pn-kreise: Für Lalba A^lljjährig . . , fl. 40 Ir. Haldjihrig . . . 1 „ L» , vierteljährig. . . r , io. «kuattich . . . — . 70 , Mit der Post: Ganzjährig . . . II fl. — kr. Halbjährig . . . 5 ^ L0 , B c 'jährig. . . 2 . 75 . Kür Anstellung in« Haus vierteljährig LS tr., »rouatlich i> kr. Laidacher Lt-aliUon: Lahnhofgasse Nr. 13. ?!ammrrn 6 kr. Anonyme Mittbeiluno/.n werden nickt b^sückstMar; Manxscripte r>icht ^urückqrser'drt. Nr. 171. Montag, Jnli 1872. — Morgen: Al>d. und Senn. Lk-rdiliou und Juserateu önrcau: Kongrcßvlatz Nr. til (BuLbandlrivg Vou I. v.Kleinmayr L F. Bamberg)- Zllscriioaspreijc: Für die einspaltige Petitzeile 3 kr bei zweimaliger Einschaltung s. 5k: dreimal L 7 kr. Insertionsstemvel jedeSmal 'iS k. Bei größeren Inserarcn nnd öfterer Einschaltung entsprechender Nabatr. ö. Jahrgang. Ubomiements -Einladung. Mit 1. Aug u st 1872 beginnt ein neues Abonnement auf das „Laibacher Tagblatt." Bis Ende August 1872: Für Laibach .........................70 kr. 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Dann ging er über auf eine glänzende Schilderung der Festmomente und die Bedeutung der nationalen Feste, ausrufend: „O, der müßte keine Jugend mehr im Herzen haben, den das nicht lockt und ergreift. An solchen Festen, da sonnt sich das VolkSgemüth, da will es alles, was es an inneren Kräften nicht aufgebraucht hat, im täglichen Bedarf der Nothdurft, herans-treteu lassen und in schöner Darstellung genießen. O, ich bin nicht blind gegen die mancherlei sittlichen Schäden, welche an solche Tage sich anhängen; aber ich bin überzeugt, das Gute überwiegt weit das Schlimme. Man nehme aus übel verstandener Frömmigkeit einem Bolke seine weltlichen BelnstMngen und Vergnügungen; man nehme ihm seine Volksfeste uud seine freudigen Tage, und man hat ein gutes Stück des Volksgemüthes und einen schönen Theil der sittlichen, gesunden Volkskraft mitgenommen. Was rin edler Züricher — HM6 Caspar Efcher — von dem Einzelnen gesagt, gilt auch von den Völkern. „Die Gelüste des Herzens sind wie ein Wasser, das über einen Acker fließt. Macht man offene Gräben und Fnrchen, so fließt es ohne Schäden vorbei. Hat es aber keine Furchen, so sickert es in die Erde uud verdirbt die Saat. Also ist ein freier, froher, fröhlicher Mensch auch sittlich allzeit besser als ein verschlagenes Gemüth, das durch allzu strengen äußerlichen Zwang in dem natürlichen Menschen hervorgebracht wird." Das, was in diesen Tagen bald heimlich durch jede Seele schlich wie süße Liebesklänge, bald lant-erbranSte von der Redner Lippen — das ist die Liebe zu Volk und Heimat, die nun mit feurigen Farben prächtig geschildert wird. Und das Volk, das in diesem Lande wohnt, cs ist klein an Zahl, aber wahrlich nicht das geringste in der europäischen Völkerfamilie, theils durch feine Geschäfte, theils durch seine Aufgabe, die es zu leisten hat, das muß ihm auch feiu Tadler und Verächter gelten lassen. ES trügt drei Nationen in feinen: Schöße, und keine strebt von ihm weg. Es vereint drei Sprachen zu einem vaterländischen Accord. Einst war dieses Volk unstät und wild, kriegs- und beutelustig, mischte sich in alle Händel der fremden Völker und ersetzte durch fremdes Geld die Kargheit seines Bodens. Aber durch die Reformation und den Ernst des Protestantismus vertieft uud auf sich selbst an gewiesen, hat eS seine Kraft gesetzt in die Werk des Friedens und der Humanität. Nicht mehr mi Schwert und Streitaxt, nur mit den Werkzeugen des Friedens ziehen seine Söhne hinaus in die fremden Länder. Was die Kargheit des Bodens versagt, das suchen die einen draußen, die anderen ersetzen es durch ungemeine Rührigkeit aus dem Felde der Industrie. Auch in der Sphäre des Geistes hat dieses kleine Volk einen schönen Beitrag abgegeben an die Cnltnrentwicklung Europa's. Vor 350 Jahren, als die nene Zeit zuerst sich ankün--digte in der ersten Losreißnng von den Banden des Mittelalters, da hat dieses kleine Volk zwei Reformatoren von wichtiger Kraft aus seinem Schöße geboren, deren Anregungen weit über ihr Land, über ihr Jahrhundert hinaus reichten, und heute hat dieses Völklein, mnthiger und kräftiger als alle umliegenden Völker, das Wagstück übernommen, die Ströme fortschreitender Wissenschaft mitten in das Bett der Kirche selbst hineinzuleiten und die Kanzel, einst die Stätte des Herkommens und der Gebundenheit zu einer Tribüne ungehemmter persönlicher Ueberzengung und voller Wahrhaftigkeit zu machen. In der Schule hat sein Pestalozzi neue Bahn gebrochen und die Samenkörner seines Feuereifers und seiner brennenden Liebe zn dem Geringsten im Volke weit umher uud tief gestreut; »seitdem bilde» die Schulhänser die Zierde unserer Dörfer und die Prachtpaläste unserer Städte. Auch in den Kranz der Dichtung und der Kunst, trotz seiner mehr praktischen als Jeuill'eLon. Kirchliches und Sittliches aus Tirol. (Fortsetzung.) In früheren Zeiten, so erzählte er mir ein-mal, genügte hier ein einziger Priester, um die Seelsorge für die bei 800 Köpfe zählende Gemeinde zu versehen. Den einfachen religiösen Sinn derselben befriedigte vollkommen die pruuklose Feier des Sonntags und einiger weniger Festtage deö Herrn, wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten. Die „bestellten" und daher auch honorirten Messen waren so wenig zahlreich, daß der Seelsorger kaum die Hälfte der Tage des Jahres damit ausfüllen konnte. Nur die Nutznießung von communalen Aeckern und Wiesen, dann freiwillige Beiträge an Naturalien bildeten die Subsistenzmittel des jeweiligen Priesters. Anßer der Frohnlcichuams-Procession gab es nur noch zwei „Feldprocesfionen" im Jahre, die eine beim Beginn des Frühlings, um Wald uud Wiese, Feld und Flur dem Segen Gottes zu empfehlen, die andere im Herbst, um Gott für die gespendete Ernte zu danken. Dabei gedieh häusliche Sitte uud Sittlichkeit nnd die Znfricdcnheit mit dein, wen» auch bescheidenen Wohlstände in anögezeichneter Weise. Eigentliche Armuth blieb in der Gemeinde unbekannt. Niemand dach!e dara», Haus und Hof abzusperren, weil mau seit Menschengedenken keine Veranlassung gefunden, sich vor Dieb und Diebstahl sicherzu-stellen. Da wurde der Seelsorgeposten vacant. Unglücklicherweise sendete das bischöfliche Eonsistorium einen Priester hieher, der in einem fremden Lande, uuter gauz anderen Verhältnissen ausgewachsen war und Anschauungen cimiesogen hatte, an denen der Einfluß der iu manchen Staaten damals wieder auslauchenden Jesuiten nicht zu verkennen war. Dieser fing damit an, den kirchlichen Werth des Meßopfers und der Ohrenbeichte mit Nachdruck zu betonen, suchte die Dorfkirche mrt zahlreichen Heiligenbildern und Zier-rathen ansznschmückeu. Doch es ist nicht so leicht, den schlichten, wir möchten sagen, trockenen Sinn der Bergbewohner für Aeußerlichkeiteu und Ceremonien zu erwärmen, am wenigsten dann, wenn dieselben von ihrer Seite mit Geldspenden, deren praktischer Zweck nicht einleuchtete, begleitet werden sollte». Aber der eifrige Diener Roms wußte sich SuccurS zu verschaffe». Er ließ, wie ei» ,noch vorhandenes Monument bezeugt, aus der Ferne Missionäre, und zwar Lignorianer, in daö Thal kommen, welche eö verstanden, den Leuten den Kopf einzurichten. Bald träte,» die Wirkungen der „Mission" zutage. I» kurzer Zeit konnte ein einziger Priester nicht mehr ausreichen, um die „bestellten" Messen zu „leseu" und dem Zndrange zum Beichtstuhl Genüge zu leisten. Damit in directer Verbindung stand eine raschere Steigerung der geistlichen Einkünfte. Es wurde ein zweiter Seelsorger verlangt. Das bischöfliche Eonsistorium ließ sich nicht lpnge bitten und schickte einen Cooperator in die kleine Gemeinde. Dieser „G'sellpriester", wie ihn die Leute betitelten, brachte ein offenes Verständnis für die Thätigkeit seines Vorgefctzen schon aus dem Seminar mit und stand seinem neuen Herr» mit jugendlichem Feuereifer zur Seite. Namentlich ging sein Hanpt-bestreben dahin, auf den jüngeren Theil der weib^ lichen Bevölkerung Einflnß zu gewinnen. Ob dadurch die Reinheit der Sitte nnd der Friede in Familie und Gemeinde gewonnen, wollen wir vorerst nicht untersuchen; dafür fei iu Kürze eine That-fache erzählt, welche in drastischer Weise zeig t, daß zu jener Zeit in der Gemeinde noch genug vo„ dem altehrwürdigen Volkscharakter vorhanden w ar, der sich gegen unnatürliche Neuerungen auflehnte. Der junge „G'sellpriester" hatte sich ohne Zweifel um die Intentionen des Consistoriums und der Kirche verdient gemacht. Deshalb sollte er dur ch Verleihung einer einträglichen Stelle in einer größeren Gemeinde belohnt werden. Die ganze EirvS träunicriichen Geislesbegabung, hat unser Volk manche schöne Blume gewunden. Im Staatlichen geht cs seinen eigenen originalen Weg. Es hat oft unter schmerzlichen Erfahrungen und bittere» Parteikämpfen, aber znletzt stets niit Würde eine Aufgabe gelöst, die bisher keinem europäischen Volke geluugeu ist: eine Republik vou ciuigeui Umfange und von Dcuier zu sein. Die politischen Bestrebungen der anderen Völker hat es stets zur rechten Zeit in seiner Weise verwerthet und in sich verarbeitet. In den Wehen der ersten französischen Revolution hat es angefau-gen, die Herrschaft der Geschlechter zu brechen und die Volksregieruug zur Wahrheit zu machen. Im Sturme des 1848er Jahres, der über andere Völker wie über Trunkene hereingebrochen ist, hat dieses Volk allein mit nüchterner Hand sein Haus auS-gebaut und praktische Resultate erzielt, um unter dem Schutze eines neuen Bundes 24 Jahre des Glückes zu erlebeu und neuen Aufgaben entgegen-zureiseu. Ja, neuen Aufgaben entzegenzureifen! Hört cs, Söhne des Vaterlandes aus alleu Gauen! Neue Aufgaben sind unserem Volke erwachsen! — Wir nennen uns frei. Sind wir's auch? Las^t es euch sagen! In einem Fürstenlande kann man frei und in einer Republik kann man unfrei fein. Die Freiheit ist kein Erbstück der Vätcr, sondern die That jedes Augenblickes, das Werk jeder Slunde; dir Freiheit ist kein Thema für Gassenlieder und für Festreden, sie ist eine keusche Göttin, die keinen Weihrauch verlangt; sie beruht nicht auf Abspiegelung, sondern auf ernster Selbsterkenntnis; sie ist streng und arbeitsam, verlangt viel Tugend und wenig Lärm und bedarf, um zu bestehen, des zurückgezogenen Lebens, einer ernsten Seele und eines tiefen Geistes. Die Freiheit verlangt ein Volk, das den Muth hat, die Vorurtheile des Aberglaubens von sich zu schütteln, das den Muth hat, zu denken, und was die Einsicht der Zeit gereift hat, in sein Leben einzuführen, koste es Opfer, welche und wie viele es wolle. — Das ist Freiheit! Sind wir frei? Brüder! sind wir einig? Wir nennen uns gern ein einig Volk von Brüdern. Sind wir einig? Die äußeren Schlagbäume, die vor 24 Jahren noch Canton von Canton trennten, mit allen Farben an-gchrichen, ja, die sind gefallen. Aber innere Schlagbäume ohne Zahl trennen heute noch den Schweizer vom Schweizer. Sind wir einig? Einigkeit beruht auf Vertrauen. Aber wie ist in den letzten Monaten eine arge Saat des Mistrauens hineingeworfen worden unter die Mitglieder unseres eidgenössischen Bundes und haben die einen sich sagen und einreden lassen, die anderen Glieder wollen sie mit Gewalt unterdrücken und ihnen ihren Glauben, ihre Eigen- wohnerfchaft unseres Thales, mit Ausnahme einiger bereits herangezogeneu Betschwestern, athmete freier auf, als sie den neukirchlicheu Diener Gottes schei-den sah. Doch sollte ihre Freude nicht lange dauern. Kaum in Jahresfrist starb sein bisheriger Chef. Der gewesene „G'sellpriester" bewarb sich, wie eS allgemein hieß, infolge eines Winkes vom bischöflichen Consistorium, ui» den ledigen Posten, der ihm auch sofort zugesprochen wurde. Kaum war die Kunde davon in das Thal gedrungen, als von Seite der Gemeinde zuerst schriftlich die Bitte um Sendung eines anderen Seelsorgers an die Curie gestellt wurde. Als dieselbe fruchtlos blieb, ging eine eigene Deputation an den Bischof ab. Auch diese hatte keinen günstigen Erfolg. Der Tag, an dem der „nene" Pfarrer seinen Ein-zug in die Gemeinde halten sollte, war bereits festgesetzt. Die Gefahr einer wachsenden Bigotterie schien unabwendbar. In ihrer Angst griffen einige Angehörige der Gemeinde zu einem letzten, wenn auch drastischen Mittel. Der einzige Weg in das Thal führt durch eine schmale, schauerliche Schlucht, welche die beiderseits bis in die Wolken ragenden Berge bilden. Wild braust der Sturzbach zwischen den kleinen Erlengruppen hinaus, kaum dem Pfade Raum lassend. „Durch diese hohle Gasse muß er art, ihre Freiheit nehmen, sie gehen nicht mehr mit treuen und guten Absichten um, sondern man habe böse Absichten des einen Thciles gegen den anderen! Fefwersammelte Freunde und Brüder! Darin liegt die höchste Aufgabe, welche unsere eigenössischen Feste zu erfüllen haben, daß sie von einem heißen Herd aus den Gedanken der Freiheit nnd Eiuhcil wieder flüssig machen und ihn wie ein Samenkorn hineintragen in die Cautone. Wenn die aufstrebende Jugend- nnd Männerkraft aus allen Theilen des Vaterlandes zusammcnkommt zum erusten und leich-len Spiele, was kann aus dieser Reibung anderes entstehen als Funken der Freiheit, die hinausstieben iu alle Lande. Und wenn die, welche vorher einander verhetzt, Mistrauen im Herzen getragen haben, hier einander wieder schütteln die alte treue Hand nnd einander ins Auge schauen, sie werden von dieser Stätte hiugehen in ihre Cantone hinein uud ihrem Volke sagen: Nein, nein, kein Mistraueu mehr, lauter Liebe, treue Eidgenossen haben wir getroffen, die es mit uns so gut meinen wie mit ench; laßt uns mit ihnen Hand in Hand gehen an die Lösung der großen Aufgabe, welche die Zeit jetzt an unser Volk stellt, damit es seine Mission noch langer erfülle unter den Völkern; und es ist mir eine schöne Vorbedrntung für die Zukunft gewesen, das, was ich auf diesem Feste gesehen und gehört habe. Da sind Menschen von den zwei Richtungen, die sich in der letzten Zeit so heftig bekämpft auf eidgenössischem Boden, sic sind beisammen gewesen; sie haben nichl vertuscht, was sie trennt, aber kein böses Wort ist gefallen, keine verletzende Miene, keine feindselige Handlung. Alles hat die Differenz niedergelegt vor der eidgenössischen Mutterfahne. So, denke ich, soll es in wenigen Jahren gehen in unserer Eidgenossenschaft überall. Und wen» ich mir nun verstelle, daß diese Menschen alle, die sich hier versammelt halten an einem eidgenössichen Tage, diese Samenkörner der Freiheit, der Einheit und des Vertrauens hinaustragen in ihre Cantsne nnd daß daraus im stillen eine goldene.Staat sprießen wird für einen großen Tag der Eidgenossenschaft, wie wir ihn vor 24 Jahren hatten; wenn ich daran denke, dann ist es mir, wie wenn diese kleine Tribüne sich erhöhte und erweiterte zu einem unserer vaterländischen Berge; und an diesem Hellen Morgen lasse ich die Blicke schweifen hin über die Firnen, Thäler und Seen, und drunten, da liegt unser Volk ruhig unter seinen Zelten, getheilt zwar unter seine Cantone, aber eins in sich selber — da ist es mir, ich müßte ruseu mit dem Propheten des alten Testamentes : O Israel, wie schön sind Deine Zelte! O Volk Jakobs, wie lieblich sind Deine Wohnungen! Wie die Wasser, die die Gärten erquicken, wie der Thau, der von komnten", dachten sich einige junge Männer, postir-ten sich über dem Fußwege im Gestrüppe, und als der Erkorene der Kirche einherschritt, wurde er mit einer Salve von nassem Rasen und anderen, zwar nicht gefährlichen, aber für denjenigen, den sie treffen, unwillkommenen Projectilen empfangen. Dieser Fingerzeig von „oben" machte er dem Sendboten des Bischofs hinreichend klar, was er auf dem neueu Posten zu gewärtigen haben würde. Er machte kehrt, bat um eine andere Stelle und erhielt sie. Die bischöfliche Curie mochte durch diesen Vorfall zur Einsicht gelangt sein, daß damals die Periode ki chlichcr Rücksichtslosigkeit selbst in Oesterreich »och nicht vollständig eingetreten war^ Ob gerne oder ungcrne, sie lenkte ein und wartete günstigere Zeit ab. Den Attentätern, welche keine weltliche Strafen erhielten, einfach weil man sie gerichtlich nicht eruiren konnte, suchte mau seitens der Kirche durch Androhung ewiger Strafen nach dem Tode da» Leben möglichst sauer zu machen. Ob dies erreicht worden, ist sehr zu bezweifeln, denn wenigstens drei davon erreichten ungeachtet des kirchlichen Fluches ein Alter von besonderer Höhe, ohne daß sie dem Arzt viele Mühe verursacht haben. (Schluß folgt.) den Hügeln herüberströmt! Go!t segne Dich, mein ___________________________________ Politische Rundschau. Laiblich, 29. Jul . Inland. In einer wiener Korrespondenz der „Boh." wird der Artikel der „Reform" über die Haliung des Grafen Andrassy in der Jejuiten-frage einer Besprechung unterzogen und dieselbe ebenso correct wie politisch befunden. Correct, insofern sie dem Gesetze, entspricht und eventuellen Versuchen. den Grafen Andrassy auf Kosten eines der beiderseitigen Ministerien mit einer Gloriole zu umgebe», von vornherein entgegentritt; politisch insofern, als sich Graf Andrassy für seine auswärtige Action Rom gegenüber die volle Freiheit wahrt, sich nicht in Betreff innerer Fragen bindet, sondern sich lediglich zum eventuellen Ausführungsorgane der beiderseitigen Regierungen stempelt, dadurch aber die Geltendmachung der Nothwendigkeiten der inner» Politik in Rom sich erleichtert. Uni so wichtiger falle aber iüc ganze Schwere der Verantwortlichkeit auf die beiderseitigen Landesregierungen; sie haben die volle Freiheit der Action, der Initiative, sowie ein zur eventn?llcn Ausführung ihrer Beschlüsse bereites auswärtiges Cabinet; sie treffe der volle Tadel für jede SclMcheanwandlung; sie haben aber auch * das volle, ungeschmälerte Lob zu gewärtigen, wenn sie sich zu einer That emporraffen; Graf Andrassy habe in vorhinein auf jeden Dank der öffentlichen Meinung verzichtet, und dies so drastisch, daß er seine Volksthümlichkeit in dieser Frage hiebei in die Schanze schlug. Graf Taaffe uud feine Experimente mit der Sch n lve rfa f fnng haben wiederum die Aufmerksamkeit auf das Land der Glaubenseinheit und seinen vorzüglichen Statthalter gelenkt. „So könne und dürfe der edle Graf nicht handeln, daß er den Priester wieder zum alleinigen Schnlinfpeclor auf dem Lande mache, Herr' v. Stremayr werde es niemals dulden," so lassen sich die Officiösen vernehmen. Diesem geharnischten Dementi gegenüber hält das „Vaterland", welches die Mitlheiluug über jene Vorgänge zuerst brachte, an derselben fest. Es behauptet, dieselbe aus guter Quelle empfangen zu habe», und fügt hinzu, daß es authcnti>ch verbürgt sei, daß ..Graf Taaffe ein solches AuSgleichs-Ela-borat offenbar im Einverständnisse mit Lasser hat zusammenschrciben lassen." Der Grund zu diesem Vorgehen soll nach jenem Blatte das Bemühen des Ministeriums Auersperg sein, „eine katholische Fraction den Grundsätzen der December - Verfassung zu gewinnen" und Tirol mit dem liberalen Ministerium auszusöhuen. Sollte wirklich die Regierung bereit sein, ein so wesentliches Stück der Schulverfassung in Tirol preiszugebeu, so wäre das allerdings eine „That", aber eine sehr verhängnisvolle, die nebst der Memorandums-Geschichte uud der Behandlung der Jesuitenfrage ein eigenthümliches Licht auf seine verheißenen Thaten wirft. Die Schul frage wird überhaupt immer lebhafter diScutirt. Daß die Jungcrechen in derselben eine nicht zu unterschätzende Schwenkung gemacht, habe» wir bereits constatirt. Aber auch der „Moniteur" der Altczcchcn, der „Pokrok", Icheint seit neuester Zeit über den vielgcschmähten „Hasner'schen Schul-apparat" andere Gedanken bekommen zu haben. Wenigstens ergeht er sich in bitteren Klagen darüber, daß die Prager Lehrer noch immer nicht der Vortheile der neuen Gesetze theilhaftig sind, verschweigt aber dabei wohlweislich, wie so es komme, daß der Prager Bezirksschulrat!) noch immer nicht sunctionirt. Die Vortheile der neuen Gesetze möchten sich überhaupt gewisse Herren sehr gerne gefallen lassen, wenn nur nicht auch Pflichten damit verbunden wären. Die pester „Reform" spricht von den Be» gegnungen der deutschen Monarchen und sagt: Den Besuch des Kronprinzen in Ischl betrachten wir als eine liebenswürdige Aufmerksamkeit. Dadurch hat der preußische Hof eine solche Zuvorkommenheit gegen unser Herrscherhaus bewiesen, daß der Besuch unseres Königs in Berlin noch mehr an Bedeutung gewinnt! — Dadurch beweist der berliner Hof, wie sehr ihm das freundliche Verhältnis mit unserem Monarchen am Herze» liegt, uud wir sehen den erlauchten deutschen Kronprinzen um so lieber im Kreise unserer Herrscher-familie, weil sein sanftes Temperament und seine liberale Richtung uud seine bekannte Friedensliebe ihn zu einem würdigen Gegenstände allgemeiner Sympathie erheben. — Trotz seines Heldenmuthes und seiner militärischen Fähigkeiten lechzt er nicht nach Kriegsthatm, und nachdem das bekannte und kundgemachte Ziel des deutsch-österreichischen Bündnisses nichts anderes als die Sicherheit des Friedens in Europa bedeuten soll, so müssen, in Anbetracht des hohen Alters des jetzigen deutschen Kaisers, die Friedensliebe und der liberale Geist des deutschen Kronprinzen von großer Bedeutung sein für diese Politik. Man schreibt dem „Fr. Bl." aus Rom: „Den österreichischen Staaten steht ein neuer unangenehmer Besuch, eine uuliebsme Vermehrung ihrer Bevölkernugszahl bevor, da dieselben bald auch die aus Italien vertriebenen Jesuiten werden beherbergen müssen. Der italienische Ministerrath hat nämlich in seiner letzten Sitzung den Beschluß gefaßt, gleich bei Wiederaufnahme der parlamentarischen Arbeiten und noch vor der Vorlage des Gesetzes Mer die religiösen Körperschaften ein Gesetz der Kammer vorzulegen, welches die sofortige Unterdrückung des Jesuitenordens in Italien und die Anwendung des piemoMesischeu Gesetzes vom Jahre 1848, welches bekanntlich die Vertreibung und voll^ ständige Unterdrückung dieses Ordens im ganzen Staate ausspricht, gegen die Jesuiten anordnet. Dieses Gesetz wird sich auch auf das Geueralat dieses Ordens erstrecken, welches im Gegensätze zu Len übrigen Ordens-Generalaten, welche als geistlicher Beirath des Papstes angesehen und unangetastet gelassen werden, auch unterdrückt werden wird. Da bereits die aus Deutschland vertriebenen Jesuiten in Oesterreich sich angekündigt haben, so werden nun wohl auch die italienischen Jesniten dieses eine Land mit ihrem pestbringenden Besuche belästigen und sogar das Geueralat initbringen, so daß also Oesterreich das Asyl uud die Pflegstätte der Jesuiten sein wird, wenn die österreichische Regierung nicht früher Mittel und Wege findet, diese finsteren Gewalten von ihren Landen ferne zu halten." Ausland. In einem Artikel, betitelt: „Nichts für das Volk?" spricht der „Berliner Börsen-Courier" seiue Wünsche in Betreff der durch die neuen Zahlungen nach Deutschland fließenden französischen Kapitalien aus. Sowie jüngst die „Breslauer Zeitung," fordert auch das berliner Blatt, daß die einlaufenden Gelder zur Tilgung der Staatsschulden verwendet werden sollen; der „Berliner Börsen-Conrier" hebt besonders die Schulden aus der Zeit der Napoleon'schen Kriege hervor, welche für die betreffenden Gemeinden, wie z. B. Elbing und Königsberg, eine schwere Last sind. In zweiter Linie müßte mau dam, au die Beseitignng drückender Steuern gehen, als da sind: Mahl-, Schlacht-und Salzftener und Zeitungsstempel. Endlich solle man die Kriegsentschädigung benützen, um den unentgeltlichen Volksschul-Unterricht, der jetzt nur auf dem Papiere stehe, überall in Wirklichkeit durchzuführen. Wie dem „Siecle" aus Algier geschrieben wird, ist die französische Verwaltung in Sachen der Elsässer und Lothringer, welche in Algier „die Heimat' finden sollten, so weit vorgerückt, daß sieben, sage sieben elsässische und lothringische Familien au" den am 15. September von der Nationalversammlung bewilligten Ländereien uutergebracht wurden. Ein wahres Glück, daß die meisten Elsässer zu klug waren, um auf diesen Leim zu gehen. Wie die „Patrie" versichert, werden die Prozeß. Verhandlungen über Bazaine nicht vor dem Monat November beginnen. Der General, welcher mit der Untersuchung beauftragt ist, hat bis jetzt nur die allgemeinen Thatfacheu geprüft und ist noch nicht aus die Einzelheiten eingegangen. Vor dem l. October wird er seine Arbeiten nicht beendet haben. Erst dann werden dem Angeklagten die Zusammensetzung des Kriegsgerichtes mitgetheilt und die übrigen Formalitäten erfüllt werden. Die Zahl der Zeugen ist sehr groß, sie übersteigt 200. Mehr als 3000 Documeute liegen vor. Zur Tagesgeschichte. — Die Furcht vor dem Kometen, welcher sich im nächsten Monate der Erd- nähern soll, greift unter der abergläubischen Bevölkerung Böhmens derart um sich, Laß v^ele Familien bereits Anstalten iressen, um auf einen Zusammenstoß dieses Gestirns mit der Erde gefaßt zu sein. Einige glauben an eine allgemeine Ueberschwemmung, audere eine Berstung der Erde und die Vernichtung der Erde durch Feuer. Bei der letzten Procession nach St. Margareth, die der Cardinal Schwarzenberg geführt, glaubte ein großer Theil der Th-ilnehmer, daß es sich mn einen Bittgang wegen Abwendung der Kometengefahr handle! — Ueber die Krankheit des Sultans schreibt man der „Augsb. Allg. Ztg." aus Pera vom 19. d. folgendes: „Seit Jahren schon an der Leber leidend, hat diese seit kurzem bedeutend an Umfang gewonnen, hauptsächlich infolge unmäßiger Tafelsreu-den, und cs gehen in Bezug auf den Appetit Sr. Majestät geradezu unglaubhafte Gerüchte um. Man spricht von Anschwellungen der unteren Extremitäten und regelmäßigen Darmblutungen; Thatsache ist, daß er kaum wenige Schritt- im Zimmer zu thun vermag, ohne zu ermüden. Gshivn-Congestionen und Hal-lucinationen schreckhafter Natur veranlaßten den plötzlichen Umzug aus Tscheragan, der angeblich infolge eines Schnupfens stattgesunden haben soll; in der That glaubte er überall Schlangen und anderes Ge-würm im Palaste umherkriechen zu sehen. Sein Husten ist genau derselbe wie der seines Vaters Sultan Mahmud in der letzten Zeit seines Lebens, der auch an einem Leberleiden mit Darmblutungen zugrunde ging, allerdings infolge seiner Excesse im Gebrauche des Alkohols, was der gegenwärtige Sultan durch anderweitige Excesse reichlich ersetzt." uni) Provinzial-Angelegenheiter,. Local-Chrom?. — (Das Fe st schießen) zur Feier der Ernennung des Herrn Alexander Grasen Auersperg, Mitgliedes der hiesigen Rohrschützen-Gesellschaft, zum k. k. LandeSpräsidenten in Krain, begann gestern nachmittags um i Uhr und endet heute abends. Der Herr k. k. LandeSpräsivent wurde gestern nachmittags um 3 Uhr am Eingänge in die Schießstätte vom Oberschützenmeister des Schießstandes Herrn Dr. v. Stöckl mit einer Ansprache beglückwünscht und von der hiesigen k. k. Generalität, den Herren k. k. Stabsosficieren, dem k. k. OfficierScorps und einer Gcmeinderaths-Depu-tation freundlichst begrüßt. — (Borstellung beim LandeSpräsi-denten.) Heute hal sich die Siabtgemeindevertretung von Weixelburg dem Herrn Landespräsidenten vorgestellt. — (Ernennungen.) Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Juli d. I. den Professor der Dogmatik an der theologischen Diöcesan - Lehranstalt zu Laibach Dr. Andreas Cebaöek zum Ehrendomherrn am Kathe-drÄcapitel Hierselbst allergnädigst zu ernennen geruht. — Die k. k. Finanzdirection für Krain hat die Fi-nanzcommissäre Josef Bresnik, Florian Jermann, Johann Tratnik und Valentin Levizhuik zu Finanzcommissären dritter Klasse sür den Dienst der directen Besteuerung erster Instanz in Krain ernannt. — (Bilderverlosuug.) Gestern fand, wie wir bereits vor einiger Z-it angekündigt, die diesjäh. rige, von der hiesigen Filiale des österr. Kunstoereins veranstaltete Bilderverlosung statt. Dieselbe wurde in Gegenwart deS ComiivS und mehrerer Kunstfreunde um die Mittagsstunde im Balconsale des Casino vor- genommen. Den ersten Treffer: das schöne Oelgemäld» des düsseldorser Malers Ernst „die Jungfrau in der Schweiz" gewann Herr Karl Galls, die übrigen Treffer, aus Farbendruckbildern und Stahlstichen bestehend, wurden der Reihe nach: vom Casino in Jdria, dann von den Herren Dr. Schaffer, Dreo, Debeuz (Stein),» Waldherr, Mikufch, Maußer, Anton Graf Auersperg (Thurn am Harth) und Trinker gewonnen. — (Auch die vorgestrige Liedertafel), zu der sich eine ebenso zahlreiche als elegante Gesellschaft eingefunden hatte, stand, was Wahl und Durchführung des Programmes, das von feinstem Geschmack- und bewährter Meisterschaft zeigte, anbelangt, hinter ihrer Vorgängerin in nichts zurück. Der Männerchor stand wie immer auf der Höhe seiner Aufgabe und erntete besonders für den Vortrag des ergreifen» den Chores „Die Muttersprache" Beisall in Hülle und Fülle. Den Preis des Abends errang aber Herr Gerst-ner mit dem Vortrage des siebenten Violinconcertes von Beriot. Die Klarheit und Reinheit des Tones, der ausdrucksvolle Vortrag und die technische Sicherheit, die Herr Gerstner dabei bekundete, rissen das Auditorium zu den stürmischesten Beifallsbezeugungen hin, die sich fast in ein Dacapo auflösen zu wollen schienen, wovon jedoch ein Gefühl der Bescheidenheit zurückhielt, da Herr Gerstner sein schönes Talent schon so reichlich zum Besten gab. Auch die Musikkapelle des Jns.-Reg. Graf Huyn erfreute sich verdienten Beifalles. Aus ihrem recht ansprechenden Programme heben wir die Composition der Frau Gräfin Wurmbrand „die letzte Blume" hervor, die ein recht hübsches Talent bekundet und sehr beifällig ausgenommen wurde. — (Agiozuschlag der Bahnen.) Vom 1. August 1872 ab wird der Agiozuschlag zu den hiervon betroffenen Gebühren jener Bahnanstalten, welche znr Einhebung eines Agiozuschlages berechtigt find und von diesem Rechte Gebrauch machen, mit 7^/, Perc. und von der k. k. priv. galiz. Karl LudwigSbahn mit 5 Perc. berechnet. Die zu gunsten des Publicum» bestehenden Ausnahmen von der Einhebung eines Agio» Zuschlages bleiben unverändert. — (An der hiesigen k. k. Oberreal» schule) wurden in voriger Woche die Maturitätsprüfungen abgehalten; 12 Schüler unterzogen sich der schriftlichen, 8 der mündlichen Prüfung; von letzteren erhielten 3 den Calcul „ausgezeichnet" und 4 da» Zeugnis der Reife. — (In der Grem i al -H a nd el Sf ch ule) unterzogen sich gestern 17 Handlung'sbeflifsene in Ge. genwart des Herrn Bürgermeisters Deschmann, de» Gründer- Herrn Schmidt und mehrerer HandlungSherren der Freisprechungsprüfung aus nachbenannten Fächern: Handlungsrechnen Wechselrecht, Eorrespondenz, Vertragsabfassung und Religionswissenschaft. — (Gemeinsinn.) Aus Gottfchee wird uns unterm 27. d. M. geschrieben: Es ist bekannt, - welche Schwierigkeiten sich der Errichtung eines Gymnasiums in Gottschee mit deutscher Unterrichtssprache entgegenstellten. Die Opferwilligkeit vieler unserer Landsleute war eine überraschende und deS edlen Zwecke» würdige; in allererster Lime verdient aber Herr Meditz in Wien genannt zu werden, dessen selbstloser und unermüdlicher Thätigkeit wir vielleicht allein da» Zustandekommen der Anstalt zu danken haben. 'Auch die Commune blieb nicht zurück, sie beschloß, die reichlich eingelauseuen Beiträge derart zu vermehren, daß sie auSreichen sollten, ein den Forderungen der Neuzeit in jeder Hinsicht entsprechendes Gebäude auszu. fuhren. Nun documentirt sich der Gemeinsinn gewisser Leute im schönsten Lichte. Für die wenigen geeigneten Baugründe werden von deren Besitzern, wohlhabenden, gut situirten Bürgern so unverschämte Preise verlangt, daß eS scheint, als wollten sie dem Unternehmen absichtlich entgegenarbeiten. Dieser bornirte EgoiSmu» verdient gekennzeichnet zu werden, wenngleich in Geld-sachen die Aemüthlichkeit aufhört. — (Postalisches.) Zufolge einer von Seite der H. Handelsministeriums an sämmtliche Postämter ergangenen Weisung dürfen zur Verwahrung von Sendungen mit Geld und Wertpapieren weder CouvertS mit schwarzen oder sonstigen färbigen Rän, der», noch rastrirte oder bedruckte Papiere als äußerer Umschlag verwendet werden, und sind Geldsendungen mit derlei Umschlägen bei der Aufgabe von den Postämtern zurückzuweisen, auf welche Verfügung wir hiemit das Publicum aufmerksam machen. , — (Nachmann- Entlassung.) Aus Anlaß der von einer Landesstelle angeregten Frage, ob ein Nachmann sofort nach erfolgter Stellung seines Vormannes oder erst nach der stattgesundenen tatsächlichen Einreihung zu entlassen sei, hat die Mini-sterial>Jnstanz bestimmt, daß die sactische Außerstandbringung des im Grunde des tz 33 des Wehrgesetzes zu dem Ansprüche auf die Entlassung und beziehungsweise auf Uebersetzung in die Ersatzreserve berechtigten Nachmannes bei der Truppe erst mit dem Tage der Einreihung (eigentlich nur formellen Jnstandnahme) zu erfolgen habe. Ein diesbezüglicher Nachmann darf jedoch instructionsgemäß nichts als Ersatz für einen Abgang herangezogen werden, welcher vom Tage seiner Stellung bis zu seiner Einreihung (Jnstandnahme) dnrch Sterbefall oder Entlassung entstanden ist. Das den betreffenden Nachmännern nach 8 33 des Wehrgesetzes durch die Stellung ihrer Vormänner erwachsene Recht auf Entlassung, beziehungsweise auf Ueberfetzung in die Ersatzreserve ist jedoch denselben nach von Fall zu Fall durch die Ergänzungsbehörden erster Instanz erfolgter Constatirung des diesfällig^n Rechtsanspruches von der Stellungsbehörde sofort bekannt zu geben. — (Herr Johann Nießner), k. k. Steuer-amtsofficial und in der hiesigen musikalischen Welt als einer der ältesten ausübenden Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft wohlbekannt, ist heute morgens plötzlich lebensgefährlich erkrankt und mit den Sterbsacramenten versehen worden. Der schwer Erkrankte ist auch in dieser bedrängten Situation noch seinen musikalischen Neigungen treu geblieben, indem er an seine Umgebung wiederholt die Bitte richtete, in Falle seines Endes namentlich allen Mitgliedern der philh. Gesellschaft seine herzlichsten Abschiedsgrüße zu melden. Vingesendet. Der Besitzer der Drenikshöhe scheint die Besucher des schönen Aussichtspunktes sammt und sonders wie in einem Netze abfangeu zu wollen; denn wie soll man sich sonst die Thalsache erklären, daß er den Durchgang gegen dieRoseu backier Kirche, welcher seit Meuscheugedenken dem- Publicum sreisland, nach zwei Ausgänge« hin mit Dorn- und Buschwerk verrammelt und die sonst offenen Fußsteige mit Koth beworfen hat? Gibt es keine Abhilfe wider solche Rücksichtslosigkeit gegen das Publicum, keinen Schutz für die öffentlichen Wege und Stege ? _____________________ Mehrere.Spaziergänger. Witterung. Laibach, 2!>. Juli. Gestern abends Wetterleuchten. Starker Moorrauch. Heute vormittags düune Schichtwolken, sehr schwül. Nachmittags Gewitterregen. Wärme: Morgens 6 Uhr -j- 22.2°, nachmittags L Uhr -s- 26 3" 6. (1871 -s-27.9"; 1870 4- 22.8°., Barometer in. Fallen, 733.35 Milli-meter Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme 22 2°, das gestrige -j- 24.0°; beziehungsweise nm 2.6° nnd 5.3° über dem Normale. Telegrafischer Kursbericht der Filiale der Ktriermärk. Esromptebank in Laibach, von der k. k. öffentlichen Börse in Wien am 2ö. Juli. VorbSrse. Sperz. Metalliques mit Mai- und November-Zinsen —. — bperz. National-Anlehen —. — 1860er Staats-Anlehen —. — Bankactien —. — Credit 329.W. -Anglobank 308.—. — Lombarden 207,70. — Unionbank 271.50. - Wechslerbank 316.-. - Baubauk 126.-. -Anglvbaubauk 207.50. — Hypothekarbauk 209.50. — Ber-einsbank 164.—. — Tramway 348.25. Verstorbene. Den 26. Juli. Dem Franz Schwarz, Bahnaus-seher, fein Kind Johann, all I Monat und 2 Tage, in der Kl>p»,inervorstadt WachlhauS Nr. 342 au Fraise». De» 27. Juli. Dem Johann Tiranaz, Heitzer, sein Kind Johann, alt 3 Monate, in der Karlstitdtcrvorsladt Nr. 14 am Dmchsall. — Helena Rogiua, Magd, alt 23 Jahre, im Clvilspital an der allgeninueii Wassersucht. -Dem Johann Kopat, Dieuslman», sei» Kind Johann, alt 9 Monaie, in der Bahnhosgasse Nr. 132 an der Lmigcn- lähmung. -- Dem hochgeborueu Herrn Camillo Graf von Aichelburg, Particluiei, sei» Kind Rndols, alt 11 Monate, iu der Kapuzmervorstadt Nr. 59 an Fraisen. Den 28. Juli. Der Cacilia Segadin, Taglöhners-witme, ihr Kind Johann, alt lO Monate, in der Kapuziner-Vorstadt Nr. 19 am Durchfalle. An Wilhelm! Welche Wnnder, welche Poesie Lerursacht doch die erste Liebe! Wenn sie nur stets als Poesie Im Leben treu verbliebe; Doch kommt wohl trotz all vermögender Kraft Die Prosa, die bitter denn alles ninschafst, Der Klang des Topfs wird entsprechend dem gebeugten Kops! Und im Alter getäuscht ein armer Tropf. D'rum frisch gewagt ist halbgewonnen, Eh' die Poesie in Prosa zerronnen. Theilnehmenden die schmerzliche Anzeige, daß es dem Herrn über Leben und Tod gefallen hat, heute Bormitiag nm halb 12 Uhr nnsern lieben Sohn Wiener Börse vom 27. Juli. 'perc.Reute, öft.Pav. dlo. dto. öst.inSilb. -ose vou 1851 . . !ose vou 1860, ganze .'ose von 1860, Fünft. Srännensch. v. 1864 / Htnermark zub yTr j rärnten, Kram a. Küstenland b . rngarn. . zu 5 « ^ Lroat. u. Slav.b „ drebenbürz. „ 5 ^ Nationalban? . . . Creditanstalt . . . »c. o. >Locornple-Gef. ünalo-österr. Bank . Oest. Bodencred.-A. . Oest. Hypoth.-Lank . Lteier. Eecompt.-Gk. franko - Anftria . . ta'.s. Ferd.-Nordb. . tzvdbahn-Gesellsch. . karf.Llisabelh-Bahn. Lrrl-Lndwig-Bahn 5-iedenb. Eisenbahn . kraarsbahn. . . . c Franz-IoscfSb.. - c^k'.^Varcser E.«L. Llsolv-Fium. Bahn . Kation, ö.sv. verloSb. äug. ÄLd. Creditanst. Kü.;.öst.Lod.°lLrebit. rn 5« rrtrk». . ^ Geld 64.50 j 71.30 94.— 10S.70 126.-144.25 Ware Geld Ware 64.6o'Oeft. HypoLh.-Bank . 94.85 95.75 71.40' 94.50 104.— 127.-144 50 91.50 92.— I 85.75 8I.Ö0 84.- 79.-! 86.- 85.- 79.50 849. 272.75 S28.80 1020 302.50 254.— 98.— 262. ^ 127.-2080 206.75 249.- 242.75 182.— 336. - 217.50 185.-180.— 850.— 273.— 329.— 1030 303.— 256.— 102 263. 127.50 2,-85 207.-250.-243.-183. - 336.50 218.-186.- 180.50 92.-? 92.25 89.75 90.25 105.- 105.50 88.50: Südb..Ges.zn500Fr 11Z.25 113.75 dto. BonS6pLt. —1 — Nordb. (100 fl. «SM.) 103.10 104.-eieb.-B.(200fl.ö.W.)^ 93.50 93.75 Staatsbahn Pr. Stück 130.50 131.50 StaatSb. pr. St. 1867 126.— 127.-NudolfSb.(300ft.ö.W.) 98.75 99.-Kranz°Ios.(800ll.G. 101.30 101.50 Eredtt 100 fl. ö. Ä?. Don.-DaNpfsch.-Vc'.s. zu 100 si. EM. . Lnester roo st. CDt. dto. 50 fl. ö.W. . Oseuer . 40 fl. ö.W. Salm . „ 40 , Palffy . . 40 ^ C;ary . ^ 40 ^ St. GeuoiS^ 40 § Windischgrätz 20 ^ Waldsteiu . L0 ^ Keglevich . io _ Rudolssflift. 10ö.23. ÄngSb. lOOfl.sädd.W. Franks. 100 fl. ^ „ ndon 10 Pf. Srer^.. Paris 100 Franc; LLLrrvvL. Kais. Münz-Lucarerr. 20--F'-LncSirÜck . . . Lecetvöryaler . . . Silber 186.50 187.- 99.5k 100.- 120.50 121.50 58.- 59.- 30— 31.— 41 50 42.— 28.50 29.— 36.— 38.— 29.— 30.— 24. - 25.— 24 50 25- 16.- 17.- 14.50 15.50 93.70 93.86 93.VO 94.— 111.60 111.70 43 50 43.70 5.35 5.37 8.89 8.90«> 165.75 166.- 109.25 109.50 Fr,,»; nach kurzen aber schweren Leiden im Alter von nur 8 Jahren und 1 Monat nns wieder zn nehmen. Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag um 3 Uhr vom Todtenhause zu St. Christof aus auf dem evangelischen Friedhofe statt. Laibach, am 29. Juli 1872. Lai'l und Anna küimg. Eine schöne illiAirte Wohnung, troFen nnd gesund, mit sehr angenebmer Aussicht, ist sogleich zu venniethen. Dieselbe besteht ans 3 Zimmern, Küche Speisekammer, Boden, Holzlege n. s. w. Die BediiigniMN' sind bei Herrn «SnS,. H>S'. in Laibach im Grumiiig'sche» Hause, Wieuerslraße, zu erfahren; wegen Eesichtignng der Wohnung wende man sich gefälligst an den Hausmeister im Heimann'schen Hause an der Hradeczkh^ BrUcke. <431-2) Lottoziehung vom 2 7. Iuli. Wien: 58 48 87 22 74. Graz: 54 4 76 06 85. Eiiigesendct. Im Herr, welcher sich gestern nachmittags auf der hiesigen Schlvimmschulc die bekannte Arroganz erlaubte, wird hiermit ei» für alle mal gewarnt, solches bleiben zu lassen, widri-gcnö sein Name öffentlich bekannt gegeben würde, welches jetzt nur aus Schonung für seine Elter» unterbleibt. (4:)4) Lll WM! Ich wünsche das letzte Schreibe» mit dem Poststempel „Stein 28./7" zu beantworte» u»d bitte um Bekanntgabe einer Adresse. (435) D. . . . VocdsvIMbs -W Xoilillirlllvt emittirt «-8k Sr auf nachstehend verzeichnete Losgrnppen, und sind diese Zusammenstellungen schon aus dem Grunde zu den vvrtheähaftcslcu zu zählcu, La jedem Inhaber eines solchen Bezugsscheines die Möglichkeit geboten wird, sämnitliclie Haupt- und Nebentreffer allein zu machen und außerdem ein Zinsenerträgiiis von 30 Franken in Gold und 10 fl. in Banknoten zu genießen. Kluppe (Jährlich 16 Zichullgen.) Monatliche Raten fl. 10. - R»>i> 8rla„ Ser lct;tc» Rate erhält jeder rlicilnclxncr folgendc 4 Lose: „ ^ > I t Haupttreffer sl. !!>><>.00», mit Mckkausspräniie der ge;ogeueu Serie ö TV. sl> -400 I It. ^ » »»« »» Haupttreffer «>«»», ><» ,><»„ Frl«. effectiv Gold. I LI» Haupttreffer «O.tXU» Lhaler ohne jeden Abzug. I Haupttreffer fl. liO.OOV. Oruppv ü. (Jährlich 13 Ziehungen.) Monatliche Raten L fl. «. - Rach Nrla» der letzte» Rate erhält jeder Thclluchnicr folgende .i Lose: I Haupttreffer 3t>« 000 Franke» effektiv Gold. I ^ SN I Haupttreffer 80 000 Tlinler ohne jeden Abzug. I Haupttrefferfl. 43.000, 13.000 siidv. d. tnflnxjsrp werde» prompt n»d auch gegen Nachnahme ülllllll^b effectiiirt. — riichu»„ülistc» werde» nach jeder Zieh»»,, franco - gratis ue,sendet. ^0» -i) Krvck »ou ggn v. Llri««avr t 6rd. B««bera in Laibach. Verleger und für die Revac'.ion verantwortlich: Ottom»r Bamberg