prillllmeranons-preisc: Für Latboch: Ganzjährig . . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . . L „ LO , d:»leljLhrig. . , s , 10 , «Gütlich , . . — . 7« , Laibacher Mir der Post: s,in;jährig . . . u fl, — kr. Halbjährig . . . 5 „ 50 . «Mrijährig. . . z , 75 . ijuftillung ins Hau« viertel» -r4-iz 25 Ir,, monatlich g k. ? ,;«lne Nummern 6 kr. Nr, 92 Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nk-aktiori Lahnb-sgasje Nr. l». Lkxcditioii and Änsrratru Lurcau: 1k«ngrehplay Sir. 81 (Buchbandlunj von I, v.Kleinmavr L F. Bamberg). Zuskrliouspreisc: Für die einspaltige Petitzeile S kr bei zweimaliger Einschaltung L Skr dreimal L 7 kr. Inserrionöfteni^el jedesmal 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Dienstag, 23. April 1872. — Morgen: Georg. 5. Jahrgang. Wider die Jesuiten. (Schluß.) Aber der Haß des deutschen Volkes gegen die schwarze Rotte ist ein alt berechtigter, tiefgehender. Kein Volk der Erde hat so viel von diesem Orden zu leiden gehabt, wie das deutsche. Man denke nur, wie sie Deutschland um die besten Früchte der Re-svrmaliou betrogen, wie sic den grauenvollen dreijährigen Kampf geschürt, der Deutschland entvölkert und mit Blnt gedüngt und die Kulturarbeit Jahrhunderten vernichtet hat. Es ist nur gerecht, ^eini iu nuseru Tagen des geistigen und politischen Aufschwungs der alte Haß zur Hellen Lohe ange-tacht wird, wenn das deutsche Volk nach dem siegreichen niederwersen des jesuitischen Franzoscnthums eben daran geht, auch dem Jesnitenthum in Deutschland vollends den Garaus zu machen. Bereits im Oktober des vorigen Jahres wurde in einer Versammlung in Darmsladt die Resolution gefaßt: „Die Sicherung der Rechtsordnung und der Autorität der Gesetze imd der Staatsgewalt, die Wol-sahrt der bürgerlichen Gesellschaft, die Wahrung des -".^1'Ellen Friedens und der Schutz der Geistes-s, ^eisteskultur fordern gleichmäßig das ' "atliche Verbot des Jesuitenordens." , Seitdem hat das ganze deutsche Volk diese '"eiolution zu der seinen gemacht, zahlreiche Petitionen der verschiedenen Körperschaften, Vereine und Etrelnugen fordern vom deutschen Reichstage die usweisung der Jesuiten aus dem deutschen Reiche, ns die gegenwärtige Sitzungsperiode des Reichs-parlauiemg wird nicht vorübergehen, ohne daß ein-Meidende Maßregeln gegen die Jesuiten getroffen l "^n. Die Verbannung der Jefniten aus Deutsch-"d wäre eine große, folgenschwere That, die, wenn ___________________ Jeuillelon. die „Guter der todteu Hand" cutstehen. N . . . lS»luß.) würdig Jahren wurde ein höchst merk- Derlei,, ^ozeß am Gerichte zu Köln verhandelt, ledige,, ^ ^ie Hinterlassenschaft einer reichen, einander deren Tod sich zwei verschiedene, fanden widersprechende Testamente vor- wierinl.',, fromme Fräulein litt an einer länglichen l,>-> in welcher sie vielfach von Geist- fehle ""d getröstet wurde. In dieser Periode von .rche in der Person des Erzbischofs verscl,ii>„,,,2". "n. Als ihr Uebel sich ^erdvktn,- ^ f'c die 5kunde von einem Wun- Pfarrer in der Eifel war, dttaru u , ttc,/l ' ''. und leiblichen Wnn- ^eist D > Ls ""d beciab sich auf die M 'um sie n eile ^ie Kranke/und PL7S7 -r?,.L7",L sie auch nicht sofort erfolgen sollte, doch unbedingt auf der Tagesordnung der Geschichte steht und somit aus der Tagesordnung der Politik. Daß aber die Politik der deutschen Staatsmänner eine weise und im großartigen Style angelegte ist, wird niemand leugnen, der sich den Thatsachen der Geschichte nicht verschließt. Eine solche Staatskunst aber darf ebenso wenig die Lehren der Vergangenheit misachten als die gerechten Wünsche nnd Begehren des Volkes in der Gegenwart. Und vor einem Tribunale, das mit dem Maßstab der Vergangenheit und 'der Forderungen der Gegenwart mißt, muß das Verhängnis des Ordens unwiderruflich enrschiedeu sein. Nun entsteht die große Frage, wie wird Oesterreichs Regierung sich dieser Politik gegenüber verhalten? Wird sie noch immer ruhig zusehen. wie die aus and«rn Staaten als reichsgefährlich verwiesenen Unholde sich bei uns ruhig Onanier bestellen und das ohnehin starke Eontingent der Feinde der Eonsolidirung des Reiches und der staatlichen Ordnung vermehren? Welche Fortschritte unser Staatswesen auf dem Gebiete der Rechtsordnung, in der konfessionellen und der Schulgesetzgebnng auch gemacht haben mag, immer gilt Oesterreich noch als willkommene Zufluchtsstätte der vaterlauülosen Schaaren, die fremde Staaten als eine wahre Pest von sich auS-gestoßen. Der Einwanderung aus dem Süden und Westen droht uun eine weit zahlreichere ans dem Norden. Die verschiedenen Stämme, welche dies Reich bewohnen, mitunter ans noch sehr niedriger Stufe der Kultur steheud, die eine besondere Vorliebe für den römischen Klerus hegen, wo selbst unter den höheren Klassen oft noch eine unbedingte Unterordnung unter die wahnsinnigsten Glaubenssätze herrscht, scheinen von jeher eine besondere Anziehungskraft anf allerhand abenteuerndes Volk geübt zu haben. An alle Freunde des Fortschritts, an alle Vereine und Vertretungskörper tritt die Aufforderung heran, Vorstellungen und Proteste zu erheben gegeu die Ueberflutung mit fremdem Kehricht und Auswurf, an die Regierung aber die Aufgabe, die Vorschriften der Fremdenpolizei auch einmal gegen die Generalstäbler der „schwarzen Internationale" energisch zu handhaben. Politische Rundschau. Laibach, 23. April. Inland. Der entscheidende Wahlgang in Böhmen hat also stattgefunden, der den Äusschlag gibt für die Zusammensetzung des böhmischen Landtages und für die Erzänzung der Lücken im Abgeordneten-Hanse. Die terroristische, feudal-nationale Gruppe hat daran verzweifelt, angesichts der massenhaften Beteiligung des verfassungstreuen, fortschrittlich gesinnten Adels irgend einen nennenswerten Erfolg zu erzielen, und hat sich der Wahl enthalten, nicht ohne früher dem Statthalter einen jener Proteste zu überreichen, deren Hohlheit und jesuitische Heuchelei alle Welt kennt. Die Geschichte des letzten Wahlkampfes im böhmischen Großgrundbesitze gehört zu den interessantesten Episoden in der bunten Chronik unserer Verfassungskämpfe, und ein künftiges Geschlecht wird an der absonderlichen Kampfmetode mit Kaufverträgen und Güteriiberzahlungen, an dem czechischeu und verfaffnugstreuen „Chabrns" nicht blos die Schatten-, sondern anch die Lichtseiten hervorheben. Eins wird man jedoch nicht leugnen können, die Thatsache nämlich, daß durch die Kampfesweise, welche die Feudalen zuerst in ein System nnd in großem -Maßstabe zur Anwendung gebracht haben, uud welche die Verfassuugspartei endlich gezwungen war im eigenen Interesse nachzuahmen, ein wesentlicher nach Köln zurück, ihr Zustaud wurde immer bedenklicher, bis sie endlich starb. Nnn ergab es sich aber, daß sie zu Gunsten jenes Pfarrers und Arztes in der Eifel ein zweites Testament gemacht hatte. Man kann sich den Skandal denken. Hier der Erzbischof von Köln als Erbe, dort ein Pastor, der zugleich iu die Medizin pfnschte. Natürlich wnrde der letztere sofort seines Amtes entsetzt, mit dein Amte verließ er die Theologie und ging nach Bonn, nui Medizin zn studiren. Inzwischen kam die Sache an die Gerichte. Anch die Familie der verstorbenen Dame trat ein, freilich, wie es hieß, zu Gunsten der Kirche, die dem, schließlich auch in Besitz der Erbschaft gekommen. Hier noch ein anderes Beispiel. Eine Dame aus Düsseldorf, welche ihren Mann und ihr einziges Töchterchen verloren hatte, ging in das Kloster und widmete sich der Erziehung. Als sie gestorben war, glaubten die zahlreichen Verwandten iu ihrer Vaterstadt die Erbschaft autreten zu können. Aber siehe da, bei ihrer Meldung lautete das Testament der Geschiedenen auf eiue Madame L., Paris, Straße A., mit welcher sie in ihrem ganzen Leben nicht in Verbindung gestanden hatte. Bekanntlich darf die Kirche nicht direkt ohne Zustimmung der Regieruug erben. Um nun einer Weigerung zu entgehen, wissen die schlauen Geistlichen jede Gabe, welche ihnen und ihren Interessen zngewendet wird, in die richtigen Kanäle zu leiteu. Aehnliche Vorgänge kommen tagtäglich vor. Ich habe mir die Kategorien augedeutet. „Die Kirche hat einen großen Magen," der in den letzten fünfundzwanzig Jahre» ganz gewaltige Quantitäten von Geld und Gütern verschluckte. Meine Bestrebungen, eiue annähernde Summe zu ermitteln, sind ganz und gar gescheitert. Man wußte mir bei keiner Behörde eineu bestimmten Bescheid zn geben. Der Grnnd liegt eben darin, daß eö sich meistens um scheinbare Schenkungen uud Ankäufe handelt, welche nicht der Kirche, sondern bestimmten Personen zugeschrieben werden, die in den intimsten Beziehungen zum Klerus stehen. Insofern solche Anwendungen aufrichtigen Werken der Barmherzigkeit, wie Krankenhäusern und Armenschnlcn gelten, sind sie gewiß im höchsten Grade lohnen«- uud dankens»verth. Nur müßte iu unserer hnmanistischeu Zeit der konfessionelle Charakter vermieden werden. Dagegen möge der Staat vor den reinen Klosteraulagen auf der Hut sein, denn sie sind hauptsächlich die Brutstätten römischer, also amipatriotischer Ideen, die sie au alle Weise zu verbreiten suchen. Wir haben h ier am Rheine jetzt eiue gewaltig große uud mächtige Jesuiteuniederlassuug, die überall kleine Häuser Grundgedanke unseres Verfassungssystems arg geschädigt wurde. Der Großgrundbesitz nimmt in derselben eine bevorzugte Stellung ein; derselbe sollte als das erhallende Element, das nur geringen Wandlungen unterworfen, in den Landtagen wie im Reichstage gleichsam den Regulator bilden, um das com-plicirte Uhrwerk der Verfassung in regelmäßigem Gang zu erhalten. In den Landtagen sollte er den Abgang eines Oberhauses ersetzen, im Abgeordnetenhaus«: die bürgerlichen Elemente vor Ueberstnrzungen bewahren. Die Feudalen selbst sind es, die das konservative Prinzip, von dem Schmerling beim Entwürfe der Wahlordnungen ausgegangen, arg erschüttert haben. Wie sich beim absonderlichen Wahlkampfe des böhmischen Großgrundbesitzes gezeigt, gibt in Zeiten hoher Erregung nicht die Unwandelbarkeit, die Stetigkeit des von den Ahnherren^ererbten Grundbesitzes den Ausschlag, sondern der L-ieg bleibt jener Partei, weiche das kapital,nächtige Bürgerthumzum Bundesgenossen hat und für^ihre Zwecke das größte Geldopfer zu machen im Stande ist. Der hohe Preis und die patriotischen Opfer, die der Sieg diesmal gekostet, sind aber auch eine Bürgschaft dafür, daß die Verfassungspartei sich die Früchte desselben nicht entreißen lassen, vielmehr bestrebt sein wird, denselben durch die Befestigung der unnatürlichen Wahlordnung und Einführung der direkten Reichs-ratswahlen für immer an ihre Fahnen zu fesseln. Alles, was in letzter Zeit über die Wahl-reform plane der Regierung gemeldet wurde, demeutirt eine offiziöse Korrespondenz des „P. B." in entschiedener Weise. Die Wahlreform werde keinesfalls vor dem Herbst in das Abgeordnetenhaus gelangen. Auch liege cs nicht in der Absicht der Regierung, dem böhmischen Landtage eine Vorlage wegen Aushebung der Bezirksvertretnngen zu machen. Abgesehen davon, daß der Landtag keine Zeit habe, denke die Regierung nicht an eine solche Vorlage. Nach dem obenerwähnten Blatte steht der Erlaß einer Verordnung über die Amtssprache der Behörden in Dalmatien demnächst bevor. Die Pest er Journale beginnen einen eigen-thümlichen Anblick zu bieten. In dicht gedrängten Reihen folgen sich knapp gehaltene Wahlbulletins, welche das Aufstellen von Kandidaten in den verschiedenen Wahlbezirken signalisiren, daö politische Glaubensbekenntnis der betreffenden Bewerber mit wenigen Worten charakterisiren und sich etwa noch über deren Chancen äußern. Diesen folgen dann ausführliche Korrespondenzen aus allen Theilen des Landes, welche natürlich die Farbe der betreffenden Partei tragen und in deren Interesse zu wirken berufen gründet und ihre Bolen durch das ganze Land sendet. Wer kennt nicht das schöne Kloster Lench am Lencher See, daö auch in landschaftlicher Beziehung einen Glanzpunkt am Rhein bildet? Die Jesuiten haben es auf den Namen einiger rheinischen Adeligen gekauft und „Marie Lench" getanft. Sie besitzen dort auch eine Presse und verbreiten die Lehren des letzten vatikanischen Konzils in eigenen Schriften unter dem ganzen Volke. 6clV6Lnt 0VU8U168! ES ist aber nicht allein die ultramontaue Frage, welche hier in Betracht kommt. Auch die volkS-wirthfchaftlichen Zuftändc müssen mit der Zeit einen Stoß erhallen, wenn allmälig die liegenden Gründe mehr und mehr in den Besitz der Kirche gelangen und die Bauern stets abhängiger vom Klerus mache». Feld, Wiese und Wald werden stekö schlechter verwaltet, wenn sie Besitztümer der todten Hand sind und außer den allgemeinen Verkehr kommen. Man sollte das Landvolk über diese Dinge aufzuklären suchen, das ohnehin durch kleine klerikale Blätter genugsam im entgegensetzten Sinne bearbeitet wird. Gift und Gegengift! Aber in vielen Kulturfragen bedarf das Volk noch der Belehrung, die ihm leider in diesen Blättern nicht in entsprechender Weise gegeben wird. Unsere Zeitungen sind in allen politischen Fragen brav, aber in Kulturangelegenheiten lassen sie Gott einen guten Mann sein. sind. Die Breite und Weitschweifigkeit, womit die ungarischen Blätter die Wahlangelegenheit in ihren scheinbar unbedeutendsten Biomenten behandeln, macht die Berichte über die Wahlbeweguug für das nichtungarische Publikum ermüdend und langweilig; gleichwohl ist die scheinbar ans klein-liche streifende Gewissenhaftigkeit, mit welcher selbst über solche Bezirke, bezüglich deren ein Zweifel gar nicht zulässig ist, Protokoll geführt wird, uicht ohne tiefere Bedeutung; sic beweist, daß in Ungarn das Interesse an den Wahlen nicht allein in den sogenannten leitenden Kreisen ein reges ist, daß sich vielmehr alle Schichten der Bevölkerung der Wichtigkeit der bevorstehenden Wahlen wohl bewußt und bereit sind, ihre konstitutionelle Pflicht mit allem Eifer zu erfüllen. Ausland. Der „Wes.-Ztg." wird aus Ber-l i n geschrieben: „Die schon seit 6 Monaten immer wieder angekündigten und stets von neuem in Abrede gestellten Verhandlungen über die Zahlung der letzten drei Millarden und die Räumung der occupirteu französischen Departements stehen, wie glaubwürdig verlautet, in naher Zeit bevor. Hier erwartet man, daß die französische Regierung in nächster Zeit offizielle, sehr ernste Vorschläge über die Regelung der Zahlungs- und Räumungsfrage machen werde. Bei der Berathuug des Budgets der Gesandtschaften entspann sich in der baierischrn Kammer der Abgeordneten eine interessante Debatte, bei welcher sich die seltsame Erscheinung ergab, daß die Parteien ihre Rolle vollständig vertauschten. Die Liberalen, die Anhänger der Erweiterung der Reichs -kompelenz und der nationalen Einheit unter allen Umständen, kämpften für die Erhaltung der baieri-schen Gesandlschaslen im Auslaude und die Ultramontanen, die noch vor kurzer Zeit die baierischen Reservatrechte so eifrig hüteten, wollten dieselben in ihrem für die Selbständigkeit BaiernS wichtigsten Punkte, dem Gesandtschaftsrechte, aufgeben. Die Ultramontanen hatten bei ihrer Haltung einmal die offen ausgesprochene Absicht, dem Ministerium ein Bein zu stellen; andererseits war es auf die baie-rische Gesandtschaft bei Viktor Emannel in Rom gemünzt. Die Majorität entschied sich für die Erhaltung der Gesandtschaften. Der Pariser Korrespondent des „Daily Telegraf" schreibt unterm 14. d. M.: Ein gestern in Paris eingelausener und von einer hochgestellten Autorität im Vatikan herrührender Brief aus Rom theilt mit, daß der Papst durchaus nicht mehr beabsichtigt, die ewige Stadt zu verlassen. Das Kardinals-Kollegium, wird hinzugefügt, hat beschloß seu, daß im Falle des Todes des heiligen Vaters das seinen Nachfolger wählende Konklave wo anders, wahrscheinlich innerhalb der Grenzen Frankreichs oder Oesterreichs, oder vielleicht anf der Insel Malta abgehalten werden soll. Demselben Briefe zufolge hat sich der Papst überreden lassen, die vakanten Kardinalsposten, 26 oder 27 an Zahl, auszufüllen, und wird die Liste der zu vertheilendeu Hüte den Erzbischof von Paris, den Bischof von Orleans, Erzbischof Manning und drei deutsche Prälaten umfassen. Wie die „Germania" in der Lage ist mitzu-theileu, hat der Papst am 15. d. abermals eine Ansprache an etwa 2500 Angehörige verschiedener römischer Pfarreien gehalten und dabei nicht unterlassen, aus dem blutigen Streite zwischen National-gardisten uud päpstlichen Gendarmen für seine Sache Kapital zu schlage» und sich als schütz- und wehrloses Opfer der italienischen Vergewaltigung in ein interessantes Licht z» setzen. Er sagte nämlich unter anderem: „Zwar sind auf der ganze» Erde „Lämmer der Heerde", aber die Gefahr ist hier, wo ihr seid, groß, deshalb blieb- ich bei euch uud verließ euch uicht iu der Gefahr, als die Wölfe erschienen. Zwar gehe ich nicht aus und bin deshalb schon längere Zeit nicht zn euch gekommen; die Ursache hievon ist, daß es mir zu schmerzlich sein würde, eine meiner Wachen auf der Straße auögestrcckt — er- mordet — daliegen zu sehen, oder Zeuge zu sein, wie man die Priester mishandelt, sie verhöhnt und schlügt. Aber wenn ich mich nicht zu euch kommen kann, so kommt ihr zu mir und ich bete für euch immerfort." Bekanntlich reduzirt sich der traurige Zwischenfall, auf welcheu der Papst anspielt, nach den neuesten gerichtlichen Erhebungen auf einen immerhin be-klagenswerthen Privatflreit, der kaum einen politischen oder papstseindlichen Charakter hatte. Mt Recht bemerkt auch die „Italic" den nach blutiger Rache schreienden klerikalen französischen Blättern, in Frankreich habe man, gleichviel ob ein Cavaignac, ein Napoleon III. oder ein Thiers am Ruder sei, die Gewohnheit, die Erzbischöfe nmzubriugen, und doch sei es darnm noch niemanden eingefallen, die Katholiken anderer Länder wegen solcher ungleich schwererer Frevelthaten zu einem Kreuzzug gegen Frankreich aufzufordern. Aus Südamerika wird die nunmehr erfolgte Ratification des Friedensabschlnsscs zwischen Brasilien und Paraguay gemeldet. Danach garantirt Brasilien die Unabhängigkeit Paraguay's für die nächsten fünf Jahre, während letzteres seine Verpflichtung zur Zahlung aller Kriegskosten ausdrücklich anerkennt. Zur Tagesgeschichte. — Dr. Max Friedländer, einer der Herausgeber und Leiter der „Neueu Freien Presse," ist am 20. d. nachts plötzlich und unerwartet mit Tod abgegangen. Es ist ein herber Verlust, den die Wiener Publizistik erleidet, die neidlos anerkennt, daß der Ruf und die Würdigung, dsreu sie sich auswärts allenthalben erfreut, uud die bei wiederholten Anlässen zum Ausdruck gekommen, zum großen Theile dem Verdienste und dem Talente des Heimgegangenen zu danken. Aber auch weit über die engen Kreise der Berussgeuossen hinaus wird mau den erlittenen Verlust schmerzlich empfinden. Oesterreich, uud besonders die österreichi^ Partei in Oesterreich: die Verfassungspartei, ^ ^ Ursache, am Grabe dieses Todten zu trauern. S-eltvLlN er (1857) seinen Fuß auf österreichischen Boden gesetzt, kämpfte Dr. Friedländer hier mit den Waffen seines ungewöhnlich glänzenden Geistes für Konstitutioualismus, Aufklärung und Freiheit. Diese Prinzipien vertrat er seinerzeit in der „Presse," der er und sein Kollege Etienne durch ihr gemeinsames Wirken die hohe Bedeutung lieh, die sie anfangs der sechsziger-Jahre behauptete, uud er hielt fest an denselben, als er (1864) selbst ein publizistisches Organ gründete, das heute einen ersten Rang unter den Journalen Deutschlands einnimmt. Was Dr. Friedländer in den Versassungs-kämpfen der letzten Jahre, in der Periode Belcxedi und Hohenwart leistete, kann seiner Bedeutung nach nur von den wenigen eingeweihten gewürdigt werden, die ihn bei dieser Thätigkeit zu beobachten Gelegenheit hatten. Er war nicht blos von der glänzendsten Schlag« sertigkeit, sondern auch wahrhaft unermüdlich nnd ver' stand es, dem Schlangengezüchte der föderalistisch-reaktionären Slaatsknnst täglich von einer neuen Seite beizukommen. Einer der hervorragendsten Staatsmän' ner äußerte damals, daß es Schande wäre, wenn dies« glänzenden Productionen eines so hochbegabten Geists mit dem Tage verschwinden sollten und meinte, daß diese Artikel des jammetns und der Ausbewahrung eben so wert wären, wie die berühmten Juniusbriese. Leider blieb die ausregende und ermüdende Thätigke" jener Zeit nicht ohne Folgen auf sein körperliches Be> finden, das seit jenen Tagen sich immer bedenkliche* gestaltete, obzwar man allerdings ein so rasches Ende, wie es nun wirklich eingetreten, kaum ahnte. Die h^ vorragendsteu Verdienste, die sich Dr. Friedländer »o die Sache des KonstitulionalisinuS und der Versal suug in Oesterreich erworben, sichern seinem in der Geschichte unseres Vaterlandes ein daner» und ehrendes Andenken. ..«'lütt — DöllingerS Ehrentag. ge- feierte vor wenigen Tagen sein sünszigjährigcs sterjubiläum. Man schreibt zu der Judllarseier ^ i lingers nachträglich aus München vom 18. dlp" - Kultusminister hatte sich in voller Uniform bei dem Jubilar eingefunden, um ihm den Ludwigs-Orden zu überreichen. Unter den Universitäts-Professoren, welche im Talar erschienen, war auch die katholische Fakultät vertrete», indem Professor Reischl sich an der Aufwartung betheiligte. Auch das Kollegiatstift von St. Kajetan schickte eine Deputation, bestehend aus den Herren Prodekan Dr. Enzler, Canonicus Graf Zech und Stiftsvicar Dibell; ja man versichert, daß, während sonst die Benefizianten zu den „Scharfen" gehören, die Hofpfründebesitzer so tolerant waren, ihr Gratulatioasfcherflein im Hause Nr. 11 an der Von« der-Tannstraße (Döllingers Wohnung) ebenfalls abzugeben. Ihre Hochwürden scheinen den „Herrn v. Döl-linger" doch immer noch als Priester zu betrachten, sonst hätte er ja als solcher in ihren Augen das Jubiläum gar nicht erreicht? Während man früher einem vom Bannstrahl getroffenen nicht einmal sagen dürfte, war in der späteren milden Praxis nur der Verkehr mit Namentlich exkommunizirten bei Strafe des kleinen Ban-"tS verboten. Wie es aber scheint, ist die jüngere Generation, wenn sie auch mitunter „von Herren, mit ckreuden- ins Zeug geht, doch nicht so versponnen, uw nicht zu gehöriger Zeit über kleine kanonische Zwirns -Men hinwegzusetzen. — Ueber das Befinden der Kaiserin Char -schreibt man aus Brüs sel unterm 14. April: ^ periodisch wiederkehrenden Gerüchte über die be-gehende Auflösung der Kaiserin Charlotte sind seit einigen Tagen von neuem in wiener und später in pariser Blättern aufgetaucht, werden aber seitens des halbamtlichen „Journal de Bruxelles" entschieden in "brede gestellt. Das Befinden der Exkaiserin hat denn wie ich aus ganz zuverlässiger Quelle höre, keine Änderung erfahren. Nur meinen die Aerzte aus dem Umstande, daß seit einiger Zeit die Wulanfälle, nachdem dieselben erst nach und nach seltener wurden, gar Nicht mehr Vorkommen, schließen zu müssen, daß die Physische Kraft der Geisteskranken im allmäligen ab-»ehmen begriffen fei. Kurz, die Krankheit iss jetzt vollständig in das Stadium der koliö äouee getreten, uch die Lebensweise und das auftreten der Gemalin ^at sich nicht wesentlich geändert. Wie Mher, füllt dieselbe manchmal stundenlang Bögen -Papier mit unsinnigem Gerede, aus welchem nur so ^el hervorzugehen scheint, daß die erlauchte Kranke ?^ch immer ihre frühere Stellung zu bekleiden glaubt, ^vch deutlicher tritt dies hervor, wenn die Exkaiserin, ^as manchmal vorkommt, Empfänge abzuhallen glaubt, vbei sie Anreden hält und sich mit verschiedenen hoch-Wrllten Personen unterhält — obwol sich keiner, ihrem Gefolge, in ihren Gemächern befindet. «!it den Spaziergängen geht es ebenfalls ganz wie Mer. Die Kranke richtet sich dabei nicht nach dem ^«ter oder dem Rat des Hausarztes, welcher ihr ^gelmäßig jeden Morgen einen Besuch abstattet, son-Ern nach ihren Launen. Manchmal geht sie trotz . "«er und Wind tagtäglich aus, während sie in an» Momenten bei dem heitersten Wetter ihren Palast ein nicht verläßt und den Rat des Arztes, ^iergang zu machen, mit einem stereotypen bleibt ^ ^Servus" erwidert, trotzdem aber zu Hause Kav^ Der von der römischen Kurie viel verfolgte scharf??^"" 8ra Andrea b'Aitagcna hat ein sehr ziel, , ^kla», an das italienische Bolk erlassen; es der R ^ hi», die Wahl und Ernennung in den päpstlichen Händen zu entringen und Ank»^ italienischen Katholiken zu legen, 'ine , ss des Garantiegcsetzes: „Ueber de,, , ^ ""d ideellere Verfassung der Kirche, wer. Kai'kl? / wollen, die italienischen und ausländischen ttste " ö" bestimmen haben" — fordert er die Reri""' ^brauch von diesem „unumstößlichen" Der Mönch findet es sehr mis- bo^?I. ^ ^efangenwarter, von den Jesuiten ^geschlagen werde», welche den Sinn des Christen- thumS verdreht und die Religion zu einer Agentie für ihre Interessen gemacht, den großen Körper der kirchlichen Hierarchie zu einem Monopole ihrer Sache umgestaltet haben. ... Um sich von einer derartigen Sekte im Namen des Papstes einen Herrn, einen mitrirten Tyrannen, deren dienstwilligen Sklaven auf-dringm zu lassen, statt sich selber in unabhängiger Weife einen Vater und Hirten zu wählen, muß man stumpfsinnig geworden sein, jedes Gefühl der eigenen Würde verloren und allen Glauben von sich geworfen haben, ja die eigene Mutter verleugnen, die von Mördern beraubt und mißhandelt worden ist." — Während Viktor Hugo in seinem Drama: „Der König amüsirt sich" einen buckligen zu einem tragischen Helden erwählt, haben die Herren im Himmel, wo bekanmermaßen die Ehen geschlossen werden, sich dieser Tage mit mehr als drei Dutzend Buckligen der heiligen Stadt Paris einen recht artigen Scherz erlaubt. Ein dortiger Korrespondent meldet nämlich: ,,Die Annalen der Eheschließungen wurden am 16. April durch einen seltenen Fall bereichert. Der Bräutigam war ein buckliger, die Braut eine bucklige und die zum Trauungsakte geladenen Gäste waren ebenfalls fämmilich bucklig. Auch die Musikanten, welche, da Abends ein Hochzeitsball war, beigezogen wurden, Hallen Buckel. Am Schluffe ging es so heiler zu, daß selbst einige normal gewachsene Menschen sich bucklig lachten." Original-Korrespondenz. Leitmeritz, 17. April. Da ich seit meinem letzten Telegramme in der Friedhofangelegenheit keine Veranlassung gefunden habe, Ihnen von hier aus zu berichten, was für dorten von Interesse sein dürfte, so komme ich heute nochmal« auf die Kirchhoffrage zurück, und theile Ihnen hiedurch mit, daß von Seite der Klerikalen alle Anstrengungen gemacht worden sind, damit die Verkäufer der Grundparzellen den Verkauf an die Gemeinde rückgängig machen, aber erfolglos. Die Klerikalen sind zwar sehr schlau, unser Bürgermeister Dr. Fleischen war noch schlauer; sofort nach der Gemeindeausschußsitzung, wo der einstimmige Beschluß gesaßi wurde, einen Friedhof auf Gemeinde« kosten ohne Unterschied des Religionsbekenntnisses zu errichten, hat unser Bürgermeister Med.-Dr Fleischen sofort den Kontrakt ausfertigen, den verlangten Betrag dafür bezahlen und dem Grundbuche einverleiben lassen. Nun sind die Besitzer außerhalb der Stadt, die eine Partei sogar vier Meilen von hier entfernt, binnen 24 Stunden war alles abgemacht. Den dritten Tag verfügte sich unser Stadtdechant P. Seifert in eigener Person zu der vier Meilen von hier entfernten Frau, deren Bruder auch ein katholischer Pfarrer ist, um den Verkauf rückgängig zu machen, kam aber zu spät. Die Frau hat sich auf dem Felde, das ursprünglich für einen konfessionellen Kirchhof bestimmt war, auch noch emen Platz für eine Gruft ausbedungen. Ob sie, des Pfarrers Schwester, nachdem der Friedhof in einen konfefstonslosen umgeivandelt ist, wol noch auf den Platz reflektirt, — ist nicht bekannt. Nächste Woche beginnt hier der Tunnelbau der Elbethalbahu unter unserer Stadt. Es wird ein hochinteressanter Bau. Es dürfte außer dem jüngst eröfsne-ten Tunnel in Genua der einzige Tunnel unter einer Stadt am Kontinent sein. So viel hier bekannt, ist die Wahl der Verfassungstreuen in der Großgrundbesitzer-Gruppe gesichert. Vor zwei Tagen besuchte Gras Leo Thun unsere Stadt in Wahlangelegenheit, um sich die Virilstimme des Bischofs, des Domdechants und des Dominikanerkon-venis zu sichern. Der liebe Graf Leo Thun kam aber zu spät. Die Dominikaner wählen verfassungstreu, Bischof Wachala und Domdechant Ackermann wählen gar nicht, denn verfassungstreu wählen sie nicht und für die roihe czechische Republik scheinen die Herren auch nicht zu schwärmen, so bleiben sie wie die Schnecke im häuslichen Versteck; hat auch sein gutes. Die Czechen haben sich überhaupt arg verrannt, so daß sie sich gar nicht mehr zurechisinden. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die Pianistin Fräulein Janka Stojkovic) gibt morgen abends um '/,8 Uhr im hiesigen Redoutensaale ein Konzert unter Mitwirkung des Opernsängers Herrn Franz Gerbic. Fräulein Stojkovik kann leider nur ein Konzert geben, da sie unmittelbar darauf nach Triest abreisen muß. — (Die Landwirtschaftsgesellschaft in Krain) hat auf den 15. Mai eine außerordentliche Generalversammlung einberufen, in welcher über die Beschickung der Weltausstellung verhandelt werden wird. Mit der Versammlung wird eine Ausstellung von landwirtschaftlichen Maschinen verbunden sein. — (Ausscheidung der Staatsforste und Montanwerke rc.) Die mit a. H. Entschließung vom 20. Jänner d. I. genehmigte Ausscheidung der obersten Verwaltung der Staatsforste, der Staatsdomänen und Montanwerke mit Ausschluß der Salinen, dann der Religions- und Studienfondsgüter aus dem Ressort des Finanzministeriums und der Ueberweisung derselben an das Ackerbauministerium tritt mit 1. Mai l. I. in Wirksamkeit. Von diesem Zeitpunkte angefangen sind daher alle Berichte, Eingaben und Zuschriften, welche die Verwaltung der Staatsdomänen, und Forste (einschließlich der Servituten-Ablösung und Regulirung), der Monianiverke (einschließlich der Bergwerksprodukten-Verschleißdirektion und der Bruderladen), endlich der Studien- und Religionsfondsgüter betreffen, an das Ackerbauministerinm zu richten; die Angelegenheiten hingegen, welch- sich auf die Veräußerung von Objekten des unbeweglichen Staatseigentums, dann auf die Salzerzeugung, den Salzverschleiß, das Münz-einlösungs- und Punzirungswesen beziehen, bleiben wie bisher dem Reffort des Finanzministeriums zugewiesen. — (Für militärische Kreise.) Da-„Frdbl." meldet: „Die a. H. Entschließung über daS neue HeiratS-Normale für das k. k. Heer, welches vor mehreren Wochen Sr. Majestät zur Sanclion vorgelegt wurde, wird im Kriegsministerium in den nächsten Tagen erwartet. Dasselbe soll im wesentlichen die bisherige Beschränkung der Heiraten (bekanntlich durste in einem Regimente nur der sechste Theil der Offiziere verehlicht sein) aufheben, dagegen verbleibt nicht nur der bisherige Kautions-Erlag aufrecht, sondern es soll auch ein Versicherungszwang eingeführt werden, wornach jeder Offizier verpflichtet wäre, für den Fall seines Ableben« die Existenz seiner Angehörigen durch ein bestimmte? Kapital oder durch eine Rente sicherzustellen." — (Betreffs der Predilbahn und des Nachtschnellzugs) schreibt man der „Tr. Z." Bei der Wichtigkeit der schwebenden Predrlbahnfrage wird es Sie erfreuen, daß ich Ihnen die angenehme Miltheilung machen kann, man habe — wie mir heute von kompetenter Seite versichert wurde — im Handelsministerium die Bahn sich nie anders gedacht als in der vollen Ausdehnung bis Triest; man hat den Text der Vorlage, der zu so vieler Beunruhigung Anlaß gegeben, nur deshalb so stylisirt, wie es der Fall war, weil man der Vorlage, beziehungsweise dem ReichSrats - Ausschuß - Antrage vom Jahre 1870 cvn-sorm bleiben wollte. Diese Mittheilung dürfte die furchtsamen wohl vollständig beruhigen; übrigens glaube ich auch, daß einer etwa von anderer Seite beantragten Umstylisirung, wodurch die Intention des Gesetzes klareren und bindenderen Ausdruck bekäme, bei der Regierung keinerlei Widerspruch fände. Schließlich kann ich noch eine andere erfreuliche Nachricht geben; es wurde nämlich, wie ich erfahren, von dem kürzlich in der „Triester Zeitung" abgedruckten Gesuch des Triester Handelsstandes wegen des Nachtschnell -zuges im Handelsministerium Kenntniß genommen, und der Minister wird sich aus dieser Veranlassung bei der Bahndirektion neuerdings für die Erfüllung dieses so sehr gerechtfertigten Wunsches der Triester wärmstens verwenden. — (Zinkgefäße zur Aufbewahrung von Milch.) Neuerdings werden Milchschüsseln von Zink (nicht zu verwechseln mit Zinn) in den Handel gebracht, welche zwar billig sind, von deren Gebrauch jedoch eindringlich gewarnt werden muß. Es ist nachgewiesen, daß Branntwein, Wein, Essig, Zuckerlösung, fette Oele, Fleischbrühe, Milch, Brunnenwasser, Selterwasser, Salzwafser das Zink angreifen, auflösen und dadurch giftige Eigenschaften annehmen. Die Milch hält sich zwar in Zinkgefäßen etwas länger als in solchen von Holz oder verzinntem Eisenblech, weil die entstehende Milchsäure sich mit dem Zink verbindet. Aber die Milch wird dadurch zu einem Gift, welches, wenn auch nicht in dem Grade gefährlich, wie etwa Arsenik und Blei, doch immerhin erbrechen und anderweitige Gesundheitsstörungen verursacht. Man hat beobachtet, daß selbst der Genuß von Torten, welche im warmen Zustande auf Platten von Zinkblech gelegt worden waren, heftiges erbrechen hervorrief. Der Umstand, daß das Zink sehr häufig Arsen enthält, muß ks umsomehr rätlich erscheinen lasten, Geräte aus diesem Metall ganz aus der Küche und Milchkammer zu verbannen. Die besten Milchschüsfeln, fowol in Bezug auf Reinlichkeit als auf Bequemlichkeit und Haltbarkeit, sind wohl unbestritten die mit reinem Zinn verzinnten, aus Einem Stück gepreßten Stahlblech-schUss-ln. — (Aus dem Amtsblatt der „Laib. Ztg.) Am Realgymnasium zu Krainburg kommt mit dem nächsten Schuljahre die Zeichenlehrerstelle zur Besetzung. Bewerbungen bis 25. Mai an den Landesschulrat. Witterung. Laibach, 23. April. Vormittag trübe, Nachmittag Sonnenschein, wechselnde Bewöltnng, ziemlich starker Südwestwind. Wärme: Morgens tt ichr 11.5 ', Nachmittags 2 U;r -s- 17.4 6. (1871 -1- 19.9"; 1870 -s- 8.8".) Barometer im steigen 731.97 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme um 1.8" über dem Normale. Nachts etwas Regen O.bO Millimeter. Angekommene Fremde. Am 22. April. Roßeuberger, Marburg. Rudolf Graf Pace, Littai.— Sigmund Gras Attems, Lustthal. — Klobncar, Steinbrück — Baron Duka, Wie». — Baron Codelli. Röthel, Gottschee. — Schreyer, Fabriksdirektor, Voitsberg — Frau Stojkovic mit Tochter, Kahm und De>ak, Wien. H» l« »». Nitier v. Gutmannsthal, Triest — Po-gacnig, Oberkrain. — Likan, Bahninspector, Wien. Verstorbene. Den 2 2. April. Maria Kriznar, Magd, all 57 Jahre, im Hivilspilal am Typhus. — Ursula Korencii, Inwohnerin, alt "60 Jahre, im Zivilipital an der Lungentubercnlose. — Helena Röthel, alt 40 Jahre, im Zivispital am pleuriti-scheu Erudat. — Anton Kotar, Inwohner, alt 105 Jahre, im Zivilspital an Marasmus. — Katharina Prußnik, gewesene Magd, alt 42 Jahre, in der Polanavorsiadt Nr. 96 an der skrosulösen Abzehrung. Gedenktafel über die am 2 7. April 1872 stattfindenden Lizitationen. 3. Feilb., Waloh'sche Real., Obertuchein, BG. Stein. — 1. Feilb., Lousa'fche Real, Stob, BG. Stein. — 3. Feilb., Kern'sche Real., Bodic, BG. Stein.— 3. Feilb. Presel'scher Real, »ä Merlachstein, BG. Stein. — 3. Feilb., Stibil'sche Real., listja, «G. Wippach - - .Feilb., JvanetiL'sche Real., Razderw, BG. Laibach. _____________________ Telegramme. Prn§, 22. April. Landtags,vahlen. In beiden Gruppen des Großgrundbesitzes wurden die Kandidaten der Versassuiigsparlei gewählt. Sn tüchtiger Lonmis, routinirtcr Detaillist, Spezereihändler, wird unter günstigen Bedingnissen nach Agram zn akzepti-reu gesucht. Äeniitniß der slavischen Sprache, sowie mehrjährige Prax werden besonder« berücksichtigt. Osserlc sind an X. nach Agram bis ».Mai post« restante zu richten. (225-2) Die Pianistin Fräulein Lto^kovic gibt Mittwoch den 24. Ypril 1872 im ständ. Nedoutensaale Abends halb 8 Uhr unter gefälliger Mitwirkung des Opernsängers Herrn Fra»; v. Gerbic ein (235—1) t mit folgendem Programm: 1. Sonate, 6i8-mol> (Op. 27) ... . Beethoven. 2. a) Ständchen .......................Schubert-Liszt. b) Große Variation für die linke Hand allein über die Hymne: ,6oä save tbe tzueeu'*....................Dreyschock. 3. „Ungeduld," Lied von Schubert, vorgetragen von Herrn Franz v Gerbic. 4. Faust-Walzer .........................Gounod-Liszt. 5. liLpsociic Iwiigroise...............Liszt. 6. I^mtlL 6i LIiLmouiux, Recitative und Cavatine von Donizetti, vorgetragen in slovenischer Sprache von Herrn Franz v. Gerbic. 7. Hochzeitsmarsch und Elfenreigen ans dem „Sommernachtstraum" .... Mendelsolm-Liszt. Aus besonderer Gefälligkeit hat die Begleitung der Gesangspiecen Herr zugesagt. Cercle-Sitze List. 50 kr., Sperrsitze ir 1 fl. und Eutrve L 50 kr. sind in der Buch- und Knnsthandlnug der Herren Zeschko Till, in der Galaiiteriewaarenhandlung des Herrn Äaringer nnd Abends an der Kasse zu haben. vis llkr Nmr LgW8N0L8llM LLoSi! cs» r t. emittirt auf nachstehend verzeichnete Losgruppeu, und sind diese Zusamineustellungeu schon ans dem Grunde zu deu vorthe>lhastesteu zu zählen, da jedem Inhaber eines solchen Bezugsscheines die Möglichkeit geboten wird, sämmtliche Haupt- und Nebentrefser allein zn machen und außerdem ein Ziuseuerträginß von 30 Frauken in Gold n. 10 fl. in Banknoten zu genießen. Monatltche Raten ^ sl. 10. — Nach (-»In,, der letzte» Rate erhält jeder Tlieilnehmcr folgende 4 Lose: ll tl >>»<»»<^1,»!«. Haupttreffer sl. 30» <>«>0, mit RiickkanfSprämie der gezogenen Serie ö W. fl 40» Haupttreffer » »»0, !iOO t>00 FrkS. effettiv Gold. I I»« Ski » ««« » I Haupttreffer 8».<100 Lhaler ohne jeden Abzug. > » ('S'»--«!»'»') I «»^. Haupt- tresser fl. üO.OOO. Or 1 i Monatliche Raten ä st. 6. — Rach (vrlag der letzten Rate erhält jeder Theilnehmer folaende :t Lose: I Lik« «ii- It. »««» > , kt»,»««io«. Haupttreffer »««»» > >»X Haupttreffer sl. 4S.0»», >.»«>»» snvd. Währ. LiiüMlW M« ««L-K7L.L? rssektnirt. — Zichunnslistc» werden nach jeder Hichnna franko — gratis versendet. l>92—«) ^»11» ÄLIviiLS Kiirlstudter-Vorstadt, eiiu hübsche Wohnung, möblirt oder unmöblirt, zu vergeben. Daselbst auch täglich frische (234—1) Raturmolken. Muhle zu verpachten. Uuweit von Triest ist eine im guten Bauzustaude befindliche DL,",1,1« mit 5 Steinen, sammt Wohnung, sogle>^ zu verpachten. Das nähere schriftlich oder mündlich bei in Triest. (206-11) Zur Reinigung nnd Gesunderhaltung der Zäbne und des Zahnfleisches, nud zur Beseitigung deD Übeln Geruches im Munde, eignet sich das von Herrn Dr. I. G. Popp, k. k. Hvfzahnarzt in Wien, fabrizirte U88VI wie kaum ein anderes Mittel, indem es durchaus keine der Gesundheit schädlichen Stoffe enthalt, das Faulen der Zähne und die Weinsteiubilduug an denselben verhindert, vor Zahnschmerzen und Mundfaule schützt, und diise Uebel (falls sie schon eingetreten sein sollten) in kurzer Zeit lindert nnd beseitigt. vl-. 1. 6. ?opp'8 Es reinigt die Zähne derart, daß durch dessen täglichen Gebrauch nicht nur der gewöhnlich so lästige Zahnstein entfernt wird, sondern auch die Glasur der Zähne an Weiße und Zartheit immer zunimmt. Preis Pr. Schachtel 63 kr ö. W. (3-2> Depots: In Laibach bei petriöiö L Wirker, H. Krisper, tv8es Xsringer, lob. I3.75 - 1860. 52^ 102.— 102.25 Süd^'.°Vcs. zu Soo 112.— 112 SS '/'je uvn 122.50 123.—i 90.- 91.- 85.75 86.-81.7^ 82.— 83. ^ 84.-78.- 78.75 1000 3,5.5! 278.— ,1004 306.- v. 1864 Hz'NAö oLr^.-H ^!. Lr-le^niaik zu 5^5'. 2ar.rrc:l, Ltrarn a. Küstenland , Lngarn. . zu 6 ^ u. Slav. ) „ rZtel'^nbür,;. ^ 5 , Kationaldank . llmon-Bank . . . Lreditansta". . ö. EScompro^' Luglo-österr. Lav" Oest. Äoscncr?«).-'.! O-ft-Hypord.-Lanr . 08.— Steter. Ascompt.-M 262. franko ^ Austria . .137.25 ^ü.s. Ferd.-Nordb. 2317 Südlalm.GeseV.sch. . 107.-ea... !Lttsal-elh»Bah'? 246.75 jkar!-^!udwiu Vabn 252.25 Dco'oer.d. Erjenbahir .182.50 StaatSbahn. . . .371. 2ais. Kvanz-Joscft'v. 207.50 .^ujk. Dareser L.-B ^ 187.50 188. -tzium. Bahn . 179.50,180.50 .'tLttou.ö.W.verloSb. Lng. Bod.-lLreditaust. kllg.öst.Bod.°Lredtt. bto. r:. . dLo. BvN-3 6pLr. L30- 232- 146— 146-25 ^100 N. SM?. 102.75 103.25 Sieb..B.'2l)0N.v.W.> 93. - 94.'-Stacitsbahn Pr. Stück 13,. - 131.50 StaatSb. pr. St. 1867 128. 120.-- Rudo!s"b.lSO,>ü.^.W.) -'4. 94.50 ^rauz-I:'f.s80 > ft .' ^ Waldstein . 20 ^ . 10 Rut'slföfi-ft. 10 280. 102. 263. 137.75 2320 197.25 247.— 252.75 183.— 372.— 208. 91.60 91.80 90.75j 91. 105.50 106. 89. - 89.50 ^S0kLvLi3M^U.) :ugSl..lOOfi.sa>.d.L>? Franks. 100 ft. ^ London 10 Pf. bter^ Pario 100 Francs Kais. Mün»-2>nsat!.'u 20'^rancSmtr* . . BercinSt-a^'c . . . . . 183.50 184-50 99.- 9i'.S0 120.50 121-^ 58. 59.' 31 50 33-' 40 41 ' 28.50 9 ' 30— 38.^ 30-24. - 25.-22 50 23 14.5» Sll.«v Ill.IV >" üb l^.vS l s.s-t »o» Der telegrafische Wechselkitrs ist uns bis zu>" Schlüsse des Blattes nicht zugekouimen. 1i-ruck vo« Ign d. L^ieLuwayr ^ grd. BamSerg in r'alvaL Verleger und für die Redaktion verantwortlich: Ottouiar Bamberg