Lilibacher TaMiltt^ Redactio» u»d Expedition: Bahnhofgasse Nr. 15. rv» , ^ PrLuumerationSpreisi: — , , ^ Insertionspreise- Lin- .. —, Nr. 178. LLLLLSLN! Dienstag, 6. August 1878. — Morgen: KaMn. «WMÄk« 11. Jahrg. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 12. zeigen bis 5 Zellen Lv kr. Vom Tage. Das Reuter'sche Bureau bringt folgende, in Politischen Kreisen wenig Glauben verdienende Nachricht: „Dem Vernehmen nach wurde die österreichische Avantgarde am 3l. Juli in ungefähr zweistündiger Entfernung von der Save von einer bewaffneten, aus Türken und Fristen bestehenden Jnsurgentenbande beschossen. Ein Geplänkel folgte, worauf sich die Insurgenten nach den Bergen zurückzogen. Dieser Meldung zufolge werden sich die Insurgenten ganz in die ^rge zurückziehen und beim Vormarsch der Oesterreicher sich in den Pässen und festen Plätzen con-centrieren." Wir müssen uns in den nächsten Tagen mit emer spärlichen Dosis von Nachrichten vom Occupa-tlvnsschauplatze begnügen; die offizielle „Wiener Abendpost" bemerkt, daß die militärischen Dispositionen keinerlei Veröffentlichung bezüglich des Vormarsches gestatten, und weiset dieselbe auf die anarchischen Zustände in Serajewo und Mostar hm, welche es zur Nothwendigkeit machen, mit aller Umsicht zu Werke zu gehen. . ^"Ungarn haben gestern die Wahlen für oen Reichstag begonnen. Nach vorliegenden Berichten gehen die Wogen der Aufregung hoch. Italien beschäftigte sich mit der Redaction und Edition eines Grünbuches, welches die intimen Beziehungen zwischen Rom und Bukarest betont. In Frankreich stehen die Senatorenwahlen auf der Tagesordnung. Verfassungsmäßig müssen ^5 Senatoren im Jänner 1879 ansscheiden und sind ihre Stellen durch Neuwahlen zu besetzen, -von den 75 austretenden Senatoren gehören 55 m ^ ^actionären Parteien an, während nur 20 Republikaner sind. Oesterreich und der Berliner Vertrag. Am 3. d. hat in Berlin die Auswechslung der Ratificationsurkunde des Berliner Vertrages zwischen den Bevollmächtigten Deutschlands, Oesterreich-Ungarns, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens und Rußlands stattgefunden. In England herrschen Freude und Begeisterung über die Erwerbung Eyperns und über die glänzenden Erfolge der englischen Orientpolitik. In Italien herrscht Aerger und Erbitterung, daß es vom Kongresse mit leeren Händen nach Hause zurückkehrte. Mit dem „Souvenir de Berlin", welches Graf An-drassy mitbrachte, will sich Oesterreich-Ungarn nicht recht befreunden, und niemand — die Südslaven ausgenommen — will hiesür dem Träger des auswärtigen Portefeuilles befondern Dank zollen. Ein großer Theil der Politiker in Oesterreich-Ungarn gibt der Meinung Ausdruck, Graf An-drassy hätte besser gethan, dieses Danaergeschenk der Jungfrau Europa an Oesterreich, dieses gefährliche Spielzeug, gar nicht mitzubringen. Der Wiener Korrespondent der „Allg. Ztg." bemerkt über die Haltung Oesterreichs beim Berliner Kongresse: „Der biedere, ehrliche Oesterreicher mußte die seinem Naturell gar nicht zusagende Rolle eines im Hintergründe lauernden domms ä'aMirss spielen, der immerfort Heimlichkeiten treibt, jedes Wort schlau abwägt, damit das Geheimnis nicht vorzeitig entdeckt werde, — der von Frieden und Freundschaft spricht, aber im Stillen auf eine kleine Annexion sinnt, zuletzt nicht als Soldat maskiert erscheint, sondern in der Maske eines Doktors des europäischen Rechts und als solcher, auf der scharfen Messerscheide balancierend, die das Recht vom Unrecht trennt, das fremde Gut sich auch aneignet." Die ruhig denkende Bevölkerung Oesterreich-Ungarns ist mit der zweideutigen Politik des Grafen Andraffy nicht zufrieden; sie ist mit der Occupation der türkischen Provinzen, die alle Rechtsbegriffe verletzt, nicht einverstanden. Der Oesterreicher liebt es nicht, aus krummen, schlüpfrigen und dunklen Wegen zu gehen; er liebt es nicht, Soldaten zu spielen, Krieg ohne Kanonen zu führen, sondern will, wenn Soldat, ein ganzer Soldat sein. Die „Allg. Ztg." bemerkt: Oesterreich hätte gute Ursache gehabt, einer militärischen Action jetzt auszuweichen, denn es mangeln ihm die wichtigsten drei zum Kriegführen unbedingt nothwen-digen Sachen: Geld, — Geld — und wieder Geld ! Die schönen österreichischen Regimenter und die glänzenden Uchatiuskanonen werden ohne Zweifel in den zu occupierenden Provinzen Aufsehen machen, jedoch diese Occupation wird das moralische Prestige Oesterreichs nicht sonderlich erhöhen. Oester-reich-Ungarn ist, getreu seiner Devise: „Nur langsam voran!" wieder einmal zu spät gekommen. Die österreichischen Trupven hätten nicht jetzt, sondern an jenem Tage, an dem Plewna gefallen, in Reih' und Glied treten und dem übermüthigen Rußland zurufen sollen: „Bis hierher und nicht weiter!" Oesterreich vergaß, was Napoleon III. am „Tage von Königgrätz" gegenüber Preußen zum Vortheile Oesterreichs that. Oesterreich-Ungarn hat den richtigen Moment versäumt; es erscheint deshalb erklärlich, daß sich niemand für die militärische Action in Bosnien und der Herzegowina echauffiert. Der Wiener Korrespondent der „Allg. Ztg." sagt am Schluffe seiner die Politik Andrassy's geißelnden Kritik: „Das ist eine alte Geschichte in Oesterreich und dennoch bleibt sie ewig neu: Zuerst begehen die Machthaber Fehler und dann müssen die Völker Opfer bringen, die wieder selbst — Fehler find." Oesterreich und die Türkei. Offiziöse türkische Journale bringen über den Stand der Verhandlungen zwischen Oesterreich und der hohen Pforte folgenden Bericht: JeuMon. Ein Lorbeerkranz. ^ine Skizze au- dem Leben, von Harriet. (Schluß.) ^ aber wollen sie in ihrer süßen Beichte und scheiden deshalb von dem jungen, " Paare, wenn auch mit etwas schwerem hohes, reines Menschenglück immer l lener wird und man da, wo es noch zu finden s!s,s..rr weilt. Aber mir ist vor dem Ab-Skizze aus dem Leben noch die bilk rn Ä A' dir. freundlicher Leser, ein Nacht- d n L7 Ä7- d-m, vi-,mchr oem über Lander und St/idtp Miss«» irnk ^lorenr "wo ^ewiae?"? ^Een, in'das reizende Florenz, wo ewiger, sonniger Frühlina strablt ^ E?n. hohes, wertes Gemach K eN? welchei 'ch dir emen Einblick gestatte, von dessen Fenstern "US man den Arno, sein breites, von Schiffen uets durchkreuztes Silberband überblickt. In dem Gemache herrschte eine geniale Unordnung: Notenhefte, Photographien berühmter Tonkünstler wie schöner Frauen, frische wie verwelkte Blumenbouquets und Kränze mit kostbaren Schleifen, Statuen beliebter Dichter, zierliche Albums und noch eine Unzahl von Gegenständen, deren Aufzählung in das Unendliche gehen würde, füllten das Zimmer so vollständig an, daß ein Besuch wirklich in Verlegenheit gekommen wäre, wo er sick niederlassen solle. An dem offenen Fenster, welches die milden Abendlüste, mit süßen Blumendüften gefchwänbert, in den hohen weiten Raum einließ, faß an einem Arbeitstisch Alfred Falkenhorst. Er hatte das Haupt in die eine Hand gestützt und blickte unverwandt hinaus in das lachende Landschastsbild, auf die blauen Fluten des Arno. Einen Augenblick ließen die vorüber segelnden Schiffe einen dunklen Streifen auf der glatten Wasserfläche zurück, dann schlugen die Wellen darüber hm — und alles ist gewesen! Die Kugel des prachtvollen Domes Santa Maria del Fiore erglänzte in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne. Es war ein bezaubernder Anblick — ein unvergeßliches Bild, wie es eben nur der Süden zu bieten im stande ist. Hier, im Süden, lächelte ihm auch die Muse wieder freundlich. Jenem verhängnisvollen Lorbeerkranze Frau von Brandofs war schon manch' schönerer gefolgt, aus den zarten, weißen Frauenhänden dem Künstler gespendet! Mit der erloschenen Leidenschaft zu Sofie Brandos, die gänzlich aus seiner Seele schwand, daß er ihrer fast nur mehr wie eines bösen Traumes gedachte, kehrte der Genius wieder, die hehre Siegespalme schwingend. Die Thüre des Gemaches öffnete sich leise und Alfreds Diener steckte geheimnisvoll seinen Kopf herein: „Signore, eine Dame will Sie sprechen!" „Tine Dame?" Um den Mund des Musikers zuckte ein feines Lächeln: „Ist sie schön, jung?" „Weiß nicht, Signore! Sie ist dicht verschleiert !" „Nun, laß sie in den kleinen Garten treten, ich werde sogleich erscheinen; hier," sein Blick überflog das unordentliche Gemach, »kann ich eme fremoe Dame unmöglich empfangen." Die Pforte verlangt: I.) daß die Dauer der Occupation bestimmt werde; 2.) daß Oesterreich die Ueberschüsse der Einnahmen von Bosnien an das hiesige Finanzministerium abliefere; 3.) daß die Ernennung der Beamten in denjenigen Distrikten von Bosnien, wo die Muhamedaner die Mehrzahl bilden, unter Mitwirkung der Pforte stattfinde; außerdem stellt die Pforte noch eine Anzahl minder erheblicher Bedingungen. Auf diese Forderungen habe Graf Andrassy erwidert: 1.) daß der Kongreß von Berlin wegen der Dauer der Occupation nichts verfügt habe, so daß Oesterreich sich über diese Frage nicht im voraus einseitig der Pforte gegenüber binden könne; 2.) Oesterreich habe seit drei Jahren für die Ernährung der bosnischen und herzegowinischen Flüchtlinge gegen 10 Millionen Gulden verausgabt, uud müsse sich vor allen Dingen für diese Auslagen aus den Einkünften der beiden Provinzen decken; 3.) die Pforte habe seit drei Jahren bewiesen, daß sie nicht im stande sei, in Bosnien und der Herzegowina die Ruhe aufrecht zu erhalten; Oesterreich könne also nicht zug-ben, daß die Pforte sich während der Dauer der Occupation in die Verhältnisse der beiden Provinzen Hineinmenge. Agitation in Serbien. Serbien ist mit der Occupation Bosniens und der Herzegowina nicht einverstanden; die Skupschtina meint, es würde der Gerechtigkeit und den Wünschen und Rechten der Nation besser entspreche.», wenn den beiden Provinzen das Recht zuerkannt würde, mit voller Freiheit ihre Wünsche nach Bereinigung mit den slavischen Brüdern aus-zi'sprechen. Serbien übersieht, daß Oesterreich-U..garn nicht willens ist, derlei Agitationen zu dulden und im Falle anhaltender Demonstrationen bereit sei, auch in anderen Provinzen und Ländern, wo die Sicherheit des Reiches es erfordern sollte, mit entscheidender Energie einzuschreiten. Oesterreich werde, wenn Garantien sür den Frieden, für Ruhe und Ordnung an seinen Grenzen nicht geboten würden, Serbien gegenüber keine Toleranz übei,, sondern gezwungen sein, die feindliche Bewegung zu bekämpsen. Ueber die Reichstagswahlen in Deutschland liegt eine ansehnliche Zahl fremder Journalstimmen vor. Heute citiereu wir zwei Beachtung verdienende kurze Aeußerungen: „Libert c": „Deutschland hat in diesen Wahlen Beweis von Mäßigung und Einsicht gegeben, gegen die verbrecherischen Phantasien eines Hödel oder Nobiling hat es laut protestiert, dabei Einige Minuten später schritt Falkenhorst in stolzer Haltung durch den kleinen Lorbeerhain einer Laube zu, in welche der Diener die Fremde geführt. Es war eine schlanke, mittelgroße, in schwarze Seide gehüllte und wirklich dicht verschleierte Dame, die Alfred rasch entgegenkam. Die Worte: „Was wünschen Signora!" erstarken aus des Musikers Lippen, als die Fremde den Schleier zurückschlug. Aus dem schmalen, blassen Antlitz blickten ihn zwei dunkle, glühende Augen an, die einst seine Seele mit ihrer dämonenhaften Glut bestrickten — aber als Italien zwischen ihnen und oem Künstler lag, war er von dem bösen Wahne befreit. „O, geliebter Freund, endlich gelang es mir, deine Spur zu finden! Es ist eine böse, schreckliche Zeit, die hinter mir liegt seit jenem verhängnisvollen und doch glücklichen Abende — denn durch ihn gelangte ich zur süßen Freiheit!" „Zur Freiheit?" Alfred trat einen Schritt zurück. Was in seiner Seele vorging, stand klar und deutlich in den plötzlich bleich gewordenen Zügen seines Ant- aber auch seinen Regierenden den Weg bezeichnet, den sie einzuschlagen habeu. Wenn man an maßgebender Stelle jetzt begreift, daß ein Volk un-verjährbare Rechte hat, daß der Wille der großen Mehrheit Berücksichtigung verdient, daß die Zeit des militärischen Cäsarismus vorüber ist, daß die wirthschaftliche Lage Deutschlands die kräftigsten Heilmittel erheischt, wenn man sich mit einem Wort an die Spitze der Bewegung stellt, statt ihr in den Weg treten zu wolleu, wird mau großes Uuglück vermeiden. Wir Franzosen haben — wenigstens hossen wir es — das Cap der Stürme glücklich umschifft. Unser Land ist keiu Eden, aber immerhin dasjenige, in welchem man noch die geringste Zahl von Nothleidenden und von Leuten trifft, die rettungslos zu Elend und Verdummung verurtheilt sind. Das kann von manchem anderen Lande in Europa und namentlich von Dentschand nicht gesagt werden. Man sollte dies nicht vergessen. Wir wünschen keiner Nation die schrecklichen Prüfungen, die wir zu bestehe» hatten, und darum wünschen wir aus der Ferne, von wo man große sociale uud historische Erscheinungen am besten beurtheilt, daß die Reichstagswahleu für die Deutschen zu einer Politik der Nachgiebigkeit und nicht des Druckes das Signal geben mögen." „Tribüne": „Wir begrüßen das Ergebnis der Berliner Wahlen als einen Sühne-Act mit dem Gefühle froher Erleichterung. Nicht der Sieg dieser oder jener liberalen Partei ist es, der bei dem Ergebnis für uns in erster Linie steht, sondern die Thatsache, daß es inmitte einer großen und gebildeten Bevölkerung auch noch andere Mittel für die Partei der Ordnung gibt, als Polizei und Staatsgewalt, daß die Selbstthätigkeit des Bürgerthums, an welche die liberale Presse zu mahnen seit Jahren nicht müde geworden, eine Macht von unwiderstehlicher Stärke ist." Ein neues Blaubuch. Das englische auswärtige Amt hat ein neues, 111 Blattseiten und 77 Depeschen enthaltendes Blaubuch ausgegeben, umfassend den Zeitraum vom 4. Mürz bis 4. Juli l. I. Diese Depeschen bestehen mit wenigen Ausnahmen aus Berichten britischer Konsuln und Agenten, nebst Bittgesuchen der muhamedanischen Bewohner Bulgariens und RumelienL um Schutz gegen die Gewaltthaten der Russen und ihrer christlichen Nachbarn. Manche dieser Berichte sind wahrhaft haarsträubend, und einzelne derselben Wersen auf die Haltung der russischen Offiziere in den eroberten Landestheilen ein keineswegs günstiges Licht. Nachrichten über Mord, Raub, Plünderung in Masse, Schändung junger Mädchen und litzes zu lesen; es schien Sofie mit niederschmetternder Gewalt zu durchzucken: „Seine Leidenschaft für dich ist erloschen!" Der Glaube an die Beständigkeit seiner Empfindungen für sie war ihr das, was dem Ertrinkenden eine rettende Hand, ein leuchtender Hoffnungsstern. — Der Stern erlosch, die warme Hand, an die sie sich geklammert, stieß sie zurück in das kalte, grause Wellengrab. O, es war ein furchtbares Erwachen aus schönen Zukunftsträumen! Sofie wankte nach der Laube, dort sank sie, laut aufstöhnend, auf die Gartenbank zurück. Wie konnte sie nur so verzweifelt sein; war ja doch noch kein Wort von seinen Lippen gefallen! Im Menschenantlitze kann man lesen — besser lesen, als Worte es vermögen, die so oft die innere Stimme Lügen strafen! „Du — du — liebst mich nicht mehr!" Alfred hatte keine Antwort für den wilden Aufschrei, der sich den Lippen der geschiedenen Banquiersgattin entrang, nur glühende Röthe stieg in sein Antlitz, wie er das Haupt zurückwarf und nach dem Hause sah, als ob er fürchtete, die Szene im Garten könnte Lauscher herbeilocken. wahrhaft thierische Grausamkeiten der verschiedensten Art finden sich in diesen Schriftstücken zu Dutzeu-den; von einem Reisenden wird gar die fürchterliche Behauptung gemacht: daß die Russen binnen 24 Stunden in Philippopel allein ärger als 40,000 Baschibozuks jemals zusammengeuommen gehaust hätten. Die durch Layard eingesandten Berichte behaupten, daß Russen und Bulgaren einander in die Hände arbeiten, um sämmtliche Mnhamedaner aus der Bulgarei zu vertreiben. Von den Flüchtigen kehren nur wenige, und unter diesen meist nur arme Leute, in ihre verwüsteten Heimstätten zurück. Die Rechtspflege liegt sehr im Argen, überall wird russisches Regiment eingeführt, überall werden Rekruten ausgehoben, und wenn auch die Bulgaren Geschmack an der Rekrutierung zu finden scheinen, so gilt dies durchaus nicht von den ansässigen Griechen, die massenhaft über die Grenze wandern, um sich der Aushebung zu entziehen. Was die sogenannten Aufständischen im Rhodopegebirge betrifft, so bemerkt Layard in einer seiner Depeschen: daß diese Benennung ihnen mit Unrecht ertheilt worden sei, denn sie haben sich weder gegen ihre eigene Regierung noch gegen irgend eine gesetzlich eingeführte Behörde erhoben. Vielmehr ist es ihnen lediglich um Vertheidigung ihres Lebens, ihres Eigenthums und der Ehre ihrer Frauen zu thun. Tagesneuigkeiten. — Eisenbahnen in Serbien. Die Unterhandlungen, welche zwischen Oesterreich nnd Serbien bezüglich des projektierten Baues der serbischen Bahnen und ihres Anschlusses au das österreichisch-ungarische Netz geführt werden, bewegen sich derzeit noch aus sehr allgemeinem Boden, und es ist auch kaum anzunehmen, daß diese Angelegenheit vor dem Ende des nächsten Monats in ein anderes Stadium treten wird. Zunächst ist hier die Rücksicht auf Ungarn maßgebend, welches bekanntlich an der Wahl des Anschlnßpnnktes nnd vieler anderer technischer Details in erster Reihe interessiert ist nnd dessen Regierung angesichts der bevorstehenden Wahlen in einer Angelegenheit von so hervorragender volks-wirthschaftlicher Wichtigkeit sich derzeit in keiner Weise präjudieiereu will. Was daher über die zukünftige Trace, über die Anschlnßpuukte, über den Banmodus oder gar über die Finaucierungspläne verlautet, gehört füglich in das Gebiet der reinen Combination. Speziell an die Finaneierung kann gar nicht früher gedacht werden, als bis die Frage entschieden ist, in welchem Maße und in welcher Form die serbische Regierung den Ertrag ihrer Bahnen zu garantieren gewillt ist, und es ist daher mehr als wahrscheinlich, daß diese Frage erst studiert „Antwort, Antwort will ich haben, auf meine Frage!" stieß Sofie mit zuckenden Lippen hervor, indem sich ihr Blick in Todesqual auf des Mannes Antlitz heftete. Falkenhorst trat in die Laube. „Es kam alles so rasch, so unerwartet, daß — »Unerwartet? Ein ersehnter Wunsch kommt niemals unerwartet!" „Ich war in der letzten Zeit so beschäftigt, so in Anspruch genommen, all' die neuen Eindrücke —" „Drängten das Bild der armen Freundin in weiter Ferne gänzlich in den Hintergrund! — Nur keine schlechten Ausflüchte! Sagen Sie mir die volle Wahrheit: In den neuen, schönen Triumphen, die Sie hier in Italien feierten, ging die Erinnerung an Sofie Brandof verloren!" Eine lange, todtenstille Panse folgte; sie war das schreckliche Todesurtheil aller Hoffnungen, Pläne und Wünsche für das Herz der geschiedenen Frau; denn in des Musikers Schweigen lag die einzig wahre Antwort sür ihre Frage! und berathen werden wird, wenn man überhaupt in das Detail der Angelegenheit einzudringen gedenkt. — Der Attentäter Nobili ng unternahm, wie das „N. Wr. Tagbl." aus Berlin erfährt, am 2. d. M. einen Selbstmordversuch. Als der Ge-fangenwärtcr und der Krankenpfleger dem Nobiling einen neuen Kopfverband angelegt hatten, stahl er aus dem Verbandzeug die kleine Verbandscheere. Der Krankenpfleger revidierte nach Verlassen der Zelle das Verbandzeug und vermißte die Scheere. Sofort öffnete derselbe die Zelle uud machte die Entdeckung, daß Nobiling inzwischen schon versucht hatte, sich die Pulsader zu öffnen. Blut floß bereits aus der Wunde hervor. Die Gefahr wurde sogleich beseitigt. Nobiling ist sofort in schwere Fesseln gelegt worden. — Ein internationaler Friedenskongreß soll im Laufe des September l. I- in Paris tage», welcher von den Vertretern der europäischen Friedensfreunde beschickt werden wird. — Die Pariser Weltausstellung wurde in den Monaten Mai und Juni von 4.222,402 Personen besucht. Im Mai belief sich die Zahl der Besucher auf 1.666,879, im Juni auf 2.555,523. — VomGefuudheitspslege-Kongreß. Am 1. d. M. begaun in Paris der internationale Kongreß für Gesundheitspflege, einer der am reichsten beschickten, denn er zählt 1000 Mitglieder, worunter 500 auswärtige, nämlich 210 Belgier, 78 Engländer, 53 Italiener, 34 Amerikaner, 29 Spanier, 23 Deutsche, 20 Russen, 9 Oesterreicher oder Ungarn, je 7 Portugiesen, Schweizer und Holländer, 5 Griechen, 4 Schweden oder Norweger, 4 Türken, je 3 Dänen und Rumänier, je 2 Luxemburger und Chinesen, je 1 Japanese und Marokkaner. ^ Ei» neuer Planet. Nach Inhalt eines ans Washington an die königliche Sternwarte in -Lenin gelangten Telegrammes hat der amerikanische Astronom Professor Watson am 29. Juli während der etwa 3 Minuten dauernden totalen Sonnenfinsternis, welche im westlichen Nordamerika und im östlichen Nordasien sichtbar war und welche er auf einer in Wyoming gelegenen Station beobachtete, in einem etwa zwei Grad, also etwa acht Sonnenhalbmesser, betragenden Abstande von der Sonne einen bisher nicht gesehenen Stern vierter Größe wahrgenommen, welcher vermuthlich ein innerhalb der kurbahn um die Sonne kreisender Planet ist. ^ekanntlich hatte Le Verrier schon vor längerer A^^us gewissen Besonderheiten der Bewegung cs Merknr den Schluß gezogen, daß zwischen Mer-ur und der Sonne noch ein oder mehrere Planeten vorhanden sein müßten. Es war aber bisher bei oen totalen Sonnenfinsternissen nicht gelungen, solche -Planeten wahrzunehmen. — Zu den Agitationen in Italien. Das „N. Wr. Tgbl." erzählt, daß einer der italienischen Agitatoren für die „Itrüia, iirsäsirtL", Professor Sbarbaro, die merkwürdige Absicht hatte, den Dr. Ad. Fischhos für die Agitation zugunsten der Abtretung des Trentino zu gewinnen und ihn zu einer Kundgebung dafür zu veranlassen. Aus Wiener Blättern ist der greise Politiker von dieser Absicht unterrichtet worden, und Dr. Fischhof ertheilt dem sonderbaren italienischen Schwärmer nunmehr die verdiente Abfertigung in dem folgenden Briefe: „Herr Redaeteur! In einer der letzten Nummern Ihres geschätzten Blattes war der „Risorma" eine Notiz entlehnt, nach welcher Professor Sbarbaro Mich brieflich eingeladen hat, oder einladen will, für die friedliche Abtretung des Trentino an Italien agitatorisch zu wirken. Professor Sbarbaro, einer der hervorragendsten Verfechter der Friedensidee in Italien, hatte zur Zeit meines publieistischen Wirkens zugunsten der allgemeinen Abrüstung mich in einem Schreiben seiner warmen Sympathie versichert. Diese Kundgebung führte zu einem Briefwechsel, der sich auf die Reduetion der Heere und auf die internationale Abgeordnetenkonferenz bezog. Seit geraumer Zeit bin ich ohne allen brieflichen Verkehr mit dem benannten Herrn Professor. Ob dieser nun in der That ein Schreiben in dem von der „Risorma" angedeuteten Sinne an mich richten wolle, ist mir völlig unbekannt. Ich kann nur sagen, daß in meinen Briefen nichts enthalten war, was den italienischen Professor auch nur im entferntesten zu solch' injuriöser Einladung ermuthigeu könnte." Lokal- und ProvinM-Angelegenheiten. — (Kultur des Laibacher Moores.) Am 3. d. hielt der Ausschuß seine zweite Sitzung. Es wnrde beschlossen, an den Landtag eine Petition dahin zu richten, daß das Moorbrennen, welches gesetzlich in der Zeit vom 15. August bis Ende Oktober gestattet wurde, bis 15. Mai erlaubt werden, mithin eine Gesetzabänderung erfolgen möge. In den Execntionsausschuß wurden gewählt die Herren: Dr. Kosler (Präsident)), Peruzzi (Vizepräsident), Borstnik, Knes, Kotnik, Laßnik, Dr. Po-klukar und Potocnik. — (Das Volksfest in Koslers Brauhausgarten) hat ein Reinerträgnis von 500 fl. abgeworfen. Die summarische Rechnung über sämmt-liche Empfänge und Ausgaben bei der Eintrittskasse, beim Schießstande, bei der Wage, bei der Kegelbahn, für Lose u. s. w. wird dem Vernehmen nach nächstens veröffentlicht werden, das Verzeichnis der gezogenen Gewinstlose erscheint morgen in der „Laib. Ztg." — (Von Valvasors „Chronik Krains") wurde die 38. Lieferung, beziehungsweise das erste Heft des sechsten Buches ausgegeben. Diese Lieferung bespricht die Sitten und Gebräuche und die Pflege der sklavonischen Sprache in Krain, erzählt von Tanzgebräuchen, von Leichenbestattungen, von Kleidertrachten, von Hochzeiten, vom Soldatenleben, von der Sprache, Tracht, Wohnung, Bewaffnung der Gottfcheer, von den Sitten der „Krabaten" in Krain, von den Sitten und Gebräuchen in der Wippacher Gegend, von den Sitten und Gebräuchen der Karstbewohner, und von der Sprache, den Sitten und Gebräuchen in der Finmaner und Jstrianer Gegend. — (Aus de.n Nachbarprovinzen.) Am 4. d. M. fand in Graz der zweite Fischereitag statt. Die Versammlung nahm nach Bericht der Grazer „Tagespost" die Statuten des Fischerei-Vereins ohne Debatte, ebenso eine Petition an das Abgeordnetenhaus, welche dahin zielt, daß der von der Regierung vor langer Zeit vorgelegte Entwurf eines Fischereigesetzes vom Ausschüsse des Hauses in Behandlung genommen und zur Durchführung gebracht werde. Die Wahl der Vereinsleitung ergab folgendes Resultat: Präsident Herr Baron v. Washington; Vizepräsidenten die Herren Reichsritter v. Berks und Baron v. Seßler-Herzinger; Ausschüsse die Herren: Dr. Heilsberg, Dr. Mulle, Sekretär Müller, Direktor Werk, Johann Schagl und Brunnlechner. — (Aus der Bühnenwelt.) Herr Zwe-renz, früher Komiker auf unserer Bühne, führt die Direction des Sommertheaters zu Hall in Oberösterreich und macht dort gute Geschäfte; seine Gattin brilliert dort als Operetten- und Lokalsängerin. Der Schauspieler Herr Frederikh und der Komiker Herr Steinberger wirken auf der Bühne in Marienbad. Frl. v. Jannschowsky, nun verehelichte Bauer, wurde sür die komische Oper in Wien engagiert. — (Zum neuen Forstgesetzentwurfe.) Ein Fachmann bespricht in der „Deutsch. Ztg." den Entwurf des neuen Forstgesetzes. Wir citieren aus dem bezüglichen längeren Artikel folgende, auch für Krain ins Auge fallende Stellen: „Die Reform deS Forstgesetzes muß sich auch mit den durch die Servitutenregulierung neu geschaffenen Verhältnissen befassen, und zwar in doppelter Richtung: erstens in der Richtung, daß die nun limitierten und förmlich verbrieften Rechte der Eingeforsteten seitens der Waldbesitzer respectiert und wo nöthig seitens der Forstaufsichtsbehörden kräftig unterstützt werden; dann aber auch in der Richtung, daß, wo infolge eines momentanen oder bleibenden Rückganges in der Ertragsfähigkeit der belasteten Waldfläche die unveränderte Ausübung aller Belastungsrechte den Bestand des Waldes selbst in Frage stellen würde, die Herstellung des gestörten Gleichgewichtes zwischen Sollen und Können durch angemessene Herabsetzung der Waldbelastung wieder angebahnt werde. schnellte von ihrem Sitze empor: eine wudslammende Glut schoß aus ihren Augen, während sie die Hände in wahnwitzigem Schmerze auf das zuckende Herz preßte: .. «Ha, ha, ha, ha, was ist Männertreue, was Md Männerschwüre!" Falkenhorst richtete sich plötzlich stolz empor: . »Ich habe der Gattin des Banquiers Bran-einen Schwur der Treue abgelegt! Ich < damals P. . . verlassen, um ihrem bestricken-k "r^Musse zu entgehen: nicht meine, ihre Lei-«Ä rÄ- jene unglückliche Szene herbei s. ^ ^ suchte sie jetzt auf —", r ' "E' ^re unglückliche Frau war bei seinen schonungslosen Worten auf die Bank znrück-gesunken. Todtenblässe bedeckte ihr Antlitz; sie M slch"lch nach Athem und schien gegen eine lIwere Ohnmacht anzukampfen, die sich ihrer Sinne bemächtigen wollte; als aber der Musiker der rathlos am Eingang der Laube stand, dem L"use zueilen wollte, hatte Sofie die furchtbare ^elenstimmung so weit bekämpft, daß sie wieder die Sprache fand: „Ich bedarf keiner fremden Hilfe!" stieß sie bitter und dumpf hervor. „Auch dürfen Sie nicht fürchten, daß ich Ihnen noch länger zur Last falle, ich gehe schon!" In Sofiens Auge glimmte ein düsterer Funke auf, ihr Blick heftete sich starr und unheimlich auf den jungen Künstler: „Alfred Falkenhorst, du bist keine edle Künstlernatur! Dein Glückstern ist ein falscher, unechter! Er wird erbleichen, so rasch wie deine Leidenschaft zu mir erlosch. Du hast den guten Engel verstoßen, der dir schützend zur Seite stehen wollte — nun ist er dir zum Dämon geworden, der in -ein Geschick mit zerstörender Macht ein-greifen wird!" Sofie schwankte aus dem Garten. Alfred war plötzlich bleich geworden; ein düsteres Phantom erstand wieder in seiner Seele: es war unter der jubelnden Menge im Konzertsaal zu P..., wo ihn das glühende, schwarze Augenpaar getroffen, wo der Lorbeerkranz in seiner Hand so schwer wurde, weil ein dunkles Etwas ihm zuflüsterte: „Mit den ersten Siegeszeichen für dein schönes Talent hat ein böses Geschick dir auch einen bösen Engel an die Seite gestellt!" Jahre sind vergangen; die geschiedene Ban-quiersgattin lebt nnt sich und der Welt zerfallen in eurer kleinen Stadt in Oesterreich. Alfred Falkenhorst errang sich bis nun keinen hervorragenden Namen in der Künstlerwelt! Sofiens Prosezeihung hat sich erfüllt — sein Glückstern erlosch schon nach wenigen Jahren. Ob Kummer und Elend, die bleichen Gespenster, die sich so oft an die Fersen eines großen Talentes heften, auch ihn heimsuchen werden, ist eine Frage, die nur die Zukunft beantworten könnte, da ja die Personen dieser Skizze Gestalten aus dem Leben sind, die unter anderen Namen und Verhältnissen hier auftraten. Judith ist an der Seite ihres Gatten und in dem Kreise ihrer Kinder glücklich, in des Wortes höchster Bedeutung! Brandof, der sich wieder vermälte, hat endlich in seiner sausten Frau häusliches Glück gefunden, seine schönste Lebensfreude erblüht ihm in einem kräftigen, lieben Knaben. Es ist ferner unumgänglich nothwendig, ein ganz besonderes Augenmerk jenen Wäldern zuzuwenden, welche der gemeinschaftlichen Benützung, sei es als Gemeindegut, sei es als Eigenthum, einer anderen Gemeinschaft von Berechtigten unterliegen, also namentlich auch den im Wege der Servitutenablösung in so großer Menge abgetretenen Waldkörpern. Hier muß das Einschreiten der Forstaufsichtsbehörde unzweifelhaft ein schärferes sein dürfen, denn der Zustand solcher Wälder, wo jeder Berechtigte in der Ausnützung mit den ändern Mitberechtigten wetteifert. ist schon an und für sich - der gefährlichste. Es ist schließlich, um uns nicht in weitere Details der Waldbehandlung selbst zu verlieren, nothwendig, daß die neue Forstgesetzgebung auch die Grundlage für neue Aufforstungen selbst dann gebe, wenn der aufzuforstende Boden kein Waldboden im strengen Sinne des Gesetzes sein mag, weil oft erst mit der Ausführbarkeit solcher Aufforstungen andere Zwecke von eminenter öffentlicher Bedeutung erreicht werden können, so namentlich Flußregulierungen, Schutz gegen Sandverwehungen u. f. w. Der nun von der Regierung vorgelegte Forstgefetzentwurf entspricht im großen und ganzen diesen Postulaten — obschon wir eine schärfere, weniger dehnbare Fassung vorziehen würden — und wir dürfen daher immerhin hoffen, daß das Resultat der diesbezüglichen reichsräthlichen Verhandlung und der sich daran anschließenden Action der Landtage im Zusammenhänge mit den einstweilen ebenfalls heranreifenden Erfolgen des allgemeinen und des Fachunterrichtes geeignet sein werde, uns „allmälig zu einer den Forderungen einer rationellen Forstkultur entsprechenden Waldwirthschast gelangen zu lassen", zu dem also, waS wir eingangs dieses Artikels eben als Ziel der Reform der Forstgesetzgebung bezeichnet haben." _______________________ Witterung. Laibach, 6. August. Morgens dichter Nebel, tagsüber heiter, windstill. Wärmc: morgens 7 Uhr -j- 15 8°, nachmittags 2 Uhr -n 25 7° 6 <1877 -s- 23'7°; 1876 -j- 28 8« 6.) Barometer im Fallen. 734 98 mw. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -i- 19 4°, um 0 4° unter dem Normale. Angekommene Fremde am 5. August. Hotel Stadt Wien. Butsche!, Troppau. — Muraner, Klagensurt. — Böheim, Reisender, Wien. — Leopold, München. ^ .. ^ Hotel Elefant. Lamberger, Finanzrathswrtwe, Graz. — Paradeiser, Ministerialbeamter, Wien. — Schkufza, Kaplan, Treffen. - Ressel, Kausm, und Pelrkan, Spediteur, Prag. — Segre Maria, Triest. — Bomalari, H^el°^uro'pa^ °Dr^!ichetti, Arzt, Venedig. — Gregarni, Baierischer Hof. Matzenaner, Beamter, Wien. — Grilc, Hdlsm., Watsch. — Benigar, Kfm., Triest. Karser von Oesterreich. Mayr und Ribam, Wien. — Levee, Lehrer, Franzdorf. . - . ^ Mohren. Strukelj Ursula und Brrant, Triest. — Erzog Maria und Erzog Theresia, St. Georgen. Verstorbene. Den «.August. Joses Jak, Kaufmannssohn, 17 Mon-, Kongretzplatz Nr. 7, Masern. Gedenktafel über die am 9. August 1878 stattfindenden Li-citationen. Reass. 3. Feilb-, Lunkasche Real., Scherauniz, BG. Loitsch. - 3 Feilb., Udovilche Real Rozance, BG. Loitsch. — 3 Feilb Oswald'sche Real., Gartschareuz, BG. Loitsch. - sHÄb., Lukan'sche Real. Gereuth, ck. Loitsch. -3. Feilb., Ursii'sche Real-, .Unterwusch, BG. Loitsch. -3. Feilb., Hodnik'sche Real., Cevca, BG. Loitsch.- 3. Feüb., Meze'sche Real.. Brod, BG. Loitsch. — 3. Feilb., Kra-sove'sche Real., Oberlaibach, BG. Oberlaibach. - 3. Feilb., Martinkii'sche Real., Unterseedors, BG. Loitsch. — Feilb., Kobau'sche Real., Planina, BG. Loitsch. - 2. Feilb^ Za-plotnik'sche Real., Rupa, BG. Krainburg. — 3. Feilb., BoMche Real., Zapu^c, BG. Wippach. - 2. Feilb., Jva-netii'sche Real., Möttling, BG. Möttling. — 2. Feilb., öuqel'sche Real., Blutsbcrg. BG. Möttling. - 3. Feilb., Lorer'sckie Real., Oberdoif, BG. Loitsch. — Relic. KraZo-vW Real Weißkirchcn, BG. Gurkseld. - 3. Feilb., tzLscheRcal., Tschcuza, BG^ Laibach. - 8. Feilb., ÄadkoM'sche Real., Rakovuik, BG. Landstrah. Telegramme. Wien, ».August. Die „WienerAbendpost" meldet: Laut Nachrichten vom 13. Armeecorps ist die Hanptcolonne nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten im Bosnathale vorgerückt. Die Bevölkerung ist in den occupierten Orten im allgemeinen durch taktvolles Auftreten unserer Truppen ganz gewonnen, besonders die besitzende, da die in Serajewo ausgebrochene Bewegung offen kommunistischen Charakter trägt. Am 1. August hatte Philippovich aus Der-vent den Generalstabshauptmann Milinkovic mit einer Escadron des 7. Hußarenregiments zur Re-cognoscierung ins Bosnathal entsendet, um Nachrichten über den Zustand der durch Unwetter gestörten Communicationen zu erhalten, in passierten Ortschaften Proklamationen zu verbreiten und die Einwohner auf den Einmarsch kaiserlicher Truppen vorzubereiten und in Doboj, Maglaj und Zepce Umschau zu halten, ob man dort eine Erleichterung unserer Verpflegsnachschübe erhalten könnte. MilinkoviL kam am 1. d. M. in Doboj, am 2. in Maglaj an, überall scheinbar mit Freuden empfangen. In Maglaj erklärten Kaimakam, die Mezzlis und angesehensten Einwohner die unbedingteste Unterwerfung und verbürgten auch Ruhe; weiters stellten sie in Aussicht bedeutende Ver Pflegsquantitäten. Milinkovic erlangte jedoch Kennt ms, daß in Zepce der Aufstand organisiert sei, der das Defilee für den österreichischen Vormarsch zu versperren beabsichtige, und gmg deshalb gegen Zepce vor. Am Eingänge des Ortes wurden sie jedoch mit Gewehrschüssen empfangen, weshalb die Hußarenabtheilung absaß, sich zum Feuergefechte formierend. Da Milinkovii! die Unmöglichkeit des Vorwärtsdringens einsah, marschierte er auf Maglaj zurück, dessen früher so freundliche Bewohner inzwischen die Straße zwischen einer Häusergruppe gesperrt hatten und aus Häusern und von beiden Flußufern ein heftiges Kreuzfeuer auf die Hußareneseadron eröffneten. Maglaj liegt im engen Thaldefilee am rechten Bosna-Ufer uud ist größtenteils von Türken bewohnt; deffen verwahrlostes Schloß beherrscht den Thalweg. Steile Hänge beschränkten die Bewegung der Truppen auf knapp an der Bosua führenden Fahrstraße. Die Hußareneseadron mußte deshalb -das von Bewaffneten besetzte Defilee in charfer Gangart passieren, wobei, so weit con-tatiert ist, an siebzig Hußaren sielen. Der Resi der Escadron mit Milinkovic und dem Rittmeister ^aczona, von denen jeder zwei Pferde unterm ^eib verlor, erreichte unbehelligt die an der Uzora aufgestellten österreichischen Vortruppen. Philippovich sollte heute auf Maglaj vorrücken, um den Widerstand zu brechen nnd den Ort zu besetzen. Die 7. und 20. Truppendivision fanden bisher nirgends Widerstand und sind im Vorrücken begriffen. Auf dem Wege nach Mostar stieß die Vorhut der 18. Truppendivision auf 500 Insurgenten, welche, in starker Stellung befindlich, unsere Truppen mit lebhaftem Feuer empfingen. Nach kurzem Gefechte, durchgeführt vom 7. Jägerbataillon, einem Bataillon des 27. Infanterieregiments und einer Gebirgsbatterie, zog sich der Gegner au Mostar zurück. Vom 7. Jägerbataillon sind vier Mann verwundet, der Gegner hingegen hat mehrere Todte. ^ Es fielen in unsere Hände: 33 Gefangene, 1 Fahne, 100 Gewehre, viel Munition und drei Pferde. Feldmarschall-Lieutenant Jovanovic rückt aeaen Mostar vor. Budapest, 5. August. Achtzig Wahlresultate sind bekannt. 56 entfallen auf die liberale Partei, 12 auf die vereinigte Opposition, 7 an die äußerste Linke, 3 auf die außerhalb der Parteien stehenden Kandidaten und 2 auf Nationale. In Debreczin wählten alle drei Bezirke Kandidaten der äußersten Linken. Ministerpräsident Tisza blieb gegen Ernst Simonyi in der Minorität. Ans zweiter Hand sind zu vergeben: „Deutsche Zeitung" uud „Leipziger Jllustr. Ztg." Für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte ihres nun in Gott ruhenden Gatten spricht den tief gefühlten herzlichsten Dank aus die trauernde Gattin Stephania Fiala. Lake KN(ll'6L8 Congreßplatz. 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Pramienanlehen Wiener Anlehen . . Aktie» »- Aa»t«a. Kreditanstalt s.H.u.G SScomPte-Ges., n.ö. Nationalbank. . . . Geld Ware St S0 84 SS 883» 88 40 74'25 74'3S 318 — 108 25 11350 irr — 142 75 Aeti«» ».Traa,x„t Uateraekm«»,«». Alsöld-Bahn......... Donau - Dampfschifs -Slisabeth-Westbahn FerdinandS-Nordb. Franz-Joseph-Bahn Galiz. Aarl-Ludwigb Lemberg - Szernowitz > Lloyd-Gesellschaft . »20— 108 75 113 75 122 S5 143 — 84 — 70 77'25 79'25 105 85 SV 93 — 264 40 825- irs — 498-171-50 ro48 137-50 ,4140 135 50 555'— 84-75 7S'75 77-75 80- 10S-L5 88 — S3 2« rS4L» 8i7- 126 5» 50V-172 A52 138-241-80 13« 557 - Nordwestbahn .... Rudolfs-Bahn .... Staatsbahn........... Südbahn............ Ung. Nordostbahn . Psailckbriese. Bodenkreditanstalt in Gold.......... in osterr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- Prioritäk-Vtlig. Elisabethbabn, l.Em. Ferd.-Nordb. i. Silber Franz-Joseph-Bahn. Galiz.A-Ludwigb, I.E. Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Bahn Staatsbahn, 1. Em. Südbahn » 3 Perz. » »b „ . Geld 118-50 IL4-— S88 50 77 50 123-50 107-94 — S8S0 St'50 Prioalkose. kreditlose . . . . RndolsSstiftung. . Devisen. London ............ Gekäs-ete». Dnkaten........... ro Francs . . . . > io« d. Reichsmarl Silber............ Marlis-— 124 25 267-— 78 — 124 — 107 SO 94'2S gg — 94-75 SI — 104-88 50 SS'75 88-50 88 75 158-50 lll-8» 94 80 18L75 14-50 ll5 15 S-4S 9 24 58 95 100 «0 S1-50 104 25 88-75 lOO— 88-75 89 — 157'— 112 10 95— I83-- 15'- Iir-r» 55» »25 57— UX>7» Telegrafischer Äursbericht am 6. August. Papier-Rente 6410. — Silber-Rente 66-—. — Gold-Rente 74 10. — 1860er Staats-Anlehen 113 50. — Bank-actien 825. — Kreditaetien 263 60. — London 115 35. — Silber 100 60. — K. k. Münzdukaten 5 51. — 20-Fraucs» g-25. —100 Reichsmark 57-—. Druck von Jg. v. Kleinm-vr L Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.