Vrianmerftttonft - Preise: Für Laibach: EanzjShrig . . 8 fl. 40 kr. Halbjihrig . . 4 „ 20 „ «ierteljShrig . 2 „ 10 „ Monatlich . — »70 „ Mit der Post Ganzjährig................12 fl. Halbjihrig................ 6 „ Oterttljiihrig..........* 8 „ Laibacher Für Zustellung in« Hau« viertelt- 86 kr., »onatl. S kr. Einzelne Nummern 6 K. TJ [ngblntt. Anonyme Mittbeilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Redaction: vahnhofgaffe Nr. 16. Expeditions- 4 Jnserate»-vureau: «ongreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. v. Klein-mayr & Fed. Bambe g.) InIertionSvretse Kür die einspaltige Pel k 4 kr., bei wiederbolteG sckaltnng ä 3 kr. <: Anzeigen 618 5 Zeilen Bei größeren Inseraten "und Lfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicrerten Satz besondere Vergütung. Nr. 208. Dienstag, 11. September 1877. — Morgen: Macedonius. 10. Jahrgang. Adolj Thiers wurde am 8. d. unter maflenhafter Bethkillgang der Bevölkerung von Pari« zur Erde bestattet. Ganz Frankreich trauert am offenen Grabe seines Thiers, ganz Frankreich gibt dem Verluste schmerzlichen Ausdruck, den es bunt den Tod des großen Volks-manneS, Staatsmannes, Redners, Publicisten und Diplomaten erlitten hat; ganz Frankreich erkennt, daß sein Liebling, Retter und Befreier, Adolf ThierS, auf allen Gebieten de» öffentlichen Lebens Bedeuten-de» leistete, eine hochpolitische Capacität war und eine umfassende Universalität besaß. «dols Thiers nahm nicht nur in den Reihen der Diplomaten und Politiker, sondern auch in jenen der Finanzgrößen und National-Oekovomen einen bedeutenden Rang »in, sein Talent glänzte in den verschiedenen Stellungen als Minister des Handels, der öffentlichen Arbeiten, des Innern, als Unter« staatssekretär der Finanzen, «l» Minister des Aeußern, als Ministerpräsident und als Präsident der Re. publik. Thiers oblag mit besonderer Vorliebe national-ökonomischen Arbeiten. ThierS war, wie Schönbergers „Börsen-und Handelsbericht" meldet, ein National-Oekonom erster Klaffe, er war Meister in der Beherrschung der Detail«; sein Geist, sein Talent bewährte sich hervorragend bei Abschluß des Milliardenanlehen«. In national-ökonomischen Fragen blieb Thier« konsequent, er war: Fiscalist, Centralist, Schutzzöllner und ein Gegner der Einkommensteuer. Zur Zeit der Republik studierte er die sociale Frage mit Eifer, den Freihandel erklärte er für eine Utopie, die Organisation der Arbeit für eine Chimäre und die Einkommensteuer für eine „Rückkehr zur Barbarei der Taille." Während der Zeit de« Kaiserreiches war Thier« stumm und mundtodt, vom Jahre 1863 an wirkte er bei der Gesetzgebung mit und hielt gelegenheitlich der Budgetfeststellung fulminante, durchgreifende Reden. Al« Chef der Exekutivgewalt bewältigte er eine Riesenaufgabe: die materielle, volkSwirlhschastliche Regeneration, die Wiedergeburt Frankreichs, die — Abzahlung der Milliarden. Seit dem Jahre 1873 war Thiers minder thalig, trotzdem wirkte er in der Kammer, namentlich in Eisenbahnsachen, auf welchem Gebiete ThierS als Autorität hochgeschätzt wurde. ThierS war einer der höchstbegabten Männer de» Jahrhundert«. Glücklich jene« Land, da» sich rühmen kann, solche Männer zu seinen Kindern zu zählen; glücklich jene« Land, da» in Stunden der Roth und Gefahr bei solchen Männern sich Rath holen kann; glücklich jenes Land, da» solche Führer und Lenker, solch hochbegeisterte Patrioten besitzt, denen das Vaterland das höchste Gut auf Erden — die Freiheit — zu danken hat! Das Eilenbahn-Garantiegesetz. Der im Abgeordnetenhause beschlossene, jedoch vom Herrenhause wesentlich abgeänderte Gesetzentwurf, betreffend die garantierten Eisenbahnen, lautet: „§ 1. Die Regierung wird ermächtigt, den Unternehmungen von Eisenbahnen, welche die Ga- rantie eines Reintrträgnifse« vonseite de» Staate« genießen, Vorschüsse in Noten zur Bedeckung von Betriebskosten-Abgängen zu gewähren. § 2. Die Regierung ist berechtigt, den Betrieb garantierter Eisenbahnen, für welche sie einen solchen Vorschuß (§ 1) gewährt hat, selbst zu führen oder durch andere führen zu taffen. Diese Berechtigung der Regierung erlischt, wenn die Unternehmung solche Vorschüsse durch drei auf einander folgende Jahre nicht mehr in Anspruch genommen hat. § 3. Rücksichtlich der Etfolglaffung, Verzinsung und Rückzahlung der im § 1 bezeichnten Vorschüsse haben die für die Garantievorschüffe der betreffenden Bahnen geltenden Bestimmungen sinngemäß mit der Modification Anwendung zu finden, daß zur Tilgung dieser Borschüffe die das garantierte Reinerträgnis übersteigenden Betriebsüberschüffe zur Gänze mit dem Vorrange vor der Rückzahlung der Garantitschulden zu verwenden sind. Jnsolange daher solche Vorschüsse aushaften» hat die Bestimmung, wonach nur die Hälfte des die garantierte Jahre»-fumme überschreitenden Reinertrages zur Rückzahlung eine« vom Staate geleisteten Vorschüsse« summt Zinsen an die Staatsverwaltung abzuführen ist, nicht Anwendung zu finden. § 4. Die Regierung ist berechtigt, den Betrieb garantierter Eisenbahnen, welche für die letzten fünf auf einander folgenden Jahre mehr al« die Hälfte de« garantierten ReinerträgnifseS jährlich in Anspruch genommen haben, selbst zu führen. Diese Berechtigung der Regierung erlischt, wenn die Unternehmung durch drei auf einander folgende Jahre nicht die Hä! f r Ieuilleton. Die Herrin von Kirby. Roman von Ed. Wagner. (Fortsetzung.) 7. Kapitel. Da« Versprechen. Ein leichte» Frösteln überlief Olla'S Körper, als sie die ehrwürdige, kolrffale Halle betrat, welche bei einer Breite von etwa dreißig Fuß eine Länge von reichlich hundert und fünfzig Fuß hotte. Dem Haupteingange, welcher einen großen, reich verzierten Bogen bildete, gegenüber war eine andere Flügel-thfir, zu deren beiden Seiten, in gleicher Weise wie an der Frontseite, hohe und breite Fenster sich befanden. Zwischen den vielen Thüren zur rechten und linken Seite der Halle ftanben auf Marmor-Postamenten noch einige prachtvolle Statuen, während der größte Theil derselben ganz ober teilweise zerstört war. Waffen aller Art, Helme und Panzer — Erbstücke der Familie — Hirschgeweihe und andere zum Jagd« und Kriegshandwerk gehörige Gegenstände zierten außerdem die Wände. Die ganze Ausstattung dieses Raume« bestand in einigen zerstreut umherstehenden Stühlen und einem altmodischen, mit Tigerfell überzogenen SoHa. Da dieses in der Nähe des Eingangs stand, ließ sich Olla auf dasselbe nieder, und MrS. Kelly setzte fich auf den nächsten Stuhl. „Sie werden doch nicht hier auf einem solchen Ding fitzen bleiben, Lady Olla!" rief O'Tucky erstaunt. „Erlauben Sie mir, Sie in das gelbe Zimmer zu führen, wo die Stühle und Sopha« mit goldfarbigem Atlas gepolstert find und die Teppiche wie goldener Sammt auefehen — was sie selbstverständlich auch sind. Mein Herr würde höchst unzufrieden fein, wenn ich Sie nicht in da« beste Zimmer gebracht hätte. Oder wenn Sie nicht in da« gelbe gehen «ollen, so treten Sie wenigsten« in da« rotht Zimmer —" „Bemühen Sie fich nicht, Mr. O'Tucky," erwiderte Olla lächelnd; »ich werde so lange hier bleiben, bis Lord Dalion kommt. Wollen Sie so freundlich fein, ihn von meiner Anwesenheit zu benachrichtigen?" „Sogleich, Mylady!" sagte O'Tucky. ..Mylord wird im Garten oder im Part sein. Ich glaube nicht, daß er diesen Morgen den Jägern in den Wald gefolgt ist, denn ich hörte die Jagdhunde draußen lärmen. Ich werde ihn bald finden und ihm sagen, welche große Ehre die Lady Kirby un« heute angethan hat." Er verbeugte sich und trippelte wie ein Tanz« meister durch die Halle und zur Thür hinaus in den Garten. „Jagdhunde ? Hm I" murmelte Mr«. Kelly, welche fich durch die Aufschneiderei Mr. O'Tucky'« nicht bestechen ließ. „Rennt er diese fettwanftigen Bulldoggen, die uns bei unserer Ankunft anbelUeo, Jagdhunde? Eine schöne Sorte! Seit zwanzig Jahren ist hier fein Jagen gewesen. Nicht einmal ein Jagdpferd ist hier; O'Tucky müßte denn die alten Pferde, die taum noch imstande sind, eine Karre zu ziehen, für Jagdpferde hatten, ober die paar schäbigen Ponie«, welche vor Aller kaum noch stehen können. Und wie mag e« mit dem gelben Zimmer stehen ?" Sie warf einen Blick nach ihrer Herrin, welche in Gedanken versunken da saß und dem Geschwätz ihrer Haushälterin nicht die geringste Beachtung schenkte. Dies bemerkend, uhob fich Mr«. Kelly, in der Voraussetzung, daß ihre Bewegungen eben so des garantierten Reinerträgnisses jährlich in Anspruch genommen hat. fl § 5. Bei Ausübung der nach §§ 2 und 4 L der Regierung eingeräumtrn Berechtigung kommen, u unbeschadet der etwa im Vereinbarungswege zu treffenden anderweitigen Festsetzungen, folgende Grund» d sätze zur Anwendung: u a) durch die Uebernahme de« Betriebes von- ti feite der Regierung werden die sonstigen Rechte und si Pflichten der betreffenden Actiengesellschaft nicht be- v rührt. Derselben verbleibt insbesondere die Brr- n fügung über diejenigen Beträge, welche sich nach dl Maßgabe der ihr mitzutheilenden Betriebsrechnung 9 und der staatlichen Garantieleistung als Ueberschaß, n beziehungsweise Reinerträgnis ergeben; 3 b) für Auslagen, welche das KapitalSconto der $ Bahn dauernd zu belasten haben, bleibt die Zu- d stimmung der statutenmäßigen Vertretung der Ge« r sellschaft Vorbehalten. Durch diesen Vorbehalt wird i jedoch die vom Staate eingesetzte Betriebsverwaltung 8 nicht gehindert, jene Maßnahmen unverweilt zu 5 treffen, welche nach dem Erkenntnisse des Handels- t Ministers zur Aufrechthaltung der Ordnung und i Sicherheit des Verkehrs dringend nothwendig find. § 6. Die Regierung wird ermächtigt, bei vor. l läufigen Vereinbarungen über den Ankauf garan- t titrier Eisenbahnen die Uebernahme der gesammten Prioritätsschulden und die Zahlung de« restlichen c Kaufschillings in Eisenbahn-Schuldverschreibungen ■ zuzusichern. Die durch solche Verhandlungen veranlagen Eingaben, Eintragungen, Ausfertigungen, Verträge und sonstigen Urkunden genießen die Ge-büren- und Stempelfreiheit. Ueber den Betrag des Kaufschillings, Zinsfuß, Rückzahlbarkeit und Pfand- | recht dieser StaatS-Schuldverschreibungen wird das i Gesetz bestimmen. , § 7. Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes, wel- i ches mit dem Tage seiner Kundmachung in Wirk- i samkeit tritt, find der Handel-minister und der , Finanzministrr beauftragt."____________________________ i Vom Kriegsschauplätze Ablava soll am 6. d. von der türkischen Avantgarde besetzt worden sein. Der Geschützkampf zwischen Giurgewo und Rustschuk dauert seit fünf Tagen ununterbrochen fort, Giurgewo ist vollkommen zerstört. Lowaz war nur von 8 Bataillonen besetzt, als es von 40,000 Russen angegriffen wurde. Osman Pascha kam sodann mit 28 Bataillonen herbei, um Lowaz wieder zu nehmen. Das Ergebnis de« Kampfes wurde noch nicht veröffentlicht. Ein neuer Kampf entwickelte sich am 7. d. zwischen einem russischen CorpS und Osman Pascha bei Plewna. Das Resultat ist unbekannt. wenig beobachtet werden würden, wir ihre Worte, und ging leise von einer Thür zur ändern, öffnete sie leise und steckte neugierig den Kopf in die Zimmer, dieselben mit Kennermiene prüfend. Alle diese Zimmer waren groß und erhaben in ihrer Bauart, aber theilweife leer und vereinsamt. Bon allen schien das gelbe Zimmer am wenigsten benützt worden zu sein, vielleicht deshalb, weil es die meisten Gegenstände einstiger Pracht enthielt. Die Politur der kunstvoll gearbeiteten Möbel war verschwunden, die Polsterüberzüge waren verblichen und hatten längst ihren alten Glanz verloren, so daß sie kaum noch erkennen ließen, von welchem Stoffe sie waren. „O, dieser O'Tucky, dieser Prahler!" rief MrS. Kelly voll Entrüstung und Hohn. „Dies ist fein gelbes Zimmer, von dem er so viel Rühmens machte? Ha! die Pferde des Schlöffe« Kirby würden sich verwundert umsehen und ihre Nasen hoch halten, wenn man ihnen eine solche Wohnung an-weisen würde." Mit mehr Mitleid als Aerger mit dem „Prahler' O'Tucky im Herzen kehrte sie zu ihrem Platz zurück, und kaum hatte sie sich niedergesetzt, als die hintere Thür geöffnet wurde und Lord Dalton in die Halle trat, fich mit raschen und festen Schritten Die Division Nedjib Pascha hat den Lom-fluß überschritten und nach einem Kampfe das Dorf Opaka besetzt. Die Russen erlitte« starke Verluste und zogen sich in der Richtung von Bjela zurück. Am 7. d. um 6 Uhr früh hat die entscheidende Schlacht bei Plewna begonnen. Die vierte und dritte rumänische Division haben ihre Stellungen bei PleSwenitza und Mischylen verlassen und sind gegen Plewna vorgerückt. Die r us sische Armee vor Plewna wird auf 70,000 Mann geschätzt, wozu noch 32,000 Rumänen kommen. Die Armee Osman Pascha's wird auf 80,000 Mann geschätzt, deren Positionen fast uneinnehmbar sein sollen. Sulei-man Pascha concentriert seine Hauptarmee bei Trajan. Ueber die Bewegungen der Russen bei Lowaz ist seit dem 3. d., dem Tage der Einnahme dieses OcteS, nichts mehr bekannt geworden. In russischen Kreisen ist man darüber sehr beunruhigt. Bei Lowaz standen am 3. d. 7000 Türken 16,000 Russen gegenüber. Die Verteidigung seitens der Türken war eine heroische. Der Rückzug erfolgte in bester Ordnung. Selbst Verwundete wurden von den Türken mitgenommen. DaS Hauptquartier des Großfürsten Nikolaus wurde von Poradim nach Vucidirna zurückverlegt, wo fich die Reserven befinden. In Gegenwart des Zaren sind die Kämpfe auf allen Punkten entbrannt. Politische Rundschau. Laibach, 11. September. Julavd. Das Abgeordnetenhaus setzt heute die Generaldebatte über die Steuerreform-Vorlagen fort; dieselbe dürste, wie die „Presse" meint, falls sich nicht neue Redner zum Worte melden, in zwei oder drei Sitzungen zu Ende geführt werden. Ein Resultat derselben läßt sich bei der außerordentlichen Divergenz der Ansichten, namentlich bezüglich des Personal-Einkommensteuergesetze«, nicht leicht Vorhersagen. Von all' den Anträgen, welche aus dem Schöße des Ausschusses hervorgegangen oder im Laufe der Generaldebatte noch zu erwarten find, wird es sich bei der Abstimmung zunächst um jene handeln, welche durch die Ausschußmajorität einerseits und durch die Gruppe Neuwirth andererseits vertreten werden. Letztere zählt im Hause sehr viele Anhänger, doch glaubt man, daß ein Ver-mittlungsantrag, dessen Einbringung Abgeordneter Eduard Sueß übernehmen dürfte, die meiste Aussicht auf Annahme haben könnte, weil derselbe den Intentionen der Ausschußmajorität wenigstens theil-weise Rechnung tragen will. Die offiziösen Blätter können ihre Sympathien für Rußland durchaus nicht zurückhalten. Die , Olla nähernd. Dicht hinter ihm folgte sein HanS-; Hofmeister. Olla erhob fich rasch und hielt dem Geliebten, : indem eine tiefe Glut ihr Gesicht bedeckte, ihre , Hand entgegen, welche dieser ergriff und herzlich i drückte. ..Guten Morgen, Mylord," sagte sie mit leise t bebender Stimme, „ich machte einen Ausflug und t nahm als Ziel desselben Dalton-Court." , .Es scheint mir, als kehrten die schönen Zeiten i wieder, wo Sie so oft mit Ihrem Vater dieses l Thal und dieses Haus besuchten," erwiderte Lord . Dalton und fügte dann mit einer höflichen Ver- f beugung hinzu: .Empfangen Sie meinen wärmsten t Dank für diese unerwartete Ehre." l Olla zog ihre Hand aus der feinigen zurück. - Der junge Mann war von hoher, kräftiger h Gestalt, mit einem hübschen Gesicht, besten Haupt- - zug einen edlen, festen Charakter verrieth, während der sanfte, ruhige Blick feiner Augen und der - milde Zug um seinen Mund auf ein weiches Herz z schließen ließ. e Seine Bewegungen waren rasch, aber von einer li Elasticität und Gewandtheit, daß man sofort den t vollendeten Gentleman erkannte. Im grellsten Wider- „Montags-Revue" ermahnt die Türkei, daß, sofern sie sich nur auf ihren Vortheil verstände, sie nicht« Vernünftigeres thun könnte, als eine neutrale Macht um Uebernahme des Vermittlun gSwerkeS zu ersuchen. Für diesen Fall ist das genannte ministerielle Organ in der Lage, der Mediation einen günstigen Erfolg zu prognosticieren. „Jedenfalls," heißt es in dem Artikel, „würde die Situation sehr erheblich vereinfacht, wenn sich die Pforte in der Thal entschließen würde, die erste Hand zum Frieden darzubieten. Die Intervention einer dritten Macht hätte damit alles Verletzende für Rußland verloren, denn ein Schritt der Türkei in dieser Richtung würde Cvusequenzen schaffen, denen sich keine Macht entziehen könnte. Nicht leicht vermöchte rin Kabinett den Appell abzulehnen, der im Namen des Frieden« und der Herstellung normaler Zustände in Europa erhoben würde." Ausland. Kaiser Wilhelm empfing die Huldigung der rheinischen Stände und sagte im Rückblick auf den deutsch-französischen Krieg: „Ich denke stets mit Genugtuung und Dankbarkeit an die acht Jahre zurück, welche ich unter Ihnen verlebt, und zähle sie zu den glücklichsten meine« Leben«. Al« dann die starken Söhne dieses Landes mit denen de« alten Preußen zusammen gefuchten, geblutet und gesiegt, da gab c« kein alte« und neue« Preußen mehr, sondern nur ein Preußen, ebenso wie jetzt durch mächtige Verhältnisse ein einziges Deutschland mit diesem Preußen an der Spitze geworden ist. Die Herzlichkeit, mit welcher die Provinz mich jedesmal und auch jetzt wieder begrüßt hat, ist mir ein neuer Beweis jener Anhänglichkeit und Treue, welcher Euer Durchlaucht so beredten Ausdruck gegeben. Sie, meine Herren, haben die Aufgabe, diese Gesinnung in den Herzen der Kinder und Kindeskinder fortzupflanzen. Meine Anerkennung dafür fasse ich in diesem Trunke auf das Wobt der Rheinprovinz und der ihr benachbarten Provinz Westfalen zusammen, in welche das gleiche Vertrauen meine« königlichen Bruder« mich damals ebenfalls sendete und deren Truppen ich seit ihren letzten Siegen zum erstenmale mit Zufriedenheit und Zuversicht wiedergesehen. So trinke ich denn auf das Wohl des Rheinlandes und Westfalens!" Die „Agenzia Stefani" schreibt: .Die Belgrader Nachricht der .Times," daß Italien die Betheiligung Serbiens am Kriege billige, wird in politischen Kreisen Roms als absolut grundlo« betrachtet. Die italienische Regierung hat Im Gegen-theil nicht aufgehört, Serbien zur Klugheit zu rathen, und ihre versöhnende Rolle niemals aufgegeben. „Standard" erfährt aus Wien, daß die Pforte beschaffen habe, nach dem nächsten bedeutenden Erfolge auf dem Schlachtfelde Rußland edelmüthige spruch zu seinem Stande sowol wie zu seiner Person stand sein Anzug. Aber er trug diese Bekleidung, als ob sie nagelneu und von Seide gewesen wäre. „Sie finden mich gerade bei der Arbeit, Lady Olla," fuhr er lächelnd fort. „Wir find beim AuSbeffern unserer baufälligen Kapelle, und ich hals gerade beim Decken des Daches, als O'Tucky mir Ihren Besuch meldete." O'Tucky, welcher hinter seinem Herrn stand, wurde unruhig und rieb fich in peinlicher Ungeduld die Hände. Sein höchstes Bestreben war, das Ansehen der DaltonS aufrecht zu erhalten, weshalb das ehrliche VorwärtSstreben feines Herrn, das Abstreifen alles falschen Stolzes desselben ihm mancher-lei Kummer bereitete. „Hören Sie nur!" flüsterte er Mrs. Kelly zu. „Ein köstlicher Spaß! Er beim Dachdecken geholfen! Was doch die vornehmen Leute mitunter angeben, um fich die Zeit zu vertreiben! Ich habe schon gelesen, daß Edelleute zum Spaß die Postkutsche gefahren haben! Und unser junger Lord ist einer von denen, die fich aus allem ein Vergnügen machen!" (Fortsetzung folgt.) Friedensbedingungen anzubieten und gleichzeitig die Mediation der Mächte nachzusuchen. Obgleich nicht allzu sanguinisch inhetreff des Resultats, sei es die feste Absicht de« Sultans, selbst den Frieden an. zubieten, um damit seine Abneigung gegen eine De-müthigung Rußland« zu beweisen.______________________ Zur Tagesgeschichte. — Dem Gewerbetage in Reichenberg wohnten nahezu 2000 Vertreter aller BewerbSzweige aus allen Städten und Jndustrialorien des Reichenberger Kam-MerbejirkeS bei, und es wurde einstimmig folgende Res», lutton angenommen: 1.) Handel und Industrie Oesterreichs gehen einer gestcderten Zukunft nur unter einem die un» günstigen Productionsbedingungen ausgleichendrn mäßigen Zollschutze entgegen; 2.) nur für den Fall der vollen Ge» währ eines solchen hinreichenden gleichmäßigen Schutzes aller Zweige des Groß» und Kleingewerbes ist durch den Abschluß Neuer Zoll- und Handelsverträge auf das Recht der freien Selbstbestimmung in zollpolitischer Hinsicht und damit aus die Normierung eines autonomen ZolltarifeL zu verzichten; 8.) das Appreturverfahren ist sofort durch Abschaffung aller an demselben hastenden Mißbräuche entsprechend einzuschrän» ten und dessen gänzliche Aufhebung in möglichst kurzer Zeit zu sichern. — ThierS' Begräbnis. « re vy sagte in seiner Grabrebe: Er wolle vor allem die Ausmerksamkeit aus die großen Züge im politischen Leben Thiers' lenken, insbesondere aus die Wahl des Verblichenen zum Präsidenten und auf die Begründung der Republik durch Thiers. Mit diesen Thaten hat ThierS seinem Vatertonte zwei große Dienste geleistet, Dienste, welche die Erinnerung an ihn unvergänglich machen und die Dankbarkeit deS Volkes ihm auf ttb | hs«« Pfandbriefe. ! »eib| *»«« 83-601 »»'7b Spetj.Kentc.äfc««., 64 SO 64'55‘Hng. öft. »ob..6tei>tt. W— 104-6C dt», ete. tfL in «iw.! »7 30; «? io dt», ie 1» 3. . . . tose »on 1864 ... * «ole »on 1880, ganz »- fftani 3»(ef*«*)e6n De#, «»rdwesidahn «iebenbürger . . . >. Soii« Lose. : > l'ofc...... Vtabotf«»Lose .... Wech». (3Mou.) «ugfbuti 100 Marl »tantf. 100 JRarf . . Hamburg „ tionbon 10 Pfd. feiert. Pari» 100 vraucs Münzen. Kais. Münz-Ducateu rv-yrauc-mick.... Deutsche Reichsmark Silber . . 97-60 90*75 88-50 86*60 64 so — 164 75 13 50 67 80 118 — 47 40 6*69 9*53* 68*40 104-80 97 80 91*- 88 75 87— 64*85 90*85 16595 13-75 57-80 11915 47 66 6 71 (1*54 58-60 105- Telegrafischer Kursbericht am 11. September. Papier-Rente 65 40. — Silber-Rente 68 -, — ®old» Rente 76-10 — 1860er Staats-Anlehen 11190. — Bank-actien 860. — Kreditaetien 211 75. — London 117-60. — Silber 104-—. — X. t. Münzdukaten 5 63. — 20-Francl Stücke 9-44. — 100 Reichsmark 57 80. Die ÄufiEfcRufe der p&ifKacm. ®efcfffc&aft in Laibach beginnt ihr neues Schuljahr mit dem 17. September b. J3-Der Unterricht umfaßt folgende Gegenstände: Klavierspiel und Harmonielehre (Herr Josef Bohrer), Solo- nnd Chorgesang (Herr Gustav Morawetz), Violinspiel (Herr Johann Geratner). Ferner werden ein« dir zweimal wöchentlich Hebungen im Ensemblespiele stattfinden, an welchem auch Siichtschiller der Anstalt gegen Entrichtung des Unterrichtsgelder theil' nehmen können. Mündliche oder schriftliche EintrittserklLrnngen werde» entgegengenommen im Schnttokale de» Vereins: Herren« gaffe, Fürstenhof, zweiten Stock links, nnd zwar am 14., 15. und 16. September I. I. je von 11 bis 12 Uhr vormittags. DaS UnterrichtSgeld für jeden ®egenstand ist für Mit' glieder der philharmonischen Gesellschaft auf zwei ®u!deit per Monat festgesetzt; Nichtmitglieder entrichten drei ®ultefc Laibach, 9. September 1877. (454) 3 Z Die Direktion der philharmonischen Gesellschaft. Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preist empfiehlt C. J. Hamann, Hauptplatz Nr. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch gefertigt und nur bestpassende Hemden verabfolgt. (341)$ Mi Damen, wären, dem Handelsstande um mit 15. September I. I Primllrurs welche gesonnen wären, dem Handelsstande sich zn widmen, beginnt mit 15. September l. I. ein zur Ausbildung in der einfachen und doppelten ©u#* fiihrung nebst allen einschlägigen Handelswiffenschasten ein* schließlich dem Wechselgeschäste. Anmeldungen beliebe man an F. Müllers Annonce»' Bureau in Laibach, Henengaffe, Fürstenhof, zu richtet woselbst auch nähere Auskunft eriheilt wird. (445) 3 ion dem Mllblbesitzer Franz Bregar ^®tadiiet bei Obergurk wird feine nächst der netit* Seisenberg.®roßlupper Bezirksftraße liegen* Realität, bestehend aus einer Mahlmüble mit sechs Gängen am ®utl' stuffe, sammt HauS- und WirtbfchaftSgebäuden, alles ,in s<* gutem Zustande, sowie Aeckem, Wiesen und Waldungen ffiesammtflüchenmaße von übet 35 Joch, ohne Waldung im gerichtlich erhobenen Schätzungswerthe von 9550 fl., & freiet Hand zum Ankäufe ausgeboten. Kauflustige fönfj* Die näheren «edingnisse beim Besitzer selbst oder beim W amte in Sittich erfahren. (459) 2-» Ein Fräulein, wohnhaft Flvrianigafle Nr. 1, im ersten Stock, wünscht noch einige Stunden ÄfttDieruntemcIlt zu ertheilen. (448)6—4 Durch Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bambergs BuchhandlrB in Lalbaelt ist zu beziehen: Me und Neue Mekt, Jahrgang 1878. Erscheint in 16 Heften, wovon das erste vorriithtg. Subscriptionspreis per Heft 24 kr. ♦ »Die heilige Familie", feines Oelsarbendruckbild ♦ dem Originale von Deschwanden. ___ Druck von 3g. v. Äleinmeor 6 Fed. Bamberg. äierleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.