Nr. 173 . Montag, 31. Juli 1916. 133. Jahrgang. Mbacher Zeitung N*i"ha7bM""»""'^^ ble"nNn^."^'^"^ ««.zjähr!» «0 «, halbjährig 15 X Im K°"t°r- «anzMn« . °'i zu vier ZeNei, 8« t>. gröyrrc per geile 12 d; bei ö,t«e» »WiederholuiM» per Zeile 8 l>. ' D,e «Lnibacher Zeitung» erscheint täglich mit Ausnahme der Tonn- und ssriertage. Tie Ad«inlftraN«n besinl,c, Nch Milloziöstraße Nr. 1b; die U«>«KN«N Millosiöstrahe Nr. 16, Sprechstunden der Redalliou von 8 bis 10 Uhr vurmitlasss, Uüfranlicrte Briese werden nicht angenomineu, Manuskripte nicht zurückgestellt. Velephon-Ur. dev MedakNon 32. AmMchsr Geil. Den 28. Juli 1916 wurde in der Hof. und Staats, druckerei das 0V. Stück des Reichsgesetzblattes in beutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Nach dem Nmtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 28. Juli 1916 (Nr. 171) wurde die Weiterverbreitung folgender Preß« «zeugnisse verboten: Nr. 19 «Wissen und Leben», Druck und Verlag: Artisti« sches Institut Orell, Füßli ^ Co. in Zürich. Nr. 4 «Rundschau des auswärtigen Dienstes» (kovu« äi-ßlomn,ti mit nach Hause genommen.." „Das nenne ich Schicksalstückc. Wie haben Sie das überhaupt überwunden?" „O, ich war wütend, soviel ist sicher. Und wenn die Dickfoftfe ihn wenigstens vernünftig zubereitet hätten,, aber,mien Fru hett cm in de Supptantuffcln kalt', sagt mir dcr Lümmel. Meinen schönen Puter hätte ich noch verschmerzt, aber diese Zubereitung war rein zum Schießen." „Mein herzlichstes Beileid," sagte Belling belustigt. „Aber tragen Sie es wie ein Mann, Hejdingcr: denkcn Sie, daß der arme Teufel auf die Art auch mal zu cincin fetten Schmaus gekommen ist." Nach Tisch forderte Administrator Belling Heidinger auf, eine Partie Schach mit ihm zu machen. Der Fabriksbcsther hati,e dazu freilich wenig Lust. Fräulein Juliane hatte hellte vicl mehr, als ihm lieb war, mit dem Grünrock, dcr nichts war und nichts hatte, geplaudert und gelacht und ihn, dcn reichen Hcidinger, darüber ganz vernachlässigt. Nagelte ihn der Vater nun gar ans Schachbrett fest, so fiel sie diesem Menschen wahrhaftig s'lr den ganzen Rest des Abends zur Beute; er sah indessen kcin Mittel, dagegen zu protestieren und ergab sich widerwillig in M Schicksal. Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 173__________________________1230_______________________________ 31. Juli 1916 Seine Verurteilung zum Tode war die rechtmäßige Folge der Tatsache, daß er als österreichischer Staatsbürger in der Uniform eines feindlichen Heeres gegen sein Vater-land tämpftc. Seine Hinrichtung ist die wohlverdiente Sühne der verräterischen Kriegshetze gegen sein Vaterland in Italien, wohin Vattisti im Jahre 1914 nach Kriegsausbruch ans Trient übersiedelte, um gegen Aster-reich ungestraft eine haßerfüllte Propaganda führen zu können. Er war einer de^ grimmigsten Verfechter der Forderung der Kriegserklärung an Österreich-Ungarn. In der Presse und in öffentlichen Reden drängte er zum Kriege und veranstaltete österreich-feindliche Versammlungen. Das im Kriege in Südwesten geflossene Älut und die Tränen vieler Tausender sind auch diesem Hochverräter zur Last zu schreiben, dessen verderbliches Treiben nunmehr die gerechte Straft und Sühne gesunden hat. Das Wolff-Vuroau meldet: Auf den vom Präsidenten der Vereinigten Staaten an alle kriegführenden Regierungen gerichteten Aufruf, über das Hilföwerk in Polen Zu einer Verständigung zu gelangen, hat Viscount Grey soeben Wantworlet. Seine Erklärung ist nicht mehr und nicht weniger als cin Versuch, das von Deutschland und Osterl'eich-Ungarn besetzte Gebiet cm das von der' britischen Regierung gegen jedes Völkerrecht proklamierte System der Aushungerung Deutschlands anzugliedern. Wenn Viscount Grey die Folgen, die cin so ungeheuerlicher Plan für die Bewohner der besetzten Gebiete hat, der deutschen Negierung zuschreiben will, so ist das eine britische Heuchelei, die sich durch eine besondere Durchsichtigkeit auszeichnet. Das Wolff-Vureau meldet: Die russische Fluzstntion Libara auf Zerel wurde am 27. d, M. erneut von einem Geschwader unserer Flugzeuge zweimal angegriffen, und zwar am frühen Morgen und am Abend. Trotz starker Abwehr wurden gute Erfolge gegcn die Station erzielt und Treffer und Brandwirkung in den Hallen einwandfrei festgestellt. Ein Haus der Flugstation ist abgebrannt. Das Wolff-Vureau meldet: In det Nacht vom 2s. znm 29. Juli hat ein Marincluftschiffg^fchwader den mittleren Teil der englischen Osttüste angegriffen und dabei die Bahnanlagen von Lincoln, Industrieanlagen bei Norwich, die Flottenstützpunkte Grimsby und Im-mingham sowie Vorftostcnfahrzeuge vor dem Humbcr nrit Bomben belegt. Ein Leuchtturm an der Humber-mündung wurde vernichtet. Trotz Beschießung mit brennenden Geschossen sind alle Luftschiffe unversehrt in den Heimathafen zurückgekehrt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Der bulgarische Gencralstab. teilt unter dein 27, d. mit: Längs der ganzen mazedonischen Front täglich schwaches Geschützfeuer und Patrouillengefechte, lie für uns günstig verlaufen. Gin mit Maschinengewehre ms-gerüstetes feindliches Bataillon versuchte, von einer Ge-birgö- und einer Haubitzenbatteric untersticht, um 25. d. unsers vorgeschobenen Abteilungen an der Front Aahovo« Sborsko (zirka 25 Kilometer nördlich von Vodena) anzugreifen. Alle Angriffe wurden mit großen Verlusten für das feinbliche Bataillon abgeschlagen. Unsere Truppen schritten sodann zum Gegenangriff und bemächtigten sich feindlicher Schützeilgräben. Am 26. und 27. d. versuchten mehrere Kompanien der serbischen sumadija-Division die Höhen nördlich des Dorfes Po5ar (zirka 25 Kilometer nordwestlich von Vodena) zu gewinnen und stch dort festzusetzen, wurden jedoch durch rechtzeitigen Gegenangriff in die Ebene zurückgeworfen, nachdem sie bedeutende Verluste erlitten hatten. Unsere Truppen haben 84 feindliche Leichen aufgelesen, darunter die eines Hauptmannes; drei Mann wurden gefangen genommen. Unsere» Verluste sind ganz gering. Das türtische Hauptquartier teilt unter dem 28. d. mit: Irakfront: Im Abschnitte Fellahie keine Kaufhandlung. Im Eichhratabfchnitte erbeuteten unfcre Krieger bei Korna einige mit Lebensmitteln beladene feindliche Schiffe, wobei von> der Besatzung neun. Engländer getötet und vier verwundet wurden. — Persische Front: Keine neue Meldung. — Kaukasusfront: Auf dem rechten Flügel schickte der Feind mehrere Erlundungsabtei-lungen vor, die verjagt wurden. Im Zentrum und am linken Flügel kein Vorkommnis von besonderer Bedeutung. — Am 26. d. M. warf ein englisches Flugzeug Bomben über Haifa und Umgebung ab. Einige Kinder und eine Frau erlitten Verletzungen, — Ägyptische Front: In der Gegend von Katia nahmen Patrouillen-zusammenstöße einen für Usis günstigen Verlang Das türtische Hauptquartier teilt unter dein 28. d. weiters mit: Infolge russischer Angriffe, die in der Richtung auf Vaiburt lind Mamahatun gegen unsere südlich des Tschoroch gelegenen Zentrumsstellungen unternoin-men worden sind, traten unsere Truppen, nachdem sie in den hintereinander liegenden Linien Widerstand geleistet hatten, eineil geordneteil Rückzug an. Unsere nördlich des Tschoroch an der Küste aufgestellten Truppen des linken Flügels zogen sich gleichfalls über unferc Anordnung und freiwillig zurück, wobei sie der Bewegung des Zentrums folgten. Infolgedessen sind die Ortschaften Vaiburt, Günüschchane und Ersingjan in die Hund des Feindes gefallen. Die Fortschritte, welche die Nüssen um den Preis blutiger Verluste erzielt haben, haben keinen Charakter, der unsere allgemeine Lage an dieser Front beeinträchtigen kann. Die in den russischen amtlichen Heeresberichten enthaltenen Übertreibungen über unseren Rückzug sind unbegründet. Unsere Armeen haben, abgesehen von zwei durch das Feuer zerstörten Kanonen, nichts zurückgelassen. Während der Kampfhandlung unternahmen wir mehrere Gegenangriffe in einigen Abschnitten und machten eine große Zahl Gefangen?. Der Verlust voll Ersingjan ist zwar bedauerlich, aber da es eine osfenc Stadt ist, wird er auf unsere allgemeinen Operationen keinen Einfluß üben. Auf dein rechten Flügel ist die Lage in den Abschnitten Musch und Vitlis unverändert. Das türkische Hauptquartier teilt unter dem 29. d. mit: Kaukasusftont: Auf dem rechten Flügel schickte der Feind nach vorangegangenem Geschütz- und Gewehr-« scuer mehrere Erklindungsabteilungcn vor, die sich unseren Schützengräben zu nähern versuchten, jedoch überall durch unser Feuer verjagt wurden. Eine feindliche Kavallerieabteilung wurde unter heftigem Feuer unserer Geschütze in die Flucht geschlagen. Im Zentrum und am linken Flügel kein Vorkommnis von Bedeutung. -- Am 22. d. warf ein englisches Flugzeug, das von einein Schiffe aufgestiegen war und durch französische, Torpedoboote unterstützt wurde, Bomben übe,.- Haifa lind Umgebung ab. Einige Kinder und eine Frau erlitten Verletzungen. Der mexikanische Botschafter gibt bekannt, daß eine befriedigende Lösung der zwischen Mexiko und den Ver» einigten Staaten bestehenden Differenzen erzielt worden ist. Lolal- und ProMlizilll-Nachrichteu. Emona. Bericht über Ausgrabungen des Jahres 1916. Vom Universitätedozellten Dr. Walter Schmid, Landes« archäologell in Steiermail. Die offen zutage liegenden mächtigen Überreste der römischen Kolonie Emona haben bereits seit der Mitte des 17. Jahrhunderts ein lebhaftes antiquarisches Interesse ausgelöst. Die Epigonen der Nenaissnncepcriode, die in diesen Jahrzehnten, vom Besuche deutscher und italienischer Universitäten zurückgekehrt, voll der in der Fremde cinpfangenen Eindrücke das Leistige Leben in Krnin zu ungewöhnlich hoher Blüte brachten, waren es, Schoenlclx-n und Valvasor an oer Spitze, die die altehrwürdige Geschichte des Vaterlandes, das durch die Gründung Emonas durch Iason und die sagenhaften Argofahrer vom Abglanz altklassischer Kultur ausgestrahlt lourde, eifrig ersorschten und mitz begeistertem Wort der Mitwelt verkündeten. Diese Begeisterung für die Geschehnisse der Vorzeit lösten auch prallische Erfolge aus, indem der Vater des Geschichtschreibers Schönlebcii im Jahre 1648 in seinem Gartetl Nachforschungen nach Überresten des alten Emona anstellte, bei denen jener geheimnisvolle Bau an den Tag kam, dessen Grundriß von Thalnitscher im Jahre 1693 in seinen „Altertümern der Stadt Laibach" (Anti-auitatis urbis Labacensis) der Nachwelt überliefert und der wegen der in seinen Mauern verbauten Neptuninschrift Jahrhunderte hindurch als Nefttuntempel bezeichnet wurde. Eine neuerliche Untersuchung, die ich im Frühjahre dieses Jahres im Auftrage des k. k. österreichischen archäologischen Institutes vornahm, bei der ich mich in weitgehendstem Mähe der tatkräftigen Unterstützung des Herrn Platzkommandantcn Oberstleutnants Oskar Theiß zu erfreuen hatte, und die über Wunfch des Direktors des Institutes, des Herrn Hofrates Prof. Doktor Emil Reisch, vor allem ben Zweck hatte, das Stadtgebiet von Gmona, soweit es außerhalb des Deutschen Grundes liegt, zu erforschen, nahm sich vor alkm dieses Platzes an, da inzwischen die Meinung aufgetaucht war, das vom Bürgermeister Schönleben ausgegrabcne Gebäude sei eine frühchristliche Kultstätte von ungewöhnlichem Grundriß gewesen. Dem Entgegenkommen des neuen Besitzers Herrn I Pollak, habe ich es zu danken, daß ich den früher Stedryschen Garten durchforschen tonnte, der nach dem altertümlichen Brunnen ill der Beschreibung Thalnitschers unzweifelhaft einst im Besitz Schönlcbens war. Die Mauerreste wurden auch tatsächlich, allerdings nur ill dm Fundamenten in ziemlicher Tiefe gefunden, da Schönleben die Steine herausgerissen und zum Baue eines Üusthauses verwendet hatte. Aber es kam im großen und ganzen mit geringen Abänderungen der Grnnd-riß zutage, wie ihn Thalnitscher und Valvasor bereits veröffentlicht haben. Nur erbrachte der ganze Befund die unumstößliche Gewißheit, daß lich hier eine — wahrscheinlich öffentliche — Badeanlage befand, da sich in dem Gebäude ein heizbarer Raum an den anderen reihte. Die Ausgrabung bestätigte die Annahme Prcmerstoins, der im Jahre 1902 nach dem Grundriß das Gebäude als Therme angesprochen hatte. Neu ist weiter der Umstand, daß nach dem ganzen Befund dieses Gebäude aus der jüngeren Periode Emonas stammt und erst im 3. Jahrhundert erbaut worden sein dürfte. Eine wciwe Frage, die die Schlußgrabung zu lösen hatte, betraf den Mittelpunkt der Stadt, das Forum. Durch ausgedehnte Grabungen im Raume zwischen dem Teutschen Grunde und der Gregsr^ogasse wurden endlich die Überreste des Forums mit Sicherheit im Hofe der Gorup - Häuser, in dem ich die Grabungsbewilli-gung der Liebenswürdigkeit des Herrn Direktors Pe-hani verdanke, festgestellt. Di« bis dahin 11,80 Meter breite Straße, die in Ostwestrichtung längs der Nord-lnauer des Deutschen Grundes verläuft, verbreitert sich an der Südseite des Forums auf 21,5 Meter. Vom Forum selbst konnten die südliche Frontmauer und vereinzelte Mauerzüge im Innern, sämtlich von ungewöhnlicher Festigkeit und Dicke, sowie ein kleiner Kanal untersucht werden; alles andere verbirgt sich unter den Gorup-Häusern und der Römerstraße. Das Forum befand sich demnach ,an der Kreuzung des Decumanus und Cardo maximus in deren Eüdwcstccke. An dieser Kreuzung gabelte sich die von Aauileill über den Virnbaumer Paß und Oberlaibach (Nauftortus) kommende italische Straße; ein Strahenzug ging über den Valvasorplatz, an der St, Iakobskirche vorbei über Unterkrain nach Sissck, der andere zweigte nach Norden über die Wiener Straße äb uno führte über Trojana nach Cilli und Pettau. Aus Verkehrsrücksichten wurde das in der nordwestlichen Ecke der Kreuzung stehende Haus etwas aus der Front zurückgeschoben, um den Verkehr zu erleichtern. Dieses Haus, das auch sonst von kleineren Dimensionen war, stand im Garten des Hauses Munda; dem Entgegenkommen des Herrn Advokaten Dr. V. Vodu^ek verdanke ich die ungehinderte freie Erforschung des Terrains. Im Garten des Hauses Munda lag ein ausgedehnter römischer Platz, auf dem breite Vetonstückc die Stellen anzeigten, an denen in der jüngeren Periode Emonas aus Holz gebaute Geschäftslädcn standen, wie solche an anderen Straßen bereits bei früheren Ausgrabungen beobachtet wurden. Den zweifellos interessantesten Bau aber barg der Häuserblock am Dctumantor, der auf dem Grunde der Krainischen Baugesellschaft liegt, deren Direktor Herrn K. Pammer ich die liebenswürdige Erlaubnis der ausgedehnten Grabungen verdanke. Es ist ein langer Bau, der sich vom Dekmnantor über zwei römische Häuser-gruftpcn hinzog und sich noch in den Gärten des Herrn Lehrers Ludwig und des Herrn Seemann fortsetzte. Am meisten gegliedert war er in der Nähe des Delumantoves; der südliche Teil des Hauses wurde in der späteren Zeit zu einer ausgedehnten Badeanlage mit drei un-gleichen Apsiden umgebaut. Zahlreiche Rinnsale durchzogen das Haus, von dessen schöner Ausstattung Reste farbiger, bunten Marmor nacha!lM.nden Malereieln, Bruchstücke von Marmorverkleidungen und ein 'veiß/-schwarzrotes Mosaik mit kreis-, rauten und öreieckförmi-gen Ornamenten in wechselnder Darstellung Zeugnis geben. In später Zeit wurden die Apsiden mit den angrenzenden Räumen mit eine m Mörtelcstrich bedeckt und die Badeanlage dadurch außer Gebrauch gesetzt. Knapp neben diesem Baue gelana es. den größten Teil des 3,5)0 Meter breiten Dekumantores bloßzulegcn, das nicht genau in der Mitte der 522,30 Meter breiten Westfront angelegt war. Den Boden des 6,30 Meter langen Torganges des mit zwei vorspringenden Türmen bewehrten Tores bedeckte (ähnlich wie beim Kardinaltor) ein 80 Zentimeter dicker steinharter Beton-csrrich, der den etwa die Staiot bedrängenden Feind hindern sollte, an der verhältnismäßig schwachen Stelle der Stadtmauer, die ein Tor naturgemäß bilden, durch Untergrabungen unter dem Tor in die Stadt einzudringen. Eine kurze Übersicht der Ergebnisse der Ausgrabungen, die im September 1909 begonnen und im Mai 1916 abgeschlossen wurden, gibt folgendes Bild: Die im Jahre 34 vor Christo von Augustus gegründete, in den Jahren 14 und 15 nach Christo mit einem Mauerring umgebene Stadtfeftung hatte eine Breite von 435 Metern und eine Länge von 522,3 Metern und war mit 22 eckigen und vier runden Ecktürmen bewehrt. Die Stadt war von rechtwinklig sich schneidenden brciiten Straßen durchzogen, von denen die Dekumani rnit großen gewölbten Kanälen verschen waren. Den Verkehr mit der Umgebnng vermittelten anfänglich 18 Tore, von denen in der späteren Periode die meisten bis auf sechs vermauert wurden. Die innerhalb der Straßen liegenden Häuservierecke enthielten, sowohl mehrere Hanshaltunaen umfassende Häuscrkomplexe als auch Einzelhäuser. Der Typus der Häuser ist bei einzelnen Häusern wnhl der des pompejanischen Hauses, bei der Mehrzahl begegnen wir jedoch »einem von dem italischen stark abweichenden Grundrisse, so daß man mit Recht von einer provinzial-römischen Bauweise sprechen muß, deren Ursprung allem Anscheine nach in Oberitalien gesucht werden muß. Laibacher Zeitung Nr. 173 _____ 1231____ ___________ 31. Juli 1916 Es ist ein» mcrlwürdigc Fügung, daß zu oen gleichen Zeit, da des Deutschen Rittcrock'ns Hoch- und Deutschmeister, Seine k. und l. Hoheit Herr Erzherzog Eugen als Generaloberst an der Spitze der alpenlän-dischen Truppen allgemein geliebt und verehrt von Sieg Zu Sieg schreitet, die Stadt Laibach am Deutschen Grunde augcsichls dcr ragenden Maliern (imonas eine chernc Tafel enthüllt hat, die dcr Nachwelt tüadet, daß Seine k. und k. Hoheit als edle,, Mäccn die Erforschung von Emona angeregt und in Gnade» bis zum Abschlüsse gefördert hat. So schmückt die Stirne des höchsten Pro^ tutors ncben dem Tie»,erlranz der friedliche Lorbeer ciuer hervorragend lulluccllen Tat. — (Krirnoanozeichnnng.) Der bereits >»it dem Mi-litiurverdiensltceuze mit der Kriegsocloratio» alioge. ^'lchncle Ingenieur Albert Vedcrnjat Oberle'lt-naul in dcr Reserve beim bh. IN 4, wurde mit dem ^rdc» der Eisernen Krone dritter blasse mil, der Kriegs-u» dritter Klasse mit der Kriegsdeloration denl vor dem Feinde gefallenen Obechleutnmü Isidor Hra^ovec des IN ^7; das Mililäiuerdicilsttlellz dritter Klasse mit der Kriegscxtoration dem Rittmeister in der Reserve Georg Grafen von Wa ld bu r g-Z e i l^ L u st e n a u ^ Hohenems des DN 5i und dem Hauplmann Arnold Halter von Naiten bach des IN 27. Weittrs lut Seine Majestät anbefohlen, daß die Allerhöchste belo bende ^llnerleiinung bclanntgcgebcll werde: dem Oberleutnant in dn Äande der Tapfcrteil^mcdaille uerliehen. ^ Tcm Landsturm^ usjizierostclluertreler Llidwig Suoboda des LslIR 27 wurde znm zweitennlale die Silberne Tapferteilbmedaille zn>eitcr Klasse ucrliehen. — (Kliegsauözeichmmaen.) Seine Maiestät der Kaiser hat im Bereiche der Post und Telegraphen-diretlion Trieft verliehen: das Goldene Verdienstlreuz mit der Krone am Bande der Tapserteitsmednille den Poswberoffizialen Hugo Noncovi ch, Hermann B c r-nardi nnd Alois Mattelcich; das Goldene Ver-dienfltreuz a,n Vande der Tapserte its Medaille den Ban. adjnnNcn Änlon Fa ch i » e t t i, Heinrich Maurizio Edlen von Mohnen s'el^d, Franz Bndau, Anton Sauli und Emil Volani sowie dein Postmeister Valentin Simonis das Silberne Verdiensttreuz mit der Krone cnn Vande der Taftftrkeitsmcdaillc d^iu Mechaniker Alois Mo fettig. — (KricMnszeichmmgen.) Verliehen wurde die Silberne Tapferlcitsmcdaille zweit« Klasse den Land sturmstabsfcldwcbcln Alois Hodnik, Johann Mcden, den Landsiurmfcldwcbeln Matthias Kotar, Heinrich Kav5n-, Karl Wolf, Anton Mo«'-an, Franz Schuller, Michaels Schulz, dein Landstmmwaffenmcister zweiter, Tltular-erster Klasse Markus Wrang, dem Landswrmrechnungs-unteroffizier Zweiter Klaffe Julius Prcmru, den Land-, flurmzugc.fuhrcrn Franz Tratnir, Franz Lankus, Anton Hactl, Martiil Zorlo, Andreas Ärmskele, den Land-sturmlorporalen, Titularzugsführcrn Johann Zinnaucr, Franz Oswald, den Landsturmtorporalen Johann Vro-^iö Franz Novak, Alois Trno^ek (Santtatvunleroffi. zier) Josef Ipavic, Matthias Plefoinig, Albm Med-vc^cs Franz Chroust, Michael Picrz, Franz >>llz, dem Landsturinlitulaitorporal Albert Eggartner, den: Land-sturmgcfreilcn Rudolf Vla^i^, den Landsiurn'infantcri-fle» Karl Mayer und Johann Kernels - allen des Landstlirminsanlerieregiments Nr. 27; dem Landsturm-korporal, Titularzugssührer Wenzel Hainou^ des Land-slurmmarschbataillons Nr. 65, zugeteilt den, Landslurm-infantcricrcgiment Nr. 27. ^. (Kriegsauszeichnnngen.) Verliehen wurde: zum drittenmal die Silbcmc Tapserlcilsm>cdaille zwccher blasse dem Zugssührcr, Tilularfeldwcbel Franz Schweiger dcs IN 27; die Silberne Tapferleitsmedaille erster Klasse: dem Leutnant in der Reserve Stanislaus Pc ruzzi, dem Feldwebel Viktor Mckinc nnd dem Land-sl:!l!ngefreiten Iofef Plc^e - allen drei des IR 17; dem Fähniich in der Neferve Johann Maier, dem Gefreiten Alois Pichler und dem Infanteristen, Titular-gefreiten Franz Klumeicr — allen drei dcS IN 27; zum zweitenmal die Silberne Tapferleitsmedaillc zweiter! Klaffe dem 'Zligsführer Johann Sovre, dem Reserve-aesreilen Anton BIM" - beidm des IN 17; dem Ka- detten in der Reserve Harry .^retich-Slrafsoldo von Trculand des DN 5; dem Kadetten in der Reserve Martin Wnlland, dem Waffenmeister erster Klasse Franz Gabrouec, dem Zugoführer, Tttularseldwebel Franz To»l>e, d>en Korporalen Franz Koo, Friedrich Prcmrl, Franz Faleii^, Franz Gerdenc, den Gefreiten Franz Feg>>, Johann Smnt, den Infanteristen Michael Glutz und Franz Potovec — allcn 1^ des IN 17; den Fähnrichen in dcr Reserve Nudols Petz, Ernst Iofset, Josef Nyfanet, Robert Riebeil Edlen von Nicbcnfeld, dem Zugvsührer Albert Grach, dem Korporal, Tilular^ug^ fühlcr Iofes ^vlsl, deni Rcserv^torporal, TitularzugS' führcr Richard Schnull, den Korporalen Johann Haas, Karl Nitzinger, dem Ne>ervegesrciten Franz ZTlenil, de,n Infanteristen, Titulurgefreilen Mux Strohmaiel, den Insanterijlen Josef Gfoller, Johanil Echafilel, .^nrl Friedrich, Peter Cvrabmeier, Gollsrieo Haun, ^inzcnz Tangl, Hermann Hubcrl, Franz Fludenhofer, dem Re^ scrueinfanlerisle» Matthias Höscle, oen Land>uirmiufün-teiisten Leopold Kuchlcl und Johann Tormann - allen 22 des IR 27; dem Landsturinpulrouillefiihrer Franz Puschnig des FIB 7; den Landslurmtorporale., Aloiij Mahtouce, Franz Brunft, dc., vcrw., Babnit Iatob, 1-, tot; Zgf. Berlan Alois, 3., vecw.; die Inf. Blazon Franz, 3., tot, Aogataj Michael, 5, verw., Äo^tjain i^-Ludimg, l., tot, Brada.^o Martin, Vrntu^ Philipp, 3., Bm'ove Anton, 1., verw,, barman Franz, 12., tot, Dorniis Franz, 7., verw., Fajdiga Fra.rz, :;., t»^ ^(le Josef, Florjan'-i^ Andreas, 3., Golercj Primus, MGA 2, Gor-zetti Franz, 3., verw., Hribar Franz, 3., tot; Korp. Ien-sle,rlc Franz, 12., vcrw.; Gefr. Klan^r Alois, 12., verwundet; die Inf. Klavs Anton, 3., vcrw., Kleinen^ Anton, 3., tot, Kotar Alois, 1., vorw., Kia^evec Franz, 1., tot, Kromar Franz, Male^i.^ Julius, 3., Metuc Iofef, 10., verw., MiklaoÄ^ Franz, 1., tot; Gefr. Tit.-Korp. Murn Josef, 3., uerw.; die Inf. Okorn Michael, l2., Peterlin Josef, Pintar Josef, ^., ucrw.; Korp. Pi-Pan Leopold, 3., verw.; die Inf. Pirnat Anlon, Plavcc Johann, 3., Podar Johann, Rajer Iol)ann, Rcsnit Franz, 1., verw., Safsenberg Johann, :z., tot, Eerp^ Alois, 9., «ilc Anton, 12-, Skubic Josef, 8., verw., Slaipach Anton, 3., tot; Fcldw. Stra/^r Franz, 3., ver-»uundet; die Inf. ToM'i<' Josef, >., Tortnr Paul, l0., tot, Truden Johann, 1., Urbas Franz, 5, verw.; Korft. Versnarc Paul, I., tot; Feldw. Voltar Paul, 7,, verwundet; Gefr. 5agar Johann, 3., «erw.; die Inf. ^atelj Johann, Zavr-üil Ioscf, ^iberna Josef, Znpa»<'!<' Ig-N"z, 3., vcrw.; — vom ^nfanlcncrcgiuie», Nr. 40 als üi<'gsncfangen: die Inf. Ncsma» Ägidius, 4. K., Wolf Heinrich, 1. K.; — vom Infanterieregiment Nr. 8 als kriegsgefangen: LstInf. Intihar Johann, Gcfr. Nagode Stephan, die LstInf. Poljan^ek Franz, 5vol?!j Ignaz (uerw.); — vom Iüfaütelicrcgimcnt Nr. '.>7: die Lst.-Arb. Petkov^el Matthias, verw., Elnbe Andreas, tot; — vom Lnndwrhriusanleriicregiment Nr. 5: LstInf. Noval Johann, 5. K., verw.; — vom Landswrminsan- tcriercglment Nr. 25: Inf. Kobul Josef, 3. K., vcrw.; — vom Felojägerbalaillon Nr. 20: LstJäg. Bezeljak Jalob, 1. K., vorw.; LstUntjäg. Prelesnit Joscf, 1. K., verw.; LstJäg. Strajer Johann, 3. K>, wt, RelUntIäg. Turl Alois, 3. K., uerw.; — voni Feldtanoncnrcgimcnt Nr. 0 (früher 9): LstKan. Mcncinger. Blasius, lricgs-gcfangen. — (Eröffnung einer Aduotaturotanzlei.) Herr Dr. Otto Fettich-'FranühejilN! tchrd morgen ^ Laibach, Gerichtsgafsc 11 (Haus Bahovcc) feino Advo-l'atulStanzlei eröffnen. (Verurteilungen wegen Preistreiberei.) Dic Be-sitzoriu, Mariu I^relillu iil R«fol<:o vcrüiuflc ilil April dic-scs Jahres drei Fertel u»i UU0 Hlroiilcn mld wurde in er-stcr Instanz freigesprochen. Über Berufung der Staatsan-»,>all,schaft lourdc sic jedoch vom Berufungsgerichte der Preivlrouxuci schlüdig ertanut und zu 24 Sluude» iuit l>irlenl )6a«cr verschärftem Arrest, und 1UU Kronen Geldstrafe verurteilt. — III. Krtina verknuste die Besitzerin Frauzi-Kta Resnit im April dieses Jahres zlvn Fertel uni ^^0 ^roilell. Das Bezirtsgeriä/l in Steiil verurteilte sie zu !)0 ^roueil Geldstrafe, diö-aber von dcr Berufungö° iustauz ilte. Das Gericht ver-siigto gleichseitig die VerüsseuMchuug des Urteiles au^der Geiueindetafel. — Wegen, einer gleichen Übertrelmrg wurde die Besitzerin Katharina 3prltt ill Gozd zu 50 K. Geldstrafe, eoeuwell ü Tageil Arrest, verllrtellt, lveii sie iül Mai dieses Jahres zwei junge Aertel um IM K. ver-Knlsl l>citle. — In Draga« bei Bischofluct verlangte die Äe-ntzerill Äiaria Iento illl Illni dieses Jahres voll den Ab-i'ehlnern 20 5r. für 100 Kibogruinm Knrtoffelll. Das Urleil lautete auf 80 K. Geldstrafe, evelllllelt drei Tage Arrest, wobei auch ciusgcsproclxu wurde, dcch das Urleil an der Gc'incindelasel ^u ucröffelitlicheil sei. — Im Mai dieses Jahres vertaufle die Besitzerin Frunziska Majeriü ill Podgorica dreiviertel .» ganze» Körper. Tagsdarmif ist sie im Lnndcsfpilale, niuhiu fie nach dem Unglüctssalle gebracht uwrdcn war, gestorben. (Cinliruch in eine Getreidelannner.) I» einer der letzten Nächic wurde mit einer (5isc»stangc in die (hetrcidctammcr der Vcjitzerin Frinzisla, Ogrin in Altp obcrlaibach gewaltsam eingebrochen und daraus ein emaillierter Alechtopf mit 20 Kilogramm Schweinefett, iiber drc,i kilogram!» geräuchertes Schweinesicifch, Ober-u»d Unterlede,,- für zwei Paar Schuhe, vicr Paar Soh° lc» und eine gegerbte Schweinshaut gestohlen. (Olrflugeldicbftiihlr.) In der Umgebllng von Rad-innnsdorf »vurdcn in der letzten Zeit zahlreiche Geflügel-diebstähle verübt. Als tawcrdächtig »uurden durch die Gendarmerie, zwci in minder gutem Rufe stehende Ärü-der uud Kcuschlerssöhne aus Untcr Virtcndor, «-.'rhaslcl Ulld dem Vczirlsgerichle in Radmunnsdorf eingeliefert. Die beiden 3lrretierten sind auch anderer Einbruchsdieb-stählc dringend verdächtig. Hcnte neues Prugrainm im Kino Central im Lan» deotheattl! Dnit groftarligeü, Erfolge wiederholl wird. Tiefe Vorstellungen lind nicht für Iu-gcudlichc. ^ Mittwoch neues Programm. 5li„o „Ideal". Heute zum letztenmal: „Die Tnt vu» dn-mals". Ei» hoclillltcressaivtes Krimi»aldrn»ia ,nil emec nicht alltäglichol (>n>dl»»a> ws, wil M'spielt »nd auch ftho-togravhisch nulslcrl^aft, al>s»ehl„e»d gefallen IflU. — „Der ssloi, uon Baslerville", eme hciwre Huinoreste, der, eil, drolliger (^wnke zugru^lde liegt, verschafft durch das Zusammenwirken von Mlsgezeichneter Darstellung Ulld guten Ideen den ^»schauerir viel Al^eilehmes. — Nun motaen Dieustn« l'is Dunnerstnn den l. Auaust Lnchfalvc,,'. „ilar-las Tante". Lustspielschla»rr mit Vunda Tremnunu und »igy «orfen in den Hnuhirollen. — „Ideal". __Laibacher Zeitung Nr. 173 ___________1232__________________________________31. Juli 1916 Der Arteg. Trlrgramme drs k. k. Telrgraplzen-Korrespondenz-Vuroaus. Oesterreich» Nugzlrn Von den Kriegsschauplätzen. Wien, 29. Juli. Amtlich, wird derlautbcm: 29. Juli. Russischer U'rieMchaupIalz: Dcr Feind hat gestern sciuc Angriffe nn auo^edel>uten Frontal'schnitte,, wieder auf-Nenonune«. Südlich dco Dnjrstr wurde dcr ruistsche Anprall vor uuserer östlich oo» Tlumaez ucrlnufcude» zweiten Linie zum Stehen gebracht. Nordöstlich und südöstlich von Monnstcrzucla führte de^ Feind l>ci Tnff und siacht unuuterl'rochcn seine An^iffcltolouuen ncssc» die Stellungen dcr öftcrrcichifch-ungarifche» uud dcutschcu Truppen vor; er wurde überall zurüägeschlancn. Das Vorfeld ist mit toten und schwervcrwunoetcn Russen licdcrtt. Ebenso schcitcttcn alle versuche deo ^cgnero, »ei Zwi-niacze durchzudriuncn. festlich uou Lucl gewauncn Vie uerl'ündeleu Truppe,, einen beträchtlichen Teil des gestern aufgegebenen Geländes zurück. Zwischen dcr Turya und der.von Nowno nach itowel führenden Bah,, wurden nach Abwehr mehrerer Anstürme die noch vor dem Tw chod stehenden Berte id iger hinter den Fluß zurm^ouom» mrn. Ein hcntc ftüh nordwestlich von Sutul angesclUer russischer Massenftoft scheiterte uuter nrosie», Fcindco-vcrlusten. — Italienischer Kriegsschauplatz: Tic ^ngc ist unverändert. Südwestlich von Paneveggio wurde ein Viachtaugriff abgewiesen. — Südöstlicher Kriegsschauplatz: An der unteren Vojusa, erhöhte Grfcchlstütistleit. Der Stellvertreter des Chefs des Oeneralstubes: uou Höfer, FML. Wien, 30. Juli. Amllich wird Verlautbart: 30. Juli. Russischer zkricgsschauplatz: Die« Schlachten in Ostlwli-zie« und Wolhynieu dauern ullvcnindcrt hcsti^ ,u. In Oftgalizic», wurde namentlich l,> c«ö den !liusscn, wie westlich von itm'l bei der Armee dc> (^cncralobcrston Tcroztl!!,n-ozly, vorübergehend gelang, in nnsere graben cinzudrin-gen, wnrde,, sie im Gegenangriffe geworfen. Bei Ka-özowta am Stuchod wurde die Verteidigung nach Abwehr mehrerer russischer Stöße in die Tchue dcö weit vorspringenden Stuchov-Äogens verlegt. — Italienischer Kriegsschauplatz! Auf den Höheu südwestlich v»n Paneueggio wurde dcr Angriff eines italienischen Bataillons abgewiesen. Sonst an einzelnen Frontabschnitten lelchafterc Gcschi'chtämvfe. - Südöstlicher Kriesss-scha»,platz: Unverändert. Der Ttclluertret^r dcs Chefs des Generalstabes: v. Höfer, FML. Deutsches Neich Von den Kriegsschauplätzen. Verlin, 29. Juli. Das Wolff-Vnrcau meldet: Großes Hauptquartier, 29. Juli. äLestlichcr Kriegsschauplatz: I,n Sommc-Gebict fanden lebhafte Artillcriclämpfe statt-^n dcr Gcgcud von Pozüreo scheiterten stnrle englische Angriffe, hart nördlich der Sommc wurde», Angrisscucr-suche durch Feuer unterdrüctt. Im Maas (Gebiete verlief der Tag ohne Infnntcrieliiiigteit. Englisches Feuer auf Französisch Eomineo verursachte Verluste unter der Bevölkerung nnd großen Sachschaden, indessen leinen militärischen. Ei» feindliche» Flugzeug wurde bei Noelin-emirt lnördlich von Arras) durch Volltreffer dn 'Abwehrgeschütze hcrunitergeschofsen. -^ Östlicher Krücgs-schauplatz: Heeresgruppe des Oeneralfeldmarschalls von Hiudcichurg: An der Front lei,,!.' uefondercn Ereignisse. Unsere Flieger griffen mehrfach mit Eifolg feindliche Trnppentransportzüge und Bahnanlagen an. H«res gruftfte des Gcneralseldmarichalls Prinzen Leopold vou Vayern: Auch die gestern früh noch nicht abgeschlossenen >iämpfc a„ dcr Front Slrobowa Wygoda sind völlig zu unseren Gunsten entschieden. Hc.ircsqmpftc dm Stchcn gcbrnt'it wordc«. Bei ^wininczc iöstlich von e>ior>,chon>» wmdc der Feind glatt abgrwicscn. Ein rnssischcs Flugzeug ist südlich von Percspa im Lustlanlpf nbglr!e!,?,!challp!ah. Hccresg^lppe d^ 5 (^cucralseldmarschalts non Hiud.'üdur^: Starte feindliche Patronillcn wurden durch Feuer am Überschreiten der Tüna verhindert. Batznnulngc» a,, dcr mit Truppcntrnnoportcn belegten Strecke Wilcjtn-Mol»-dctschno-Minst sowie viele vor der Heeresgruppe des Genrralfcldmarschnlls Prinzen Leopold von Ba»eru dic Balmhöfc Pogorjclzy i«ud Horodzieja wurden erfolgreich mit Äulnbe,, belegt. Abends brach ein russischer Angriff südlich von Strobowa in nuscrem Feuer restlos zusammen. Heeresgruppe des Generals uou ^insmgcu: Dic feindliche» A»griffc habe» an Ausdehnung und Stinte noch zugcnrmmcu. Sic crsttcrlen sich heute »uit Ausuahmc einzelner Abschnitte auf dic Frout von Stob„chwa am Stuchod (nordöstlich .ttowcl) bic, westlich von Bcrcstcezto. Sie sind nntcr ungeheuren Verlusten für de» Augreifel' meist im Sperrfeuer gescheitert, ^«'ur an wenigen Stellen dcr ganzen Front ist es zu Nahtämpfc», gctommen. Ein-gcdruugencr Feind wurde durch Gegenstoß wieder zurückgeworfen oder feinen. Fortschreiten ein Ziel gesetzt. Nachts wurde die längst beabsichtigte Zurücknahm? der Tnippcn ans dem nach Osten vorspringenden Stochod-Bogcn nördlich dcr Bahn >towcl-Nowno anf die turzr Sehne ohne Störung durch de„ Gegner durchgeführt. Heeresgruppe des Generals Grafen von Bothmer: Auch gestern haben russische znm Teil starte Angriffe nordwestlich uud westlich uou Buczacz tcincrlci Erfolg gehabt. - Äallunlliegsschauplab' >tc'N^ wesentliche,, Ereignisse. Oberste Heeresleitung. Das (5rn.el,u,Ä des Krien.e3 am Ende des zweiten Kriegs-jahres. Berlin, ^. Ilili. Das Wolff-Vurcali meldet: ^mn Abschlüsse des zweileu. ilricgsj^hres sülleu eiuigc Zahlcn-angaben übcr das bisherige Ernednis des ilrieges gemacht wcrtx'n: t.) Dic Mittelmächte haben jetzt auf curopäiscl^en, Boden von femdlichcm Mbicw beseht: i» Belgien rui.d W.000 Quadrattiloineter, in Frankreich ^i.OW, in ^instland ^«0.000, in Serbien «7.0U0 nnd in Montenegro l4.(»0<), rnnd 4!i1.00l) Ouadrattilonu^er. Der, Feind hat. bcsctzl: iin Elsas; rnnd 1U00 Qlladrattilometcr, in Galizicn nnd iiv dcr Bnkoluina ^.0(»U. im a"»MN ^2.0UU Onadrattito. mctcr. Ain Ende dcs ersten .^rk'asiahrcs war das Zahlcn-ucrhältnis sMveson: 18U.U0U: 11.000 Quadrattiloinctcr. 2.) Die Gesamtzahl der Kiieasgefanycucu betrug gegen Ende des zweiten 5tricn.sjahres: in Teutschland 1 Mill. 0l)3.704, in Osterrcich-Ungarn U42.489, in Vnlnarien rnnd W.000 und in der Tnrlei l4.00l), i,n naiven 2,U5«.2«8. Vor cinem Jahre hatte die Gesamtzahl der .slricgsuefangcnen in Deutschland mch Osterrciäi-Unnarn 1.W5.400 betrageil. Von den russischen Kriegsgefangenen befinden sich in Deittschland 9010 Offiziere. 1.202.872 Man", in Österreich-Ungarn 4242 Offiziere. 777.824 Mann. in Bulgarien und der Türtei ^ Offiziere, 1435 Mann, im ganzen 18.294 Offiziere, 1.981.631 Mann. In deutsche Kriegsgefangenschaft sind bisher geraten: Franzosen 5947 Offiziere, 848.73, Mann, Bussen! 9019 Offiziere, 1 Mill. 202.872 Mann, Belgier 05li Offiziere. 41.752 Mann, Engländer 0t7 Offiziere. 29.95U Mann, Serben 28.914 Mann, im ganzeu. 1U.5U9 Offiziere, 1.647.225 Mann. 3.) In Deutschland ist folgende Kriegsbeute bisher festgestellt worden: 11.036 Geschütze mit 4.748.038 Geschossen,, 90W Munitions^ und andere ^ahrzcnge, 1,556.182 Gcluchre lind Karabiner, 4460 Pistolen nnd Revolver nnd 8450 Maschinengewehre. Hievei nnch beincrtt werden, dah nur die nach Deutschland zurückgeführic Vente angegeben ist, während vine nicht annähernd zn bestimmende Anzahl von Geschützen, Maschineiigeiochren und Gewehren mit Munition im Felde sogleich in Gebrauch genoniinen worden ist. 4.) Von den, in den Lazaretten des gesamten denlschcn Hennas geuieles behandelten Angehörigen des deutschen Feldliec res wurden nach der letzten vm'liegenden Statistit 90,2 Prozent wieder dienstfähig. 1,4 Prozent starben, 8,4 Prozent blieben dienstunbranchl^r oder wnrden beurlaubt. Infolge !X'r hystienischcu Maßnahmen, desouders infolge der streng durchgeführben Echntzimpfnugen,, ist die Zahl der Ertran lungen ai, Teli6)en im Heere verschluindend gering geblie den. Stets hat es sich nur lim Einzelerlrantungcu, gehan deli, nnd niemals sind die militärischen Ma^mchmen ourch Sellclxn. gestört luorden. Tic ocutschcn El,,iraui>sichteu. Berlin, .'i0. Juli. Die deutschen (5ruieaus>ichlen »uer-den in, „Verliuer Tagblall" von, sachverständiger Seilc erörtert. Die Ausführungen entsprechen den Anschmnm-gen und Orwartuügen der laudlvirtschaftlicheu ^erwal-tnngöstelle!!. Danach ist mindestens ini Durchschnitt eine sehr guie Millelcrnte zu erwarten, wobei die EttrcM der Ernlc in vielen Teilen Deutschlands sehr Pit ans fallen werden. Her Eee- und dcr ilufttrieg. Der Luftnnnriff auf die ustenglische Küste. London, 29. Ilili. ^Iteuter-Blirean.) Amllich werdcn folgende Einzelheiten über den Luftangriff gcineldel, der heut'e zwischen Mitternacht und l Uhr 80 Min. früh au, der Osttüste stattfand. Es nahmen daran drei Luftschiffe leil, die 32 Bomben aiiwarfen. Es wurde tein EachsclMdeu ver-lirsachl und niouiand verwuudet oder getütet. Aui^erdei» sollen zahlreiche Bombcn ins Meer gefalleil fein. An einer Stelle »uareil die AtNoehrlanonen iu, Tätigkeit, denel, ecl gelang, die Luftschiffe von der Erreichung ihres 'jiele^ ab zuleiten. Die Luftschiffe scheiuen, durch Ä.'ebel ernst behindert worden zn sein. Ein Schiff mit isländischen Fischern von den Engländern aufgebracht. Kopenhagen, 29. Juli. „National Tideude" meldet aus Bergen: Der norwegische Dainpfer „Flora" wurde an der isländischen kt'liste vou den (Zugläudem cmfge bracht uud nach Berwick geführt. An Bord befanden sich 15)l) Isländer dcr ärmsten Ulajscn, darunter zahlreiche Frauen nnd linder, die auf d?m Wege nach den isländischen Fjordö waren, um hie^ am Heriilgssan^e mitzuarbeiten. Der Kapitän bat, diese bemitleidenswerten Meujchen erst landen zu dürfen, was jedoch abgeschlagen imildc. Die Isländer litten schwer auf der Reise. Die Angelegenheit hat die grüßte Erbitterung auf Island hervorgerufen. Englische Entrüstung übcr die Himichlung de<< itapitönc! Frl,alk Amsterdam, W. Juli. Das Neulec-Vureau meldet: Alle Londoner Blätter schreiben mil' großer Vntrüsmua,, über die Hinrichlnng des Kapitäns?fryalt des Danipfers „Brussels", welche sie als ge^'n jedes Recht nnd gegen jede Menschlichkit verstoßend hinstellen. Krautreich. Ein Grvszseucr in dcu Iutelagern in Düntirchen. Bern, ^9. Juli. Den, „Temps" zufolge cnlslaud in den Intelna,crn in Dnntirchen ein ^oßcs Fener, welches Irob ansgiebisser Hüsc dcr Feuerwehren und dcr Truppe» dcr dentschcn Garnison einen Schaden uon zwei Millionen anrichlete. England. Die unanaenrl,mc.n deutschen Gnsprojcttile. London, 29. Juli. Der „Times" wird aus dein triti-schen vauplqnartier gemeldet, daß die Delltscheu, sehr, viele Gasprojctiile beilützen. Das sei zweifellos unangenehin. Vor einigen Tagen, als der Feind eine Stelle unier Jener nahn,, wo sich änfälligenveise das Hauptquartier der Brigade befand, wußten, der Vrigadegoneral und sein Etab Gaswasten tragen. Es wurde alier niemand Verwnndet oder getötet. Es stehe fest, daß die Granaten, so unange-nehiii sie anch seien, nicht so viel Eäiaden anrichten, wie inau erloarlen sollte. Laibacher Zeitung Nr. 173__________________________1233___________ 31. IM 1916. Einige Abgeordnete in die Dardanellen.Kommission ernannt. London, 29. Juli. (Unterhaus.) Das Unterhaus nahm gegen den Wunsch des Premierministers einen Anting on, durch den einige Abgeordnete in die Dar-danelleni-Kommission ernannt wurde». Es wurde sehr viel bemerkt, daß die Regierung die Abstimmung dadurch verlor, daß Redmond und 46 andere Nationalisten gegen die Regierung stimmten. Die Türkei Bericht des Hauptquartiers. Kmchaiüinopel, 29. Juli. Das Hauptquartier teilt mit: Von den verschiedene« Fronten ift nichts Neues zu melden. Tagesneuiglcitcn. — iLazzaroni ,n Frankreich.) Auf den PromMadcn oer Pariser Vororte lungern zur Zeit massenhaft Italiener herum und machen sich, wie „L'Oeuvre" bitter Nagt, in unliebsamer Weise breit. „Sie wärmen sich an der französischen Sonne", klagt das Pariser Alatt, „und erwarten das Ende des Krieges. Es sind Herrschaften, die gänzlich abgeneigt sind, sich für die heilige Sache des Vaterlandes ins Zeug zu lcgcn, und die deshalb vorübergehend der Heimat den Rücken gekehrt haben. Neapel insbesondere hat uns die Blüte seiner LazZ<,roni zugeschickt, die es ersichtlich nicht eilig haben, in ihre sonnige Heimat zurückzukehren. Wovon leben diese unerwünschten Gäste? Natürlich von den Unterstützungen unserer Wohltätigkcitsanstlllten i denn von der Arbeit wollen die Leute nichts wissen. Könnte man nicht diesen arbeitsscheuen Ausländern das Vorrecht der Aufenthaltserlaubnis wieder entziehen?" — Nein, das kann die französische Negierung den Kindern ihrer lMMen Schwester heute nicht gut antun. — «Ter Weg zu den Sternen.) Ein Flieger, der in der Sekunde ctwas 28 Meter zurücklegt, würde nach fünfmonatiger ununterbrochener Fahrt den Mond erreichen, während er 5800 Jahre unterwegs sein müßte, um zum Abendstern zu gelangen. Wollte er dagegen der Sonne einen Besuch abstatten, so braachte er nicht weniger als 17.000 Jahre zu dieser Reise, die ein Lichtstrahl bei einer Geschwindigkeit von 300.000 Metern per Sekunde in knapp 31/2 Minuten bewältigen könnte. Der gleiche Lichtstrahl, der in 1^/4 Sekunden den Mond und in etwas über vier Stunden den Neptun, den der Erde fernsten Planeten, erreichen würde, müßte doch rund 10.000 Jahre das unermeßliche Weltall durcheilen, um zu den äußersten Sternen der Milchstraße zu gelangen, die von einer von der Erde abgefeuerten Granate erst nach Verlauf von drei bis vier Milliarden Jahren getroffen würden. Fünf Jahre brauchte sie albein bis znr Sonne, dagegen nur 4^/» Tage bis zum Mond, der unser nächster Nachbar im Weltraum ist. In die Tat lassen sich derartige Berechnungen freilich mcht umsetzen, denn dazu ve.icht unsere schwache Kraft nicht aus, abe? sie geben uns immerhin ein anschauliches Vild von der ungeheuren Ausdehwmg des unsere winzige Erde umfassenden Universums. — (Das Leben im Wolkenkratzer.) In Chicago ist ein Übcrwolkenkratzer fertiggestellt worden, der den Gipfel der amerikanischen Vaumanie bildet, die sich gegen den guten Geschmack versündigt. Diese Wollxmtratzer sind auch dadurch bemerkenswert, daß sie während des Tages die bevölkertsten Wohnstätten der Welt, während txcr Nacht aber die einsamsten Grundstücke darstellen. Man lebt in ihnen nicht; man arbeitet hier nur. Von s Ilhr morgens bis 6 Uhr abends zeigen sie sich allerdings in der Gestalt menschlicher Bienenstöcke im Schwarmzu-stande. Manche werden während des Tages von 4000 Persomu bewohnt, und wenn man zu dieser Zahl die der Besucher hinzufügt, die in- geschäftlichen Angelegenheiten bei dm in den 40 oder 50 Etagen untergebrachten Bank- und VerwaltungZbureaus vorsprechen, so kommt man zu geradezu abenteuerlichen Zahlen. Befördern dock) beispielsweise die zehn Fahrstühle eines derartigen Rie-sengeschäftshauses im Newyorker Broadway Tag für Tag durchschnittlich 75.000 Passagiere. Und der oben erwäbnte Überwollenkratzer' in Chicago enthalt überdies einen Thcatersaal, der 8000, und einen Konzertsaal, der ebensoviel Personen fassen kann, schließlich außer zahlreichen Bureaus einc meteorologische Beobachtung^- station. — (Die reichste Frau der Welt.) Die amerikanischen Zeitungen vcröffeMichcn spaltenlange Beschreibungen des Lebens der jüngst verstorbenen reichsten Frau der Welt, der Mrs. Hetty Green. Das war auch ein gar merkwürdiges Leben für eine Frau. Bei Tage lenkte sie von ihrem Schreibtische in Wallstreet durch ihre groß angelegten Finanzoperationen die Geschicke von Tausenden. War ihre Tassesarbeit zu Ende, so begab sie sich in ihre armselige, kümmerliche Mietwohnung in der New-yorker Vorstadt Hoboken, wo sie das Leben eines richtigen Geizhalses führte. Zwiebel und trockenes Brot bildeten ihre Hauptnahrung. Insbesondere seitdem sie ihren Gatten verloren und von einer Tante ungefähr 25 Millionen geerbt hatte, kannte sie nur noch einen einzigen Lebenszweck: das Zusammenraffen von Geld. Je mehr sie hatte, desto mehr wollte sie haben und desto,kümmerlicher und dürftiger lebte sie in ihrem Hobokener „Flat". Nur cimnal hatte sie den Versuch geinacht ein neues Leben zu beginnen. Das war im Jahre 1906, nachdem sie ihren 70. Geburtstag gefckert hatte. Sie vertauschte plötzlich ihre kümmerliche Wohnung mit einer ganzen Flucht von Gemächern im vornehmsten Ncwyorker Hotel, kleidete sich kostbar, erwarb teuren Schmuck und gab große Gesellschaften, die viele Tausende von Dollar kosteten. Aber ebenso plötzlich wie sie aus der Arbeiterstadt Hobokcn verschwunden war, verschwand.sie auch wieder ans Neln-york und kehrte in ihren alten „Flat" zurück. Man vernahm nichts mehr von ihr, und ihr Name kam erst wieder in aller Mund, als man ihren Tod ankündigte. Mrs. Hetty Green starb kinderlos, und man fta^t sich, in welcher Weise sie über die halbe Milliarde ihres Vermögens verfügt hat. Bei dem seltsamen Charakter der Verstorbenen wird es nienwnden wundern, wenn uns auch ihr Testament manche Überraschung bringt. — (Die Gedanken eines Gewehres.) Unier den merkwürdigen literarischen Erscheinungen, die der Kriey in Frankreich hervorbrachte, sind die neuesten Arbeilen von Annwlc France unglveifelhaft die allermerkwürdigsten. Um das leblose Material, das im Kriege heute fast eine ebenso große Rolle wie die Menschen spielt, zu „beseelen", nntornahm es France, die Geoanten eines Infanterie-Gewehres wiederzugeben. Damit nun auch wir Barbaren erfahren, woran so ein Infanteriessewehr im Felde dentt, feien einige der Entdeckungen von Ancrtole France wiedergegeben: „Warum fallen die Männer, sobald ich mein Auge auf sie gerichtet habe? — Wenn die Hand meines Herrn zittert, kann ich nichts sehen. — Jedesmal, wenn .Achtung' gerufen wird, werde ich von. meinem Herrn emporgerissen. — Ich verstehe nicht, warum mein Herr mein Auge gegen den Himmel richtet, wo ich einen großen Vogel erblickte, übrigens stürzen diese Vögel, die ich manchmal betrachten muh, viel seltener als die Menv schen auf der festen Erde. — Lange Zeit nmhte ich auf dem Erdboden liegen, ich fühle die Hand meines Herrn, die mich fest, sehr fest umspannte und dann ganz plötzlich losließ. So blieb ich lange liegen, bis ein neuer Herr herbeikam und mich in Besitz nahm. — Wir Gewehre sind doch wirklich treuer nnd standhafter als die Menschen." — (Der leckere Mülleimer.) Auch in Frankreich sind die Qebensmittel nicht im Überfluß vorhanden, und schon betrachtet man dort mit verliebten Augen manche Dinge, die man sonst keines Blickes würdigte und nur znm Weg. werfen gut fand. In der Tat sieht nmn jetzt in den französischen Blättern täglich die Bereitung von Gerichten beschrieben, deren Bestandteile sonst der Kehrichtriste verfielen, nnd nun ist gar in der „Weiblichen Hotelschule" zu Paris ein großes Gastmahl gegeben worden, das lein Geringerer als der hochberühmte Koch Montagns «ausschließlich aus Küchenabfällen zubereitete. Die Presse, die zu der Kostprobe des „leckeren Mülleimers" eingelai>enl wurde, ist des Lobes voll über, den Wohlgeschnmck des bisher verachteten Krauts der Karotte und der vordem nicht minder unterschätzten Blätter der weißen Rübe. Die, Brennessel und die Erbsenschote wurden mit einmütigem Beifall aufgenommen und das Mart des Artischokenstieles unübertrefflich befunden. Doch cmch am köstlichen Fleisch, gerichten fehlte es nicht: die Ochsenbacke erwies sich als Leckerbissen, nnd die Füße und Schnäbel der Henne wurden mit Begeisterung verzehrt. Wir aber werden uns des „leckeren Mülleimers" erinnern, so oft wir in Zukunft die Schilderungen der französischen, Presse über die Lebensmittelfrage in anderen Ländern lesen. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. !»t, 6>« ^«„»»,»«tv»! Xuo^orm»nß«I lei^Iit an M!«k unä ein lli-ittsl an 2u> ker, ^ Vnn vision ^norkonnunk«« N!0l INI,- l!IN'l!»',I «!»»,»« V. A>,>li<5 <» O»»»«: I^iübor 8>>>- miNoüon, <1»ll ssoäoikt, 6uner 8lai>l. 4. w Nr«: 8»cllzt«»e 4. ________________________________________________1019 2! Mit 1. Aussnft 1916 beginnt ein neues Abonnement auf die Uaibacker Teilung. Die Pränumerations-Bediuguugen bleiben unverändert und betragen: mit Postversendung: für Laibach, abgeholt: ganzjährig . . 30 k — b ganzjährig . . 22 L — b halbjährig . . Rll , — » halbjährig II,» — , vierteljährig . 7 » 50 » vierteljährig . lz , 5» » monatlich. . . H » 50 » monatlich. . . 1 » 88 » FürdieZustellunginsHaus für hiesige Abonnenten per Jahr 2 Kronen mehr. Die P. T. Abonnenten werden höflichst gebeten, den Priinumerationsbctrag fiir die «Laib. Zeitung» stets rechtzeitig und in vorhinein zu entrichten, da sonst die Zusendung ohne weiteres eingestellt wird. MW- vie ?l3numel«lion<-»ett3ae wollen portollel zugezenae« wer ž C. J. HAMANN O © Wäsche-Lieferant Kaiserl. und Könlgl. Hoheiten, P O Offizier».Uniformierungen, Institute, Klöster usw. f I . LAIBACH. | ° 3 5 WSsche nach Maß wird raschest angefertigt. w I Daselbst die erste hrainische § j Illasch- und Bügelanstait [ ä Motorbetrieb. I BrBBte Schonung d. wasche. Neueste WasEhiuen. 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