationen aufzufassen. Nicht das Gesetz soll der Leitstern des Richters sein, sondern die Parteiwillkür. ________________________________________ Vom Kriege. Nicht nur Metz, sondern auch Thionville ist vollständig zernirt, — Tonl und Straßburg werden bombardirt, — der Kronprinz steht mit den Spitzen seiner Armee vor Chalons, Lyon wird ar-mirt — und in -Algier ist der Belagerungszustand proklamirt. Das sind diejenigen Nachrichten, welche wir als die wichtigsten der zuletzt eingelausenen hervorheben. Doch noch eins: Aus Paris kommt die seltsame Meldung, Bazainc habe sich nach Mont-medy an der belgischen Grenze gerettet! Ein Korrespondent der „Wehr-Zeitung" beantwortet die Frage, warum Bazaine 4 Tage verstreichen ließ, ehe er sich zum Rückzüge auf Verdun entschloß. Nach dem Berichte desselben benöthigte Bazaine dieser 4 Tage unbedingt, um die durch die vorher-gegangenen Unglückssälle bis zur Demoralisation erschütterte Armee zu sammeln, was ihm auch gelungen zu sein scheint. Die letzten Abtheilungen des 6. Korps, das bei Saarbrücken fast aufgerieben wurde, sind erst am 14. in Metz eingetrossen und am selben Tage wurde auch schon durch Absendung des großen Trains der Armee nach Verdun der Rückzug begonnen. Der Train gelangte unangefochten nach sonders der Kardinal Barberini aus, der 1863 gestorben ist. Hier einer der Züge, die ihn berühmt gemacht habe». Einige Herren aus Polen kamen nach Rom, um vom heil. Vater eine Gnade zu erbitten. Der Kardinal Barberini, an den sie empfohlen waren, unterstützte ihre Bitte und verschaffte ihnen in kurzer Zeit Gewährung derselben. Ehe sie Rom verließen, machten sie dem Kardinal ihre Aufwartung, um ihm für seine Verwendung zu danken und einer von ihnen hielt eine kleine Ansprache in diesem Sinne an den Kardinal. Alsdann zogen sie sich zurück, indem sie ihn respektvoll grüßten. Als sie fort waren, sagte der Kardinal zu seinem Sekretär: „Sind das Narren, diese Polaken! Sie bilden sich ein, jedermann müsse ihre verteufelte Sprache verstehen." „Aber, Eminenz, sie haben lateinisch gesprochen .... „Lateinisch, lateinisch," erwiederte der Kardi- Verdun und dürfte zur Stunde die Proviant- und Munitionsoorräthe, welche den in Metz Belagerten jetzt gar sehr fehlen, ruhig nach Paris führen. Kurz nachdem der Kaiser Metz verließ und auch die Trainkolonnen die Straßen pasfirt hatten, erschienen deutsche Dragoner im Rücken der sran-zösischen Armee, und ehe der sich in unbegreiflicher Sicherheit wiegende Feldherr derselben es ahnte, war ihm bereits der Rückzug avgeschnitten. Als er am 16. den Marsch nach Verdun antrat, wurde er aufgehalten und nack Metz gedrängt, erfuhr bei dem am 18. wiederholten Versuche dasselbe Schicksal und befindet sich nun in Metz auf einem äußerst engen Räume zujammengedräugt. Der fürchterlichste Feind der geschlagenen Armee, die Folgen der ungeheueren Anhäufung von Menschen an einem relativ tiefgelegenen Orte und der Miasmen auf dem nahen Leichenfelde: die Epidemie, dann der Mangel an Proviant und Lebensmitteln, diese drei Umstände dürften Bazaine bewegen, koste es auch seine halbe Armee, den Durchbruch zu wagen, wenn er es nicht vorzieht, seinen Degen dem Liönig Wilhelm zu übergeben. Bon Mae Mahon kursiren die verschiedensten Gerüchte. Die einen lassen ihn den Kronprinzen angreisen, die anderen aus Paris zurückgehen, wieder andere die auf Chalons vorrückenden Deutschen in ihrer Flanke beständig begleiten — kurz, man muß sich darüber seine eigene Ansicht bilden. Wir haben die Vermuthung, er werde sich mit den übrigen Theilen der Armee bei Paris zur Schlacht sammeln. Bezüglich der Vorgänge bei Straßburg konsla-tirt die „Karlsruher Zeitung" die Wiederholung der völkerrechtswidrigen Art der Kriegführung von Seite der Franzosen, der sie sich zuerst bei Saarbrücken schuldig machten, dann gegen Kehl. Die deutschen Batterien seien so angelegt, daß Kehl ganz außer Schußweite liegt; die unbefestigte offene Stadt Kehl sei aber von den Franzosen absichtlich mit Verletzung des Völkerrechts in Biand geschossen worden. General Werder hat deshalb an den Kommandanten in Straßburg ein Schreiben gerichtet, worin es heißt: „Eine solche Kriegführung, die unter zivilisirlen Nationen unerhört ist, muß mich veranlassen. Sie für die Folgen persönlich verantwortlich zu macheu. Außerdem lasse ich den verursachten Schaden abschätzen und durch Kontributionen im Elsaß Ersatz suchen. Die Nachschübe deutscher Ersatztruppen und der Landwehr werden emsig betrieben. Aus Frankfurt, Mainz und der Pfalz wird gemeldet, daß in jüngster Zeit über 150.000 Mann auf dem Wege nach Frankreich durchmarschirt seien. Diese dürften wohl zunächst bestimmt sein, die Organisation in den eroberten Provinzen zu unterstützen und die Eintreibung der ausgeschriebenen Kontributionen zu besorgen. nal, „warum haben Sie mir das nicht gleich gesagt? Ich halte ihnen geantwortet." Diese Eminenz brachte ihre Abende im Kartenspiel mit ihren Dienern zu. Der Kaidinal Gaude, der 1861 starb, war einer der Günstlinge PiuS IX., dem er in seiner Kindheit die lateinische Grammatik gelehrt hatte. Wenn der Papst einem Abate den Kardinalshut verleihen will, beehrt er ihn mit einem Besuche und gestattet ihm, sich in seiner Gegenwart zu setzen. Diese hohe Gunst ist der sichere Vorläufer des Kardinalats. So machte es Pius IX. auch gegenüber seinem Lehrer Gaude und thnlte ihm seine Ernennung mittelst eines Wortspiels mit indem er zu ihm sagte: ,.6s.uäs, o ürmäo! nrrm eg,M-ns>1i8 68." (Gaude, freue Dich, denn Du bist Kardinal.) Ich traf den Kardinal Gaude oft in dem Hause einer zum Katholizismus bekehrlen Engländerin, welche zwei sehr hübsche Töchter hatte, eine 15, die andere 17 Jahre alt. Er kam jeden Abmd auf Besuch zu dieser Frau und brachte die Zeit damit zu, daß er mit den beiden anmuthigen Kindern Blindekuh spielte. Gestützt auf diese gewaltige Reserve können aber die Operationen der ersten drei Armeen ruhig bis Paris ausgedehnt und — so meint die „Tr. Ztg. — die gewagtesten Pläne Moltke's um so mehr baldigst realisirt werden, als auch Theile der Armee von Metz, durch den Nachschub abgelöst, zum Kronprinzen stoßen dürsten. Einem Gerüchte zufolge hatten der König von Preußen und der Konprinz am 20. d. M. in Pont-L-Moussou eine Zusammenkunft. Der Kronprinz kehrte nach Vitry zurück. Am 19. fand im rothen Meere zwischen einer französischen Fregatte und der preußischen Korvette „Hertha" ein Seegefecht statt. Das preußische Schiff wurde genommen. Aus Mecklenburg-Schwerin wird unterm 19 .d. geschrieben, daß sich 5 französische Kriegsschiffe dem Eingänge der Wismarschen Bucht genähert haben, so daß sie der Insel Poel ziemlich nahe kamen. In ähnlicher Weise laufen Berichte aus Kiel und Swi-uemüude ein, doch scheint das Auftreten der französischen Flotte nur der Ausrechterhaltung des Blo-kadezustandes zu gelten. Am 19. d. segelten vier Kriegsschiffe auf Kolberg an, dampften jedoch nach einer vorgenommenen Rekognosziruug, die sic belehrt haben mochte, daß sie in dem durch eine große Anzahl von Geschützen vertheidigten Hafen sehr übel fahren könnten, nach Danzig ab. Der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge wurde angeordnet, daß verwundete Franzosen ausschließlich in den königlichen Lazarethen und Kasernen, nicht-mehr in Privatlazarethen unterzubringen sind. Die Vorbereitungen für die Verthei-digung von Paris werden thätigst fortgesetzt. Die detachirten Forts sind mit einer zahlreichen und mächtigen Artillerie, viel Truppen und Munition angefüllt. Die Verproviantirung von Paris mit Lebensmitteln und Kriegsmuuition ist beträchtlich. Alles wird für eine energische Verteidigung vorbereitet, wenn dies nothwendig werden sollte. Die Nationalgarde wird vollständig ausgerüstet und ist von den patriotischesten Gesinnungen beseelt. Die Nationalgarde hält täglich Hebungen. So wird aus Paris gemeldet. Aus Berlin. Der „N. Fr. Pr." schreibt ihr doitiger Korrespondent unter 20. August: Die gestern eingetroffene Siegesnachricht über die Schlacht bei Metz hat die Straßen unserer Stadt mit einem wahren Wald von Flaggen bedeckt, und wer eine Fahne von kolossalen Dimensionen nicht wehen lassen kann, hat wenigstens ein Fähnlein zum Fenster herausgehängt. Als die Nachricht Abends beim Dunkelwerden einlangte, floß schon stundenlang der I Regen in Strömen. Nichtsdestoweniger hatte sich Welch' passende Zerstreuung für einen Fürsten der katholischen Kirche! Eines TageS machte ich mit einer polnischen Dame und einem Monsignore, einem der einflußreichsten und akkreditirtesten des Vatikans, einen artistischen Ausflug. Ich halte, um mich in meinen Forschungen znrechtzusinden, den englischen Reiseführer „Murray's Handbook" mitgenommen. Als wir bei einem alten Bauwerke angekommen, setzten wir uns nieder. Ich machte dann meinen Murray auf und fing an, die bezügliche Stelle zu Gunsten des Monsignore ins Italienische zu übertragen. Als ich geendet, fragte mich der Monsignore, was für ein Buch das sei? „Es ist ein englisches Buch," antwortete ich. „Wie? Es ist ein englisches Buch, und Sie lesen es italienisch?" Er konnte es nicht glauben. Eine solche Geistesanstrengung verwirrte sein Gehirn. Die Wiederholung des Wunders von Kanna hätte ihn vielleicht nicht in größeres Staunen versetzt. (Schluß folgt.) « ein Wall von Menschen vor dem Königspalais ringefunden, der standhaft aushielt und immer durch neuen Zuwachs ergänzt wurde, um die Siegesbol-schafl von der Rampe des Palais verlesen zu hören und die Königin zu begrüßen, die sich denn auch, Mil dem Taschentuch wehend, wiederholt zeigte. In den Theatern, im Opernhause, im Wallnerthcater u s. w. wurden die Vorstellungen unterbrochen und das Publikum brach nach Verlesung der Depeschen von der Bühne in nicht enden wollende Hurrahs aus und sang stehend die Volkshimne. Seit drei Tagen sind die ersten Verlustlisten veröffentlicht worden; sie reichen jetzt bis zum Gefecht bei Weißenburg, also eben nicht weit. Es ist nur eine Stimme, daß die Kämpfe bis jetzt schon viel mehr Opfer gekostet haben, als die Kriegsjahre 1864 und 1866 zusammengenommen. Ein Glück ist, daß die Verwundungen, welche die Ehassepot-Projektile machen, außerordentlich leicht heilen- Zur Dämpfung der Simpathien für die französischen Gefangenen hat sehr viel die frivole, echt französische Art beigetragen, wie die Gefangenen die Aufmerksamkeiten hinnehmen. Einzelne junge Damen erhielten Zettel von ihren Günstlingen zugeworfen, auf denen die unsittlichsten Anträge geschrieben waren, Und bei einem Transport Gefangener forderten die wit Kaffee traktirten Herren aus Frankreich auch gleich Zucker dazu, während unsere Eskorte-Mannschaften dankbar die Gabe hinnahmen. Die Eisenbahnen sind sämmtlich dem gewohnten Betriebe wieder übergeben worden; auch Privat-Telegrammc werden von den Bahnverwaltungen wieder befördert, doch geschieht dies nur im Bereiche des norddeutschen Bundes. Die im Gebiete des deutschen Zollvereins am Dezember bevorstehende Volkszähluug wird auf rin Jahr hinausgeschoben. Die Vertagung der Volkszählung ist gar nicht zu umgehen, denn die Mobilisirung der Armee und deren Stand im Auslande hat alle Bevölkerungs Verhältnisse verschoben. Politische Rundschau. Laibach, 25. August. Die Tiroler Eidesverwcigerer wird der Landeshauptmann nochmals auffordern, das Gelöbniß zu leisten. Im Falle abermaliger Weigerung erfolgt die Auflösung des Landtages. Tie schwarze Sippe auf dem Tiroler Landtage hat einen neuen Akt von Ungeberdigkeit zum besten gegeben. Wüthcnd darüber, daß zum Landeshauptmann von Tirol nicht ein Gesinnungsgenosse erwählt wurde, haben sic den zum Landeshauptmann-stellvertreter ernannten klerikalen Abgeordneten Notar Dr. Rapp bewogen, die kaiserliche Auszeichnung, die ihm zum Theil geworden, abzulehnen. Der „Pest, Naplo" besaßt sich mit den neuen Ausglcichsversnchender österreichischen Negierung und sagt diesbezüglich im wesentlichen folgendes: Oesterreich darf nichl mehr experimeutire». Das möge die Negierung bedenken; denn wenn ihr auch die cuiopäischci, Verhältnisse nolhdürflig über das Heule hiuwcghclfcn, so steht noch immer warnend und fragend das Morgen da. Die Polen werden cs nun ja wohl einfehm, daß jede ihrer Bestrebungen, welche sich gegen Oesterreich richlet, auch ihre eigene Nation bedroht. Das gut organisirte, befähigte, aber hartnäckige Volk von Böhmen kann es jetzt doch wohl erkennen, daß es mit Oesterreich gehen, aber auch fallen müsse. Was die Deutschen in Oesterreich betrifft, wäre cs wahnsinnig, sie zum politischen Schmerzeuskinde machen zu wollen; ohne die Deulschm ist eine Reorganisation Oesterreichs gar nichl denkbar; allein auch sie mögen es bedenken, daß Oeslc>reich sich icorgani» siren muß. In Böhmen zeigt sich indessen noch wenig Neigung zur Umkehr vvu dem betretenen verderblichen Wege. Die „Narokmi Lisly" sagen, es sei ungewiß, ob die Eichen die Landstube betreten werden, in den Reichsrat!, werden sic knncöfalls gehen. Die kaiserliche Botschaft müßte anders lauten, wie die an Galizien. Der „Pokrok" zählt die drei zu beseitigenden Ausgleichshindernisse auf: Die Februar-Oktrohirung, den 1867er zisleithanifchen Neichs-ratb und den ungarischen Ansgleich, soweit derselbe das czechische Staatsrecht alterire. Sehr anschaulich schildert die Agonie des Kaiserreiches der Pariser Korrespondent des Berner „Bund." Er schreibt: Im Lager von Cha-lons wurde der Kaiser von den 18 Bataillonen der Pariser Mobilgarde aufs furchtbarste beschimpft und nahezu mißhandelt, ohne bei den Truppen Schutz zu finden. Eine zweite Korrespondenz von anderer Hand schreibt über den Vorgang in Chalons: „Als letz- ten Dienstag Nachts 11 Uhr der Kaiser mit seinem Sohne in einem Eisenbahnwaggon dritter Klasse (ein anderer war auf seiner Flucht dahin in Verdun nicht disponibel) in Begleitung von sechs Per- sonen seines Hofhaltes, sisisch niedergeschlagener denn je, auf dem Bahnhofe zu Chalons eintraf, wurde er von Tausenden Mobilgardisteu ausgezischt und mit Schreien und Pfeifen bis in sein kaiserliches Abstcig-qnartier, Schloß Mourmelon, begleitet." In der französischen Kammer fordert Gambetta am 24., daß das Verschweigungssistem aushöre, das Land müsse den Ernst der Situation wissen, damit cs an dic Verteidigung denke. (Hieraus Tumult und Reklamationen.) Der Minister des Innern sagt, daß die Regierung keinerlei Nach- richt vom Kriegsschauplätze erhielt. Es langen beunruhigende Berichte vom Lager von Chalons ein Die Demonstrationen gegen den Kaiser erneuerten sich. Ein Theil werde sich weigern, unter seinem Kommando zu kämpfen. Aus Florenz wird der „Presse" telegrasirt: Die Pression des preußischen Gesandten auf die hie sigen maßgebenden Kreise sowohl gegen den Einmarsch der Truppen in Rom als auch gegen die franzosenfreundliche Strömung ist außerordentlich und anscheinend nicht ohne Erfolg. Prinz Napoleon ist hier eingetrosfen, offenbar, um durch Vermitt lung feines Schwiegervaters womöglich Europa für das Schicksal der napoleonischen Dinastie zu inter-essiren. Die Mission wird bei der Einschüchterung der hiesigen politischen Kreise durch das Auftreten des preußischen Gesandten nicht viel Ersolg haben. Der Kaiser von Rußland soll den preußischen König zu den errungenen Siegen beglückwünscht haben, und vom Kronprinzen Humberl von Italien wird behauptet, er habe in Folge des Sieges bei Metz den preußischen Kronprinzen seine Glückwünsche dargebracht. Am 21. August feierte Serbien den Geburtstag des Fürsten Milan. In der Hauptstadt wurde derselbe mit großem Pompe begangen. Bei Hofe fand großer Empfang statt; alle Berlreler waren erschienen. Des Abends ward dic Siaot illuminirt. Lcr Fürst wurde aus seiner Fahrt nach der Kirche mit enthusiastischen Hivios begrüßt. Zur Tagesgeschichte. — Die heutige „Wiener Zeitung" meldet, daß Ro dich zum Statthalter von Dalmatien ernanm worden. — Gustav Struve, der bekannte deutsche Patriot, ist am 21. d. Abends, 10 Uhr in Wien nach kurzem Leiden verschieden. — Das Pester Schwurgericht erkannte Mile-tics, den Führer der pauslavistischen Opposition im Reichstage, schuldig der Aufreizung gegen die Landes-gesetze, der Störung der öffentlichen Ruhe und der Verleumdung des Banus von Kroatien in seiner amtlichen Stellung. Das Gericht vernrtheilte ihn zu einem Jahr Kerker und 500 fl. Geldstrafe. Der Verurtheilte meldete die Nullitätsbernfung au. — Beim Grazer Bezirksgerichte wurde eine interessante Entscheidung in Preßsachen getroffen. Die Staatsanwaltschaft hatte nämlich gegen die Eigenthümer der Zeitschrift „Freiheit" die Anklage auf Uebcrlretung des ß 11 des Preßgesetzes erhoben, weil Herr Ignaz Stern das Blatt als verantwortlicher Redakteur zeichnete, obwohl er eingestandener- und er- wiesenermaßen an der Redaktion nicht Theil nahm. Der Vertheidiger der Angeklagten machte geltend, daß die Staatsbehörde, wenn sie einmal die Zulässigkeit einer als Verantwortlicher Redakteur angemeldeten Persönlichkeit anerkannt hat, sich nicht weiter darum zu kümmern habe, wer das Blatt in Wirklichkeit redigire. Das Bezirksgericht schloß sich der Ansicht an, daß der verantwortliche Redakteur nicht auch der wirkliche Redakteur sein, sondern nur für die Haltung des Blattes haften müsse, und erklärte demnach die Angeklagten nicht chuldig. — Ein Mitglied des Frankfurter freiwilligen Sanitätskorps schreibt in der „Tagespr.": Das Elend ist furchtbar, wenn es auch mit wahrhaft heldenmü-thigem Stoizismus, ohne jede laute Klage getragen wird. Die Gefechte müssen wahrhaft mörderisch gewesen ein: die uns zukommenden Züge mit verwundeten Deutschen und Franzosen nehmen kein Ende. Wie viele deckt die Erde, wie viele andere können wegen ihrer schweren Wunden nicht transportirt werden und liegen noch in der Nähe der französischen Schlachtfelder. Die Haltung unserer verwundeten Soldaten macht im allgemeinen einen besseren Eindruck als die der verwundeten Franzosen. Nicht als ob diese ihre Qualen nicht mit derselben Standhaftigkeit ertrügen: in dieser Hinsicht stehen sich beide völlig gleich: aber das Aussehen unserer Soldaten ist männlicher, würdevoller. Wenn sie auch nicht mehr gehen können, wenn sie aus dem Wagen gehoben und schwer verwundet auf dem Rollwagen des Sanitätskorps zum Lazarethe geführt werden müssen, sie lassen die Köpfe niemals hängen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chrom!. — (Das Majestätsgesnch des Laibacher Fürstbischofes) um Begnadigung des Kaplans Kopriunikar von St. Georgen ist abschlägig erledigt worden. Hingegen wurde, wie man der „Da-nica" aus Oberkrain meldet, die spät in der Nacht erfolgte Rückkehr des vom Laibacher Landesgerichte freigesprochenen Kaplans Golcbic von Zirklach mit Glockengeläute, Pöllerschüssen und Illuminationen der Ortschaften, durch welche er heimkehrte, gefeiert. Und also haben wir Zirklacher — schließt der Korrespondent des gedachten Blattes — es offen gezeigt, wie sehr wir unsere guten Geistlichen lieben nnd hochachten. — (Der Adre ß a uss chu ß) des kraiuischen Landtages hielt heule die erste Sitzung. Es wurden, wie wir aus sicherer Quelle erfahren, bereits sämml-liche Punkte, über die sich die Adresse auszusprechen hat, Präzisirt. Vor allem soll die schädliche Rückwirkung der Dezemberverfassung auf das Land Krain aus-gefühct, die Erweiterung der Autonomie mit Bezug auf das Oktoberdiplom, sowie auch die vollständige Abtretung der Administration und des Unterrichtswesens an die Landesbehörden verlangt werden. Die Reichsrathsbeschickung erfolgt nur rill kyo, und haben dic krainischen Reichsrälhe nur an der Budgetberathnng und an der Wahl der Delegationen Theil zu nehmen, hingegen von jeder ändern Berathung sich ferne zu halten. Die Hauptbeschwerdepunkte der Adresse bilden: die Einflußnahme der Regierung auf die Wahlen, ferner die Nichtfanklioniruug der vom Landtag beschlossenen Gesetze u. s. w. Dr. Costa verlangte, daß darin auch der durch die Schul- und konfessionellen Gesetze bewirkten Verletzung der katholischen Gefühle der Bevölkerung Erwähnung geschehe; Dr. Zarnik sprach den Wunsch aus, daß diese Beschwerde genau detaillirt werde. Die Gründung Sloveniens soll durch die Erweiterungsgelüste Preußens motivirt werden, indem dieses die Absicht habe, Theile Oesterreichs bis zur Adria zu annektiren. Mil der Verfassung der Adresse wurde Svetec betraut.. Die Berathung derselben im Landtage dürfte kaum vor Montag stattfinden. — (In dem La nd e s au s s chu ß be ri ch t e Uber die Jdrianer Wahl) lautet der merkwürdige Schluß: Ganz ungesetzlich war es, daß man acht Frauen das Wahlrecht entzog, von denen 7 den Dechant Kovacic und eine den Baron Conrad ge- wählt haben würden, auch war es nicht anständig, daß der k. Kommissär letzteren als Kandidaten anempfahl, aber andererseits hätte Baron Conrad nach Abschlag der nicht wahlberechtigten Stimmen noch immer 31 Stimmen gehabt, der Dechant Kovacic nicht mehr als 30 Stimmen mit Hinzuzählung der Frauen, die ihn wählen wollten, und des Jur. Kogej, welcher wegen seines heftigen Schreiens entfernt wurde. Deshalb wird die Aguosziruug der Wahl Conrads beantragt. — (ZnmWahlrecht der Fraucu.) Unter den Wählern des Herrn Muruik erscheint auch die Lehrerin an der zweiklassigen Mädchenschule in Stein. Gegen ihr Wahlrecht wurde vou den Wählern des Dr. Gauster Protest erhoben, indem nach der Gemeinde-Wahlordnung für Kram uuter jeue Personen, die nach ihrer persönlichen Eigenschaft, ohne Rücksicht auf Steuerzahlung, wahlberechtigt sind, wohl die Oberlehrer au den Volksschulen gehören, jedoch der Lehrerinneu keiue Erwähnung geschieht. Jene Mädcheusckmle hat zwei Lehrkräfte, und es sei als Oberlehrer der daselbst au-gestellte Lehrer anzufehen, welcher auch in dieser Eigen schast sein Wahlrecht ausgeübt hat. Uebrigens ist nirgends im Gesetze eine Bestimmung enthalten, daß Fraueu nach ihrer persönlichen Eigenschaft das Wahlrecht be sitzen. Wo letzteres der Fall ist, thun sie es vermöge ihrer Steuerzahlung. Gegenüber diesem Proteste hieil der Landesausfchuß in seinem Berichte über die Landtagswahl iu Neumarkll das Wahlrecht der besagten Lehrerin aufrecht, angeblich darum, weil sie ebenfalls als Oberlehrerin anzufeheu ist und weil sowohl Lehrer als Lehrerin von ihrem Gehalte Steuer zahlen müssen. Desgleichen wurde das beanständete Wahlrecht der Franziskaner an der Hauptfchule in Stein vertheidiget Wie hieraus zu ersehen ist, sind die Klerikalen sehr liberal in der Auslegung des Wahlrechtes, jedoch uur dort, wo ihre Partei einen Zuwachs zu erwarten hat. Nach dem obigen Grundsätze dürften bei den nächsten Wahlen in Krainburg auch jene Klosterfrauen, die an der Mädchenschule iu Lack den Unterricht ertheilen, iu den Wählerlisten erscheinen. Ihrer Stimmenabgabe wird die klösterliche Klausur kein unüberwindliches Hinderniß darbieten, da ja die Frauen auch durch Bevollmächtigte wählen dürfen. — iSchnl p r üf n ng.) Morgen Vormittags von 9—12 und Nachmittags von 3 — 5 Uhr findet in der hiesigen evangelischen Schule die öffentliche Jahresprüfuug statt. Alle Freunde pädagogischen Fortschritts werden um so mehr auf dieselbe aufiuerksaui gemacht, als die Leistungen dieser Schule die von dem neuen Schulgesetze gestellten Anforderungen bereits überflügeln^___________________________________________________ Eiirgesendet. Keine Krankheit vermag der delikaten Rgvklks-eisre 6u zu widerstehen, und heilt dieselbe ohne Medizin und Kosten alle Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut, Alhem-, Blasen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husteu, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwiudel, Blutaussteigeu, Ohrenbrausen Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72,000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zengniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des HofmarschallS Grafen Plnskow, der Marquise de Bröhau. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalescigre bei Erwachsenen und Kindern 50mal ihren Preis in Mediziniren. Zertifikat vom Herrn Dr. Mediziue Josef Biszlay. Szeleveuy, Ungarn, 27. Mai 1867. Meine Frau, die mehrere Jahre an Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, allgemeiner Schwäche nnd Schmerzen gelitten und alle Medikamente und Bäder vergebens versucht hatte, ist durch Du Barrvs RcivalWciörs gänzlich hergestellt worden und kann ich dieses exzellente Nahruugsmittel jedem Leidenden bestens empfehlen. Im tiefstem Dankgefiihl verbleibe ich mit Achtung ergebenster Diener Josef Biszlay, Arzt. In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50, 1 Pfd sl. 2.50, 2 Pfd. fl. 4.50, 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20, 24 Pfd. fl. 36. — LövnlesLiörö Llioeolatös in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, für 24 Tassen fl. 2.50, für 48 Tassen fl. 4.50, in Pnlver für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen 4.50, für 120 Tassen fl. 10, 288 Tassen fl. 20, 576 Tassen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du Barry L Co. in Wien, Goldfchmiedgasse 8; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfumeur; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preß bürg Pisztory; in Klagenfnrt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Eder; in Graz Ober ranz meyer, Gr ablowitz; in Marburg F. Kollet uig; in Lemberg Rottender; in Klausen bürg Kronstädter, und gegen Postnachnahme. Witterung. Laibach, 25. August. Lorm. Wolkendecke meist geschlossen. Nachm. Sonnenschein. Ziemlich starker Südwest. Wärme: Morgens 6 Uhr 9.8", Nachmittags 2 Uhr -f- I7.Ü" (1869 -j-18 5"; 1868 -f- 16.0°). Barometer 323.15'". im fallen. Das gestrige Tagesmittel der Wärme-j-11.8", um 2.6" nuter dem Normale. Angekümmeue Fremöe. Äm 24. August. AVI«»». Dr. Kinn, t. k. Hofrath, Wieu. Stanipscl Fabriksbesitzer, München. Goslischa, Kauft»., Triest. — Fink, FabrikSbesitzerS - Sohu, Graz. -- Ogo-re»tz, Kauft»., Rndolsöwerth. — Hiuuschel, Äausm., Wieu. — Hirschmanu, Äauim., Krcutz. — Burger, Gutsbesitzer, Prag. — Dr. Krobalh, Advokat, Wien. Rauuicher, Cilli. — Jnrkovie, Schuliuspettor, Agram. — Liolh, Nadmannsdors. — Cerue, Wien. Dr. Hosmann, Wien. — WiiUerhalter, Karlsladt. — Kuralt, GoreiuavaS. — Br. Hagrn, Graz. — Lowmger, Großhändler, Kanischa. — Lalaftui, Privat, Triest. — Janschth, Privat, Wieu. — Dr. Schulek, Wien. Kouibanee, Theolog, Unterkrain, Verstorbene. Den 24. August. Dem Georg Rebol, Arbeiter, sein Kiud Franz, alt U Monate, in Hühnerdorf Nr. 1 an der Auszehrung. — Dem Johauu 'Hrusuik, Taglöhuer, sei» Sohu Alois, Bäckergeselle, alt 19 Jahre, in der Stadt Nr. 172 an der Gehirulähmung. — Maria Selene, k. k AmtsdieuerSwaise, alt 15 Jahre, im Zivilspital am Zehr sieber. — Valentin Knafel, Kenschler, alt 49 Jahre, im Zivilspital an Entkräftung der Kräfte. Telegramme. (O r i g.-Te l e g r. des „Laibacher Tagbl.' Paris, 25. August. In der gestrigeu Sitzung verwarf die klammer nach erregter Debatte den Antrag Keratry's (auf Tye.i-nahmc von Deputaten der Äamiucr am Parisei Sicherhcitsausfchuß) Auf Gaittlietta's Verlangen nach Nachrichten vom Kriegsschauplatz sagte der Minister des Innern: Ba-zaiue, weil zn sehr beschäftigt, schickte noch leinen Bericht über die Schlacht am 18. August; seither habe keiu Gefecht stattgefuuden. Preuszische Bortruppen erschienen in den Departements Anbe nnd Marne. Wenn die französischen Trnppen Chatons verlieszen, so geschah dies znr Sichernng dee allgemeiueu Laudesvertheidiguug. Bar le Duc, L-t. Äuflust., Abends. (Offiziell.) Die Franzvsen rauintcn Cha-lonS, die Spitzen der deutschen Armee sind bereits darüber hinaus. Die deutsche Armee setzt ihren Vormnrsch fort. Karlsruhe, 24. August. (Amtlich.) Unter dem Feuer der Kehler Batterien hat sich unsere Infanterie vergangene Nacht tausend Schritte von der Festung Straßburg eingenistct und den Bahnhof ohne Verlust genommen. Paris, 24. August. Die Journale melden eine Verletzung des Neutralitätsvertragö durch Belgien, Luxemburg nud Preußen, da eiu Durchzug preußischer Verwundeter stattfiude. Palikao thcilt der Kammer mit, die Regierung würde 3 Deputirte ^ür das Pariser Vertheidigungskomitcc ernennen. Die Regierung kaufte 40.000 Gewehre, und legte einen Gesetzentwurf wegen Einberufung ehemaliger Militärs vor. Druffel, 24. August. Die Verletzung der Neutralität Belgiens durch Preußen wird dementirt. Au die liberale Majorität der Wähler des Stadtwahlbezirkes Neumarktl-Rad-mannsdorf-Stein! Die ultramontane Majorität des H. krainischen Land tages hat Sie Ihrer rechtmäßigen Vertretung uud mich meines Mandates durch eiuen willkürlichen und parteiischen Machtspruch beraubt, trotzdem 112 Wähler gegen eine Ok-troyirung des Gegenkandidaten Herrn Mnrnik, nnd nur 90 gegen meine Wahl protestirt hatten. Indem ich, dadurch außer Stand gesetzt, der mir anvertrauten Mission nachzukonimen, für Ihr Bertranen danke, rufe ich Ihnen zu: Verzagen wir nicht, denn unsere Sache, welche wir nicht mittelst Entstellungen der Wahr heit, Verleumdungen und Gewaltmaßregeln, sondern nnr mittelst unseres gnten Rechtes vertraten und hoffenlich auch künftighin vertrete» werden, wird nicht immer unterliegen, sie wird einmal siegen, denn sie ist die Tnche SeS »icusch-liche» Fortschrittes, der Wahrheit, des Rechtes! Laibach, den 22. August 1870. (329) ___________________Oi . Nniix perc. österr. Wädr. dto. Rente, öst.Pap. ^ 55.20 55.Zi dto. dto. öst.inSilb. ! 64.70 64.80 ^ose von 1854 . . .! /9.— 79.50 «oje von 1860, ganze! 9>1.—! 9t!. ^'ose von 1860, Fünft.i 99.— «9.50 Prämiensch. V. 1864 .113.— 113.50 Steiermark zu5pEt.! —^ -kärnren, Krain u. Küstenland 5 ^ Lngarn . . zu5 „ 75.75 76.25 ^roat.u. Slav. 5 ^ ' 79.— ! 80. Biebenbürg. „ 5 » 73 50 74. /iationalban! . . . Kreditanstalt . . . ,2. ö. Escompte-Ges. Lnglo-österr. Bank . Oeft. Bodencreb.-A. . Oeft. Hypoth.-Bank . Steier. EScompt.-Bk. ^ais. Ferd.-Nordb. . Südbahn-Gesellsch. . Larl'-Ludwig-Bahn Liebend. Eisenbahn «ais. Franz-Ioseföb.. Fünfk.-Barcser E.-B.! Llföld-Fium. Bahn . Nation, ö.W. verlosb.! 91.— ... 'äng. Bod.-Creditanst.! 87.— 88.— KÄg.öft.Bod.-Credit. ^105.— l<>ü.50 dto. in33 3.rückz. 87.—! 88.- 631.— S4L.75 »4ü.— 820.- 83,). 217.-217.50 75.— ! 80^— 1980^ 1985 195.—! 195.50 207.— 207.50 237.5N 238.-162.50 163 -18t.—!181.50 161.50 161.- Geld Ware Oest.HyV°th.-BaNk. Südb.-Ges.zuSoo Kr. I1Z.5V 11t.— dl°. BonSSpCt. — Ncrdb. (ivn fl. CM.) vi.öo SL.-Sicb.-B.fioost.ö.W.) «6.— 87.— Rudolstib.fSaofl.ö.W.) «>.— vo.so Franz-Jos. (SU» fl-S.) iil.üS vi.75 l,oss. Credit 100 fl. v. W. . I.il.so^SL.-Don.-Dampfsch.-S°s. zu ioo ft. CM. . . 85.— m. Tri-stcr 100 fl. CM. . II».— ILV.- dro. so fl. ö.W. ------------------ sencr . tg fl. ö.W. 2K— M.- Salm . „ 40 „ 24.— »7.- Pllfth . . 40 „ ! LS.- go.- Clarv . , 40 -- 2S.— s^.- St. GenviS„ 4» , Windischgrätz L» „ Waldst-lN . 20 „ Rud-lfSstift. 10 ö.W. 10S.5V 105.75 ISS 50 49.8« (z Mon.) AugSb.lonfl.südd.W. Franks. IM fl. „ London 10 Ps. Sterl. Pari« 1V0 Francs . Wünss». Si>is.Ml>n,-Diicat-n^ v 00 Lo-Franciistü-r. . .!I».0!> V-reinsthaler . . . ,.87 Eilbsr . . . .!lL4.- IVS-— ivü.SS I2Ü.7S ro.sv 6.0S I0.IV 1.88 124 S0 Telegrafischer Wechselkurs vom 25. August. 5perz. Rente österr. Papier 55.50. — 5perz. Rente Ssterr. Silber 64.80. — 1860er Staatsanlehen 90 50. — Bankaktien 685. — Kreditaktien 248.50. — London 125.75. - Silber 123.50. — K. k. Münz-Dnkaten 5.98. — Na-poleonsd'or 10.03'/.. Berleger uud für die Redaktion verantwortlich: Otto mar Bamberg. Druck von Jgn. v. K leinuiayr L Fed. Bamberg in Laibach.