(Mbmher-M°^ertuna.B Donnerftag den 8. 3uni 1837. VN i e n. ^V^ittwoch dcn 31. Mai, Mittags, hie,lt d«r Apostol. Nuncius am hiesigen k. k. Hofe, Fürst ?lltieri, den öffentlichen Einzug in diesc Haupt- und Residenzstadt. Derselbe wurde von dem k.k. Obcrsthofmarschattc, Grafen von Goi-si, im fürstl. Schwarzenberg'schen Gartenpallaste am Rcnnwcge feierlich abgeholt, und mit dem herkömmlichen Gepränge, in Begleitung der »on den fremden Bochschafcern und dem hohen Adel b,^u abgesandten sechsspännigen Galla - Equipage,^ durch mehrere Hauptstrasien de'r Stadt in das Gebäude bor päpstlichen Nunciatur eingeführt. Gcstcrn, den 1. d. M., Mittags, ist der Apo? stoische Nuncius von dem zum Audienz - Commissär l>cnannten k. k. Kämmerer, Fürsten von Paar, zur öffentlichen Antritts-Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser und Könige im feierlichen Zuge nach Hofe ab« geholt, daselbst von dcn k. k. Obersthofämrcrn empfangen und zur Audienz in den Ceremonien-Saal cinge-führt, 'Nach der Audienz aber wieder zum Orte des Empfanges zurückbegleitet worden. Unmittelbar darauf geruhten Zhre Majestät die Kaiserinn, dann Ihre Majestät dle Kaiserinn-Mutter, hierauf Se. kaiserl. Hoheit der Herr Erzherzog Franz Carl mit Höchstscincr durchlauchtigsten Frau Gemah' lmn, endlich Sc. kaiscrl. Hoheit der Herr Erzherzog Ludwig, den Apostolischen Nuncius in Höchstihrm Appartements zu empfangen und demselben nach dem bestehenden Ceremonie! die Audienzen zu ertheilen. (W. Z.) Tyrol. Innsbruck, dcn 31. Mai. Heute, beiläufig Uü, 5 Uhr 15 Minuten in der Früh, verspürte man hter zwei schnell aus einander folgende Erdstöße und eine Erderschütterung, welche 8 bis 10 Secunden anhielt. In dcn Zimmern war der Eindruck so, als wenn ein Theil de) Hauses zusammen gestürzt wäre; dabei zitterten Thüren und Fenster stark, und verursachten ein Klirren der Fensterscheiben und ein starkes Geräusch. An dcn Wänden hängende Gegenstände kamen in schwingende Bewegung, eben so die Möbeln, waS besonders an den hohen Aufhänge- und Bücherkästen sichtbar war. In schwach gebauten Häusern sielen von der obern Decke kleine Stücke Mörtel hinab. Im Freien nahm may deutlich eine Erschütterung des Erdbodens wahr, und daselbst befindliche Hunde zeigten grcsie Unruhe. Der Barometerstand war 26 Par. Zoll und 2,8 Par.Duo, dcz-Linien, also blos; ^ Par. Duodez-Linien nic, derer, als am 30. um 9 Uhr Abends, und stieg wicder auf 2b" 2,9" Par. M. bis 7 Uhr in der Früh. (B. v. T.) V o l e n. kaut Nachrichten aus Warschau Hai der Fluß Wieprz durch sein Austreten sehr vielen Schaden angerichtet; in mehreren Regierungsbezirken, als kublin und Podlachicn, haben viele Teiche die Dämme durch, gerissen, und thcilwcise Überschwemmungen verursachet. DasKorn hat inden mcistcnGegcndcn des Königreichs Polen, abcr auch in Galizicn fehlgeschlagen; dagegen st^ht der Wcitzen sehr schön. (Lemv. Z.) Frankreich. Der Monitcur vom 26-Mai enthält folgende telegraphische Depesche aus Metz vom 25. Mai k Uhr Abends: »Die Prinzessinnen sind so eben hier cmgc-troffen. Der Einzug war prachtvoll; die Prinzessinn Helene ist darüber entzückt gewesen, — An der Gränze ist der Empfang glänzend gewesem" (Öst.B.) Dasselbe Blatt vom 27. Mai enthält folgende telegraphische Depesche aus Metz vom vorhergehenden 182 Tags halb 11 Uhr Morgens: »Die Prinzessinnen haben gut geschlafen; sie waren um 10 Uhr zu Hause. Eine von der Stadt auf der Mosel gegebene Serenade war das einzige Geräusch, daß sie hörten. Sie werden von dem Balkon des Hauses , das sie bewohnen, die Garnlson defiliren sehen. Um halb 11 Uhr Frühstück und Mittags Abreise nach Verdun. — Der Enthusiasmus hat unter allen Classen der Bevölkerung den Gipfel erreicht." Die Journale enthalten jetzt ein Festprogramm, das von dcm vor einigen Tagen gegebenen abweicht. Nach demselben trifft die Königinn von Belgien mit ihrem ältesten Prinzen am 25. in Neuilly, und der König Leopold am 28. in Fontaincbleau ein. Am 29, erfolgt die Ankunft der Prinzessinn Helene in Melun, wo sie von dem Herzog von Nemours und dem Prinzen Ioinville empfangen und nach Fontaineblcau begleitet wird. Am 30. ist die Vermählung; vom 31. Mai bis 4. Iunius jeden Abend Theater bei Hof. Am4.Iunius wlrd-nach Paris zurückgereist. Am 5. und 6. ist Aufwartung bei der Kronprinzessinn ; am 7. Abreise nach Trianon; am 10. Eröffnung des Museums m Versailles; derKönig gibt den beiden Kammern ein großes Festmahl. Am 11. grosie Revue, und Theater bei Hofe. Am 12. Rückkehr nach den Tuilcricn; am 13. Feste der Stadt Paris, und öffentliche Belustigungen: Feuerwerk und militärisches Fest auf dem Marsfeld; am 14. großes Gastmahl und Ball zu Ehren des Königs im Stadthause; am 17. großer Ball der National garde; am 19. großer Ball in den Tuilerien. Durch eine neue Verfügung des Ministeriums ist den begnadigten Gefangenen der Aufenthalt nicht nur ia Lyon selbst, sondern auch in den Vorstädten und dem ganzen Umkreise der Stadt untersagt worden. (W. Z.> Bei den ersten Seemächten entwickelt sich im Augenblick ein in der Geschichte der Schifffahrt seltener Wetteifer. Während man zu Toulon die Vorbereitungen zu einer Expedition trifft, welche im September nach dem Südpol und Australien abgehen soll, rüstet man in Philadelphia eine Flotille aus, welche aus cincr Fregatte, zwei Schoonern und einer Goelette besteht, und die nämliche Expedition unternimmt. Zu London drückte, während des Aufenthalts des Hrn. Dumont-Durville, dtö königl. geographische Gesellschaft den Wunsch aus, daß eine Expedition nach den äußersten Gränzen der Welt (?) Statt finden möchte, um mit den Franzosen und Amerikanern zu wetteifern. Man hat Nachrichten, aus Oran von der Mitte Mars: Nach verschiedenen Unterhandlungen mitAbd--El-Kader, die erfolglos geblieben zu seyn scheinen, ist am 14. General Vugeaud an der Spitze seines Armeecorps aufgebrochen. Der General rückt dem Emir gerade entgegen. Alles läßt bei dem glühenden Eifer unserer Soldaten einen raschen Erfolg der neuen Expedition hoffen. (Mg. Z.) Man schreibt aus Oran vom 14. Mai: Heute rückte die mobile Division des Generals Bugeaud, vom schönsten Wetter begünstigt, aus. Um 8 Uhr Morgens stieg die Brigade des Generals RulhiereS den Hügel hinan, der im Angesicyte der Stadt liegt; die leichten Bataillone von Afrika, welche in der Nacht vorher ihr Lager auf der Srraße von McrS cl KibiR aufgebrochen hatten, schlössen sich derselben an. Diese Truppen waren kaum auf der Hügclfläche angelangt, als sich die Brigade Combe in Bewegung setzte. Diese cscortirt einen unermeßlichen Zug von beladencn Maultieren, Kamchlcn, Ochsen und Schafen, der den Raum von fast einer Stunde einnimmt. Alle diese Truppen bivouqkiren bei Misaphin, wohin der General Bugeaud mit einer Schwadron Jäger von Afrika und einem Bataillon Infanterie ebenfalls ge.-gangen ist. Die erste Colonne war noch in Bridia. Sie wird diesen Ort am 18. verlassen, und am 21. oder 22. vor dem Lager an der Tafna seyn. Am 28. wird sie nach Tremccen aufbrechen. Übrigens haben die Truppen für 40 Tage Lebcnsmittel, und werden schwerlich so bald zurückkehren. Ungeachtet dieser Demonstration scheinen die Unterhandlungen mit Abd-El« Kader noch nicht abgebrochen zu seyn. Er hat dem General Bugcaud 4 arabische Scheits gesandt, und dieser einen Ordonnanz - Offizier an ihn abgehen lassen, um ihm die letzten Bedingungen zu setzen. Die Araber treiben die Geschäfte gern bedächtig, und der Emir hat sich nie entschließen können, sein letztes Wort auszusprcchcn. (W. Z.) Spanien. Madrid, ^16. Mai. Man versichert so eben, daß zwei außerordentliche Couriere, der eine aus Gali-cien, der andere aus den südlichen Provinzen, fü? die Negierung sehr besorgliche Depeschen überbracht haben. Die ganze Serraina de Ronda, Tarifa, Algesias, Puente dc Santa-Maria und selbst Cadir hätten die Fahne der Republik aufgepflanzt. Die Insurrection, fügt man h.nzu, hätte schon alle Stadt« jensettö der Heerstraße von Corona, Vergantina's und Compostella bis an die MecreSküstc ergriffen. Ist diese Nachricht wahr, so bleibt uns nur Resignation und Abwarten übrig; denn unfehlbar würde sich dann ganz Spanien erheben. Bayonne, 21. Mai. Die allgemeine Meinung scheint zu seyn, baß die große Carlistischö Expedition, 183 nachdem sie Oberarragonien durchzogen, in Catalonicn eindringen werde. In diesem Fall hätte die Armee Cspartcro's mehrere Tage zu marschircn, bevor sie dieselbe einholen könnte. Garcia, der die Erpedition begleitet hatte, machte, von der Arga zurückkommend, Miene, sich gegen die Ridera zu wenden; diese Bewe-«ung hat Irribarren getäuscht, der Lodosa im Auge behielt, während die Erpedition ihren Marsch auf einer andern Seite verfolgte. In Fuentcrabia hat das englische Dampft boot Columbia zwei Zwciunddrcißig-, zwei Vierund» zwanzig - und zwei Zwölfpfünder an das Land gesetzt. Zwli Haubizen werden noch erwartet. 42 Artilleristen und 22 Sappcurs und Mincurs von der brittischen Marine mit 7 Offizieren sind im Begriffs, den Platz ^.Verthcidigungszustand zu setzen. Baponne, 22. Mai. Es geht daS Gerücht, daß General Espartero unterm 19. cine Proclamation erlassen habe, worin er, aus Auftrag der Negierung, den Basken und Navarrcsen ihre Fueros (Vorrechte) verbürge und zugleich allen Carlistischen Offizieren, die sich mit Truppen ihm anschließen, die Ve.lassung ihres Ranges; denen aber, die ohne Truppen zu ihm übergehen, den Nang nach ihrem bisherigen zusichere. (Allg. Z.) Nachrichten aus Catatonic« zufolge belagert be^, Oberbefehlshaber der Carlistischcu Truppen in diesem Fürstcnthume, ei Uoyo, gcgenwiirtig/Berga imd Cardona. Solsyna ist am 6. Mai, nachdem der Baron de Meer mit seinen Truppen abgezogen war, wieder von den Carlisten besetzt worden, und die Junta von Catalonien hat ihren Sitz daselbst aufgeschlagen. Paris, 24. Mai. An der Börse war das Gi.-icht verbreitet, dessen Authenticität wir aber durch-auS nicht gin-antiren, um 1 Uhr diesen Nachmittag sty eine tclegr. Depesche mit der Nachricht eingetroffen, vaß Don Carlos drei Tagreiftn von Madrid wäre nachdem es mitten durch die Christinos durchgedrung'N, «nd daß ihn überall die Bevölkerung mit Enthusiamus und unter dem Rufe: Es lebe Don Carlos! Nieder mit der Constitution! empfangen hätte. — Privat, briefe von der Gränze Spaniens berichten, daß General Esftai-tcro in Tolosa eingerückt, und daß es dem Infante« Don Sebastian gelungen sey, über den Ebro zu kommen. (Prag. Z.) In einem Berichte über die Theilnahme der eng« llschen Marine an der Dämpfung der Unruhen zu Barcelona am 4. heißt es: »Im Hafen von Barcelona befanden sich die Schiffe Sr. grosibritannischen Majestät Barham, 52 Kanonen, Capitän Corrp, «nd Dido, 20 Kanonen, Capitän Davies. Auf das Verlangen des Stadtgouvcrncurs von Barcelona wurden 300 Seesoldaten und Matrosen von diesen Schissen gelandet. Die Besatzung des Forts bestand zwar aus 3000 Mann, diese waren aber in solcher Furcht, das; sie es freudig ansahen , als am 4. Capitän Davies mit seinen Marinesoldaten und 50 Matrosen, und Lieutenant Windham mit 110Blaujacken von demBarhain die Kanonen besetzten, bei denen sie die ganze Nacht über liegen blieben, ohne jedoch während des ganzen Tumults einen Schuß zu thun. Während sie im Lande waren, war an den Stellungen, wo sic Dienst thaten, neben der spanischen Flagge auch die des vereinigten Königreichs aufgesteckt. Während der ersten Nacht verließen drei Obersten jeder sein Regiment, und kamen zu den Engländern in das Fort, da sie weder auf ihre Mannschaft, noch auf einander zu bauen vermochten. Die Citadelle hatten Lieutenant Hutton vom Barham und der Marinecapitän Marlap mit 60 Marinesoldaten und eben so vielen Matrosen besetzt. Im Ganzen waren die brittischcn Truppen und Seeleute 48 Stunden lang am Lande. Ohne ihre Gegen-wart hätten sich die Narionalgardistcn auf die Seite der Ruhestörer geschlagen." (Ost. B.) Im Laufe des Monats April wurden, nach Angabc eines Madrider Journals, dcs Eco del Commcrcio, in den Provinzen Arragonien, Cordova, Cadir, Gua-dalarara, Salamanca, Toledo, Valencia, Iaen, Madrid, Malaga, la Mancha, Murcia, Galicicn, Granada, Valadolio und Zamora 688 Nationaldo-mänen für eine Summe von 36,549,425 Realen 'öffentlich verlauft; sie waren auf 18,290,141 Realen geschäht worden. Während der frühern Monate hatte der Verkauf von 1537 Nationalgütern, im Werthanschlage von 117,152,286 Realen, eine Summe von 257,645,447 Realen eingetragen. Im Ganzen sind nun bis Ende April2275 Narionalgütcr, imSchätzungs-werthe von 135,442,427 Realen, um den Gesammt-betrag von 294,185,872 Realen veräußert worden. (B. v, T.) Großbritannien. Man vernimmt mit Bedauern , daß der König erkrankt ist, und am 21. Mai dem Gottesdienste nichr beiwohnen konnte. Schon bei den letzten Levers hatte er, gegen seine Gewohnheit, die Aufwartenden sitzend empfangen. Seine Majestät soll am Asthma leiden. Sir Henry Halford, der nach Windsor berufen wurde, erklärte, dasi die Umpäßlichkeit eine bei dem Könige nicht ungewöhnliche sey, und bald vorübergehen-werdc. 184 An Bold des Linienschiffes Pembrocke sind zu Plymouth die Überreste der Euphrat--Expedition angekommen, mit Ausnahme des Chefs dsrselben, Obersten Chcsncy, welcher zu Anfang Februars von Bagdad i'lber Abuschcr nach Bombay abgehen wollte. Man hoffte bei Abgang der Mannschaft aus Mesopotamien, daß sich cin gewinnreicher Handel den Korun aufwärts bis Awas, in der persischen Provinz Chusistan, »vcrde eröffnen lassen. In den neuesten Zeitungen aus Bombay wird amtlich angezeigt, dasi die Regierung Anstalten,zur Beibehaltung einer Dampfschifffahrts - Verbindung lnit England vermittelst des Euphrac treffe. Es wurden von ihr Schisse gesucht, um 400 bis 600 Tonnen Burdwatt'sche Kohlen nach Mascate und 200 nach Mohamarah, 20 englische Meilen oberhalb der Barre des Euphrats, zu bringen. Die Negicrung hat der Handelskammer in Bombay ihren Entschluß angezeigt, jencii Platz zu einem Freihafen zu erklären, sobald cin im Einzelnen befriedigender Plan vorgelegt werden würbe, um den Hafen dazu einzurichten. Es sind Nachrichten aus der neuen Niederlassung in Süd-Australien bis zum 17. December in London eingegangen. Von den neun dorthin gesegelten Schif' fen waren schon acht glücklich angekommen, und der Ober - Ingenieur, Oberst Light, war mit einem leichten Schncllsegler ausgelaufen', um den Buffalo, auf welchem sich der Statthalter und die vornehmsten Beamten befinden, hincinzulootsen. Auf diesen B» richt ist schon wieder ein Schiff mit Passagieren, der Partley von Gravescnd, dahin abgesegelt. Es scheint die Absicht der brittischen Regierung zu f.yn, die persische Sprache in Ostindien allmählich Hanz außer Gebrauch zu bringen, und alle Geschäfte in den. einheimischen Sprachcn, namentlich im, Benga-lischcn, zu verhandeln. Diese Änderung soll indeß nur sehr allmählich eintreten. Von der früheren Idee, dai Englische in den Gerichtshöfen einzuführen, scheint man jetzt ganz zurückgekommen zu seyn. — Einer offiziellen Bekanntmachung vom 21. November vorigen Jahres zufolge, dürfen künftig alle im brittischen Reiche gedruckten Bücher, die auf englischen Schiffen verfahren werden, in die Häfen der Präsidentschaft Bombay zollfrei eingehen. Die Negierung hat übrigens die Absicht , die Stadt Bombay für einen Freihafen zu erklären. — Zu Behar hatte im Jänner die Vcrbren-nrmg einer Witwe Statt gefunden — cin fanatischer Gräuel, der jetzt nur noch selten vorkommt. Die eigenen Verwandten des unglücklichen Weibes suchten sie vom Scheiterhaufen zurück zu halten, und die P^ lizei schritt cin, um dem verbiethenden Gesetze der eng. lischen Regierung Kraft zu verschaffen; aber die Prie< sterpartei war zu stark, und die fürchterliche Cere, monie ging vor sich. Der auf seiger letzten Reise nach China, die er im Gefolge Lord Napiers unternahm, verstorbene Dr. Morrison, hat der neuen Londoner Universität seine höchst wcrthvolle Sammlung chinesischer Bücher unter dcr Bedingung vermacht, daß an dieser Universität cin Lehrer des Chinesischen angestellt werde. Den Arbeitern, welche nach Süd-Australien auswandern wollen, ist freie Überfahrt, mit Einschlusi d^r Vcrköstigung und ärztlichen Behandlung, zugesichert. Bedingung ist, daß sie (gleichviel, weiblichen oder männlich.'n Geschlechtes) erwachsen, aber nicht über 30 Jahre alt seyen und den Landbau oder ein nützliches Handwerk verstehen. Auch ihren Weibern und Kindern, wenn sie solche haben, ist unter gewissen Bedingungen freie Überfahrt zugesichert. (Öst. B.) R u H l a n v. Nach der ncuest.-n Reiseroute besucht Seine kaiserliche Hohcit der Großfürst Thronfolger zuvörderst die Gouvernements Nowgorod, Twcr, Iarosla:', Kostroma, Wjätka, Perm, Tobolsk. Von dort nach Europa zurückkehrend, wendet er sich den südöstlichen und südwestlichen Provinzen des Reiches zu, bei deren Bereisung er auch die Messe von Nischney-Nowgorod besuchen wird. Die Ostsee- und wcißrussischen Gouvernements bleiben dicßmal von dem Thronfolger unbesucht. Er wird sie erst bei seiner im nächsten Sommer Statthabenden Reise ins Ausland sehen. (Ost. B.) Gsmanisches Neich. ' Von der serbischen Gränze, 20. Mai. Seil c^ ttigcn Tagen laufen an der Gränze Gerüchte von wich^ tigcn Begebenheiten um, als deren Schauplatz ?ttb^ nicn, Macedonicn und Thessalien bezeichnet wnd. Diesen Gerüchten mißt man besonders seit gestern große Wichtigkeit bei. Füst Milofth soll nämlich von dem Rumely Walessy durch einige Tataren drmgend M, Succurs angegangen worden seyn, und feit Eintreffen des letzten Tatarcn in Kragujcwatz verbreitete sich dort die jedoch noch unverbürgte Sage, daß cin zahlreiches Insurgentcnheer in Macedonicn eingebrochen, die Stadt Bitoglia überfallen und an mehreren Stelleu in Brand gesteckt habe. (Mg. Z.) Rellactellr: ^r. VäU. Mein rich. Verleger: HZnaz. Al.