Samstag den 7. December _________3839. D l I v r i e n. ^ie hohe k. k. allgemeine Hofkammer hat mit ßllasse vom 2. d. M., Z. 46.373, die bei der AdelS-berger Camera!,Kreiscasse erledigt gewesene conlrollit rei,dl Amtsschreiberssielle dem Camera! - Kreiscasse-Amtöschreiber zu Neustadt!, Alois Ientschitsch, zu verleihen befunden. — Vom k. k. illvr. Guder« nium. Laidach am 22. November 1833. ^------------- Laib ach. Bei der am 55. November in Wien Stütt zehabten Ziehung der Lottcrie von b,r Herrschaft Groß-Zdikau sind bi« Hauptgewinnste auf folgend« Nummern gefallen: ________ .,,,, Gewinnt Nr .- . si W.W. ""' . Haupt-.Zlthung. ------------- 76'!?2 gtwllinl die Herrschast Groß- Zdikau oder..... 200,000 56'I1 Iln Varen ...... 50,000 2ü'l97 Im Baren...... 10,000 62798 Im Baren...... 5000 l»7hLl Im Waren...... 5000 6^875 Im Baren...... 2000 55765 Im Varen...... 1000 ^5^9^ Im Baren...... 10c>o 159245 Im Baren...... 1000 Gratis - A c ti« n - Z i r l) un g. »512>5 Im Aaren . . ft- 25.OUU V u. 6000 Actien.N.W. „ 75.000 100,000 1852?9< ^"' Vcnen . . si» «0U0 i U l26U'Att!kN N.W » 17,000 25,000 165^89^ ^l" Vcnw ^ . fz. 5900 l u. 560 Acli,n N. W. ^ 7000 l0,000 l0ä5^«0 Im Baren ...... 2000 85159 Im Varcn ....'.. I^uo ö!)l9'i Im Baren ...... ,^o Prainien - Aclien - Ziehun g. i»207« Im Baren . ,..... 5990 567 16 Im Baren...... ,000 ^20l>2 In, Barcn ...... 1000 Der Haupttreffer isi dem Ausspieler geblieben. Die 20,000 fl. gewann einTücheldrucker in Ver Leopoldsiabl. Die 10,000 fl. bekamen zwel Kellner des Gasthofes zum ,,gold«n.en Lamm," ebenfalls in der Leopoldstadt. Den ersten Treffer der Fr«i> Los-Ziehung von nominellen 100,000 fl. machte in Lai bach eine Gesellschaft von fünfzehn Theilnehmcrn. Der hiesige Kaufmann Herr Wutscher, an den jenes treffende LoS zum Commissions-Verkauf von dem ausspielenden Haus, Hrn. Franz Hueber eingesendet worden, verwendete selbes in ein Compagnie-Spiel auf Z0 Lose mit dem zwanzigsten Antheil, wovon er so glücklich war, nur vierzehn Actien absetzen zu können. Die dadei gewonnenen 6000 Lose lieferten 7i, Treffer, worunter zwei bedeutende, so daß bei der Vcrthtilung, nach Abzug aller Spesen. Hr. Wut sch e r schon vorig» Wocbe das große Vergnügen hatte, jedem seiner Gesellschafter 525 fl. Eonv. Münze bar einzuhändigen. Trlest, 2l,. Nov. Dos Dawpfbcot »Erzherzog Johann," von Syra kommend, lief heute in unsern Haftn ein. An Bord desselben b,sil>det sich der General Heß. Da die Briefe i,rst morgen ausgegeben wc6, Juli eine ausführliche Beschreibung der Art, wie das consiscirte Opium von den chinesischen Behörden zerstört wurde. Es geschah innerhalb eines mit PMsaden verzäunten Vierecks, d.is mit einer starken W^che umstellt war; wl'r in das Innere trat, mußie eine Einlaßkarte haben, wer herausging, wurde visitirt. Ningsum saßen auf erhöhten Sitzen unter Zelten von Binsenbcckm, als Aufseher der Operation, reichgeschmückt, rococo artig, mit eingeschlagenen Beinen, gegen 6^ chinesische Civil- und Mi-lilärbcamle, die mit den lanageschlitzten Schweins-ü'ugelein scharf nach allen Seiten buhten. So wie eine Kiste Opium aus den in der Äähe liegenden Vorrathschiffen herbeigeschafft wurde, sti«ß man sie, nach vorrangiger scharfer Controlle, mit den Abfaz-zen ein, und goß bann den Inhalt in ungeheure Wasserbehälter. In diesen wurde von ungefähr 500 Culiesarbeitern das Opium auf das fleißigste, umge-meligt, und überbieß, um die verpönte Ware ja unbrauchbar zu machen, Salz und Kalk darein gerührt. Trotz der strengen Aufsicht konnte ein armer Opium-rauchcr unter den Arbeitern der Versuchung nicht widerstehen, einige kleine Stücke mit sortzunehmln, ward aber entdeckt und augenblicklich hingerichtet. (Öst. V.) N u ß l a n v. I assy, 45. Nov. Man spricht vpn einem unglücklichen Gefecht, das die russischm Truppen zu 392 Anfang Septembers in Abchasien bestanden haben. Eine^ starke Calonnr hatte einen schwierigen Engpaß, der in die Dörfer d>?ö dortigen GebirgS führt, unbe^ seht gefunden. Die russischen Offiziere meinten, m,n müsse diese Gelegenheit nicht unbenutzt vorübergehen lassen, sondern durch den Paß ins Innere des Lan-des^dringen. Die Soldaten weigerten sich vorzurücken und die Offiziere sahen sich genöthigt, bei dem Zug in das Desilee voranzugehen. Nach einem Marsch von einer, halben Stunde wurde die Colonne von den Abchafen überfallen, die ein schreckliches Blutbad unter den Eingedrungenen anrichteten. Die Kaukasier sparten ihr Pulver und warfen von den steilen Wänden des Gebirgs mit Steinen. Die meisten Offiziere sielen, die Truppen flohen in dcr größten Verwirrung. Die Leichname der Gebliebenen und die Verwundeten, welche in die Hände der wilden Küuka-fier gcriethen, wurden schrecklich mißhandelt, gespießt UNd in die Schluchten deS GebirgS geschleudert. (Allg. Z) ' ' Berlin, 16 Nov. Die letzten Nachrichten aus St. Petersburg, batirt von dem Tage nach der Rückkehr des Großfürsten Thronfolgers nach Zars-koje»Sela, melden den gulen Gesundheitszustand des Prinzen; sie stellen nach der gegenwartigen Lage der Dinge aber eine schon als gewiß betrachtete Hoff-nuna. in großen Zweifel. Es wäre um so mehr ,u bedauern, wenn deren Erfüllung verhindert würde, da die Wahl, wie man vielfach zu bemerken Gele. genheit hatte, ganz nach der Neigung des Herzens getroffen war, und auch die freudige Einwilligung oder doch vollkommene Billigung von Seile der kaiserlichen Aeltern erhalten hatte. (Hamb. C,) Gs manisch es Reich. - Von der türkischen Gränze, 15. Nov. In Prisrendi dauert der Aufstand noch immer fort. Kürzlich hat die revolutionäre Obrigkeit auf einmal die Austreibung aller Fremden beschlossen, und den Beschluß mit vieler Strenge vollführt. Van Seiten der Regierung ist noch immer keine Maßregel zu einer Beilegung des Aufstandes grossen worden, was die Rebellen sicher machl. — Die Montenegriner haben neulich wieder einige strafbare Neckereien an den mit der Landesvermessung nächst ihrer Gränze beschäftigten Oesterreichern verübt, was jedoch, da der Vladika die dringendsten Befehle und Mahnungen gegen diesen Unfug erlassen hat, nur als Exceß Einzelner betrachtet wurde. Der Mit den Herzegowincin abgeschlossene cwiye Friede hat durch die Montenegriner schon jeht eine Unterbrechung erfahren. Gcgcn 2000 der letztem sind näinlkch vor einigen Tag?n in das Gebieth von Her» zfgowina eingefallen, haben ein Dorf überrumpelt, und vielcs Vick als Raub hinweg getrieben. Nach dcm ersten Schrecken schickten sich die Türken zur Verfolgung dcr Räuber an. Da diese einen ziem« lichen Vorsprung gewonnen hatten, so versuchten die Türkin einen Strich österreichischen Gebielhs, um jenen den Rang abzulaufen, zu überschreiten, allein, wie kaum vorher den sich zurückziehenden Montenegrinern, so wurde nun auch jenen nicht gestattet, daS kaiserliche Gebieth zu verletzen, worüber es mit dem k. ?. Gränzcordon zu einem kleinen Scharmützel küM, in welchem einige Türken, daruncer ein an der Gränze berüchtigter Räuber, ihr Leben einbüßten. Diese neuen Vorfälle liefern im Verein mit frühern den Beweis, daß der Vladika von Montenegro mchl die Kraft besitzt, die Zügellosigkeil seines Volkes in sol» chen Schranken zu halten, daß mit den Gränznach« barn ein friedliches Verhältniß möglich ist. -" I>^ Serbien scheint sich die Ruhe und Ordnung wieder zu befestigen,' der junge Fürst Michael hat an die Pforte das Ersuchen gerichtet, erst im künftig»» Frühjahr die Reise nach Constantinopel unternehmen zu dürfen. Fürst Michael wird sich zunächst in Gesellschaft seiner Mutler nach Serbien begeben, und den Winter in Belgrad zubringen. (Allg. Z> A e g y v t e n. Triest. 2l. Nov. Mit dem letzten Dampfboot aus dem Orient ist hier die Nachricht eingegangen, daß es einer türkischen Schaluppe, mit 50 die 60 türkischen Teeleuten und Soldaten d,m.innl, gelungen ist, aus dem Hafen von Alexandria zu entmischen und die hohe See zu gewinnen. Man glaubt, daß sie in irgend einen türkischen Haftn zu gelangen trachten werde. In Alexandria war man der Mei» nung, daß der Anführer dieser Leute, der vor siiner Abfahrt oder Flucht sich mit vielen Offizieren der türkischen Escadre besprochen, von ihnen den Auftrag erhalten habe, wichtige Mittheilungen an Cdoorcw Pascha zu machen. Dieß Ereislniß ist nicht unwichtig, da es allgemein als «in Symptom des MißmuchcH und der Unzufriedenheit, welche unter der Mannschaft der türkischen Flotte im Hasen von Alexandria hcrrscht, angesehen wird. (Allg. Z ) V e r s i e n. Die Nächricht des Sun über Ausgleichung der Differenzen mit Persl'en wirb von den ministeriellen Journalen Globe und M. Chronicle mit dem Bemerken bestätigt, die Nachricht sey über St Petersburg nach London qelanczt und scheine unzweifelhaft, obgleich Ilncr Maj. Regierung noch keine ossi-ciclle Kunde davon habe. Das M. Chronicle blmcrkt. nun werde von Seite Englands natürlich die Insel Karak, im persischen Meerbusen, wieber geräumt werden, und fügt bei: „So ist eine Haupt-eifersuckt zwischen C'aaianb und Nuöland beseligt, was niclit ermangeln ka.in. auf die Veilequng drr oricntalischcn Frage heilsam ein-,iliuilk?n." (?lllg. ?, ) Verleger: Sgnaz Älo^s Evlrr v. AlrlUlttavr.