LMcher Zeitung. Nr. 183. fi. >>. h«lbj. ».«». FH, die Z»fiellun« ln» H««» hold».»« lt. «ltt der Post,»,»!. fi.'», hall>l. st. ?«. Freitag, l8.Iuli 1«73. Amtlicher Theil. Verordnung deft Handelsministeriums vo« betteffend die Bestimmungen über die Einführung und Veuahunq der Slaatstelegraphenmarken. Nuf Grund der Allerhöchsten Entschließung vom 25. Mai 1tt?Z. womit die Einführung von Staat«, telestraphenmllllen zur Flankierung telegraphischer Depeschen für alle im Reichsrathe vertretenen Königreiche u>'5 Länder genehmigt wurde, verordnet das l. l. Han» dtlsministerium, wie folgt: Artikel 1. Vom 1. August 1873 angefangen hat die Berichtigung der Telegraphengebühren für alle jene gebührenpflichtigen Depeschen, welche bei einer l. t. Staatstele-»raphenftation oder bei einer den Telegraphendienst im Namen der Staatsverwaltung besorgenden Eisenbahn-oder Privaltelegraphenstation (sei es mittelbar, sei e« unmittelbar) aufgegeben werden und die Bestimmung hüben, innerhalb der Grenzen Europa« zu verbleiben, Mittelst Staatstllegravhtnmarlen stattzufinden. Die TelcgraphenalbUhren für jene gebührenpflichti» Depeschen, welche auf lelcgraphischcm Wege nach außer, europäischen Ländern befördert werden sollen, sind bei d-r Aufgabe in Silber oder in Papiergeld mit dcm jeweillgen Agiozuschlage bar zu entrichten. Inwieferne bei der Aufgabe von Depeschen eine Ere. dltierung der Tllegrapheng-bühren stattfinden kann, ist durch anderweitige Bestimmungen festgesetzt. Artikel 2. Die Staatslelegraphenmarlen werden am 31. Juli 1873 bei allen k. l. Telegraphenstationen und Depeschen, aufgabsümtern so wie bei allen jenen Eisenbahn- und Privat-Telegraphenstüliontl'. welche den Tllearaphendienst «n Namen der Staatsverwaltung besorgen, in Verschleiß U''«tzt werden. . In, Falle des Bedarfes werden auch ander« Ver» lHleißorte eröffnet und deren Standplätze gehörig kund» ycmacht werden. Der Vtllauf von Telegraphenmarlen durch andere als hiezu bestellte Personen und um andere als die auf den einzelnen Marken ausgedrückten Betrüge ist untetsagl. Artikel 3. Die Slaatstelegraphenmarten bilden ein Rechteck von 34 Millimeter Höhe und 24 Millimeter Breite. Der mittlere Raum derselben stellt ein ovales Medaillon vor. welches das Bildnis Er. k. und l. Apostolischen Majestät zeigt und mit einem Rande umgeben ist, dessen obere Hälfte die Umschrift i K. l. österreichische Tele« Uraphcnmarle — und dessen unlere Hälfte den Werth b« Marke in Buchstaben enthält. Unmittelbar unter dem Rande des Medaillons ist ºk Werlh der Marke in Ziffern wiederholt und dar-Unter die Jahreszahl der Marlenerzeugung ersichtlich Netnacht. Die oberen Ecken der Marken sind mit Emblemen "tr Ttlegraphie und die unteren mit Emblemen des Han. dtl« geziert. Die in Verschleiß kommenden Telegraphenmarken lauten auf folgende Beträge: 1. Marken zu 5 kr. in brauner Farbe, 2. .. . 20 .. „ blauer 3..... 40 ., .. grüner 4. « .. 50 .. .. grauer 5. « .. 60 ,„ rolher 6. .. , i fi. — „ . gelber 7- . . 2 „ — „ „ violetter .. Die Telegraphenmarlen werden in Blättern zu je l00 Stück Mallen aufgelegt. Der Werlh eines Blattes mit 100 Stück Marken zu 5 kr. beträgt 5 fi. 20 . .. 20 , 40 . . 40 « bO , . 50 .. , 60 . , U0 « lfi.- .. .. 100 .. 2 , -^ .. ..200 .. Gleichzeitig mit den Telegraphenmalken »erden auch ^tpesche„.«ufgab«rectpisse mit eingedruckter Fünftreuzer--Utarkc aufgelegt, Artikel 4. Die Slaatsltlegraphenmalltn bilden ein durch eine Wntliche Staatsanstall eingeführte« Stempelzeichen. Die Nachahmung und Verfälschung der Staats» "legraphenmarlen so wie die Verwendung unechter oder bereits gebrauchter Marken »ird nach den Veftimmun» gen der bestchendln Strafgesetze geahndet. Artikel 5. Zur Flankierung der Telegramme kennen nur k. l. österreichische StaatStelegraphenmarlen verwendet werden. Die Flankierung der Depeschen mit Post» oder Stempclmarlen oder mit Telegraphenmarlen einer an» deren Telegraphenlierwallung hat leine Giltiglell; derart markierte Depeschen werden alß unfrankiert behandelt. Die Tclegraphlnmarlen sind als nicht ooihanden anzusehen: 1. wenn Marlenbestandtheile fehlen; 2. wenn Marlcnbtstandtheile gelrennt und wieder zusammengesetzt worden sind, gleichviel ob sie von der» selben Malle herrühren oder nicht; 3. wenn sie Spuren einer bereits ftattgesundcnen Verwendung an sich tragen. (Schluß folgt.) Nichtamtlicher Theil. Vom Tage. Das „Fremdenblatt" präsentiert über die Lage unsere« Geldmarktes nachfolgende« Bild: „Bis zur Stunde ist der thatfüchlichc Verlauf der Krise geeignet, die Meinung zu belrüstigen. daß der Handel und die Industrie OefterrcichS auf solider Grundlage ruhen. Diese Thatsachc wird auch von den hier ta» genden Vertretern der österreichischen Handelskammern anerkannt. Noch ist der ^quidicrungsprozcß, den die mit ficliven Werlhcn üdrrladcnt Vbrsc durchzumachen hat, nicht beendigt, noch henjcht im Effeclenhandel das Mis» lraucn vor, noch laun man nicht von normalen Verhältnissen sprechen, aber so viel ist gewiß, daß Industrie und Handel nicht so sehr geliurn haben, wic e« beim Aus» bnlche der K:ise befürchtet wurde. WeU entfernt, den Optimismus zu begünstigen, müssen wir doch konstatieren, daß in allen »reifen eme ruhiye, vertrauensvolle Stim» mung dic Herrschaft bchauptel. Schon die Thalsachr, daß die Vertreter de« Handelsstandes ruhig und objectiv über die Mittel berathen, um die Folgen der Krise zu mil-dern, wirkt beruhigend und ist ein Zeichen, diß eine un« mittelbar drohende Gefahr nicht besteht. Die produktive Arbeit hat durch die Krise nicht er» htblich gelitten und wild, von dem üvtlwucht7ndln Schwindel, der sie erdrückte, befreit, zu höherer Vlüthe gelangen als je zuvor. Die Bestrebungen aller, denen die Interessen des Reiches am herzen liegen, muffen darauf gerichtet sein, die soliden lölcmentc vor den nachteiligen Folgen der Krise zu bcwahicn, eine Thüliglcil, die de» reit» mit Erfolg begonnen wurde und die mit demselben Eifer fortgesltzt werden möge, bis jede Gefahr beseitigt ist. In dieser Beziehung fällt den Vertrauens der Halidella:nms7N. die in Wien über dic gc^. ^llße de« Reiches beralhen, eine wichtige Aufganc zu. Sie werdm sich um die ihnen anvertrauten Interessen und um dic Gtsammlheil wohl veldient machen, wenn sie die Idee der Selbsthilfe, die schon in mehreren Mittel, punkten der Industrie und des Handels nach dlm Bei spiele Wiens organisier! wurde, weiter verbreiten und dafür Sorge tragen, daß dieselbe überall in der geeig. neten Weise praktisch ausgeführt werde Die Selbsthilfe ist das wirljamste, rasch und sicher zum Ziele führende Mittel, die bereits eingetretenen Uebel zu heilen und wei. tere Folgenübel der Krife abzuwehren. Der Staat lann und foll nicht unmittelbar helfen, ihm ist es nur gestattet, fordernd einzugleisen und dort einzutreten, wo ein allgemeines Staalsintereffe seine Intervention erfor. derl." — Die Iungmann'Feier in Prag ging in solenner Weise vor sich. Mehr als 25).000 Fremde nahmen an dtlsclben lhtll. Den Flstzug elbssnete ein Vanderium auf mehr als 250 Pferden; diesem folgten der akademische Leseverein, die Oymnasiallchüler, das Bürgcrcorps, die Vtstdas, viele Vereine und Otiiosse„schaftln, d»e „Typo-grasicla Beseda". an deren Spitze wcihgelllidlte Damen mit dem prachtvoll gebundenen Original'Veiilon Jung» mann« schrillen, u. s. w. Besonders zahlreich waren dil Solol'Vercine vcrtrctln, indem aus den viellli Landslüd. ten Deputationen mit ihren Fahnen eischiencn waren. Die ganze Strecke vom Fuße des Velveders bis zum Maria Schnelplah und noch weiter bis zum Schlick'schen Palais in der Feldinandeftraße war mit Menschen gc» füllt. Dic Damenwelt halte sich gl0ßtcnlheils auf den von fpcculalivcn hauemllstcrn :r. provisorisch an den Slra» ßen ei richteten Tribünen aufgestellt. Der Zug dauerte beiläufig fünf Viertelstunden, und es konnten bei 10.000 Menschen in dem Zuge gewesen sein. Man zahlte ^<>9 Fahnen und 40 Musikkapellen. Der akademische i' ein und Vertreter der erschienenen Stadt» und^andgeu!^," den Böhmen«, sowie die gerade nicht in sehr großer Zahl anwesenden Mitglieder der Gesangvereine nahmen auf dcm Festplatze Aufstellung. Die Gesangsveleine stimmten eine Eanlale an. Dr. Ricgcr hielt eine Rede, Palacly gab dcm Grundsteine des Denkmals die üblichen drei hammerschläge, wornach die Feier endete. — Das „Prager Abendblatt" knüpft an diefe Feier nachfolgende Bemerkung: „Die Bevölkerung Prags war Zeu^c ein« Feicr, die einem Manne galt, der sich wie kaum ein zweiter unsterbliche Verdienste um seine Nation gesam« mell halte. Vor dem Namen Iungwann wird jeder Gebildete ohne Unterschied der Nationalität achtungsvoll den Hut lüften, denn der Trüger desselben war im vollsten Sinne des Wortes ein „stiller O'.mus", ein Mann, der durch restlose Gedankenarbeit und fruchtbare« littlarischee Schaffen nicht nur sich selber, sondern seinem ganzcn Volle einen unvergänglichen Denkstein in der Kulturgeschichte der Menschheit gesetzt hat. Ob aber die vielen Tauslndc. welche aus allen locken und linden unseres böhmischen Valerlande« herbeigeströmt waren, um den Manen diese« Gelehrten ihre Huldigung zu zollen, wohl aucd bedacht haben mögen, daß Josef Iungmann nicht blo« ein großer Denker und ein treuer Sohn feine Nation, sondern auch ein freisinniger und gerechter Mann und vor allem ein aufrichtiger österreichischer Patriot war? Al« er einst, wie wir in seinen nachgelassenen Schriften lesen, gefragt wurde, wie lan^c wohl „dieses Oeftcrreich" noch bestehen werde, antwortete er: „B>.len wir täglich zu Gott, dah die 0 st e rre i-chifchc Herrschaft ewig dauere, denn wenn wir sie heule verlieren würden, mühten wir unrettbar Preußen in die Hände fallen." — Vom wiener WeltausftellungSplatze melden wir nachstehende«!.- Für die Ausgabe unentgeltlicher Eintrittskarten in dic Weltausstellung sind in Nväuderuna der bisherigen Normen folgende Bestimmungen feflgeftelll worden: I. Nach der auf Grund de« Kataloge« zu konstatierenden Installation werden den wiener Ausstellern, ebenso den in Wien wohnhaften Vertretern von Aussteuern in den österreichischen zironländern vom 1. August angefangen Permanenzlallen für den Rest der Ausstellungsdauer auSgesolyt, wenn die Documentc regelmüßig Vorliegen. — Diese Karten werden den Ausstellern nach Möglichkeit bi« zum 1. August in die Wohnung zugesendet. A. Den Vertretern der Presse, welche als sliu'.dlgc Ausstellung«, referenlcn von den Redactlonen bezeichnet werben, werden gleichfalls vom 1. August ab Permanenzlarlen ausgefolgt, wogegen bei eintretendem Personenwechsel eine neue Karte nur neuen Nuckelftattnng der alten auegeftellt wird. 3. Die ^ dci auswärliaen österreichi- scden (Lommifsiolü . mchl ständigen Vertreter österreichischer Aussteller, dann die fremden Aussteller sowie deren Vertreter erhalten auch vom August angefangen nur Monatskarten. Glmäß diescr Bestimmung wirb die Kartei'lluSstabe für Äuuust vom Donnerstag, den 24len Juli angefangen, Pralerstraßc 42, slatlfmdcn, Auesteller oder Vertreter, welche dic Karten abholen, lbnnen die Pelmancnzlarlc, wenn ihnen eine solche gebührt, nur gegen Rückstellung der liintrittslarte für Juli erhallen. Zum kroatischen Ausgleich bemerkt „P. N." folgendes: ..An der Revision de« kroa-tisch'unglll'fchcn Ausgleiche« hatten auch die Unioniften ihren Antheil, und da« Eabinet Szlavy erfüllt unzweifel-Haft eine patliotifcde Mission, indem es auch in der Leitung der lroalischen Veiwallung be,de Parteien zu vlreinigln blstiebl ist. Diese edle Intention mag den Plan erzeugt haben, wonach die Stelle de« Banus an einen Unionisten. das Portefeuille de« kroatischen Ministers (Gras Pcjac«evice hat se,n Porleseuille dem Mi» nisterplüsidentln längst zur Verfügung gestellt) einem Nationalen begeben wird. Der Plan ist, wic gesagt, edel und loyal; doch fürchten wir, daß die kroatischen Verhältnisse zul Durchführung solcher Pläne noch nicht gereift genug sind. Zwischen den beiden kroatischen Parteien hab«n Personal, und andere Differenzen eine solche Klust verulsachl, daß man sie kaum dadurch überbrücken kann, dah man beide Parteien in der 3le. gicrung des Landes vereint. Und uns versichert man wiederholt, daß e« den Verhältnissen weit besser cnlfpre. chcn würde, wenn ein ungarischer Staatsmann lütli zNain!« ernannt wlirde, wtlctcr an den ltoal«schtn 1153 Parteikämpfen bisher nicht theilgenommen hat. als wenn die Durchführung des neuen kroatischen Ausgleiches troa-tischen Händen überantwortet würde. Die ungarischen Staatsintcressen würden auch durch ein hervorragendes Mitglied der Unioniftenpartei gesichert sein, und die Frage kann nur sein, welche Ernennung mehr Aussicht auf erfolgreiche Wirksamkeit bietet; aus diese Frage erwarten wir die Antwort in erster Reihe von kroatischer Seite." Zur Christenveifolgung in der Türlei. Der „P. Lloyd" bringt Bericht über die Affaire. welche durch die Verfolgung der Christen seitens der Tüllei in neuester Zeit auf die Tagesordnung gestellt wurde; derselbe enthält folgende Stellen: Die Christen in Alt« oder Türkisch.Gradista, die alle tüit'sche Unterthanen sind, faßten vor kurzer Zeit ein Gesuch ab, in welchem sie um Abhilfe gegen den systematischen Druck baten, den sie von der dortigen fe,ndlich gesinnten Behörde zu erleiden haben, und sandtcn dMes Gesuch im gehe>men nach Konstantinopel. Gald jedoch halte die angeklagte Behörde Wind von der Sache eihallen, und alle Mittel wurden m Bewegung geseht, um sich bei der Regierung reinzuwaschen. Die Tüllen und besonders jene Mohamedaner, welche früher Christen gewesen, machten den dortigen Christen weis, daß es v el b sser wäre, wmn die Christen ein neues, türkisch abgefaßlcs Gcsuch absenden würden, welches zwar nicht so scharf gehalten sein dürfe und welche« sie dann öffentlich unterfertig«!, könnten. Sollten sie dies nicht lhun, so mögen sic sich auf Verfolgungen gefaht machcn Was hierauf folgte, ist kaum glaublich und dennoch buchstäb» lich wahr. Die Christen unterfertigten nämlich ein türkisch gesclrlebel'es Gesuch, das sie nicht verstanden und worin sie all das widerrufen, worüber sie im ersten Gesuch geklagt, indem sie gleichzeitig die Behörde mit Lob überschütten ! Dieses Aktenstück ging natürlich unverzüglich an seinen Bestimmungsort ab. Einige Tage später erfuhren die Christen, daß sie von den Tüllen düpiert worden, und sie fanden nmi einen Weg, das Gesuch in Konstantinopel, noch bevor es an die coupetcnte Peisünlichteit gelangt war, oer-sltwirlden zu machen. Daiob bei den enttäuschten Türken fürchterliche Nulhausbrüche und derartige Drohungen, dah dl: grüNclilhell« sehr wohlhabenden Christen ge« zwun^en waren, imt Zurücklassung »hrer Familien und ihrer Güter zu flüchten und auf Österreichischem Gebiet Schuh zu suchen. Sie wurden hier interniert und der Minister des Aeußern sowie da« ungarische Ministerium von der Al'g-.legcnheit sofort telegraphisch unterrichtet. Graf «ndrossy säumte nicht, die türkische Regierung auf» zufordern, sie möge die Sache untersuchen und inter« venieren. D> r Gouverneur von Bosnien, ein eingefleischter Nlttüike. schlug Lärm und reclamierte von Oesterreich-Ungarn die türkischen Unterlhanen, um auf diese Weise sein nachlässiges Vorgehen zu bemänteln. Nachdem man aber die türkische Regierung auf« mcrlsam zumacht halte, daß Oesterteich'Ungarn es nicht ruhig milansehen tüime, we»m an der Grenze fortwährende Umtriebe und lhatsüchliche Christenoersolgungen stattftnben, daß man es ferner gar nicht im Smne habe, die Christen zmüct>haltcn. wie denn diese stlver gern nach Gradisla zulückichren würden, wenn die Gefahr beseitigt ist: so gab die türkische Regierung dem Pladji von Bosnien d,e Weisung, die Angelegenheit sofort zu untersuchen, zu regeln und darüber Bericht zu erstatten. Zugleich wurde der bosnisch« Generalconsul Österreich.Ungarns, Herr Thcodorooit«, angewiesen, an der Untersuchung thellzunehmen. Infolge dieser Maßregel begab sich sodann der Gouverneur mit dem Generalconsul in der oergan« genen Woche über Vanjaluta nach Alt.Oradisla, wo die Assaire vollständig beigelegt wurde, so daß die Christen nunmehr ohne Gefahr nach Haufe zurückkehren können. Politische Uebersicht. Laibach, 17. Juli. Als Erledigung einer Denkschrift, welche in Ange-lcgenheit dcr Verbesserung der Lage der ungarischen Staatsbeamten durch den stabilen Ausschuß der ungarischen Landesbeamten der Legislativ! vorgelegt murde, ist an den Präsidenten des Ausschusses ein Re-script Sr. Exc. des ungarischen Mliilsterpräftdenten von Szlaoy herabgelangt. In demselben wird unter Hinweis auf den vom ungarischen Abgeordnetenhause ge« faßten Vefchlnß, wodurch das Ministerium angewiesen wird, bezüglich der Regelung der Verhältnisse des Staats» dienstes und der Slaatsoeamten eine Borlage einzu« bringen, erllinl. daß die Regierung die vom Landes, beamtcnstand zur Unterstützung semer Petition vorgebrachten Umstände würdige und geneigt sei, zur Verbesserung der Lage der ungarischen Staatsbeamten, so« bald dies die Finanzoerhültnifse des Landes einigermaßen gestatten werden, dem Reichstag einen Vorschlag zu unterbreiten. Wie ..Naplo" «fährt, läßt Sc. Exc. der Herr Minister Kertapoly schon seit längerer Zeit alle jene Verordnungen und Normen sammeln, zusammenstellen und in ein organisches Ganze zusammenfassen, welche Ifür die einzelnen Administrationszweige erlassen wurden und theils in den alten Cameral-, theilS in den neueren Perordnunqsarchioen zerstreut gefunden werden. Eine l solche Collection ist schon deshalli nothwendig, damit auch das große Publicum Gelegenheit habe. d,c finanziellen Verordnungen kennen zu lernen: vom Gesichtspunkte der Einheitlichkeit und Pünktlichkeit der Administration aus ist sie so^ar unentbehrlich, weil es selbst älteren Beam-ten schwer fällt, alle durch lange Zeit erlassenen, eiwei« terten, modiftcitlten Verordnungen im Gedächtnis zu de-hallen; für die jüngeren Beamten ist es aber geradezu unmöglich, aus den riesigen Folianten jene Verordnungen herauszufinden, welche eigentlich noch Geltung lpben, und sie von jenen wohl zu unterscheiden, welche bereits modi» ficiert oder außer Kraft gesetzt worden sind. Der preußische Handelsmiuister hat ein Rundschreiben wegen der Handhabung der Bestim< muugen zum Schuhe der .^ r belter gegen die Gefahren für Gesundheit und Leben »lassen. Daeselbc ist an sämmlllckl, königliche, Regierungen gerichtet und knüpft an dle Berichte der letzteren an, welche dieselben dem Ministerium eingereicht haben. Der Handrlsminister fordert in jedem Jahre eine nach einem beigeschlossenen Schema einzureichende Liste aller im Laufe des Jahres vorgekommenen Unfälle und Ungliickefälle. soweit durch dieselben eine mindestens achttägige Arbeilsunsähigleit eines einzelnen hervorgerufen worden ist. Die Räumung des französischen Gebietes von deutsaeu Truppen begann am 16., die Gel-sorls begilmt am 31. Juli, und diese Festung soll am 2. August vormittags ganz geräumt sein. General v. Manteuffel begibt sich nach Nancys Räumung nach Ver-dun und von dort nach Deutschland. Die Disciplinar» strafgewalt über die noch auf den Etappenstraßen zurückbleibenden Truppen übt der Commandeur der 12. Ins.-Brigade aus. Nnläßlich des am 13. d. ins Leben getretenen neuen Epirituosen-Licenzgesctzts versuchten bei 300 Schänk» wirlhe in Bukarest Unruhen hervorzurufen. Dieselben wurden jedoch vereitelt und die Rädelsführer, 19 an der Zahl, verhaftet. Bei der in der am 15. d. in Athen stattgefunden«« Kammersitzung erfolgten Abstimmung über das von der Opposition beantragte MiStrauenSvotum gegen die Regierung siegte letztere mit 81 gegen 75 StlM» men. Infolge der zwischen den Oppositionsparteien eingetretenen Spaltung stimmte die Partei Vulgaris nicht gegen die Regierung. Die Minister enthielten sich der Abstimmung. Vom österreichischen Handelslammertag. AuS der fünften Sitzung berichten wir folgendes: Delegierter S. Trevitfch stellt nachstehenden Dring-lichleltsantlug: ,.Cs sei in Anbetracht der in großen Städten noch nicht behobenen Wohnungsnoth dringend geboten, daß den Unternehmern von Neu», Zu» und Umbauten dlnch Verlängerung der Steuerbefreiung um 5 Jahre die im Interesse des Baugewerbes gelegenen Erleichterungen gewährt werden." Nach eincr kurzen Debatte wird der Antrag der Section zugewiesen. Hierauf referiert Kammerrath Arm. Cohn na-menS der II. Sectlon über seinen Antrag betreffend die Regulierung de« KassenscheinwesenS. Der Antrag, der von der Seclion angenommen wurde, lautet: Der 1. österreichische Handelstammertag erklärt es für dringend nothwendig, daß ein Gesetz zur Regulierung des Kasse»» scheinwesens ehestens erlassen werde. Das Gesetz hätte zu normieren: das Recht zur Emission von Kassenscheinen, ontll Bedeckung, deren Verhältnis zum Kapitale der emittierenden Anstalt, die Aufstellung der periodischen, Mindestens monatlichen Ausweise, die Rechtskraft der Kassenscheine und deren legale Form. Der Antrag wird nach kurzer, eingehender Motivierung seitens des Referenten vom Plenum einstimmig angenommen. Das nun folgende Referat der 1l. Section, er-stattet vom Kammcrralh Mendelsburg, betrifft die Punkte 2 und 5 des vom Kamnnrralh S. Trebllsch am 1. SltzungStagt eingebrachten Antrages. Die seitens der Section diesbezüglich gestellten Anträge laulcr.: Die Regierung sei angelegentlichst zu ersuchen, «m legislativen Wege ein neues «cticngesltz Mit Zugrundelegung der folgenden Prinzipien zu veranlassen: 1. Das Concesfionswesen habe ganz auszufällen. 2. Die Institution der lande«fürstlich».n Com-missäre se! aufzulassen, weil sie nur geeignet sei, daS Publicum ,r,czufUhren und die Regierung für da« Gebaren vllulnwortllch zu machen. 3. Bei Constiluieruns em« UctlengeseUschaft seien Garantien in« «laue zu fassen, welche die effcctive Einzahlung des oolltl, Aclien» kapital« statt der fingierten Kapitalsbeschaffung sichern. 4. Die bei der Conslituierung mitwirkenden Personen seien für jeden Constitulerungsall persönlich haftbar. 5. Der Besitz eigener Aclien sei nicht zu gestatten. Volleingezahlte Actlen hätten auf mindestens 150 ft. zu lauten. Die Einzahlungstermine seien im vorhinein festzufehen. l!. Die Verantwortlichkeit des Vorstandes für sein Gebaren se» genau zu prücisieren. 7. Die Bilanzen sollen ausführlich und genau sein, und es soll die Erfüllung diese« Punkte« einer strengen Beachtung sicher sein. Kammerrath Mayrhofer erklärt diese Anträge für inopportun. Die Regierung bei Schaffung eines sol-chen Entwurfes an Prinzipien binden wollen, sei deshalb unrathsam, weil dieses Gesetz ein weiteres Studium erfordert. Es möge sonach der Handelslammerlag de« schließen: „Die Regierung sei zu ersuchen, so bald als möglich in legislativem Wege ein neues Actiengeseh zu Stande zu bringen." Die Miliaria-Epidemie in Adelsberg. Wir entnahmen dem o'ficiellen Berichte, welchen der l. t Ellmlü-erath Dr. Kr es ba che r in der Sitzung des l. l. train.Sllnllälsiathes am 9. Juli zur Kenntnis desjllden brachte, folgende Details über die merk« würdige Epidemie, welche am 8. Juni d. I. zuerst in Kcc de, »delsrerg auftrat und bis 12, Iull sich über 38 Olljchajlen vclbieiltte. Es «llranlten an dieser Epi» dlMle bis nun 551 Menschen, von denen 394 genasen, 34 starben und 123 noch in Behandlung verblieben. Die CplOlnne bietet jene Krankheit«,orm, welche man in der Mlbizmischsn Literatur als «pldtmischen Friei-l (wili^rill), mordu.3 miliaris, nach l>e» Orten des ernen Au!>,»lr»« auch als guäor 2UßliouZ (engli» scher Schultz). 3uäor vicaräicug ^p!c^o,fa>r Schweiß), 1a sustts Mlliilir«, oa« Sch we»ßf i e be r. bezeichnet und die ll> Deuljchiand sehr selten beobachtet wurde. In Ilalien soll sn sehr häufig vorkommen; da aber in Italien der Frle,«l »n den Anschauungen der Aerzte eme ungllechtfelligt große Rolle spielt und gewiß sehr oft unter dem Reimen Frlejel anoere. d. i. die eigenlli. chen Klanlhelttn übersehen wurden, so haben viele deutsche Aerzte den Friesel als selbständige Krankheit frischweg geleugnet und behaupten, die unter dem Namen eplde» Mischer Friese! beschriebenen Epidemien sind andere Kra»lheilcr,. welche eben darum nicht erforscht wurden, tve.l da« auftretende Symptom o«S FrieselS die Forscher bereit« befriedigte. E« war daber aewiß interessant, nun mit eigener Anschauung diese viel beschriebene und oft geleugnete, jedoch im ganzen sehr stttene Krankheit beobachten zu tülinen. in welche Gelegliiheit oer l. l. Bezirlsarzt Dr. Razpet und der von der h. l. l. Landesregierung an, Ort und Stelle entsendete Regierungsconcipist Dr. KeeSbacher kamen. Die Krankheit beginnt mit Unwohlsein. Schwäche-gefühl. so daß die Ei krankten zu Belle zu gehen sich gezwungen sehen. Sodam, tritt ein Frost ein, dem eine ungewöhnliche Hitze solgt. D,c Kranken fühlen ein Brennen im Magen, ein heftig«« Palpltieren des Herzens, bekommen Angstgeiühle. In der Haut beginnt ein Pri> ckcln, es bricht ein prosujer Schweiß aus, so dah die Kranken förmlich wie gebadet erscheinen. Im Gefolge dieses Schweltzls tritt tur Iriefel auf, jedoch mcht consent in allen Füllen. Nach Aufhören de« Schweiße« meist nach 3 bls 4 Tagen vtlschwlndet der Ausschlag mit bedeutender Abschilferung der Haut. In j:nen nüllen. oie löblich enden, wird eine Schlafsucht beobachtet und der Tod tritt nach 10 bis 48 Slundcn nach dem Er» kranken unter Krumpfen ein. Die Genesung erfolgt meist nach 4 bis 7 Tagen, doch recidiviert die Krankheit gern« und »mmer bleibt eine ungemeine Entlrüftung der Kranken zurück. Die Sectionen, welche von Dr. Razpet und von diesem und Dr. Keesbacher vorgenommen wurden, cou-stutittlen Blutleere, seröse Durchfeuchtung des Gehirns. Serum.Erguß in die Bauchhöhle. Anschwellung der Mlsenttilaldlüsev; die Milz schwillt in lemem Falle an. Es ist Vorsorge zu genauer chemischer Analyse des Harns getroffen worden. Die Krankheit begann in Koie und zog nun an den Niederungen der Pojt den Fluß entlang weiter, hatte in der Zeit vom 20. bl« 29. Juni bereit« 13 Orlschschaften ergriffen, bi« 8. Juli bereits 20 und bi« 12. 31. Anfangs war die Sterblichkeit bedeutender, 10 Per-zent der Erkrankungen; gegenwärtig tritt die Krankheit milder auf und mit geringer Olerblichleit. Sie ergreift meist kräftige Leute von 20 bis 40 Jahren, verschont Kinder ganz und Greise gewöhnlich, sie befällt mehr Weiber als Männer, doch ist die SleiblichteltSziffer unter den Männern größer als unter den Weibern. ES erkrankten die Leute in einzelnen Ortschaften fast gleich-zeltig, in jedem Hause meist nur 1 bis 3 Menschen; eine Uebertragung vom K^anlen auf den Gesunden wurde nicht beobachtet, die Wärter der Kranken »kran-ten nicht. Nachdem aus der Kranlenbeob,,chtung und dem Leichenbefunde Typhus und pcrniciüsc« Wechselfieber und auch tobrig rsculroil« (rolarMn^ lsvor) mit Ve-stlmmthelt ausgeschlossen werden lüxnen (alle genannten Krankheiten gehen mit Milzanschwellung einher, die in unserer Epidemie ganz fehlt), so ergibt sich, daß wir e« mit einer Kranlheltsform zu thun haben, die sich als eine Blutzersetzung unter rascher Entwässerung des Vlu-leS herausstellt, und zwar im Wege de« Schweißes (Hautcholera der Franzosen). Die Ursache dürfte in der Stagnation des Grundwasser« infolge der großen Nttderjchlüge im Mai bei behindertem Abflüsse in die t'.äge laufende Pojl zu 1153 ftamtmlsath Trtbitsch beantragt die sn bioo- An» nähme der ^cctionsanlräge. Die folgenden Redner, Kammerrath Mautner. Kamerrath Tyorsch und Kammerrath «rm. Eohn unter» stützen der erste« den Mayrhofer'schrn, die beiden letzteren den Trebllsch'schen Antrag Kammeriath Gügl macht zur Unterstützung des Mayrhoser'i^ln Antrages geltend. o«h die Regierung sich ber-il«' in voller Ausarbeitung eine« neuen NttienoesetzeS btsinor. W,.,n dieser Entwurf den beiden Häusern des Reichstages no-grlcgl jii:l rmn>, bann sei es Zeit für die Hanoelal.ui'mern, in die Oer^lhung einzugreifen. Nückbtin lwch ssa:nmerralh Steffens sich für den Nmrag Mayihofers u^lcr der Bedingung ausgesprochen, batz im Molioenberl tle an die Regierung der SectionS-antrüge Erwahnung «cschche, w»rd dieser Antrag de« KllmmtlrathcS Steffens angenommen. Kalnmcrralh Supan (Vaibach) referierte sodann über das ne^uschaffu.oc Vörfengfsetz und über die von der Süobah.i unabhängige Bahnverbindung mit Trieft. D»e zweite Vccllon beantragt, die Regierung sei dringend auzug^cu, üllc Tchriltc zu unlerlichmcn, wodurch im lcgisiulioen We^: rl» neues Gesetz über die Kapitals-associationtll erwirkt weide, (ttnglnommen.) In zweiter ilinlc beschließe der Handelslammertag: der Regierung si dringend anzuempfehlen, daß eine zweite, von dijen bei den Bahntransporten womöglich zu erwirken, loclche in d:r dritten Section der im Jahre 187l ab-sithaUe^tn Transport»Enquete im Wege von Dellassi. !"at,onen und sonstigen Maßr-gfln deschlossen wurden." . iiammerrach Syz tlserierl hierauf über einen ur-lftruliguch von Kammerrall, Frey eingebracklen und der zweiten Stction zugewies-ncri ^lnliag betreffend die Fvr. derunss von Eiscnbahliliauttn durch den Staat. Die An« trage der zweiten Seclion waren dahin gegangen. eS sei ine Regierung zu ersuchen, sie möge die Inangriffnahme voll Lljenbahnbaulen entweder auf eigclic Hand oder ^urch Gewährung von GeMliigungen und Unterstütz«!,, lzcn an Concessioiiäre und Vauunternchmungen im Inter-«Ne sowohl dir gefährdeten <öiseninduftrie wie auch der Lohenden ArbeitSentlassungen ohne Verzug veranlassen, ^«r Referent beantragt namens der ersten und zweiten Sectlon, es sei an die Regierung die Bitte zu richten, stc mo^c all« jene Maßregeln, welche das ins Stocken ^erathcn der Eisenbahnbauten in Oesterreich verhindern, '»fort ergreifen. Der Antrag wird mit der Modifica. 'º" angenommen, daß die oberwllhnten Anträge der n^lili» Section dem an die Regierung zu richtenden ^esuche ul5 Molioenbcricht augeschlossen werden sollen. Das hierauf folgende Referat d»S KamnierrathrS Steffens zielt auf Unterstützung der unttr de,, a/M^ärttgen Conjunclurcn schwer lämpfenden Zucker» fabricatlon, und beantragt die Seclion, es sei die Regierung zu ersuchen, sie mözc die Sleuerfrist von sechs Monaten auf 1 Jahr ausdehnen. Die Versammlung litschinßl um die Ausdehnung der Steuerfrist von 6 auf l) Monate zu lntttll. Nachdem noch eine Refolulion dahin gehend gefaßt worden war, es fei bei der Regierung dahin zu willen, daß die Interessen der «clionüre der ungarischeu Ost. bahn möglichst gewahrt werben, war die Tagesordnung erschöpft. suchen sein und in der den großen Niederschlügen nachfolgenden großen und plötzlich auftretenden Hitze. Dafür spricht das Auftreten in den Nltderungcn läng« des PojlfiusstS und in der sumpfigen ^age jener Ortschaften, die rnHt an der Pojl liegen, in dem fast gleichzeitigen Auftreten in vielen Ortschaften, ja in dem am selben Ta^e gleichzeitigen häufigem ^llranlln von Menschen, d>e in lclnerlei persönliche Berührung weder mittet» noch unmittelbar lamen (fo erlronllen die meisten Menschen om 25. Juni, einem sehr heißen Tage). Der Umstand, dah zumeist ^eute von 20—40 Iahrm ertränkten, führt auf den Gedanken, daß dies l eden die Mcnjchcli sind, d»e auf den Feldern arbeiten, ^ der Schädlichkeit der Emanationen de« Booenwasser« also zumeist ausgesetzt sind, auch sprechen d,e jüngsten Beob. achtungen de« Dr. Razpet direct für dlefe Annahme. Die Behandlung, die Dr. Razpel einleitete, ist durchwegs rationell, leichte Bedeckung und lühlc Oe-tränke, Mmeralsäuren und Ehinin. Lüftung der Zimmer und Wlchscl der Bett, und ^libwüsche. Von sal'itäts-polizeilichen Maßregeln e, schien als die wichtigste Bt' ruhigurg und Belehrung der Bevölkerung, welch ktzlere Ausgabe von den Aerzten Dr. Razpel und Zepuder »m täglichen Beltehre und von der Oeistlichlelt von der Kanzel auS in löblichster Weise durchgeführt wurde und wird; den Leuten wurde große Reinlichkeit, eine müßige, nüchterne Lebensweise. Stiftung und Reinigung der Klohnräume, öfterer Wechjll der Leibwäsche aufgetragen. <ös »lcht, insbefondtl« au« dem Auftreten deri «rankheit m der lüngstcn Ze.t zu schlllßcn. ein baldiges «rlöschln der merkwürdigen Epidemie in Aussicht. Mber Antrag dcS Kammcrrathe« Fränlel sprach die > Versammlung der ,,..ö. Handllslammcr für ,hre zur ^lbhallulia des Hantclskammcrlages ergriffene Initiative ! den Dank der vertretenen Handelskammern aus. Der Präsident I. v. Reckenfchuh gab in seinem Schlußwvrte der Hl'fsi-l, , Aul^'uf:, d.ch t,ic Bl"jcl-lägü tee Handcls-ilammttlages bei der Rtgicrung die ei wünschte Berück-, frchtigung finden und zugleich geci^nel fein werben, den, Handsl und die Gewerbe Oefterrelch« kräftigst zu fördern. ^ Vom Karftc. Der Ausstellungskatalog des l. l. öfttlr. Ackerbaus Ministeriums bringt zur Fra^c der «Karftbewal< düng" nachfolgende Erläutirung: Dieser llgeittyümliche Vandiliich. der in seinem jetzi-! gen Zustande einen sehr grohm <6mftuß auf t,ie Kultur» fühigleit dlS Küstenlandes ausübt, und zwar zum Nach» «heile derfclben. ist seil längerer Zeit Gegenstand der Vorsorge der Staatsverwaltung «ewesen. Vor Jahren schon wurden Maßregeln berathen und auch lhellwelse »» »Anwendung gebracht, um die Kultur dieser Slemwüste durch Anbau von Holz zu ermöglichen. D»e Staatsverwaltung hat zunächst das ganze tu» stenlündischc Karslgcbitl in Beznle gctheill, an t»ic Spitze der vorzunehmender! Arbcitln Bczillsleiler aus den Ge» meinden berufen und d« Gemeinden angeeiferl, Saat« schulen anzulegen und die zur Unpftanzug ersolderuchen Pflanzen darin zu erziehen. Den nölhigen Samen lieferte die Staatsverwaltung,, und zwar ohne Anspruch auf ilrfah. z <ö« wurden m der Thal sehr viele solche Gemeinde« saalschulen angelegt, und überall dort, wo die Bezuls» ltller Intelligenz und guten Willen zeigten, auch Weide» flächen mit verschiedenen Holzarten vielfach bepflanzt. Die Erfolge jedoch entsprechen der Hrwallung nicht; benn llnciftils war die lärzichung der Pflanzen in den Saatschulen nicht immer ganz correct, und waren d»cse letzteren auch zu klein, um eine hinreichende Menge von Pflanzen zu liefern, und anderfeilS ging man auch bei der Anpsioozung selbst zumeist ganz mangelhaft vor und hielt auch d»c Hege mchl ftrcngc <.m. Die Staatsverwaltung hatte bald die Ueberzeugung gewonnen, daß aus diesem Wege ltrfolge nicht zu erreichen wären, und man ^nlschloß sich hiernach, die ^ei-lung der ganzen Arbeit ,:i Hme Hand zu legen, und stellte einen Karslbcwaloul^S.gotstmsptctol an, dem einige Gehilfen bligegeben wurden. Um eine h'nreichlude Anzahl von Pflanzen zu beschaffen, wurden an drei Orten, bei Capodistria, be»m Dorfe Rodil und in Gbrz, fogenannle Cenlralfaal» und Pflanzjchulen eiliger,chlet. und zwar d»c bei Eapodislna für den Bedarf de« warmen Karstes, die be» Rod'l vor» zUalich zur lirzilhuna von Nadelhölzern und die in Gt»«z sllr oclschiedelie ^<,ubl>0Izer. Dic Ocmclndtsaatschulcn wurden überdies, wo e« lhunlich war, veibthalten, und wurb« nur die bessere Pflege derselben angestrebt, und diese löinrichlunarn und zugleich eine erhöhte Subvention machten e« sofort mö> lich, große« Flüchen von ttarftbooen der Bewaldung zu unterziehen. öS wcrdm d^lmill die ttulturardiitm unter dcr specirllen Leitung der vonsclle der Staatsverwaltung aus» gestlllltn Organe, theils durch besonders aufgenommene Arbeiter. lhe»ls durch d»c Gcmelnden, eifrig fortgesührt, und zugleich wird dafür gesorgt, daß die durch Gemeinde-ralhsveschluß zu Verhegung bestimmten Flüchen von der Weide wirtlich auch oerfchont bleiben. Namentlich auf diese Schonung ist das höchste Ge-wichl zu llgln. weil Hornvith. Schafe und Zilye,! bei dem mühsamen Suchen nach Futter zwischen deu Stei» nen das etwa vorhandene Vufchwell derartig oerbeihln. baß es fich mchl entwickeln lan». ES wurde versuch», im kleinen e«n Bild einer durch Viehweide besctüdigtln lturftflüche zu geben und durch Volsilhrung auch nicht beschädigter auf dem Karfte er-wllchsener Holzpsianzen ten Unleljchild zwischen bewtide. lem und unbewtldctem Kaifie ersichtlich zu machen. ßagesnemgkeiten. — Sr. lals. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz Rudolf ist am 1b. d. nachmitlag« in Keoben in besten Wohlsem cmgetlvffen und im „Hotel Fellhaun" abgestiegen. Stadt und ^and waren fejllrch geschmückt; von c»llen Hau« fern wehten Fahnen. Vei der Anlunfl, wie an allen Orten, wo sich der Kronprinz zeigte, wurde httchstderfelbe von der Vevöllerung mit Jubel vcg»ußl. — (Verlobung.) Wie die ..Time«" melden, hat am 11. d.M. in Iugenhelm, m hefsen.Dalmstadl, woselbst gegenwärtig die russische Kaiserfannlie well«, die Verlobung des Herzogs v?» Edinburgh, zweiten Sohne« der Königin von ltngland, mit der Gioßfüljlln M ar i a Ale, ranbrowna, einzigen Tochlei des Klllser« von Außland. stall gefunden. — (Hin allgemeiner Gewer be lag) soll über Anregung de« grazer Gewerbeverein« noch während der Weltausstellung in Wien statlfinbcn. — (Priesterweihe.) Vorgestern erlheMe der hoch-würdigste Herr Fllistblschof Dr. Zwerg er m der Dom» lirche zu lil»raz da« Subdralonat, am Itt. Juli wird da« Dialonat gespendet und am 20. d. u« 7 Uhr die Priest«, weihe vollzogln werden. ! — (Prelios'ndiebfiahl.) D« in Ml weilenden Flirftin Aldoftrandini wulben Pretiosen, »it Diamanten befetzt, im Gejammrwerthe von 1b.000 fi. gestohlen. — (DerWeinwnrm) zeigt sich Heuer wieder in Graz und Umgebung besonder« aus den in Hecken gezogenen Stöcken in verheerender Menge. — (Wollenbruch.) Der „sleform" wird au« ^ Gurrafada in Siebelibllrgsn berichtet: Am 29 Juni hatten > wir einen fürchterlichen Sturm, dem ein gewaltiger Wollen- > bruch folgte. Die Klulhen schwemmten alle« fort, wa« ihnen im Wege lag. Dreizehn Menschenleben sind z» beklagen. — (Ueber den Stand der Cholera i» Venedig) erfahren wir au« der „Gazz. d. Venezia" vom 16. d.: von den vorhergehenden Tagen in Vehand. >lung 26; neue Fälle 17; genesen 4; gestorben ö; bleibe» !in Vehandlung 34. — (Zur Warnung fürNnSwanderer.) De» .Dziennil Pol«li" wird geschrieben, daß 500 ^zechen, die nach Slldrußlano ausgewandert waren, von dort in Noth und Vlenb nach der Heimat lurucklehren. — (Der Wallfahrtsort Vornhofen) wurde durch die vehörde geschlossen; ebenso die dortige Niederlassung der Nebemptoriften. — (Au« den Viibern.) «nssee zählt 700, Vad» bei Wien 5000, Valaton Flirret 400. Vllfabeth.Salzbad 320, Elfter 2000, «m« 2500. Franzensbad 4200, Frohn-leiten 160. Gaftein (Wildbad) 1200. Gaftein (Hof) 400, Vleichenberg 1750, Vmvnden 700. hall 900, Homburg 3200, Ischl 1300. Iohann»«bad 850, Karlsbad 12.000, Kissingen 4700, Krapina.Töplitz 700, Marienbad 5100, Meran 1500, Neuhau« bei Eilli 450. Pyrmont 4200, Neichenhall 2300, Neinerz ^00, Nohilsch-Sauerbrunn 830, Roznau 560. Schlangend^d 820, Sckwalbach 530, St. Nadegund 250. Teplih-Schönau 19,»»72 Gegenwärtig die Herren: Präsident Karl Freiherr r. Wurzbach, Josef Vlittcr v. Roth. kl. Regierung«, rath, Dr. Friedlich Ritter v. Kaltenegger. Landeshauptmann, Dr. E. H. Costa, Vizepräsidem; die Central-au«schlisse: Dr. Orel. Pregel, Ecunig, Scholl-mapr, Witschl; Dr. Vleiwei« al« beereläl und Adjnncl Vluh als Schriftführer. Tagesordnung: 2. Snbventionsangelegncheile»; l>. vnfchiedene andere Einlaufe. aä ll. Der Obmann der Generaliensection, Dr. llosta, referiert Über die vom hohen l. l. klckcrbauminislerium reservierten Subventionen für verschiedene lan dwirthschafl-llche Zweige auf Grund der in der Section vereinbarten Anträge, wie folgt: 1. Betreffend die landwirtschaftliche Mafchinen -fubvenlion pro 1873 mit 500 fi., welche flüssig gemacht weiden wird, wenn die Verwendung der vorjährigen Subvention nachgewiesen, für Heuer aber die Verwendung«, arl henciu angegeben sein wird, wird beantragt: von der vorhandenen Subvention pro 1872 seien für die Wochein und Vodice, wo viel ^ein angebaut wirb, je eine schönberger Vrechelmaschine sammt Zugehör, dann 3 StUck Hanboresch-maschinen mit Snslensystem anzuschaffen und letztere für jene Gegenden unentgeltlich sogleich beizustellen, wo am meisten Getreide angebaut wird. Da hiezu auch die reservierte Subvention pro 1873 wird herangezogen werben müssen, so sei aus Grund dessen auch um deren soglciche Flüssigmachung anzusuchen. (Diese Antrüge werden emfllmnng angenommen.) 2. Um dle Flüssigmachung der Obst-, Wein, und GallenbllU'Subvenlion, welche mit 800 st. reservieit ist, sei ebenfalls einzuschreiten, und soll dieselbe zur Unterstützung bei Errichtung von Schulgärten und G«. meinderebschulen verwendet werden. Die Vewerbungsconcur-renz wird sodann ausgeschriben. (Wird einstimmig angenommen.) 3. Für «indviehzucht sind bereit« 7000 fi. bewilligt und er hoben. Hieslir seien Stiere und Kalbinnen der murzthaler, pmzgautl und «ölllhaler Race anzulaufen, wobei festzusetzen wäre, daß souohl Stiere als Kalbmnen nur im Auclron», Wege in der An hinlaugegeben werden, dah jeoer Ersteh« sich mitlesl Certificate« des Gemelndevorfteher« al« llllini-jcher Grundbesitzer ausweist und mttlels z«ever» sich on-pflichten muß, da« erstandene Vieh durch 2 Jahre ohne Bewilligung de« Centrales weder zu verlaufen oder wegzn-geben, noch erschlagen zu lassen. Der Beaufsichligung wegen seien du ^iamen der Er« sicher den betreffenden FUlalvorftimben mitzulhellen. Nach Veschluß der Generalversammlung 1873 kennen die Verläufe dieser Thiere auch in ernzelnen Filialen statt-finden, wenn diese für den halben Anschaffungspreis Garantie leisten. (Wird einstimmig angenommen.) 4. Für die Herausgabe von V ieh. Slam «reg i -stern ist e,n Vetrag von 2. bi« 400 fi. reserviert. Der Antrag geht dahin, diefe Subvention fei wegen zu geringen Vetrages fallen zulassen, clnbererseit« aber Hierlands deshalb, weü noch lein konstant« Schlag besteht. Herr Schollmayer vertritt die Ansicht, daß mit den Slammregiftern, welche im vorigen Jahre schon einmal ab- 1154 gelehnt wurden, doch einmal der Anfang gemacht werden sollte, umsomehr da dermalen schon das 5. Jahr mit Sud» venttonslhleren im Lande gearbeitet wird. Auf jeden Fall sollte wenigstens versuchsweise der An' fang gemacht werden. Der Präsident beantragt, daß Herr Schollmayr ein Programm und den Entwurf zu solch einen Stammregister slir die nächste Sitzung vorbereiten soll. (Mrd angenommen.) 5. Zur Errichtung von Vieh tränten ist ein Vetrag von 1000 bis 2000 fl. reserviert. Diesbezüglich wäre der volle Betrag per 2000 fl. unter Vorlage einer Abschrift der lrtzieu Compelcnzla belle und de« Nachweises, wie wenige Competenten und mit wie kleinen Beträgen aus der Subvention pro 1872 betheilt werden lonnlen, zu verlangen. (Dleser Antrag wurde angenommen.) 6. Zur stöcderung der Kleinviehzucht, wofür 500 bis 1000 fl. ««erviert sind, wäre der volle Betrag per 1000 ft, der ohnehin fllr Schafe und Suffollschweine nur e,n sehr geringer ist, zur Verwendung in der bisherigen Art und Weise zu vellangen. lWlld angenommen.) 7. Von der fllr Bienenzucht reservlerlen Sud» venlion per 400 fi. wären 100 fl. zur unentgeltlichen Verkeilung von Bienenstöcken neuerer Eonstruclwn an llelne ärmere BlenenzUchler und an Schullehrer, 300 fi. aber zu Prämien an ausgezeichnete Bienenzüchter, welche ihre mehrjährigen diesfälligen Erfolge nachweisen, zu verwenden. (Wlrd angenommen.) 8. FUr den Seidenbau wären zum Anlauf von gesunden Grains 200 fl. anzusuchen. (Wird angenommen.) 9. Wegen Unterstützung der Gesellschaft für die Herstellung eines Maschinen» und Gerälhe« Museums wird ein motlvlerl« Bericht dem hohen Nckerbauministerium vorgelegt weiden. 10. Für die Obst« und Weinbau schule in Slap ist ein Erhaltungsbeitrag von 2000 st. bereits dem hohen Landesaueschuß fllissig gemacht morden, ferners eine Untersetzung von 500 bis 1000 fi für größere Meliorationen, rUcksichllich Borarbeiten, der hohen Landes» regierung zugesichert worden. 11. Das Gesuch der Gemeinde Maih^u, eine Zisterne unweit der Schule oder des Pfarrhofes aus der erhaltenen Subvention errichten zu dürfen, wlrd bewilligt. 12. Die Gemeinden Eemiö. Laufen, Seisenberg und Palotni! senden d,e Reverse betreffs der Viehtränten ein. Eennö sollen 200 ft. sogleich fllissig gemacht werden, die andern sind aufzufordern, die Quittungen einzusenden. (Schluß folgt.) — (Ernennung.) Herr Johann Eppich. Lehr« an der hiesigen Lehrerbildungsanstalt, wurde zum Bezirks« schullnjpeclor für den Bezirk Lmai in Krain ernannt. — (Liedertafel.) Der Männerchor der philharmonischen Gesellfchaft wird am Samstag den 19. d. seine Stimmen ertönen lassen, um zum Vortheile des Tonhalle-Baufondes allen Musikfreunden aus nah und fern einen recht angenehmen Abend zu verschaffen. Der Männerchor stellte für diese Liedertafel ein reizendes Programm zusammen: 1. „Sängereid", von Abt, mll Orchester» begleuung. 2, „Lled vom Wein", von E. Schultz, Chor um Tenor» und Barilonsolo. 3. „Schweigen der Nacht um uns wacht" , Baßlrie mit Chor und Olchefteibegleitung aus der Kreuyer'ichen Oper „Der Schwur". 4. „Adeud. ftändchen", von A. Nedoed, Tenorsolo. 5. Soloquartelt. 6. „Beim Scheiden", von Eurich. mtt Oichesterbegleilung 7. Bolleluder." 8. Mn Ball bei Heimann Lewi", von Koch v. L. 9. ..Hui und Pfui", SchneUpolta mil Orchester, begleuung. von «och v. L. — Der Abend des 19 d. w»rd mchl nur dem Vergnügen, sondern in erster Lmie der guten Sache, einem edlen, humanen Zwecke, dem lonhallt'Baufonde gewidmet. Laibach und auch die geehrten Musilfreunde in der Umgebung Lalbachs bleiben nie zurück, wo es gilt, zur Erreichung eines edlen lunft. finnige» Zir ckes. zur Kläfngung eines der Stärkung noch sehr dcdüift'gell Fondes be«zutragen. — (Herrn Stull«) Darstellung als Steuermann in R. Wagners .Fliegendem Holländer" war eme höchst verdlenstrolie. Die ,.G. Tgpft." bemerkt: „Wir w'fsen uns lemer so anrmlerltn Auffülzruna dieser Oper zu erinnern." — (Durch Ha gelfchla g) wurden am 13. d. M. die Feld- und Weingartenfrüchte in den Gemeindebezirlen Haidowiz und Tiesemhal, Bezirk Rudolsswerlh, gänzlich ver« nichlet. Die t. l. Bezirlshauptmannschaft Rudolfswerlh hat ungesäumt die Schadenserhebungen eingeleitet. — (Weinbau.) Die Weinrebe in der möttlinger Gegend berechtigt in jeuen Theilen, die vom Hagel ver» schont blieben, zu günstigen Hoffnungen, jedoch dürfte die Lese jener des Vorjahres nachstehen. — (St. »Peter-Fiume.) Für die am 25len Juni d. I. eröffnete Theilstrecke der t. t. priv. Südbahn St.'Peter-Fiume mil den Stationen Küllenberg, Dornegg« Feistritz. Sapiana, Iudanc, Malluglie, Fiume tonnen fortan Güter mit directen Frachtbriefen zur Beförderung nach den genannten Stationen auch auf allen Stationen der Nachbar« und Anschlußbahnen aufgegeben werden. — (Iur Gefangenhausftalistil.) Nach Bericht der grazer „Tagespost" befanden sich mit 30. Juni l. I. sich in den Gefangenhäusern der sechs dem grazer Oberlandesgerichte unterstehenden Gerichtshöfe erster Instanz 871 Individuen, worunter 753 Männer und 118 Weiber waren. Von der Gesammtzahl der Gefangenen waren 347 Untersuchungsgefangene und 524 Kerlersträflinge im allge» meinen. Von den letzteren waren wieder 465 Kerlerfträf' linge mit einer Strafzeit bis zu einem Jahre und 59 Ker-kersträstinqe mit mehr als einjähriger Slrafdauer. Von der letzteren Kategorie waren 45 Männer und 14 Weiber. Zur Slrafausstehung wurden an die einzelnen Bezirksgerichte 32 Sträflinge abgegeben. Nach ausqestandener Strafzeit fanden im Laufe des Monates Juni 206 Individuen ihre Entlassung, während 48 männliche Sträflinge in die k. l. Strafanstalten Karlau und Laib ach und 9 weibliche Sträflinge in tue Corrections- und Strafanstalt nach Lan« lowitz zur fchließlichen Abstrafung abgeliefert wurden. Gestorben sind im Iunl 4 männliche Arrestanten, und zwar je einer in Cilli, Graz, Laibach und Rudolfswert b Der Krankenstand belief sich am letzten Juni auf nur 54 Köpfe, von denen auf Leoden wieder lem einziger, dagegen beispielsweise auf Cilli 23 entfielen. — (Aus dem Amtsblatt e.) Kundmachungen betreffend I. die Verleihung von Stipendien zum Besuche der landwirtschaftlichen Lehranstalt m Mödling, 2. die Wiedeibesetzung des Tabatverlages in Friesach, 3. die Ve» sehuni von Telegraphenamts Ässtftentenstellen im triester Bezirke und 4. von Lehrstellen an der hiesigen Lehrerdil» dungsanstalt, an den hiesigen städtischen Volksschulen und an mehreren Volksschulen im Bezirke Stein. > — (In dem Verlage der S t aa tsdr uck e-rei) sind vor kurzem nachdcnannle Druckschriften erschienen : „Die Zusammenlegung der Grundstücke, die Regelung der Gemeindegiunde und die Ablösung der Foiftlerviluten"; ferner«: „Die Arrondierung de« Grundbesitzes und die Anlegung gemeinfchaflllcher Feldwege." Vei der Wichtigkeit der in diesen Druckschriften behandelten Gegenstände werden Behörden, Gemeinden und größere Grundbesitzer auf diese Druckschriften aufmerksam gemacht. — (Photographen) machen wir auf die von ^ I. F. Schippang i,m 101 50. — Vanl-A.lien WO. — tiebll-Nctien 225 - — ^nndlln lil ilö. - Silber 109-—.- K.l. Mllnz Du-caten. — Napoleonsd'or N'87. Anstekommene Hremde. «m 16. Juli. ««,«»>> «t»««t NVl^n. Kröpf, Äeinchart, Kaufleute, Wien. — Honvll), «sin., Vcililt, »»»<»> »>««'»„«. Eislnhuih, l. Mlg. Ingenienr, Karlstadt. Stiipica. Ternovo. «Kpendal, Sct,»llciter, Krainbur^. -Kittel, Gasmonteur, Augsburg. — Harllab, l. l. Nnicnschiffs' fähtliich. Poia. — Dr. Pivitz, Frizzi mit Gemahlm, Louise Trajcbilia sainmt Tochter, Trieft. — Pavesch sammt Gemahlin, l. l. Viath, Zara. »»<«> ««^«l»«». Ziegler, erster Oberzallamts Controlor, sllmmt Sohn; Grllsovin, Kfm., und Rema. Privatier, Triest. — Pluhlll, Gutebef., sammt Gemahlin, Kärlilen. — v. Merll« Reinsle, l. l. Generaldirector, und ^'atzl, l. l. Oberfiilanzrath, Wim. ^>»>,»'»'N. Tector, Kfm,, Verlin. — Garzarolli, Professor, und Rofingcr, Kfm., Trieft. Ateleol-nsnuische Neohachllillge» in Laihach. H «5Z___H .^ ^ ^ «º " »^-2 6U.M«., 74^.o« -i.l6.«"NÖ7schwllch heiler ^ 17. 2 „N. 742,« 425 4 3tO. schwach Halbheit« 0.«, 10,. Ab.' 742 7,-i >!6» 3.O. schwach sternenhell Herrlicher Morgen, klare klist. Meilliche Abkühlung bei nordöstlicher Lufistromung. Da« Tagesmittel der Wärme > 19-7«, um 0 ft Über dem Normale. Veranlworll,«l»er Uedacleur: Mnaz n7 Fanny Zepuder > W und die zahlreiche Vegleitung zur letzten Ruhestätte W ., (.....««"0 »^30 soff. lN9.......26» - ^7C. » l»54.......<<2^ ^27.'» » 1^'.......ll'175 102 20 „ 1^60 zu 100 ft. ... N» ^4 ^ 1»".......130 50 1^150 D?milnln-Pf !I9 — Böhmen . g^^^ ... 94.- ^- S.cbeubilrgen ^ ^^1 . 75.25 76 25 Ungarn 1 ' " l . . 77.5^) 7«.— I ouül! slrglllltru»g«.z!ose . . . 97— 97 25 Ulw Vctie« von Banken. Geld Ware ««ntverem.......^8- 1A.- vºden«edttanftalt . - ' ^ " 3" ^ ««ditauftºlt...... 225.-226- s»ell> Ware Hreditanslall. ungar. . . . 120—121- Depositenbank..... l>050 8250 H«cºmp"anftalt......1080 1040 ^ ^runco->vulil..... 7ü 74 — vanbel«banl . . > . 102- l<3. kilndell-anlellverein..... Il6.— 118.— ^»"»nolbanl...... 985— 9^7 — Offt»r alla Vanl . . . . 12l.- 125.— Otslerr. VanlgtseUschaft . . . 200.- 2"1. . UnloubHul ...... 128 129... Vere,n«b«,l .... 4650 47 — ' Berlehr«b«nl. '..... 184— 135.- «etle» »,u Transport«Unterneh- > mungen. ^ Geld Ware! »lftld-Vahn ... . . 158— 159.-> K»rl.itnd»ig-Vahn . . 223- 22Z 50 Dºl,»u-Dampssch,fi.,V,l,2ltdatt 580— 582... «llsabelh-Weilbahn. 225-- 226-. «l»eif« > ^r«l«) ...... 193- 194- Ferb,»a»d«..««tzbahn zz^ 2117 — »ran,-Iºleph-Vahn. . . . .816^-21650 Lemb.-tzern.-Iassy-Vahl,. .136- 1S8-> Veld Ware kloyb.Oesellsch.......488 4W Oefterr. «orüweftbahn . . . . li< 8 25 2< 8 75 «udolsS-Vahn......161.50 162 5,0 Slualsdahu.......339—340. Vudbllhu........I««50 189 — The,h-«ºhn.......217.- liI8.- Unganscht Nordoftbahn . . . 1l7— 118.-Unganlch, Ostbahn .... 76.— 77.— TillMway-Gtsellsch......2b7.- 258.- ^ Pfandbriefe. «llaem. »Nerr. Vodencredit . . 100.— 100.50 dto. ,n 33 Jahren 87- 57,50 «ationalbanl ö. «.....90.10 90.25 Un«. «odencredlt.....80.50 81.— Vrlorltäten. »lisabeth-V. '.