Dcgotardlsche ^' Laibachcr Zeitung, !i M 't^ichs den 11. Iuny - 800. ß Einrückcn der Franken inAuasburq. — Strcisercy n vm die Gegend von Augsburg. Einiges Vordrinqen des F<>i"des in Itali n —Gäd>ung m Genua.--Buonapart'S Konfer^> dtc Ge- ! meinen dcs ehestens übergeben wurde. Am 2^. lanate der General dcr Kavallerie zu S>vig!iano an, von ^ dortt.er berichtet er, daß er d?s fol- Z gendcn 3agS in Tnrin einzutreffen z gedachte, daß dcr im Aoster-5hale , eindringende Feind am 22. bis an ^ d'e Tlwre von Ivrca gekommen, , das? aber die Etad' und das ^cl'.loß i n»ch in unsern Händen fty , ^aß der ^ General Dcbricn "^ ftin^r Brigade « b'n^r denselben sick aufgestellt, daß < ^cr F.M.^. GrafHadick mit zwey i Kavallerie - Regimenter bis nach Ro-wano vorgerückt sey, um im Ersor-derniß - Falle dcn gedachten Generalen aufzunehmen, und ihn zu un-terstitt;en. Vom Mont-Cenis, so wie von Exilles sl,id ebenfalls verschiedene feindliche Vorrückungcn, jedoch oh-ne Erfolg geschehen; dagegen wer- - den von Scite des Gotthards - und des Simvlou - Vcrgcs noch keine feindliche Bewegungen bemerkt. Unterm 24. zeigte der General der Kavallerie aus Carignano an, daß der Feind fortfahre, aus dcm Zlostcn-Thale, und an der Dora hervorzudrücken, daß das Regiment FranzKinsky nach einem zstündigen fekr tapferen Widerstand, dcr erhaltenen Anweisung zu Folge, sich zurückzog, und an den F. M. L. Hadlck sick anschloß. In dcr Nackt vom 2^. auf den 21. ward die <3tadt Genua neuerdings mit scs'r gutcm Erfolg be-ssblossen, und dadurck die Verlegenheit der durck die Noth schon auf das äußerste gebrachten feindlichen Garnison, so wie dcr Einwohner noch vermehrt; die Engländer, welche hierzn alle ihre Chalonppen und Bombardier e Schisse verwendeten , nahmen dem Feinde an dcr Laterne eine Gallccre und eine Kanonier-Chalouvpe ab. In Tyrol, so wie im Vorarlber-giscken nnd in Graubünden , hat sich seither ausser unbedeutenden Patrouillen-Gefechten nichts Wesentliches zugetragen. Ausländische Begebenheiten. Italien. Nack öffentlichen Verickten auö ^ Turin vom 22. May hat Vuonapar- te den 15. und z6. zu Lausanne 5 Kriegsraths - Konferenzen mit Car- , not und Verthier gehalten; Verthler ist sodann den 17. mit der Avant- ! garde nach dem Walliser Lande auf- , gebrochen. Man will aus allen Di- z sposizionen, die in dortiger Gegend vorläufig getroffen worden, bemcr- i ken, daßVuonaparte über Vellinzo- > ne an dem Tcssino in das Maylän- ^ bische herausbrechen und alle Fc- ^ stungen, (welckes aber sehr un-scheinlich ist) im Nucken lassen wolle. Er soll sich gegen die in Frank' reich befindlichen Clsalpincr geäussert haben, daß er sie selbst in ihr gelobtes Vaterland wieder zurückführen werde. Die Reservearmee soll auch wirklich schon die Benennung der Italienischen Armee angenommen haben. Frankreich. Seit der Abreise des ersten Con? suls lst die Hauptstadt vollkommen ruhig: „Man sieht hieraus, (sagt ein Pariser Journal) daß es nur von der Leitung abhängt, die Menschen an die Stürme odcr an di? Ruhe zu gewöhnen Unser Publikum ist jeyt sehr mit der Entwicklung der Ursachen übcr BuonapartS und Car-nots schnelle Abreise beschäftigt, als daß es Zeit hätte, an Nuhcstöhrun-gen zu denken. Die stärkste der Muthmaßungen, welche allgemein verbreitet wird, bcsteht darum, daß der Kriegsoperations-Plan verrathen worden, indem Vuonaparte sich vor seiner Abreise soll geäussert haben: der Ausschlag eines ganzen . Feldzugs hange insgemein von einem einzige» Augenblick oder Umstand ab, den man zu Hause weder bemerken noch benuyen könne. " Von der Reffe des ersten Consuls melden die Pariser Blätter vom 13. v. M. noch verschiedenes: als er in Dijon ankam, hatte er nur einen Adjutanten und einen Genso armes ! bey sich. Er traf daselbst in eincm leichten unansehnlichen Wagen ein, und befand sich schon in seinem Quartier, in dem ehemahligen Hotel der Intcnganz, als man erst die Kano-nen löscte, weil man seine Ankunft zu spät erfahren hntte. Alle Mtt-glieder dcs ehemahligen Cisalpini-sch?n Gouvernements - O.uartttr haben Befehl erhalten der Re-scrvcarmee zu folgen. Die Itas lieniscken Lcgionen machen die Ava>?f-garde dieser Arme unter dem Befehl des Generals Lechi aus. Das Journal des Defenseurs behauptet übrigens, das es in Frankreich eben nicht sehr traurig zugehe. Zu Ivri bey Paris s'y kürzlich att cinem Festmge dcs alten Kalenders, der dort ehemals stark a/seycrt worden , ein Landfest der Bewohner dee nächsten Dörfer gewesen , wie matt es seit 2Q Jahren nicht gesehen habe. Dcr Ami des Loix tadelt sogar das zu häufige Tanzen, und daß man in Paris den St. Sulpicie Kirchhof in einen Tanzsaale umgeschaffen bat. Sobald man in Paris vernahin, daß Moreau bey seinem Einrücken in Deutschland die Parole: Tod ^ oder Friede, ausgegeben habe, st sagte man: warum nicht lieber, 5c-bni ,m Frieden' Der General St. Hilaire, Kommandant zu Marseille, hat den Ccn-suln berichtet, daß General Dcsaix l'lld Cit. Pouffielgue mit , 80 Offiziers von der Egypischen Armee in dem Touloncr Lazareth angekommen, und daß in wenigen Tagen uoch mehrere nachfolgen dürften. Den 15. May ist auch ein Adjutant des General Kleber aus Egyp-ten Paris angekommen, welcher ver-sicbette, daß die Armee sich zwar in gutem Stande, und zum Einschiffen bereit befinde; ihre Abreise werde ober dadurch verhindert, daß der Englische Admiral Keith die Kapi-tulazion noch nicht genehmigt habe, indem selbige vorher der Englischen Legierung eingesandt worden, so d"ß die Französis. Armee erst gegen ^n Anfang des Julius in den Fran-zösis. Häfen ankommen könne. Es wird noch hlnzugcftM, es scheine, b"6 die Engländer dcm Abmarsch einzelner Schafe keine Schwin-ig-^l'en machen, sich adcr nur gegen Koffere Transporte setzen, denen sie Deckung mitgeben mußten, um die "üftcn Italien zu sichern. 5 Straßburg, den 77. May. '^cule haben die französis. Truppen ble Festung Phillppsburg von wei-^m eingeschlossen. Man glaubt, Ne werden dieselbe bloß blokircn. Großbritannien. t^?'^pp"^'onsparthey des Un-^ryauftö machte nochmahls einen Versuch , die Friedenssache mit Frankreich zur neuen Diskußion zn dringen. Vorzüglich stellte sich Hr. Ionas mit dem Antrag an die Spche derselben: „daß Se. Maj. zu bitteu sey, die grossen Bürden zu erwägen, welche wegen der Fortsetzung des Kriegs über ein getreues Volk gebracht würden. " Der Minister Pitt äusserte hierauf: zu oft ist dcr Gegenstand schon abgehandelt, als daß ich ein i Wort sagen sollte, besonders über de«l Punkt, der die Konigl. Mini- ! ster betrifft. Der Friedensantrag des Hrn. Ionas ward am Ende mit 58 gegen 3 Stimmen verworfen, und man host nun, daß diese Sache während die-ftsParlamcnts nicht mehr zur Sprache kommen werde. Aus Brest sind die Nachrichten eingegangen, daß 42 Linienschiffe, ohne die Fregatten zu rechnen, se-l gelfcrtig liegen, welche 24,000 Mann am Bord hätten; aus dcr Vclagerullgs - Artillerie , welche alldort nach den leyten Berichten vom 17. vorigen Monats ebenfalls eingeschifft wurden, wollte man anfänglich auf eincLandung in Italien sckliessen ; dlc Schiffe haben sich adcr in die innere Rhede wieder zurückgezogen, und die Segel gelegt; es hat sich daher ein Thcil dcr Kanalfiotte sogleich nach Ports-mouth begeben, um sich auf 5 Monathe zu verproviantiren. » Rußland. Riga, den ?4> May. Den 7. May , Nachmittags um 4 Uhr, trass der Hr. Generalissimus, Fur°5 Ita-liski, hier ein. Vey seiner Ankunft in dem für denselben bestimmten Ab-steigequarticr empsienqen ihn d^r /->r. General Gouverneur von Nagel, der Hr. Militär^Gouvcrncur v. N?h-bindcr und der Hr. Vice-Gouverneur von Vecr. Die übrig gebliebene Schwäche von seiner in Cob-rin angefangenen Krankheit war noch so groß, daß derselbe unterstützt aus dem Reisewagen bis in das ihn zubereitete Zimmer von beyden Seiten geführt werden mußte. Hier nahm der Hr. Generalissimus die Glückwunsche zu seiner Ankunft von oberwähnten Personen an. Der Hr. Vice-Gouverneur v. Veer, der ihn den vorigen Feldzügen in der Moldau und Wallachey begleitet hatte, und den derselbe dieser Zeit vorzüglich werth hätt, überreichte ihm nachstehende auf weißen Atlaß gedruckte Zeilen: Im Glänze unsers großen Kaisers Gnade Für höhre Thaten, die auf Siegespfade Kein Held noch nie so schnell begann, Bewundert Riga heute Dich. ! Geschichte! nenne mir den großen Mann, Der so wie Fürst Smvarow die Thronenfeinde beugte, Der selbst den Alpen Rußlands Krieger siegreich zeigte! « Der Heldengreis nahm dieselben ! mit vieler Zufriedenheit an, scg::cte Z und umarmte den Verfasser. Hier-ß auf ließ der Fürst in die, etliche Schritte von seinem Zimmer für ihn zubereitete Russisch - Griechische Kirche führen, «ud wohnte dem Got-^ tesdienfte mit herzlicher Inbrunst bey. Um 2 Uhr nach Mitternacht, am 1 sten Ostertagc, feuerte dcrHr. Generalissim:s das Auferstehungsfest, und überreichte nach vollbraäi-tem Gottesdienste allen ?f»i!vesc.idrtt, vom Hrn. General- Gouverneur an, b»H zum Soldaten vom hiesigen Grenadier - Regiment, das Osterey mit einem Kusse. Helvetische Republik. Lausanne, den 15. May. Am 16. speisete Vuonaparte beym Vr. Haller zu Mittage, und verreisete uM 5 Uhr nach St. Mauriz in Wal/is; unter seinen Begleitern ist auch Vr. Haller, der mit ihm nach Italien soll. Bey seinen lcyten Unterhaltungen mit dem Br. Saussure, Präsidenten der Mulnzipalitat soll Buonaparte gcaussert haben, daß ihm alle Zwigstigkeiten der helvetischen Gesetzgeber wohl bekannt sey", und daß es Zeit wäre, dieselben z" beendigen. Ein abgesandter Offizier von Martigny hat, um die Transporte der Artillerie über den St. Vernarb zu erleichtern, vorgeschlagen' die Kanonen, ohne sie zu demont^ ren, aufgabelartigen Bäumen dura) 50 bis 6o Mann fortschleifen i" lassen. Aus Martigny wird vom 16. May gemeldet, daß sich die zte Division dcr Ncscrv? - Armee unter General Chamberlac so eben auf den Marsch «ach dem Bernhards-Berg gcseyt hatte; man schätzt die Anzahl der seit 6 Tagen von Martigny aufgebrochenen Truppen auf 15,000. Mann. Sie sollen bereits mit einem sehr zahlreichen Artillerie-Zug, ben General Vcrthier, Launes, u. a. m. in Aosta angekommen seyn. Buonaparte hat seine Wohnung zu Martigny rüsten lasftn. Zürch, den 31. May. Seit einigen Tagen sind mehrere kleine französis. Truppcukorps, und gestern ZQOO. Mann h:cr durch mar-schirt. Sie nrhinrn ihr,'ni Es werden hier noch immer j Gefangene undBlePree eingebracht. ^ Den 28. May. Hier wimmelt ^ alles von deutschen Truppen, dercr Hauptstärke sich zwar «ock bey Ulm hitt; wovon an den abwärts drückenden Felnd ! beobachten, der ftin? Hauptmasse im- j mer zu maskiren sucht.^ Noch wis- ! sen »vir nicht, wie sich daä Ding z wendcn werde. , Dillingen, den 2^. Ä.ay. , Das (Ickweiyerregimcnt Novcrea, w lckes von Änfaug d. M. fast an allen Gefechren Authc»! genommen, ! sich ungemein ausgezeichnet, aber ^ auck fthr stark gelitten hat, besindet sich jent zu Ingolstadt, UM sich durch Werb'lng wieder zu ergänzen. Die beyden andern Regimenter Vachmatt« und Salis haben noch nichts gelitten. Zu Vraunau wird mit größter Thätigkeit geschanzt. Ulm, den 23. May. Gestern Nachts ist der brave Prinz von Ho-henlohe , bedauert von der ganzen Armee und von allen allen, die llUl kannten, an seiuer an 22. dieß erhaltenen schweren Wunde den edle«' Tod fürs Va^rland gestorben. Von Unserer Landschaft gehe« die erbärmlichsten Vcrichte ein. Das Dorf Mcrklingcn a>,f der Alp schlägt feinen Verlust a°'f 30,^00 si. a»; alles ist daselbst ausgeplündert, das Vieh und die Vftrde weggeführt , die Kornfelder von dce felndlicken Kavallerie zertreten lt. ! Nicht besser sieht es in Reute, und in andern Dörfern an dcr Illee aus. ! Aus Böhmen sind 27. Reserve-^ bataillons auf dem Marsch nach Schwaben bcariffen. , In dcujcnigcn Ortschaften von O-^ berschwaben, wo General Lccourbe > selbst hlukam, ist man mit seiueM ! und seiner Truppen Betragen zufrie? ! den. Er hätt, so viel möglich, g"^ ! te Manngzuche, «nd ist überhaupt l kein harter Mann. ! Nachtrag zum Laib ach er Artikel. <3o eben vernehmen wir a"s ^ Briefen, daß Genua den 4- d- "" ! die Kais. über gegangen sey. DasBe-! stimmtere werden wir mit nächl" ^ geben können.