- Prikmrmeralious - Preise Für Laiba»: TakziLdrig . . 8 fL 40 tr. Halbjährig... 4 „ 20 „ »ierteljShrig . 2 „ 10 „ «onaUich . . . — „ 70 „ Mi: der Post: •eniifibrig............12 fl. Halbjährig............. 6 „ »krtetjSWg 3 Laibacher Redaktion Bahnhofgasie 132. Wr Zustellung inS HauS ' *ittldj. 25 tr., monatt. 9 kr. ji Eia-elnr Nummern 6 tr. Expedition- & An jcrate«-Bnreau: Congreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn c. Jttein* mayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise: Für die einspaltige Petilzeile L 4 tr., bei zweimaliger Einschaltung ä 7 tr., dreimaliger ä 10 fr. Jnsertionsstempel jedesmal 30 fr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Mannscripte nicht zurückgesendet. Rl. 98. Freitag, 1. Mai 1874. — Morgen: Athanasius. 7. Jahrgang. Der Zustand des Unterrichtswesens in Oesterreich. i. Osficielle Darstellungen zeichnen sich nicht immer durch ihre Wahrheitsliebe und durch ungeschmückte Schilderung der Thatsachen aus. Es ist daher als ein Vorzug der Jahresberichte des österreichischen Ministerium« für Kultus und Unterricht hervor-zuhtbui, daß sie, soweit ein uneingeweihter die Dinge überblicken kann, von Schönfärberei sich möglichst ferne halten. Es wird uns im alljährlich veröffentlichten Berichte gesagt, was zur Hebung des Unter» richtswejeus geschehen, welche Hindernisse da und dort zu überwinden sind; eS wird auch nicht verschwiegen, wie vieles noch zu geschehen habe und wie vst die besten Pläne und Absichten theilS an der Indolenz, theils an verschiedenen ändern Hemmnissen scheitern. Im ganzen und großen wird uns rin ziemlich vollständiges Bild über den Zustand des öffentlichen Unterrichtswesens im Reiche gegeben und haben wir allen Grund, mit dem, was geleistet wurde, unS zufrieden zu geben. Freilich bleibt eS nach wie vor ernste Aufgabe der Regierungs- wie der Landesorgane, aus den bisher gemachten Erfahrungen zu lernen und auf dieser Grundlage unablässig an dem Baue der Volksbildung weiter zu arbeiten. Entsprechend der Organisation der Eentralstelle irrfällt der reiche Inhalt des Jahresberichtes in zwei Abteilungen: den Bericht über die Kultus- und den über die Unterrichtsangelegenheiten. Der Abtheilung Kultus ist im ganzen nur ein kleiner Abschnitt gewidmet; der nächste Jahresbericht dürste auch in dieser Abtheilung umfangreicher werden, da bis dahin die konfessionellen Gesetze inS Leben getreten sein werden. Wir wolle« aus derselben nur hervorheben, daß durch die Zuwendung von einer halben Million für den niedern Seelsorgeklerus vielseitig auch eine correctere politische Gesinnung herbeigeführt wurde. ES war nemlich im abgelaufenen Jahre nicht nur die Anzahl der Bewerber eine weit größere, sondern eS brauchten auch nicht so viele Bittsteller zurückgewiesen zu werden, da das Motiv der Abweisung „Jncorrectheir des politischen Verhaltens" nicht mehr vorhanden war. In dem zweiten Theile des Berichtes, der dem Unterrichte gewidmet ist, ist jetzt nicht mehr das Verwaltungsjahr, sondern das Schuljahr zugrunde gelegt, das ist der Zeitraum vom 1. Oktober eines bis zum 30. September des nächsten Jahres, eine Aenderung, welche im Interesse der Einheitlichkeit der Darstellung des Unterrichtswesens eingeführt wurde. Es hat dies freilich zur Folge, daß der Jahresbericht des k. k. Ministeriums sehr ungleichmäßig wird. WaS die einzelnen Zweige des Unter-richtswesens betrifft, so finden wir vor allem eine Zusammenstellung der LandeSgesetze über die Schulaufsicht. In Galizien kam endlich daö Gesetz zustande, durch welches die Orts- und Bezirksfchul-aufsicht endgiltig geregelt wurde. In den bereits bestehenden Gesetzen für Böhmen, Kärnten und Istrien wurden die Strafbestimmungen gegen pflichtsäumige OrtSschulräthe und deren Vorsitzende näher bestimmt und verschärft. Im Laufe deS Jahres 1873 wurden auch die Landesgesetze zur Regelung der Schulerrichtung wie der Rechtsverhältnisse des Volksfchullehrperfonalcs für Krain, Galizien und Bukowina vom Kaiser genehmigt und besitzen nunmehr alle Länder der diesseitigen Reichshälfte, mit Ausnahme von Tirol und Triest, die AusführungS-gefetze des Rüchsvolksschulgesetzes. Diese Gesetze wurden leider in den genannten Ländern mit Hcrabsetzung der achtjährigen Schulpflicht auf die sechsjährige erkauft, wofür die Wiedereinführung der Sonntagsschule keinen ausreichenden Ersatz bietet. Erfreulich dagegen ist die Aufhebung des Unterrichtsgeldes an den Volksschulen der Länder: Bukowina, Galizien, Salzburg und Oberösterreich. Regulierungen und Erhöhungen der Lehrergehatte traten ein in der Bukowina, Galizien, Krain, Salzburg, Ober- und Niederösterreich. Jn-bezug auf die Höhe der Lehrergehalte geht Niederösterreich mit den drei Stufen 800, 700, 600 fl. allen ändern Kronländern voran. Die Regierung' hat sich bemüht, durch Einrichtung von VorbereitungS-Naffen an einzelnen Lehrerbildungsanstalten mit im» entgeltlichem Unterrichte und Unterstützung dürftiger Schüler ein Haupthindernis der Durchführung unserer VolkSschulgesetze zu beheben. Der Abschnitt, der uns am meisten im ministeriellen Jahresbericht interessiert, ist der Bericht JeMeion. Ein Reiseabenteuer. Ein unternehmender Deutscher, LouiS Rosen, tfol, der mit Gerstäcker'scher Einfachheit kühne ^reuz- und Querritte durch Südamerika gemacht, hat das Ergebnis feiner Reisen in einem Werke: "Diesseits und jenseits der Cordilleren" nieder-Belegt. Seine Schilderungen sind stofflich reich, naiv, %e Schminke, doch nicht ohne Humor. Man sieht r®nk und Leute lebendig vor sich. Als Probe möge Mn Zusammentreffen mit höchst sonderbaren Räubern dienen. _ Er reitet, von Santiago kommend und nach Tacna ziehend, über die Seitenrücken und „Cuestas" •er Anden in öder, großartiger Natur, und nach Abenteuern verlangend, bricht er in folgende vor-lchnelle Klage auS: Die Romantik ist verschwunden, in Europa «er noch mehr als hier, wo da- Urwüchsige von Uni) Leuten doch noch vieles Interessante mit dringt. So ist zum Beispiel Spanien gewiß !nt6 der romantischsten Länder Europas, aber rei-t einmal hin, Ihr für d»s „Land v»ll Sonnenschein" Begeisterten und Ihr werdet sehen, wie traurig eS dort mit der Romantik bestellt ist. Statt eines abenteuerlichen Raubanfalls in den Schluchten der Pyrenäen, werdet ihr mit Mauthfcherereien belästigt, in den Fondas wird man Euch bedauernswerten Boeuf & la mode statt der geforderten Olla potrida vor-fetzen. „Nun Mantillen und EapaS werden doch wohl noch zu sehen sein?" ruft Ihr verzweiflungS-voll, und ich muß Euch leider die Versicherung geben, daß die pariser Toiletten, die EhignonS, die Fräcke und Cylinder das meistens längst verdrängt haben. In den bessern Ständen wenigstens hat dir alles nivellierende Neuzeit die nationalen Eigenthüm-lichkeilen so ziemlich verwischt und, Grimm im Herzen, werdet Ihr Luch mit bedeutend erleichterter Börse dem heimischen Norden wieder zuwenden. Offen gestanden, ich glaubte auch in den Cor-bitteren nicht mehr an Räuber, wenigstens nicht an die meist sich daran knüpfende Romantik, sollte aber eines beffern belehrt werden. „Alto ahi! Halt!" brüllte eS auf einmal au« einer Anzahl rauher Kehlen und wie aus der Erde gewachsen, hielt ein halbes Dutzend wild ausfehen-der sonnenverbrannter Kerle zu Pferde um mich herum. An ein Entrinnen war nicht zu denken, von allen Seiten drohten rostige Karabiner, MachetaS und LaffoS und es blieb mir nichts weiter übrig, als dem Befehle des in eine alte geflickte Militär-uniform gekleideten Anführers — abzusteigen, so schnell als möglich Folge zu leisten. Meine Barschaft bestand in zwei Wechseln auf Coquimbo und Tacna; Silbergeld aber hatte ich nur noch fünf Soles, mit denen ich bis zum ersten Platze nicht auskommen konnte. Mein alter Wirth in San Felipe hatte mir nemlich gerathen, nicht mehr als zehn Soles in Münze mitzunehmen, da ich — hie und da ein paar Realen für Nachtquartier und Trinkgelder abgerechnet — wenig oder gar keine Ausgaben Hatte. Auch waren Wechsel jedenfalls sicherer und bequemer mitzuführen, als leicht reizende klingende Münze. Ebenso hatte ich mich auf seinen Rath Hin ziemlich ordinär gekleidet, und wie gut mir das zu statten kam, hatte ich jetzt Gelegenheit, einzusehen. „Caballero", sagte der Uniformierte, „geben Sie uns doch mal Ihre Börse und Uhr." Trotz der wahrlich nicht gerade lächerlichen Situation zwang ich mich doch, laut Hinaus zu lachen. „Meine Börse und Uhr! Caballeros" — ich warf meinen Poncho ab und über das Pferd — „glauben Sie, daß ich, wie Sie mich hier sehen, über den Zustand des Vol ks sch ul we sen s. Bier Jahre sind bereits verflossen, seit durch das Reichsvolksschulgesetz der Grund zur Reform des österreichischen Bolksschulwesens gelegt worden ist. Aber niemand wird sich der Wahrnehmung verschließen, daß im Verhältnis der Zeitdauer und des der Durchführung dieser Reform gewidmeten Wirkens auch die Schwierigkeiten gewachsen sind, die sich beharrlich den wohlgemeintesten Bestrebungen auf diesem Gebiete entgegenstellen. Zahlreiche Zugeständnisse mußten der Indolenz, um nicht zu sagen der Kulturfeind-feligkeit so mancher Landesvertretuugen gemacht werden, um wenigstens theilweise die dringendsten Reformen durchznsühren. ES wird dies sofort klar werden, wenn man erfährt, daß außer in Nieder-östcrreich nur noch in Schlesien dem Gesetze vollständig genügt wird. Es haben die Bukowina, Galizien und K r a i n nur die sechsjährige Schulpflicht statt der achtjährigen, in Tirol und Triest herrscht immer noch ein Provisorium, die bezüglichen Landesvertretungen Hallen es nicht unter ihrer Würde, dem Volke die geistige Nahrung theilweise oder ganz zu entziehen und dasselbe durch GesetzeSparagraphe auf eine niedrigere Stufe der Kultur herabzudrücken als die Nachbarländer gewähren. Aber auch in ändern Ländern werden noch immer zahlreiche Befreiungen vom Schulbesuche für die dreizehn- und vierzehnjährigen Kinder ertheilt. „Es läßt sich kaum sagen — heißt cs kleinlaut desfalls im Jahresbericht S. 92 — daß die Bestrebungen im Gebiete der Schulreform bis jetzt von der Gunst der Umstände getragen worden seien." Schwierigkeiten erheben sich eben von verschiedensten Seiten her. Die nationale und klericale Gegnerschaft, welche Jahre lang die ländliche Bevölkerung gegen die neuen Schulgesetze gehetzt hat, ist leider zu bekannt und es wird noch eines langen Kampfes bedürfen, bevor die Abneigung, die sie mit den unlautersten Mitteln und den schamlosesten Lügen im Volke gegen die neue Ordnung der Dinge in der Schule hervorzurufen verstanden, gänzlich geschwunden sein wird. Noch ärger steht es mit der Opposition, die in der Indolenz und dem geistigen Stumpfsinne der Bevölkerung ihre Wurzel hat. Es gibt leider noch gar wenig Eltern auf dem Lande, welche den Werth der unerläßlichsten Elementarbildung der Jugend, geschweige die Vortheile der modernen Schulbildung überhaupt zu würdigen wüßten. Sic behalten darum ihte Kinder hartnäckig zu Hause und beschäftigen dieselben lieber bei der Hauö- und Feldarbeit, als daß sie dieselben in die nach ihren Begriffen ganz nutzlose, wenn nicht gar schädliche Schule Geld oder Kostbarkeiten mit mir führe? Valgame Christo, das ist wirklich ein guter Spaß! Doch wollen Sie in der That einen armen Miuero berauben, jo — hier zog ich mein al es, ledernes Portemonnaie mit dem Rest der fünf Soles — nehmen Sie, ich werde auch ohne das weiter kommen. Eine Uhr besitze ich nicht, wüßte auch nicht, wozu mir so ein Ding nützen sollte." Die ander» lachten und flüsterten, der Uniformierte dagegen schnitt ein fürchterliches Gesicht, steckte aber trotzdem ruhig mein Geld ein und knurrte nur ärgerlich vor sich hin, wobei ich etwas wie ein „Gleich gedacht" und „Caracho" herauszuhören glaubte. Dann befahl er mir wieder aufzusitzen, die ganze Bande umgab mich uud fort ging es in ein schmales Thal rechts hinab. Hinter uns ging eben die Sonne unter und ich begann allerlei Reflexionen über dies Abenteuer, das keinesfalls schon sein Ende erreicht halte, a.izustellen. Weshalb sonst brauchten sie mich mit sich zu nehmen? Endlich erschienen bei einer Biegung deS ThaleS «in paar Ranchos, vor denen mehrere Feuer hell durch dir Dämmerung flackerten. Wir sprangen aus den Sätteln und während die Pferde von einem der Banditen in den Potrero geführt wurden, winkte mir der Anführer, ihm in seine Wohnung zu fol- fchickten. Wieder andere, namentlich in den Städten, wünschen zwar, daß ihre Kinder recht gebildete Menschen werden, doch nach ihren beschränkten Begriffen soll alles die Schule allein leisten; dieser überlassen sie daher die ganze Sorge, trotzdem es eine nur zu bekannte Wahrheit ist, daß die Schule dort nur wenig leisten kann, wo die häusliche Erziehung nicht hilfreich eintritt und harmonisch mit der Schule Hand in Hand geht._____________________________________ Politische Rundschau. Laibach, l. Mai. Inland. Das Abgeordnetenhaus setzte am Mittwoch die Specialdebatte über das Klostergesetz fort. Die noch übrige Hälfte des Gesetzentwurfes wurde größtentheils in der Fassung dcs Ausschusses angenommen. Der § 18 wurde mit dem Amendement des Abgeordneten Fux angenommen, wornach von der klösterlichen Disciplinargewalt niemals Gebrauch gemacht werden darf, um die Befolgung der Gesetze oder die freie Ausübung der Staatsbürgerrechte zu hindern. Paragraph 27 erhielt einen Zusatz betreffs der periodischen Visitation aller Klöster durch die politischen LandeSbehörden. Die Ansicht, daß dieses Gesetz infolge der in dasselbe aufgenommenen Verbesserung«, und Zusatzanträge nicht zu stunde kommen werde, ist eine allgemeine. Am meisten freuen sich darüber die Ultramontanen und Feudalen. So schreibt beispielsweise das „Vaterland" : „Das rechte Centrum beteiligte sich an der Specialdebatte nicht und erzielte dadurch den Erfo'g, daß sich die Verfassungstreuen, wie in solchen Fällen regelmäßig zu geschehen pflegt, in die Haare ge-riethen. Wie müßte dieser Bruderzwist im Hause der Verfassungstreuen erst blühen, wenn man sie in allen Fragen allein ließe!" Da der Cultusminister cs unterließ, die Nichtzustimmung der Regierung zu den Amendements näher zu begründen, so scheint die Regierung alle ihre Hoffnung auf Verwerfung derselben auf das Herrenhaus zu setzen. Die Regierung hat sich nunmehr den Wünschen des Abgeordnetenhauses rücksichtlich der Vertagung des Reichsrathes gefügt. Nach einer Mitteilung, welche Freiherr v. Lasser einer Anzahl von Abgeordneten gemacht hat, ist die Regierung ermächtigt, den Reichsrath om 8. Mai zu vertagen. Vielleicht hat die schwüle Temperatur, welche am Dinstag im Abgeordnetenhaus- herrschte, zur Reife dieses Entschlusses beigetragen. Am 11. Mai soll sodann bereits die erste Sitzung des Finanzausschusses der österreichischen Delegation in Pest stallfinden. Fünf Grad Kälte in Pest. — Dieser Witterung-bericht ist von hoher politischer Bedeutung. Bei der jenseits der Leitha herrschenden Fi« gen. Fest umklammerte ich den Griff meines versteckten Dolchmessers, als ich über die Schwelle trat. Aus einem alten Fellkoffer zog er einen vollständigen, argentinischen 'Anzug: Cheripa, Poncho, Cal-zonzillas, nichts fehlte, sogar ein paar leinene Bas-kenschuhe mit geflochtenen Strohsohlen waren dabei und auf alle diese Dinge zeigend, sagte er mit der größten Höflichkeit: „Bitte, Senor, ziehen Sie doch gefälligst diesen Anzug an, der Ihrige ist etwas naß geworden und Sie könnten sich erkälten — lijerito.“ Nun waren zwar meine Kleider weder naß, noch war es die Sorge des Edlen um mein leib- liches Wohl, was ihn veranlaßte, mich im Gaucho* coftüm zu sehen, vielmehr wurde mir klar, daß er nur auf bequeme Art meine Kleider nach verborgenen Schätzen zu durchsuchen wünschte. Ich zog daher den Anzug an und sah dann ruhig zu, wie er sich über meinen unschuldigen Rock hermachte. Die Wechsel lagen bei einigen Briefen in meinem Taschenbuche und wenn er lesen kannte, war es jedenfalls darum geschehen. Jetzt fand er die Brieftasche. Seine Augen funkelten. Er schüttelte sie: Briefe, Photographien und die Wechsel fielen heraus, keine BankbilletS, wie er vielleicht vermuthet haben mochte. Mit seinem Dolche trennte er die nanzmiserc sind alle Hoffnungen auf eine gute Ernte gerichtet. Die Steuerrückstände können entweder gar , nicht eingetriebrn und müssen als uneinbringlich aus , den Listen gestrichen werden, oder man läuft Gefahr, ähnliche Scenen hervorzurufen, wie sie sich vor einiger i Zeit anläßlich einer Steuerexecution in Neupest abspielten. Die Bemühungen Koloman Ghyczy's, diese-» I Misstande ein Ende zu machen, von denen magF rische Organe so viel zu erzählen wissen, fönnttt nur im Falle einer gedeihlichen Ernte einen er> wünschten Erfolg erzielen. Nun meldet man aber, daß die Knospen und Blüten der Reben furchtbH gelitten haben und der durch die Kälte angerichtett Schaden unberechenbar ist; nach dem Vorhergesagte« ist es leider nur zu sehr begründet, wenn ein richt mit den Worten schließt: „Es herrscht allg» j meine Bestürzung". Auch in österreichischen Lande» wird dieser Witterungsbericht als Trauerkunde auf' genommen werden. Unsere Industrie, für welche Ungarn ein so bedeutendes Absatzgebiet bildet, würde bei einer Misernte in den Ländern der StesanSkrone einen empfindlichen Verlust erleiden. Ausland, lieber die eben abgelaufene Ses' sion des d e u t sch e n Reichstags schreibt die .Spener'sche Zeitung": „Der deutsche Reichstag, welchen Se, Majestät der deutsche Kaiser gestern schloß, war dem Stapellaufe eines Schiffes vergleich* bar. Das Publicum wettete und rieth, ob es glücklich ablaufen werde. Die Eigentümer und Interessenten waren bangen und zweifelnden Herzens. Da wurden die Bande gekappt. Der Coloß begann sich zu regen-Ermuthigende Zurufe erschallen aus der Menge-Der Coloß schwankt. Ein Gefühl der Angst ergreift alle. Da richtet er sich wieder auf und wie ein Pfeil schließt er auf schnurgerader Bahn hinunter in die rauschenden Wogen, die ihn sympathisch empfangen. Die Flaggen und Wimpel wehen, die Schüsse von« nern, die Musik rauscht und das Schiff schaukelt sich stolz und behäbig auf feinem heimischen Elemente. Das Volk aber, eben noch beunruhigt und ängstlich, ruft in endlosem Enthusiasmus : Es lebe der Kaiser!“ Das ist der Verlauf dcs Reichstags von 1874, der, was Spannung und Kraft der dramatischen Entwicklung (und fügen wir nach Aristoteles hinzu, wa» „Reinigung der Leidenschaften") anbelangt, hinter keiner Dichtung zurücksteht. Diesem Gefühl gibt den» auch die kaiserliche Thronrede unumwundenen Au-' druck. So zeichnet die Situation mit großen, feste» und glänzenden Zügen, indem sic einzelnes, das j® auch erst im Augenblicke des Schlusses, am Sani-' tag, formell zur Vollendung gelangte, nur obenhin berührt." Die in dem Gesetz über die Vorbildung und Anstellung der Geistlichen vorgesehenen Commissionen Nähte der Tasche — nichts — mit kundiger Hand befühlte er den Saum der Kleider — wieder nichts-Sein braunes Gesicht wurde lang und länger und ein finsterer Zug legte sich über dasselbe. — Adieu Welt — dachte ich, da mit cinemmale schlug er ein lustiges, helles Gelächier auf und alle frühere ernste Gemessenheit beiseite lassend, klopfte er mir auf die Schulter und sagte ungeheuer gemüthlich : „Com* paiiero, eres justamento un tal pobre diablOi como nosotros todos!“ Zu deutsch: „Kamerad, Du bist gerade so ein armer Teufe«, wie wir alle miteinander." „Und jetzt," fügte er freundlich hinzu, „kommen Sie, es ist Essenszeit und Sie werden au« Hunger haben. Vorher aber nehmen Sie Jtlrc Briefe da wieder an sich, den Anzug jedoch behalte" Sie einstweilen noch an, er steht Ihnen vortrefflich' Er hatte richtig nicht lesen gekonnt und ich steckte hocherfreut meine Wechsel und Briefe wieder ein. Eine schöne Geschichte wäre t« übrigens gewesen, wenn ich dieselben los geworden wäre. ©lt in aller Welt hätte ich je nach Tacna komme» sollen! Die fünf Soles gönnte ich ihnen gern, die war das Abenteuer allein werth. (Schlug folgt:) für die Staatsprüfung der Theologen sollen nunmehr in kürzester Frist ins Leben gerufen werden. Den katholischen Theologen wiro von den geistlichen Obern natürlich die staatliche Prüfung verboten werden; während also auf der einen Seite immer mehr Kleriker ins Gefängnis wandern, wird auf der ändern der junge Nachwuchs abgeschnitten. Die pariser Journale beschäftigen sich angelegentlich mit der deutschen Thronrede. Der Fran^ais, das ossiciöse Organ des Duc de Broglie, schreibt darüber folgendes: „Die Thron- rede Kaiser Wilhelms entspricht völlig den Erwartungen derjenigen, welche die Aufrechterhaltung des Friedens erhoffen. Man ersieht daraus, in welchem Widerspruche die officiellen Erklärungen des deutschen Souveräns mit der unbedachtsamen und festigen Sprache gewisser deutscher Blätter stehen." — Diese Mahnung geht an eine falsche Adresse, der Franxais hätte sie an die Mehrzahl der französischen Blätter richten sollen, welche gerade die Rede des deutschen Kaisers zum Anlaß nehmen, um wieder einmal gegen das „bis an die Zähne gerüstete Deutschland" zu eifern. Daß Frankreich jedoch in der Beziehung nicht hinter Deutschland zurückbleibt, beweisen die Meldungen über die dortigen Rüstungsmaßregeln. In den nächsten Tagen erfolgt eine Probe-Mobilisierung des sechsten Armeecorps im Lager von Chalons; die Privatgießrreien sind vollauf beschäftigt, um den Bestellungen auf Geschütze nachzukommen, und an der Neubefestigung von Paris wird mit großem Eifer gearbeitet. Am 5. Mai ist das Fest des heiligen Pius V., des kriegerischen und strengen Papstes, der gerne alle Nichtkatholiken verbrannt hätte, um ihnen zu beweisen, daß sie im Unrecht sind. Der Pillstag soll dieses Jahr ganz besonders feierlich im Batican begangen werden, und zu diesem Ende soll wiederum eine jener großen katholischen Demonstrationen veranstaltet werden, fü» die man in den klericalen Kreisen so sehr schwärmt. Man läßt große Deputationen au« Belgien, Frankreich und Irland kommen, denen sich dann die römischen Klericalen anschließen, um die Säle des Vaticans ganz voll zu bekommen. Einzug des Papstes, umgeben von möglichst vielen Cardinälen und Würdenträgern der Kirche und seinem sonstigen Hofstaate, Ergebenheitsadresse aus der Feder irgend eines Jesuiten oder ändern klericalen Literaten, aber im Munde des Trägers eines alten aristokratischen Namens, Auch darf der übliche Peterspfennig nicht fehlen. Und dann kommt die Hauptsache: eine Papstrede, die hernach von den klericalen Journalen nach allen Richtungen der Windrose hin verbreitet wird, worin auf die usurpato-rischen und gottlosen Regierungen, Freimaurer u. s. w. brav losgezogen wird. In einer Eorrespondenz aus Santander wird betont, „daß in der baskis chen Bevölkerung der feste Entschluß lebe, sich der republikanichen Regierung nicht zu unterwerfen. Die mittelalterliche Dorfverfaffung erleichtere die Reorganisation des Widerstandes auch nach jeder erfolgten Pacisication un-gem»in." Bemerkenswerth ist eine Äußerung über die von Außen her vor .sich gehende Begünstigung jenes mörderischen Bürgerkrieges. ES heißt in dem Briefe: „Eine Niederlage des Prätendenten vor Bilbao wird, so lange er und seine Freunde aus vertriebenen italienischen Fürstenhäusern noch Mittel und Lust haben, die Rebellion zu unterstützen, niemals das Ende des Krieges beschleunigen. Der erste Earlistenkrieg erschöpfte sich wesentlich dadurch, ^°6 die siegreichen Heere des ersten Don Carlos gegen Madrid vordrangen und hier in dem feind-selig gesinnten Lande unterlagen und entmuthigt in lhre Berge heimkehrten. Der Enkel beabsichtigt die-■‘n Fehler nicht zu wiederholen, sondern hinter dein ^bro zu warten, bis Spanien ihn freiwillig zurückruft. (5t rechnet dabei auf die Zwietracht der Par« > ‘ltn feinen Gegnern, von denen die Armee durch- - e® . aM°nfiftifd) gesinnt ist, da« Land aber, wie be- durchaus getheilt ist." Gelheilt wohl, aber ch dem gemeinsamen Haß gegen den frevel- haften Prätendenten, den sie als Urheber aller jetzigen Leiden ihres Vaterlandes betrachten. Zur Tagesgerichte. — Gegen die Giftmischer. In der Sitzung des AbgevronetenhanseS vom 28. April stellte der Abgeordnete Seidl folgenden Antrag: Das HauS wolle beschließen: Die Regierung wird aufgefordert: 1. Die Frage zu studieren, welche Mittel zum Schutze der weinproductivn gegenüber der Kunstweinproduc-tion zu ergreifen seien, und möglichst bald eine dieS-sällige Gesetzvorlage einzubringen, aber auch 2. die Kunstweinfabrikation zu überwichen und gegen die Beimengung von gesundheitsschädlichen Substanzen zu Natur» und Kunst weinen mit allen gesetzlichen Mitteln einzu« schreiten. — Der Fürstbischof von Breslau hat an seine neugemeihten Priester eine fanatische Rede gehalten, in der es unter anderm heißt: „Könnte euch die eitle Hoffnung noch tauschen, ihr würdet, wie eS früher in besseren Zeiten der Fall wir, Ehre nnd Ansehen in euerm Amte finden! Aber ihr wisset eS ja und erfahret es täglich, welcher Geist sich in diesen Tagen gegen das Priesterthum offenbart! ... So sende ich euch denn hinaus wie Cie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben. Nehmet euch aber in Acht vor den Menschen; denn sie werden euch den Gerichtsstellen übergeben, und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um Christi willen, ihnen und den neuen Heiden zum Zeugnis." — Also halb Schaf, halb Schlange; sonderbare Amphibien! — D re Rache des Batican. Aus Rom wird geschrieben, daß die über den geschwächten GeisteS-zustanv des Cardinal- Falcinelli im Umlaufe befindlichen Gerüchte vielleicht nichts weiter sind, als eine kleine Rache, welche der Bancan an dem Prälaten nehmen wollte. Dieser besitze eine gute Dosis Ironie, welche sich allerdings unter dem Gewände einer patriarchalischen Bonhomie verberge. Als ihm letzthin nach seiner Ernennung zum Cardinal der aus Rom eingelrossene Nobelgardist das CardiualSbarett tibetbrachte, habe er diesen mit einer Art geheuchelten Erstaunens begrüßt: „Ei! ei! die Gefangenen schicken Ablegaten!?" Der Scherz soll Sr. Heiligkeit nicht behagt haben, und von jenem Augenblicke an begann man sich ins Ohr zu flüstern, Se. Eminenz der Cardinal Falcinelli, damals noch Nuntius in Wien, habe Anfälle von Verrücktheit. Local- und Provinzial-Angelegeuheiteu. — (Fleischtarif pro Mat.) Das Pfund Rindfleisch bester Qualität vom Mastochsen kostet 30kr., mittlere Sorte 26 kr., geringste Sorte 22 kr.; von Kühen und Zugochsen kosten die drei Sorten Fleisch 27, 23 und rcsp. 19 kr. — (Ausweis) Uber die am 30. April 1874 verlosten kram. GrundenllastungS-Obllgationen: Mit Coupons pr. 50 fl.: Nr. ,76, 172, 369; mit Coupon« pr. 100 fl.: Nr. 21, 170, 306, 386, 395, 404, 550, 588, 601, 627, 784, 832, 852, 964, 1254, 1374, 1529, 1796, 1839, 1937, 1964, 2050, 2121, 2202, 2206, 2351, 2583, 2588, 2597, 2691, 2718, 2791, 2836, 2839, 2876, 2946, 3070; mit Coupons pr. 500 fl.: Nr. 122, 165, 298, 301, 738, 763; mit Coupons pr. 1000 st.: Nr. 13. 94, 244. 273, 283, 284. 290, 312, 422, 520, 620, 724, 771, 858, 864, 894, 1052, 1108, 1133, 1241, 1342, 1477, 1481, 1530, 1551, 1555, 1616, 1628, 1784, 1812, 1817, 1877, 1930, 2025, 2054, 2124, 2235, 2269, 2306, 2322, 2336, 2411, 2450, 2472, 2476, 2527, 2547. 2591, 2637, 2673, 2674, 2716, 2719, 2749, 2753, 2816; mit Coupons pr. 5000 fl.: Nt. 291, 620, 650. 657; Litt. A Odl.-Nr. 246 im Betrage pr. 250 fl.; Litt A Odl.»Nr. 1747 im Beitrage pr. 13,100 fl.; von der CouponS-Obl.» Nr. 54 pr. 5000 fl. der Theilbelrag pr. 3800 fl. — (Spende.) Herr Albe« Ramm hat der freiwilligen Feuerwehr aus Anlaß der schnellen Hilft bei dem in feinem Hause am 28. April ouSgebro» chenen Kaminfeuer den Betrag von 20 fl. gespendet. — (AuS dem Mai-Avancement.) Ernannt wurden die Herten: Oberst Ferdinand Wo-schilda zum Generalmajor; zu Majoren die Haupt» leute Johann R. von Streruwitz des Artillerie-Regiments Nc. 12 beim Artillerie-Regiment Nr. 4 und Julius Glaubrecht des Art-R-g. Nr. 1 beim Art.-R:g. Nc. 12; zum Reservecommandanten der Oberftlieutenant Anton R. Mayer von Monte arabico dcS 7. Feldjäger-Bataillons beim Jnfanterie-Regtmente Nc. 36 ; übersetzt wurden die Majore Johann Khoß v. Kossen, R. v. Sternegg, vom 18. Feldjäger-Bataillon als Commandaut des 7. Feldjäger-Bataillons und Moriz Iesset des Art.-Reg. Nr. 12 in den Är-tilleriestab als Commandant der Artillerie-Cadeten-schule in Wien; vorgerückt ist der Hauptmann 2. Klaffe Vincenz Mlinetitfch zum Hauptmann 1. Klaffe des Jnf.-Reg. Nr. 17; ernannt wurden zu Ober* lieutenantS die Lieutenants Joses Bla boli l deSJnf.-Reg. Nr. 18 und Stefan P6chy de Psch-Ujfalu de» Inf.-Reg. Nc. 46; zu Lieutenants: die Cadeten Ottmar Sever, AloiS Kaligec, Johann Pregelj und Franz Seme beim Jnf.-Reg. Nc. 17; zum Hauptmanne 2. Klaffe der Dbeclieutcnant Diego van dec Hoop des 10. beim 19. Feldj.-Bat.; zum Obec-lieutenant dec Lieutenant Eoloman Jäcz des 19ten Feldj.-Bat.; zu Lieutenants die Endeten Lambert Kvu -fchegg und Feanz Jellerf ig deS 19. Felvj.-Bat.; vorgerückt sind die Hauptleute 2. Klaffe Ludwig Wild und Leopold du Fr eS ne des 12. Art.-Reg. zu Haupt« leuten 1. Klaffe; ernannt wurden zu Hauptleuten 2. Klaffe die Oberlieutenants Eduard Bie hier tieS Art.-Reg. Nc. 12 und Wenzel Klinger des Art.-Reg. Nr. 12 beim Act.-Reg. Nc. 13; zu Obetliente» nantS die Lieutenants Nikolaus WaSS, Berthold Albrecht, Jsak LjuStina und Martin Rastic de» Art.-Reg. Nr. 12; zum Regimentsarzte 2. Klasse der Oberarzt Dt. Anton Bunds mann deS Jnf.-Reg. Nr. 17 beim Jnf.-Reg. Nr. 7. — (Trifailer KohlenwerkS-Gefell-scha ft.) Zu der am28. v. M. unterbeut Vorsitze deS BetwallungSralhS-Ptäsidenten Freiherrn v. Hopfen ab-gehaltenen ersten ordentlichen Generalversammlung hatten sich 26 Actionäre mit 18,675 Actien und 926 Stimmen eingefunden. Die finanzielle Lage stellt sich in folgender Weife dar: GesammterstehungSkosten der Werke 3.938,776 fl. Hiervon sind bisher berichtigt 2.338,776 fl., und wurden im Jahre 1873 an Investitionen 313,532 fl. 75 kr. verausgabt. Die au«-haftenden KauffchiflingSraten betragen 1.600,000 fl., von welchen 150,000 fl. verzinst werden, während der Rest in sünfhalbjahrigen unverzinslichen Raten vom 1. Mai d. I. ab zu tilgen ist. Da nun für Vervollständigung der Werksanlagen in dem nächsten Jahre eine Kapitalseinlage von 300,000 fl. nöihiz ist, so wird die gesammte Kapitalanlage die Summe von beiläufig 4.500,000 fl. erreichen. Von dem Reingewinn pr. Gulden'218,924 entfallen nach Dotierung des ReservesondeS mit 5 pCt. — fl. 4661 und nach Abzug der 15petzeniigen Tantiemen mit fl. 13,983 noch fl. 199,579 auf die Actionäre. Der BerwaltungS-rath beantragt, hievon fl. 125,000 — 5 fl. pr. Actie ,ur Verleitung zu bringen und den Rest pt. Gulden 74,579 auf den Gewinnetat des laufenden JahteS zu Übertragen. Nachdem jedoch die Zahlungsverpflichtungen der Gesellschaft die Geldmittel derselben vollstän» big in Anspruch nehmen, so wird weiters beantragt, daß die 5peccentigen Kapitalszinsen nicht in barem, sondern in neuen Actien auSbezahlt werden, in der Weife, daß den Actionären für je 20 Actien eine neue Actie gegen AuSfolgung der verfallenen Coupons zur Verfügung gestellt werde. Außerdem ersucht der Vermal* tungScath um die Ermächtigung, die noch nothwendige« Kapitalien in der Höhe von 17 Millionen Golden entweder durch Aufnahme einer Anleihe, oder im Wege der Actienemittierung beschaffen zu dürfen. Diese Anträge werden ohne Debatte genehmigt und hierauf z« Revisoren die Actionäre <5. Peinzig. Dr. Ferd. 90taun, Kamillo Baumgartner. in den BerwaltungSrath die Herren: fflilh. Linzer und Joh. Hocker wieder- e»b Bergrath Dr. v. MojfiScowicS und Dr. Joh. Baron Haimberger neugewählt. — (Segen die unredliche Gebarung von Schuldnern.) Der Justizminister hat unterm 26. v M. einen Erlaß an sämmtliche OberstaalS« anwqltschaften gerichtet, welcher sich auf die Klagen über da« Gebühren von Schuldnern bezieht, die durch unredliche- Vorgehen ihre Gläubiger schädigen. ®8 wird insbesondere darauf hingewiesen, daß die Schuldner, ehe der Concor- über ihr Vermögen eröffnet wird, da-selbe an dritte Personen und namentlich an Ehe« galten abtreten und dadurch den Gläubigern die Mittel zu ihrer Befriedigung entziehen, daß ebenso den Exe> kutionsschrirten einzelner Gläubiger häufig dritte Per-fonen auf Grund ähnlicher Abmachungen mit Excin dierungSklagen entgegentreten, daß die bestehenden Gesetze keine ausreichenden Mittel gewähren, diesen in die Form zulässiger Rechtgeschäste gebrachten Abmachungen rntgegenzuwirken, zumal denselben weist durch Strich» tun g notarieller Urkunden zwischen Ehegatten die sor melle Unanfechtbarkeit gesichert wurde. Diesen Klagen gegenüber spricht der Justizminister die Ueberzeugung aus, daß es bei entschievcner Handhabung der bestehenden strafgesetzlichen Bestimmungen schon jetzt in vielen Fällen möglich ist, solche MiSbräuche wirksam zu bekämpfen und ein geschilderte- Vorgehen der Schuldner der verdienten Bestrafung zuzuführen und selbst die UngiltigkeitSerklärung der vorgeschiltzlen, zum Nachtheile der Gläubiger eingegangenen Geschäfte anjubahnen, dadurch aber nicht bloS den Verletzten zu ihrem Rechte zu verhelfen, sondern auch andere zu ermuthigen, in gleichem Falle bei den Strafgerichten Schutz zu suchen. Literarisches. Die Jesuitenfacultät in Innsbruck. Beleuchtet durch die bedeutendsten Reden aus der Debatte im Abgeordnetenhaufe des Reichsrathes am 24. März 1874. Verlag von Karl Prochaska in Teschen. Preis 60 kr. Eine Publikation, die allen Freunden des Fortschrittes in Oesterreich jo erwüscht kommt, als wäre sie von ihnen bestellt. Znm drittenmal hat unser.- SMKtnuetmig Len Herd jesuitischer Wüblerei in Innsbruck, von wo aus die bekannten Grundsätze in die Staaten des sich verjüngenden Oesterreichs, von keinem Landesgeri»t gehindert, gestreut werden, angegriffen, zum drittenmal ward dieser Angriff vereitelt. Legen wir uns diese trefflichen Reden unserer Abgeordneten in jenes Fach unseres Schreibtisches, welches wir bei jedem Jahresschluß Lurchzusehen und zu scontrieren haben, lesen wir insbesondere bei Berufung der nächsten Session unseres Reichsrathes diese merkwürdigen Anträge und Lie noch auffallenderen Abstimmungslisten, welche uns sagen, welche Vertreter des Fortschrittes Wort gehalten, welche dagegen das, was sie „genierte", für eine Bagatelle erklärt haben, nicht werth, sich darüber zu erhitzen. Letztere mögen sich diese Broschüre an den Spiegel stecken, sie ist die Berichtigung ihres Spiegels. Und jeue Unschuldigen unter uns, welche die Bewegung für und gegen die Jesuiten so wenig angeht wie die Sperlinge unter dem Himmel, können hier die Ueberzeugung gewinnen, daß diese Bewegung wohl wichtiger ist als die der Börse, daß die vielbesungenen kirchenpolitischen Gesetze nur dann eine Errungenschaft werden, wenn die Jesuiten aus ihrem letzten Schlupfwinkel, der innsbrncker Facultät, verwiesen sind. In Laibach zu bezie Htn durch die Buchhandlung v. Kleinmayr & Bamberg. Ausweis 1 Kedcntlasel über den Stand der Blatternepidemie in Lai« tfotr bie am 4. Mai 1 H 74 stattfindenden Licita-bach vom 24. bi- inclusive 26. April 1874. 8om letzten Ausweise sind in Behandlung ver- • blieben 9 Kranke, seither zugewachsen 1 Weib, ge. liefen 2, gestorben 1 Kind, in Behandlung verblieben 7. - Seit Beginn der Epidemie wurden 423 Blattern-etktonlungen amtlich gemeldet, von diesen sind 337 genesen und 79 gestorben. Im landschaftlichen Fi l i al f p i1 a le | in der Polanavorstadt waren am 24. und! 25. d. M. unverändert 14 Rranfe; am 26. d. M. 13 Kranke, da 1 zugewach,en und 2 genesen sind, j Stadtmagistrat Laibach, am 27. April 1874. i Witterung. tionen. 1. Feilb., Medved'sche Real, ad Slatenegg. BG. Littai- — ). Feilb., Radrah'sche Real, ad Stangen, BG. LittaL — 1. Feilb, Berlic'sche Real., Lausach, BG. Krrainburg. — 1. Feilb., Ärizner'sche Real., Stemsisch, BG. Ärainburg. — 1. Feilb., Valentincic'sche Real., Laibach, LG. Laibachs — 1. Feilb., Skusca'sche Real., Retje, BK. Seifenberg. «•1««* Ckocol.U. ln«tnle# anb t» Sabtctten Mt 11 Seflen 0- J ~ " a st. 4-6fc in Pulver für l» Seflm st. 10, f»« : «e lefler fl. M. - *}u tql«»« bnr» » «m b n ^M0,_48 Soj B et» tf»** 0 ■ Mr. ►tt B-VetiT, totste tu allen Btäbten bei guten «,-theter» Mb letdtänbtomi en» Mtfenbct bal wiener van« na« all» •«graben gefl*» «ScftqnwrtmM »Wt WoHmobnu____________________________________ »n« M 9gn. k. «lei»»,»» » §tk. »»«der, m Laibach. rÄWS 755». Feldmäuse, Ratten und Hausmäuse. " ‘m:": Vollständiger Ersatz aller ändern Gifte. Diese Phosphorpillen erfreuen sich wegen ihrer einfachen Anwendungsart und außerordentlichen Erfolge einer großen Beliebtheit und werden namentlich bei Feldmäusen mit unglaublichem Erfolge angewendet, worüber Zeugnisse der ersten Oekonomen des Landes vorliegen. 6 Schachteln mit circa 700 Stück kosten fl. — 80, 12 „ „ „ 1400 „ i „ ,. 1-44, 1 Pfund „ „ 2000 „ „ ,. 1-50, 5 ii n n 6-—. Zn beziehen durch die Apotheke des P. Birnbacher in Klagcnfurt. + 68.. -j- 14 8° C.) Barometer im raschen Fallen 72834 Milli meter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 4'7°, um 6 4° unter dem Stormale. aagetoauaeac Fremde. Hm 1. Mai. Hetel Stadt Wie». Edle v. Sunvald, Wolfsberg. — Schink, Privatier, Sagor. — Hartmann, Plan, '■ Kartin, Teitler nnd Süß, Reifende, Wien. — Frl. Ur-; bantschitsch. Private. Höflein. — Frau v. Canal, Private,; Malborgeth. — Rittei, Privatier, und Leonardelli, Rei»1 sender, Triest. — Preskar, Commis, Desinitsch. ! Hotel Elefant. Rechnitzer, Ungarn. — Petersen, Salzburg. — Pistelii, Banjatuka. — Basch, Kaufmann, Wien. — Feiler, Graz. - Lengyl, Kaufmann, Groß-Kanischa. — Popovik, Lichtenwald. — Ruß, Triest. Hotel Europa. Paszkovskh u. Schenk mit Familie, Wien. Mohren. Moses, Beamter, Triest. — Krisch, Kauf-mann, Linz. Verstorbene. Den 28. April. Gertraud GroiSdek, Inwohnerin, 63 I., Livilspital, Erschöpsuug der Krit,te. Den 29. April. Elisabeth Zontot, Barbiersgattin, 65 L., Livilspital, Eutkräsiung. Den 30. April. Dem FranzBreeelnik, Tischler, sein Kind, weiblichen Geschlechts, nothgetaust, Tirnauvorstadt Nr. 76. - Anton Biöuikar, Arbeiter. 53 I., Livilspital, allgemeine Waffersucht. Telegramme. Pest, 30. Sprit. In einer Conferenz der Deak-partei erklärte Finanzminister Ghyczy, auch er Halle die Errichtung einer selbständigen ungarischen Bank für sehr vortheilhaft. aber bis jetzt noch für inopportun, denn ohne Valutaregelung sei eine Lösung der Bankfrage nicht denkbar. Man möge aber nicht glauben, daß eine selbständige Bank sofort alle Uebel heilen werde. Constantinopel, 30. «pril. Der Fürst von Serbien ist eingetroffen und besuchte sofort den Sultan; er wurde sodann ans der Hohen Pforte vom Gefammtcabinet mit großer Auszeichnung empfangen^ t Das Florentiner Museum in der Sternallee erhielt von Parle eine neue Gruppe: Präsident MacMaho» und Bazaine als Marschall in vollkommen genauer Darstellung nnd von sprechender Sehnlichkeit. Das Museum bleibt noch während der Marktwoche geöffnet und hat gleichzeitig die Eintrittspreise herabgesetzt und zwar: Erster Platz 20 tr., zweiter Platz 10 kr. (267) Die Direktion. In meiner Luxusbäckerei Kapuziuer-Borstadt Rr. 55 sind täglich frische Mohn- & Ruß Kipfel, auch feine böhmische Matschen zu haben, und lade ich zu zahlreichem Zuspruch ergebenst ein. (264—2) LiX Franz Zazak. « Wiener Börse vom 30. April. Staatsfonds. i ßpcrc. Stellte, öft-Pap. Mo. dt». 6ft. in eite, dose Den 1854 . . . . tote von 1860, gen|t Koje »on 1860, Bdnft iitärnieni*. e. 186* •lebtnbfirg. Ungarn jn . . 6 . Aetlen. »nglo-Bank .... Srottenftelt . . . Depositenbank . . . Wtcceiptc-Hnflalt . fttanco - Bank . . Handelsbank .... tänbttbenkneetein. Wettonalbenl . . . Deflttt. allg. Bank Liest, «ankgesells. . Union - Bank . . . Beremsbank .... «erkehr»bank.... >tfIld-Badn...» «-»l-Lndwig-B-du. «ais. Eltsadeth-Bahr 8et(. gteni»3e|e|«b. 6taat»ba>n . . . »Odbahn............. Die Eröffnung deS nächst der Prula gelegenen Marienbade« fand heute am 1. Mai statt. Um zahlreichen Besuch bittet (259—3) Joirflne ZlaUewwUy Ware Pfandbriefe. •