PrSrmmerattons-Preise: Fllr Laibach: Sanzjithrij; ... 8 fl 40 It. Halbjiihrig ... 4 „ 20 „ LierteljShrig . . 2 „ 10 „ Monaltich 70 „ Mil d r r Post: Sanzjiihng. . . 11 fl. — fr. Halbjiihrig ... 5 „ 60 „ Lierteljiihrig . 2 „ 75 „ gilt Zustellung in« HauS viet-trljLhrig 26 fr., moimtl. 9 ft. Einzelnk giummttn 6 ft. Lailmcher Nebortton: Bahnhosgaffk lit. 134. «r»editiou- & 3nferelee» Bureau: Songretzpl-k Sir. 81 (Buch» hanblunft von Jgn. v. 8Ieis» mayl & Fed. Bamberg.) Jnserttonsprktfr: gUr die einfpattig? Pttituilt i 4 fr., bei zwrim^liger Bin* toalinng a 7 fr., t reimoligt* L 10 fr. Snfrrtioneflempel iebclnwl 30 fr. Bei gtdhkteii 3nferottn oak ilftertr Einschallmig rntfpm chcndrt Raba t. Anonyme Mitlheiluugkn meittn nicht bervckfittiql Manuscriple tiidtt zurlickgesendet. Nr. 31. Freitag. 7. Februar 1873. — Morgen: Johann v. M. fl Zahrgang. Die religiose Rcsormbewegung tit der Schweiz. Die Schweiz mil der wenig vorgeschrittenen BevLlkerung der Urcantone hot von jeher ber ultra-montanen Reaction einen gceipeten Soben fur pnflcre Zettelungen, fur die Niederhaltung der freiheitlichen Regungen itn Volke unti Erstickuug jedes geistigen Aufichwunges. Glcich nach dem Sturze des ersten napoleonijchen KaiserreichcS such-ten die katholischen Cantone die ailgemeine Berwir-rung zu ihrem Vortheile auSzubeuien und verfolglen bonn ihre Plane mil hartnackiger Conseqaen; biS auf unfcrc Tage. Vor allem wurden die Jesuiteu toieber ins Land geschmuqgelt, der papsiliche Nun-tius mil ausgebchnlen Vollmachten ousgeftaitct, bas Land in mehrere klcinere Bisthiimer zersplittert, die keinem Metropolitanverbande, sondern der papst-lichen Gewalt uniniltelbar unterstellt wurden. Ge« gen die frechen Uebcrcjriffc der Hierarchic sahen sich daher schon vor 1830 mchrete Canionalreqie-runflm zum Widerstande ge;mungen. Ende 1833 versammellen sich die Abgesandfen der baseler Dio-cesanstandc (auher Aug) — bestehend aus Vertre-tcrn der katholischen Bevolkerung der Cantone Solo-thurn, Aargau, Bern, Thurgau, Luzern und Ba^ sellandsckast — und St. Gallens zu Baden, um zur Herstellung eines Melropolitanverbandes, zur Aufrechthaltung der Rechte deS EpiskopatS, foroie zur Griindung eines gemeinsamen schweizerischeu Staatskirchenrechts Einleilung zu treffen. Diese bobcncr Conferen;beschlusse veranlahlen jedoch lang-wicrige Streiiigkeiten. Ein pSpstlicheS Kreisschrei-ben vom 17. Mai 1835 verdammle dieselben „als falsch, verwegen und.irrig, die Rechte des heiligen StuhleS schmalernd, die Regierung der Kirche und ihre gvttliche Einrichtung umslurzend, bas Kirchen-aint ber weltlichen Gewalt unterwerfend, aus schon vcrbammlen Lehren fjergeleilet, auf Kctzereien hin-zielen^ und schismalisch." Einige theilnehmende Stcinde lichen sich einschuchiern, und kein Mittel ward versaumt, um iibcrall die katholische Bevol-kerung in Garung zu bringtn. Einige tumnltuarische Ausirilte im bcrnischen Jura, sowie in den^ katholischen Freiamtern des Aargau wurben burch baS Erscheinen von Truppen leicht nntcrdruckt; allein in ber HaUptsache blicb ber hierarchischen Partei, bie sich wieder als Macht fiihlen lernte, der Sieg. Eine weitere Unterstiitzung fand diese Partei im reformierten Canton Zurich durch die Ummal-zung do in 0. Sept. 183'.*. Den Borwand hierzu gad die Berufung von Dav. Strauh, Verfafser bets »Leben Jcsu," auf den Lehrstuhl der Dogmatik an die zurcher Hcchschule. Der Ruf der ReligionSge-fahr wurde darob von den sogenannten Conserva-tiven angestimint und die Masse in Garung ge-setzt. Der grohe Rath des Cantons fahie den Be-schluh, dah Slrauh entfernt bleiben solle, aber die Haupter der Bewegung blieben gleichwohl in feind-leliger Stellung gegen die Behorden unb benntzten ein falscheS Geriicht vom (Si atjcht eidgenSssischrr Truppen in ben Canton, um v , cn Hausen empSr-ter Bauern in die Stadt zu werfen, bit Regierung zu stiirzen unb sich selbi't an deren Slelle zu,etzen. Das war nun das Signal zu einer Reihe von Um-walzungen und revolutionaren Versuchen der Ultra-mon'anen, wie in Tessin 1839, Aargau 1840, in Wallis 1840 unb 1844, in Gens 1842, 43 unb 4(5, in Luzern 1844 hnb 1845, in Waadt 1845. Ueberall war es die hierarchische Partei, die mil ihren seitdem gesammelten Mitteln angriffSweist hervortrat. In Berbindung niit den nicbrigftcn Ele« menten unb Jnstincten im Volke wurden in mehre-ren Cantonen con der hierarchischen Parki die Ber-fassungen umgestaltet die neuen Entwurfe dem Papste vvrgelegt, bem Siaate bas Placet in Kir. chensachen entzogen, bas Cantonsbiirgerrecht forton nur an Romisch-Katholische ertheilt, auSschlietz. lich ber katholischen Religion tin Ssfentlicher CultuS gestattet. Selbst der katholische Borort L»« zern hatte sich giinzlich ultramontanen Einfliissen preiSgegeben.Tausenbe von Fluchtlingen vberschwemm-ten bie Nachbarcantone und baten um Hilfe gegen bie heimische Unterbriickung. DaS mutzte endlich zu cigtr blutigen Entschei-bung fuhrcn. Schon im Jahre 1843 hatte bie suitenparlei es burchgesetzt, dah bie Cantone Luzern, Freiburg, Zug unb bie Urcantonc Schwyz, Uri unb Unterwatben burch bie Conferenz im Bade Rothen zu einem Sonb er bunbe zusammcntra- Ieuilleton. Gaukler unb Taschenspieler. vSchtuS.) <56 enthalten ferner bie Memoiren bed Kaisers Johangir (pp. 99, 102) die betaillierte Beschrei-bung der autzcrov-demlichen Leistungen sieben benga-lischer Gaukler. Ucbcr zwei derselben heiht es: 9) Sie siihrteu einen Maim- vor, dem fie Glicb bei Glieb auseiiianber schnitten, so dah selbst der Kopf vom Rumps gettennt wurde. Sie warfen diese ein-zelnen Korpertheile auf den Fuhboden und lichen sie daselbst cine zeitlang liegen. Dann breiteten sie ein Lakeu dariiber aus und einer ber Leute begab sich zugleich mit unter dasselbe. Schon nach wenigen Minuten kam er wieder barunter hervor unb mit ihm voli Gesundheit unb Leben das focben vor un-fern Augen in Stiicke geschnittene Menschengebilbe. Alsbann brachten bie Gaukler eine Kette, schlenberten das eine Cube berselben hoch in bie Luft, wo es hongen blicb wie an irgcnd etwas da oben defestigt. Dann holten sie cincii Hunb, fOhrten ihn an baS untcrc Enbe der Kette unb biefer rannte fofort an berselben hinauf unb vcrschwand rasch unfcrn Blicken. Sbenfo ein Wildschwein, ein Panter, tin LSwc unb tin Tigrr. Endlich zogcn fie bie Kette au» der Hohe herunler und packten sie in einen Sack. Seiner unter uns aber vermochtc zu enibecten, auf welche Weise das mysteriose Verschwinden jener Thiere in der Luft bewerkstelligt warden war. Wir enthalten uns selbstverstandlich jedes Com-mentarS zu so befremdlichen Angaben unb brauchen faatn noch hinznzufugen, bah bie Quellen, aus wel-chen sie hervorgingcn, keine unlauteren smb. Weim Sachen wie biese heutzutage faum noch vorkommen biirsten, so btcibt bas Legerbemaine (die Handfertigkeii) inbischer Gaukler unb Taschenspieler noch immcr bas bewunbernsivertheste. Zahlreiche Reifcnbc beschreiben bacon interessante Proben, so z. B. Sir James Emerson Teiment in seinem Werke fiber Ceylon. Was Egypten anbetrifft, so sei hur noch einer schr mcrkwurdigcn Broschiire gedacht, die 1841 in nur 25 Exemplarcn zu Paris gedruckt wurde unb welche ben Titel sfihrt: „Ee-cherches sur ce qu’il s’est conserve dans l’Egypte moderne de la science des ancieus magiciens.*1 Der Verfafser biefer klcincn Schrift ist ber Graf Leon be Ladorbc. Mitglieb bes Institutes, ein auS-gezeichneter Gelehrter, welcher in Egypten Zcugc einer Anzahl fthr mcrtwfirbiger Leistungen auf bie* fern Gebiete roar, unb welchem eS gclang, bis zu einem gcroiffen Grade in biefclbcn eingetreiht ju rocrben. Wir geben hier zum Schlusfe seine eige« neu Worte: „Auf meincnt Schiffe machte ich zwt Experimente, bit vollstiinbig gelangen, unb welche mir 2>it grohtt Bewunderung meiner Matrostn er» warbrn. In Altxandritn beschasiigte ich mich plan-mahiger mit diesen Dingen, fest uberzeugt, b»6 ich auf tine folche Entfcrnung hin (von Cairo) ein Sin* cersliindnis dcS MagicrS, welcher mir fein UBiffen fitr 30 spanische Piaster oerfauft hatle, mit ben Kindern, deren ich beburfte, nicht zu furchten HSttr. Um inbeffen in biesem Punkte ganz sichtr zu (tin, fuchte ich diese nur in den eutlegenslen Quaititren unb gcrabt um bit £eit, wo sie baselbst vom Lanbt her eintreffen. Ich erhielt fiberrajdhenbe Enthullun. gen, bie fammtlich ein Geprage con OriginalittU zeigten, auherorbentlicher als es bos einer abftracteu Wahrhcit gcw.sen ware. Einmal z. B. lieh ich Lorb Proubhot erscheinen, welcher in Cairo lebtc, °ls bas Kinb, welcheS fein Coftum schr gcnau be* fdjrieb, plvtzlich fagle: Das ist ja brvllig, er Hal einen filbernen Sttbel. Run war aber Lorb Proubhot damalS ganz sichtr ber einzige Mann in Egypten, ber einen SSbel mit filbemcr Scheibe trug!" Doch genug fur dieses mat. Unsere »Pro-f css oren" mčgen begreifcn, bah ts anf bem Gebiete •hrer Kunst noch viele Dinge gab unb gibt, ooo roelchtn sich ihre Weisheit nichtS triiumcn liiht. (Wefer-Ztg.) ten. welchem bald auch Wallis beitrat. Die Bestim-mungen dieses SondervettrageS, wonach bet einem Angriffe bet undent Stite tin KriegSrath die oberste Leitung iibernehmen folltt, standen mit einigen Ar-tileln bet Bundesakte. mehr noch mit betn Geiste bet schweizer Confederation selbst im grellen Wi-derspruche. Darum ward auf der schweizer Tagsa-tzung die Auflofung deS SonderbundeS uub die AuS-weisung der Jesuiten auegesprochen und eine Proclamation an daS Volk gčrichtet. Als diese sowie bit Absenduug von Bundescommissaren wirkungslos geblieben, versammelte die Tagsatznng cine Armee von 50,000 Mann, die bald auf 100,000 erhiiht wurde, unter dem Oberbefehl DufourS und befchlotz (4. Nov. 1846) die Vollziehnng ihres Dccretes Lurch Waffengewalt. Die 7 Sonderbundscantom ihrerfeits boten eine rcgulare Armee von 30,000 Mann auf, tzie von einem Landsturm von 47,000 Mann unter-stiitzt werden folltc. Im ganzen standen fich infolge der Jefuitenhetze und d-S hierarchischen Uebermuthes 200,000 Mann gegeniiber. Autzer den Uebergriffen deS Jtfuitismus betheiligte fich fortwahrend die Politik der Grotzmachtc, mit Ausnahme EnglaudS, an ben innern Angelegenheiten der Schweiz auf eine die Selbstlrndigkeil der Eidgenosienschafl gefahrdende und den Unabhangigkeitsfinn deS LolkeS tief verle-tzende Weife; Oesterreich und Preutzen, damals auf ben Gipfelpunkte der Reaction, naturlich zugunsten der Jesuiten- und Sonderbundspolitik. Dessenun-geachtet wurden die Sonderbundstruppcn uberall ge-Uurseu, und nach der cntscheibenben Schlacht bet Gislikon (23. Nov.) ergriffen der Kriegsrath deS Sonderbunds, die Regieruug von Luzern und die Jesuiten die Flucht. Bald darauf uuterwarfen fich Unterwalden, Uri, Schwyz und Wallis. Nach betn Elntritte der Februarrevolution von 1848 und der grotzcn eu.ropaischcii Bcwcgung in ihrem Gesolge bekamen die Machte zu Hause genug zu schaffen, und die Note vom 22. Ianner 1848, welche an die Cibgenossenschaft die freche Zumuthung stellte, die besetzten Sonderbundscantone zu rSumen und Vet-Lnderungen in der Bundesakte nur mit Cinwilli-gung alter Cantone vorzunchmen, war gegenstandS-los gewvrden. Die Schweiz, mit einem Schlage aller Gefahren und Bedrohungen von auhen ledig, tonnte ruhig an das Werk ihrer politischen Wieder-geburt gehen. (Schlutz folgt.) PoUtische Rundschau. Laibach, 7. Februar. Inland Die VerzSgerung der Einbringung bet Wahlreform ist auf bie Unterhandlungen mit ben Polen zuruckzufuhreu; biefelbe besitzt ubrigenS bie vollste Billigung des Kaisers. Darum wird beteits tibet die gceignetste Form bet Erledigung bet Votloge debattiert. Dr. Hetbft wird *— so heiht eS — einen Antrag stellen, der auf eine I'lrt En dloo-Annahme des EntwurfeS hinauslauft und nach officibfet Ausicht kaum auf Schwierigkeiten stohen diirfte. ES soll namlich den Inlentioncn her vrtfassungStreuen Abgeordneten entsprechen, jeder De« tatldiscussion auS betn SBege zu gehen. urn nicht wieder etnt enblose Reihe von Einsprnchen bei der Feststellung ber Wahlbezirke hervorzurusen. Ueberall in bet Monarchic ist ber KleruS demltht, den cjechifchen Petitionssturm gegen bit Withlreform zu copieren; menwurdigerweise weiSt geredc in ber fefteften Burg ber Schwarzen, tn Tirol, baS geistlichk Agitationsgefchaft gar (eine Crfolge auf. Nicht einmal ein bischen Unter-schrtftenfSlfchung hat man dort zustande gebracht. Die Urfache hat neulich ber „PolkSfreund" ver-rathen, als tt fiber bie absolute Apathie ber ®a uern gegeniiber bem „MSrtyrerthum" btr Geistlichen klagte. UeberdieS haben sich brti tirolrr Reichs-rathS Abgeordnete bem Strike nicht angeschloffen. Baton Ftdrigotti nimrnt frinen Sitz tin, Probst Degata hat bei (5roffn ung btr Session unb ber Ibg. Bertagnoli am 4. b. feln Busbltlben entschulbigt. Ueberhaupt scheint der vom KleruS utttcrnontmene Versuch, die deutsche Bauernjchaft der Monarchie ins czechifche Lager zu preffen, nicht mehr recht zu gelingen. Wie cS urn die „deutschen" Katholiken Bohmens beslellt ist, die, in det.„katholifchen Ref-soutce" Prags ihren Sammelpunkt, im Grafen Schonborn ihr Haupt ftndend, angeblich in nnge-heurer Zahl auf czechifcher Scite stehen, das ergibt ein prager Brief des „Baterland", welcher constatiert, dah die Protokolle uber die Verhandlungen der Res-fource ausschliehlich i» czechischer Sprache verlesen werden. Sonach find die „Millionen deutscher Katholiken nut ein paat Dutzend als Deutsche mas-kiette Czechen. Ausland. Im p t e u tz i s ch e n Abgeordneten-hause fand die dritte Lefung der auf die kirchliche Frage bezuglichen Abandernng der Artikel 15 und 18 statt. Die Discussion hat wesentlich dazu bei* gctragen, in daS Verhaltnis zwifchen Kirche und Saat Klarheit zu bringen. Die Ultramontanen bertefctt sich auf den Satz: „Ueber die Seelen lafsct nicmand regterett als Gott allein." Die Liberalen eiitgegtieten, datz die prenhische Verfaffung hoher stehen tnusse als das Recht des PapfteS. Man wiffe, dah die Vertreter des Ullratnontanismus sich stets als die wahren Katholiken hingestellt, den Ka-lholicismus mit dem Ultramonlanismns identificiert und iedett Angriff auf die Trager deS Ultramon-tamsmus flir einen Angriff ° gegen die katholische Kirche attsgegebett haben. Diese Takik ist so alt wie der Ultramontanismus uberhaupt, abet eben so hat es in der rein kathslischen Welt nie an jolchen gefehtt, die diese Vermischung von Ultramontanismus und KatholiciSmnS als unberechtigt ansahen. Der alte, ftiedliche Katholicismus bekannte sich auch zur „Autoritat der Kirche", er glaubte auch an die verheihene Zukunft, da „ei» Hirt und eine eine Httde" setu werde, und erblickie auch an ber Spitze dieser Hetde als Gesammtprimas den Bischos von Rom; abet er glaubte nicht, dah er als (Še-wiffensbefchwerde empfindrn musse, roetm ber Staat nicht mit weltlichen Mitteln, gleichsam als Schafer-huttd, die Individuen zum Beharren in ber Kirche oder zum Wiedereintritte nothigen, wenn vielmehr ber Staat sich auf ben Virchow'fchen Slandpunkt der Religvnsfreiheit sttlltn solite. Der alte, fried-lithe Katholicismus hat mehr teligiosen Glauben, aber weniger polilische Ranfesucht unb weltliche Herrschaft als ber jefuitifche Katholicismus, ber seine Confession im Syllabus niedergelegt hat unb im ©runde auf biefen mehr halt, als auf baS aposto-lifche Glaubensbekenntnis l Bekanntlich sicglen die Liberalen mit grotzet Majoritat, und so kann es taunt einem Zweifel unterliegen, datz die Falk'fchen Gesetze auch die Zustimmung des Herrenhauses finben wetben. Die pteutzifchenBischofe haben nun auch, wie ber evangelifche Obetkitchentath, ihren Protest gegen die kirchenpolitischen Vorlagett vcroffentlicht. Sie erkliiren diefelben nicht bios fiir eine Schma-lerung ber bifchoflichen und papstlichen Befugnisse, sondern als einen birectett Angriff gegen bie kathy-lische Kirche selbst. DaS umfangteiche Aktenstiick athutct den Geist der Unfehlbarkeit und be.S kirch lichen Anathemas. Das letzte Conci>.ist ber Stand-punkt, von dem aus fie die ganze moderne Gesetz-gebung unb alle Rechte beS Staates aus ben An-geln heben tniichten. Abet es with ihttcn even so-wenig helfen wie bem Obetkitchentath seine Lamen-tationen. Die ,Sptner'fcht Zeilung" bemertt ftht richtig zu bitfem Protest: »Die Verfaffung tennt nur ben Kdnig unb bie Kammern als legislative Factoren, nicht bit Bifchdfe. Niernanb im Staate hat baS Recht. gegen einen vep-fass ungsmiihigen Akt zu ptotestier en. Nimrnt sich das ein Unterhan heraus, erklart er im voraus, es werde sich einem Gesetze nicht filgen, so beweiet tine solche Anmahung nicht nut bit Noth-wendigkeit ber Gesetze, sondern berechtigt den Staat, einem solchen Verfahren roit aUt* juWssigtn Mitteln tnt0fged$»trcttti.“ Die tdmisch t Cut it beabsichtigt, bie Ab-setzung beS Bischofs von Basel unb Spren-gung des Bisthums mit der Griindung einer Diverse der llrco tt tone zu bcantworten, die bis jetzt theilweise provisorisch bent Bisthum Chur, batin wie Luzern unb Zug betn Bisthum Basel zuge-theilt waren. Cs ware bas bie solgenschwere igr« richtuiig einer ultramontanen Festnng im Herzen der Schweiz, die letzte Etape zu einem neuen Son* berbund, da unter bent Deckmantel gemeinsamer kirchlicher Organisation ber sammtlich rabenschwar-zett unb sanatischen Urcatitone sich fofort eine poli« Ache spccielle Organisation berfetben, ein zweiter Sonderbund etablicren wurde. Die Diocesan-Con-serenz eine« urschweizerischen Bisthums ware nichts anders als ein politifdjer Kriegsrath der ftinf Can-tone in zweiler Auflage. So wenig Aussichten ge-genwartig bie neuc Sonderbnndlerei hatte, der teli-givsc unb pvlitische Fanatismus setzt sich fiber die Crfvlgsberechnungen hinauS, wie man schon im Jahre 1846 gesehen hat unb ernstliche politische Wirren, die wahrschcinlich wieder nur mit Waffcu-gewalt nntcrdriickt werden kSnnten, stitnden in Aus-sicht. CS ist keine Frage, datz der Bund die neue Bisthumsfchopfung nicht acceptieren wird, cr wird sich abet vorznsehen haben, datz Rom nicht in Luzern wie in Gens mit einem fait accompli and Tageslicht tritt, daS in erstercm vicl gefahrlichcr ware, als es in letzterem war. Die oer failler Nationalverfamm-lung nahm dieser Tage das Gesetz, betreffend die Befchaftigung der Kinder in den Fa-b r i k e n , cm. Ein Amendement des Herrn Godin, welches nach betn Beispiele DentfchlaiibS, ber Schweiz unb Nordamerikas die AlterSgrenze sowohl fiir ben Schullcfuch als filr das Fembleiben von ben Fabtiken auf zwolf Jahte festfetzen wollte, wurde mit 380 gegen 211 Stimmen verworfen. Art. 3 ber Borlage besttmmt, bah Kinber tin Alter von 10 bis 12 Jahrcn nicht mehr als fechS Stun-ben taglich mit einer Pause tnnerhalb bieser Ar-beitSzcit befchaftigt werbeit bttrfcn. Herr Theophil Ronffel wiinfcht, bag bieft Bestimmung fur Kinder von 10—14 Jahren gel-ten folle, unb weist wiedetum auf das Muster ber beutfchen Gefetzgebung htn, bie zut Zeit auch schon im Clsatz zut Anwenbung komme. Man spteche, fagt ber Rebner, nur itntner von bent Cifer, mit welchem bie D eutfchett an ber Vervollkommnung ihtet Kanonen unb ihtes fonftigen Kriegsmaterial« arbciteten, aber nicht genug von der noch viel grb» tzeren Sorgfalt, mit welcher sie die „menschliche Maschine," die ja von allett Kriiften tines VolkeS die wichtigste ist, zu verbeffern fuchen; dazu dient ihnen einmal die allgemeine Schulpflicht bei einem vollkommen auf der HSHe der Zeit ftehenben Cle-mentarunterricht unb zweitens eine bie physifcht Cntwicktlung ber Jugenb fchutzenbe Gefetzgebung. Zur Tagesgeschichte. — EinslavischerJugendveteiu. Die aqnliche ,,‘Sritnner Zeitunc," flinbigt bit’ Aufliisung eine« slavijcheu Bercins mu tolgaibeit Gorlen an: ,Jm Jadrc 1870 wurdr m Loschitz tin slavischer Jugendvernn, „Dmlabina,“ gcbtlbet, bcssen ausgespro chener Zweck ui ^emcmfdjaftlid)« UnterhaUung uttb Belehrung dest-hen follte. Die Erfahrung zeigte jeboch, batz die PereinSmltglteder — auch etn 14jkhnger Rnabe fand Ausnahme — ihre Zeit mit Trlnken. Hazardspieleu unb revolulionLren, beutschfeindlichen vder hijchst unanstijndigeu Liebern zubrachlen. Die Trinkgelage bauerten bid spSt in bie Nacht, bane wurde auf btn Gasseo hie BevLlkerung beunruhigt dutch excessive- Benehmen, wobei ebenfallS Spoitlie-bet auf die Deutsche« gtsnngen wurben. Unfl liegt tine Blutnenltse solchet Lieder vor, welche jebe« a«-staydigen Menschen mil Ml erfUQen wliffen. Die Statthaltetei hat dry verein, welcher tint wqhte Pe-motalisatioqSanstatt Mr, qufgelS-t." Der englische „ Psetterpxoph^" 3onttfl Pudle, fagt Opthet: Dae Jahr 1873 wich bo« gesegnetste in bitfcm Jahrhunbert werden. Ge« tteibc in Mcngc, Wein in Ucberflnh, mchr benn im Johrc 1834 roirb eS geben. Er roeiSt onsdjeinenb wisfcnschostlich nach, dah die Aequotoriolstiirrnc de-November unb Dezember den Winter iiber ben Continent gejagt htilten, so bah Enbe Februar bie Baume blLhen unb eS keinen Frost mehr geben werbe. Qui vivrL, verrš. — LaryngoskopischeS. Auf der Abihci-lung bes Herrn Docenten Dr. Fieber im allgemeinen Spitale in Wien wird seit einiger Zeit tin von bern Borstondc ber Abtheilung angegebenes Berfahren an-gcrocnbet, welche« zum Zroecke hat, Kehlkopfgeschwitlste ohne Anwenbung schneibenber oder gliihenbcr Instrumente zu entfernen. DoSsclbc beruht auf den chemi-schen Wirkungen deS elektrischen StromeS, unb eS roitb burch biefcn in ber Geschroulst selbst ein Prozeh er-regt, welcher tin allmaligeS Absterben derselbeu ver* anlaht. E« ist bieS cine ber tiberauS zohlrcichen Arten ber medizinischen Verwerthung ber išlektrictlat, zn welcher in neuerer Zeit burch Remak unb Duchenne bie Bohn gebrochen roirb, die seitdem von einer Reihe hervorragenber Aerzte mil grotzem Glllcke verfolgt wnrde. — Die Borgia von Connecticut. (Sine entsctzliche Berbrecherin, Lydia Sherman, roegen ihrer im grohen belriebencn Giftmorde bie Borgia von Connecticut genannt, ronrbe am 11. Janner zu Nero-Haven deS MordeS schuldig befunben unb zu lebenS-lLnglicher Haft verurtheilt. Die Berurtheilte roirb als eine sehr „frommc" Person zeschildert; nach der Ur-theilSpublication legte fie cine Beichle ob, in welcher ste sich liber ihre Berbrechen mit groher Breite au«-lieh. Sie gesteht, zroei Gotten, Bier eigene Kinder aus erster Ehe, ferner einen Stiessohn unb eine Sties-tochter, roelche Kinber ihreS britten Gotten roaten, also im ganzen acht Personen vergiftet zu habeu. Zwei andere ihrer Kinder unb ihr dritter Gatte sind eden. fall« einc« geheimniSvollen Sobe« gestorben; die Sherman leugnet aber, an biefcn Todessallen schuld zu fein. Jndessen geniigen die von ihr gestandenen Ver-brechen, urn sie zu eincm fettenen Scheusal zu stem-peln. Local- unb Provinzial-Angelegenhejten. Ortgtual-Lorrespoudevz. Lustthal, 2. Februar. (Eine Gemeinde unb ihr ©eelenhirte. Schluh) Ucberhaupt behandelt ber Herr Psarrer seine Pfarrkinder mit ausgesuchter Grobheit unb Brutalitat. Hat man ein Anliegen unb naht sich ihm auch noch so bernUlhig unb unterrnUrftg, trifft ihn aber in seiner liblen Laune obet hat er gcgen ben Bittsteller sonst was auf bern Herzen, so schafst er chn geschroinbe hinauS. Doch e« rolirbe un« zu roeit filhten, roollten roir alle Falle hier aufzLhlen. Jedermarm kann sich selbst ben Schluh ziehen, bah da« Berhtiltnis zwischcn bit-fern Seelenhirtcn unb seiner Herde ein unhaltbare« geroorben. Schon langst drangi sich jedermann in der Gernciubc bie Ueberzeugung aus, bah dieser Priester lein Hcrz unb feine ©tele Habe ftlr seine Pfarrkinder. Allgemein hort mm e« unvetblUrnt auSsprechen: baS Herz hat er bet seiner Wirlhschaft unb beirn Gelbe. Unset Volk wUnscht an seinen Priestern nicht Holhmulh, sonbetn Sonslmuih; nicht Partcilichkeit, Hah unb Rachsucht, sondern christlichc Niichstrnltebe; nicht Beharrlichkeit im Bosen unb unbonbigt Bcr-stocktheit, sondern ftriebfertigkeit unb VcrsLhnltchkcit; nicht Herzlvsizkeit, bSurifche Grobheit unb BruGlitSt, sondern ein milleibiges, geftthtvolle« Herz fiir bie Seibtu be« Rebenmenschen, Mildthiitigkeit gegen bie Armeo, ein freunblichc« Wort silt bie Bittenben, Be-lehrung fiir bit Jrrenben, kurz einen Priester nach hem Gebote be« Evangcliurn«. Unserem gegcnroSrtigen Psarrer ihtite efl gar sehr noth, stch no* cine geraume Sell in stiller Aurllckgezogeyheit iiber b,t? Pstichien {fine« Stanbe«, iiber bie Obliigenheiten eine« tiffent-lichen Lchrcr« bet guten Sittc uaterrichten zu lafscp. — (Ernennnngcn.) Die H:rrenJosef @er-befii, k. k. GerichtSobjunct in RutolfSroenh, ronrbe zum k. k. StaatSanrooltSsubstitnten in Laibach unb Herr Viktor Suppantschits ch, k. k. GerichtSabjunct in Laibach, zum k. k. StaatsanroaltSfubstitnten in Cilli ernannt. — (Slufhebung be« SchulgeldeS.) Ueber ben Dorn k. k. Bezirksschulrathe in AdelSberg vorgelegten Bcschluh der dortigen Gemeindevertretung, betrcffenb die Aushebung be« SchulgeldeS unb Er-setzung beSselben burch Einsiihrung eine« LOperc. Zn-schlageS znr VerzehrungSsteuer/ roarb bom k. k. fan-besschulraihe in ber Sitzung vom 9. Janner 1873 an benjelben ervfsnet, bah bie Ersetzung be« SchulgeldeS dutch Uebetnohme ber Letstung deS SchulgeldLquivalen-te« auf die Gerneinbekafsc grundsatzlich einem Anstonde nicht nnterliegt, sobold eine regelrnahige unb zeitgtiechle Einzahlung beSselben an ben Vocalschulfonb, roofur bie Gemeinde haftet, gesichert roirb, dah jeboch die in Rede stehende Bersugung bie btesfalligtn Beftirnrnungen be« geroartigten LanbeSgesctzeS betrcffenb bie Echaltung ber VolkSschulen nach Eintritt seiner Wirksamkcii nicht pro-jubicieren roirb unb bah, insolangc ber auf die Ueber* nahrne be« gebachten AequivalenteS aus bie Gemeinde-mittel abzielenbe, in Gemahheit bcS § 83 be« Ge-meindegesetze« scitcns ber Gerneinbe tiffentlich knndzu-machenbe unb mit Riicksicht auf bie Hohe bet Anlage mit Jnbcgtiff jetter slit bie Ubrigen ©cmeinbcerfordcr-niffe Ber LanbtagSgcnchrnigung unietliegenbe Gemeinde-bcschluh nicht jut X'urchflihrung getongt, c« bei ber bi«t)erigen @(J)ulgelbeinrichtung za verbleiben Habe. — (83on ber Naiionalbank.) Der letzte Monotsousroeis ber Nationolbank verzeichnet an e«comp» ticrten Wechseln unb l£ffecten folgcnbc ©ummen bei ber Filiale in Lttibach 997.052 fl. 47rfr., in fltagenfurt 1,091.672 fl. 47 ft. o. W. — ( Sch nthauSbau.) Dct Alt betrcffenb da« Einschrciten de« Ortsschulrathes in Dbcrlaibach um eine Untcrstiitzung fiir ben SchnlcrroeitcrungSbau an« dcm Schulfondc roarb vom Landesfchultaih an ben k. k. BczitkSschultath fiir ben Lanbdezirk Laibach mit bem Beifiigen zuriitfgclcitet, dah zunachst iiber die Schnler-weiterung die Concurrenzverhandlung vorznnehwen unb dnrchzufithrcn ist. — Da« Ansuchen der Schulgemcinde Mauischttsch urn eine Untcrstiitzung flit ben bortigen Schnlhantzbau ronrbe bern krainischen LandeSauSschuh mit dent mvlivienen Antrage mitgelheilt, e» tootle Ber-felbe einen Bettag pt. 200 fl. bie 300 fl. gegen nach* tragiiche Genehmigung be« Lanbtag« beroilligen unb beirn Normalschulsonbe DetfUgbar machen. — Der vom k. k. Bezirksschulrathe Stein vorgcicgte Akt betrcffenb ben Bau eine« Schulhonsc« in Ktrschstettcn roarb untet Bekanntgabe bet einschiiigigen tSesichtSpnnkte zur Fort-fetzung ber VerhanBlung riickgcleilet. — (Zum Debut be« Ftl. Irene Get-be6.) Wit hatten in dicsca Tagcn Gelegeuheit, bie junge Dcbutanlin Probe fingcn ;u Horen, unb konncn veisichetn, bah bet giinsiige Rus, Bet ihr vorouSging, ein ganz gecechifectigter ist. Frl. GcrbcS bcsitzt in der Ttz»t eine starke unb roohltlingenbe ©timme, unb auch ihr Bortrag barf fiir eine AnsSngerin al« ein iiber« raschenb correctct unb ansprechenber bezeichnet roerbeu. Wit roollen hoffcn, Bah beirn morgigen ctstcn «uftte» ten bie bei einer Dcdulanlin unvcrmeibliche Besangcn-heit Frl. GevbtS nicht hinbern roirb, ihte tetchen Miuel zu cnifalteu, unb gelingt c« ihr tiberbieS auch in schauspielctischet Bcziehung zu befriebigen, so bUtftn »it ihr sichctlich einen schoncn Ersolg piophezeien. —*• (Trisailct KohlrnwerkS-Gefcll-schaft.) Unter bern Borsitze be« Hetrn v. Hopfen fatt6 6en letzten Mittrooch die etste auhetotbeniliche Genetalvetfammlung der ttifailcr KohlenroerkS-Gesell-(chaft ftatt. Der Prtifttcnt conflatiert bie Anrocscnhcit von 24 Actioniircn, roelche 14,550 »ctien, also nahe;u da« ganze Actienkapital Dcrkettn. Dcm Bcrichtc be« Ptčiftdcnten cntnchmcn roir folgende Date« : Die «e-sellschost ist no* ihten Stotuten nicht nut znm Be-triebc bet fogenonntcn vobcstollncr Geroerfe, fonbetn auch j»m Aakauf, unb Vetricbe anb«er -ohlenwrrkk berechligt. Der roicnct Bankvercin hat nun bet Ge-sellschost ben Borschlog gemacht, die von ihm ange» fauftcn Kohlenroerke ber Frau Marie Pongrotz zu er* werben. Der VcrwaltnngSrath hobc biefcn Borschlog nut mit Vergniigen acccptiert, ba die Kohlcnwetkc ber Ftan Pongrotz bie trisailct Metke nach alien Seiten umschliehen, bent trisailct Bahnhofe naher getegen sind und bie Bereinignng beiber cine Vctcinfochunz be« Belricbc« errnbglichen rolirbe. DoS anzufanfenbe Werk bcsitzt 35 Grnbenroahc, eine Ueberfchor unb einen fchr bonheilhaftcn Civilbesitz. Nach einer foch-mannifchen Prllfung flehcn boselbst 400 Millionen Zentner an, roovon 60 Millionen burch Togbou zu geroinnen feien. Keinc« Ber von Sagot bi« nach Tltf-fer sich crstrcckcnbcn Kohlenloger tonne einen glcichcn Kohlcnrcichthum ausroeifen. Der Kousprei« beiriigt 2.500,000 Gulben, roovon 550.000 Gulden sozleich unb der Rest in unverzinslichen Rotcn bi« zum Iohre 1876 zu erlegcn sinb. Die gQnfligen Bcbingnnzen tolirbett, nach Nnsicht bcS VcrwaliungSratheS, einen grohartigen Betrieb gestatien unb bennoch cine giinsiige Fructificicrung be« AnlagckapitolS ttmijglichcn. Der VctroallungStath crsucht baher urn bie Ermachtignng, bo« GcscllschastSkopital burch AuSgobc von 25,000 neuen Actien zu 100 fl. zum Behvfe des Ankanfe« ber Pongratz'schen Werke von 1.6 Millionen auf 4 M^l-(ionen cthbhcn unb bie Mobalitaten dieser Operation bestitntnen zu biitsen. Die Vcrsammlung niromt diefcn Antrag einfiitnrnig an. Durch biefcn Bcschluh routden einigc StatulcnLnbcrungcn bebingt, so, bah ba« erste GcschastSjahr mit Enbe 1873 abzulaufcn hobc unb bah bie Zinkkncoupon« vom 1. Januar 1874 on um« gcschricbcn rocrben, roelche naturgemah ebensallS onge* nommen routben. — (Mit sc ch z c h n Jahten.) Am Sonn* tag wutbe in det KLrntnervorstabt zu Marburg ein sechzehnjLhrigeS Madchcn, Maria U. an« S ogor bei Littai, vcrhoftct, weil sie vcrdiichtig war, einen bctrochlichcn Dicbstohl vctObt zu hobcn. Maria U. mat im Besitz von ochizehn Golbstvcken zu je ačht Gulden unb von dteizehn Tholetn, unb e« rourbe ct» mittett, dah fie am 28. Jannet bei bet matbutget Filiale ber stciermikkischen EScornptebank ochthunbert Gulben in Banknoten cingelegt. Die PerbSchiige be-ftnbet stch in gerichtlicher Haft. — (Uebet Bie Crovotte.) Ein Medizr-net hat Betrochtungen iiber die Crovotie ongestellt unb behauptet, Bah Rheuma, Bronchitis, Hat«- unb Kehl-(cpfleiBen in ber unvcrnflnfiigcn Art, bie Erovotten zu trogen, ihten Gtunb haben. Im Jahte 1830 trug man bie Cravatte btei bie viermel um ben Hall geroicfelt. Damal« gab c« roenig Bronchitis, von 1840 on mochtc bie Crovottc nut noch cinmol bie Kunbe um ben HolS; ba« Rhcumo nahm zu. Bon 1850 an berringerte sich bie HSHc bet Eravattc unb mat nut nod) bet Knotcn von Bcbcuiung, unb bie Hciscrkcit rourbe hSufig. Seit 1870 umroicfelte man laum noch ben Hals : bie Bronchitis rottthete gtausam. Im Jahte 1873 ist bie Cravatte auf einen einfachen Knotcn re-butiert, ben man am Hcmbknopf befejligt unb bet Brustfluh figuric« mit einem Zroonzigstcl in bet Stcrblichkcitslistc. — (Sptochcnkenntnisfc im Sflerrei« chisch-ungorischen Heere.) Do« Lsterreichisch-ungatifche Heer zShlt 13.263 Offizicrc. Abgcfchen von ber Borfchrift, bag niemonb zu einer HOHeten Charge befotbert werden barf, welcher nicht auhet bet beutfchen, noch einer zweiten LandeSsprache (unbig ist, roirb in bicfem Offizierflcorp« ba« Stubium frembet Sprochcn sehr eifrig gcpflcgi. Offizicrc, roelche nut ber beutfchen Sprochc rniichlig find, gibt e« im Heete gar nicht. Magyotisch sprcchcn 2618, polnisch 2361 czechisch 8391, rulhenif* 679, ktootisch, scrbisch unb slovcnisch 9964 unb tum&nifdh 1167 Dffiziete. Auher biefen sprcchcn noch 4394 Offizicrc itolicnisch, 3058 franzbfifch, 451 enzlisch unb 481 ruffisch, titrkisch unb ondere frembc Sprochcn. — (Zur Hebung b c« 9B ei nb a u e«.) Die Fachcommisiwn zur Hebung be, Weinbaue«, roelche ba* Icfeibauminislerium nach Wien einbetusen, hot bit vorgelegten Fragen begutachtet. Diesc Tommissto* halt e« flit crwllnscht, boh in ben Wcinbou treibenbee 85nbern schon in bet Volk«schulc eine besonbete *Udf- pcht onf Weinbau unb Kellerwirlhschaft gtnommen toerbe und datz bei alien VolkSschulen ber Weinbau. lLnder die Errichiung von FortbildnngSschulen fiir Weinkuliur avzustreben sei. DaS Wauverlehrerlhum sei niLglichst zn svrbern und sollen ouch Reichs-Wan-derlehrer angestellt werden mil der Verpflichiung, stati-pische Erhebungen vorzunehmen. Die Commistion er-achtet die Gritndungen von localen Weinbauvereinen zur Hebung der Wemkullur alS dringend gebolen und rmpfiehlt der Regierung die Uulerstiitzung dieser Ver-eine durch Subventionen. Autzerdem roitd der Re-jietung empsohleu, die Staalssubvenlivneu fiir Wein» bau bice fiir diesen allein und nich, gemeinschasllich mit Obst- unb Gartenbau zu vertheilen. Ein Anssatz vber Zwtck unb Wirksamkeit bet Weinbauvereine sowie deren Statulen soll auf Kosten deS MinisteriumS mit Beritcksichtigung der LanbeSsprachen gedruckt und ver> breilet werden. Die Commistion empfiehlt die Unlm PUtzung bereilS bestehender und in Bilkung bcgriffener Genoffenschaflen mit Subventionen, sowie deren Be-theilung mit zweckmLtzigeu Kellereiulensilien — empfiehlt bic versuchsweise Anstelluvg beeideler Weinagen-ten an wichligen Weinhanbelsplotzen unb mit Kost-hallen verdunbene Weinaurstellungen. DaS Ackerbau-mmisteriurn soll bei ben Eisenbahnbirectionen auf Tariferrnahigung beini WeinlranSporie hinwirken unb soll biese Errniihigung ouch auf ben Transport leeret gfiffer ausgedehnt roeiben. Jrn Jnlercste der Hebung der Weinkuliur unb varnenilich be« WeinhandelS sei tine Weinbanbelscnquetc untcr Zuziehnng von Mein-htinblern einzuberusen, urn alle ten Weinhanbel er-schwerenben Uebelsitinbe zu besprtchen und die Matz-regeln zu deren Beseiligung zu beralhen. Die Ccm-mistion sprichl sich dahin auS, datz fiir Ntnanlagen Von 2Beingtirten nach rationcller Meihode Geldpramien an Kcincte Befitzer bewilligt werden sollen, und wUnscht tie Forlsetzung der bereilS versuchkweise eingeleitetcn Beriheilung von Weinbaugeriilhen unb flfelleruienfilien dti Dereine unb Genosteuschaslen. Die Commission ttlliirt sich gegen eine ollgemeine ges-tzliche Weinlese, JDlinfcht a der, bah bic Gemeinvertreiuugen ermachtigt werben. ben Tag des BeginneS ber Weinlefen festzu-fiellen. Die Commission befiirwortet bie vollstandige Anshebung be« WeinzolleS gegen bm beutschen Zoll-teretn bei coder ©egenseitigftit; sollie bit« nach dem Etanbe ber HanbelSvertrLge nicht wLglich sein, dann tobrc der Zoll gegenUfcer ftiwmllichen Slaaien aufzu-heben. Der Antrag, bttrtfsenb bie Anshebnng ber Berzehrungrsteuer auf Wein unb Weinmvst wird fiir einen Gegenstand ertltirt, iibcr welchen bie Weinhan-belSenquete beralhen mtige. Promeffen auf ungarifchk Lose Ur bit Zithung am 15. Februar d. I, Hanpitrtfftr 100.000 fl , i fl. 1.75 und 50 kr. Sttrnp'l Lose der wiener Armeu-Lotterie Zithung am 25. Februar d. I., Jpanptireffer 1000 Stuck Ducaten, L 50 t'r. (bei Abnahrnc von 5 Siitck V Sttick gratis) sinb zu bezithtn burd) (53 - 16) Budolf Fluck, Weehselstube, Graz, _______________Sackstratze Nr. 4.________ Witterung. Laibach, 7. Februar. Zrilbt, abroechfelnb bllimerSchnecfall. Wiirmc: Mor-fltnS 6 Utzr 0‘2J, nachmiliags 2 Uhr + 1-8“ C. (1872 + 6 4, 1871 + 6.0 ). ©aromtttr 729 72 Millimeltr Das gestrigt Zagtsinittrl ber SBtirmt -f- 03", >>m n-b° ilbtr bem 'Jtormole. Der gefhiqt 92ieberfd)log 17.f>0 iD1?' 111meter. Angekommene Fremde. Am 6. Februar Hotel Elefnnt. Jnnisch, itlagcnfurt. — OoQob, Oberloibach. — Kogey, Bresovitz. Lschilsch, R-iukwtil. — Wohinz mit Frau, 9?jffeufug. — Diuntel, SQJorSutfch. — Deb »(j, Lnchhaller, Graz. — Alberti, Padova. — Jex, Jngenieur, Stein. - Fr>. Koschier, Warlenbtrg. — Fischer, llugarii. — Happach r nnb Eargael, Gijrz. llolel Sitailt Wien. Schertz, fifm., Graz. — Avieni, fifm , Tries). — fioiiig, fifm., MNuchtn. — Puli, Tirol. -- Pollam unb firawwsky, SBieii. — edjiff'rniilBrr, Director, Kanker. Hotel Curopa. Werhan, Cilli. — Belusig unb filinz, Mit * nur Bcrstordcnc. Dtn 6. Februar. Dem Anton fioman, fiilrsch-iitr unb Ptlzwarenhiindler, sein fimb Pauline, 15 Tage, St. Pctereoovfiabt Nr. 11, ?ungeiicntztlnbung. — Josrf Pobtioišcf, Official bft ber Laiidt^kafs-, 31 J a hrt, Siabt Nr 142, unb i'orcnj 9?uperfd)rf, stSblischer Eioilwochmaun, 42 Jahrt, Slabt Nr. 12k>, beidt an der Luligeiilubercuivst. Theater. Htntt: Der Jesuit mid fcin Zoglinq. Jtttriguen-Luslfpikl in 4 Aufzllgtu bon A. Schreiber. P t r f o n t n : Baron von Eorbontt..............................Hr. Hosbaner. Starlet, still Sohii, 17 Jahrt alt Frl Brambilla. Baronin non Narbonne, SBinne, ©djroSgerin bes Barons non Gaibonet.......................Fr. Ketzky. Herr non SebangeS . . Fr. Waner. Graf ooii Soiffont............................. Hr. Hbller. Angeliqut, beffeii Tochler......................Frl. Branb. ©cipion non Fraiicoroifff ..... Hr. Sarobe. : Raphael b'Arbaut, Magister......................Hr. Rbder. ! Vepče, SchlohgLrliikr...........................Hr. Mibantr. Aiielte, stint Enktlin .........................Frl fiottaim. Kilian, Giirlner^uiscke . . . . . . . Hr. Ziverenz. v || als Prtis tines Originallofes stub 1 ♦ jit gcioinnen lOOO Bncatcn rfictiu in Gold. Diift Potterie tiithdll atiQerbem Trrffer noil 200, 200, 100 100 X'urattn, 400 ZilbcvflnlBcn, 3 Ovifli« nal (SrrDitlofr mio virte ouDcrc .^iiinst- und li'Crtbfl fltiiftaiiSe jufammen 3000 Treffer ,m ®’,rfc 60.000 fl. Sit rsithiiua orfolgt am 35. Februar 1873. Stfliifrr yon 5 Vofcu crhalten 1 flrntl* Bei geneigtcn ausroSrtigrii Anfirtigni roiib um grfdHlge Sinfmbntig beS BetrageS, sowie nni Beisdilietznng non 30 fr. fur Zusenbmig bet i'ifte feiiierjeit rrfud)t. Wcchsclstube ber k. k. prw. wiener Han-bclSlJfltif vorm. Joh. C. Sothen, 13 Wieii.fSrabeii 13. Ditst Pose stub a ltd) zn haben bn Carl E. SelmtldS in linllmeli. (">0—4) Wirthschafttiches. — ( Wasche m ittelfl Wass e rgia se S) wird in ben letzlen Jahren vielsach empsohlen unb soll sehr befricbigenbe Resullate liefern. DaS Versah-ren ist da« folgcnbc: In eine Mischung von 20 bis 30 Theilen 40 bis 50 Gxab N. trormen WafselS mit 1 Theil bes Wasitrglases iegi man bie Wasche abends hinein unb bearbeitet sie be« Morgen« mit cincm Stock, nacbbem man bie Briihe voiher mit eiwas toarmtm SCBofser toiebet ausgetrtirmt hat, bann tegt man die Wasche zum AblrLuseln tiber ein Brett ober tiber ein paar Swcke unb finbet an bet schmutzigtn Blvhe, bit zurtidblcibt unb oblduft, datz der gtctzic Echmutz bereit« an« der Wasche entsemt ist; wo« davon ncch in bet Wvsche sitzt, liitzt sich mit wenig Seise rasch entfemen. E« ist nun roihlam, bie Wasche ncimal« mit ciner schwachen WasierglaSIosung (auf 60 Thtile Wasiers, 39 bis 40 Grad warm, nimmt man 1 Theil Wosserglas) zu bebandeln unb dann mit teinem Wasser auSznbtiilen. (Noch einfacher ge-schieht bie« in bet Waschmaschine.) Die auf biese Weise erhaltene WSsche ist blenbcnb weitz unb debars der Bleiche nicht, bazu sttllt stch bic« Bersahren we-sentlich biUigtt unb Ititzt sich viel rascher btweikstelli-gen, al« bo« biSher gewohnte mit Coda und Seise, garbige Wollslosse werden in tinet sckwachen Wasser. glaeltifung von 50 Theilen 30 bi« 40 Grad R. war-«en Waster« und 1 Lheil Wasterglase« gewaften. Telegramme. London, 6. Februar. Parlaineiitsersffnung. Die Thronrede conftatiert die freundschaftlichen Be-ziehungen zu alien auSwarliqen Machlcn, lheilt die erfolgte Zuruckzichung der Truppen von San Juan sofort nach Entsckcidung bed KaiserS von Dculich-land mit, zeigt die Vorla.ie bchufs der Ermcich-tigung zur Zahlung der bnrch das genfer SchiedS-geticht Amerika zucrfannten Enlschadignng an unb vcrspricht die Vorlage der mil Rutzland in dcr cm-Iralasiatischcn Frage gepflogenen Correspondenz. Telegrapdischer Coursbcricht am 7 Febrnar. Papitr-Ntiut ti9. . Lilbtr-Reiikt 7^.90. 18*iO?r Slauts-Aiilthen 103.75 — Sanfactien 966 — Trebit 332 75 London 108 90. — Silber 107 75. K. k. M»z - Dacatxv —.—. — 20-Franc-SNilkt 8.67__________________________ Ein Landgnt in Untcrfmin, 1 nabe dtr Bahn, beftifiet mit 120 Ivch SffieingSrten, I Waldnngtn unb anbercn 9Jealiifiien, chtilbar in eine ! grfitzere unb mebrcre fleinere Bisitzungen, wird an« | freier Hand oerfauft. Auskunft ertbeilt das Annoncen-Bureau in Laiback, Hauviplatz 313. (79 — 2) I llfiif|ti’5 Gchllschastsspicl! Die gWtmogliche Gcwinnchance A bieieii mciiie 11 Ca|iim4lii5i’i|]c. Dtn ottthrten Safinonertinsmitqlits bet« roirb Hitmit bttaniil gcgtbtii, bah iin Šaiift btS Faschmgs 1873 in btu Btrtinslocalitattu abgehatten mer» ben, unb War: 1. Sall am 15. ISnner, 2. flnll am 29. Iannrr. 3. Sall am 12. Februar und 4. SaU am 24. Frliniar. Der jedesmaltgeAnsang ist um 8 Uhr. Laibach, am I. 3Bnntr 1873. Von der (761—3) Casinovereins-Direction. fir o. W. fl. 100 tyapirrrrntr. Monatliche Natenzahlnngcn a ii. W. fl. 8. 2Babr:nb ber Lan.r ber E>u;»l>ln»g>» fpielm bie p. t. Theilnebmtr 0"f bi? als Praniie bi’iqeqi"hnti.it 18 Stiick Lose dnrch 46 Ziehungen, nnb voor auf Liu itinflrl mil kr Aerie gyogcnts 1839tr fas (intldit« am I. Miir, 6. I. tiiicn Suffer gtroinntn mug) I unb feriiec auf „ I INJWer, Itrmm- ; *cliwviKvr-, TiirUeii-, Sa<*liaen-lflrliilii-Iten-, Como-, Olilnilmric«*r-, limeliru-| flier-, >ili»«il»lniier-, HnllFy-, <5e- ' nols-, WnliUtrhi., %1'lmlisrliif«•**•*•» Ke-gletIcCi-, Kiiil«lf»-i SMl*hiiriter.|<«8e.“ Nad? geltifiticr Lollzahlnng mirb jtbtm p. t. Thtilneh, rner fl. 10»"* Papitrrtnlt anSgtfolgt. flufirdgt aus brr Provin, mtrben bronipt rffectuiert. Rudolf Fluck, Wccliselsfiibc^ GrnZf <73—2) Sackstratze Nr. 4. Epilcptischc Krampfc (Fall-1 ennll t l b> >It brieflich der Specivlant fiir Epileptic I Sllvlll^ |)r. o. Kllllael*, Berlin, Louisen- I strasse 45. Augenblicklicb iiber tausend 1‘atienten in Behandlung. (732 26) Crutf von Jgn. v. Kleinwayr & Set. Bamberg in Laibach. Berleger nnb fttt die Utebaction oerantworUich: Ottomer Bamberg.