Laitlilhkr Taablatt Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. PrLnumeration«preise: Für Laibach: Ganzj. fl. 6 40; Mittwoch, 1Z. Februar 1879. —Morgen: Katharina. 8K8KWT IL.Jahra. zeigen bis o Zeilen 20 Ir. ° Zustellung in« Hau« »rtlj. 25 tr. "’it der Post: Ganzjähr. fl. 12. Taaffe^s Mission ist gescheitert, es gelang seinen Anstrengungen nicht, ein parlamentarisches (?) Ministerium zu bilden. Der Statthalter des schönen Tiroler Landes zieht es vor, in Innsbruck noch weüer der Erste, als in Wien der Zweite, der gehorsamste politische Adjutant und Commis des Grafen Andrassy zu sein. Graf Taaffe empfing aus jeine Werbebriefe — Absageschreiben. Die zum Eintritt in das neu zu bildende Kabinet aufgeforderten Persönlich-kecken verlangten, wie die großen Wiener Blätter berichten, ein deutliches, klares Regierungsprogramm, verlangten Begrenzung der Occupations-politik, verlangten eine Verringerung des Armee-budgets. Nachdem diesen Forderungen nicht Be-schetb gegeben wurde, fand sich kein Mann von U)orafter und Talent bereit, in das neue Ka-mnet ktnzutreten, um der ordre de bataille des ©raTen Andrassy bedingungslos folgezuleisten. ™> 'n m Vernehmen nach wurde der frühere Ministerpräsident Fürst Auersperg mit der Bildung eines Ministeriums betraut. Der Fürst soll diese Mission übernommen und die Mehrzahl seiner früheren College» die Erklärung abgegeben haben, ui das Kabinet wieder einzutreten. Schon vermeinten wir, am Ende der bereits lange andauernden Ministerkrise angelangt zu sein, und siehe da, wir stehen heute an der Pforte einer neuen Krisis. Wie wird diese enden? Nur mcht mit einem Ministerium, welches das Wappen des Grafen Hohenwart im Schilde führt! Russisch-türkischer Friedensvertrag. «j ^orr." theilt mit, daß die zwischen Rußland und der Türkei vereinbarten Stipu-lationen aus drei Schriftstücken bestehen, u. z. aus: 1.) dem Friedensvertrage; 2.) einer russischen Note an die Pforte, und 3.) einem aus zwölf Artikeln bestehenden Protokolle oder Vertragsannex. Die Hauptbestimmungen sind: Zwischen den beiden Staaten werden Friede und Freundschaft wiederhergestellt. Es wird anerkannt, daß der Berliner Vertrag rechtsgiltig an die Stelle jener Bestimmungen des Vertrages von San Stefano trat, mit welchen sich der Berliner Kongreß beschäftigt hat. Es wird erklärt, daß der gegenwärtige Vertrag die von dem Berliner Kongresse nicht berührten Punkte des Vertrages von San Stefano definitiv regelt. Die Kriegsentschädigung wird mit 802.500.000 Francs festgesetzt und der Modus der Zahlung sowie die zu leistende Garantie einer weitern Vereinbarung zwischen den beiden Staaten Vorbehalten. Eine Entschädigung von 26.500.000 Francs wurde für die in der Türkei ansässigen Russen bestimmt, die durch den Krieg gelitten haben, doch können die Reklamationen derselben erst in einem Jahre und sodann nur binnen zwei Jahren eingebracht werden. Die Zahlung der Verpslegskosten für die türkischen Gefangenen bis zum Abschluß des Berliner Vertrages erfolgt in sieben Jahren und 21 Raten. Die Einwohner der an Rußland abgetretenen Länder haben das Recht, ihr Grundeigentum zu veräußern und innerhalb drei Jahren das Land zu verlassen. Beide Regierungen machen sich verbindlich, jene Personen unbehelligt zu lassen, die durch ihre Beziehungen zu der einen oder an-andern Armee compromittiert wären. Für alle Vorkommnisse vor dem Vertragsabschlüsse wird eine gegenseitige vollständige Amnestie gewährt. Die ehemaligen Handelsverträge und Eapitula-tionen zwischen Rußland und der Türkei treten wieder in Kraft. Der Austausch der Ratificationen erfolgt, wenn möglich, längstens innerhalb 'i Wochen. Die oben erwähnte Note des Fürsten Lo-banoff an die Pforte zeigt derselben an, daß die russischen Truppen sofort nach dem Austausche der Ratificationen des Vertrages den Rückzug aus dem Gebiete beginnen werden, das sie noch außerhalb Ostrumeliens und Bulgariens besetzt halten, und daß die Räumung in längstens 35 Tagen beendet fein wird. Das Protokoll erklärt: 1.) daß die Anerkennung der Bestimmungen des Berliner Vertrages durch den gegenwärtigen Vertrag keine Abänderung (novation) desselben impliciere und dessen Charakter oder Tragweite nicht verändere; 2.) daß die als Entschädigung für russische Unterthanen stipulierte Summe von 26.500,000 Francs ein Maximum ist. Die bezüglichen Forderungen werden durch eine russische Kommission unter Theilnahme eines ottomanischen Delegierten geprüft werden; 3.) daß die Weglassung jenes Artikels des Vertrages von San Stefano, welcher auf die von Rumänien, Serbien und Montenegro etwa zu beanspruchende Kriegsentschädigung Bezug hat, durch die erlangte Unabhängigkeit dieser Staaten begründet sei, welche es nicht mehr gestattet, für sie zu verhandeln, und daß es ihnen unbenommen bleibt, sich dieserwegen mit der Pforte zu benehmen ; 4.) daß die zu gewährende Amnestie keinen der vertragschließenden Staaten verhindert, polizeiliche Maßnahmen gegen solche Personen zu ergreifen, welche ihm gefährlich werden könnten. Von der Südbahn. Die österreichische Südbahn hat nach Bericht der „Semaine Financiöre" das Jahr 1878 mit günstigen Betriebsresultaten abgeschlossen. Noch-dem die Einnahmen lange Zeit hindurch unter Ieuilleton. Tante Fansta's Schuld. Erzählung von Harrtet. (Fortsetzung.) VIII. Der Frühling war in das Land gezogen. „Nein, in keinem Falle!" Stephanie zog die t Zügel straff an; das Pferd bäumte sich wild auf, , dann senkte es den schönen Kopf — in der näch-. sten Minute hatte es den Bach übersetzt. 1 (Fortsetzung folgt.) Daß unser Gemeindeamt im verflossenen Jahre etwas Mehreres geleistet hätte, sind wir leider zu berichten nicht in der Lage, desto mehr konnten wir jedoch von den Unterlassungssünden der Lacker Gemeindevorstehung berichten. Am meisten vernachlässigt werden die gesetzlichen Bestimmungen, welche die Vorkehrungen und Anordnungen zur Sicherheit der Person und zur Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehres auf Straßen, Brücken und Plätzen, die Gesundheitspolizei und die Handhabung der Ortspolizei zum Gegenstände haben, so daß man mit Grund behaupten kann, es existieren die Bestimmungen der 3- 2, 3 und 6 des § 28 und des § 35 des Gemeindegesetzes vom 17. Februar 1866 für den hiesigen Gemeindevorstand gar nicht. Die Straßen, Plätze und Gassen in der Stadt Lack befinden sich nämlich zur Winters- und Regenzeit in einem wahrhaft desolaten Zustande, der bei stärkerem Schneefall auch für die körperliche Sicherheit äußerst gefährlich wird. Unfern Gemeindevorstand verursacht es freilich keine Schmerzen, wenn wir zu solcher Zeit stets Gefahr laufen, uns am Glatteise auf Plätzen und in Gassen den Hals oder die Beine zu brechen oder gänzlich in den Schneemassen zu versinken, oder wenn wir endlich im Regenwetter im Kothe stecken bleiben; nach seinen bäuerlichen Anschauungen scheinen die Folgen von Schnee und Regen ein unabänderliches Mißgeschick zu sein, in welches man sich gottergeben fügen mnß! Ju sanitätspolizeilicher Richtung läßt der liebe Stadtvorstand nicht minder fünf gerade sein. Davon wissen insbesondere jene Passanten zu erzählen, welche das Malheur trifft, oft von der Kapuzinervorstadt in die Stadt wandern zu müssen. Für eine freie und sichere Passage in der Stadt zn sorgen, dies geht, scheint es, ebenfalls über den Horizont dieses Mannes; die gemauerte Brücke, welche die Stadt mit der Kapuzinervorstadt verbindet, gestaltet nur eine sehr schmale Passage, welche lebens-gefährlich wird, wenn man einem ober gar mehreren SBagen mitten auf dieser Brücke begegnet. Es ist also eine dringend gebotene Nothwen-digfeit, die schon 0st genug, doch bisher stets vergeblich betont wurde, daß an dieser Brücke ein hölzerner Steg ausschließlich für die Fußgeher angebracht werde, was gewiß ohne besondere Kosten wird bewerkstelliget werden können. s. blVur unteren Stadt führende Brücke bedarf schon dringend einer Ausbesserung, da die Passage aus derselben mit nur einigermaßen schweren Wagen schon lange nicht mehr recht geheuer ist. An Sonntagen abends wird man von den »urschen, welche die Stadt lärmend, schreiend und lauchzend durchschwärmen und sich im zumeist angeheiterten Zustande namentlich gegen die zivilen ewohner der Stadt sehr liebenswürdig benehmen, attaquiert und verhöhnt und lauft oft Gefahr, von ihnen anch noch mißhandelt zu werden. Die nächtliche Ruhe wird bis in die frühe Morgenstunde ans das empfindlichste gestört, da diese Burschen die halbe stacht in den Gassen der Stadt schreien und toben; doch dies tonchiert Herrn Mohär durchaus nicht, er liegt auf feinem nationalen Ohre, welches vielleicht gar von diesem gräulichen Gejohle und Jauchzen angeheimelt wird. Daher ist auch ein Organ der Gemeinde, welches nachts Ruhe und Ordnung schassen würde, niemals zu sehen. Sehr häufig wird man auch durch unbändiges Peitschengeknalle molestiert, was jedoch dem Herrn nu7fX0Drftinb niä)t 9iU' denn der hat sich nicht Zdint L„n0t6 "'emals darüber beklagt, vielmehr wm“"6-'16« r b,e ^m^^uchtung sorgen zum Glück unsere frommen Bischer selbst, die doch wenig-A."» die S «tuen der Heiligen und die Kapellen beleuchten wahrend sonst d.e Beleuchtung, namentlich Hauptplatze, sehr viel zu wünschen übrig läßt Begreiflich ist es daher, daß alle aufgeklärten ünd intelligenten Stadtbewohner wünschen, es möge nun eine andere Vertretung und insbesondere ein anderer Gemeindevorstand an die Spitze der Gemeinde gestellt werden, und zwar ein Man», welcher sich nicht in dem engen Gesichtskreise bäuerlicher Verhältnisse bewegt, sondern vermöge seines Bildungsgrades, seiner Freifinnigfeit und seines Gemeinsinnes fähig und würdig ist, einer der ersten Städte des Landes, einer beliebten und vielbesuchten Sommerfrische Krains vorznstehen, und welcher auch die gehörige Eignung besitzt, dieser Stadt empor« zuhelfen, die Existenz in derselben wieder zu einer für die zivile Klasse menschenwürdigeren zu machen nnd so den Aufenthalt daselbst zn einem gefuchten zu gestalten. Hat doch Lack unter den übrigen Städten Krains vorzüglich das Zeug dazu, auch ein krainisches Peiisionopolis zu werden. Unter solchen Umständen hat es uns daher auch doppelt gefreut, zu hören, es fei Herr Mohär endlich zur Einsicht gekommen, daß er nicht die nöthigen Eigenschaften besitze, um einer Stadt wie Lack ersprießlich vorzustehen, und er habe, wie wir bestimmt wissen, ganz entschieden erklärt, er nehme eine Wiederwahl zum Gemeindevorstand unter keiner Bedingung mehr an; umfo lieber werden daher die Bürger Lacks ihrem bisherigen Lordmayor die ihm schwer und lästig gewordene Bürde bereitwilligst abnehmen und nunmehr einen Mann an ihre Spitze stellen, welcher mehr Verständnis und Interesse für die Bedürfnisse einer Stadtbevölkerung bethätigen wird. Freilich hörten wir auch, es sei dem Herrn Mohär durchaus nicht Ernst mit seiner bis zum Uebcrdruß gehörten Erklärung, er wolle keinesfalls eine Wiederwahl zum Gemeindevorstand annehmen; — doch eines solchen Vorgehens, das mol nur eitel Spiegelfechterei genannt werden müßte, halten wir ihn nicht für fähig; übrigens bezweifeln wir durchaus nicht, daß sich unsere Bürger, selbst falls auch diesmal wieder Kaplan RamoveÜ fanatisch gegen die liberale Partei agitiere» wollte, bei der bevorstehenden Wahlcampagne nicht nur einen für eine Stadtbevölkerung passenden Gemeindeausschuß, sondern vor allem auch ein freisinniges, umsichtiges, thatkräftiges, dem zivilen Elemente aufrichtig zu-gethanes Stadtoberhaupt erkiesen werden. — (Der Landesausschuß für Krain) erledigte in seiner am 7. d. abgehaltenen Sitzung nachstehend bezeichnete Agenden: Für den Ban der Straße am Achaziberge bei Auersperg wurde ein Verdienstaufbesserungsbetrag von IOOO Gulden angewiesen. — Der Laudesausschuß nahm den Bericht über den durch gütliche Zahlung erzielten günstigen Erfolg der beim k. k. Reichsgerichte anhängig gemachten, fohiit nicht znr Verhandlung gelangten Klage gegen das k. k. Unterrichtsministerium wegen des dem krainifchen Rormalfchutfonbe zu leistenden Jahresaverfunis von 1293 fl. 60 kr. unter Anerkennung der dieSfälligen Thätigkeit des Vertreters der Landschaft, Herrn Dr. Robert v. Schrey, znr Kenntnis und machte das Expensar des letzteren flüssig. — Das zustimmende Gutachten des ehemaligen Landtagsabgeordneten Herrn Peter Grasseli zu der auch für Unterkrainer Weinbau- und Kellerbetrieb passenden Unterrichtsweife an der Slaper Obst- und Weinbaufchute, und die daran geknüpften Vorschläge, den Direktor der Schule zu Excursen und Wandervorträgen in die bedeutenderen Weinbaudistrikte Unterkrains zu entsenden, wurden zur Kenntnis genommen und im letzten Punkte dem Ceutralaus-schusse der Landwirthfchaftsgefellschaft in Krain zur Berücksichtigung mitgetheitt. — Dem landschaftlichen Bauamte wurde die Ausmittlung des Mobiliarbedarfes in der Irrenanstalt zu Studenz aufgetragen. — Drei Schülern an der hiesigen Husbeschlags-Lehranstalt wurden die vom Landtage bewilligten Stipendien ä 60 fl. verliehen. — Den Gemeinden Altenmarkt und Billichgraz wurde die Bewilligung zur Einhebung erhöhter Gemeinde-Umlagen er- theilt. — Dem Gesuche der hiesigen philharmonische» Gesellschaft um Auslassung des Entgeltes für die Benützung des Redontensaales zu ihren Konzerten und um Subventionierung ihrer Musikschule auS Laudesmitteln wurde im erstem Punkte, als dein landtäglichen Präliminare über die Erträgnisse deS Theatersondes widerstreitend, keine Folge gegeben ; hinsichtlich des zweiten Punkte- wird dasselbe dem Landtage mit dem Landesfondspräliminare pro 1880 vorgelegt werden. — Die ministerielle Ablehnung des vom Landesausschusse gestellten AnsinnenS auf Uebernahme der Lehrerkonferenz - Kosten in das Reichsbudget wird dem Landtage zur Kenntnis gebracht werden. — (Ernennung.) Herr Jakob Stanzer, Sekretär der Finanzdirection in Klagenfurt, wurde zum Finanzrathc und Leiter des Gebürenbemeffungs-anites in Laibach ernannt. — (St er befall.) In Raffenfuß starb am 7. d. der Pfarrer Herr M. Windischer. — (Fasching schronik.) Am Sonntag fand in den Gastlokalitäten des Hotels „Europa" das Tanzkränzchen des Arbeiter-Fortbildungsvereines statt. Die Lokalitäten waren überfüllt, die Tanzlust dauerte bis in die siebente Morgenstunde an. Der Herr Landespräsident Ritter v. Kallina beehrte die Gesellschaft mit einem kurzen Besuche. — Im Verlaufe des Faschings werden im landschaftlichen Theater drei Maskenbälle abgehalten werden, der erste am Sonntag den 16. d. M.; der zweite am Faschings-Sonntag und der dritte am Faschings-Dienstag. — (Gefundene Sachen.) Getegenheitlich des in den Lokalitäten der hiesigen alten Schießstätte abgehaltenen Feuerwehrkränzchens wurden mehrere Gegenstände, als Fächer u. a., in den genannten Lokalitäten zurückgelassen und aufgefunden. Die Eigentümer dieser Gegenstände wollen ihre Ansprüche im Centraldepot der hiesigen Feuerwehr (im hierstädtifche» Rathanse) geltend machen. — (Offertverhandlung ) Zur Hint-angebung der Bautischler-, Schlosser-, Glaser- und Anstreicherarbeiten in der neuen Irrenanstalt zu Studenz wird die Offertverhandlung am 26. Februar l. I. beim krainifchen Landesausschusse stattfinden. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Die an der technischen Hochschule in Graz bestehende Freitisch-Stiftung, an der auch Studierende aus Krain theitnehmen, verrechnete im Jahre 1878 an Einnahmen 1455 fl. 33 kr. und an Ausgaben 1090 fl., unter letzteren steht die Post mit 1085 fl. für Freitische an Studierende. Die Landesvertre-tnug von Krain spendete einen Betrag von 50 fl. — An der Agramer Universität befinden sich derzeit 355 Studierende, darunter viele aus Bosnien. — Der steiermärkische Volksbildungsverein zählt 2069 Mitglieder, und besitzt derselbe nach Bericht der Grazer „Tagespost" eine aus 2538 Bänden und 347 Heften bestehende Bibliothek. — Der Stadt-verschönerungsverein in Graz besteht ans 791 Mitgliedern, nnd verrechnete derselbe im vorigen Jahre eine Geldeinnahme von 7370 fl. — Handelskammer-rath Devide und Sekretär Kresic sind von Agram nach Pest abgereist, um der dortigen Direetion der österreichisch-ungarischen Bank eine Repräsentation wegen der Agramer Filialdotation zu überreichen. Der Sisseker Handelsstand entsendete zwei seiner Mitglieder nach Pest, um zu erwirken, daß eine halbe Million für den Eseompte als Dotation für den Sisseker Platz reserviert werde. — (Pontebabahn.) Die „Unione" in Mailand meldet, daß die italienische Regierung aus dringendes Ansuchen der Handelskammern von Venedig und Udine den Befehl ertheilt hat, keine Auslagen zu scheuen und mit der größten Hast den Ausbau der italienischen Strecke der Pontebabahn zu betreiben, damit die Eröffnung derselben zu gleicher Zeit (1. Juni) mit der österreichischen Strecke erfolgen könne. — (Für die Jstrianer Bahn) beantragt der Budgetausschuß des Abgeordnetenhauses pro 1879 folgende Ansätze: Einnahmen 120,000 fl.; gaben: Pauschalvergütung an die Südbahn 275,000 Gulden, Vergütungen für Mehrleistung im Zugsverkehr 22,400 fl., für Bahnerhaltung 90,000 fl.; an außerordentlichen Ausgaben: Einrichtung eines Haltepunktes zu Galisauo zwischen den Stationen Pola und Dignano 1500 fl., Finalisierung der Grundeinlösung 6000 fl., Banconsolidiernngs-Arbeiten 4000 fl. Die Post: Einrichtung der Station Pinguente für den Frachtenverkehr, dann Herstellung einer Drehscheibe daselbst, eventuell in Rozzo, mit 12,000fl., wird zur Streichung beantragt. — (Ein heftiger Erdstoß) wurde heute nachmittags um 2 Uhr 40 Minuten in Laibach und auch in Schischka verspürt. — (Als Rarität) wird uns soeben aus Schischka ein lebender Maikäfer eingesendet, deren bereits sehr viele vorhanden sind. — (Hausfrauen) empfehlen wir beim Waschen feiner, weißer, wollener Tücher folgenden in der „N. fr. Pr," angedeuteten Vorgang: „Man nimmt Seifenwurzeln, schneidet und kocht sie mit Regenwasser. In dieser Brühe, die man gut lauwarm anwendet, werden die Tücher oder andere wollene Gegenstände gewaschen. Zu einem Liter Wasser wird ein Loth Seifenwurzeln genommen. Die Tücher, besonders die gestrickten, werden in der Wäsche schön weiß, nicht gelb wie von Seife, und gehen nicht ein. Das Loth Seifenwurzeln wird 3 Kreuzer, in der Apotheke viilleicht etwas mehr kosten. Auf diese Weise lassen sich alle feinen Zeuge, selbst Seide, sehr schön waschen. Die Seisenwnrzel ist ein vorzügliches Toilettenmittel, da sie nicht, wie die meisten Seifen, die Haut angreift. Die volkswirthschaftliche Nothlage. (Fortsetzung.) Wo stecken aber jene 50 Millionen? Sind sie aus der Welt verschwunden? Keineswegs; aber sie schleichen so träge einher, finden auf ihrem Wege so viele Hindernisse in Sparkassen und Feuerseste», werden in der Hand des Bürgers so oft umgedreht vor der Ausgabe, daß sie zu einem Kreisläufe doppelt so viel Zeit brauchen als früher. Die Verlangsamung des Ganges der Umlaussmittcl wirkt eben genau so wie eine Verminderung derselben. Wenn zwei Millionen üOmal in einer gegebenen Zeit cireulieren, so machen sie nicht mehr Wirkung als eine Million, die lOOmal circuliert. Durch diese Verlangsamung des Geldumlaufes erleiden nun auch sämmtliche wirkliche Werthe eine empfindliche Entwerthnng. Was ist eine Geschäftseinrichtung werth, für die es keine Verwendung gibt, was eine Fabrik, deren Maschinen zum Stillstand verdammt sind? Und dazu verschlingen die Maschinen und die Gebäude unausgesetzt bedeutende Zinsen, da sie ja zum Theile in den Maschen des Kreditnetzes hängen. Auch die Wohnhäuser verzehren riesige Summen an Zinsen, obgleich in den letzten Jahren in Wien allein über 10,000 Wohnungen leer standen und die Zinsrückstände außerdem ganz horrende Summen betragen mögen. Vor 1873 aber herrschte Wohnungsmangel; man schränkte sich damals auch bezüglich der Wohnung weniger ein. Es ist einleuchtend, daß infolge der geschilderten Verhältnisse nicht blos die Arbeiter, auch die Klein-, Mittel- und Grvßgcwerbetreibenden, ja selbst die Hausherren ihre Bedürfnisse, also den Einkauf von Waren, einschränken müssen. Ueberall und immer stoßen wir mithin [auf die Abnahme des Warenabsatzes, ohne bisher einen Ausweg aus diesem Labyrinthe, dessen Wege alle zu dem gleichen Punkte zurückführen, zu entdecken. Eine Ausnahme von der allgemeinen Regel des Preisrückganges dürfen wir jedoch nicht unerwähnt lassen. ES sind dies die Preise der unentbehrlichsten Lebensmittel: die Bäcker und Fleischhauer haben es prächtig verstanden, trotz des ungeheuren Rückganges aller ändern Geschäfte ihre Preise in fast gleicher Höhe wie früher zu erhalten. Aber diese Ausnahme findet ihre ungezwungene Erklärung in dem Umstande, daß erstens sowol die Bäcker als Fleischhauer durch die Natur ihrer Waren an der Aufstapelung großer Vorräthe unbedingt verhindert sind, daß sie somit stets dem täglichen Bedarse sich anpasscn müssen, und daß ferner auch in den schlechtesten Zeiten der Absatz ihrer Erzeugnisse zwar abnehmen, aber nie ganz stocken kann. Es ist nicht zu leugnen, daß hiedurch für die übrigen Geschäfte die Lage noch verschlimmert wird, indem die Fleischhauer und Bäcker einen großen Theil der verbliebenen Kaufkraft des Publikums für sich in Anspruch nehmen. (Fortsetzung folgt.) Witterung. Laibach, 12. Februar. Herrlicher, warmer Tag, Sonnenschein, die Alpen klar, Schneeglöckchen in vollster Blüte, schwacher Ost. Nach-mittags 2 Uhr 42 Minuten starkes Erdbeben, mehrere Sekunden andauernd. Wärme morgens 7 Uhr + 60", nachmittags 2 Uhr + 106" C. (1878 + 29“; 1877 + 8 7“ C.) Barometer im Steigen, 72236 mm. Das gestrige Tagesmittel der Temperatur + 8 4°, um 8-8° über dem Normale; der gestrige Niederschlag 12 70 mm. Regen. Angekommene Fremde am 11. Februar. Hotel Stadt Wien. Felder, Ingenieur, Radichovich, Reis., und Süß, Kfm., Wien. —-Wolf, Kfm., Haida. Hotel Elefant. Plankensteiner, Pola. — Zencavich B. und Zencavich F., Bolosca. — Tomc, Private, Wien. Schambach, Stromaufseher, Cates. — Kirsten, Kaufm., Leipzig. Baierifcher Hof. Bremsak s. Familie, Stein. — Spe-ranzon, Pferdehändler, Trevifo. Kaiser von Oesterreich. Kliner, k. k. Prakticant, Krain. — Roth, Akademiker, Nafsenfuh. — Schweriner, Triest. Mohren. Zlate, Oberkrain. — Mauz, Laibach. Berstorbene. Den 11. Februar. Ursula Saduikar, Privatens^ Witwe, 80 I., Petersstrahe Nr. 40, Altersschwäche. Im Zivilfpitale vom 26. bis inclusive 31. Jänner. Am 26.: Elisabeth Jauh, Inwohnerin, 50 I., Wassersucht. — Am 27.: Carl Juvan, Schuhmacher, 56 Jahre, Rippenfellentzündung ; Sebastian Bajt, Inwohner, 70 I., sterbend überbracht; Hedwig Roth, Beamtenswaife, 26 I, Brightische Krankheit; Johann Zavasnik, Inwohner, 27 I., Banchkrebs. — Am 28.: Agnes Alik, Inwohnerin, 60 I., Lungenödem; Martin isvigel, Inwohner, 60 I., Lungen» emphysem. — Am 29.: Johann Simsek, Schuhmacher, 25 I., Lungentuberkulose. — Am 30.: Maria Dimnik, Zigarrensabriks-Arbeitcrin, 28 Jahre, Lungentuberkulose; Matthäus Koschak, Jnstitutsarmer, 82 I., Altersschwäche. Gedenktafel über die am 15. Februar 1 8 79 ftattfindenden Licitationen. 2. Feilb., Gliha'sche Real., St. Marein, BG. Laibach. — 2. Feilb., Änzii'sche Real., St. Marein, BG. Laibach. — 2. Feilb., Mehle'sche Real., Grdb. ad Gutenseld, BG. Laibach. — 2. Feilb., .filemeniii'sche Real., Selo, BG. Möttling. — 2. Feilb., Jakotiiid’fdje Real., Cerkvise, BG. Möttling. — 2. Feilb, Malesic'sche Real, Radoviz, BG. Möttling. — Reass 1. Feilb., Obcrstar'sche Real., Jur-joviz, BG. Reisniz. — Reass. 3. Feilb., Fink'sche Real., Grdb. ad St. Kanzian, BG. Laibach. — Reass. 1. Feilb., Posega'fche Real., ©traue, BG. Senosetsch. — 1. Feilb., Rat'jche Real., Podreber, BG. Stein. — 1. Feilb., Mi- kolid’sche Real., Travnik, BG. Reisniz. — 3. Feilb., Ko- vafie’schc Real., Globelj, BG. Reisniz. — 3. Feilb., Mi- helic'sche Real., Soderschiz, BG. Reisniz — 3. Feilb., Knaus'sche Real., Gora, BG. Rcifniz. — 3. Feilb., Mer» har'sche Real., Niederdors, BG. Reisniz. — 3. Feilb, Ko° fec’sche Real., Seniiica, BG. Laibach. — 2. Feilb., Pot» katsche Real., Razguri, BG. Wippach. — 2. Feilb., Udo« üii’schc Real., Seuze, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Mar» koucic'sche Real., Bukuje, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Novak'sche Real., Kleiuratschua, BG. Laibach. — 2. Feilb., Tratnik'sche Real., Kleinmlatschen, BG. Laibach. — 2. Feilb., Gregoriu'jchc Real, Grdb. ad Lustthal, BG. Laibach. — — 1. Feilb., Kralj'sche Real., Podtabor, BG. Reisniz. — — 1. Feilb., Maluar'schc Real., Hudikonc, BG. Reisniz. -■ Reass. 3. Feilb., Lefar'scher Real., Soderschiz, BG. Neif-niz. — 3. Feilb., Zgur'fche Real, Podraga, BG. Wippach. — Neuerliche 3. Feilb. Drobuii'fcher Real., Perovo, BG. Großlafchiz. Theater. Heute (gerader Tag): Flotte Bursche. Operette in 1 Act von I. Braun. Musik von Fr. v. Suppt. Hierauf: Eine gebildete Köchin. Posse mit Gesang in 1 Act von Anton Bittner. Musik vom Kapellmeister A. $)(. Storch. Zum Schluffe: Die Schwäbin. Lustspiel in 1 Act von I. F. Castelli. Telegramm. London, 11. Februar. Das Bureau „Reuter" meldet vom Cap, 27. Jänner: Die englische Co« lonne, aus einem Theile des 24. Regimentes, 600 Eingebornen und einer Batterie bestehend, wurde mit schrecklichem Verluste von ‘20,000 Zulus geschlagen. Ein Lebensmittelconvoi, bestehend aus 102 Waggons und 1000 Rindern, dann 2 Kanonen, 400 Granaten, 1000 Gewehre, zahlreiche Munition, ungeheure Quantitäten Vorräthe und die Fahne des 24. Regiments fielen in Feindeshand. Die Schlacht fand beim Fluß Tugela statt. 5000 Zulus wurden getödtet, die englische Colonne aufgerieben. Der britische Verlust beträgt 5<>0 Mann, 60 Offiziere an Todten. Natal ist ernstlich bedroht. Der Generalgouverneur vom Cap verlangte Verstärkungen aus England. arl S. Till empfiehlt fein reiches Lager von Geschäfts- und Notizbüchern, Schulrequisiten, Schreib- und Zeichenmaterialien, Farbenkästchen von 2 kr. bis 15 fl. Abonnement auf alle Zeitschriften und Lieserungswerke, Annahme von Bestellungen auf Vifitkarten, Monogrammpapiere und Jnitialien. Das Neueste in Cotillon-orden. Sämmtliche «och vorriithige Kalender 1879 z» bedeuten» ermäßigte» Preisen. (83) 8—3 Wiener Börse vom 11. Februar. flkkgtmeine Sleals-(rfiufil. Papierrente .... Silberrente .... Goldreme............ StaatSlose, 1839. . h 1854. . * 1860. . 1860(5tcl) 1864. . > Orunäentkastungr- Obtigationen. Galizien............ Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . Ungarn ............. Geld 62 — 63 20 7510 290 — 108 50 115 — 125*25 145 25 Ware 62-10 63 30 75-20 300 — 109 115 25 125*50 145*50 Hadere öffentfidie ünleben. Donau-Regul.-Lose . ttng. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . üditn v. üanfccn. Kreditanstalt s.H.u.G. LScompte-Gcs.,n.ö. Nationalbank. . . . 85-60 75-25 75*50 80-50 104 80-75 91* ‘.*20— 791 — Aetien v. Transport Unternehmungen. Msöld-Babn.......... Donau - Dampfschiff. iLlisabeth-Westbahn ^erdinands-Nordb. Kranz-Ioseph-Bahn . Galiz. Sarl-^udwigv. Lemberg = Ezernowitz r'lovd-Gesellschaft . 76*25 76 25 81 25 104*50 81 — 91 25 220 25 792 116-25 497 -161*25 2055 220 25! 220 50 121*— 121*50 .|ö74*— 575*— 116 75 498 -161 75 2060 129*50 Nordwestbahn .... Rudolfs-Bahn . . . StaatSbahn .... Südbahn............. Ung. Nordostbahn . Pfandbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold........... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- f)rioritäig-®6Iig. Elisabethbahn, i.(£ut. Ferd.-Nordb. i. Silber Franz-Ioseph-Bahn. GaUz.K-Ludwigb.l.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn StaatSbahn, l. (5m. Südbahn ä 3 Per». ä 5 * . Dcivatkose. Kreditlose.......... Rudolfsstiftung. . . Geld 111 50 117— 245 75 66— 116— 110 25 96-50 100 25 9650 Devisen. Ware 112— 117*50 246*25 66 25 116*50 110*75 96-75 100 4« 95*75 92 50 104 50 86 50 100 -85-80 63 161— 110*50 99- 161*5# 15 75 116 70 (Betdforten. Dukaten.................5-54 20 Francs..............9*32 100 d. Reichsmark . .|57*55 Silber ......... 92 75 104*75 86*75 100 50 86 — 63 25 161*25 110-75 99*25 161*75 16— 116*80 15-56 9 321/a 57 60 100-—I ico*—• Telegrafischer Kursbericht am 12. Februar. Papier-Rente 62'15. — Silber-Rente 63 20. — Gold-Rente 75—. — 1860er Staats-Anlehen 114 80. — Bank-aetien 790. — Kreditactien 221’—. — London 116 75. — Silber 100.—. — K. k. Münzdukaten 5-56. — 20-FrancS-Stücke 9 32. — 100 Reichsmark 57 55. ®ntfk von Jfl. ». Kleinmayr & Fed Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Keboction verantwortlich: Franz Müller.