7. Samstag den 13« Februar ' 1830» 0 ^^^IsX^ I. "lnua ^rniu Iin^'o in^a, 0ä liiüi lla Ilrovati. un« sprechen, weder den einen, noch den andern dieser Laute; deßhalb bittet das fremde Konvent statt «boi- oder s-li«cl um Gnade und Nachsicht der mehr ^ls andere für die Reinheit ihrer Sprache eifernden Slaven. ") klir bedeutet im Altslarischcn nicht blosi den Frieden, sondern auch das Gebäude, besonders das Weltgcbäude; diese Bedeutung musi es «uch im Altkrainischcn gehabt haben, da „och jetzt die Ruinen Aemooa's, oder der sogenannte teutsche Grund m der «i'acNsil» j» Lail'ach in der kraimschcn O ä n g e r g Ohre <3«m i2. Februar l83n,) Ich singe nicht um schnöden Lohn Nach dem so Mancher trachtet, Dem feUen Versler spr^cy' ich Hohn, Der solchen Frohndienst achtet; Wer seinem Kaiser singen kann, Ist.darum schon ein reicher Mann. Preis' Einer Geld und Flittertand, Der And're Lorbeerreiser, Mcin Lied erklingt dem Vaterland, Ich singe meinem Kaiser; D'rum^jubl' ich heut aus voller Brust; Ganz Oest'reich theilet meine Lust. Wohin ich immer schauen mag, Ist jedes Aug' befeuchtet; Der s ch ö n st e ist der heut' ge Tag, Der treuen Bürgern leuchtet, Der Jubel tönt aus jeder Vrust, Ganz Oest'reich fühlet eine Lust. Der Wünsche Fülle steigt empor Zum Herrscher ob den Sternen Ein eiuz'ger allgemeiner Chor . Hinauf in Himmelsseruen; Doch was im nassen Auge spracht, Hat vor dem (5'w'Zcn m e h r Gewicht. Der Waisen Fleh'n, ihr stummer Dan^ Beschützter Unschuld Zähren, Ist süßer ihm als Lobgesang, Als Nauchwerü von Altären; Denn was im nassen Auge spricht, Hat vor dem Ew'gen mehr Gewicht» D'rxm an dem Tag» der Franz gebar, Von höh'rem Licht beschienen, Soll auch des teutschen Sängers Haar Ein frischer Kranz umgrünen. Denn das ist nicht gemeiner Klang Der Oest'relchs Herrn und Vater sang. E» ruf ich Heil Dirl Nuhm, und Preis, Du Sproß vom Haböburgs Stamme? Du ewig blühend Frieoenreis, Du hohe Ql'iftannne! Dem Llcde, das ich Dlr geweiht, Virg>t Du fur die Unsterblichkeit. E« Sträube. Ntilung Ver Mlasserscheu. Zu den hundert und aber hundert Mitteln, welche gegen diese schreckliche Krankheit schon in Vorschlag gebracht worden sind, kommt uns ein neues aus Mexico, worüber wir den Reisenden, ^dem wir hier folgen, selbst sprechen lassen wollen: »Von Don Victores lernte ich eine Heilart der Wasserscheu- kennen, welche er selbst in drei Fällen der äußersten Gefahr mit Glück hatte anwenden sehen, und durch welche überhaupt.alle Patienten, hei welchen sie angebracht ward, so viel ihm zu Ohr gekommen, gerettet wurden. Er ist ein so wahrheitsliebender Manu, daß ich in seine Aussage durchaus keinen Zweifel setzen darf. Einer der Kranken, welchen er selbst sah, war mit starken Stricken an einen Pfosten gebunden, und ein Priester stand bereits im Begriffe, ihn mit den Sterbesacramenten zu versehen. Dcr Unglückliche, der einen neuen Anfall herankommen fühlte, bat mit funkelnden Aug,eu den Priester wegzugehen, weil er einen nnwiderstehlichcn Drang fühle. Alles, was ihm nahe genug wäre, zu beißen. Ein altes Weib unter den Umstehenden bot an, die Heilung auf sich zu nehmen. Obwohl Niemand ihrem Vorgeben wirklichen Glauben beimaß, so schlug die Hoffnung, es möchte ihr denn doch vielleicht gelingen, und die Gewißheit des unausbleiblichen Todes, wenn man kei>n Mittel versuchte, jeden Widerspruch nieder. Sie schüttete also ein Pulver in ein zur Hälfte mit Wasser angefülltes Glas, mischte es wohl um, und zwängte den Trank dann in den Zwischenzeiten des Paroxismus dem Kranken in die Kehle. Der Erfolg war ganz so, wie sie vorausgesagt Hatte; nämlich, der Patient würde seine geistigen und körperlichen Kräfte beinahe vollkommen verlieren, und je nach der Stärke seiner Konstitution, 2^ bis hß Stunden lang in einer Betäubung zubringen, in der keinLcbensmerkmahl sich kund gäbe,' dann aber hätte man sich einer ungcmein heftigen 10 bis 15 Minuten, lang andauernden Wirkung dcr Arznei, sowohl als Brechmittel, als in Form einer Purganz, zu versehen,, worauf der Kranke im Stande seyn würde, aufzustehen^ Hhne weiter etwas zu fühlen, als die Schwäche, welche Folge der Krankheit und Heilart wäre. Sie fügte hinzu, die ausgeleerten Stosse würden schwarz wie Kohle und sehr übel riechend seyn.« ^ »All dieß traf nach Vcrfluß von etwa 36 Stunden wörtlich ein, und der Gebissene war von einer dcr gräßlichsten Todcsartcn gerettet. Die Alte hatte ihre eigene Weise, die Wirkungen der Krankheit aufzufassen. Sie nannte dieselbe ein örtliches Ucbcl dcs Schlun-des, w^s denselben rci^e und endlich entzünde; .erst durch diese Entzündungj entstehe das Gift, welches durch die Nerven zum Gehirn aufsteige und zugleich durch den Speichel in den Magen gelange. Das der-gest^.lt im Mund und an der ZangCnwurzkl gebildete G.ft wandle alle im Magen enthaltene Flüssigketten meinen schädlichen Stoff um, der, wenn nicht schien nigst entfernt, mit dem Blme sich verbinde und in kurzer Zcit das Leben zerstöre. - Ich enthalte mich jedes Besatzes zu dieser Vorstellung: genug, daß d.ie Wirkung, welche sie von ihrem Mittel voraussagte, eintraf. Dabei habe ich es für meme Pflicht erachtet, die Erzählung ganz einfach wieder zu geoen, um etwa die Aufmerksamkeit eines wissenschaftlich gebildeten Arztes darauf zu leiten,« »Obwohl der Besitz dieses ausserordentlichen Recepts in einer Gegend, wie Sonora, wo nicht nur Hunde, sondern auch Wölfe, Füchse, Tiger, Katzen und andere Thiere häusig der Wuth unterworfen sind, höchst wünschenswerth seyn sollce, so war unter den zahlreichen Zuschauern doch nicht ein Einziger, der sich im Geringsten um dasselbe l^müht hatte, ausgenommen Don Victores AguUar.« »Das gepulverte Kraut, dessen man sich bedient, i,'l, so viel ich weiß, ein Hcllcborus (?) uno heißt im Spanischen Seuadilia; sein botanischer Name ist, wie ich glaube, v^li-uin 6od^iNH *). E§ gibt- auch noch ein anderes Kraut, genannt Amolc, das eben so wirksam eyn soll, dessen botanische Bezeichnung ich aber Nicht kenne. Es wird in der Gegend von Amoles, einer Stadt am Rio de Buon Vista, häufig gegen Wasserscheu angewandt. Beide Mittel sollen nie ermangeln, eine glückliche Hciluüg zu W.g zu bringen.« Folgendes ist eine Uebcrsetzung des Recepts, wie es Don Vittores Aguilar auf mein Verlangen nieder- schrieb' ' »»Weiche ein Kästlab ") in etwas mehr als einem Helden Schoppen Wasser 5 Minuten laug auf, füge dann uon gepulverter ^abadill so viel hinzu, als man zwischen den Daumcn und. Drei Finger nehmen kann; Vcrmenac die Masse wohl, und gib sie dem Kranken ( _.. d."h. zwange sie demselben wäl^.nd der Zwischenzeit des Parorivmus in die Kehle "'). Der Patient ' ist sofort in die Sonne (oder, wo dieß nicht möglich, ') Also die bci ln's üUter demNamcn,Snbadill l'MmncPflau< zr, cic allerdiugö mcxica»'»'«"' Ursprungs, aber tcinc -vel-U'donlt'»n't ist. ") U<-un«!., das Lab, dic Milch gennuen zu mache», '") Diescö Hinabzwängcn machte bci d^r ir.nupfhaftcn Reitz-vartcit des Schluüdcö der Wasscrschcuc» lvehl d^H SchN'cr-ite bei dcr ga»ie>l Cnv sey». an ein Feucr) zusetzen, und,stark in Warme zu'halten. Beruhigt ihn schon die erste Dosis, so braucht ihm nicht mehr gegeben zu werden^ dauert aber die Wuth fort, so wird eine zweite Dosis hinzugefügt, die ihn dann ganz gewiß^in Ruhe dringt. Ein tiefer Schlaf folgt hierauf, der 2^ bis 43 Stunden anhält (nach der körperlichen Kraft desSranken), daraufhin heftiges Vomiren und Purgiren,'das fortdauert, bis alles Gift,aus dem Körper entleert ist.«« «In Tubutama lebt ein Indianer, der ein An-tidolon gegen das Wuthgift besitzt, welches in die Bißwunde selbst eingebracht wird, und den Ausbruch, nicht nur, wie die Sadadill, das bereits vorhandene Uebel abwendet. Zehntausend Dollars wurden ihm für sein Geheimniß geboten; er ist aber hierauf nicht eingegangen. Er läßt sich zehn Dollars von jenem Kranken bezahlen, und lebt so von seiner Praxis mit vieler Gemächlichkeit.« ---------------^>„.,,----------------------- N a m p f p r o j e c t e. Der Dampffchissfahrt verdanken seit geraumer Zeit viele Menschen ihr Brod^ aber unmittelbar werden ihr^'rst jetzt die,armen,,Engländer ihr Brod zu danken haben. Dafür sorgt eine Bäckercompagnie, an der holländischen Küste; aus dem Ofen wird das Brod ins Schiff gebracht und Mr-und-zwanzig Stunden später an der Themse verzehrt, wenn es Kaufer findet. Käufer aber können nicht fehlen, da es wohlfeiler ist als in England; die Eompagnie hat sogar an jedem Brod ei- ' nen ^iettogewinnst.uon zwci Pence, doch konnte ich nicht ausmitteln, wie viel-Pfund ein. solches Brod wiegt. Es läßt sich zwar annehmen, daß beim ersten Erscheinen eines fremden BrodschM,die londoner Backerzunft (wie man sich ausdrücken würde, wo es Zünflc gibt) sich zusammenrotten, und daß mancher holländische Laib dabei Schaden nehmen wird, aber die Majorität der Hauptstadt, das deißt die Armen, erklärt sich offenbar für die Brode, welche cin Pqar Pence weniger kosten« Bis jetzt hatte die brittische Marine Zwicbacr von Hamburg bezogen; in einigen Wochen isuIohn Buli frische, holländische Semmeln, denn die Bäctercompagnie wird wohl, ohne meinen Artikel zu lesen, aus den Gedanken kommen, da^ sie eben so gut, oder gar besser, auf dem Dampfschizse backen kann als auf dem Festland. Ferncr kann man vielleicht in Kurzem auf dem Festland fast ed^n so sci/,,, , .^>ucn als zu Wasser; Dampsplopheten haben ^enchncl, ev sei möglich, vierzig Stunden Wegs in l>^ Snmoe aus trocknem Boden zumachen/ Coun ,, , ^ Pans,nicht eher LMV Oeehasen bekommen als Böhmen — bekanntlich hat ?in Kommentator'Shakespears in achtzehn Seiten bewiesen, daß Letzteres möglich sei —so braucht man doch bei folgender Bemerkung, einer englischen Zeitung nicht die Achseln zu zucken. Di? Times halten-es für möglich, daß nächstens ?in Epikuräer sein Mittagessen in Paris bereiten lassen und es inöondon verzehren könne, zumal wenn ?r, wie der selige Lord C'llenborough, das Essen lieber ein wenig k^lt hat, als heiß. Der Austausch von Leckerbissen, welcher durch solche Communi-cation herbeigeführt wird, mag vielen Leuten noch angenehmer' seyn als der- Ideenaustausch, wachen der schnelle Verkehr befördert, und wer sieht nichkden glücklichen Zeitpunct voraus, wo Europa ein großes Sparta b ilden wird, mit gemeinschaftlicher Küche? Legen wir in Tcutschland Eisenbahnen an, bauen w'lr noch mehr Dampfschiffe und heben Mauth und Zölle