Nr. 141. lTN'WÄUUU'r'-' Mittwoch, 24. Inni. '«'5'UHN^^.!- 1885. Mit 1. Juli beginnt ein neues Abonnement aus die Kullncher Zeitung. Die Pränumerations-Bedingungen leiben unverändert und betragen: Für die Versendung mittelst Post: halbjährig.....7 fl. 50 kr. vierteljährig.....3 „ 75 „ monatlich......1 „ 25 „ Filr Laibach: halbjährig.....5 st. 50 kr. vierteljährig.....2 „ 75 „ monatlich......>__ ^ 92 „ Für die Zustellung ins Hau« per Jahr 1 st. ,u« , ^^ Die Priinumerations. Vetriige wollen Portofrei ^gesendet werden. Jg. v. Kleinmnnr sc Jed. Damberg. Amtlicher Theil. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Merhöchster Entschließung vom 18. Juni d. I. dem «vtinisterialsecretär im Handelsministerium Dr. Richard Hasenöhrl in Anerkennung seiner vorzüglichen dienst-llchen Verwendung das Ritterkreuz des Franz-Iosefth. Ordens allergnädigft zu verleihen geruht. 5n A^' u"d k. Apostolische Majestät haben mit ^"höchster Entschließung vom 18. Juni d. I. den ."Nanoesgerichtsrath in Lemberg Joachim Dzied. an^' ^"'" Holrathe des Obersten Gerichtshofes aller. " ""llst zu ernennen geruht. Prazüt m. p. Nichtamtlicher Theil. Die Krisis in Italien. s. . Die lange erwartete Krisis ist über da« Mini« d??'«!" Depretis hereingebrochen. Schon die Notierung ^ vlarinebudgets war unter Umständen erfolgt, welche u> eine Auflehnung der Kammer bei der VerHand. ""8 der Credite für da« auswärtige Amt schließen eye«. Neben den Penlarchisten hatten auch die Führer "" consetvalivcn Partei, wie Minghetli und Borghi. Feuilleton. Josef Iuröiö der Begründer der sloveuifchen Nomanliteratur. II. „ Der Roman ist eine ungezwungene Verbindung ."" Poetischen Formen; das dramatische Element ist "lch den Dialog vertreten. Wir sehen, dass sich die Kisten Romanschriftsteller gelegenllich auch im Drama .suchen. So schnallte denn auch Iurlük den Ko« ^"lnuz an und ließ im Jahre 1876 das fünfaclige "auersvifl /lussomsr" erscheinen. Bevor wir an die ^"ldigung dieser bedeutenden Leistung gehen, wollen " einen kurzen Abliss der slovenischen Dramatik geben. ,, Es überrascht uns, bei den Slovene» bereits zu »/" Zeit. wo ihr Schriftenlhum noch im Keime lag. .^aUschen Versuchen zu begegnen. Aber da« spät pachte slovenische Volt musste, wollte es bei einer H^ftuiterung in so viele Provinzen und trotz des H?"yels an großen Städten und einer selbständigen Q,Mchle da. Versäumte nachholen, Siebenmeilen. sf.M anlegen und die Cultur, so weit es sie nicht bl«" hervorbringen konnte, nach fremden Mustern co. i^"n- Nuf dramatischem Gebiete suchte man sich bis c>bw "uche Zeit mit Uebcrsehungen und Nach. h^""«en ausländischer Product« zu behelfen. Lin. wi. ^e^ Lustspiel „/uplinovn. NiMa." ist eme Wbs?^"beitung des deutschen Stückes „Die Feld-zu" ' ^ gelangte durch Dilettanten 1790 in Laibach ^inbn^" Ausführung. Da« zweite Stück, welches ^ ip - ""er dem Titel „Vo»«li tlün uli ^«li^Llc ^'" umarhsilet, und worin er sehr gelungen da« gegen das Ministerium gestimmt. Diese künstliche Allianz musste in der Kritik der auswärtige» Politik noch stärker hervortreten. Zwar gelang es den An» strengungen Depretis', der Regierung den formalen Siea zu sichern — das Budget des Ministeriums des Aeußern wurde mit einer Mehrheit von vier Stimmen genehmigt — aber der Ministerpräsident selbst täuschte sich nicht darüber, dass dieser Sieg sachlich einer voll-ständigen Niederlage zum mindesten des Ministers des Aeußern gleichkomme. Herr Depretis zögerte nicht, den Rücktritt des Gesammtministeriums anzumelden. Er hatte die Solidarität oc« letzteren noch in letzter Zeit zu energisch betont, als dass er die Krisis ledig« lich auf den Minister des Aeußern hätte beschränken können. Obwohl man seit geraumer Zeit angenommen hatte, dass Depretis selbst Herrn Mancini bereits fallen gelassen halte und nur eine günstige Gelegen-heit abwartete, sich des letzteren zu entledigen, hat der Ministerpräsident die Pflichten gouvernementaler (Kollegialität in ebenso loyaler als scrupuloser Weise erfüllt. Dennoch ist über jeden Zweifel hinaus festgestellt, dafs die Krisis die Stellung Depretis' völlig unbe-rührt lassen werde. Es ist möglich, dass der Fall Mancinis noch ein oder das andere Mitglied des Ministeriums mit sich fortreißen wird. Allein der Tadel der Kammer war zunächst nur gegen Mancini gerichtet und Depreli« wird jedenfalls mit der Neu-bildung der Negierung beauftragt werden. In der Thal ist dieser greise Staatsmann Italien fast unent. behrlich geworden. Als Administrator wie als Partei» führer und parlamentarischer Minister behauptet er schlechthin den elften Rang im Lande. Wie groh sein Einfluss im Parlamente ist, hat gerade die jüngste Zeit dargethan, in welcher seine Vorübergehende Gr. kraulllng die Kammerverhandlunaen fist vollständiger Verwirrung preisgegeben hatte. Er alleil, lonnle es wagen, die Regierung nach und nach von den radi. calen Elementen zu befreien, die ihr ursprünglich angehört halten, und dem Ministerium einen entschieden monarchisch - constitulionellen Charakter aufzuprägen. Früher als irgend ein anderer Staatsmann hat er die Hohlheit Cairolis. die Verworrenheit Crispis, die innere Haltlosigkeit Nicoteras erkannt. Wenn die Ail-dung der pentarchischen Opposition wesentlich sein Werk ist, so war er doch auch der Mann dazu, diese Oppo» sition zu bekämpfen. Es bedürfte nicht geringer An. strengungen, um dieser Opposition eine geschlossene gouvernementale Majorität entgegenzustellen. Allein Depreti« hat die Schwierigleiten der Situation mil damalige slovenische Voltsleben schilderte, ist Beau« marchais' ,,I^k kollo jouruss, ou I« mariLßo äe jißüi-o". Linhart hatte, indem er einem Bedürfnisse, welches damals noch nicht bestand, zu genügen suchte, der Zeit weit vorgegriffen. Nach ihm ruhte die bra» malische Muse bis zum Jahre 1840, wo Smolö das englische Stück «Der Wächter" unler dem Titel „Vüi-ub" slovenisierte und in Gemeinschaft mit seinem Freunde Presiren die beiden Linhart'schen Stücke im Druck erscheinen lieh. Zu einer zweiten Aufsuh. rung aber gelangten sie erst im Jahre 1848, wo sie einen solchen Erfolg errangen, dass sich der für die Bedürfnisse der Zeit feinfühlige Dr. I. Vleiweis bewogen fühlte, den veralteten „Mattel" in neuer Bearbeitung erfcheinen zu lassen. Die erste im Jahre 1865 im Laibacher Landes, theater veranstaltete Presirenfcier, bei welcher Gelegen, heit das von dem rührigen Literate» Heinrich Pen als Melodrama arrangierte Epos Presirens: „Kint. pri 8kvici" mit lebenden Tableaux aufgeführt wurde, veranlafste einige Patrioten, einen dramatischen Verein ins Leben zu rufen. Der Verein sucht zunächst eine dramatische Literatur zu schaffen, um in der Folge eine nationale Bühne zu begründen. Bis heule ver-öffentlichte er an 80 Dramen. Die Slovene« besitzen in gelungener Uebersehung Schillers „Jungfrau von Orleans" und «Braut von Messina" von Koseski. Vesel; ..Mana Stuart", ..Wilhelm Tell" und die ganze ..Wallenstein-Trilogic" von Franjo Cegnar; „Die Räuber" von V. Mandelc; Goelhes „Iphj. genie" von Valjavec, der auch den Sophollel'schen «Ajax" übertrug; Goethes „Faust" von Mandelc. der überdies aus dem Czcchlschen dir meisten Stiicke von.' Pft-ger-Moravkky slovmsi^tc; Shal.spearee „Hamlet" siegreicher Kraft überwunden. Selbst heule, wo er unleugbar einen Theil der M'sibilligung zu tragen hat, welche die auswärtige Polllil des Ministeriums gefunden, ist er entschieden der Herr der Situation. Wer dazu berufen sein wird, die Stelle Stanis» laus Mancinis in dem neuen Eabinete einzunehmen, entzieht sich bis jetzt jeder Vermuthung. Bei der nicht geringen Unzahl ausgezeichneter Staatsmänner und Diplomaten, die aus der Schule (5amiUo Cavours hnvorgegangen sind, ist der Ersatz kein allzu schwieriger, und Depretis wird es vielleicht vom parlamentarischen Standpunkte aus in seinem Interesse finden, die Auswahl in der auswärtigen Diplomatie zu treffen. Das Erbe. das Herr Mancini zurücklässt, ist allerdings lein ganz bequemes. Gewiss hat es dem zurückgetre-tenen Minister weder an Begabung noch an Verdiensten gefehlt. Von Vorneher hatte er für fein Amt eine wissenschaslliche Schulz mitgebracht, wie sie wenigen Staatsmännern zur Verfügung steht. Im Parlamente bewährte er eine zwar etwas doctrinäre und hie und da auch weitschweifige, aber geistreiche und überzeugende Beredsamkeit. Seinen politischen Ueberzeu. gungen nach hatte er sich aufrichtig dem leitenden Gedanken Depretis' angeschlossen, die Grundlagen der Stellung Italiens in einem festen und vertrauensvollen Anschlüsse an die Allianz der europäischen Central-mächte zu suchen. Seine Polit'l war wesentlich auf dieses Ziel gerichtet; er hatte sich erfüllt mit der Friedensidee des Zweilaiserbundes. Es ist wesentlich auf ihn zurückzuführen, wenn Italien aus seiner poli« tischen Isolierung herausgeführt und in stetige Beziehungen zu den großen europäischen Frildensmächten gebracht zu werden vermochte. Dürfte man Mancini etwas zum Vo, Wurfe machen, so war es höchstens die unruhige Hast. mit welcher er Italien bei jeder Gele. gellheit in den Volderarulid zu stellen und dessen europäische Vrohmachtstellung geltend zumachen suchte. Dieser Unruh-, dieser unmotivierten Geschäftigkeit ist er denn auch zum Opfer gefallen. Es ist ein seltsames Moment, dass er mit seinen colonialpolitischen Bestrebungen gerade den Forderungen derjenigen Partei folgte, welche heute die erbitterste Gegnerschaft gegen ihn zur Schau trägt. Die pentarchistifche Opposition hatte den Satz aufgestellt, dass Italien nur durch seine Emancipation von allen fremden Einflüssen, nur durch selbständige Wahrung seiner Interessen, nur durch eine kräftige Action nach außen seine Größe und seine Würde zu bewahren vermöge. Eben diese Ansprüche waren es, welchen das überseeische Unternehmen Mancinis genügen sollte. Es sollte der Ge- von Dragolin Savperlj; Silvio Pellicos..Thomas Moore" von Krizaj und mehrere andere. Originalstücke schrieben: Dr. Celesiin „Iloik", ein Lustspiel in Versen; Klodiö «Xovi uvbt". Hakrajsek „liußlli beßuu", eine TraaMe in Chören; der ver-storbene Ogrinec das vorzügliche Lustspiel „V I^ub-hano ^o düMo" und Iurciö die erste classisch und akademisch aufgebaute Tragödie „lugomer". Den Gegenstand dieser Tragödie bildet eine Epi« sode aus den langwierigen Vernichtungskriegen der fränkischen Deutschen gegen die Elbe - Slaven. Im ersten Acte macht uns der Dichter durch eine gelungene Disposition mit den Hauptpersonen des Sliicke« bekannt. Die Anwesenheit eines deutschen Heeres versetzt die Slaven in große Aufregung. Während die Menge die drohende Kriegsgefahr discutiert. verbreitet sich die Nachricht, dass es ihrem braven Führer Tu-gomer gelungen sei, aus der deutschen Gefangenschaft zu entfliehen. Es versammeln sich sofort die einfluss» reichsten Häuptlinge um ihn. um die nun einzuschla« gende Politik zu berathen. Während der geradfinnige wackere Haudegen Mestislav den Deutschen die schlimmsten Absichten zumuthet und ihnen durch ein rasches Losschlagen zuvorkommen will, plaidiert der sanguinische Tngomer, voll Lobes für die deutschen Zustände und Gesinnungen, für den Fneden um jeden Preis, um inzwischen eine Armee organisieren und sich für den Uuaenblick der Entscheidung die Wahrscheinlichkeit des Erfolges sichern zu können. Die beiden Parteien gehen auseinander, ohne vorerst einen Entschluss gefasst zu haben. Die Thatsache aber. das« ein chnst« licher Missionär unter den Slaven Hörer und Verlhei« diger findet, zei<,t uns anch das He^eothum i» voller Allstösnüg: l's halle b.i den Slave» ouch die Religion Laibacher Zeitung Nr. 141 INN 24. Juni 1885. danke widerlegt werden, dass das unfruchtbare Blind« M mit Oest?neich«UncMN und mit DeutMauo die Kraft Italiens in Fesseln geschlagen habe, es soNte verkündet werden, dass letzteres seinen Antheil an den ausgreifenden Bestrebungen der Seemächte in den afrikanischen Küstenländern zu beanspruchen und zu behauplen verstehen werde. Mit fast leidenschaftlicher Erregung gab sich die Nation der Hoffnung hin, die durch diesen Ausschwung der ministeriellen Politik in ihr hervorgerufen wurde. Je weniger deutlich die Ziele präcisiert wurden, denen sie entgegeliqeführt werden sollte, umso mehr steigerten sich ihre Erwartungen. Schmeichlerische Fictionen einer Verhängnis-vollen Verständigung mit England nahmen die öffentliche Meinung gefangen. Nicht die Chauvinisten allein waren es, die bereits die italienische Tricolore von den Zinnen der Kaaba von Tripolis wehen fahen und sich den Voistellungen einer unermesslichen NuLdchnung der italienischen Machtsphäre in Afrika trugen. Es war klar, dafs dem allen nur eine tiefe Enl» täuschung folgen tonnte. Die Expedition in das Rolhe Meer gilt heule bereits in der öffentlichen Meinung Italiens als ein. wenn nicht völlig nutz'oses. so doch verfehltes und ohne eigentliches Ziel angelegtes Unter« nehmen. Eine herbe, ja vielfach ungerechte Kritik haftet sich wie an die Thaten, so mehr noch an die mysteriösen Erklärungen, an die verschleierten Zusagen des zurückgetretenen Ministrs. Dass Mancim, mehr als zulässig erscheint, den populären Illusionen ge» schmeichelt hat, ist allerdings eine Anklage, die ihm nicht erspart werden kann. Allein das ist zum mindesten lheilweise entschuldbar in einem Lande, wo die Vollgemalt aller politischen Entscheidungen ausschließ« lich in den Händen des Parlamentes ruht. Von» all« gemeinen Standpunkte au« betrachtet, wird indes sein Rücktritt wesentlich nur als ein gewissermaßen locales Ereignis zu betrachten sein. Sein Nachfolger wird an den Grundsätzen nichts ändern können, die den eigentlichen und dauernden Inhalt der Politik Mancinis gebildet haben. Die freundschaftlichen Beziehungen zu den Centralmächten werden unter allen Umständen die Basis der Stellung Italiens in Europa bilden. Dafür bürgen nicht nur die wahren Interessen Italiens und die Persönlichkeit Depretib', der an der Spitze der Geschäfte bleibt, sondern dafür bürgt auch die allgemeine europäische Situation. Frankreich, mit dem man sonst wohl Fühlung hatte, ist Italien entfremdeter denn je, und ob ein eventuelles conservatives Ministerium in England geneigt sein wird, auch nur die schwachen Fäden des politischen Einverständnisses auf» zunehmen, die Gladstone nach Italien hinübergeflochten hat. ist eine Frage, die man sich in Rom am besten wird beantworten können. Nichts hat sich verändert, als die Persönlichkeit, die das Portefeuille deS aus-wärtigen Amtes inne halte. Inland. (Conferenz der deutsch-liberalen und deutsch« nationalen Abgeordneten.) Sonntag vormittags fand in Wien die Conferenz der deutsch'liberalen und deulsch'Nationalen Abgeordneten statt. Abgeordneter Dr. Herbst führte den Vorsitz. Abgeordneter v. Plener als Referent beantragte folgende Resolution: Die versammelten Abgeordneten erklären es als dringend wünschenswert, dass alle aufgehört ein einigende« Princip zu sein. Der Dichter verfehl uns nun ins deutsche Lager, wo der finstere Fanatismus des Knchenfülsten Ch'ldebert zum sofor. tiaen Angriff und zur gänzlichen Ausrottung der heidnischen Slaven drängt. Der deutsche Feldherr Gero» sucht den ungeduldigen Vischof zu beruhigen, indem «r ihm seinen wohldurchdachten Plan mittheilt. Er habe auf Nnralhen eines gewissen Vripo, der sich unter den Slaven angesiedelt und sich ihr Zutrauen zu er° schleichen gewusst. Tuqomer. nachdem man ihn durch eine ausgesuchte Gastfreunblichkeit über die wahren Ziele der Deutschen getäuscht, entfliehen lassen, um unter den Slaven Zwietracht zu säen und sie dann mit einem Schlage vernichten zu können. — Auf der einen Seite ein wohlgeschultes, in zahlreichen Kriegen erprobtes Heer und geliehene Schlauheit, aus der anderen Uneinigkeit nnd ein blindes Vertrauen in die Ehrlichkeit des Gegners, diese geschickt durchgefühlte Parallele erfüllt uns mit unheimlichen Ahnungen einer nahen Katastrophe. Im zweiten Acte finden wir den sühfreund-lichen Scheinrenegalen Gripo am Hofe Tugomers, dessen Großmutter Vrza bei seinem Anblicke zusammen« schaudert und dess?n Schwester Glozdana seine Ve< Werbungen um ihre Hand in edler patriotischer Auf. Wallung mit Verachtung zurückweist, denn sie hatte die Doppelrolle Gr,po« längst durchblickt. Hingegen findet er bei Tuaomer eine freundliche Aufnahm?. Er schildert ihm in beredten Worten die Friedensliebe der Deutschen und stellt ihm, falls es ihm gelingen follte, eine Gesandtschaft von dreißig slavischen Häuptlingen ins deutsch? Lager durchzusetzen, die KümMrone in Aussicht. Tugomer schildert in öffentlicher Versammluoa mit hinreißender Beredsamkeit die Vortheile des Friedens, und trotz der warnenden freisinnigen deutschen Abgeordneten sich zu einem ein-heiMchen Parteiverbande vereinigen und für die nach. stehenden Grundsätze eintreten: «Wahrung der geschichtlich begründeten und von den Existenzbedingungen des Staates unzertrennlichen Stellung der Deutschen in Oesterreich, Erhaltung und Vertheidigung der Staatseinheit, Fefthaltung und gesetzliche Anerkennung der deutschen Staatssprache; Bekämpfung des slavi« schen Uebergewichtes in Gesetzgebung, Verwaltung und Unterricht sowie einer darauf gerichteten Regie« rungspolitik; Erhaltung und Befestigung des Bilnd« nisse« mit dem Deutschen Reiche sowie gemeinsame Pflege gemeinsamer Interessen beider Reiche, social« politische und wirtschaftliche Reformen zum Schutze und zur Hebung der arbeitenden Classen sowie zur Erhaltung des städtischen M tlelstandes und des Bauernstandes, Vertheidigung der staatsbürgerlichen Rechte und Freiheiten gegen admmist, alive Uebergriffe und rückschrittliche Bestrebungen." Nach längerer De« batte, an welcher Dr. Stemmender, Dr. Weitlof. Frei-Herr v. Scharschmid, Dr. Kovp. Sttache. Pickert, Pirquet und Sturm sich betheiligten, wurde der allgemeine Theil der vom Referenten gestellten Anträge, nämlich: „Die Versammellen Abgeordneten erklären es als dringend wünschenswert, dass alle freisinnigen deutschen Abgeordneten sich zu einem einheitlichen Parteioerbande vereinigen", einstimmig angenommen. Die einzelnen Programmsätze des Referenten sowie die Programmpunkte und Anträge von Dr. Stemmender und Weitlof wurden einem Comitö von 25 Mitglie« dern zugewiesen mit dem Auftrage, einige Tage vor der Reichsralhseröffnung zur Berathung zusammenzutreten. Das Comite besteht aus folgenden Mitgliedern: Nltems. Beer, Carneri, Chlumecly, Eigner, Goeß. Heilsberg, Herbst, Hirsch. Kopp. Knotz, Kraus, Krzepek, Magg, Pickert. Pirquet, Plener. Promber. Schar-schmid. Steinwender, Strache, Sturm, Tomaszczuk, Weitlof. Zedtwitz. (Die parlamentarischeCampagne) wird heuer flüher ihren Anfang nehmen, als in den letzten Jahren. Der Reichsrath, der in den Jahren 1883 und 1884 erst zu Beginn des Dezember zusammentrat, soll sich nach den bisher getroffenen Dispositionen bereits anfangs September versammeln und in seinem ersten Sihungsabschnitte die Constituierungs-Arbeiten, die Adress-Debatte und das Budget-Provisorium er. ledigen. Für den Oktober ist die Delegations-Session in Aussicht genommen, während die letzten vier bis fünf Wochen vor Weihnachten der Session der Landtage gewidmet sein sollen. (Aus den occupierten Provinzen.) Der Herr Reichs.Finunzminister v. Källay weilt bekanntlich seit einigen Tagen in der bosnischen Hauptstadt. Vorgestern conferierte derselbe mit den Sectionsdirec-toren der Finanzsection über das nächstjährige Landesbudget. Dasselbe soll, wie gemeldet wird, einen gün« stigen Status aufweifen. — Am 21. d. M. empfieng der gemeinsame Finanzminister die Geistlichlei», die Generalität unter Führung des FML. Bouvard, den Oemeinderath und den Bürgermeister Mustaj Veg. Hieranf besichtigte derselbe den Bau des neuen Re» stietungsgebäudei, welches zur Aufnahme der bisher zerstreut dislocierten Cenlralbehördcn dienen wird, und äußerte seine Zufriedenheit über die Zweckmäßigkeit und Billigkeit der Ausführung. Das Gebäude wird Stimme des klarer sehenden Meftiflav wird gegen Stellung von sechzig deutschen Geiseln beschlossen, Dass dreißig Slarosta des Slavcnvolkcs Zu Gero ziehen ins deutsche Layer, Den Frlcden tragend in des Feindes Reihen Und uns zurück den heiß Ersehnten bringen. Die alte Vrza, die Fürstenmutter. ahnt Unglück. Wohin doch ziclsn die Männer Istctlosem! Sieh die schwarzen Vögel kreise», Es krächzte Dio, der böse, nachts im Walde; Der Weg ist unheilvoll! Ach ihnen nach! Tugomer, der bisher die finstren Pläne Gripos boua, tiäs jölderte, wird in dem Augenblicke, wo er sich von einem Phantom des Ehrgeizes berücken lässt, schuldig, womit sein tragisches Ende motiviert erscheint. Im dritten Acte erscheinen die slavischen Gesandten im deutschen Lager, wo man sie durch Trinkgelage und durch Festessen hinzuhalten sucht. Tugomer und dessen Genossen mundet der Wein. den si!» in der Heimat noch nicht kannten, vortrefflich, sie sind entzückt über die deutsche Gastfreundschaft. Bald jedoch sollen sie bilter enttäuscht werden. No j an. Die Augen öffne! Tugomer. Grnbcsschlünde siehst du, Wo keine sind! Merkst du nicht wie freundlich. Wie gastlich ihr Benehmen ist? Vojan. O Vlinde! Nicht sehet und verstandet Ihr die Vlicle, Die sie geheim bedeutungsvoll gewechselt. T u g o m e r. Die dem Vojan geheimnisvoll nur scheinen. Wahr ist, dass sie mit Argwohn aus uns blicken, Toch wegen deiner nur, da di, beim Mahle. Wie Sitte, nicht dein Schwert ablegen wolltest. im Herbste bezogen werden. Sonst sind noch eine grö-ßele katholische Kirche und mehrere Privatgebäude M Bau begriffen. Die Regulierung der Gasjen schrellet gleichfalls vorwärts. Die Spuren des letzten großen Brandes schwinden allmählich. Die Stadt hebt stcy zusehends. Die Volkszählung ist bereits beendet. Dle Gesammt-Einwohnerzahl Sarajevos beträgt 2702», worunter 15 000 Muhamedauer. Ausland. (Das Cabinet Salisbury) dürfte nach den neuesten Londoner Nachrichten kaum zustanbelomme«. In eitum vorgestern bei Gladstone statlgesundeiien Cabinets^athe wurde nämlich beschlossen, die von Marquis Salisbury geforderten Zusicheimlssen nicht zu ertheilen. Infolge'd.ssen dürfte Maiquis SalisbmY die Bildung eines Torycabinet» aufbeben und es den Liberalen überlassen, die Regierungsgeschäfle nmterzu-führen. Ob nun das Cabinet Gladstone seine Demission zurückziehen oder ob ein nrucs liberales Ministerium berufen werde» wird, lässt sich zur Stunde noch nicht feststellen. (Deutschland.) Im Laufe dieser Woche soll die braunschweig'sche Angelegenheit lim» endlich doch im Vundebralhe entschieden werden. Der IustiMl-schusö wird nur einer einzigen Sitzung bedürfen, da die materielle Seite der Sache bereits mittelst Verhandlungen zwischen den einzelnen Bundesregierungen erledigt worden ist. Preußen soll sich den einzelnen Bedenken gegenüber, auf welche di? Begründung seines Antrages stieß, srhr connivent erwiesen und aus be« sagte Begründung keinen großen Wett gelegt haben. (Die Krisis in Italien.) Nach ei„er der «Pol. Corr." aus Rom zugehenden Meldung hat der König vorgestern General Cialdini empfangen, UN! feine Aosichten über die Situation entgegenzunehmen. Man ist iu de» politischen Kreisen nacb wie vor überzeugt, dass Herr Deprelis mit der Reconstruction de» Cabinets betraut werden wird. (Spanien.) Gleich England und Ilalien hat« in den letzten Tagen auch Spanien seine Mimster-krisis. Der Ministerpräsident Canovas del CastllW hat sich nämlich gegen die Absicht des Königs, d»e von der Cholera heimgesuchten Provinzen Murcia unv Valencia zu besuchen, ausgesprochen, und da der Könlg auf dieser Reise bestand, im Namen des gesammlen Cabinets die Demission geneben. Nachträglich entschloß sich jedoch der König, die geplante Reise aufzugeben, und infolge dessen zog auch das Ministerium sein De-missionsgesuch zurück. (Frankreich.) Bekanntlich hat die französischl Kammer, bevor sie Herrn Jules sser,y stürzte, 200 Mlllionen Francs zur energischen Action gegen China bewilligt, welche jetzt nach dem Friedensschlüsse eigentlich überflüssig sein sollten. Allein der Marineminist" Admiral Galiber hat dieseltage erst der VudaelcoM-mission erklärt, dass er diese 200 Millionen wie a" R paruturen, theils durch Neubauten wieder in den Stand zu setzen, worin sie sich vor der Tanking'^ pillion befand". Außerdem wird die Kammer »ali"' lich die nöthige» Summen für die Kosten der Tolas' Occupation (wie das Capitel im Budget jetzt heiße" wird) zu bewilligen haben. B o j a n. In Felndcsmitte ich mein Schwert abschnallen! Ich nie! O hättest dn es nicht gethan, Und nicht Vollan, Hotebar und Laslun! Endlich dauern auch dem Tugoonr die O'stere'e" zu lang und er sordsrt Ge>on zur Führung der Unter Handlungen auf: Fürst! nicht zum Mahle sind wir hergekommen'- Als Gäste sind wir dankbar, doch wir wollen Rechtsgiltig unterhandeln ob des Friedens Und Ruhe unsern Vollern sicherstellen. Warum noch zögert Ihr gehüllt ln Schwelgen '^ . . . Geron gibt ausweichende Antworten; darin si"^ Tugomer Grund zum Argwohn. Geron. Gedulde Freund, wenn ich. warum nicht d»? Tug omcr. Gedulde? Geron (im Abgehen), Ja. Dass deine Brüder trinken. Für dieses sorge du — fürs andre wir, Tugomer (allein). Ha, wa» bedeuten diese lühnrn Worte? Und dieser Vorschlag? Die Furcht ?'ojans? Pcrun befreie mich von grausen, Argwohn, Der mir zersprengen will die Brust, das Herz Erwürgen, auf mir lastend wie ein Vcrgfcls. Ein dunkles Schicksal ahnet meiner Seele, Unsichtbar ist es meinem Auge noch Und nnermesslich seines Abgrunds Tiefe. O Götter! Ists wohl möglich, so ein Int!,»'", Das« ich verblendet, trauend deutscher Treue, Den Nath ertheilte, hier dem Vnterlandc Das Heil zu suchen, da. wo wir der Uist Und dem Verrathe ruhmlos unterliegen. O, habe ich, mein Voll erretten wollend, Dc3 Stammes Krone hcrgesühvt zum Tode ^ Die Führer. Acllestcn. dic Swmmrshin'ftttr,-> Nein. nein! Es ist nicht möglich! Wicht g^"'»'ro. Dass Männer furchtsam werden. Memmen gle'cv, Fort der Gedanke! — Aber wie? — Nicht möglM). Laibacher Zeituua Nr. 141 117' 24. Juni 1885. (Die portugiesische Abgeordnetenram, wer) hat den von der Berliner Konferenz ratchc,erten Veneralact sowie die mit der internationalen afrlkanl-lcheu Association geschlossene Convention genehmigt. Die Negieruug hat emen Gesetzelitwurf elnssebracht, betrfff,»d die Organisation eines neuen Dlstrictes am Longo. der unter die Autorität des Generalqouver. neurz von Angola gestellt werden wird. Eabmda lvurde als Sitz der Reaieruna für diesen neuen District und den Wohnsitz des Vice.Gouverneurs festgestellt. Man erwartet, der Enlwurj werde die Billigung der Kammer finden. _______.^^^^»_«^» Tagesnenigkeiten. Se Majestät der Kaiser haben, wie die Grazer Morgenpost" meldet, zum Erweiterungsbaue der Schule in Selzthal 200 fl. zu spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser haben für die Ab-Nebranntrn der Gemeinde Ladance in Valizien 300 ft. zu spenden geruht. ^________ — (Karl Ritter von Martini f.) In Vaden bei Wien starb vorgestern der Schriftsteller Karl Wilhelm Ritter von Martini im N4. Lebensjahre. Martini war zu Lugos in Ungarn am 11. Juli 1821 »eboren und trat während der Märzbewegung des IahreS 1848 nls Hauptmann in den ungarischen Generalstab. Er unternahm später eine Reise nach Italien und lie, fttte „Reisebilder aus Italien", denen sich später „Kroa-lische Wilder" und „Skizzen au» der Wojwodina" an-Flossen. Im Jahre 1857 übernahm er eine Stelle im Redactions. Bureau deS „Constitutionellen Blatt" in Prag. trat „ach drei Jahren in die Redaction der amt-llchen „Grazer Zeitung" und leitete dieselbe bis Ende 1866. Im Jänner 1867 wurde Martini in das Pressbureau des Staatsministeriums nach Wien berusen. ^pster trat er in die Redaction des „Fremdenblatt" e>n, dem er eine Reihe von Jahren hindurch angehbrle. Im Jahre 1863 war er auch in den steiermärkischen Landtag gewählt worden, wo er sich alS tüchtiger Redner hervorthat. — (Sechs Kinder v erg i f te t.) AuS Sanct Beit an der Triesting wirb geschrieben: Die sechs Kinder eines armen Weibes. Welches hier in der Niche °uf dem „Heidelhofe". Herrschaft Merkensteln, als Tag. lilhnerin arbeitet, spielten am 18. d. M. auf einer nahen Naldwiese; da fand eines derselben, ein Mädchen, von ungefähr den Samen der Herbstzeitlose lMMoum), ^«lcher ihm verlockend vorkam. Das Mädchen aß reich« ^ davon und gab auch seinen übrigen Geschwistern "°" d«r »istiaen Frucht, welche die Kinder nicht kannten. s" ksfen. Die Folgen deS Genusses stellten sich gar bald °'«- Es wurde aus Gainsahrn ein Arzt herbeigerufen. sicher die aeeigneten Gegenmittel anwendete. Von den skchs Kindern ist jenes Mädchen, welches am meisten Hessen halte, bereits gestorben, drei liegen noch be- benklich krank auf dem Heidelhofe danieder und «nr «Wei. welche am wenigsten genossen hatten, sind berntS 2°nz außer Gefahr. «« , -.(Todesurtheile.) Nm 20. d. M. wurden b°'" Schwurgerichte in Innsbruck Am°lia Stockmayr °u« Wenns 24 Jahre alt. w^gen bestellten Mmchel« ""des an' ihrem Gatten Josef Stockmayr und d.e ^''enftmagd Maria Anna Wille von Kaunserber«. 22 Jahre °lt. wegen vollbrachten Meuchelmordes zum Tode durch Nir Slaven haben ja der Deutschen Geiseln ttu Hause wohl licniacht in Gripos Schutz-Der deutschen Geiseln zwei sur c,ucn Slaven. Genua! für unser Wohl in Feindesland Die Geiseln hasten uns! Wozu dann Furcht? Ich tadelte dcu Alsswohn anderer. Und jetzt soll ich avawöhncn uud mlsstrauen^ Wem trnucu soll cin lluacr Mann. mc»n mcht Dem tapfern Helden, dcr mit Manneswort Und That zugleich verbürget uns tue Frc>hclt<> Doch dies Vc»rl,men Gcrons ist ssecianct. Die Ruhc aus der Seele zu vrrschcuchcu. Zu furcht» und sorgenvollem Ar^wohu mahuenvl O Evaron heller, nur cin Tageslicht Kaß glücklich hicr uns noch erleben. Dann weg von da. uud allcs ist gerettet I ,.. Indes wird da» Schicksal der Gesandten be-Msen. Ch.ldebert, der getreue Diener der K'rche ^'"llt auf gewallfame Beseitigung der Stammes- Durch Gott sind sir in deiner Hand Und Gottes Wink mahnt dich zur groften That! 5, Noch schwankt Geron wegen der Gnseln. doch hebert will diese, obgleich sie au« semem G folg 5''°mmen wurden/ der Kirche opfern. I"zw'sche" ^it «ripo mit d n befreiten Geiseln nn Lager e m, ^ Childebert sieht nun jedes Hindern.« der b u-«?!" That hinweggeräumt. Geron zögert auch l'tz °«. dem Wunsch des B.schofs zu willfahren, w,l den Strang verurtheilt, und zwar in der Weise, dass das Urtheil zuerst au der Wille, dann an der Stock« mayr vollzogen werden soll. — (Von einem interessanten Experi. mente) hat Brown.Sequard der französischen Akademie der Wissenschaften Bericht erstattet. Diesem be, kannten Naturforscher gelingt es nämlich, durch Reizung der Schleimhaut während vieler Stunden beim Menschen wie beim Thiere, ohne Aufhebung oder Störung des Bewusstseins. der Sinn,sthätigkeit und Vewegungs« freiheit, völlige Unrmpfindlichleit gegen den Schmerz eintreten zu lassen. — (Kessel ex Plosion) Infolge einer Kessel-explosion in einer Wl)llenwäsch?rei zu Turcoing wurden vierzehn Personen gelobtet, achtzehn verwundet, mehrere derselben liegen im Sterben. Das Etablissement ist gänzlich zerstört, das benachbarte theilweise eingestürzt. — (Aus Geiz verhungert.) Aus Vochum, 16. d. M. meldet man: Vorige Woche starb hier die Witwe eines Krcisrichters K, uud zwar, wie ärztlicher' seitS constatiert worden ist. weil sie der nothwendigsten Nahrungsmittel entbehrt hatte. Nun Wird jeder denken: „Das ist aber schrecklich, Hunger zu leiden; man hätte der Frau doch Unterstützung gewähren sollen," Nun. damit hatte es keine Noth; denn die Verstorbene, eine alleinstehende Person, war reich und hätte ihr Leben in bester Weise, beschließen können. Heißt es doch. dass die von ihr in guten Papieren hinterlassene Summe circa 90000 Mark betrage. — (Von der Erbe zu einem Sterne.) Nach Beobachtungen des Directors der Sternwarte auf dem Cap der guten Hoffnung ist der leuchtendste Stern im Sternbilde Centaur der unserer Erde nächste Firstern. Man darf jedoch hieraus nicht den Schluss ziehen, dass dieser Fixstern und die Erde in naher Nachbarschaft seien. Könnte die Erdkugel mit diesem Sterne durch Eisenschienen verbunden werden, so würde eine auf diesen Schienen mit der Fahrgeschwindigkeit von 100 Kilometer in der Stunde dahinbrauscnde Locomotive 48 Millionen Jahre brauchen, um diese Distanz zu durchmessen, und der Reisende, der diese Fahrt mitmachen wollte, hätte nach unserem Eisenbahntarife etwa die Summe von 32 Milliarden Gulden Fahrgebür zu entrichten. Local- und Prouinzial-Nachrichten. Gemeinderatl). Der gestrigen Gemeinderaths-Sitzung präsidierte Bürgermeister Grasselli. Anwesend waren 20 Ge-meinderäthe. Zu Verificatoren des Sihungsprotokolles nominierte der Bürgermeister die Vemeinderäthe Vello» vrh und Ha gar. GR Dr. Iarnik referiert namens der Personal-und Rechtssection über den Austritt des Magistrats-pralticanten Victor v. Schrey mit 25, d. M. da derselbe zum Sparcassebeamten ernannt worden ist, und beantragt, den Austritt desselben aus dem Magistratsdienste zu genehmigen, weiters auch die dadurch frei werdende Pralticantenstelle nicht auszuschreiben, sondern dieselbe einem der sich ohne Ausschreibung meldenden Kompetenten (bis nun haben fünf ihre Competenz bereits angemeldet) zu verleihen. Beide Anträge wurden genehmigt. Vicebürgermeister Vaso Petriöiö referiert namens der F,nanzsection über das Gesuch des Karl Sirni hielten. Da war, Men sie nicht entkommen, rasches Handeln geboten. Geron gab den Befehl, sie nieder« zumktztln- es retteten sich nur Tugomer und sein Frennd Gojan. Die brutale Kaltblütigkeit, mit welcher man sich an der vom Völkerrechte geheiligten Unverlehlichkeit der Gesandten vorgreift, erfüllt uns mit einem Ent-setzen welches durch den Ausruf Radulfs: „Dies war kem Kampf, wie Helden er geziemt", nur noch ge steigert wird. Denn Radulf, drr übrigens selbst am Gemetzel theilgenommen. murmelt diese Worte nur für sich hin. Der jugendliche Radulf, der selbst dem fanatischen Childebert gegenüber feine Selbständigkeit zu wahren wusste, wäce ganz der Mann gewesen, den beabsichtigten Verrath zu brandmarken und nach ge-schlhencr That die stumpfen Gewissen seiner Kamera» dm aufzurütteln. So böte uns die Greuelscene wenig. stens ein versöhnendes Moment, die Tragik aber wäre durch den Contrast nur gesteigert worden. Wir be-dauern es lebhaft, das« der Dichter diesen Charakter nicht im angedeuteten Sinne etwas weitläufiger ent-wickelte.__________ Erniedrigte und Beleidigte. Noman von Theodor DostojewSli. (101. Fortsetzung.) Nach zwei Stunden lchrte Aljoscha mit strahlendem Antlitz zurück. Er umarmte mich wieder und rief: — Es ist alles entschieden, alle Zweifel sind gelöst! Von Ihnen begab ich mich direct zu Nawscha: ick war so erregt, ich musste sie sehen. Ich sank vor ibr in die Knie, ich küsste ihre Filhc; ich nmM ^ thun ich wäre vor Gram und Schmerz gestorben! ezüglich des Anlaufe» des städtischen Hauses Nr. 19 an der Brühl, wofür Sirnil die Kaufsumme per 600 fl. anbietet, und beantragt die Ablehnung des Kausanbotes als zu gering. Der Antrag wurde angenommen. Vicebürgermeifter Vaso Petriöic' berichtet ferner namens der Finanzsection über die am 9. Juni d. I. vorgenommene Scontrierung aller Eafsen und Fonbe. welche die Stadtgemeinde verwaltet. und beantragt, da dieselbe die vollkommen correcte Eassegebarung erwiesen, dieselbe genehmigend zur Kenntnis zu nehmen. Der Antrag wurde angenommen. GN. Dr. Stare referiert namens der Finanz-section und empfiehlt über Antrag des Stadtmagistrates die Abschreibung des von Josef Germel ausständigen Mietzinses per 94 fl. 41 kr., da Germrl vollständig vermögenslos sei. Der Gemeinberath stimmte dem Antrage zu. GR Potocnil referiert namens der Vausection über das neuerliche Licitationsergebnis, betreffend den Quaibau nächst der Hradehlubrücke. und beantragt: 1.) Die Anträge der Vauofferenlen A, Del leva und I, Knez znr Uebernahme dieses Baues werden nicht acceptiert; 2.) im Laufe deS Monates September o, I. hat der Stadtmagistrat eine neue Licitation auszuschreiben, in welcher bestimmt werden soll. dass der Quaibau nächst der Hradltzkybrücke bis Ende August 1880 auszuführen sei; 3.) der Stadtmagistrat wird ermächtigt, alle Vorkehrungen in baulicher Richtung zu treffen, soweit dieselben zur derzeitigen Erhaltung der erwähnten Quai« mauer sich als nothwendig erweisen. GR. Dr. Tavcar erklärt sich gegen die Se» tionsanträge und beantragt, es sei das Offert auf Aus« ban des Quais nächst der Hradehlybrü'cke. welche» Herr Dekleva mit einer Ibprocentigen Auszahlung eingebracht hat, zu acceptieren und der Termin der Fertigstellung des Baues bis Ende Oktober 1885 zu verlängern. GR Gogola unterstützt die Sectionsanträge, desgleichen GR. Dr. Ritter v V le i weis - Trst e« n«'5li. welcher betont, bafs außer dem Bau, welcher jetzt fchon bei dem Hause der steierischen Escomvte-geseUschaft (ehemals Nicholzer'iches Haus) zur Fundierung der sich fenlenden Grundmauern begonnen worden ist, auch ein zweiter Bau, nämlich beim Hause der Herren Kr is per und Urbanc, in kürzester Frist in Angriff genommen werde, daher es wohl an Raum zur Auf« lagerung des Naumateriales am beengten Platze fehlen und ein dritter Bau nicht statthaft wäre. Auch Gemeinderath Pakik schließt sich den Sectionsanträgen an. Der Referent der Bauseclion GR. Potoknil betont nochmals in klarer Ausführung, dass die Stadt-gemeinde, sobald dieselbe den Quaibau nächst der Hra-dszlubllicke jctzt beginne, von den Hausbesitzern in der nächsten Nähe für alle Vaufatalitäten verantwortlich gemacht werden könnte, und erklärt, es lasse sich. da der Bau des Quais doch nicht so dringend sei und sich die Maner leicht mit geringen Kosten über den Winter erhalten lasse, bei der nächsten Offerlausschreibung ein für den Säckel der Stadtgemeinde günstigeres Vauoffert erhoffen. — Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Gemeinberathes Dr. Tavöar abgelehnt und die Sectionsanträge angenommen, GR. I up an referiert namens der Schulsection über die Wahl zweier Mitglieder in den l. l, Stadtschulrath und beantragt die Wiederwahl der bisherigen Vertreter des Gemeinderathes, der Herren Prof. Franz Leuec und GR. Dr. Tavtar. um den beiden bis« Schweigend umarmte sie mich thränenden Auges. Ich sagte ihr nun gerade heraus, dass ich Kalja mehr liebe als sie. . . — Und Nalascha? — Sie sagte nichts, sie tröstete mich — mich. der ich ihr das eben gesagt! Ich habe alle meine Sorgen, all mein Herzleib vor ihr ausgeschulte!! Ich sagte ihr, dass ich Kalja sehr liebe, aber dass ich ohne sie, ohne Natascha sterben würde! Wir haben beschlossen, uns trauen zu lassen; da man der großen Fasten wegen die« jetzt nicht thun kann, so haben wie die Trauung bis zu meiner Rücklehr im Juni aufsseschoben. Und Katja . . . was soll ich thun, ich kann nicht leben ohne Natascha! Wir lassen uns trauen und reisen mit ihr zu Kalja . . . Arme Natascha! Wie war es ihr wohl um« Herz, als sie dieser. Knaben trösten, seine Bekenntnisse anhören, zur Beruhigung für ihn, den naiven Egoisten, dies Märchen von der Trauuug ersinnen musste! Aljoscha hatte sich in der That für einige Tage beruhigt; als jedoch der Augenblick der Trennung immer näher heranrückte, kam wieder die frühere Unruhe über ihn, und wieder erschien er bei mir, um seinen Kummer zu klagen. In der letzten Zeit hatte er sich wieber so sehr an Natascha geschlossen, dass er nicht einmal einen Tag, viel weniger anderthalb Monate von ihr s-rn-bleiben konnte! Er lebte der vollen Ueberzeugung, dass er nur für anderthalb Monate von ihr scheide und dass sie sich dann wirklich trauen lasssn würden! Natascha ihrerseits sah klar, dass es eine Trennung auf ewig sei und das« es so kommen musste! Es kam der Tag der Trennung. Nalascha war llank — bleich, mit gerölhelrn Augen, mit trockenen Lippen gieng sie umher, hin und wieder entfuhren ihr £ai6sld}er Seitmtg 9lr. 141 1172 24. Innl 1885. herigen Functionären in dieser Corporation damit eine Nnerlennung für ihr ersprießliches Willen auszusprechen. GR. Dr. Zarnik beantragt, die Wahl der Herren Dr. Tavkar und Felix Stegnar. Der Antrag des GR. Dr. Iarn ik wird angenommen, und erscheinen in den k. t, Stadtschulrath sonach die Herren GR. Dr. Tav-kar und der Lehrer Felix Stegnar gewählt. GR. Valentin eic referiert namens der Stadt» verschönerungs- und der Finanzsection über die Zuschrift des Reitschulvereins bezüglich des Ankaufes des Platzes zur Erbauung der Reitschule. Der Zuschrift zufolge will der Reitschulverein wohl die bedungene Kaufsumme für den Bauplatz per 3623 st. 88 kr. bezahlen, verlangt je. doch, dass der zur Erbauung der Reitschule nothwendige Platz bedingungslos, ohne Servitut und Iutabulationen. so bezüglich des anzulegenden Parkes um die Reitschule und der Erhaltung desselben, in das Eigenthum des Reitschulvereines übergeben werde. Der Neitschulverein brauche nur 400 Quadrat Klafter des Vanplatzes zu seinen Zwecken, während er 364 Quadrat'Klaster. obwohl er dieselben nach dem bedungenen Preise der Stadtgemeinde bezahlt, dieselben doch geschenkweise der Stadtgemeinde gegen dem überlasse, dass diese die Er« Haltung der Parkanlagen auf ihre Rechnung nimmt. Der Referent beantragt daher, dem Ansinnen des Reitschul» Vereines zu entsprechen und demselben den Bauplatz unter diesen modificierten Bedingungen zu verkaufen. GR. Ludwig Ravnihar «klärt sich mit aller Entschiedenheit gegen den neuerlichen Kaufanbot des Reitschulvereins. Der Gemeinderath habe, die Interessen der Stadtgemeinde strenge wahrend, doch den Wünschen des Reitschulvereines zu entsprechen gesucht und demselben den Bauplatz verkauft. Allein die Stipu» lationen. foweit selbe slovenische Aufschriften nächst den deutschen auf der zu erbauenden Reitschule als öffentlichem Gebäude fordern, scheinen die Herren der Gegenpartei mehr beschäftigt zu haben, als die Herren des Reitschulvereines. Dort sei die Parole ausgegeben wor> den, nur leine slooenischen Aufschriften, und infolge dessen seien die Herren des Reitschulverelnes mit den von ihnen früher acceptierten Bedingungen der Beschlüsse des Gemeinderathes auch unzufrieden geworden und streben im Sinne der gegnerischen Partei die Abänbe« rung derselben an. Redner erklärt sich jedoch dagegen. Der Gemeinderath bleibe bei den, gefassten Beschlusse, daher die neuerliche Eingabe des Reitschulvereines, wie Redner beantragt, mit dem Bedeuten zu retournieren sei, „dass der Gememderath an seinen früheren Be« schlüssen nichts abzuändern finde". Auch GR. Dr. R. v. Vleiweis.Trftenisli unterstützt den Antrag des Vorredners GR. Ludwig Ravnihar. Referent GR. Valentinöili vertheidigt die Sec-tionsanträge und erllärt, der Obmann des Reitschul» Vereins Herr E. M a y e r habe ihm privatim erllärt, er habe gegen die slovenischen Aufschriften nichts einzu» wenden, auch werde das Gebäude keine Hütte, sondern ein schönes Gebäude sein, wie es der vorliegende Bauplan beweise. Referent GR. Valentiniic befürwortet die Annahme des Sectionsantrages. Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Gemeinderathes Ludwig Ravnihar mit großer Majorität angenommen, wodurch die Abstimmung über den Sec« tionsantrag entfiel. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. ein paar Wort,, als spräche sie mit sich selbst, oder, e« traf mich ein rascher und scharfer Blick ihver Augen; sie weinte nicht, antwortete nichts auf meine Fragen und erbebte heftig, als des eintretenden Nljoscha helle Stimme plötzlich ertönte. Feuerrüthe ergoss sich über ihre Zilge, sie eilte auf ihn zu, umarmte ihn lrampshast. küsste ihn. lachte .... Aljoscha blickte ihr bekümmert ins Antlitz, fragte sie voll Unruh?, wie sie sich fühle, ob sie gesund sei, tröstete sie. das« er bald zur Trauung wiederlehren würde. . . Mit der ganzen Kraft, die ihr zu Gebote stand, suchte sich Na« tascha zu bezwingen und ihre Thränen niederzukämpfen. Sie weinte nicht. . . Einst halte Aljoscha geäußert, das« er ihr Velo lassen müsse für die Zeit seiner Abwesenheit, und dass sie sich deswegen keine Sorgen machen solle, denn der Vater habe ihm versprochen, viel Geld mitzugeben. Nataschas Züge verfinsterten sich. Das geschah zwei Tage vor der Abreise Aljoscha« und am Vorabend der ersten und letzten Begegnung zwischen Katja und Na« lascha. Kalja hatte an Natascha geschrieben und sie ge« beten, es ihr zu gestatten, sie morgen zu besuchen; gleichzeitig hatte sie auch mir geschrieben, dass ich bei der Zusammenkunft zugegen fein mög?. Ich hatte beschlossen, ihrem Wunsche durchaus Folge zu geben und mich durch nichts abhalten zu lassen, trotzdem dass mich, von Nelly abgesehen, auch die alten Ichmenew« in der letzten Zeit statk in Anspruch nahmen. Eine Woche vordem halle ich eines Morgens einen Blies von Anna Nnorejewna erhalten, in welchem sie mich beschwor, einer dringenden und wichtigen Angelegenheit wegen sofort zu ihr zu kommen. Ich — (Die Litalnica in Sisla) veranstaltet unter freundlicher Mitwirkung des Turnvereins „Sokol" und des Gesangsvereins „Slavec" zu Ehren der Slaven« Apostel Cyrill und Methuo am 5. Juli d. I. im Kosler'schen Garten ein Fest mit einer solennen heiligen Messe in der Filialkirche in OiHka und einer „Beseba", dann Kapselschießen. Turnen, Baumklettern. Wägen. Volksspielen und Feuerwert. Bei günstiger Witterung wird ein großer Luftballon losgelassen Beim Feste wird die Musikkapelle des vaterländischen Regimentes Baron Kühn spielen. Das ausführliche Programm wird demnächst vevüffentlicht werden. — (Selbstmord.) Vorgestern um 10 Uhr nachts entleibte sich vor dem GewÜlbe des Handels» mannes Nozman in St. Marein nächst Laibach der Bauernbursche Josef Strus durch einen Pistolcnschuss in die Stirne und blieb sogleich todt. Drei Schüsse hatte Stcus, welcher nicht bei klarer Besinnung gewesen sein dürfte, schon früher abgefeuert, um die Ortsbewohner zu schrecken. Strus war übereinstimmenden Nachrichten zu-folge ein sehr excessives Individuum. — (Haifische im Meerbusen von Trieft.) Alljährlich, wenn die Juni-Sonne ihre heißesten Strahlen herabsendet und nur ein Bad in den Meereswellen will« kommene Abkühlung bietet, stellt sich im Meerbusen von Trieft ein ungebetener und gefährlicher Gast ein, der Haifisch. Anfangs dieses Monats schon wollten vom Fange heimkehrende Fischer aus dem zwischen Trieft und Miramar« liegenden Dörfchen San Bartolo in der Nähe von Duino einen Haifisch gesehen haben; allein da sie von der Grüße des Ungethümes Fabelhaftes berichteten, hielt man ihre Mittheilungen für eine Ausgeburt der Phantasie. Am 15. d, M. meldete man aus Pola, dass in der Nähe des Forts ..Marie Louise" ein circa vier Meter langer Haifisch gesehen worden sei. Nun ist auch die Bucht von Muggia, wo sich das größte und schönste Seebad Triests befindet, von Haifischen heimgesucht. Der Triester Magistrat verkündet unterm 18. d. M>. dass zwischen dem LloydArsenal und der „Punta Stretta" ein Haifisch von der ungeheuren Länge von zehn Metern (?) beobachtet worden sei. Das Baden im offenen Meere ist nun unbedingt ver« boten, und wird strengstens darauf gesehen, dass die Besucher der öffentlichen Bäder die durch Schranken oder Netze abgesteckten Räume nicht verlassen. — (Falschmünzer.) In der Aabarer Gegend ist ein Arbeiter Namens Joses Kraus wegen des Verdachtes der Falschmünzerei verhaftet worden. Seit längerer Zeit circulieren daselbst falsche Silbergulben-stücke. Die Recherchen führten zu Krau», der über die Provenienz des von ihm ausgegangenen Geldes leine Auskunft ertheilen konnte. — (Brände.) Am 16. d. M. gegen 10 Uhr vor-mittags brach in der Schupfe des Kaischlers Johann Windischer von Mitterfeichting auf bisher noch un« bekannte Weise Feuer aus. welches die erwähnte Kaische sowie die Wohnhäuser der dortigen Besitzer Franz Wohlgemuth und Gertraud Vilfan sammt allen darin befindlichen Gerathen einäscherte. Der Gesammt» schade beträgt über 2500 fl,. wahrend Windischer nur auf 200 fl,. Wohlgemuth auf 300 fl. und Gertraud Vilfm, gar nicht assecuriert erscheint — Am 13, d. M. brach im Hause des Besitzers Johann Klanclö in Hevenvrh Feuer aus, welches das Haus sowie die Stal» lung und einen Theil der Futtervorräthe einäscherte. Der Gesammtschade beträgt 1500 fl. Klanöiö ist mit 200 st. versichert. traf sie allein, in fieberhafter Aufregung, mit bangem Gemüth die Rückkehr von Nikolai Ssergejewitsch er-wartend. Es dauerte nalüllich lange, bis ich heraus« brachte, waium es sich eigentlich Handelle. — Gott weiß, was hier vorgeht — sagte sie. — Nikolai Ssergejewiisch ist seit drei Tagen in solcher Aufregung, dass es gar nicht zu beschreiben ist. Er hat sich so sehr viländert, dass er nicht zu erkennen ist. I>, der Nacht schleicht er sich insgeheim fort, um vor dem VotleLvilde auf den Knien zu beten, am Tage ist er geistesabwesend: gestern zu Mitlag konnte er den Löffel nicht finden, der neben dem Teller lag! Man fragt ihn dies und er antwortet jenes! Er ist in der letzten Ait wenig zu Hause, behauptet, dass er Geschäfte habe, dass er mit seinem Ndvocaten zu verhandeln hab?. Heute früh schloss er sich in sein Cabinet ein und sagte mir, er habe in Bezug aus den Process eine wichtige Schrift aufzusehen. Ich guckte durch die Ritze in der Thür: er sitzt, der Arme, am Tisch und schreibt, die Augen aber sind voll Thränen. Und plötzlich splingt cr auf, schleudert die Feder weit fort, greift nach der Mütze und stürzt feuerrolh mi» funkelnden Augen zu mir heraus. „Ich komme bald wieder, Anna Nndrejewna!" ruft er mir zu und eilt fort! Da habe ich denn, als er fort war, unter den vielen Papieren, die überall auf feinem Schreibtisch umherliegen und in welche er jenes Schreiben gesteckt, etwas nachgesucht. Da ist es. Sie reichte mir einen zur Hälfte beschriebenen Bogen PostPapier; doch war stellenweise das Geschrie« bene so vielfach durchstrichen und verbessert, dass ich es kaum zu entziffern vermochte. (Fortsetzung solgt.) Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, 23. Juni. Minister Freiherr v. Conrad-Eybesfeld erklärte dem Wahscomitc in Radauh, das Nbgeordnetenmllndat anzunehmen. — Herbst legle gestern sein Landtagsmandat für Hainspach'Schluckel'aii zurück. Budapest. 23. Juni. Die königliche Tafel hat das in der Affaire des Doftpelmordes im Haris-Vazar vom Äudapester Gerichtshöfe gegen Emerich Valentin gefällte Todesurtheil aufgehoben und ein, Cougressplah Nr. 5, Marasmus. Den 23. Juni. Elisabeth Piilzl. Private. 71 I. Vcg°-gasse Nr. 6, Darmlähmung. — Johann Knific, ArbeiterS-Sohn, 1 Mon., hradetzlydors Nr. 33, Epilepsie. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 3 ,"R «nI «s » _ ^ «an " "Z ch z; ä 3.5 D 7 Ü. Mg. 739.16 11.0 NO schwach heiter 23. 2 , N. 738.98 16.0 O. schwach bewöllt 0.00 » . Ab. 738.52 13.4 O. schwach bewöllt Morgens heiter, tagsüber bewöllt, Abendroth. Das Tages' mittel der Wärme 13,5«, um b,3° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. NagIik. » Tief erschüttert geben wir Nachricht, dass uns M > unsere innia,stgclicbtc, unvcrgessliche Gattin, bc< W > zichungsweise Mutter, Schwleger» und Grohmutter, W M Frau W > Elise Pölz! geb. Meuly > W heule um halb 6 Uhr nachmittags nach lurzcM W W Krankenlager im 71. Lebensjahre durch den Tob ^ W entrissen wurde. W > Das Leichenbegängnis findet am 25, Iuui um M W 6 Uhr nachmittags vom Traucrhausc Vcgagasse ^ W Nr. 6 aus aus dcu evangelischen Friedhof statt. W N Um stilles Beileid wird gebeten. W > Laibach am 23. Juni 1685. > > Franz Pölzt, Gatte. — Karoline Tschurn, <5lise > > Edle v. Vlislolczy, Töchter. - Karl Tschur«, Karl « > Edler v. Miölolcz»,, Schwic>a,essöhne, — Karl, « > Franz, Iela, «mil und Mimi Tschur»; Karl, « > Hilda und Arpad Edle v. Mislolczy, Enkel. « > W W Uellbigungeanstalt d:s Franz Dobcrlet, kaibach. >M (5) 48-24 _________^. IB bestes Tisch- u.Erfrisclningsgctriink erprobt be) Husten, Halskrankheiten, Magen-und Blasenkafarrh.__________. Heinrich Mattoni, Karlstad wi WieD. l1»F Course an der wiener sorse vom 33. 3uni 1W5. N.« d». »i^eu«, C°«r«b,»... Geld wa« TtaatS.Nnlehen. ^?>cn«nl«.......»255 «2'70 ^'Ibtnenle.......83 I« 8» 3l> »l4« 4 »/„ S,a»t«losc ü5»n fi, ,2» - I2b'5<> «««"-''^'' 3°n»e 5»o „ 139 5.0 140- »64« Etaatslose . . 100 „ 1«? 50 i«8 -v^er „ . . s^i „ ,eb'50 IU? 25 ""Mo.Mlntlnschelne . pn S». <3 — « - ^'/° vcst, Volbrcnle. steuerfrei , 108-52 108-65 "«lie«. Notcorenlc. ftcucrftci 9» 10 99 25 , ^"» Goldrentt 4 «/„ .... 99 3« 99 45 ! " Papierrcn«- 5 "/„ . . . , »« 90 9805 " L'!c,!b,.!Nnl,i20sl,ö,W,S ,<9 5« I>!n — " ^stdahn^Prioritälc» . . »»20 «»«» >' Elaats.Olil. (Unss. Ostb.) 12» 50------- X " „ U0M I. l»7« 10875 lc9'2!> ? ,'.' ,.Pramicn.«nl, k loofi, ö,w. »17 50 117 ?5 ' ^^'«'Ueg.Lost 4"/^ 100 fi, . . 1l9 «o »19 »o ^"ndentl.'Obligationen (sUr 100 fl. E..W). ^°/° böhmische......lOS-ko —-— °'°»aiizische......,01'75 102'0c ^/°'»ähri»25 —'-- °> niebclösterteichischl . . . 107-1077b lV° °l'er°stelre!chische .... W< 50 10« — s!,,7 lroatischc und slavonisch« . W2-— ,0« — />. fttl'eudlilnische.....!0i 50 I0l— Geld War 5°/, Temeser Banal .... ioi 5? 10250 5 °/„ ungarische......102 60 103 L5 Andere öffentl. Nnlehen. Dona>l'Meg,«z.'osc 5<>/„ loan. . N«-25 II« ?« bto. Änlcihc 187», steuerfrei . 104 50 105 — Anlehen bSlabtaeineinbe Nicu I0l ?s, 102 75 Nulehcn b, Sladtgcmcinbe Wic» (Sllbcr unb Gold) .... — — —-— Prämien-Nnl.b.Stadtgem.Wicn i«< 00 124 30 Pfandbriefe (sUr I0N fi.) Vobencr. allg,i>sleir.4'/,"/<>Golb. 128 00 l24 — dlo. in 50 „ „ 4 V, "/» »»bo 99 75 dto. in 50 ., „ 4"/n . 98 bo 94 — dlo, PlämieN'Schuldvcrsch,»»/« 97— 97 50 Ocst. Hypothclenbaul ioj. 5 >/,°/° 101-— —— Ocft,'U»g, Vanf verl. 5 »/„ . . 103 25 i«3 so bto. „ 4 '/,"/,, - 101 «0 10« - bto. „ 4°/y . . 992» ll»40 Unss.alla. Vobencrebit/,°/° 102 50 108 l;o Prioritäts ° Obligationen (für ion si.) Elisabeth-Weflbabn l. Emission 113?>;------- F«b>N2Nbs«3lorbbahn in Silo. IN« — 10« eo fianz.Ioscf.Vahn.....92'5n 92 »o Galizische Karl - Ludwla«Vahn Em- >8UI »UN fl. S. 4 '/,»/, . 100 60 101 10 Qcstcrr. Norweftbahn .... 103-75 104 — Siebenbiirger......»» — 93 5c Veld W»«« Staatsbahn :. Emission . . . 194—195 — SUobahl! k 3°/„......15Y.70 ihi2l» .. >, b5°^>......127—127 50 Ung.-zal>,. »ahn.....l00—100 52 Diverse llose (per StUs) Creditlose x.o fl...... 175-75 17 . St,-Ge»oi»-Lose 40 si. ... 48-— 4875 waldstcin.^osc li0 si..... 2V-— 29-75 Winbischgiäh»i!ose i!<) fl. . . . 8?>25 37 75 Banl-Actien (per Stü 234-50 2»i-> - Vrbt-Anft. s. Hand. u. G. l«ofl. 2»8-9N 28» 20 Lrebilbanl, Ällg. Ung. L00 fl, . 288-50 289 — Depositenb. Nlli,. 200 si. ... 194- -195 — LscomptcGcs,,Niederöft,500st, 585 — 590 — Hypothrlcnb..— b8-— Mnbcrbanl, oft., «oust. G,50»/,E. 95 75 l»« — Oester,'Ung. Nanl..... 858 — 359 — Nnionbanl ion fi......7850 ?<< 75 Verlehrsbanl Nllg. 140 st. I44-— 44 50 Geld war« Actien von Transport» Unternehmungen. (per Etllcl) «llbrecht»Nahn »on fi, Silber . — — - ,. Nlfölb'ssium'Vahn 2U0 fi. LM. . —------ „ (III. n,) »00 fi. .-------------- Donau «Dampfschiffahrt«»Ges. Oefierr. l>00 sl, «N.S. 180-25 130 75 Dul'«« »° Inbnftrie»«ctien (per Stll..