VrS»»«era1io«S- Preise KSr Laibach: Ganzjährig . . rt fl. 40 tr. HatbjShrig . . 4 „ 20 „ «ierteljShrig . 2 „ 10 „ Monatlich ... — „ 70 „ Mit bet Post: «anzjlHrig...............12 fl. Halbjährig................6 „ Vierteljährig 3 » Für Anstellung in« HauS viertelj. 25 k., monetl. 9 kr. Sittzelne Nummern 6 kr. Laibacher TJ SteNctiw: vahnh»f>affe Rr. 16. & 3*kreiW' Bureau: Longreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Ja. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) Nr. 43. Anonyme Mittheilungkn werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Donnerstag, 22. Februar 1877. — Morgen: Romana. AusertiimSvreise: Kür die einspaltige Petitzeile * 4 tr., bei wiederholter Einschaltung & 3 fr. Anzeigen biS 5 Zeile» 90 fr Bei grvßereu Inseraten »Ad öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Kür comptfeierten Satz bdwvf/f^ dere BergütmM -E3W- 10. Jahrgatt Zur Banlfrage. Die Minister-Lonserenzen wurden am 20. d. geschlossen; es gelang, wie die „Presse" berichtet, über jümmtliche schwebenden Punkte eine Berstän» digung zu erzielen, so daß süglich von einem günstigen Erfolge der unter so schwierigen Verhältnissen ausge-nommenen Beralhungen die Rede sein kann. Jnbetreff der Kreditgewährung verfügt die ungarische Bankdirection durchaus selbstständig. Dem Generalrath ist eine Einsprache gegen dir Verfügungen der Direktion nur dann gestaltet, wenn er beweist, daß die Firma ihre Kreditfähigkeit verloren oder ihren Maximalkredit durch Jmpegni bei österreichischen Banlstellen erschöpft hak. Im ersten Jahre werden vier, in den zwei folgenden Jahren je drei ungarische Filialen errichtet. Die leitenden Beamten der Filialen müssen ungarische Staatsbürger sein. Die Minimal. Dotation für Un. eotn beträgt 51 bi« 52 Millionen. Sollte sich da« Kreditbedürfni« der Monarchie erhöhen, so erfolgt eine Erhöhung des Aktienkapitals und der Noten» Emission. An der letztem participiert Ungarn nach dem jetzt sestgestellten Verhältnisse. Die Liste lombard-fähiger Papiere wird zwischen der Bank und den Regierungen festgestellt und den Statuten einverleibt. Nun tritt an dir Legislative hüben und drüben die Aufgabe heran, die von den Ministern getroffene Vereinbarung zu prüfen und in dieser, das vitalste Interesse der Monarchie wie der beiden ReichShälstea berührenden Frage ihr Votum abzugeben. Es steht zu hoffen, daß svwvl In Wien als in Pest nicht minder der patriotische Sinn wie die Erkenntnis der wirthschaftlicben Nothwendißkeit die Abgeordneten bei ihren Erwägungen leiten und dem Bankausgleiche auf Grundlage eines für beide Theile billigen Kompromisses den Weg ebnen werde. Die ungarischen Minister Ti«za, Szell und Tresort haben sich am 20. d. nach Pest begeben, von wo sie, nachdem sie sich mit den Führern der Partei — eine Konse-renz der liberalen Partei soll nicht einberufen werden — auseinandergefetzt, wie e» heißt, am Freitag wieder nach Wien zurückkehren. Hat beiderseits die Partei den Abmachungen der Minister zugestimmt, dann wird sich das ungarische Kabinett neu konstituieren, und sollen die Pvnctationen des Bankausgleich« in einer gemeinsamen Ministerkonserenz unter Vorsitz des Kaisers festgesetzt werden. Die betreffenden Regierungsvorlagen sollen gleichzeitig, nachdem der Ausschuß der Nationalbank, respective die General-Versammlung, das neue Bankstatut angenommen, in beiden Parlamenten eingebracht werden.________________ Die Lage in der Türkei ist keine günstige; Unentschiedenheit der leitenden Staatsmänner, Trägheit der RegirrungSmaschinr, Uneinigkeit im Schöße des Ministeriums, Anarchie im Volke, Palastintriguen oben. Wühlereien unten stehen auf der Tagesordnung. Der neue Großvezier Edhem Pascha befindet sich durchaus nicht auf der Höhe der Situation, er besitzt weder erforderliche Achtung in den Räumen de« Paläste, noch wünschens-werthe Simpatien in den Kreisen der Bevölkerung. Edhem Pascha wäre vielleicht fähig, in ruhigen Zeiten das türkische Staa'Sschiff zu leiten, aber die gegenwärtige stürmische Aera verlangt eine aus höherer Stufe stehende Capacitäk, die Hauptstadt der Nachfolger des großen Profiten glaubt nicht an die Stabilität de« gegenwärtigen, unter Edhem Pascha« Leitung regierenden Ministeriums; in der Zurück-Berufung Mithob Pascha« erblickt man da« einzige Mittet, die Türkei vor dem Untergänge zu retten. Das gegenwärtige Ministerium entfaltete nicht« weniger als Energie, alle Akte deSseHen tragen de« Charakter der Unsicherheit, nur in einer einzigen Sache entwickelt es ThStigkeit, nämlich den verbannten Großvezier Mithad Pascha als einen Aufrührer, einen Verschwörer und künftigen Diktator hinzustellen; auf diesem Gebiete leisten die Regierungsmänner von heute Große«, fie riefen sogar die Presse zvhilse, um Mithad Pascha des Verbrechens de« Hochverrathe« anzuklagen. Da« gegenwärtige Ministerium hat Akte zu registrieren, dir eine große Unbeständigkeit der Ideen bezeugen; heute werden die Vertreter der Hohen Pforte an den auswärtigen Höfen mit Instructionen betheilt, die morgen Widerruf erfahren, in finanziellen Angelegenheiten herrscht vollständige Deroute; heute werden Marschordre« auSgefertigt, morgen widerrufen, und so geht e« in allen Verwaltung«-zweigen. Daß diese Vorgänge nicht geeignet sind, da« Vertrauen auf die Gesundung de« „kranken Manne«.'' den Glauben an die Lebensfähigkeit de« türkischen Reiches zu stärken, liegt auf der Hand. Diese un-sichert Lage in der Türkei ermuthigt die Aktion ihrer Feinde und befördert den ZerfetzungSprozeß, der sich allmälig innerhalb der Grenzen de« o-manischen Reiches vollzieht. Feuilleton. Das Geheimnis des rothen Hauses. Roman von Arnold Werner. (Fortsetzung.) »66 scheint, diese Herren und Damen wissen nid)t« Den der Geschichte, die sich hier einmal zu-getragen Hot," sagte der Alte grinsend. 3jtt Sohn mochte eine zornige Bewegung. „Niemand würde etwa« davon wissen, wenn du den Mund halten könntest." brummte der Wirth, w't diesen Worten wenig kindlichen Respekt ver-ratheod. Der Alte grinste und nickte. . ..Da« ist wahr, sehr war. Und dir würde e« zählte""' totn" ** ^ E von Zeit zu Zeit er» Dann warf er seiner Schwiegertochter einen halb drohenden, halb ironischen Blick zu und sprach weiter: „Jeder verteidigt sich aus seine Manier, meine guten Herren. Wenn man Kinder hot, dir einem das Leben sauer machen, so kommt einem die Lust on, auch fie ein wenig zu peinigen." In der That hatte der Alte recht, seinem Sohne und dessen häßlichem Weibe zu grollen : Seine Frau war längst gestorben. Er hatte, nie er nicht mehr kräftig zu arbeiten vermochte, seinem Sohne die „Rothe Herberge" mit den dazu gehörigen Heckern freiwillig überlasten. Aber statt Dank, erntete er nur schlechte Behandlung dafür ein. und man gönnte ihm nicht da« Brod. welche« man ihm zu geben gezwungen war. Die Rache, die der Alte an feinem Sohne und der Schwiegertochter nahm, bestand nun darin, daß er die Herberge in schlechten Ruf zu bringen suchte, und nicht nur den wenigen Gästen, die zuweilen hier rinsprachen, erzählte er die alte Mordgeschichte, sondern auch überall in der Umgegend, auf den Jahrmärkten und in den Schenken der Dörfer. Hätten sein Sohn und die Bucklige nicht da« Schaffet gefürchtet, der alte rachsüchtige Schwätzer wäre vielleicht gelegentlich von ihnen in aller Stille erwürgt worden. Der Alte schien entzückt z» sein, an diesem Abend eine so zahlreiche und vornehme Gesellschaft vor sich zu sehen, der er die Mordthat erzählen konnte. „Ah, die Herrschaften kennen die Geschichte nicht," sagte er, „gut, so werde ich sie Ihnen erzählen." „Und wir werden mit Vergnügen zuhören," versetzte der Maler. „Wovon handelt fie denn eigentlich ?" «Von einem Meuchelmord," erwiderte der Alte, „und ich will —" „Vater! Das wird einmal schlecht enden, wenn du deine Zunge nicht im Zaume zu halten ver- stehst!" unterbrach ihn der Wirth. „Und wenn du mich umzubringen drohst," entgegnen der Alte grinsend, „ich erzähle doch, wa? ich weiß." Der Wirth wechselte mit seiner Frau Blicke voll Haß und Wuth. Dann zogen fie fich beide hinter den Kamin zurück. Der Alte aber fuhr, gegen die Gesellschaft gewendet, ruhig fort: „So hören Sie denn.. E« sind ungefähr sech«zig Jahre her. Meine Mutter war schon tobt. Mein Vater hielt hier mit meiner ältesten Schwester Hau«. Reichsrath. 5 3. Sitzung des Herrenhauses. Das Haus setzt die Generaldebatte über die Ehegesetznovelle fort. Das Wort ergreifen Frei' Herr v. Hye, Dr. v. Piener, Kardinal Fürst Schwarzenberg, Graf Leo Thun, Freiherr v. Hein, Fürst-Erzbischof Eder, Ritter v. Hasner, Fürst Erzbischof Dr. K u t s ch k e r, Ministerpräsident Fürst Auersperg und Fürst Friedrich Liechtenstein; letzterer beantragt Uebergang zur motivierten Tagesordnung, welcher mit 57 gegen 32 Stimmen angenommen wird. 238. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Der Minister de» Innern überreicht einen Gesetzentwurf, betreffend die Bewilligung unverzinslicher Darlehen aus Staatsmitteln zur Unterstützung einiger Gemeinden in Riederösterreich bei der Ausführung dringender öffentlicher B outen. Das Haus setzt hieraus die Debatte über da« ExeculivnSgesetz fort, weiset einige eingebrachte Amendements dem Ausschüsse zu und nimmt die zweite Lesung der Regierungsvorlage, betreffend die Bewilligung von Spezialkredilen pro 1877 zu Eisen« bahnzwecken, vor. Das Gesetz wird zum Beschlüsse erhoben. Abg. Dr. Weeber erstattet Bericht über den Entwurf einer Zivil-Prozeßordnung. Parlamentarisches. Das @ub=6oinit6 des Eisenbahn-Ausschusses einigte sich inbetreff der Annahme des folgenden Gesetzentwurfes: „Mit Zustimmung beider Häuser des Reichs-rathes finde Ich anzuordnen, wie folgt: § 1. Die Regierung wird ermächtigt, den Unternehmungen von Eisenbahnen, welche die Garantie eine» Reinerträg-nisse» vonseitt de« Staate» genießen, Vorschüsse in Noten zur Bedeckung von BetriebSkosten-Abgängen zu gewähren. § 2. Die Regierung wird ermächtigt, den Betrieb garantierter Eisenbahnen, welchen sie einen solchen Vorschuß gewährt hat, ganz oder theilweise selbst zu führen oder führen zu taffen. Dieses Recht der Regierung erlischt, wenn die Unternehmung solche Vorschüsse durch drei aufeinanderfolgende Jahre nicht mehr in Anspruch genommen hat. § 3. Rückstchtlich der Ersolglassung, Verzinsung und Rückzahlung der im § 1 erwähnten Vorschüsse haben die für die Garantie-Vorschüsse der betreffenden Bahnen geltenden Bestimmungen sinngemäß mit der Modification Anwendung zu finden, daß zur Tilgung der im Eingänge dieses ParagrafS bezeich-neten Vorschüsse die ganzen Betriebsüberschüsie mit Nun, eines Abends im Winter, im Jahre 1806, kehrte hier ein Fußreisender ein, der einen Knoten -stock in der Hand und ein kleines Bündel am Arme trug. Er halte Hunger und ließ sich zu essen geben. Nachdem er sich gesättigt hatte, plauderte er mit meinem Alten. Er erzählte diesem offenherzig, daß sein Gewerbe da» eine« Schmugglers sei, der bi« dahi« sein Handwerk an der spanischen Küste getrieben; er habe aber Unglück gehabt; er sei erwischt und ihm all sein Geld, da« er sich durch List und Kühnheit erworben, abgenommen worden; dann habe man ihn eingesperrt, aber es sei ihm geglückt, zu entkommen, und er wollte sich nun nach dem Norden begeben, wo die Schmuggelei noch in voller Blüte stände und er seine Umstände zu verbessern gedenke. Er fügte dann aber verdrießlich hinzu, daß ihm zu der wetten Reife das Geld fehle, da er wenigstens hundert Franken dazu brauche. Gleich nachdem er die« gefugt, hörte man Pferdegetrappel auf der Straße. Mein Alter verm»thete, daß noch ein Reisender käme, und hieß meine Schwester die HauSthür öffnen." dem Vorrange vor der Rückzahlung der Garantie» schulden zu verwenden sind. Jnsolange daher im Sinne des § 1 des gegenwärtigen Gesetzes geleistete Vorschüsse auöhaften, hat die etwa für die betreffende Bahn getroffene Bestimmung, wonach nur die Hälfte de» die garantierte Jahressumme überschreitenden Reinertrages zur Zurückzahlung eines vom Staate geleisteten Vorschusses sammt Zinsen an die Staatsverwaltung abzuführen ist, nicht Anwendung zu finden. § 4. Die Regierung wird ermächtigt, den Betrieb garantierter Eisenbahnen, welche für fünf auf-einanderfolgende Jahre mehr als die Hälfte des garantierten Reinerlrägnisses jährlich in Anspruch genommen haben, ganz oder theilweise selbst zu führen oder führen zu lassen. Dieses Recht der Regierung erlischt, wenn die Unternehmung die auS dem Titel der Staatsgarantie schuldig gewordenen Beträge mindesten« zur Hälfte zurückerstattel hat. § 5. Die Regierung wird ermächtigt, bei vorläufigen Vereinbarungen über den Ankauf garantierter Eisenbahnen die Zahlung des Kaufschillings nach Abzug der voll zu übernehmenden Prioritäts-Schulden in Eisenbahn - Schuldverschreibungen zu-zusichern. Die durch solche Verhandlungen veranlaßen Eingaben, Eintragungen, Ausfertigungen, Verträge und sonstigen Urkunden genießen die Gebühren- und Stempelfreiheil. Ueber den Betrag des Kaufschillings, Zinsfuß, Rückzahlbarkeit und Pfandrecht dieser Staatsschuld-Verschreibungen wird das Gesetz von Fall zu Fall bestimmen. § 6. Mit dem Vollzüge diese» Gesetzes, welches mit dem Tage seiner Kundmachung in Wirksamkeit tritt, sind der Handelsminister und der Finanz-minister beauftragt."____________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 22. Februar. J»la»d. Die osterreichisch-ungari,che Zoll-konferenz ist wieder zusammengckrelen, um dir Instructionen für den Unterhändler, welcher zu den deutschen Vertragsverhandlungen entsendet werden soll, festzusetzen. Der „Bote für Tirol“ beleuchtet die nichts-würdige Agitation in der S ch u l f r a g e. Der Artikel sagt, da« Gebaren der staatsrechtlichen Opposition sei eine Zerstörungsarbeit im Organismus der katholischen Kirche, und der Versuch, sich der Religion zu bedienen, um eine Partei zu stürzen, sei gotteslästerlicher Mißbrauch, der sich aus unwürdige Art kompromittiert. Der Artikel schließt mit der Aufforderung an den Brixener Fürstbischof, sich den Netzen der staatsrechtlichen Opposition zu entziehen. Ausland. Wie die „Nordd. Allg. Ztg." meldet, wird der deutsche Reichstag heute persönlich durch den deutschen Kaiser eröffnet werden. Guillaume Pointu hielt einen Augenblick time. Er bat um ein Glas Wein. Von dem vielen Sprechen war ihm die Kehle trocken geworden. Er erhielt, was er wünschte, und trank es auf einen Zug aus. Während der Alte erzählt hatte, hätte man eine Fliege im Gastzimmer summen hören können, so still waren die Gäste geblieben. Paul aber hatte mehr als einmal feine Stirne getrocknet, auf der kalte Schweißtropfen perlten. Herr v. Valserres, auf den die Erzählung des Alten einen ähnlichen Eindruck wie auf seinen Schwiegersohn gemacht hatte, hielt es nicht für nöthig, denselben seiner Tochter mitzuthcilen. Er gab Pauline ein Zeichen, sich zu entfernen. Die junge Frau erhob sich vom Stuhle und stieg die Treppe hinauf, die sich im Hintergründe des Gastzimmers befand, um sich in die Schlafkammer zu begeben, in der die Wärterin da» Kind zu Bett brachte. Guillaume Pointu, der feint Kehle erfrischt hatte, fuhr fort: «Der zweite Reifende, der damals hier an* langte, war ein Mann in mittleren Jahren. Er war gekleidet wie ein Mann au« der Umgegend. Das Defizit im deutschen Reichshau«« halte für 1877/78 wird auf ungefähr 25 Millionen Mark berechnet. Bei der allgemeinen Abneigung gegen die Erhöhung der Mairicularbeiträge wird mol zu neuen Steuern geschritten werden müssen. Da» neue Jahr hat überaus schlecht begonnen. Die verschiedenen Zölle und Verbrauchssteuern, welche eine Haupteinnahmsquelle de» Reiche« bilden, zeigen nach dem Ausweise per Januar durchgängig eine erheblichere Verschlechterung gegen da» Vorjahr. Das preußische Abgeordnetenhaus genehmigte den Gesetzentwurf über die Theilung der Provinz Preußen. Die rumänische Kammer votierte das Budget des Ministeriums des Innern. Das Budget für das Justizministerium wurde in Betracht gezogen. Die Kommission zur Verfolgung der ehe-maligen Minister theill mit, daß sie die Vorarbeiten zur Anklage beendet habe. Die Kammer bewilligte 5000 Francs, um den Anklagebericht in Druck zu legen. Ueber den Stand der serbisch-türkischen Frieden«Verhandlungen wird der „K. Z." aus Konstantinopel mitgetheilt: „Der Großve» zier erklärte, er wolle gegen Serbien und Montenegro den äußersten Grad von Milde in Anwendung bringen und die von Serbien beanstandeten zwei Punkte bedeutend abschwächen. Der ottomanische Agent in Belgrad soll durchaus kein Aussichtsbeamter sein, sondern ausschließlich politische und Handelsbeziehungen vermitteln, sowie die Thätigkeit de» serbischen Vertreter« in Konstantinopel ergänzen. Der Paragraf über die Religionsfreiheit der Juden und Armenier sei durch Bittschriften, welche der Pforte zur Zeit der Konferenz zugingen, veranlaßt worden und solle der serbischen Regierung zur Ausführung überlassen bleiben. Dagegen besteht die Pforte ausdrücklich auf dem Flaggen-Paragrafen. Die Nachricht von dessen Aufgebung ist vollständig falsch.- Dir Unterzeichnung des Frieden« dürfte bereit« erfolgt s-in. Das Protokoll wird den Garantiemächten mitgetheilt und zur Genehmigung vorgelegt, worauf der Sultan durch einen Ferman die Rechte Serbiens bestätigt. Ueber die voraussichtliche Stimmung der Skup« schtina erfährt die „A. A. Ztg.": „Wenn man die Lage des Landes und die Stimmung der Bevölkerung erwägt* so kann man mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, daß der Friedensschluß mit großer Mehrheit in der Skupschlina angenommen werden wird; denn es ist nicht zu verkennen, daß das.serbische Volk in allen seinen Schichten des Friedens bedürftig ist. Da» Land braucht Ruhe, um sich finanziell und ökonomisch wieder auf feinen Füßen aufzurichten. Seine Kapitalskräfte find bi« zum Aeußersten angespannt, seine Wehrkraft ist er« Betrachtete man ihn aber näher, so war es nicht schwer zu errathen, daß er zu den ehemaligen Edel-leuten gehörte. Außerdem kannte ihn mein Vater. Er war ein Emigrierter, der zufolge der vom Kaiser gegebenen Amnestie Frankreich wieder betreten hatte. Sein Schloß, von dem Sie die Ruinen sehen werden, wenn Sie morgen die Rhone hinabfahren, lag nur zwei Meilen von hier. Im Jahre 1793 war es von den Volksfreunden zerstört worden. Aber seine Pächter waren ehrliche Leute; sie hatten einige Länder von der Regierung zurückgekauft, um, falls er jemals wiederkäme, sie ihm wieder zu überliefern. Mehr als zehn Jahre waren verflossen, seit mein Vater den Marquis Saint Josef nicht gesehen hatte. Paul Morgan und sein Schwiegervater erzitterten, als fie diesen Namen hörten, und warfen einander bedeutungsvolle Blicke zu. Aber die anderen Zuhörer bemerkten ihre Bewegung nicht, denn die Erzählung des alten Guillaume Pointu nahm ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. (Fortsetzung folgt.) tnübet. Diese Umstände scheinen von den maßgebenden Kreisen Serbien« genau erkannt zu sein, und darum bemüht man sich, der Türkei in jeder Be-ziehunq enlgegenzukommen." Oesterreich kontrolliert die Friedensverhandlungen mit Montenegro behufs Wahrung seiner au« dem Wiener Frieden entspringenden Rechte. Es wünscht Nikola als souveränen Fürsten behandelt ju sehen. 3m türkischen Staatsrathe wird das Projekt berathen, ob es nicht an der Zeit sei, die Ze-henisteuer, als eine an ein barbarisches Zeitalter erinnernde, gänzlich aufzuheben und an ihrer Stelle eine Mahlsteuer einzuführen. In Barcelona ist man einer Verschwörung von Anhängern Zorilla's auf die Spur gekommen. Sieben Personen wurden verhaftet. Die Bewegung sollle während der Anwesenheit des König« au«-brechen. Die Untersuchung hat beginnen. Zur Tagesgeschichte. 2) e r Theaterdichter Mosenthal wurde in Wien unter Betheiligung sämmtlicher Gesellschaftskreise iens am Montag zu Grabe getragen. — Göthe's neue Briefe. Die ffiotta'sdje Buch-unb Verlagshanblung in Stuttgart bereitet zum 22. k. M. ~~ dem Todestage Göthe's — bie Ausgabe der Briese des Dichters an Friedrich Soret, besorgt von Dr. Hermann Uhbe. in würdigster Ausstattung vor. ES sind dies 106 ®riese, theils naturwissenschaftlichen, theils literarischen und freundschaftlichen Inhaltes. Auch die von uns bereits früher erwähnte «orresponden, Göthe's mit Marianne Willem« nähert sich ihrer Vollendung im Druck. Jesuitenstreiche. Der Pariser „Siöcle" et» zählt folgende interessante Geschichte: „Nichts kommt der Gewandtheit der Jünger Loyola's in Geldsachen gleich; die Kinder Israels müssen sich vor ihnen schämen. Kürzlich hörte man von einem Ordensgeistlichen, dcr sich mit Werth, papieren, die nur zum Scheine ans seinen Namen aus-gestellt waren, aus dem Staube gemacht hatte. Dergleichen könnte bei Jesuiten und Jesuitinnen gar nicht Vorkommen; die wefellschaft trifft gegen ihre eigenen Angehörigen die genauesten Vorsichtsmaßregeln; wer für sie erwirbt, empfängt, einen Besitz antritt, mnß gegen mehrere Personen Schuldverschreibungen eingehen, und diese hinwieder sind gegen andere zu ähnlichen Formalitäten ungehalten, so daß Rebensprünge fast unmöglich sind. Alles ist ihnen erwünscht, das Scherflein der Armen und das Geld der Reichen, klingende Münze und Warenspenden. So pflegen die Damen von Sacii-Loenr den Liebessinn ihrer reichen Zöglinge durch die Erzählung von Zügen der Freigebigkeit gegen ihre Häuser anzuspornen. Ein solches Beispiel mag auch hier folgen: In einer Provinzstadt, wo der Orden eben eine Succur» tale gegründet hatte, brachte ein „Weib aus dem Volke", eine »sromme Seele" (diese Ausdrücke sind im Kloster be-Wttiib i leden Morgen den Nonnen eine Schüssel totiriiinUntlU ' 6'C ^ "kkmiethen, wovon etwa zehn in den Straßen wnond und d'Ulm Wenn sie aber ihren Besitz erweitern, in U*e mit "Lenen Kapitalien. In diesem Betracht >e Geschichte ihrer Kirche in der Rue de Sevres merk-ur°,g genug. Bor etwa zwanzig Jahren hatten die guten .. et Eine Sudscription für den beabsichtigten Kirchenbau °M>et. Als bit Arbeiten im vollen Gange waren, stellte <** heraus, daß der Voranschlag zu niedrig gegriffen I»n n"16 60,000 Francs fehlten. Um die Summe ru 10>ie Ermächtigung der Regierung einzuholen, ins t et Nur ein einziges LoS sollte gewinnen, und Gewinnst bestanb — rathe man einmal! — in einem Hrt itm 'brwürdigen Pater 2 . .., einem stattlichen, enswürbigen, salbungsvollen Jesuiten. Die gewinnenbe Person sollte ben Pater L ... drei Tage lang zu ihrer Beifügung haben, um ihm zu beichten, sich von ihm belehren, rathen, leiten oder durch seine erbauliche und scherzhafte Unterhaltung ergötzen zu lassen. Das war ausdrücklich festgesetzt. Die Lose wurden nur den Damen, welche sich um den witzigen Prediger zu scharen pflegten, angedoten. In wenigen Tagen waren alle vergriffen, und die Lotterie trug das Doppelte der verlangten Summe ein. DaS Weitere erzählt Boccaccio." Lokal- und Provinzial-Angelegenheilen. — (Der konstitutionelle Verein i* Laibach) hält heute abends seine Jahres-, beziehungsweise 62. Monatsversammlung ab. — (Der krainische Sparkasse-Verein) zählt 5 Ehren- und 46 wirkliche Mitglieder. Mit Ehrenämtern sind betraut: Präsident Vinzenz Seunig, Vize-Präsideul-Stellvertrcter Alex. Dreo. — Kuratoren: Andrea- Malitsch, Franz Tav. Souvan, Wenzel Stedry und Dr. Josef Suppan. — Direktoren: Leopold Bürger, Primu« Hudovernig, Joses Kordin, Joses Luckmann, Arthur Mühleisen, Josef v. Redange, Dr. Robert v. Schrey und Ignaz Seemann. — RechtSconsnlent: Dr. Franz Suppautschiisch. — Der Beamtenstand besteht aus: 1 Direktor, 1 Buchhalter, 1 Kassier, 2 Adjunkten, 3 Offizialen und 3 Kanzlisten; ferner: 1 Psänderverwahrer, 1 Pfän» deradjunklen, 1 Pretiosen- und 1 Effektenfchätzer sowie 3 BmtSdienern. — (GerichtSgestion.) Beim hiesigen stäbtisch-belegierten Bezirksgerichte liefen im Vorjahre 28,000 Ge-fchäftsstiicke in Zivilsachen und 5000 BeschästSstücke in Strafsachen ein. Diese immense GeschästSgestion gab dem Grazer Oberlandesgerichte Anlaß, die Frage über eine Zweitheilung deS derzeitigen städtisch-delegierten Bezirksgerichtes in ein für den Stadt-, und in ein für den Land bezirk Laibach kompetentes Gericht in nähere Erwägung zu ziehen. — (Personalnachricht.) Die „N. fr. Presse" erfährt aus Graz, baß Herr Staatsanwalt Wilhelm Pichs zum Ober-Staatsanwalt ernannt werben bürste. — (Zither-Konzert.) Ein ansehnlicher Kreis von Freunden bes Zitherspieles spendete gestern im Hotel „Elefant* ben Produktionen de» Herrn Josef Ponholzer auf der Salon-Zither verdienten Beifall. Das Spiel des genannten Zithervirtnofen zeichnet sich durch Zartheit unb reichen, reinen Accorbanfchlag aus. Zur Aufführung gelangten: ein Original-Potpourri von Ponholzer, Melodien ans „Martha", eine Polka „Leichter Sinn" von Strauß, eine Konzert-Fantasie von Umlauf, „Maikäfer"-Walzer von Ponholzer, Potpourri aus „Tannhäuser", Ländler, eine Fantasie von Ponholzer und eine Opernpiece. — (Aus den Nachbarländern.) Der Kom» munalverein in Klagensurt beschäftigte sich in Erwägung, daß Klagensurt kein einziges für Schulzwecke geeignetes Schulhaus besitzt, mitderSchukhausbausrage und nahm nach Schluß der Besprechungen, wie die „Wagens. Ztg." mittheilt, folgmbe Resolution an: ,,a) Der erziehliche, kulturelle wie gesetzliche Stanbpunkt spricht für bie sogleiche Inangriffnahme der Schulvrganisation im Schulsprengel der Landeshauptstadt Klagensurt; b) bie butch ben Kommnnalverein etnberufene, heute tagenbe Versammlung erkennt, daß die Zahl ber bestehenden Volksschulen zur Zahl der schulpflichtigen Jugend des Schulspr-ngels Klagensurt in keinem richtige» und keinem gesetzlichen Verhältnisse steht; c) die heute tagende Versammlung erkennt weiter« in den unzureichenden Schnllokalen das Haupthemmnis ber Entwicklung ber Schulen des Stadtbezirkes unb bezeichnet bie Schaffung geeigneter unb ausreichender Lokale als dringlich; d) der Kommunalverein, recte die heutige, von ihm ein« berufene öffentliche Versammlung bezeichnet den der Stabt-gemeinde gehörigen Pachergarten als einen Bauplatz, welcher sich zur Verwendung für Schulhausdauten »ach jeder Richtung hin als vorzüglich eignet; e) die mehr erwähnte heutige Versammlung stellt daher a» den Gemeinde- und den Stadtschulrath das Ansuchen, es mögen mit aller Beschleunigung die geeigneten Einleitungen getroffen werden, daß mit Ausnützung des heurigen Baujahres ein zur Unterbringung einer Knaben- und Mädchenschule geeignete# SchulhanS — Doppelschulhaus — im Pachergatten aufgeführt werde; f) die gleiche Versammlung erkennt es als höchst wünschenswert!) überhaupt unb ben Schnlverhältnissen der Landeshauptstadt als zweckdienlich, wen» die endliche Austragung der Eiyenthums-, recte Ablösungsfrage de« Real» und Volksschnlhauses mit aller Beschleunigung za Ende geführt werde." — Am Aschermittwoch I. I. stürzte von der Spitze des Zeyritzkampels nächst Kalwang in Steiermark eine riesige Schneelawine in das Hauptthal herab; glücklicherweise ist bet Verlust eines Menschenlebens nicht zu beklagen. — In Graz beschäftigt man sich mit ber Regelung bes Feuerlöschwesens. — Der Stadtverschönerung«. verein in Graz tierrechnete im Iahte 1876 nach Bericht bet Grazer „Tagespost" 11,122 fl. Empfänge und 4365 st. Ausgaben für Sitzbänke, Werkzeuge, Gerätschaften, Sämereien, Pflanzen, Gesträuche, Bäume, Arbeiter unb andere Erfordernisse. — Der Turnverein in Graz verredhnete im Borjahre 2623 fl. Einnahmen unb 2729 fl. Ausgabe». Dieser Verein zählt 149 auäübenbe unb 264 unterstützende Mitglieder. — In der sternhellen Nacht vom 18. auf de» 19. d. M. wurde bei völliger Windstille, in Südwest, gerade über ber Spitze bes Goldecks nächst Spittal a. D. in Kärnten, wie ber „Klagens. Ztg." berichtet wird, die Erscheinung einer leuchtenden Kugel von der scheinbaren Größe des Mondes, bei gleichzeitiger blitzähnlicher Beleuchtung der Gebirgskette, beobachtet. Das Phänomen zeigte sich 20 Minuten vor und abermals 15 Minuten nach Mitternacht und dauerte jedesmal zwei Sekunden, mit dem senkrechten Fallen hinter das Gebirge endigend. — (Benefiz-Vorstellung.) Zum Bottheile de, Kraukensonde« ber hiesigen freiwilligen Feuerwehr wird morgen die Reprise von Goßmann« „Feenhändc" gegeben. — (Aus der Bühnenwelt.) Die Lokalsängeri» Frau Panlmann erwirbt sich an der TemeSvaret Bühne großen Beifall. Der wegen Wortbrüchigkeit bekannte Opernsänger Herr Polio! begibt sich nach Ostern an die Bühne in Rotterdam. — (Für Beamtenkreise.) Das Spar- und Borschußconsortium des ersten allgemeinen Beamtenvereins hielt vor einigen Tagen in Wien eine Versammlung ab. Nach dem zur Verlesung gelangten Geschäftsberichte betrug mit Ende 1876 die Anzahl der Lonsotten 651 (darunter 22 weibliche) Mitglieder mit 1811 Antheilen. Die Antheils-Einlagen repräsentieren ein Kapital von 77,194 fl.; die vom Konsortium aufgenommenen Darlehen famrnt den bei demselben gemachten Spareinlagen ein solches von 13,342 fl. Nene Vorschüsse wurden im Lause des Jahres in der Höhe von 80,395 fl. ertheilt, und waren mit Schluß bes Jahre« Vorschüsse im Betrage von 96,861 fl. aushaftend. Das Kaffenrevirement betrug 215,552 fl. Der laut Bilanz et-zielte Reingewinn beträgt 7163 fl., von welchem auf trag des Vorstandes eine neunperzentige Dividende an die Konsorten zur Verkeilung gelangt. Der Bericht wurde genehmigt und dem Lonsorlialvorstande das Absolutotium erlheilt. — (B i e r e r z e u g u n g.) Da« „Oest.-ung. Volksbl." enthält in der Beilage „Garnbrinns" ein Register fämmt= lieber Brauereien ber Monarchie summt deren Firmen und über Bietprob nction; für Steiermark sind 81 Brauereien mit einer Gesammterzeugung von 1.050,648 Eimern Biet angegeben ; für Kärnten stellen sich diese Ziffern auf 116 und 197,766, für Ärain auf 22 unb 71,115 Eimer. Die größte Bietprobuction entfällt auf Böhmen mit 8.650,221 Eimern (797 Brauereien) unb dann auf Wieder-Oesterreich mit 4,813,441 Eimern in 102 Brauereien. Im ganzen werden in der österreichisch, ungarischen Monarchie in 2309 Brauereien 21.374,330 Eimer Bier erzeugt ; das Wenigste trägt hiezu Istrien fammt Triest und dem Küstenlande mit den in 10 Brauhäusern gebrauten 2959 Eimern bei. — (Landschaftliches Theater.) Herr Leffer nahm gestern als „Graf Essex" in dem gleichnamigen Trauerspiele von uns Abschied. Das Haus war schwach besucht, die an Trauerspielen überreiche Zeit enthebt daS Publikum von der Aufgabe, auch noch in den Theaterräumen Trauerspiele anzusehen. Herr Leffer führte die Titel, und Hauptrolle vorzüglich butch; in erster Linie in der Szene, in welcher Königin Elisabeth angesichts des ganzen Hofes ihren einstigen Günstling schlägt, gab Herr Leffer dem Gefühle des Schmerzes, der erlittenen Schmach und der Rache getreuesten Ausdruck. Nicht minder groß erschien Herr Leffer in den Szenen mit „Gräfin Rulland", in welchen er die weichsten Saiten anschlug; der Charakter des gefallenen, zum Tode verurtheilten Rebellen Essex erfuhr meisterhafte Zeichnung. Das Hans zeichnete den Gast wiederholt durch BeifallSbezengnngen und Hervorruse ans. Fräulein P i -sehet hatte gestern einen großen Tag; in überraschenben Formen gab bas genannte Fräulein die Rolle ber „Gräfin Ratlont", innige Gattenliebe und selbstlos« Ergebung in fea< Schicksal ihres unglückliche« (Batten »Effex" präsentierten fich im schönsten Farbenspiel, vorzüglich führte Fräulein Pischek die WahnfinnSjzenen aus. Reicher Beifall und Hervorrüse belohnten die Bemühungen und Sei sinn» gen der mehr Beachtung verdienenden Schauspielerin. Die Rolle der «Königin Elisabeth" fordert majestätische Präsentation. Mußte» wir auch eine solche gestern vermissen, so können wir der Krau Schubert-Barbieri doch die öffentliche Anerkennung des Verdienstes nicht vorenthal-ten, daß die Ausführung des Parte« der leidenscdastlichen, eifersüchtigen, gekränkten „Elisabeth" in allen Theilen, namentlich in den Austritten mit „Graf Effex" und „Gräfin Rmtand," als eine gelungene erklärt wurde. Das Trifolium Leffer, Pischek, Schubert trat gestern hervorragend in den Vordergrund. Die Durchführung der übrigen Nebenrollen ließ einiges zu wünschen Übrig, es ging nicht alles klap-pend, es kamen arge Betstöße vor, Herr Wallner (Sekretär Lu ff) fand nicht der Mühe werth, seine kleine Rolle zu studieren. — Heute gelangt zum Bortheile des unermüdlichen Theater-Kapellmeisters Herrn Krone« die prächtige Nico-lai'sche Spieloper „Die lustigen Weiber von Windsor," die zur Zeit Schütz-Witt-Lhlumecky's mit immensem Beifall ausgenommen wurde, zur Aufführung. Wir wünschen Herrn Krones, dem wir unzählige vergnügte Operetten- und auch Opernabende zu danken haben, ein volles Haus. Dem Bet» Dienste seine Kronen!______________________________________ Witterung. Laibach, 22. Februar Morgens Nebel, dann heiter, schwacher SSO. Wärme: morgens 7 Uhr — 0’4\ nachmittags 2 Uhi + G'(J° C. (1876 + 7'7e; 1875 — 2 8' C.) Barometer im Steigen 724 7l mm. Das gestrige TageSinittel der Wärme + 2 6«, um 3 0° über dem Normale; der gestrige Niederschlag l~45mm. Regen. Angekommene Fremde am 22. Februar. Hotel Stadt Wien. Bogel, Fabrikant, Wartenberg. — Eisbacher, Hdlsm., Tüffer. — Freih. o. «alchberg, k. k. Unter-Staatssekretär; Altschul, Aal, $6fite., und Jfaubets, Reis., Wien. — Bold, Äroinburg. — Lötz, Kfm., Nürnberg. — LaLinger, Linz. — Sonnenschein, Kfm., <8raz. — Röthel, HdlSm., Robetitsch und Jonke, Gottschee. -Frl. Zebal, Private, Lack. — Wild, Agent, Neumarktl. Hotel Elefant. «allan und Jrgl, Trifail. — Jung, Kfm., Stilen. — Adler, Graz. — Mitzli, Getreidehändler, $a= nischa. — Stiplitz, Händler, Unterkrain. — Leppusch Anna, Steinbrück. Mohre«. Werner, «fm„ Gottschee. Verstorbene. Am 2 0. Februar. Jakob Pezdir,Taglöhner, 37 I., Zivilspital, Lungentuberkulose. Am 21. Februar. FranzCajhen, Taglöhner,34I., Zivilspital, und Franz Triller, Gastgeber und Hausbesitzer, 86 I., Kirchengaffe Nr. 13, beide an der Lungentuberkulose. — Michael Jtuhar, Berzehrungssteuer-Ausseher, 48 I., Zivil-spital, Lungenödem._______________________________________ Lebensmittel-Preise in Laibach «m 21. Februar. Weizen — fl. — kr., Xortt — fl. — kr., Berste — fl. — kr., Hafer — st. — kr., Buchweizen — st. — k., Hirse — st. — k., Kukurutz — fl. — kr. pr. Hektoliter ; Erdäpfel 4 fl. 30 Ir. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 kr., Schweinfett 8f> kr., Speck, frischer, 66 kr., Speck, geselchter, 75 kr., Butter 82 kr. per Kilogramm; Eier 2 kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 48 kr., Kalbfleisch 52 kr., Schweinfleisch 48 kr. per Kilogramm; He« 3 fl. 15 kr., Stroh 3 fl. 5 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 8 fl. kr , weiches Holz 5 fl. — kr. pr. vier Q.-Meter; Wein, rother 24 fl., wetßer 80 ft. pr. 100 Liter._____________________________________ morgen eine Versammlung der verfassungstreuen Klub«- abzuhalten und hiezu auch die Minister bt» Hufs Ertheilung detaillierter Aufklärungen eiuzuladen. Im FortschrittSklub wurde über die Debatte Ge-heimhaltung beschlossen. 3331t«, 21. Februar. Die „Politische Korrespondenz" meldet: Heute um 2 Uhr fand im Bureau de« Ministers des Innern die angekündigte Pariei-konferenz stall, an welcher sich Mitglieder beider Reichsrathshäuser beseitigten. Nachdem der Ministerpräsident die Versammlung begrüßt hatte, gab der Minister de« Innern eine pragmatische Darstellung de« Gange« der ganzen Ausgleichsverhandlungen, worauf der Finanzminister den Stand der Bankfrage, insbesondere den Punkt betreff« Zusammensetzung de« Generalraihe«, detailliert auseinandersetzte. Schließlich formulierte der Finanzminister folgende, von der Regierung an die Partei gestellte Frage: D:r definitive Abschluß der Vereinbarungen über die Bankfrage und damit über die gesummten Au«, gleich-vorlagen hängt davon ab, ob die Partei ihre Zustimmung zu folgender Zusammensetzung de« GeneralratheS der Bank gibt: Der Generalrath besteht aus dem Gouverneur, zwei Vizegouverneuren und zwölf Generalräiheii; der Gouverneur wird auf gemeinsamen Vorschlag beider Regierungen, die Bizegouvemeure werden auf Vorschlag deS betreffenden Finanzministers vom Kaiser ernannt; die General» räthe werden von der Generalversammlung gewählt, und zwar acht nach freiem Ermessen der Versammlung, je zwei au» dem Temovorschlage der Direktionen in Wien und Budapest. Nachdem der Minister mehrere von den anwesenden Mitgliedern des Reichsrathe« gestellte Anfragen beantwortete, schloß der Ministerpräsident die Sitzung mit dem Ausdrucke des Danke« an die Versammlung. Wiener Börse vom 31. Februar. Theater. Heute: Zum Bortheile de« Kapellmeister« Edgar Krone«: Die luftigen Weiber von Windsor. Komische fantofiische Oper in 3 Akien mit Tanz, nach Shakespeare'« gleichnamigem Lustspiel von Dr. S. H. Mosenihal. Musik von Otto Nicolai. Telegramme. Wien, 21. Februar. In der Versammlung de« Klubs der Linken setzte Obmann Herbst den Stand der Ausgleichsverhandlungen auf Grund des von der Regierung den Vertrauensmännern ge* gebenen Exposes auseinander und fügte hinzu, daß er der Partei die Freiheit ihres Votums bezüglich der Bankakte wahrte. Wenn der die Zusammen, setzung des Generalrathes betreffende Punkt die Zu ftimmimg der Partei erlangt, so habe dieses nur zur Folge, daß die Regierung die nöthigen Vorlagen mit der ungarischen Regierung vereinbart. In der Debatte machte sich vorwiegend die Anschauung geltend, daß eine größere Zahl von Detailfragen noch unaufgeklärt sei. Schließlich wurde beschlossen, Staatsfonds. Spei). Rente, öft.Pa». bto. Bte. 86. in «Üb. ioie von 186* Bote een 1860, ganze 6ofe von 1880, fffinft. IMmienf». v. ;864 . 3rnndant.-Obl. 6iebenb6rg. Ingen» Aotien. Ällglo-vauk......... Ärebitonltalt....... Lrepofiteubauk . . . . LScompte-Anstalt . . iVranco - Ban! . . . . haodelSbauk......... Aütional&anl . . . . Lest. »antflcfeBf. . . Union-©an!.......... BerkhrSbank......... Mföld-Bahn . . , . Karl Lndwiababn . . tfaif. Slts.-BaHn . . Äai|. Fr, IofefSb. . Staatsbahn.......... Südbahn........... Geld 68-96 67 95 106-60 110*80 118 — 136*- 78*40 75 80 73*-150 - 670*— 838— 68— 76.86 810 60 138-76i 118--! 840-661 78 8ö| Ware I 68-80; 6810 106'0 110 40 118 50 136'8S 78*80 7430 73*86 160*85 680 - 840*- 68-85 8986 810-76 133 — 118-86 841-60 78 6V Pfandbriefe. «llg. öst. «od.-Tredit. bto. in 38 3....... Nation, ö. W........ Ung. Bod.-Lreditanst. Priori täte-Obl, ranz 3cfef«=8abn )efU NordweSbahn Eiebenbürger . . . SlaalSbahn .... Eüdbahn 1 6 Perz. bto. Bon« Lose. Kredit» 8ofe .... iHuOolf«. Lose. . . . Wachs, (3Mon.) «ng»bnrg 100 Marl gtenfl. 103 Wart . foSon'lo'^fb. fetcrl Pari« 100 Krane» . Münzen. ... Münz-Dneate, 2O«S}tanc0ftü(t . . . Deutsche Reichsbank Silber . . Telegrafischer Kursbericht am 22. Februar. Papier-Rente 62 80. — Silber-Rente «7 85. - ®«»»-Rente 74 10 — 1860er StaatS-Anlehen 110.30. — Bank-actien 834. — ftreditactien 15010. — London 123 80. — Silber 113 10. — St. k. Miinzdukaten 5 90. — 20-Kr«nc-Stücke ti'89. - 100 Reichsmark 60 75. Samstag den 24. Februar 1877, abends um 7 Uhr, im landschaftlichen Redontensaale ZIonz3it der Herren (71)3 -3 Pablo de Sarasate, und Anton Door, Violinvirtuos, Pianist. Cerclesitze ä 2 fl., Parterresitze ä fl. 1 50, Kalleriefitzr ä 1 fl. sowie Entieekarten ä 60 kr. find zu haben bei Karl 'S- Still, i^uchhaudlung, und am Kvuzertadende an der Kaffe. Frische Eidotter, (75)65 3 (Stück 2 Kreuzer, sind täglich zu haben in der Konditorei lii r b ifcfi (Äongrcßpla|). Rheumatismus-Aether zur Behebung von Schmerzen aller Art, ob «tut oder chronisch Dieser Aetber ist das beste, reellste und sicherste bis nun bekannte Mittel gegen Rheumatismus (Gliederreißen, Hexenschuß), Gi-Vt, jede Ärt Lähmung in den Händen und Füßen, Seitenstechen rc. Sehr häufig beliebt er genannte Leiden schon nach einmaligem Gebrauch vollkommen. Preis eines großen Flacon lammt Anw.-isung 1 fl., eiitts kleinen Facon samml Anweisung 40 kr. Die geringste Postsendung find entweder 1 großes oder 2 kleine Flacons. Bei Postsendungen entfallen für Emballage und Stempel noch 20 kr. Depot für Krain: Laibach Victor v. Trnkoczy, Apotheker „zum goto. Einborn," Rathhansplatz Nr. 4. Rudolfswerth : Dom. Rlzzoll, Apotheker. ,38) 10—10 (Selb Ware 106-86 89*26 96*46 87*6 106-60 89*60 96 60 67 69 90-40 90*40 6920 156-60 94- 90 60 90 60 59 50 166-94 86 168-- 13*60 168*50 14- 60 05 60 35 183 60 48 95 183 60 49 10 5*89 9 87 60-65 118-86 6 90 9 87»A 60*70 118 60 Zahnarzt Paichels Mnudwaffere ffenz. das ooräüflUdbfte 3-bnreiniaungs- UB> Erhalmngsmittel, ist außer im Lrdinaiionslokale an t>N Hradetzkydrllcke im Mallylchen Hause noch bei Herrn Apo-theker Mayr, Herrn Apotheker S v o b o d a am Presctrrn« Platz und Herrn Ä a r i n g e t zu haben. Preis pr. Flacon 1 fl. (39) 10 aßen tjmkr vorralhlg Kteinmayr SS Bamberg Gedenktafel über die am 26. Februar 1877 stattfinden-den tiicitntionen. 3. Feilb., Carman'sche Real.. Oberfernik, BG.Krain-burg. — Relic. Marchhart'fcher Eisen- rc. Werke, Sagraz, ß®. Laibach. — 1. Feilb., Raz-potnik'sche Real., St. Georgen, «®. Littai. - 1. Feilb., «o-priuz'sche Real., Laibach, L®. Laibach Am 27. Februar. 2. Feilb., Podlogar'sche Real., Brezje, BG. Ratschach. — 2. Feilb., Gemeinde Boutsche-sche Real., Grdb. Senvsetsch, «G. «delsberg. — 2. Feilb., Jvanetii'sche Real., Möttling, BG. Möttling. - 2. Feilb., Tavkar'sche Real., Selzach, BG. Lack. Erste k. k. privilegierte Dolülu-Dmpffchissahrts-Gkskllschaft. Wir beehren uns hiewit zur Kenntnis zu bringen, daß wir die täglichen |)utfagierfafu*tcn zwisclien 'XXT'ien \xtl6l Budapest eröffnen und die erste Fahrt von Wir« nach Budapest am 22. d. M. (Abfahrt nm halb 7 Uhr früh) Budapest „ Wien „ 21. „ ( „ „ 6 „ abends) stattfinden wird. Bon Budapest abwärts verkehren die Paffagierschiffe, wie folgt: Bon Budapest nach MahaeS Montag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, EamStag a* 7 Uhr früh und Dienstag 11 Uhr abends. „ „ „ Semliu Dienstag abends 11 Uhr und Freitag früh 7 Uhr. * „ , Vrsova und bis Ginrgewo-Rustschuk Dienstag abends 11 u»r. 17. Februar 1877. (79> Die Letriebs-Direction. ite n, Druck von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Samberg. Verleger: Cttomai Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.