(Po&tniofc plainna » gotorini.l Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Draoabana« _ Vchristleitang und Verwaltung: PreLernova «liea 5. Telephon Rr. 2l (interurban) A «e,ug»preis« für das Inland: Bierteljahrig 401 XI», halbjahrig 80 Xta,JW «»Nindigungen werden In der Verwaltung ,u billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig lkv Xin. Für das Ausland entsprechend« vrhöhung.^inzelnummer Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer SS ||| Celje, Donnerstag, den 28. Juli 1932 57. Jahrgang Das Reich beherrscht Preußen Es war nach den Ereignissen der letzten Wochen, die ihr besonderes stttmjeichen durch die fortdauernden und von Tag zu Tag sich steigernden Straßenüberfälle kommunistischer Stoßtrupps er-hielten, kaum noch ein Zweifel daran möglich, daß die geschästsführende Regierung in Preußen es auf einen offenen Bruch mit der Reichsregierung an-kommen lassen werde. Das taktische Zusammenspiel zwischen der Sozialdemokratie und den Kommunisten war so offenkundig, daß die Reichsregierung sich zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit im preußischen Staatsgebiet zur äußersten Maß-nähme entschließen mußte. Den Kommunisten würde — so rechneten die sozialdemokratischen Führer — nach den Wahlen sowohl im Reiche als auch in Preußen die Rolle eines Züngleins an der Wage bei der zukünftigen Mehrheitsbildung zufallen. Sie hofften mit ihrer Hilfe die Bildung einer von den Ratio-nalfozialisten geführten Regierung verhindern zu können. In dieser parlamentarischen Rechnung liegt der Grund für die unverständliche Nachsicht der preußi-\6#n Regierung und der preußischen Polizei gegen-über dem blutigen Treiben der Kommunisten. Gegen diese kurzsichtige Parteipolitik, die den staatspoliti-schen Gesichtspunkt der Ordnung und des Friedens im Innern wie auch des Schutzes von Leib und Leben der einzelnen Staatsbürger außer acht ließ, ist nunmehr die Reichsregierung mit der Der-hängung des Ausnahmezustandes vorgegangen. Fürs erste ist er auf Berlin und die Provinz Branden-bürg beschränkt geblieben. Der Reichspräsident hat gleichzeitig den Reichskanzler zum Reichskommisfär für Preußen ernannt. Die erste Amtshandlung des Reichskanzlers war da» Ersuchen an die noch am-tierenden preußischen Minister, ihre Aemter nieder-zulegen. Als sie sich weigerten, hat er das Gebäude des preußischen Staatsministeriums mit Reichswehr-kommandos besetzen lassen und dann durch eine besondere Notverordnung die Absetzung der preußi-schen Minister und der wichtigsten Staatssekretäre verfügt. Der Polizeipräsident Grzesinski, sein Vize-Präsident Dr. Weiß und der Polizeioberst Heimans-berg wurden von einer Abteilung der Reichswehr in Hast genommen, als sie sich ebenfalls weigerten, ihre Aemter niederzulegen. Sie wurden aber wieder aus der Schutzhaft entlassen, nachdem sie eine schriftliche Erklärung unterzeichnet hatten, daß sie auf die Weiterführung ihrer Aemter verzichteten. Gegen diese drei Führer der Polizei ist nunmehr Straf-antrag gestellt worden mit der Begründung, daß sie sich den Anordnungen des militärischen Ober befehlshabers widersetzt hätten. Der Reichskanzler hat in einer Rundfunkrede vom gleichen Abend das Vorgehen gegen die preußische Regierung und Polizei mit den folgenden Worten begründet: „Die Reichsregierung war in dem Augenblick zu einem Handeln verpflichtet, von dem an die zu erft nur aus parteitaktischen Gründen erfolgte Ein-schaUung der Kommunisten in eine Einheitsfront (mit der Sozialdemokratie und der Mille) auch auf Maßnahmen verantwortlicher Regierungsstellen Preußens übergegriffen hat. Hier ging es um die Autorität des Staates. Hier durfte nicht gezögert werden, im Interesse des Staates sofort Klarheit zu schaffen. Diese zwingende Notwendigkeit eines Eingriffs hat sich also gegenüber der preußischen Staatsregierung ergeben. Es ist kein Zufall, daß nur in Preußen die kommunistischen Kampforgani-sationen einen Umfang annehmen konnten, der eine ständige Bedrohung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung darstellt. Es ist kein Zufall, daß nur in Preußen der Wahlkampf von einer erschreckenden Vermehrung blutiger Auseinandersetzungen begleitet worden ist." Zum Schluß seiner Rundfunkrede be-tonte der Reichskanzler mit besonderem Nachdruck, daß die Reichsregierung auf dem von ihr jetzt be-schrittenen und als richtig erkannten Wege unbeirrt weiter gehen werde. Das abgesetzte preußische Staatsministerium hat zwar sofort den Staatsgerichtshof angerufen und eine einstweilige Verfügung gegen die Maßnahmen der Reichsregierung verlangt. Es dürfte aber kaum eine Aussicht dafür bestehen, daß die Regierung Braun - Severing beim Staatsgerichtshof durchdringt. Die Zustände und Vorgänge der letzten Wochen, namentlich der kommunistische Ueberfall auf den nationalsozialistischen Umzug vom vergangenen Sonntag, der 12 Tote kostete, haben zur Genüge dargetan, daß die preußische Polizei ihre Gewalt nicht in vollem Umfang gegen die Kommunisten ausgenutzt hat. Das ist auch das Empfinden des einfachen Mannes und der Mehrheit des ganzen Volkes. Die Reichsregierung ist selbstverständlich durch die Anrufung des Staatsgerichtshofes nicht überrascht worden. Sie hat den auch bereits erklären lassen, daß sie über genügendes Material verfüge, mit dem sie die Unterlassungen und Rechtsverletzun-gen der preußischen Minister und der Befehlshaber der Polizei einwandfrei nachweisen kann. Da die Verordnung des Ausnahmezustandes unmittelbar vor den Reichstagswahlen erlassen wurde, ist bereits die Frage aufgetaucht, ob die Regierung die Wahlen überhaupt noch zulassen wolle. Sie hat insofern eine gewisse Berechtigung, als die Presse und die Führer der Sozialdemokratie und der Kommunisten bereits ihre Anhängerschaft und das ganze Volk aufrufen, den Wahlkampf als einen Kampf gegen die Reichsregierung und ihre Maßnahmen zu führen. Der Reichskanzler hat aber noch nichts darüber verlauten lassen, welche Maß-nahmen er weiter zu treffen gedenkt. Er ist aber entfchlossen, wenn notwendig unter Einsatz der Reichswehr, das sozialistisch - kommunistische Zusam-mengehen zu unterbinden oder wenigstens nicht zu irgend einem Erfolge gelangen zu lassen. Politische Rundschau Inland Ein Appell des Banus an die Bevölkerung des Draubanats Der Banus des Draubanats Herr Dr. Ma> rusic hat unter dem Datum vom 16. Juli zugleich mit einer Verordnung einen am 2!!. Juli in den Blättern veröffentlichten Appell an die Bevölkerung des Draubanats erlassen, dem wir nachfolgendes entnehmen: In letzter Zeit bedienen sich gewisse Faktoren in der politischen Propaganda unzulässiger Mittel, die in ihren Folgen die nationalen und wirtschaftlichen Interessen der Einzelnen und der Gesamtheit empfindlich schädigen können. So tauchen von Zeit zu Zeit Flugzettel auf, mit denen man die UnHaltbarkeit des bestehenden staatsrechtlichen Standes zeigen will und ganz unbegründete oder stark übertriebene Nachrichten über die kritische wirt-schaftliche Situation im Staate verbreitet werden. Der Banus weist auf die Schädlichkeit dieser bös-willigen Propaganda hin, denn es sei klar, daß eine Besserung der Wirtschaftsverhältnisse am aller-wenigsten durch ein systematisches Erschlagen des Glaubens an die eigene Wirtschaftskraft erzielt werden könne. Der Banus appelliert an die gesunde Vernunft und die Einsicht der Bevölkerung, die ver-derblichc Arbeit böswilliger oder verblendeter Volks» schädlinge entschieden abzulehnen, die eigenen Lebensinteressen im Auge zu behalten und nicht zuzulassen, daß unverantwortliche Elemente noch weiter mit dem Schicksal unserer Heimat spielen und den nationalen Wohlstand verderben. Die bezügliche Verordnung der kgl. BanalverwaUung lautet: § 1. Verboten ist jedes Schreiben, Herausgeben, Drucken und Verbreiten von Büchern, Zeitungen, Plakaten oder Kundmachungen, die darauf abzielen, daß im Volke das jugoslawische Staats- und National-bewußtsein gelockert werde, daß unter dem Vorwand unbegründeter und tendenziöser Voraussetzungen der Glaube an die wirtschaftliche Kraft und Entwicklung des S'aates genommen werde, daß das Vertrauen in den Wert unseres Geldes untergraben oder das Volk von der Bezahlung der Steuern bzw. von der Erfüllung anderer staatsbürgerlichen Pflichten ab-geholten wird. Das gleiche Verbot gilt für die Verbreitung von jeder Art mündli-chen Nachrichten des angeführten In-halt und dieser Tendenz. § 2. Jedermann, der sich gegen diese Verordnung vergeht, wird aus Grund des Art. 69, Punkt 2 des Gesetzes über die innere Verwaltung in Verbindung mit dem § 12 des Gesetzes über die Veränderungen und Ergänzungen des Gesetzes über die innere Ver-waltung mit einer Geldstrafe bis 1606 Din bzw. bei Nichtzahlung der Geldstrafe in festgesetzter Frist zu Arrest bis 2t) Tagen bestraft werden. Diese Strafe wird unbeschadet der strafrechtlichen Verfolgung ausgesprochen, wenn sich die Handlung nachträglich als Verbrechen nach dem Strafgesetz erweisen sollte. Ausland Der jugoslawische Standpunkt auf der Interparlamentarischen Konferenz Der Ljubljanaer „Slaven«" berichtet über die Konferenz der Interparlamentarischen Union in Genf u. a. folgendes: Auf der gestrigen Sitzung der Interparlamentarischen Union «am 22. Juli) redete auch der jugoslawische Delegat Dr. Velizar Jankovic. Dr. Jankovic beschrieb die schlimmen Folgen des Weltkrieges für die Weltwirtschaft: bezüglich der Lausanne? Konferenz betonte er die Gesinnung Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 59 Jugoslawiens, welches niemals internationalen Ab-kommen Hindernisse bereitet und sich immer bemüht habe, bei der Ordnung der Verhältnisse sowohl m seiner Nachbarschaft wie aus der ganzen Welt über-Haupt mitzuhelfen, auch um den Preis unermeßlicher Opfer haben ihre Grenzen und hieraus entspringen auch die jugoslawischen Forderungen, die nicht gründ-sätzlichen Charakters seien, sondern rein sachlicher Natur, weil sie aus den Notwendigkeiten des Staates nach Wiederaufbau der (im Kriege) verwüsteten Gegenden und der vernichteten Güter, sowie über-Haupt au« der Notwendigkeit, wenigstens die aller-ärgsten Schäden wiedergutzumachen, die der Staat durch die feindliche Invasion erlitten hat. Dr. Janko-oic beschrieb dann auch den Standpunkt Jugosla-wiens bezüglich des Problems der Donaustaaten. Er erwähnte den Entwurf, demzufolge Deutschland und Italien auf die Präferenz für ihren Eiport zu Gunsten der österreichischen und tsche» choslowakischenZndustrie verzichten und eine einseitige Präferenz für den Eiport der Agrarprodukte aus Jugoslawien und Rumänien be-willigen mühten. — Belizar Jankovic war ein führendes Mitglied der früheren Radikalen Partei und seinerzeitiger Verkehrsminister. Skandal auf der Konferenz der Interparlamentarischen Union Am 22. Juli machte auf der Sitzung der Interparlamentarischen Union, deren Konferenz im großen Saale des Völkerbundes stattfindet, der französische sozialistische Abgeordnete Renaudel wäh-rend der Rede des italienischen Delegaten Costa-mara den Zwischenruf: „In Italien gibt es keinen Parlamentarismus und seine Vertreter sind nicht freie Leute! Als die italienischen Delegationsmit- ?Wieder stürmisch protestierten, schrie Renandel noch olgendes: „Ich will mit der Bande nicht reden, die Matteotti ermordet hat!" Diese Worte lösten einen Sturm aus, der sich beinahe in eine Rauferei ent-wickelt hätte. Die Italiener schrien fortwährend: „Nieder mit Frankreich! Nieder mit den Beschützern der Mordattentate!" Nachdem sich der Lärm etwas gelegt hatte, erklärte der italienische Delegat San Martina, daß die italienische Delegation die Session verlassen werde, wenn sie nicht vollständige Genug-tuung erhält und Renaudel seine Worte nicht zurück-nimmt. Der Vertreter Italiens auf der Abrüstung«-konferenz Luftschiffahrtsminister Italo Balbo sprach beim Generalsekretär des Völkerbunds Sir Eric Dmmmond vor, und forderte ebenfalls Genugtuung, weil die Interparlamentarische Union Gast des Völkerbundes ist. Falls Renaudel bei seinen Be-hauptungen beharrt, muß der Völkerbund die Inter-parlamentarische Konferenz aus seinem Haus ent-fernen oder er riskiert den Austritt Italiens aus dem Völkerbund. Der Erfolg einer halbjährigen Arbeit Am 22. Juli wurde in Genf als Resultat einer halbjährigen Konferenzarbeit eine unbedeutende, blutarme „Resolution" des Berichterstatters Dr. Be-neö angenommen, worauf nun die Konferenz ein halbes Jahr auf Urlaub geht, um sich von ihrer anstrengenden Arbeit zu „erholen". Für die Re-solution stimmten von 63 Delegaten 30, darunter England, Frankreich, Amerika, Japan, Schweden, Schweiz und die Staaten der Kleinen Entente, d a-gegen stimmten sechs Staaten. 16 enthielten sich der Abstimmung, darunter die Delegaten Rußlands, Italiens, Deutschlands, Oesterreichs und Ungarns. Der Ljubljanaer „Jutro" nennt nach französischer Vorlage diese Staaten, die mtt dem Ergebnis der Konferenz nicht zufrieden sind, den „Block der Saooteure." Reinemachen in Preuhen Die neue preußische Regierungsgewalt war in den ersten Tagen damit beschäftigt, in den verschie-denen Ministerien, wo sich in der langen Zeit der sozialdemokratischen Herrschaft zahlreiche Günstlinge der Bonzvkratie auf den besten Stellen angesiedelt hatten, Kehraus zu machen. Die ganze Aktion in Preußen ging übrigens in voller Ruhe vor sich. Weder in Berlin noch in der Provinz wurde irgend-ein Widerstand geleistet. General Runtstädt erklärte, daß die Konttolle über die Presse nicht streng durch-geführt werden wird. Bloß gegen die Kommunisten mußte Strenge angewendet werden, weil sie Flug-blätter mit der Aufforderung zum Generalstreik m den Straßen Berlins, das im übrigen vollkommen ruhig ist und den neuen Stand der Dinge nicht erkennen läßt, verteilten. Die Polizei verhaftete am 20. IM abends 100 Kommunisten. Die Räume des kommunistischen Blattes „Die rote Fahne" wurden von Militär besetzt. Pensionierung hoher Beamten in Preuhen Der Reichskommissär v. Papen hat eine große Anzahl von hohen preußischen Beamten pensioniert, die alle Sozialdemokraten oder, wie man dies im Reiche nennt, Parteibuchbeamten waren. So wurden u. a. pensioniert: der Staatssekretär des Innen-Ministeriums Dr. Abegg, der Ministerialdirektor im Innenministerium Dr. Badt, der Staatssekretär im Handelsministerium Dr. Staudinger, der Staats-sekretär im Ackerbauministerium Kröger, die Ober-Präsidenten der Provinzen Schlesien, Sachsen, Schles-wig-Holstein und Hessen-Nassau, ferner die Polizeipräsidenten von Königsberg, Kiel, Köln, Elbing, Hagen, Kessel und Altona sowie eine ganze Reihe von Polizeidirektoren. Interessant ist die Stelle in der Radiorede des Reichskanzlers v. Papen über den Umschwung in Preußen, worin es heißt, daß der sozialdemokratische Polizeiminister Severing den untergeordneten Amtsstellen den Auftrag erteilt habe, die „Kreise der Kommunisten nicht zu stören." Die Beschwerde der früheren preuhi-schen Regierung vom Reichs-gerichtshof abgelehnt Die von der früheren preußischen Regierung an den Reichsgerichtshof in Leipzig gerichtete Beschwerde über die Vei^'assungswidrigkeit ihrer Ab-setzung wurde am 25. Juli vom Reichsgericht ab-gelehnt. Es berührt nachgerade schon lächerlich, wie die verflossenen roten Minister auch sonst noch immer nicht aufhören, sich über ihre Absetzung zu „be-schweren". Auf einmal! In der Vergangenheit be-trachteten diese Herren das Regierungsstürzen als ein glorreiches Recht. Verdächtige Stille Da der vergangene Sonntag in Deutschland vollkommen ruhig verlief, setzt der Ljubljanaer „Jutro" in seiner Dienstagnummer den Berichten über Deutschland nachfolgende fette Aufschrift voran: „Verdächtige Stille in Deutschland". Wieso ver-dächtig? Hat es nicht auch andere Staaten ge-geben, wo eine starke Hand eingriff und hierauf „Stille" eintrat?! Gerade diese Stille war ja der Zweck der ganzen Uebung. Daß sie den „Freunden" Deutschlands verdächtig vorkommt, das ist schon zu glauben! Eröffnung der Wirtschaftskonferenz des britischen Imperiums Am 21. Juli wurde in Ottawa (Kanada) unter großem militärischen und zivilem Gepränge die Wirtschaftskonferenz des britischen Weltreiches eröffne». Ju alle» (»iescllschaftskreisen legt man Wert aus gepflegte Zähne, vine zielbewußte Mundpflege betreibt man durch regelmäßigen Gebrauch der bekannten und beliebten Chtorodonl-Zahnpaste Tube Di» 8.— Aus Stadt und Land Hofrat R. Sernetz +. Aus Graz wird uns geschrieben: Der am 12. Juni 1932 in Graz gestorbene Hoftat R. Sernetz wurde am 25. De> zember 1873 in Maribor geboren, maturierte 1890 an der dortigen Realschule und besuchte dann die Grazer Technik, die er am 28. Oktober 1895 als Ingenieur verließ. Noch im gleichen Jahre trat er in den Staatsdienst, war ein Jahr in Bosnien, dann vier Jahre bei der Statthalterei in Graz und vom Jahre 1900 an im steirischen Unterlande, und zwar zwei Jahre in Celje und die übrige Zeit bis zum Kriegsende in Brezice an der Save tätig. In seinen Amtsbereich fiel insbesondere auch die Leitung der Save- und Sannregulierung. Nach dem Um-stürbe wurde Sernetz zur steiermärkischen Landes-regierung einberufen, in welchem Wirkungskreise er bis 1925 verblieb. Anläßlich der in diesem Jahre erfolgten Zusammenlegung der Aemter trat er als Hoftat in den Ruhestand. Hofrat Sernetz hat an allen diesen Stätten seiner von strengster Pflichtauf-fassung getragenen beruflichen Arbeit eine überaus rege nationale Tätigkeit entfallet. Gelegenheit dazu bot ihm sein Jahrzehnte langer Ausenchalt an gefährdeter deutscher Sprachgrenze in reichstem Maße. In Brezice, das seine zweite Heimat wurde und in dem er auch sein Familienglück fand, war Hoftat Sernetz Jahre lang Mitglied der Gemeindevertretung und in dieser Eigenschaft verdienstvollst im Inte-resse der Allgemeinheit tätig. Insbesondere hatte er an der Erbauung des städtischen Wasser- und Elekttizitätswerkes als technischer Berater der Ge-meinde hervorragenden Anteil. Unvergessen sei auch sein selbstloses und aufopferndes Wirken anläßlich der Erdbebenkatastrophe, die Brezice im Jahre 1917 heimsuchte und den Wiederaufbau der Stadt in schwerster Kriegszeit notwendig machte. In Graz waren die Burschenschaft „Allemannia", deren Ehrenbursch der Verstorbene war, der Alldeutsche Verband und andere nattonale Vereinigungen der Rahmen, in dem er bis zuletzt der nationalen Sache in nimmer müder Sorge diente. Hofrat Sernetz er-fteute sich ob seinen offenen, sonnigen Wesens all-gemeiner Wertschätzung und Beliebtheit. Die Jugend. die er so gerne um sich sah und der er so viel Verständnis entgegenbrachte, hat in ihm einen stets hilfsbereiten, väterlichen Freund und Berater verloren. Was Hoftat Sernetz seiner Familie, seinem Freundeskreise war, weiß nur der, dem es gegönnt war, diesem vornehm denkenden und dabei so her-zensguten Menschen näherzutreten. Die Zahl der Mittelschüler in Jugoslawien betrug zu Ende des abgelaufenen Schul-jahres 79.267. Die meisten Mittelschüler stellt da» Draubanat, wo schon auf 129 Einwohner ein Stu-dent kommt. In unserem Staat gibt es 166 Mittel-schulen (150 Realgymnasien, 15 klassische Gymnasien und 1 Realschule). Eine neue Feldwebelcharge. Das Mi-litärverordnungsblatt Nr. 23 veröffentlichte neue Vorschriften über die Uniformierung des Heeres. Darnach erscheint eine neue Stabsfeldwebelcharqe (narednik-vodnik) eingeführt, und zwar trägt diese Charge auf den Epauletten 4 statt der bisherigen 3 Sterne, ferner zur Bezeichnung der Klasse ein schmales goldenes Börtchen quer über die Epaulette. Ein Stabsfeldwebel l. Klasse trägt drei solcher Börtchen, der Stabsfeldwebel ll. Klasse zwei und der Stabsfeldwebel III. Klasse ein goldenes Börtchen. Dieselbe Charge wurde auch für die Militärmusiker eingeführt. Ein jugoslawischer Fliegerweltrekord. Aus Beograd wird berichtet: In Zürich wurden am 25. Juli die großen internationalen Wettflüge abgeschlossen. Den ersten Preis für die Ueberfliequnü der Alpen in 4000 Meter Höhe erhielt der jugo-flawijche Kapitän Zlatko Sintic. Er ließ 17 Konkurrenten, die besten Vertreter der Fliegerei in Europa, hinter sich. Mit seinem Sieg stellte er auch einen neuen Weltrekord auf. Er überflog nämlich die Alpen in der genannten Höhe mit einem schweren Flugzeug und einer Geschwindigkeit von 333 km pro stunde. Er errang den Pokal des ftanzösischen Kapitäns Erchart und eine Prämie von 30.000 Francs. Benzinstreik in Beograd. Die ausländ-ischen Benzinfirmen, wie „Standard" und „Shell", haben dieser Tage ihre Benzinpumpen in Beograd austrocknen lassen, weil vom Ausland kein Benzin mehr zugeführt wird. Grund hiefür sind der auf dem Rohstoff bestehenden Einfuhrzoll und die De-visenpolittk. Die Folgen eines Benzinmangels im ganzen Staate wären unübersehbar! Gorgulow vor Gericht. Am 25. Juli begann in Paris der Prozeß gegen den russischen Attentäter Gorgulow, der am 6. Mai den Präsi-denten der Republik Doumer erschossen hatte. Wie die Untersuchung ergeben hat, war Gorgulow kein Kommunist noch ein Agent der Tscheka, sondern er war Anhänger des Sozialrevolutionärs Kerenski. Bei der Beschreibung des Lebens des Attentäters hob der Präsident des Gerichtshofes hervor, daß Gorgulow im Kriege gegen Deutschland gekämpft habe, verwundet und zweimal ausgezeichnet worden sei. Der Prozeß wird drei Tage dauern. Bei Menschen mit unregelmäßiger Herztätigkeit schafft ein Ma« natürliches „?>raa;- Josef"Bitterwasier, täglich früh nüchtern genommen, mühelosen, lnchte« Stuhl gang. Herzsachärzte sind zu dem Ergednisie gelangt, da« selbst bei Fettherz und «lapvenseliler da« Zra»z Josef Wafler sicher und ohne jegliche Beschwerde darmreimgend wirkt. Da» ?rau;>joses ^»tlerwasier ist in Apotheken, Drogen«« und Epezereihandlungen erhältlich. Celje WohItStigleits Parkkonzert. Am Sonn-tag. dem 7. August, findet um 11 Uhr vormittag» ein Wohllätigkeits-Parkkonzert der Eisenbahnerkapelle unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Albin Petermann zugunsten des blinden Tondichters Eduard Znterberger statt. Nummer 59 Deutsche Zeitung Seite 3 Wichtig für Motorfahrer! Die Vor-stehung der Stadtpolizei macht alle Eigentümer von Motorrädern darauf aufmerksam, daß sie ab 1. Juli L I. die vom zuständigen Steueramt ausgegebenen und vom Amt, bei dem das Fahrzeug registriert war, genehmigten Verkehrsbüchelchen (sao-bracajna knjizica) bei sich haben müssen. Alle Mo-torradfahrer, die dieses Büchelchen beim Fahren nicht bei sich haben werden, werden für jeden Fall mit einer Strafe von 100 Din gestraft. Alle Sicher-heits- und Finanzorgane haben den Austrag er« halten, die bezügliche Kontrolle über die Motor-rahrzeuge auszuüben. Brände infolge von Blitzschlägen. Am vergangenen Samstag zu Mittag schlug während des heftigen Gewitters der Blitz in eine mit Heu gefüllte Harpfe hinter der Villa Wesiak in der Ljubljanska cesta ein. Der Brand, der infolge der Nähe der Häuser gefährlich war. wurde von der hiesigen Feuerwehr nach einftündiger Arbeit, gelöscht. — In Spodnja Hudinja hatte der Blitz ebenfalls eingeschlagen, und zwar in das ärarisch« Heumagazin in den früheren Militärbaracken. in dem sich große Mengen von Heu, Hafer und Stroh befanden. Den vereinigten Bemühungen der Feuer-wehr von Gaberje. Lopata und Celje gelang es erst nach mehreren Stunden, den schwierigen Brand so weil zu lokalisieren, daß die Gefahr für die benach-Karten Objekte, besonders für das Sägewerk Cater, schwand. Zusammen verbrannten fünf Objekte, hie-von drei Eigentum des Aerars und zwei Eigentum des Herrn Cater. Da 70.000 kg Hafer, 40.000 kg Heu, 16.000 kg Stroh, mehrere Pressen und an-dem Geräte dem Brand zum Opfer fielen, schätzt man den Schaden auf 400.000 Din. Schwerer Unfall bei einer Amateur, akrobatenvorstellung. Am vergangenen Soan-tag nachmittags und abends produzierten sich in Vojmk drei Amateurseiltänzer und eine Seiltänzerin aus Celje. Die Nachmittagsproduktion auf dem zwischen dem Sparkassegebäude und dem Gasthause Kas gespannten Draht ging glatt vonstatten. Abends geschah jedoch ein schweres Unglück. Als der eine „Seiltänzer", der 16>jährige Schneider-lehrling Anton Mlakar aus Zepina bei Ljubekno, bedienstet bei Herrn Rudolf Pajk in Celje, um 20 Uhr 15 seine „Nummer" absolviert hatte, legte er aus dem Dache den Balancierstab ab und machte dem Publikum seine Verbeugnng. Dabei berührte er mit dem Kopf die elektrische Leitung, es blitzte auf und der waghalsige Knabe stürzte kopfüber vom 12 Meter hohen Dache auf das Trottoir herab. Der Kreisarzt Herr Dr. Hocevar, der zu-fällig mit seinem Auto vorbeifuhr, legte dem Ver-unglückten, dessen Kopf stark blutete, sofort einen Verband an. Der Bewußtlose wurde mit dem Rettungsauto in das Mg. Krankenhaus nach Celje überführt. Wir müssen schon — sagen, daß es uns sehr wundert, daß so jugendlichen und unberufenen Personen solche gefährliche Produkttonen erlaubt werden, namenttich wenn, wie in diesem Falle, kein Fangnetz unter dem Draht angebracht wurde! llnglücksfall beim Essen. Der 36 jährigen Marija Mocnik aus der Umgebung von Celje ge-riet am Sonntag den 24. d. M. während des Essens ein Knochensplitter in den Schlund. Man brachte die Verunglückte ins hiesige Krankenhaus, wo ihr der Splitter entfernt wurde. Unglücksfälle. Dem 50-jährigen Arbeiter Iofip Polnar aus Dobrooa fiel ein Klotz auf das Bein, das dadurch gebrochen wurde. — Der Gast-wirtsfohn Josef Petelinöek aus Vitanje stürzte beim Fußballspiel auf einen Stein, so daß er sich das Knie schwer beschädigte. — Der Besitzerssohn Josef Hrovat aus Sp. Dolic stünte vom Fahrrad und brach sich das rechte Schlüsselbein. — Der Bergmann Peter Kuder renkte sich dieser Tage im Berg-werk von Liboje den rechten Arm in der Schulter aus. — Der Besitzerssohn Martin Predovnik aus ömartno ob Paki fiel dieser Tage vom Rad und verletzte sich schwer am rechten Arm. — Der 14-jährige Besitzerssohn Martin Drev aus Dresinja-vas bei Petrooce fiel von einem Wagen und erlitt Verletzungen am Kopfe. — Dem 28-jährigen Be-sitzerssohn Anton Zdolsek aus Podgorje bei öt. Jurij ob j. z. fiel ein schwerer Klotz auf das linke Bein, das unter dem Knie gebrochen wurde. — Der Arbeiter Ivan Terzan aus Velika Piresica er-hieU bei einem Streit von einem Mann eine le-bensgefährliche Stichwunde in die linke Brustseite. — Der 15-jährige Jungknecht Jakob Mezner aus Velika Piresica erlitt einen doppelten Bruch des rechten Arms. — Der 28 jährige Mineur Vinko Bele au» Trlicno bei So. Rok ob Sotli fiel vor FAVORIT der schönsten Frauen - unentbehrlich bei der sorgfaltigen Pflege ihrer Schönheit ist und bleibt Elida Favorit-Seife mit ihrem zarten, köstlichen Duft. Sie erhält den Teint klar und rein —bewahrt ihm seine natürliche Frische und Schönheit 9 ELI DA £ SEIFE einigen Tagen so unglücklich, daß er sich an der rechten Schütter schwer verletzte. — Der 40-jährige Schuhmachergehilfe Franz Lubej aus Lmarjeta bei Celje traf der Aufschlag eines Pferdes in den Bauch: sein Zustand ist gefährlich. — Alle Ver-unglückten suchten im Allg. Krankenhaus in Celje Hellung. — Als der Taglöhner Franz Vook aus Ponikva und seine 36-jährige Frau Agnes am vorigen Freitag ihr 14 Monate altes krankes Söhnchen mit einem Wagen nach Celje führten, scheute in der Nähe von So. Jurij plötzlich das Pferd und warf den Wagen um. Die Frau erlitt einen Schädelbruch, das Kind und der Mann jedoch bloß leichtere Verletzungen am Kopf und am übrigen Körper. Alle drei wurden in das Allg. Krankenhaus in Celje überführt, wo Mutter und Kind blieben, während der Mann nach Anlegung eines Verbandes nachhaus entlassen wurde. — Die Trafikantin Paula L. au« Celje trank am 22. Juli eine größere Menge von Essigsäure. Sie wurde ins Spital überführt, wo man sie außer Lebens-gefahr brachte. Die Fahrraddiebe arbeiten weiter. Sonntag den 24. d. M. vormittags um l/t 12 Uhr wurde dem Fleischhauer F. Deiman das vor einem Geschäft in der Gosposka ulica stehende Fahr-rad Marke „Kosmos". Wert 1500 Din, gestohlen. Momag um V« 11 Uhr wurde ein schwarz lackiertes Fahrrad Marke „Steqr" aus dem Haustor des Steueramtes entwendet. Man sollte meinen, daß die Besitzer von Fahrrädern doch schon vorsichtiger sind, doch nach den vielen Diebstählen ist die» an-scheinend nicht der Fall. Maribor Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 31. Juli findet um 10 Uhr Vormittag m der Christuskirche in Maribor der evangelische Ge-meindegottesdienst statt. Promotion. Am 15. Juli fanden auf der Hochschule für Welthandel in Wien die ersten Doktorpromotionen statt. Unter den ersten sechs Doktoranden befand sich auch unsere Landsmännin Frl. Hermine Goll, Tochter des Herm Fabrikanten Goll in Dravograd, die vor fünf Jahren das Gymnasium in Maribor absolviert hat. Ihre Doktor-disiertation handelte von der Wirtschaft Dalmattens. Unsere besten Glückwünsche I Dekorierung verdienstvoller Wehr» männer. Mehreren verdienstvollen Wehrmännern unserer Freiwilligen Feuerwehr wird Freitag, den 29. Juli um 1 Uhr Nachmittag im Wehrdepot in der Koroska cesta Bürgermeister Dr. Lipold die ihnen von Sr. Majestät verliehenen Ordensaus-Zeichnungen überreichen. Festwoche in Maribor. Zu den vielen Teiweranstaltungen an der Festwoche in Maribor wird außer dem bereits an dieser Stelle Mitge- teilten auch ein Wettdekorieren der Schaufenster so-wie ein Pferderennen stattfinden. — Letzteres konnte jedoch noch nicht endgilttg festgesetzt werden, da die Stcdtgemeinde mit dem Trabrennverein noch nicht ganz ins Reine kommen konnte. Als 4. und letzter Punkt im Rennprogramm, daß Montag, den 15. August am Trabrennplatze aus der Thesen ab-gehalten werden soll, ist ein Bauernrennen vorge-sehen. An diesem sollen sich nur Pferde unserer bäuerlichen Zucht aus der Gegend von Ljutomer beteiligen. Festwoche in Maribor. Gelegentlich der Freilichtaufführung von Smetanas „Die verkaufte Braut" am Trg soobode werden dort dem Ver-nehmen nach 1000 Sitzplätze errichtet werden. Der Festausschuß hat sich an die Bevölkerung gewendet, ihm für die Dauer der Festwoche möblierte Zim-mern oder auch nur freie Betten zur Verfügung zu stellen, damit er die erwarteten vielen Fremden un-terbringen könne. Weiteres ist im Rahmen der Fest-woche auch ein Sokoltag vorgesehen, an dem sich auch Banus Dr. Marusic beteiligen dürfte. Staatsangestellte dürfen nicht in» Aus-land reisen. Die einzelnen Ministerien haben den ihnen unterstellten Beamten das reisen ins Ausland verboten. Beretts erteilte Visum bzw. Bewilligungen in» Ausland zu reisen wurden annulliert bzw. zurück-gezogen. Sämtliche Staatsbeamten ist bis auf wei-teres verboten Reisen ins Ausland zu unternehmen, sei es gelegentlich von Ausflügen, Ordnung privater Angelegenheiten oder zum Zwecke der Heilung. Le-diglich im äußersten Notfalle werden Auslandsreisen zu Heilungszwecken Staatsangestellten erteilt, was jeder' einzelne jedoch mittels ärztlichem Zeugnis zu beweisen haben wird. Die behördliche Bewilligung zur Er-zeugung von chemischen Präparaten nach eigenen Patenten wie auch Schutzmarken, sowie zum Handel mit chemischen Produlten wurde dem Inhaber des „Chemischen Laboratoriums für Industrie, Land-wirtschaft und Handel in Maribor, Trg svobode 3, Herrn Hubert Kolletnig in Slovenska Bistrica er-teilt. Als Geschäftsführer fungiert Herr Dr. chem. Harald Scheidet. Bei hellichtem Tage überfallen. Montag um 8 Uhr früh entfernte sich ein ge-wisser Jgnaz Senekovic aus seiner Wohnung in Pekel um in die Stadt zu gehen. Unweit des Dorfes sprangen plötzlich drei ihm unbekannte Männer aus einem am Straßenrand wuchernden Gebüsch hervor und begannen sofor blindlings mit Messern auf ihn einzustechen. Aus diese Weise erhielt während seiner Abwehr Senekovic schwere Schnittwunden an beiden Händen und einen ge-sährlichen Sttch in den Rücken. Einer der Angreifer versetzte ihm schließlich mit einem Prügel einen wuchttgen Schlag auf den Kopf, der ihn fällte. Die sauberen Kumpane ergriffen hierauf rasch die Flucht in den nahen Wald. Ueber und über mit Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer SS Blut bedeckt und beinahe bewußtlos fanden ihn vorübergehende Bauern mitten auf der Straße liegen und brachten ihn in seine in der Nähe befindliche Wohnung. Das herbeigerufene Rettungs-auto überführte den Bedauernswerten ins allgemeine Krankenhaus nach Maribor. Die Gendarmerie fandet eifrig nach den Tätern, die offenbar, da man von einer versuchten Beraubung nichts vernahm, einen Racheackt vollführt haben. Ob unsere Annahme zu Recht besteht, wird sich ja wahrscheinlicherweise bald erweisen. Obstdiebstahl. Unbekannte Individuen haben sich zu nachtschlafender Zeit in die Gärten der Be> sitzer Leopold Strauß in der Koroska cesta und der Frau Helene Vrstovöek in der Betnavska cesta be-geben und haben die Marillenbäume vollkommen leergeplündert. Die Pflanzenbeetc wurden dabei voll-kommen zertrampelt. Die Polizei hat den Polizei» Hund an den Tatort gebracht und verfolgt nun das Diebsgesindel. Herauslockung von Grammophon» platten. Zu unserer krisengeschwengerten Zeit, wo bares Geld besonders rar geworden ist, kommen ein^Ine Menschen vom rechten Pfade ab, wenn es auch ihnen nicht gerade an der Wiege gesungen wurde. Diebstähle von Fahrrädern sind an der Tagesordnung. Einbrüche allerorten. Ja Beraubun-gen, in unseren Gegenden seltene Erscheinungen, begannen sich in der letzten Zeit zu mehren. Am vorhergesagten mutet natürlich der nun zu schildernde Borfall geradezu harmlos. Vergangene Woche er-schien in einer hiesigen Grammophonplattenleihcmstalt ein junger Mann und entlieh sich die nette Anzahl von 25 Grammophonplatten, die einen Wert von 1200 Din darstellen. Die geforderte Leihgebühr entrichtete der junge Mann ohneweiteres und un-terzeichnete ohne sich irgendwie verdächtig zu machen die Empfangsbestätigung mit dem Namen Frcnz Hanzlicek. Seines Zeichens gab er am Gymnasial-schüler zu sein und in der r-ten Straße zu wohnen. Bereits nach kurzer Zeit stiegen dem Verleiher Be-denken auf und er erkundigte sich im Gymnasium. Dort erfuhr er zu seinem Schrecken, daß es einen Schüler dieses Namens dort überhaupt nicht gebe. Auch in dem Hause, daß er als seine Wohnung angegeben hatte, war er zur Gänze unbekannt. Die Polizei ist nun auf der Suche nach dem jugendlichen Gram m ophonplattenlieb Haber. Wirtschaft u.Bertehr Hopfenbericht aus Zalec, vom 25. Juli 1932. Die verflossene Woche brachte, bei meist warmen und windigen Tagen, mehrere leichte Regen und dadurch auch kühlere Nächte. Die Blattläuse, welche die Pflanzen in der Entwicklung verschieden!-lich behinderten, nehmen nunmehr merklich ad. Vielerorts zeigen sich deren Folgen auch in den vergilbten und russigen unteren Blätterpartien. Die gutentwickelten Anlagen gehen meist schon in Dolden über. Der Gesamtstand ist jedoch sehr unterschiedlich geblieben und keineswegs befriedigend, da man statt buschigen Wipfeln, meist nur spärlich berankte und vielfach kahle Stangenspitzen sieht. Die Annahmen zur Schätzung des Ernteerttages laut meinem Be-richte vom 4. d. M, haben im wesentlichen keine Veränderungen erfahren und läßt der dermalige Stand der Anlagen nach wie vor auf eine, gegen das Vorjahr um ungefähr ein Drittel verringerte Ertragsmenge, schließen. 1931 er Hopfen werden in den letzten Tagen um Din 300°— bis 325 — für 100 kg mehrseits gefragt und gekaust, während sich die Nachfrage in Vorkäufen, bei unverändertem Preise von Din 800°— für 100 kg, verringert hat. Vk. Sport Der KI. Sporttag des S. K. Olimp Celje, findet Sonntag, den 31. Juli statt. An diesem Tage werden sich alle Sektionen des ge-nannten Klubs mit Wettkämpfen gegen heimische sowie fremde Gäste aus Maribor/ Ljubljana und Zagreb vorstellen. Die Schwerathletische Sektton tritt zweimal auf und zwar: Samstag und Sonntag abends; die leichtathletische Sonntag Vormittag mit Stasetenlauf auf verschiedene Distanzen und Sonn-tag Nachmittag die Fußball>ektion mit Wettspielen. An diesem Sporttag wirkt auch die komplette Eisen-bahnermusik sowie der Radfahrerverein aus Celje mit. Alle Wettspiele und Kämpfe versprechen sehr spannend zu werden, weil nur anerkannte Athleten verschiedener Sportvereine eingeladen wurden. S. S. K. Celje : Athletik Sportklub Celje 3 : 3 (2 : 1). Der erste Teil des Quali-fikationsspieles für den Eintritt in die Liga ist be-endet. Bei dem Spiel, das pünktlich zur angesetzten Zett begann, waren beiläufig 800 Zuschauer an-wesend, die ihre Anwesenheit auch gleich nach Ab-stoß bemerkbar machten. Abstoß hat SSK Celje, welcher auch in der ersten Zett die Athletiker, in-folge deren Nervosität, ganz zurückdrängen konnten. Schon in der 10. Minute hat Athletik das Pech, einen 11-Meter»Stoß zu verschulden, der auch von Celje prompt verwandelt wird. In der 15. Minute wieder ein schöner Vorstoß Celjes und schon hängt der Ball im Netz der Achletiker. Celje führt somit 2 :0. Darauf schönes Zusammenspiel der Athlettker, worauf ein Konter erzwungen wird. Hönigmann schießt ideal zur Mitte und das erste Tor sür Athletik ist durch Kopfstoß erzielt. Nach gegenseittgen Angriffen endet die erste Halbzeit mit 2 : 1 für Sportni klub. Anfang der zweiten Halbzeit konnte Athletik das Spiel ganz an sich reißen und durch Koncan in der 12. Minute den Ausgleich erreichen. In der 23. Minute gelingt es Athletik nach schöner Vorlage die Führung zu erlangen. Lebhaftes Tempo setzt ein und Sportni klub kam nach heftigem Ge-dränge vor dem Athletik-Tor den Ausgleich er-zielen. Dieses letzte Tor war wohl abseit. Noch einige gegenseitige Angriffe und d:r Schlußpfiff be-endet ein scharfes, doch nicht rohes Spiel. Spornn klub hat durch Mitwirkung dreier Offiziere, die früher schon in Beograd spielten, sehr an Durchschlagskraft gewonnen und hat es nur diesen Spielern S verdanken, daß das Spiel unentschieden ausging, ei Athletik ist schon ein Fortschritt zu bemerken, doch fehlt noch immer der schnelle Start. Der Sturm arbeitet gut, doch können sich die Verbinder keine Chancen mittelst durchlaufen verschaffen. Hönigmann als Linksaußen ist ein Spieler, auf den man sich immer verlassen kann. Die Deckungsreihe war gut, doch fehlt noch das Zusammenspiel mtt dem Sturm. Die Verteidigung erledigte ihre Arbeit ruhig und sicher, doch fehlt der kräftige, weit nach vorne ge» gebene Befreiungsstoß. Iancschitz im Tor sehr gut, doch hat er unnötiges Herauslaufen unbedingt zu vermeiden. Wir beanständen nur den Schiedsnchter H. Derzaj au» Ljubljana, der das Spiel nicht eine Minute in der Hand hatte und wünschen, daß für das nächste Spiel am 7. August ein anderer für ihn eintritt. 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Fabriksgesangverein, der Fabriksmusik, den geehrten Meistern und der Arbeiterschaft sowie allen teilnehmenden Freunden und Bekannten aus Nah und Fern unseren tiefstgefdhlten herzlichen Dank. Celje, im Juli 1932. Äny Frings und Kinder im Namen sämtlicher Verwandten. Tüchtiger, kautionsfähiger Inkassant für Celje und Umgebung wird sofort aufgenommen. Anträge unter „Tüchtiger Inkassant 36954" an die Verwaltung des Blattes. Schöne Wohnung ein grosses Zimmer mit Parkettboden, Küche samt Zugehör, elektr. Beleuchtung, im Stadtzentrum, iat sofort billig zu vergeben. Anzufragen in der Verwltg. d. Bl. 36953 Lehrling für eine BIckerei, der slowenischen und auch der deutschen Sprache mtchtig, wird ■ofort aufgenommen. Antufragen in der Verwaltung den Blatte«. 36961 Zwei grosse Eisschränke in gutem Zustande, zweitürig, billig zu verkaufen. 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