|lriw*i*mrtte*6 - Preise: Kür Laibach: •oinitotig . • 8 fl. 40 lt. Halbjibrig • • 4 „ 20 „ «tie*teliS»rtfl . 2 „ 10 „ Utonatlich • • • — „ 70 „ Mit der Post »an$jSbrig.................IS fl. t'alb|6brig................ 6 , Äm^ljiihrig.................3 „ Laitmcher Für Zustellung in* Hau« «ertelj. 35 tr., «onall. 9 kr. «inzrloe Nummern 6 kr. Tagblalt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zuriickgesendet. «edactio»: Bahnhofgafft Nr. 16. Erpeditiottü- k Jnser»teu-vureau: «ongreßplatz 9tr. 2 (Buchhandlung von 3g. v. «lein-mayr k Std. Bamberg.) JnsertiimSpreise: Kür die einspaltige Petit»eile & 4 lt, bei wiederholter Eia» toaltimg 4 3 It. Anzeigen bi« 5 Zeilen Skt kr. Bei grSßeren Jnstraltq und Öfterer Einschaltung entspre« ch'Nder Rabatt. - ^ Kür complitttrttn Satz besondere Vergütung. Nr. 232. Dienstag, 9. Cftobcr 1877. — Morgen: Franz Borgia. 10. Jahrgang. Ungarische Goldrente. In allen Journalen des In. und Auslandes ertönte in den letzten Tagen das Lied von der ungarischen Goldrente, die heute und morgen auf den Weltwartpl^tzen in Europa loSg-schlagen wird. Ungeachtet die wilthschafilichen und finanziellen Zustände Ungarns nicht in voller üppiger Blüte stehen und minder schmeichelhafte Besprechungen vonsrite der Publicistik erfahren haben, so verspricht die Begebung der ungarischen Goldrente denn doch einen recht lebhaften Charakter anzunehmen. In volks-wirthfchafllichen Kreisen gelangt, wie Schönbergers „Handels- und Börsebericht" meldet, die Erkenntnis »um Durchbruche, daß der Kredit Ungarns in den letzten Jahren sich wesentlich gehoben hat und mit jenem Oesterreichs solidarisch verbunden ist. Es weht ein Zug von Gerechtigkeit durch die Geschichte, indem dasjenige Finanzconsortium, das Ungarn vor Vier Jahren zu einer Finanzoperation zwang, die für Ungarn eint Quillt fortwährend steigend« Verlegenheiten ward, j-tzi die Eonfotldierung der ungarischen Finanzen in die Hand genommen hat, feine mächtige Patronanz, feine auSgebleileten Cvn-nffiontn nach jecer Richtung aufbittet und feinen eigenen unbegrenzten Kredit dafür einfetzt, damit das schwierige Werk gelinge. Die Gewähr für das Gelingen des Werkes liegt aber weniger in dem (Konsortium, wenn dasselbe auch von den drei Geld» fönigen Europa'«, von den Rothschilds, repräsentiert wird, als In dem ungarischen Staate selbst, deffen mächtige Hilfsquellen sich neuerlich in erfreulicher Weise erprobt haben und deffen lobentoerthe unausgesetzte Anstrengungen, seinen Gläubigern gerecht zu werden und das Gleichgewicht in feinem Staat« haushall herzustellen, die allgemeine Aufmerksamkeit und Befriedigung Europa'- hervorgerufen hoben. Zur Steuerreformfrage. Das Abgeordnetenhaus hat die E»nt in gen-tierung der Steuer vor der Einschätzung beschlossen und dadurch diesem Gesetze auch in Oesterreich empfänglichen, fruchtbaren Boden gesichert. Die Wichtigkeit des mit der Kontingentierung beschlossenen großen PrinzipeS — daß sich die Gefammtstewr-leistung den Staatsbedürfnisien anzuschmiegen habt, — ist nicht zu unterschctzen, und dasselbe wird in seiner praktischen Durchführung gewiß vollkommen geeignet sein, die Kreditfähigkeit der österreichischen Reich-Hälfte wesentlich zu steigern, wenn sie auch kaum mehr in die Lage kommen dürfte, an dieselbe appellieren zu müssen. Die Majorität des Abgeordnetenhauses des österreichischen Parlamentes hat duich Annahme des fraglichen Antrages, beziehungsweise Beschlusses, sich ein großes Verdienst um die Consolidierung der österreichischen Staalswirthschast erworben, und es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß auch die weiteren Kapitel, beziehungsweise die noch offenen Fragen der Steuerreform in ähnlichem Sinne werden angenommen werden. Mögen die Meinungen im Bolkrhaufe oft weit auseinander gehen. Im Momente der Abstimmung über wichtige Fragen, namentlich finanzieller Ratur, wird nach den bisherigen Erfahrungen der gesunde Gedanke den Sieg davontragen. Es wird noch eine bedeutende Quantität Masterin der schönen blauen Donau abwärts strömen müssen, bi» die Steuerreformvorlagen die beiden Häuser oe» ReichSrathes durchwandert, die Feuerprobe bestanden haben und in Oesterreich zu Fleisch und Blut geworden sein werden; In Erwägung dieses längere Zeit in Anspruch nehmenden parlamentarischen Prozesse» wurde der Beginn der Wirksamkeit diese» Gesetze» auf da» Jahr 1879 verschoben. Es ist an-zunehmen, daß die Einschätzung in sämmtlichen im Reichsrathe vertretenen Königreiche» und Ländern mehr als sechs Monate beanspruchen werde, der ReichSrath dürste daher erst bei der Budgetberothung pro 1879 in die Lage kommen, von der Personal« Einkommensteuer Gebrauch zu machen. Wir können mit einiger Beruhigung der Zu« '»oft entgegensehen; stört nicht ein unerwarteter Krieg die ruhige Enlwlcktlung Oesterreich», so dürften die Verhältnisse in Oesterreich sich in Bälde zum Bessern gestalten, die Zeit der Deficite dürfte ihrem Abläufe nahe fein, das feit Jahren angestrebte Rormalbudeet dürfte endlich zur Wahrheit werden; der Ausgleich mit Ungarn, die Grundsteuerregulierung, die Reform der direkten und indirekten Steuern, Ieuilleton. Die Herrin von Kirby. Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) „So ist die Sache entschieden!" sprach Olla mit ruhiger Stimme, aber ihr Gesicht war bleich wie Marmor. „Ich habe das vollste Vertrauen zu meinen Vormündern und Mr. Herrick, und da kein Zweifel in der Sache besteht, wäre e» thöricht, die Hilfe der Gerichte in Anspruch zu nehmen, um so mehr, al« meine eigene Ansicht mit Ihrer Entscheidung übereinstimmt. Es bleibt nur noch eine Frage zu erledigen: Was soll aus mir werden?" Lady Helene näherte sich ihr und sprach mit leiser, sorgenvoller Stimme: „O meine liebe Olla, ich wollte, du könntest mit mir kommen, ober deine Vormünder weigern sich, dich in meiner Aufsicht zu laffen." Die neue Gräfin erhob sich und gab durch eine Handbewegung zu verstehen, daß sie sprechen wolle. „Al» die Tante der Lady Olla und ihre nächste Verwandte," sagte sie, „bitte ich, sie mir zu lassen." „Da» ist sehr freundlich von Ihnen, Lady Kirby," sagte Sir Arthur mit mehr Wärme, als man sonst an ihm zu bemerken gewohnt war. „^is Vormund der Lady Olla gebe ich mit Dank meine Zustimmung zu diesem Anerbieten." „Ich ebenfalls," sagte Mr. Humphry Kirby, anscheinend tief bewegt. „Es würde mir freilich große Freude gemacht haben, hätte ich meine junge Verwandte mit nach meinem Haufe nehmen können; doch da dieses nur zur Junggesellenwirthschaft eingerichtet ist und ein junge« Mädchen, welches an den Luxus und Comfort des Schlöffe» Kirby gewöhnt ist, wenig behagen kann, trete ich zugunsten der Lady Kirby zurück." Lady Olla blickte mit seltsam fragenden Augen von einem ihrer Vormünder zu dem ändern. Es begann in ihr zu dämmern und sie sagte sich, daß es nur daraus abgesehen sei, sie in der Nähe Edgar» zu lassen. „Ich weiß, daß ich noch minderjährig bin,* sagte sie, aber ich denke, daß e« mir mol vergönnt sein wird, ein Wort mitzusprechen in einer Angelegenheit, die nur mich betrifft." „Gewiß I" erwiderte Sir Arthur. „Selbstverständlich I" murmelte Mr. Kirby, und beide Herren schienen beunruhigt über den etwa» erregten Ton, in dem Olla sprach. „Run, dann lehne ich e» entschieden ab, im Schlöffe zu bleiben," erklärte Olla. „Es hat bereits aufgehört, meine Heimat zu sein, und wenn diese Leute es beziehen, muß ich e» verlassen; denn ich bin bisher als Herrin hier gewesen, darum kann ich nicht als geduldet, als Untergebene hier bleiben!" „Aber was wollen Sie thun?" fragte Sir Arthur. „Sie denken doch nicht daran, den wilden Dalton, der dem Bankerott nahe ist, zu heiraten ?" Olla erröthete vor Zorn. „Noch nicht," antwortete sie, „aber ich würde e» thun, wenn ich reich wäre. Doch da er in Schulden ist, würde ich ihm nur in feinem Bestreben hinderlich fein. Ich habe ihm versprochen, zu warten, bi» er seine Besitzung restauriert hat, obtool er mir eine sofortige Heirat angebotm hat." „Ihre Vormünder würden ihre Einwilligung zu dieser Heirat versagenbemerkte Mr. Kirby hastig. „Unsere Pflicht erlaubt uns nicht, Olla, zu gestatten, daß Sie einen bettelarmen Mann heiraten." „Gewiß nicht!" bestätigte Sir Arthur. „Ich würde lieber eine Stelle als Gouvernante ober Gesellschafterin annehmen, als hier bleiben bei Leuten, gegen die ich eine so große Abneigung habe," sagte Olla. „Dann müssen Sie mit mir kommen, Olla!" rief Mr. Kirby lebhaft. „ES wird meine größte Freude fein, Sie glücklich zu machen I" Dies war der einzige Vorschlag, der Olla zu« sagte, und sie nahm ihn mit Dank an. endlich die Handels- und Zollverträge Oesterreichs mit den Nachbarstaaten werben auf die finanzielle und volkswirihschaftliche Lage Oesterreichs wohlthälige Wirkung üben.____________________________________________ Die Zoükonferenzen. Der Berliner Korrespondent der „Allg. Augsburger Ztg." gibt der Meinung Ausdruck, daß zwischen den Bevollmächtigten Oesterreich-UngarnS und Deutschlands der Abschluß eines neuen Handelsvertrages nicht zustande kommen dürfte. Die Frage des Veredelungsverkehrs ist freilich, wie übrigen« zu . erwarten war, in den Hintergrund getreten, da man deutscherseits kein Bedenken getragen hat, einzuräumen, daß die Beseitigung der Mißbrauche, welche fich auf diesem Gebiet eingeschlichen haben, und der M^Wgkichkeit der Umgehung der Zollbestimmungen vermittelst der dem VeredelungSverkehr eingeräumten Begünstigungen im beiderseitigen Interesse liege. Dagegen stehen sich bezüglich einer nicht kleinen Anzahl wichtiger Artikel, wie der Erzeugnisse der Textilindustrie, Leder, Wein u. s. w., die Ansprüche der beiden verhandelnden Theile so schroff gegenüber, daß bei dem Drucke, welcher vonseire der österreichischen Industriellen auf die dortige Regierung ansgeübt wird, die Hoffnung auf eine Vereinbarung auf sehr schwachen Füßen steht. Unter diesen Umständen dürfte die Fortsetzung der Verhandlungen in infmitum keiner Seite von Nutzen sein. Dort wie hier indessen scheint man in gleicher Weise die Eventualität einer, wenn auch nur vorübergehenden, Lösung der vertragsmäßigen Beziehungen zu fürchten. Der Agitation der schutzzöllnerischen Jnteressen-ten wurde auf beiden Seiten das Feld zum Ansturm auf die Regierung geöffnet. Diese Möglichkeit abzuschneiden, liegt im beiderseitigen Jntereffe, und dazu bietet fich als beste Handhabe die nochmalige Verlängerung de» bestehenden Zollvertrages mit dem Vorbehalt, die Verhandlungen im nächsten Jahre wieder aufzunehmen. Liegt doch wenigstens die Möglichkeit vor, daß dort wie hier mit einer Besserung der wirthschaft-lichen Verhältnisse auch die schutzzöllnerische Bewegung an Kraft verliert. Jedenfalls ist die Verlängerung des Vertrags das kleinere Uebel, und die österreichische Regierung wird fich gegen die dies-fälligen Angriffe leichter vertheidigen können, als wenn sie jetzt in einem neuen Vertrage Zugeständnisse an Deutschland machen sollte, welche fie späterhin im Parlament zu vertheidigen nicht im stände sein würde. Aus all' dem ergibt sich, daß man in Berlin keine Veranlassung hat, dem guten Willen der öfter» „Ich bin zur Abreise bereit, Mr. Humphry," fügte sie hinzu. „Meine Sachen sind bereits gepackt, da ich den Ausgang der Sache vorher sah. Wahrscheinlich werden diese Leute gleich hier bleiben?" „Ja, Olla." „Dann lassen Sie uns heute gehen — sogleich." Mr. ftitbh überlegte eine Weile, dann willigte er ein. „Es thut mir unendlich leid, daß Sie nicht bleiben wollen, Lady Olla," sprach Lord Edgar. „Doch hofft ich, daß Ihre Abneigung gegen mich schwinden wird, wenn wir uns näher kennen lernen. Ich will sogleich die Wagen anspannen lassen für Sie und Lady Buonarotti," fügte er mit einer Verbeugung hinzu. Die Damen zogen sich sogleich zurück, und in einer Stunde war die Gesellschaft zur Abreise fertig. Als Olla in die Halle kam, war fie nicht wenig überrascht und erfreut, ihr Mädchen, Mary Cun-dall, ebenfalls reisefertig zu finden und bereit, mit ihr zu gehen. Der Abschied von ihrem Vater war ein kurzer gewesen. „Geht in Gottes Namen, mein Kind," sagte der Verwalter, als er seiner Tochter die Hand zum Abschiede reichte. .Ich denke, Lady Olla bedarf einer Freundin. Halle treu zu ihr, Mary, und reichisch-ungarischen Regierung, zu einer Verständigung zu gelangen, zu mißtrauen. Auch in Wien täuscht man sich nicht darüber, daß die Lösung des vertragsmäßig zwischen Deutschland und Oesterreich Ungarn bestehenden Verhältnisses nicht ohne {Rückwirkung auf die politischen Beziehungen der beiden Nachbarstaaten bleiben würde. Zu einer Verlängerung des Vertrags bedarf es lediglich einer Verständigung der beiderseitigen Regierungen. Vom Kriegsschauplätze. f Die Abberufung Mehemed Ali Pascha's t wurde, nach Bericht des ..Cour. d'Jtal.", durch dessen fi Meinung veranlaßt, daß man den diesjährigen Feld- r zug schließen und die russische Armee durch die kti- fc malischen Einflüsse an den Niederungen der Donau > sich schwächen lassen müsse. Die Pforte sei an- f derer Ansicht; sie will der russischen Armee keine Zeit lassen, sich zu reorganisieren. Uebcrdies will r die Pforte angesichts der Einmischung, welche Deutsch- 5 (and zu beadsichiigen scheint, diesem nicht Zeit laiicn, i diplomatisch zu intervenieren, bevor die Türkei nicht 5 neue Erfolge erzielt, die ihr eine starke militärische t und diplomatische Position sichern. Su lei man j Pascha habe daher Befehl erhalten, die Aktion k sogleich und energisch zu beginnen. Suleiman Pascha s hat Achmed Ejub Pascha und dessen Schwager, t den Generalstabschef Rifat Pascha, von ihren e Posten entfernc und nach Konstantinopel zurück- ( geschickt. Nichtoffiziellen Meldungen zufolge sollen i die Russen zwei Corps von Plewna gegen den s untern Lorn dirigiert haben. 1 Die Russen griffen den linken Flügel Mukh. I tar Pascha's an, der bei Jahnilar durch Mehemed t Pascha, bei Kizil-Tepe durch Omer Pascha, bei Aladja- j dagh durch Hussein und Schesket Pascha vertheidigt t war. Der große Jahnilarberg ward von den Türken < ausgegeben und durch die Russen besetzt. Drei Sturm- -an griffe der Russen auf den zweiten Jahnilarberg i wurden von den Türken zurückgewiesen. Die Gene- l rale Hadje, Rosched, Kiazie und Fazly Pascha unter- i stützten Mehemed und deckten seinen Rückzug vom i großen Jahnilarberge. Der Angriff einer rufst’ ' sehen Abtheilung auf Aladjadagh wurde nach einem ' fünfstündigen, hartnäckigen Gefechte abgewiesen. Zwei Abtheilungen setzten den Kamps vor Jahnilar und Kizil-Tcpe fort. Fazly Pascha wurde am Beine verwundet. Die Kanonade hat mit Unterbrechungen bis 3. Oktober abend« fortgedauert. Beide Theile behaupteten ihre Positionen. wenn irgend etwas Unrechtes passieren sollte oder sie Hilfe gebraucht, so schicke zu mir. Ich werde alles thun, um unsere gute junge Herrin au« etwaiger Gefahr zu retten." Er hatte seine Tochter bis zu dem bereitstehen-den Wagen begleitet, wo sich das ganze Hauspersonale versammelt hatte. Alle wußten jetzt, warum sie ging, und alle waren von tiefster Trauer erfüllt. Kein Auge blieb trocken, als Lady Olla endlich aus dem Haufe trat und den Umstehenden freundlich, aber mit Thronen in den Augen ein letztes Lebewohl zunickte. Einige schluchzten und weinten laut, . aut lautesten aber die Haushälterin und John, welche Mr. Kirby baten, sie mit nach Dublin zu nehmen. Jetzt erst zeigte es sich, wie sehr Lady Olla von allen geliebt und verehrt wurde. War sie doch gegen ihre Untergebenen stets eine gerechte und gütige Herrin gewesen, gegen die Einzelnen eine theitnehmende Freundin und Wohlthäterin. Der Kaplan und seine Frau kamen ebenfalls, um Abschied von ihrer bisherigen Herrin zu nehmen und in einigen herzlichen Worten den Gefühlen aller Ausdruck zu geben. Endlich holten Olla und Mr. Kirby, Helene und Buonarotti in dem einen Wagen Platz genommen, und sogleich rollte dieser davon; ihm folgte ein anderer Wagen mit dem Gepäck, auf welchem Politische Rundschau. Laibach, 9. Oktober. Inland. Auch die „Mont.-Revae" ist der Ansicht, dag nur metjt sehr geringe Hoffnung aus bas Zustandekommen eines neuen Handelsverträge« mit Deutschland bestände. „Jedenfalls" —heißt es in dem bezüglichen (Kommunique — „wird die Entscheidung nicht mehr lange aus sich warten lassen. Wie wir vernehmen, sind die österreichische und die ungarische Regierung übereingekommen, einen bestimmten Termin in Aussicht zu nehmen, bis zu welchem über das Schicksal der Verhandlungen definitiv entschieden sein muß. Gelingt es bis dahin nicht, zu einer Einigung zu gelangen, so werden die beiden Ministerien den selbständigen österreichischen Zolltarif den beiderseitigen Pailamenten zur verfassungsmäßigen Behandlung verlegen.” Die von der österreichischen Regierung abgegebenen Erklärungen inbcttefs der politischen Haltung Oesterreichs nach außen haben, wie das „Eastern Budget" bemerkt, aufs neue klar den Entschluß Oesterreich-Ungarns geoffenbart, seine Neutralität in dem Kriege aufrecht zu erhalten und sich jedweder Parteigängern für irgend einen der beiden kriegführenden Theile zu enthalten. Diese Politik fleht unzweifelhaft im Einklänge mit den Wünschen der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung. Vom eigentlichen Beginn der gegenwärtigen Verwicklungen an ist das lei ende Prinzip und der Zweck der Regierung die Inschutznahme österreichisch^nngari-scher Interessen für alle Eventualitäten gewesen. Dieser Zweck ist soweit ohne irgend welche wesentliche Opfer erreicht worden — nicht, wie behauptet wurde, durch die Tapferkeit der türkischen Truppen, sondern infolge der Vorsichtsmaßregeln, welche man ergriff, um den Einfluß der Monarchie mit Bezug auf die anderen europäischen Staaten zu sichern. Die Politik Oesterreich-Ungarns ist so eingerichtet worden, daß, selbst wenn die Pforte besiegt würde, dies Oesterreichs Stellung im Osten nicht gefährden oder irgend einer Macht einen Einfluß einräumen würde, welcher den ftinigen in der Regelung der Angelegenheiten auf der Balkan-Halbinfel überwiegen dürste. Ausland. Das politische Glaubensbekenntnis Gambetta's enthält folgende Stelle: Frankreich wird nunmehr sprechen und sagen, was es von dem gegenwärtigen Kabinette und seinen Handlungen, von der persönlichen Politik des Staatsoberhauptes und von der ungerechtfertigten Auflösung der letzten Kammer denkt. Frankreich wird sagen, daß es die Republik als eine nothwendige Filipp, Buonarotti's Diener, sowie die beiden Mädchen Olla's und Helenens saßen. Die Gräfin von Kirby und ihr Sohn standen auf ber Terrasse unb winkten den Abreisenden mit dem Taschentuch zu; dann gingen sie ins Schloß zurück und begaben fich in den großen Saal. „Sie find fort mit Sack und Pack," sagte die Gräfin, indem sie sich auf einen Divan niederließ, „und wir sind im vollen Besitz unseres Eigenthums, wie es schon längst hätte sein sollen. Da« erste, was wir nun zu thun haben, ist, daß wir uns dem Hauspersonale vorstellen, da keinen der Herren e« gethan hat, wie eS wol schicklich gewesen wäre. Laß zunächst den Kaplan kommen." „Einen Augenblick, Mutter," erwiderte Edgar. „Ich sage dir, daß ich nicht eher zufrieden fein werde, als bis Lady Olla meine Frau geworden ist. Wie ruhig fie ihr Mißgeschick ertrug! Wie stolz sie war in ihrem Fall! Ich liebe sie wirklich, die kleine stolze Schöne! Sie hat keine Ahnung von der Falle, welche ihr gestellt ist; fie ahnt nicht, daß ihre stärkste Stütze sie verlassen wird, wenn d>e Noth am größten ist! In einer Woche werde »fl nach Dublin gehen, unb sie wird bereit sein, »« meine Arme zu eilen!“ Er lachte leise unb verließ den Salon, um den Kaplan zu rufen. (Fortsetzung folgt.) Regierung will, und daß eS nicht die „moralische Ordnung", sondern die „republikanische Ordnung" begründen will; es wird sagen, daß es sich der klerikalen Herrschaft entziehen will. Frankreich wird die diciatortsche Politik verdammen und dem zu einem PlebiSciikandidalen umgewandelten Chef der Executiv gewalt keine andere Alternative lassen, als sich zu unterwerfen oder abzulretrn. Serbien ist ernstlich entschlossen, zu den Waffen zu greifen, die MobilifierungSordre an sämmtliche Truppen, einschließlich der Miliz erster Klasse, wurde ectaffen, die Offiziere sind alle auf ihren Posten, sämmlliche Bataillone erhielten bereits versiegelte Ordres de bataille. Die Armeen von Jawor, Timok, Drina und Morawa haben Befehl, jeden Moment bereit zu sein. Man glaubt, daß die serbische Armee in demselben Momente die Grenze überschreiten wird, in dem der allgemeine Angriff gegen Plewna beginnt. Au« Philadelphia wird gemeldet, daß der LriegSfekretär eine Vermehrung des stehenden Heeres der Vereinigten Staaten auf 40,000 Mann beim Kongresse beantragen werde. Das Heer war bisher 27,500 Mann stark, und daS Budget des LriegSdepartementS betrug 40 bis 45 Millionen Dollar«. Zur Tagesgeschichte. -- Interessante Ausstellung. Während des Verlaufes der Monate April und Mai k. I. wird der unter dem Proiectorate des Erzh. Ludwig Victor stehende heraldisch. genealogische Verein „Adler" in Wien im österreichischen Museum für Kunst und Industrie in Wien eine heraldisch-genealogiscb-sphragistische Ausstellung veranstalten, zu welcher Fachgenossen, Sammler und Interessenten eingeladen werden. Die Ausstellung soll in umfassender Weise die geschichtliche Entwicklung der Wappen-, Geschlechter, und Siegelkunde in Europa sowie deren Anwendung aus Kunst und Bewerbe zur Darstellung bringen. Die im Programme streng gegliederte Einteilung umsaßt in ihren Hauptadtheilungen: 1.) streng Sachliches, 2.) Anwendung der Heraldik auf Kunst und Kunstgewerbe. Uebri-gens gibt über die ausstellungssähigen Segenstände ein Programm eingehenden Ausschluß, das auf Verlangen vom obigen Vereine. Wien I., Singerstraße 7, Deutsches Haus, 5. Stiege. 1. Stock, bezogen werden kann. Bei dem glänzenden Aufschwünge, den jene historischen Fachwissenschaften in den letzten Jahrzehnten genommen, sowie bei dem Bor-handensein so vieler reicher Schätze in öffentlichen wie Privat-sammlungen dars man erwarten, daß diese Ausstellung nicht nur eine lehr originelle fein, sondern auch auf das moderne Kunstgewerbe einen anregenden Einfluß üben wird. Be-fonders hervorragende Leistungen werben mit Ehren- und AnerkennnngSdiplornen prämiiert. Ter Anmeldungstermin ist mit l. Dezember 1877, Einsendungsstermin mit 1. März 1878, Beginn der Ausstellung mit 1. April 1878 fixiert. Lvlal- und Provmzial-Angelegenheilen. WriginalLsrresponden;. Littai, 8. Oktober. Das Namensfest des Kaisers wurde gestern auch bei unS gefeiert. Vormittags um 10 Uhr cele-brierte der Herr Dechant das Hochamt, mittags lud der Herr BezirkShauptmann Dr. Ritter v. B e st e n e ck die ge-fammte Beamtenschaft zu einem Festessen ein. Der BezirkS» hauptmann brachte ein „Hoch dem Kaiser I- und Herr Be-lirksrichter Delpin ergriff das Wort, um zu konstatieren, daß der verfassungsmäßigen und liberalen Institutionen treue BezirkShauptmann v. Besteneck nicht nur bas Wohl deS Bezirkes Littai, sondern auch jenes deS ganzen Landes Krain im Auge hatte. — (LandeS gesetz.) Dem Beschlüsse de» kraini-schen Landtage« vom 16. April 1877, wonach zur Deckung Vc8 Abgänge« de« Normalfchulfonde« Per 165,381 fl. 25 kr. für da« Jahr 1878 eine 18perzentige NormalschulsondS-Lande-nmlage auf die dem Zuschläge für den Landes- und Grundentlastung«fond unterliegenden d i -rekten Steuern, mit Au«fchluß jener im Stadtbezirke Laibach, einzuheben fein wird, wurde die kaiserliche Saue» tiou erthkilt. — (Grundsteuer-Regulierung.) Nach Bericht der „Laib. Ztg." wurden im September l. I im Rayon der k. k. Btundsteuet-Landeskoinmission fiir Krain folgende Einschätzurigsergebmsse erzielt, und zwar: A. In der Einschätzung der ökonomischen Kulturen: Im Schätznngs-bezirke Bottschee 4 Gemeinden mit 9670 Parzellen, Tsche» nembl 3 Bem. mit 8453 Porz., Adelsberg 5 Gem. mit 6117 Parz., Kraintmrg 11 Bem. mit 5833 Parz., Laibach (Land) 5 Bem. mit 5041 Parz., Burkfeld 3 Bem. mit 4655 Parz., Rudolfswerth 4 Bem. mit 4079Parz., Littai 4 Bem. mit 3258 Parz., Loitsch 4 Bem. mit 3063 Parz., Stein 4 Bem. mit 2712 Parz., Radmannsdors 3 Oem. mit 2635 Parz., zusammen 50 Bem. mit 55,516 Parz. B. In der definitiven Einschätzung des Walblandes: Im Schätzung«-bezirkt Littai 14 Gemeinden mit 3412 Parzellen, Burkseld 9 Gern. mit 2040 Paiz, Stein 10 Gem. mit 2026 Parz., Tschernembl 3 Gem. mit 1306 Parz., RadmannSdorf 6 Gem. mit 1286 Parz., Laibach (Land) 5 Gem. mit 1269 Parz., Loitsch 10 Gem. mit 1088 Parz., Krainburg 3 Gem. mit 748 Parz., Bottschee 3 Gem. mit 430 Parz., zusammen 63 Gem. mit 13,605 Parz. Die diesjährigen Feldopeta-tionen wurden in allen Schätzungsbezirken mit Ende September l. I. eingestellt. — (Vom Viehmarkte.) Bestem traten die Folgen der im Verlaufe des heurigen Sommers und HerbsteS stattgehablen immensen Viehausfuhr deutlich hervor, der Markt war wol gut besucht, der Auftrieb ein zahlreicher, aber die Qualität deS Viehes eine kaum mittelmäßige, die fremden Käufer aus Baiern und Baden blieben aus, sie dürften ihre Erfordernisse bereits gedeckt und nach magerem Hornvieh fein besonderes Verlangen haben. Der Pferde-ouftrieb war ein matter unb die Qualität der vvrgeführten Stücke eine mittelmäßige. — (Die Rudolfsbahn) hat soeben einen nette* Fahrplan ausgegeben, derselbe tritt am 15. Oktober l. I. in Wirksamkeit. Abfahrt von Laibach: Der Personenzug Nr. 1 um 3 Uhr 55 Min. morgens; der Personenzug Nr. 5 um 8 Uhr vormittags und der Personenzug Nr. 9 um 6 Uhr 15 Min. abends. Ankunft in Laibach: Der Personenzug Nr. 2 um 2 Uhr 35 Min. morgens; der Personenzug Nr. 8 um 8 Uhr 68 Min. vormittags und der Pttfonenzug Nr. 6 um 8 Uhr 45 Min. abends. — (Gemälde. Ausstellung.) Das prachtvolle große Otto'sche Historiengemälde Huldigung Marie Antoinettens ist von Kiagensurt, wo es die letzte Zeit die allgemeine Aufmerksamkeit aus sich lenkte, bereit« hier angelangt und wird von morgen ab im Festsaale der Oberrealschule zur allgemeinen Besichtigung ausgestellt. — (Hornvieh-Ausstellung in Rudolfs-werth.) Am 11. Oktober 1877 findet eine Hornviehschau in Rudolsswerth statt. Programm : 8 Uhr früh: lieber-nähme der für die Ausstellung bestimmten Thiere durch die Lokalkommission und Auftrieb derselben auf den Ausstellungsplatz. 9‘/a Uhr srllh: Empfang der Gäste durch das Fest-comit6 in den auf dem Ausstellungsplatze befindlichen Zelten. 10 Uhr früh: Einholung und feierlicher Empfang der AuS-iiellungsjury durch die Lokalkommission; Ansprache des Ob-mannes der Lokalkommission in deutscher und slovenischer Sprache und Uebergabe des Ausstellungskataloges an bas Preisgericht; kommissionelle Besichtigung und Beurtheilung der ausgestellten Thiere; feierliche Bertheilung von 26 Staats-Preisen im Besammtbetrage von 825 fl. Nach dem Schluffe der Prämiierung: Verkauf von 12 Stück jungen Original« Stieren der Mariahofer und Mürzthaler Raffe. — (Zweites Salonkonzert) morgen Mittwoch im Kafino-Glassalon. Programm: 1.) Ouverture „Heim-kehr aus der Fremde", von Mendelssohn; 2.) „Ballett-Szene" (Violinsolo), von Beriot; 3.) Fragmente a. d. Oper „Mignon", von Thomas; 4.) Konzert für die Flöte, von Galli; 5.) Potpourri ans der Operette „Methusalem", von Strauß ; 6.) Ouverture „Alceste", v. Gluck; 7.) „Cagliostro"-Walzer, von Strauß; Phantasie für Klarinette (a. d. Oper „Rigoletto"), v. Mantelli; 9.) „Des Mädchens Klage", Ballade (für Klügelhorn) von Gräfin Podstatzky; 10.) Remi» niScenzen aus der Oper „Der fliegende Holländer", von Wagner; ll.)„Fatinitza"-Quadrille, v. Strauß; 12.)Deutfche Lieder (Potpourri), von Peter«. — (Vom Büchertifche.) Von Heinrich Penn« „Dichterstimmen au« Oesterreich-Ungarn" wurde foeben die sechste Nummer auSgeqeben. Inhalt: Gedichte von Bauernseid, O. Welten, A. Christen, M. Greif, 6. Gras Eoronini, A. Beck, R. Bhr, <£. v. Zelau, H. Schwarzbauer, St. Mi» low, Ft. v. Hentl, Moiiz Schleifer, Ludwig v. Mertens, Fr. Pieäiren, H. Penn, v. Thurnberg n. a. — (Bürgermeister-Versammlung.) Die Bemeindevorsteher des Nachbarlandes Kärnten entfalten recht lebendiges politische- Leben; bei der letzten in Klagenfurt abgehaltenen Versammlung wurden nachstehende Petitionen beschlossen: 1.) um Porwfreiheit der Korrespondenzen und Sendungen der Gemeinde-Aemter; 2.) um Zustellung einer Uebersicht jener Besetze und Verordnungen, welche die Gemeinden handhaben und beobachten müffeit; 3.) um unentgeltliche AuSfolguug der bei der Gemeinde« Armierung nothwendigen Drucksorten; 4.) um Aufhebung der Statischen Mauchen ; 5.) um Verpflichtung der matriken» führenden Aemter, jeden Geburts- und Sterbefall sowie jede Trauung der Heimatsgemeinde zur Führung der Ge-meindematrikel müzutheilen; 6.) um Erlaß eine« Gesetze-, daß alS Verschwendet auch derjenige erklärt werden könne, der sein Vermögen auf eine unbesonnene Art durchbringt und dadurch der Gemeinde zur Last fallen kann; 7.) um Erlaß einer Verordnung, daß bei Aufrechthaltung der achtjährigen Schulpflicht weitere Erleichterungen in Erfüllung derselben in der Richtung gewährt werden, daß erstens Kindern, welche das fiir die Volksschule vorgeschriebene Lehrziel nachweitbat erreicht haben, nach vollenbetem 12. Lebensjahre über Ansuchen ihrer Eltern oder Vormünder die Ent« laffungszeugnissc ausgefolgt werden; zweitens, daß Kindern, für deren Lebensunterhalt vonfeite ihrer hiezu berufenen Angehörigen wegen wirklicher Mittellosigkeit nicht gesorgt werden kann und die daher darauf angewiesen sind, sich selbst durch eigene Arbeitsleistung den Unterhalt zu erwerben, die Befreiung vom Schulbesuche bei zurückgelegtem 12. Lebensjahre zugestanden werde; 8.) um Errichtung öffentlicher Krankenhäuser in Hermagor und WolsSberg; 9.) um Errichtung einer Rettungsanstalt für verwahrloste Jugend auS Staatsmitteln; 10.) Veranlassung, baß Wild- unb Jagdschäden künftighin nicht mehr bei den Bezirkshanptmann-fchaften, sondern bei den Gemeinden zur gesetzlichen Verhandlung kommen; 11.) nm Erweiterung deS Portogesetze« bezüglich der Matrikensührer; 12.) um Erlaß einer Verordnung, daß sämmtliche Matrikenauszüge, «eiche die Gemeinden zur Führung der ihnen im übertragenen Wirkungskreise zugewiesenen Geschäfte benöthigen, den Gemeinde-Aemtern auf ihr Ansuchen direkt von den Pfarrämtern stempelfrei auSgesolgt werden; 13.) um gesetzliche Regelung der Grundlagen zur Schnlconcurrenzbemeffung; 14.) not Veranlassung, daß bei Handhabung der § 82 und 27 de« Wehrgesetzes weniger rigoro« vorgegange» werde; 15.) um Verfügung, daß bei der Militärbenrtheilung von Militär» Befreiungsgesuchen aus Grund deS § 17 de» Wehrgesetze« die landwirtschaftlichen Verhältnisse richtig beurteilt werden sollten; 16.) nm möglichste Einschränkung bei Srtheilung von BettelM»siklicenzen. — (Vom Eifenmarkte.) Nach Bericht der Wiener Blätter hat sich die Lage der Eisenindustrie entschieden ge» bessert und haben auch die Preise einen festen Halt gewonnen. Bon einer weiteren Preiserhöhung, wie solche bereit- in Aussicht genommen war, mußte jedoch wieder abgegangen werden, da bei den steierischen Werken kein einheitliche-Vorgehen erzielt werden konnte. Die böhmischen Werke und Fabriken haben die Preiserhöhung bereits dnrchgesührt, aber auch hier wird jedes einheitliche Vorgehen vermißt, da daS eine Werk um 15 kr., ein anderes um 25 kr. per Zollzentner höher notiert. Für Walzeisen und Zeugware herrscht eine sehr gute Meinung, die Fabriken für landwirtschaftliche Maschinen und Beräthe haben vollauf zu thuu. Die Waggonbau-Anstalten aber sind wenig beschäftigt, boch wird schon für die nächste Zeit größeren Aufträgen vonfeite der Bahnen entgegengesehen Aus den deutschen Jndusttiebezitken, namentlich aus Westfalen und au« Oberschlesien, wird ebenfalls eine merkliche Beffernng der Absatzverhältniffe gemeldet. — (Landschaf tl. Theater.) Laibach, 8. Oktober. Infolge vormittags plötzlich eingetretenen Unwohlseins de-Herrn Direktors Fritzsche ging an Stelle des annoncierten Lustspieles „Litronen" zum zweitenmale O. F. BergS „Da» Mädel ohne Seid" in Szene. Das Publikum unterhielt sich bei den bekannten guten Leistungen der Fräulein N. Butze und «ok, der Herren Alberti und LaSka und der kleinen Gtröhl bestens. — Morgen gelangt auf unserer Bühne daS neueste Werk Sardou'S, der drei-aetige Schwank „Hotel Bodelot", zum erstenmale in bester Besetzung unter Regie des Direktor« Aritzsche zur »uffüh-tung. In Pari« kam dieser Stück über 300mol zur Ausführung, und hat Herr DeSchamps, welcher vor ewiger Zeit hier gastierte, darin die Rolle der Direktor« Fritzsche „Olivin Pertin* gespielt. Auch Dr. Laube gab „Hotel Sodelot" im Stavttheater in Wien bei stet» ausverkauften Häusern und mit außerordentlichem Beifall». Unterrichtswesen. (Schluß.) So nothwendig demnach jede geistige Bestrebung diese« Bunde« mit der Einfalt der Natur bebars, um so mehr muß dieser innige Bund zwischen Natur und ftunfl auch im Unterrichte gewahrt werden. Jene Unbefangenheit, Natürlichkeit und Selbstvertrauen, da« sich bei den Knaben im Spiel in der freien Natur einstellt, darf im Unterrichte nicht verloren geben. Dafür nun ist vor allem die Individualität de« Lehrer«, dessen pädagogischer Takt, so wie wir e« in den voran«» gebenden Aufsätzen dargelegt haben, von entscheidender Wich, tigteit. Nur bann, glauben wir, wirb jene Freiheit und Leben«frische auch in die Schulräume einziehe» und die Klagen wegen Ueberbürdung überflüssig machen, wenn der Lehrer, frei von zelotisch-fanatischer versolgungs- und Pro-tectionSfucht, frei von pedantischer und geißtödtender Dressur, sich dem Jdeenkreise der Jugend möglichst annähert und ein gleiche« Interesse für die Pflege der Wissensctast und der Jugendbildung mitbringt; nur so wird der Keim für die edelste Freundschaft und Liebe gelegt, wenn sie die Ahnung geistiger Verwandtschaft und da» gemeinsame Bl-dung«interesse vorbereitet; nur so wird der Ort de« verhaßten Schutstaube« nicht mehr eine Stätte äußere« Zwanges, sondern der wirksamsten Anregung. $6 ist da« Selbst-gejetz, der moralische Zwang, welcher wirksamer zur frohen Arbeit, zum rastlosen Streben, zur Bildung de« Geiste« und Bereblung de« Herzen« treibt, als der Mechanismus der Schulgesetze. Nur so, denten wir, wird die Schule endlich jene heilige Stätte werden, wie sich dieselbe die berühmtesten Pädagogen gedacht und theiir praktisch, theil« in ihren unsterblichen Werken ausgeprägt und der Nachwelt als nachahmenswert hei Ideal hinterlassen haben; nur so wird die Schule in gleicher Weise ein getreue« Echo jener liberalen, geisterlösenden Ideen geworden fein, welche auf anderen (Bebieten des öffentlichen Lebens in Oesterreich Geltung gewonnen haben ; nur von einer Anstalt, welche Lehrer und Schüler durch die Vande der Freundschaft und Liebe zusammen verknüpft und die nur ein gemeinsame« Bildung«. Interesse wachrufen kann, wird man jene selbstbewußten Worte sagen dürfen, welche das jüngst gefeierte Stift Krems-Münster dem Verzeichnisse seiner ehemaligen, nunmehr als Schriftsteller, Staatsmänner und Dichter hervorragenden Schüler vvrausfchickte. «Seit jeher, heißt es in dieser Vorrede, erweisen die ehemaligen Schüler der hiesigen Anstalt dieser eine Liebe und Anhänglichkeit, die hundertfach in Wort und That, die nicht selten in rührender Weise sich aus» spricht. Männer mit greisem Scheitel und andere mit ungebleichtem Haare, Männer von hoher Lebensstellung und solche, welche die ersten Stufen einer ehrenvollen Bahn betreten haben, wetteifern in ähnlichen Kundgebungen. Und wer eine Zeit hier Lehrer gewesen ist und ein Her, in der Brust hat, er hat dies empfunden, und gedrückt von Arbeit und Enttäuschung, gedrückt von der mit den Jahren sich häufenden Alltäglichkeit, die auch das Metall edlerer Seelen ergreift, hiebei eine Stärkung erfahren, gleich dem Antäus, der, im Ringkamps vom Herkules zu Boden gestreckt, sich frisch gekrästiget erhob, sobald er mit der mütterlichen Tellus in Berührung kam." Wir aber fügen diesen selbstbewußten Worten den aufrichtigen Wunsch bei, eS möge recht vielen Anstallen Oesterreichs vergönnt sein, dem Lehrer eine ähnliche moralische Stärkung bieten zu können I Berthold Mühlbach. Witterung. Laibach, 9. Oktober. Wechselnde Bewölkung, Sonnenschein, heftiger NO. Wärme: morgens 7 Uhr 4 8*, nachmittags 2 Uhr + 10 2» C. (1876+ 194«; 1875 + 14 2‘C.) Barometer im Steigen, 73074 mm. Das gestrige Kagesmittel der Wärme + 5 8°, um 6-8° unter dem Normale; der gestrige Nieberschlag 210 mm. Regen. Angekommene Fremde am 9. Oktober. H«tel etelt toten. Doub, Fabrikant, Mainz. — Biel, Wien. — Edler v Herntan, k. k. Oberst und veniechel, Graz. - Mojer, Kfm., Overlaidach. — Otter, Langenwang. — Steg. Schelling, Memmingen. — Frau Slano-slavsly. — Walter, «utSbes, Billa». Hotel Elefant. Brazda, Lieut., Lambach. — Sloboinik, Eisnern. — Saume, Marinekapüän, Pifin». — Drbeuz, Postmeister, Stein. Engel, Phütograph, Wien. — Sott-nik, Realitäten»«!., ObtrlatbaCb. — Mauti, Steuereinnehmer, jammt Familie, Kirchheitn. — v. Panzer, Privat, |ammt Familie, Triest. — Pollak, Lederhändler, UZtu-mailtl. — Rößler, Kfm., Stuttgart. — Rainer, Pfarrer, Steuerbuch. — Simon, Hopsenhändler, Saaz. — Wester, Bicar, OtaitS. Reifer von Oesterreich. Czynciel, Eummis, Krakau. -flünt, Privat. — t'eug, Lütai. — Habut, Janejii, W>d-mar und Lellek, feagor. «ohre«. Res», Wien.________________________________________ Verstorbene. Den 7. Oktober. Paul Schelilchkar, Hübler, 56 I., Zioilspilal, Lungenödem. Den 8 Oktober. Gustav Hecman, k. k. Postossizials Kind, 31/, Mon., itirctengaffe Nr. 1, Atrophie. — Anton iKogel, Faßbinder, 48 I., Petersvorstadt Dir. 28, Schlagfluß. Gedenktafel über die am 12. Oktober 187 7 flattfinbtnbcn ticitaiiontn. 3. Ftilb., Kastelic'sche Real., Berllin, BG. Rudolfs-werlh. — 3. Feild., Hegler'sche Real., Uulerkarteleu, B8. Rudolsswerth. — 3. Feilb., Derjelan'sche Real., Bcusniz, «G. Rudolsswerlh. 3. Feilb., vvbii'jche Real., Pra-pretjete, BO. Rudol>«werih. 3. Feilb., Vivvda'sche Real., Bojansdors, BG. Müttlmg. - 3. Feilb., Lerar'sche Real., Prapretsche,BG.Egg.— 2.Flb ,.«»hu .... 115— 116-75 Kart Lubwigbahn . . 846 85 846 75 *aif. $lif.»®aBn . . 177— 177-50 ikais. Fr. 3o|ef«b . . 134— 135 — StaatSbabn 868'85I868'50 öübbahn 71- 7110 74 — 77 85 Btaiij 3ofcf«'-8a6n eft. üiorbtoeftbaba Siebenbürger . . . SlaalSbahn .... Eübbahn 1 5 Per,, bto. 8on« Lose. Äreblt» 8ole . botf«.