t Tllgmtt. SFebection und Expeoitio.i: Bahnhosgasse Nr. 16, Sränumcrationepriilc: 262 ^tt- -'ai6ad': ®an-si' 6: 8"A°' 3tifertion6t)teife: Ein» Zustellung in» Sau« vrtlj. 85 lr. lit der Post: Sanzjiihr. fl. 12. Freitaa, 14. November 1879.—Morgen: Leopold. BLÖn'Vs4^-' z 12. Jahra. zeigen Sie 6 Zeilen 20 It. Der russische Kronprinz in Wien. Nicht weniger als dreimal wurden die für die Rückreise des Großfürsten-Thronfolgers getroffenen Dispositionen abgeändert. Erst hieß es, er gehe bloß nach Wien, ohne dass von einem Besuche in Berlin die Rede gewesen wäre. Dann sprach man davon, dass der Thronfolger auf feiner Reife von Wien nach Petersburg Berlin berühren werde. Kaum war noch die Druckerschwärze der Artikel trocken, in welchen diese erste Variante des großfürstlichen Reifeplanes besprochen wurde, so wurde wieder die Welt mit der Nachricht überrascht, dass der Zarewitsch Berlin zuerst heinisuchen werde. Warum wird das näherliegende Wien übergangen? Die Beantwortung dieser Frage gab abermals Stoff zu den gründlichsten Auseinandersetzungen, und es gab in Oesterreich schwachherzige Politiker genug, welche im Wege von Gmunden über Berlin nach Wien ein Anzeichen der Unterordnung des doppeltheiligen Kaiserstaates unter den deutschen Nachbar sahen. Nun sind aber diese ihrer Befürchtungen iibethoben. Denn der russische Kronprinz reist doch über Wien nach Berlin, ja er ist bereits gestern in Wien eingetroffen. lieber den sachlichen Zweck dieser Prinzenreise haben wir uns bereits ausgesprochen, und es wäre auch eine vergebliche Mühe, wenn die osfi-ciöse Presse in gewohnter Vertuschungsmanier wieder nur vom privaten Charakter derselben reden würde. So gesteht auch die „Presse" osftn zu, dass durch den Besuch des Großfürsten in Wien und durch den darauf folgenden in Berlin in nicht mifSzuversteheuder Weife constatiert werde, wie weit jene Deutungen der österreichisch-deutschen Entente, welche derselben einen aggressiven und speciell Russland feindlichen Charakter beilegen wollten, über das Ziel hinausgegriffen haben; es werde damit ferner constatiert, dass die jener Entente so feindseligen „Stimmen der öffentlichen Meinung", die aus Petersburg und Moskau zu uns herüber-geklungen haben, durchaus nicht mit den Ansichten der maßgebendsten Kreise Russlands übereinstim-men, und dass die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den drei Kaiserhöfen unbeirrt fortbauern. Unseres Wissens war, mit Ausnahme eines Telegrarnrnes über die Rebe Salisburys, in welchem, sei es nun durch ein Versehen des Telegraphenbeamten oder des Berichterstatters, die deutsch-österreichische Allianz als ein Defensiv-und Offensivbündnis bezeichnet wurde, nirgends davon die Rebe, als ob das besagte Bündnis aggressive Zwecke gegen einen dritten Staat verfolge. Dagegen wurde allseits betont, dass Oesterreich ebensowohl wie Deutschland alle Ursachen haben, sich fest an einander anzuschließen, um sowohl durch das Gewicht ihres gemeinsamen Vorgehens jede muthwillige Störung des europäischen Friedens zu verhindern, als auch ihren Besitzstand vor den Angriffen unerlässlicher Nachbarn zu schützen. Dass gerade Russland infolge feiner Orientpolitik als eine stete Gefahr für den europäischen Frieden und insbesondere als der natürliche Gegner Oesterreichs genannt wurde, ist ganz natürlich, und an diesem Verhältnisse würde auch nichts geändert, wenn der ganze kaiserliche Hof des Zaren nach Wien zn Besuche käme und wenn, was allerdings nicht der Fall ist, zwischen den Regenten Oesterreichs und Russlands ein inniges persönliches Freundschaftsbündnis bestünde. Staaten, die sich naturgemäß abstoßen, können zwar durch die persönlichen Sympathien ihrer Fürsten einander näher gebracht, aber nicht für die Dauer verknüpft werden. Wir verweisen hier nur ans die Verhältnisse zwischen Deutschland und Russland. Und was dort gilt, gilt noch in weit höherem Grade für die Beziehungen zwischen Russland und Oesterreich. Was endlich das wohlwollende Urtheil der russischen Regierungspresse über die österreichisch» deutsche Entente anbelangt, so ist dasselbe aller* neuesten Datums. Vor noch nicht gar langer Zeit wurde jeder der beiden Staaten von den russischen Organen in einer Weise behandelt, als ob die Kosakenregimenter bereits auf dem Wege nach Wien und Berlin wären, um eine neue — wir wissen allerdings nicht welche — Befreiungsthat zu vollziehen. Wenn nun über höheres Com-mando diese Feindseligkeiten eingestellt wurden, wenn nun sogar der Zesarewitsch von seinem Papa veranlasst wurde, nach Wien und Berlin zu gehen, um zu zeigen, dass er unter Umständen einen Deutschen sehen kann, ohne deshalb in eine gelinde Raserei zu gerochen, so hat das die natürlichen Interessen Oesterreichs Russland gegenüber keineswegs geändert. Russland mag ein Bedürfnis haben, das durch Gortfchakows Politik rege gemachte Misstrauen zu beseitigen: Oesterreich jedoch hat keinen Grund, sich nach einem Anschlüsse an Russland zu sehnen, dessen unverlässliche und unstete Politik selbst in der wiederholten Aenderung des großfürstlichen Reifeplanes Ausdruck fand. Wie man sagt, hat es große Bemühungen gekostet, den russischen Thronfolger zu seiner politischen Reife zu bewegen. Zwei höhere Staats-offtciere waren von Livadia abgegangen, um dem Zesarewitsch die Wünsche seines kaiserlichen VatrrS zu hinterbringen und dessen Widerwillen gegen die ihm aufgetragene Mission zu brechen. Nun hat er sich gefügt, und da es in Russland nur ein Gesetz und einen Willen gibt, so wird die Politik des Zarenstaates für die nächste Zeit Oesterreich und Deutschland mit aller Freundschaft behandeln. In coiistitutioneHen Staaten steht jedoch das Staatswohl Über den persönlichen Neigungen der Fürsten, und der Jubel, welchen das deutsch - österreichische Bündnis herüorrief Feuilleton. Eine Kleinstädter Spukgeschichte. Originalnovellette von Harri et. (Schluss.) Burgi hielt Rachels Hand in der ihrigen, während sich ihr Blick nach dem Fenster wandte und den Bergkegel streifte — das letzte Sonnenlicht war erloschen, grau und einförmig ragte er in das Thal hinein. „Und steht der Glaube nicht zwischen Euch und Eurer Siebe?" fragte sie mit beklommener Stimme. „Der Glaube!» Rachels großes, dunkles Auge leuchtete seelenvvll aus: „Unser Glaube ist die tiefe, innige Neigung, die unsere Herzen unlösbar aneinander fesselt. Dank der Freiheit unserer Zeit liegt feine Schranke zwischen unserer Verbindung, die Kirche würde den Bund nie segnen, aber das Gesetz, das wohltätige Gesetz, es hat endlich nach langen, heißen Kämpfen den Sieg über das Vor urtheil errungen." Stumm, mit gefalteten Händen stand die Tochter des Kaufmanns vor Mayfelds Schwester. Das vor Wochen noch so harmlos fröhliche Kind war urplötzlich ein ernstes, denkendes Mädchen geworden. Die braune Portiöre ward bei Seite geschoben und Simon, von Doctor Ritter gefolgt, trat in den Salon. Die träumerischen Augen des jungen Arztes kündigten unverhohlen all' den Sonnenschein einer beglückenden Liebe, während fein Freund fchwermüthig vor sich nieder blickte. Bei Burgis Anblick schoss eine dunkle Blutwelle über sein Gesicht, aber auch das Mädchen zeigte eine tiefe Erregung. Walburga trat auf den Balkon, um noch einmal das reizende Landschastsbild zu überblicken. Er war ihr gefolgt: „Wann reifen Sie, Fräulein V" „Morgen," klang es leise zurück. „Um welche Zeit?" „Ich glaube in der achten Morgenstunde." „So muss ich Ihnen heute ein Lebewohl sagen." Sie antwortete nicht; ihr Auge, das gewaltsam Thronen zurückdrängte, suchte nur den Bo- den, die beste Zuflucht für den getrübten Seelenspiegel — er sollte aus demselben nimmer die Qual des armen Herzens herauslesen: „Der Sonnenblick scheidet aus meinem Leben; ich weiß nicht, wie ich es ohne die Lichtgestalt tragen werde, die alles um mich her in wundervolle Farbenpracht gehüllt." Mayfeld beugte sich weit vor, er wollte ihr in das Gesicht blicken, aber sie wandte sich mit einer aufzuckenden Bewegung von ihm und eilte in den Salon. Der Abschied von Rachel war ein inniger. Die beiden Mädchen hielten sich lange fest umschlungen. Die stumme Umarmung sagte mehr, als es die leidenschaftlichsten Freundschastsbetheue-rungen vermocht hätten. Denn gerade da, wo daS Gefühl, die Empfindung vorherrschend ist und unser ganzes Sein erfüllt, fehlen oft die Worte, die demselben durch die Sprache Ausdruck geben könnten. „Wir werden uns doch schreiben?" sagte Rachel endlich mit bewegter Stimme, das Haupt, ihrer Freundin an sich ziehend, „o meine liebe, liebe Burgi!" sowie auch die in Deutschland ebensowohl wie in Oesterreich zum Durchbruch gelangende Abneigung Segen ein engereis Freundschaftsverhältnis mit kussland sind Beweise genug, dass eine Erneuerung des Drei-Kaiser-Bundes nur im Widerspruche mit der öffentlichen Meinung vor sich geben könnte! Die beiden Führer der Autonomistenpartei im österreichischen Abgeordnetenhause, die Grafen Clam-Martinitz und Hohenwart. wurden durch die Verleihung deS eisernen Kronenordens erster Klasse ausgezeichnet. Nach den jüngsten Vorkommnissen im parlamentarischen Leben Oesterreichs dürfte diese Auszeichnung entweder als Anerkennung der Haltung der Genannten während der Adressdebatte oder aber als Entschädigung für ein erhofftes Ministerportefeuille anzusehen sein. * * * Vorgestern fand im Club der Liberalen eine allgemeine Discussion über die Stenervorlagen statt, »hue dass irgend welcke bindende Beschlüsse gefasst Worden wären. Für gestern stellte der Club die Discussion der Wehrvorlage auf feine Tagesordnung mit dem Beschlussantrage, es sei das Executivcomite der gesummte» Äersassungspartei anszusordern, ein einiges Vorgehen der Vcrfassuugspartei in der Wehr-fragc anznstreben. Da auch von Seite des Fortschrittsclubs ei» gleiches Verlangen vorliegt, so ist kaum zu zweifeln, dass die gesummte Verfassungspartei in dieser Frage ein streng einheitliches Vorgehen beobachte» wird. * * * Wie der „91. fr. Pr." aus Krakau telegraphiert wird, fordert der „Czas" die baldige Einberufung des galizischen Landtages behufs Erledigung dringender Landesangelegenheiten. Er bezeichnet die Nichteiubernfung der Landtage als den Verheißungen in der Thronrede widersprechend und findet es sonderbar. dass gerade unter dem gegenwärtigen Ministerium die Landtage heuer nicht zusammentreten sollen, waS unter dem verfassungstreuen Ministerium nie stattgefunden hat. Der „CzaS" plaidiert für die Unterbrechung der Neichsrathssession behufs Einberufung der Landtage und fordert die ganze Föderalistenpartei im Reichsrathe auf, nach dieser Richtung zu wirken. * * * Die immer dringlicher werdenden Wünsche der Bevölkerung nach einer Friedenspolitik, nach einer Herabminderung des Kriegsbudgets und nach einer Entlastung der Steuerträger von den übermäßig angespannten Erfordernissen des Heeresaufwandes Die Worte klangen dem jungen Mädchen noch im Ohre nach, als es bereits über den Kiesweg des Gartens schritt — alles andere lag für sie in graue Nebelschleier gehüllt. Auf der Wiese an gelangt, sank der runde Strohhut in das vom Abendthau bereits feuchte Gras Nieder, während sich die schlanke Mädchengestalt an die Eiche lehnte, wo vor Wochen im Morgenfonnenschein der Rollwagen mit Rachel gestanden hatte. Die zarten weißen Arme schlangen sich um die harte Rinde: „Vorbei, vorbei!" schluchzte sie. „Walburga!" Der schöne junge Mann zog das erglühende Mädchen, dem er unbemerkt gefolgt war, an seine stürmisch wogende Brust: „O, meinst dn holdes Kind, Sonnenblick meines Lebens, allein deine Liebe zu dem armen Simon zu bekämpfen? Wir wollen unser Leid emeinsam tragen, getheilter Schmerz ist nur alber Schmerz. Oder darf ich mit dir Hand in Hand zu Tante Gusti treten und sagen: Wir lieben uns! Fühlst du die Kraft und Stärke der Liebe so tief und überzeugend, dass du den Bibelspruch üben kannst: das Weib verlasse Vater And Mutter, um nur dem Manne anzugehören?" haben nach den jüngsten Vorgängen in Deutschland und Russland feine Aussicht auf Berücksichtigung. So geht der Berliner „National-Zeitung" ein Schrei-' ben zu, welches die Kunde von der Erhöhung des deutschen Heeresetats enthält. Daiiach würde das noch fehlende 15. Artillerieregiment gebildet iutb jedes bestehende Feldartillerieregiment um eine Abtheilung verstärkt' werden. Außerdem sollen die noch fehlenden Regimenter in der Nuininerreihe des deutschen Heeres errichtet und zur Bildung eine» eigenen Armeecorps verwendet, jene Caüces aber, welche noch mit ihren Unterabtheiluuge» i» der minderen Zahl geblieben waren, auf die volle Stärke der übrigen gebracht werden. Ferner ist i» Preuße» ei» zweites Geleise auf der Moselbahu ans militärischen Rücksichten, in Russland eine neue Befestigung au der Weichselliuie, für Frankreich eine in Belgien als hoch bedrohlich empfundene Herstellung von vier Gruppen Forts erster Klasse beinahe unmittelbar an der belgischen Grenze in Vorbereitung. Dass diese Meldungen unserer Regierung bei Verteidigung der Wehrgesetz-Vorlage sehr zustatten kommen, ist leicht zu begreifen. Doch sprechen sie eben günstigsten Falles nur für die Beibehaltung der Kriegsstärke des österreichischen Heeres, aber nicht für die Nothweudigkeit, diese Kriegsstärke gleich auf zehn Jahre hinaus zu bewilligen. Der Abgeordnete Dr. Rechbauet war vielmehr vollständig im Recht, wenn er im Wehrgesetz-Ausschusse erklärte, dass er es für seine patriotische Pflicht halte, unter den derzeitigen Verhältnissen an der Heeresorganisation nicht zu rütteln; doch werde er zunächst für das Wehrgesetz nur auf die Dauer Eines Jahres stimmen, und glaubt von dem Patriotismus einer jeden Volksvertretung, so lange die Verhältnisse sich nicht geändert haben, auch in den künftigen Jahren ein ähnliches Votum erwarten zu können. * * * Aus Frankreich laufen Krisengerüchte ein. Besonders wird neben der in unserer gestrigen Nummer erwähnten Rebe des Abgeordneten Maurice Rvnvier eine Rede des französischen Botschafters in Bern, Challeniel-Lacour, als Beweis angeführt, dass sich im Regierungsmechanismus der Republik gewisse Veränderungen vorbereiten. Wendeten sich die Ausführungen Rouviers indirect gegen ben Präsidenten der Republik, so zog Herr Challemcl-Lacour bei seiner gleichfalls in Marseille gehaltenen Rebe gegen die Politik des Cabmets los, an dessen Spitze Waddington, der unmittelbare Vorgesetzte des missvergnügten Botschafters, steht. Man glaubt, bafs Challeuiel-Lacour sich wohl nicht in solcher Weise bloßgestellt haben würbe, wenn er nicht der Ueber- Burgi schmiegte ihr Köpfchen an Mayfelds Brust: „Auch unser Glaube ist die Liebe!" Drei Jahre sind vergangen feit der nebelgrauen Abendstunde, in der die Liebenden Hand in Hand vor Tante Gusti hintraten und sie mit versteinerten Sügen die Bitte angehört: die Fürsprecherin bei den Eltern zu fein, dass selbe in eine Vereinigung der beiden jungen Leute willigen. Dar war eine schwere Aufgabe für die Frau mit den energischen Zügen. Burgis Glück drohte an dein Starrsinn der Eltern zu scheitern, die durchaus nicht gestatten wollten, dass ihre Tochter einen Andersgläubigen heirate. Schließlich trug die schwankende Gesundheit der sichtlich hinwelkenden holden Mädchenblume den Sieg über anwidernde Vorurtheile davon. Walburga wurde durch daS Gesetz die Gattin Mayfelds. Sie hat bis zu dieser Stunde den — wie viele behaupteten — so verhängnisvollen Schritt noch nicht bereut; das kündet der strahlende Blick ihres schönen, sinnigen Auge«, daS glückliche Lächeln ihres Mundes. Wolle Gott, dass dem jungen, liebenswürdigen Paare, dessen Bekanntschaft ich vor einigen zeugung wäre, dass die Tage des Cabinets Waddington gezahlt sind. Zudem gilt er als der vertraute Freund Garnbettas. und es ist daher leicht begreiflich, dass man seine Marseiller Erörterungen alS eine Art von Minister-Candidatenrede ouffafst. Würde sich diese allerdings auf schwankenden Voraussetzungen aufgebaute Cornbinatiou bewahrheiten , würde Challemel-Lacour an bie Spitze des auswärtigen Amtes treten, da»» wären wohl in erster Li»ie die freundschaftlichen Beziehungen zu Deutschland bedroht, welche vom Ministerium Wad-duigton ungebahnt wurde». Den» Gainbetta und seine Freunde haben zwar der Revanchepolitik aus Opportunitätsgründen und für den Augenblick entsagt. Dagegen ist keinerlei Bürgschaft vorhanden, dass dieselbe nicht eines schöne» Tages als populäres Agitationsmittel im Sinne der Anhänger Garnbettas verwendet wer de» wird. Bemerkenswert ist jedenfalls, dass Fürst Bismarck, trotz seiner sonstige» Zuuickgezoge»heit von de» Regierungsgeschäften, den französischen Botschafter St. Vallier zu sich »ach Varzin bescheiden ließ. Es liegt nämlich die 58er-muthung nahe, dass der ebenso umsichtige und vorsichtige als energische Reichskanzler die erwähnten Vorgänge in Frankreich durchaus nicht mit gleich-gütigen Blicke» verfolgt und dass er dein Grafen St. Vallier, als dem Vertrauensmanne WaddiiigtonS und feines Systems, gewisse Aufklärungen über die Folgen gab, welche ei» Wechsel in der äußeren Politik Frankreichs auf dessen Beziehungen zum deutschen Reiche hervorruseu könnte. Ob ber vennuthete Wechsel im Cabinete wirklich Eintreten wird, hängt in erster Linie von der Gruppierung der republikanischen Parteien bei Wiedereröffnung der französischen Kammer ab. Bleiben die Verhältnisse auf dem alten Stande und wird die drohende Spaltung der republikanischen Partei in eine conservative und eine fortschrittliche Fraktion vermieden, so dürfte auch die angekündigte Minister-krisis vermieden werde». Gnmbettn und sein parlamentarischer Generaladjutant Spuller solle» j» diesem Sinne wirken, da sie die Zeit für die unbedingte Herrschaft ihrer Partei noch nicht für gekommen erachte» dürften. Misslingen diese Bemühungen, wird der durch die Amiiestiefrage neuerdings herausbeschworene Gegensatz zwische» den konservative» und den radikalen Republikanern auch in bie Kammer übertragen, bann wird auch das linke Centrum als die eigentliche Stütze des berzeit am Ruber befindlichen konservativen Systems nicht mehr imstande sein, dem Anstürmen der Monarchisten und der Radikalen Widerstand zu leisten. * * * Monaten in dem schönen romantischen Badeort Meran in Oesterreich gemacht habe, der Spruch: „Der Glaube ist die Liebe!" ein Rettungsanker ihres ganzen Lebens werde , der ihnen über die Schattenseiten, die leider keinem ©taubgeborenen völlig verborgen bleiben, hinweghelfe. — Und ein Schatten war schon mit ttt das junge Glück gezogen: Rachels Tod! Wie trübte sich daS liebreizende Gesicht de» jungen Weibes, wenn eS von der Verstorbenen sprach, die nach ihrer Rückkunft aus dem Seebade O., das ihr Leiden fast verschlimmerte, rasch hinfiechte und schon nach einigen Wochen dem trostlosen Bruder und Bräutigam durch den grausamen Tod entrissen wurde. „Sie war SimonS lidhter Engel," sagte sie mehr als einmal zu mir, wenn wir allein durch die blühenden Rosengärten deS Badeortes hinschritten. Als die bange Scheidestunde schlug und ich der jungen Frau herzlich die Hand drückte, kam eS unwillkürlich wie ein heißer Segenswunsch über meine Lippen: „Bleiben Sie sein guter, lichter Engel und er wird in Ihnen die Schwester wie die Gefährtin seines Daseins lieben, gleich innig «eben. Die englische Regierung ist nach der finanziellen Seite hin in großen Verlegenheiten. Sie hat die schwebende Schuld von 4.479,600 Pfd. Sterl. «uf 25 870,840 Pfd. Sterl. erhöht und den Zu-stand der Staatsfinanzen in eine Verwirrung gebracht. wie sie wenigstens von der gegenwärtigen Generation noch nicht erlebt worden ist. Die Schnelligkeit, womit sie den von Mr. Gladstone ererbten Ueberschuss vo» sechs Millionen vergeudete, neue Taxen auferlegte, neue Schulden machte, durch Ergänzungs-Budgets den Steuerzahlern Sand in die Augen zn streuen und die wahre Ausdehnung ihrer Verpflichtungen zu verheimlichen suchte, übertrifft alle Erfahrungen, welche England mit konservativer Finanzwirtschaft früher zu machen hatte. Statt des Ueberschnsses wies ihr Budget vom Jahre 1878 ein Deficit von 2 640,000 Pfd. Sterl. »ach und das diesjährige hatte ein Deficit von 2.292,000 Pfd. Sterl. Das laufende Jahr begann mit einem Sollconto von 10.000,100 Pfd. Sterl. in der Bank vo» England; diesem wurden jedoch noch 1.163.000 Pfd. Sterl., welche angeblich die Ausgaben für den Zulukrieg decken sollten, hinzugefügt. Man versichert aber, dass sich die Kosten für diesen Krieg anf mindestens 10.000,000 Pfd. Sterl. belaufen. Dazu kommen noch die Kosten der Expedition nach Afghanistan, welche gleichfalls eine erhebliche Steigerung des Deficits in Aussicht stellen. Unter solchen Verhältnissen wird die Regierung bei Ausschreibung von Neuwahlen sich wohl starker Mittel bedienen müssen, um die Erfolge des Ca-binets BeacouSfield so herauszuputzen, dass darüber die Wähler der hohen Opfer eben dieser Politik Bergessen können. * * * Wie die „Deutsche Zeitung"' erfährt, wurde Der Ukas des Zaren, durch welchen die Anwendung der Waffen durch die Polizei und Gendarmerie bei Ausübung ihrer Amtspflicht geregelt wurde, infolge wiederholter Bauerurevolten erlassen. Den von den Ritiiliftcn aufgestachelten Bauern, welche jetzt zur Abwechslung nicht mehr die Vertheiluug des Grundbesitzes der „Herren", sondern des Staates fordern, wurde nämlich von den Aufrührern weisgemacht, dass sich die Polizei und Gendarmerie in ihren Streit mit den Behörden, welcher ja den Zaren nichts angienge. nicht einmischen dürfe, um dieselben hiedurch bei dem Einschreiten dieser Organe desto renitenter zu machen. Die Folge davon war auch richtig stets die, dass zur Bewältignng der Banern-revolten größere Truppenabtheilungen einschreiten mussten, wodurch es zu vielem Blutvergießen kam und die Stimmung der Landbevölkerung nur noch aufgeregter wurde. Um nun die Bauern von ihrem Jrrwahne zurückzubriugen, wurde der obige Ufas erlassen und dessen öffentliche Verlesung in allen Dorfgemeinden angeordnet. * * AuS Trapezunt wird eine bedenkliche Ausbreitung des KurdenausstandeS in Türkisch-Armenien gemeldet. Im Bezirke von Tireboli wurden die ottonianischen Behörden verjagt, die AmtSgebäude zerstört. Sitzi Pascha, der Gouverneur von Tireboli. wurde von den Rebellen in seinem Konak belagert, und kam die aus Trapezunt herbeieilende militärische Hilfe gerade noch rechtzeitig genug, um die kurdischen Empörer zu vertreiben. * * * Zu den lächerlichen Anschauungen russischer Blätter, dass der Abschluss des deutsch-österreichi-schen Bündnisses nur ein Schreckschuss BiSmarckS gewesen sei. um Russland zur Erneuerung des Drei - Kaiser - Bündnisses zu bewegen, bemerkt der „GoloS" mit nicht geringem Selbstgefühl: „Wenn wir uns erinnern, dass in letzter Zeit sowohl in Wiener als Berliner Blättern Hinweise auftauchten, Russland thäte gut daran, sich wieder mit Deutschland und Oesterreich zu verbinden, so kommen unS di« jüngsten gleichen Auslassungen englischer Blätter gar nicht unerwartet und überraschend. Es mag dem Fürsten Bismarck allerdings wünschenswert sein, dass Russland, ebenso wie 1870, Deutschland bei einem neuen französisch-deutsche» Kriege kein Hindernis in den Weg legt. Die Tripelallianz wurde nur zu diesem Zwecke geschaffen, zerfiel jedoch infolge gewisser Vorfälle, an denen allein das Wiener und Berliner Cabinet die Schuld trägt. Für Russland hat ein Drei-Kaiser-BnudniS durchaus nichts Lockendes, wohl aber für Bismarck. Das einstige Drei-Kaiser-Bündnis hat eben nicht dazn geführt, dass Russland die Wiederherstellung desselben wünschen könnte. Welchen Einfluss der Bund auf den Krieg von 1877 gehabt, das weiß ein jeder. Auf den Wunsch eines unserer Verbündeten (Oesterreichs) schlossen wir Serbien von der Offensive aus und schufen uns so die Möglichkeit einer Stockung ä la Plewna. Unsere intime Frenndschast zu Deutschland rief die Feindschaft Frankreichs hervor und gab Beaconsfield auf dem Berliner Congress die Gelegenheit, Waddington auf feine Seite zu ziehen. Das Ergebnis ist bekannt. Zum zweitenmale kann das Drei-Kaiser-Bündnis nicht zusammengeflickt werden." — Wir sind der gleichen Hoffnung und wünschen nur, dass die jüngste Annäherung Russlands an Deutschland und Oesterreich unsere Erwartungen nicht zuschanden werden lasse. Vermischtes. — Der ruffischeThronfolgerGroß-für st Alexander, welcher gestern nach mancherlei Hindernisse» politischer Ratnr in Wien eintraf, ist am 26. Februar 1845 geboren; er vermählte sich am 28. Oktober 1866 mit der früheren Braut seines in Nizza verstorbenen Brnders Nikolaus, nämlich mit der dänischen Prinzessin Dagmar, jetzigen Großsürstin Marin Feodorowna, welche um zwei Jahre jünger als ihr Gemahl ist. Der Großfürst ist Inhaber des f. k Infanterieregiments Nr. 61. Ueber die ausgesprochen politischen Antipathien des Großfürsten gegen Deutschland sind eine Menge von Erzählungen im Umlauf; zu deu charakteristischen gehört wohl die Anekdote, wie der Großfürst während des deutsch-französischen Krieges verbot, dass in seinem Palais Deutsch gesprochen werde. Wer diesem Verbote zuwiderhandelte, musste eine Strafe von 2t) Rubeln zahlen, die dann dem Fonds für die französischen Verwundeten znfieien. Der Zar, dem diese ostensible Parteinahme wenig gefiel, soll sich zu jenerZeit eigens in das Palais des Großfürsten, wo eben große Gesellschaft war, begeben haben, um den Sohn auf Deutsch zu begrüßen und ihm zugleich die bereitgehaltenen 25 Rubel mit ironischem Lächeln zu übergeben. Nachdem Wien vor einigen Wochen erst den Fürsten Bismarck, diese Jncarnatiou deS jetzigen Deutschland, in so sympathischer Weise ausgenommen, wird es nicht ohne Interesse sein, die politischen Antipoden des neugegründeten deutschen Reiches hier erscheinen zu sehen. Doch steht vom guten Takt der Wiener zu erwarten, dass sie dem Besuche des Zarewitsch, der sich bisher nur in panslavistischen und deutschfresserischen Betiseu gefiel, keine besondere Aufmerksamkeit schenken werden. — Russische Sprache im österreichischen Heere. Dein „Pester Lloyd" wird ans Wien vom 11. d. telegraphiert: Auf Anordnung des Kriegsministeriums beginnt am 16. d. im Lan-deSbeschreibuugS-Bureau ein Curs der russischen Sprache. DaS Kriegsministerium hat in einem Reservatbefehl an sämmtliche Osficiere des Generalstabscorps denselben die Wichtigkeit der Kenntnis der russischen Sprache nahegelegt und gleichzeitig auch den höhernortS geäußerten Wunsch betont, dass sämmtliche GeneralstabS-Osficiere sich die russische Sprache nach Möglichkeit aneignen. — DaS künftige Grabmal Pius IX. und der BolkSaberglauben. In seinem Testamente begehrte PiuS IX., in der Kirche St. Laurentius extra muros unter der kleinen Arcc.de, welche sich unterhalb des Rostes, d. H. deS mit dem Blute des Märtyrers befleckten SteineS, befindet, beigesetzt zu werden. Sein Grabmal soll nicht mehr als 400 Thaler kosten. Vorläufig befindet sich die Leiche Pius IX., wie es der Gebrauch verlangt, »och immer im Petersdome und wird erst nach dem Tode des jetzigen PapsteS vo» dort entfernt werden können. Nichtsdestoweniger wird aber schon jetzt die künftige Grabstätte des verstorbenen Papstes von zahlreichen Getreuen aufgesucht, welche dort ihre Andacht verrichten und wohl auch die Mauern mit theilweife rührenden, theilweise recht komischen Inschriften bekritzeln. Unter den letzteren mag die folgende, in französischer Sprache geschriebene erwähnt werden: „Hochseliger Pins IX., bitte für mich nnd meine Familie, für Frankreich und die Bretagne. Verwende Dich bei der heiligen Dreifaltigkeit für mich, dass sie mir die Gnade gewähre, mich in der Lotterie gewinnen zu lassen, damit ich meinem Nächsten all' das bezahlen kann, was ich ihm schulde. . . . Wenn Dn mir, o großer Papst, diese Gnade erwirkst, so gelobe ich, Dir in dieser Basilica eine Stickerei in Goldrahmen zu widmen, aus welcher in goldenen Buchstaben die Gnade verzeichnet sein soll, deren Du mich theilhastig gemacht hast." Local- und Provnyial-^ngelegeniieiten. — (Die Be weiSmittel des „Slov. Narod.") Gegen rohe Beschimpfungen zu polemisieren, wenn dieselben an Stelle mangelnder Argumente gegen einen politischen Widersacher verwendet werden, ist nicht unsere Art. Jeder muss wissen, was seinem Bildungsgrade geziemt, und es hat daher für uns bloß den Wert einer Selbstkritik de8 „Slov. Narod", wenn dieser unsere sachliche Auseinandersetzung über die ungerechtfertigte Klage einer „Verdrängung der nationalen (?) Sprache" aus den Schulen Krains als blöde Arroganz bezeichnet. Wenn er sich aber i» die Brust wirft und aus dem Kasseberichte der philharmonischen Gesellschaft und der Schließung der Casinorestauration einen Schluss aus den angeblichen Verfall der Verfassungspartei wagt, so ist das ein logischer Salto mortale, den wir unmöglich nachmachen können. Wenn sich die Nationalen von der philharmonischen Gesellschaft ferne halten, weil ihr im Jahre 1878 ausgesprochener Wunsch einer Nationalisierung derselben unerfüllt blieb, so folgert daraus doch keineswegs eine Solidarität der Verfassungspartei mit einer lediglich musikalische Zwecke verfolgenden Gesellschaft. Noch kindischer ist es, die Schließung der Casinorestauration, weMe jedermann zugänglich war, deshalb als Beweis für den Verfall der Verfassungspartei anzusehen, weil in den Lokalitäten deS CasinoS die Verfassungspartei ihre Versammlungen abzuhalten pflegt. Wir wissen nicht, ob in nationalen Steifen der Besuch der Eitalniea als patriotisch nationale Verpflichtung gilt. DaS aber können wir dem „Slov. Narod" mit gutem Gewissen versichern. dass die Mitglieder der Verfassungspartei der Casinorestauration gegenüber keine derartigen Verpflichtungen haben. — (Zur Rinderpestangelegenheit) geht der „Tagespost" ans Rann eine Correspondenz zu. welche auch auf unsere Verhältnisse Geltung besitzt. Während nämlich in Steiermark und Kram in alle» sencheuverdächtigen Bezirken, ja zum Theile selbst in solchen Bezirken, in welchen die Rinderpest bereits als erloschen erklärt wurde, die Abhaltung von Märkten streng verboten ist, werden im benachbarten seuchenverdächtigen Kroazien nach wie vor Jahrmärkte abgehalten. Oesterreichische Kaufleute besuchen diese Märkte und pasiieren ungehindert die Grenze hin und zurück. Hier wäre strengere Aufsicht nothwendig, während anderseits deS Guten in dieser Richtung zu viel geschieht. Am auffallendsten ist die Erscheinung, dass zwischen Steiermark und Krain längs der Save Doppelwachposten sich mtgegenstehen. Vielleicht könnten beide Länder sich rchue Gefahr zu einer gemein- schaftlichen Wachausstellung bereinigen. Die Art und Weise, wie gegenwärtig die Bewachung geschieht, Itrnn aber zu komisch-tragischen Konsequenzen führen; z. B, der steirische Posten hat eine Partei mit ein paar Ochsen aus der Uebersuhr in Rann nach Krain passieren lassen: — die Ausfuhr aus dem seuchen-fteien Orte Rann ist nicht verboten — in Krain wird die Partei vom dortigen Wachposten znrück-gcwiescn, weil der Eintrieb von Vieh »ach Krain verboten ist, sie muss also zurück nach Steiermark. Mittlerweile ist der frühere steirische Wachposten abgelöst worden und der neue, welcher die von Krain nach Steiermark zurückgewiesene Partei nicht kennt, weist diese mit dem Bemerken nach Krain zurück, dass der Eintrieb nach Steiermark verboten ist. einem solchen Dilemma bleibt dem Gequälten nichts übrig, als die Ochsen ihrem Schicksale zu überlassen und seine eigene Person in Verwahrung zu bringen. * * * Aus Krainburg wird uns geschrieben: Samstag den 8. d. brach in den Nachmittagsstunden in den beiden Kaischen der vulgo Pister in Strasisch, Pfarre St. Martin, wahrscheinlich aus Fahrlässigkeit der Bewohner, Feuer aus, welches dieselben in kurzer Zeit in Asche legte. Die beiden Kaischen waren von vier Tagwerkerfamilien bewohnt, welche theilweise nur das nackte Leben aus den Flammen retteten. Die Besitzer derselben sind assecuriert und erleiden nur geringen Schaden. Da eben Windstille herrschte und überhaupt nicht viel zu retten war, so verhielt sich die Nachbarschaft passiv und bewachte, wie hierzulande allgemein gebräuchlich, die eigene Habe. — Der gestrige Martinimarkt war trotz des verbotenen Auftriebes von Vieh sehr stark besucht, und wurden desto mehr Geschäfte in Getreide und Hülsenfrüchten gemacht. Der Bauer braucht eben Geld und muss sich dasselbe auf jede Weise zu verschaffen suchen. Besonders bemerkenswert machte sich ein industrieller Oberkrainer Landmann, welcher Kotzen aus Kuhhaaren (arovica) im Anfänge das Stück ä, 4 fl. 50 kr. feilbot, dieselben jedoch zuletzt drei Stück um 70 kr. losschlug. Ob wohl der Verkauf eines solchen ProdueteS im jetzigen Zeitpunkt mit den seuchenpolizeilichen Vorschriften harmoniert?! *F * * Aus Gottschee wird uns vom 12. November berichtet: Gestern nachmittags um halb 4 Uhr ist hier ein Erdstoß verspürt worden. Derselbe hatte bei einer Dauer von drei Seennden die Richtung von NW. nach SO. Der Himmel war mäßig bewölkt. Zu gleicher Zeit gab der elektrische Apparat der hiesigen Telegraphenstation hirsekorngroße Funken, welches Phänomen durch eine Stunde anhielt. Theater. Heute (gerader Tag): Ein belicater Auftrag. Lustspiel in 1 tlct nach dem Französischen von 9t. Ascher. Hierauf: Wer wagt -- gewinnt! oder: Der König von 16 Jahren. Lustspiel in 3 Aufzüge» nach dem Französischen von Forst und Beutner. Morgen (ungerader Tag): Boccaccio. Operette in 3 Acten von Zell »nb Genie. F. v. Suppi. Musik von Wiener Börse vom 13. November. Atlgtmeine Staut»- tfmld. Pavierrente............ Silberrente............ Leibrente.............. tzlaalSlose. 1854. . . „ 1860. . . * 1860 zu 100 fl. 1864. . . tßrundtntluhuny»-Obkitzutivne». Halizien............... Siebenbürgen . . . Lemeser Banat . . . klngarn................ 68 20 70 ;<0 8 35 122 -1*7 76 13"— 161*25 Andere öffentfitfit Anteilen. Donau^Regul.-Lose llng. Präuuenanlehen (Bienet Anlehen . . . Aetiea v. Lunken. Ceeditanstalt f.H.u.G -ttalionalbank. . . . Attita v. Transport ÜnUnuhmunuen. ülföld-Badn .... Donau - Dampfschiff • Elisabeth-Westbahn ^erbinandS-Nordb. ranz-Ioseph-Bavn . -aliz. Karl-Ludwig b. Lemberg - Lzernowiy ^ Lloyd-Gesellschaft . . 94 30 84 75 88 75 ; 11 5(i 104-2 114 50 268 60 837' War. «8-30 7t'-804 122 5 128- 130-50 161 75 94-6(' 85-50 88 5« 89 25 112 104 75 114 7 268 70 839 137— 137 25 584 —>585 — 175 - 175-25 2285 I 2290 151—151-60 238 75'239 140 50,141 609 - !6ll irordwestbabn . . . NudolsS-Babn . . . StaatSbahn .... Lüdbabn.............. llng. Nordoftbahn . Pfandbriefe. öodencreditanstalt in Gold............ in öfterr. Währ. . '/tationalbank.... Ungar. Bodenkredit-. prioritätr-Obkitt. Elisabethbahn. i.Em. ^erd.-Nordb. i. Silbe ^ranz-Iosepb-Bahn Galiz.K-Ludwigb.l.E C e ft. N ordweft-Bahl! Liebenbürger Bahn LtaatSbahn, 1. i5ut. Südbahn fr 3 Perz. » * ö * . ßrioalfufe. Creditlose........... iltudolsslose .... Devisen. l'onbon Oekdsorten. Dukaten............ 20 Francs .... 100 d. Meichömark Silber............. Geld 136 -141-25 ü63 75 80 — 129 25 117 — 100*20 101-60 101.50 96 25 106 — 95-50 102 25 »7 73 90 167.50 117 60 101-50 170 25 17 — 116-35 5-56 Ware 137*— 141*75 264 — 80-50 129 75 117-50 100-50 101 80 102 — 96*50 106 50 95-75 102.75 H7-25 74-10 168*— 117-90 101.76 Lebensmittel-Preise in Laibach um 12. November. Weizen 9 fl. 91 fr., Korn 6 fl. — tr., Gerste 4 fl. 55 tr., Hafer 2 fl. 93 fr., Buchweizen 5 fl. 53 tr., Hirse 4 fl. 87 fr., Kuturuz 6 fl. — kr. per Hektoliter; Erbcipsel 3 fl. 20 fr. per 100 Kilogramm; Fisole» 9 fl. — fr. per Hektoliter; Rindschmalz 75 fr., Schweinsett 70 tr., Speck, frischer 50 fr., geselchter 60 tr., Butter 70 fr. per Kilogramm ; Eier 31/, fr. per Stück; Milch 8 fr. per Liter; Rindfleisch 58 fr., Kalbfleisth 50 fr., Schweinfleisch 46 fr.r Schöpsenfleisch 32 fr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 tr., Stroh 1 fl. 42 fr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. 50 fr., weiches Holz 5 fl 50 fr. per vier C.-Meter; Wein, rotticr 20 fl., rocifecr 16 fl. per 100 Liter._ In lg. v. Kleinmayr & fed. Bambergs Verlagsbuchhandlung in Laibach ist erschienen: Slovenska UFra-tifea- za prestopno leto 1SSO. 170 60 17 60 116 45 557 9'29' » 9 30 57 60 |57-65 100 05jlc0 lf Telegraphischer Cursbericht am 14. November. Papier-Rente 68 20. — Silber-Rente 70 85. — Gold-Nente 80 25. — 1860er Staats-Anlehen 127-25. — Bank aetien 837. — Creditactien 267 25. — London 116 35. — Silber — —. — K. f. Münzdueaten 5 55. — 20-Franes-Stücke 9 30. — 100 Reichsmart 57 60. Witterung. Laibach, 14. November, Theilweise heiter, die Alpen tlor, schwacher W. Tem> veratur: morgens 7 Ubr -<& 4'6Ü, nachmittags 2 Uhr + 5-1° C. (1878 + 8-4°; 1877 + 15 8» C.) Barometer int Steigen, 732 31 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Temperatur — 0 6°, um 4-7° unter beni Normale. Gedenktafel über die am 15.November 1879 stattfindenden Licüatwnen. 3. Feilb., Pire'sche Real., Gerschetschendorf, BG. Gurk-felb. — 3. Feilb., Sesina'sche Real., Brezje, BG. Gurt-leib. — 3. Feilb., Povzun'sche Real., Großpublog, BG. Gnrkselb. — 3. Feilb., Klankar'sche Real., Stubeue, BG. LaiLach. — 2. Feilb., Sebmak'sche Real., Nabanjeselo, BG. Adelsberg. — 2. Feilb., Bele'fche Real, Slavina, BG. Adelsberg. Am 17. November. 2. Feilb.> Gradisar'sche Real., Zirtuiz, BG. Loitsch. — 2. Feilb., Wilcher'sche Real., Steinberg, LG. Laibach. — 2. Feilb., Hudesch'schc Real., Laibach, LG. Laibach. — 8. Feilb., Lanthieri'sche Real.. Slap, LG. Laibach. -«.Feilb., Krajne'scheReal.. Dobee,BG.Loitsch. — 3.Feilb., Stopar'sche Real., Seebach, BG. Krainburg. !! Unentbehrlich für jeden Kos- u. Wertpapierbefttzer!! sind die soeben erschienenen Amortisations-Listen sämmtlicher öfterr. - ungar. Lose und Wertpapiere, welche als Gratisbeilage jedem Abonnenten der „Neuen Fortuna" (authentischer Berlosungs-Anzeiger nnd finanzieller Rathgeber) übermittelt werden. Die „Neue Fortuna", welche am 1. Jänner 1880 ihren 3. Jahrgang eröffnet, publieiert authentische Ziehungslisten aller europäischen Lose, Pfandbriefe, Prioritäten und anberer verlosbarer Effecten; Ver-losnngs-Kalenberpro 1880 unb Serienverzeichnis aller von der ersten Ziehung bis Ende Dezember 1879 gezogenen europäischen Lose, Bant- nnd Börsennachrichten, Generalversammlungsberichte, Rathschläge für Kapitalisten re. Die „Neue Fortuna" erscheint viermal monatlich unb tostet incl. Postzuseubung für bie österr.-nngar. Monarchie nur ff. 1-50 ganzjährig. Prännmeranten belieben sich ber Postanweisung zu bedienen und erhalten alle bis Dezember erscheinenden Nummern gratis. (524) 3—3 Die Äitinini|tra(ioii der „Jlcucu ioituua“, Dien,. Man biete dein Glücke die Hand! 400,000 Mark Hauptgewinn im günstigsten Falle bietet die aller- I neueste grosse Geldverlosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantiert ist. Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verlosungen tiewlme«* zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,0041, | speciell aber 1 Gewinn ä M. 250,000, 1 Gewinn ü M 150,000, 1 Gewinn ä M. 100,000, 1 Gewinn äM. 60,000, I 1 Gewinn ä M. 60,000, 2 Gewinne ä M. 40,000, 2 Gewinne ä M. 30,000, 5 Gewinne ä M. 25,000, 2 Gewinne ä M. 20,000, 12 Gewinne ä M. 15,000, 1 Gew. ä M. 12,000, 24 Gew. ä M. 10,000, 5 Gew. ä M. 8000, 54 Gew. ä M. 5000, 65 Gew. ä M. 3000, I 213 Gew. h M. 2000, 631 Gew. ä M. 1000, 773 Gew. ä M. 500, 950 Gew. ä M. 300, 26,450 Gew.ä M. 138 | etc. etc Die Gewinnziehungen sind planmiissig amtlich I | festgestellt. (467) 27—13 Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser I | grosson, vom Staate garantierten Geldverlosung I kostet 1 ganzes Original-Los nur Mark 6 oder fl. 3 50, II halbes „ „ 3 „ „ 175, | 1 viertel „ „ „ l'/a „ „ — 90. Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des I Betrages mit der grüssten Sorgfalt ausgeführt, und erhält jedermann von uns die mit dem Staatswap-| pen versehenen Original-Lose selbst in Händen. Den Bestellungen worden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unauf- | | gefordert amtliche Listen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets I I prompt unter Staatsgarantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen | grosseren Plätzen Oesterreichs veranlasst werden. Unsere Collocte war stets vom Glücke begün-I stigt, und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden | | Interessenten direct ausbozahlt wurden. Voraussichtlich kann bei einem solchen, aul I I der solidesten BmsIh gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, man beliebe daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns | die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem | S». November «1. J. zukommen zn lassen. Kaufmann & Simon, j Bank- und Wechselgesehäft in Hamburg,! | Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, | Eieenbahnaotien und Anlehenslose. I P. 8. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte I Vertrauen, und indem wir bei Beginn der neuen Verlosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch 1 fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle I Bedienung die rolle Zufriedenheit unserer geehrten ™ Interessenten zu erlangen. O. Druck von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Dr. Hans Kraus.