Latbachcr ^^ Zc-Mg. 17 ^4 ^^ den 9. Dezember ^i Eine wahrhafte Fabel. Krispin, ein reicher Mann von ein'gen neunzig Jahren, Ward durch den bittern Tod von seinem Weib getrennt. Das liebe, junge Weib , das weint nun ohne End , Und rauft sich um den Mann beständig in den Haaren. Aus Franken den 15. Nov. T^er vermeinte Friede entfernt sich immer mehr. Weit entftrnt, daß ^ zum Marsch nach Niederlande beorderte kais. Regimenter Kontre-^ ^rdre erhalten hätten, werden viel« wehr die Routen zum Durchmarsch! Zedachter Truppen schon gemacht.l ^le Kavallerie bricht noch vor En-! oe des Monats auf, und dem Vernehmen nach, sollen ausset derselben noch 4 Infanterie - Regimenter und 4 Kavallerie - Eskadron samt ih-lj remTrain- Artillerie durch dieFrän-kischen Kreislande gehen. Antwerpen den 9. Nov. Privatbriefen von guter Hand zu« folge haben die in den Forts Mo, Kruyschanz und Friederic - Henn liegenden Hollandischen Truppen in der Nacht vom 5. auf del. 7- dieses ! einen Einfall in das k. k. Gebiet gelwagt, und die Schleusten an den !Dämmen der Polders eingebrochen» Da die Nacht sehr finster war/ ft suchten die Holländer die Gegend! durch verschiedene Kanonenschüsse aus besagten Forts, wie auch von den beySaeftingen liegenden Kriegsschiffen , und durch Werfung einiger Feuerballcn zu erleuchten; die Vorposten der kais. Truppen stell« ten sich den Holländern aber in den Weg, und patroullitten sogar bis an die Pallisaden, wodurch sie einem fernern Einbrüche vorbeugten. Sobald die Nächricht von diesem Borfalle allhier eintraf, ließ der hiesige Kommandant, Fürst v. Lig-ne, unsre Besatzung unters Gewehr trettcn, und sich in Marsch setzen. Gegen Mitternacht erhob sich der Fürst von Ligne nach den beunruhigten Gegenden, und ertheilte an die bis Sandvliet zu aufgestellten Borposten die nöthigen Befehle, ließ auch Alt-Lillo mit einigen k.k. Truppen verstärken. Nachdem die Unsrigen emigemale Feuer gegeben hatten, zogen die Holländer sich zurück- Unser Kommandant, wie auch die hiesige Besatzung kehrten am 7. Mittags in ihre Quartiere zurück. — So vernimmt man auch, daß die Hollander die Gegenden um Liefkenshoek ebenfalls unter Wast ser gesetzt haben. Aus einen Schreiben von Antwerpen den 9. Nov. Alle niederländische Regimenter haben sich nach den holländischen Gränzen gezogen, um die diessein-gen zu besetzen; alle unsere Forts! und Haven sind mit Kanonen be-! letzt; 2 Feldbataillons von Ligne lie-I gen hierin der Stadt, iv.Klair^ fait in der Citadelle, das 2te und 3te Bat. in den Polders, gleichsam auf Borposten. Laut allen Nachrichten aussern dis Holländer, besonders das gemeine Bolk, lieber alles zu wagen, als die freye Schiffahrt zu gestatten. Bor etlichen Tagen bereits haben sie ihre eignen Polders von Ulst unter Wasser gesetzt, und in der Nacht von 6. bis?, dieses neue Hostilitaten begangen, durch das Werfen von einigen brennenden Materien durch Stücke von Mo, um die Schleiße dort aufzumachen und angefangen den diesseitigen Damm zu durchsteche«/ und was dort nicht ganz geschehen, haben sie die Nacht von ?ten bis 8ten vollendet und auf die diesseitigen Bauern , die um den Damm zu stopfen, in der Frühe arbeiteten, mit Stucken geschossen/ selbst auf einen anhero gehörigen Hof, so daß nun dort unsre Polder unter Wasser stehen und der Anbau verlohren ist, und leben durch diese neue feindliche Handlung unsre Bauern, die alles flüchten, in größter Furcht, denn unser Militaire ist hier zu wenig zu Un-tcrnehmungen. Fürst von Ligne ljt unser Kommandant und Se. H^ heit Prin; Albert ist vorgestern Abends hier angekommen und besichtigte gestern die Anstalten-HöchI' Wieselben befandcn sich zu Stüdrocr, ^voli wo aus 2 Bat. von ?igne der !Befehl zugekommen, des Nachmittags zu marschiren. Sie -waren im Marsch begriffen unk die Hälfte bereits vor das Thor, als um 4 Uhr Nachmittags Kontreordre kam, und die Bat. wieder einruckten. Se. Hoheit der Prinz von Ligne kamen auch um 6 Uhr zurück/ lind erhielt das 1 Bat. von Ligne den Befehl marschfertig zu bleiben, welches anheute nach Kapellen und Put, wovon das lez. te Ort halb Holländisch und halb Oesterreichisch ist, mit i Eskadron d'Arberg aus Licr marschjrt ist. Se. Hoheit sind nach Brüssel zurückgegangen, nach über alles genommener Einsicht. Auch haben die Hollander in Flandern, wo möglich/ ihre eignen und unsere Polder unter Waffer, gesetzt. ' Paris den 5. Nov. ! « Zu Ende voriger Woche trafen kurz nach einander zwey Kouriers ^es Kaisers zu Versailles ein, wel-")e einen grossen Staatsrath ver-5nlaßten, bey dessen Ausgang Sr. l« Majestät geantwortet wurde.Dien-Uags Abends erhielt der Hof wie-U eincn Kourier von gedachter k. Majestät. — So weit ist alles si-Ar, aber nun kommen Gerüchte. Aan behauptet, der Kaiser habe "Nttelst der Depeschen dieses letzen Kouriers vom Könige 24^0 -Nann Truppen oder 24 Millionen "n Geld vermöge des Traktats v. ^6 verlangt; Jedermann hält da-l"r, daß beide Artikel abgeschla-Ü gen worden. Man versichert, der Prinz Heinrich werde bey Wesel 30200 Mann Preussen kommandi-ren, zu welchen die Generalstaaten ihre Truppen stoffen, welche unter Or. k. Hoheit Befehlen stehen würden. Man weiß, daß Se. Majestät selbst eigenhändig an den Kaiser geschrieben haben, um Höchstdensel« ben zu bewegen, sein Ohr vergleichenden Borschlagen zu leihen. Lillo den 6. Nov. Auf die Nachricht von der Annäherung einiger Hundert k. Truppen ist hier alles in Bewegung; ,So eben wird dieInundation vollzogen , das Kriegsschiff Pollur giebt ^Signale, wie auch die Kreuyschanz und Liefkenshoek, so daß man glaubt, wir werden heute Abends ^eine Visite bekommen; unsere bra-zve Garnison ist voll Muth und man erwartet was gutes von unsern Helden. Rostnthai den 7. Nov. Die vergangene Nacht haben wir sehr stark schüssen hören von dcr Seite von Lillo; einige Bauern von Sandvliet sagen, daß die Kaiserlichen einen Angriff auf die Kreuyschanz nnd Lillo gethan, daß sie aber zurüchgeschlagcn worden; alles ist daselbst unt>r Wasser gesetzt. < Aro. 6c>. nöchst den Kapuzinern, !den 2. dem Franz Ableutner s. S» alt 9 Tag. Nro. 151. nächst den Kapuzinern/ den 3. dem Hrn. Peter Sanety s« 5. alt 1 Jahr. Nro. 139. in der Kochgassen/ den 6. dem Andreas Grill s. ^ alt 2 Jahr. Nro. 75. auf der Vorstadt, den 6. dem Blasius Prever s. S. alt 3 Jahr. Gedruckt in der Kleinmai)rischen I.Oe.Gubernial-und landschaftl. Buchdruckerey, im Gersonischen Hause N. ic>. in der Kapu- zinergasse/ wo die Zeitung alle Donerst ag zu haben ist.