Vräunmcraiions-Prtisk: Für Laibach: -«-»zjährig . . . « fl. 4V kr. Halbjährig . . . 4 , so. vierteljährig. . . L , 10 , «-»-tlich . . . . 70 . Mit der Post: Ganzjährig . . . ii si. - fr. Halbjährig . . vierteljährig. . . r „ 7S . Air Zustellung in« Hau« viertel-liHrig rs kr., monatlich 9 kr. Lvt«Ine Nummern e kr. Laibacher ke-aklio«! Bahnhosgasie Nr. >8L. -ri-edition und 3«ftra!en- Lnkkliii: »ongictzplatz Nr. 8l :s, von I. v.Kleinmayr L Aanibrrg'. ZnskrüMsvrcij!: Für die einlpaltige Petitzeile 3 kr. dei zweimaliger Sinlchallung k 5kr. dreimal t 7 kr. SnserüonSstempel jedesmal ?v kr. Bei größeren Inseraten und öjterrr Einschaltung entlxrechenter Rabatt. Anonime Mitthellungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nrcht zuriickgesendet. Nr. 9. Freitag, 12. Jänner 1872. — Morgen: Hilarius._______________________5. Jahrgang. Ueber Ministerverantwortlichkeit. Immer lebhafter wird die Frage erörtert: Soll LaS Ministerium Hohenwart in Anklagestand versetzt werden oder nicht? Auch das Abgeordnetenhaus wird sich mit dieser Frage befassen müssen, da die Petitionen und Resolutionen der konstitutionellen Vereine sich mehren, in welchen das Verlangen nach einem förmlichen Anklageakt wider das verfassuugsbrüchige Ministerium zu kräftigem Ausdrucke gelangt. Gegen die Zulässigkcit und die volle Berechtigung der Verfassungspartei, einen derartigen Antrag zu stellen, hat eigentlich niemand etwas triftiges einzuwenden. Und in der That, wenn je eine Versetzung in den Zustand der Anklage am Platze war, so ist es diejenige gegen das Ministerium Hohenwart. Soll das Gesetz der Ministerverantwortlichkeit kein trügerisches, kein von unpraktischen Ideologen auSgedachteS, hohles Nichts sein, so muß eS in diesem Falle praktische Anwendung finden. Freilich gerathen die Frommen, die Feudalen V»d die Czechen über die ihrem Liebling drohende Verantwortung in entsetzliche Aufregung und sic bieten allen ihien Witz auf, ihn gegen das über seinem Haupte sich zusammenziehende Gewitter sicher zu stellen. Aber man beachte die perfide, echt jesuitische Weise, wie sie das anstelle». Sie können zwar nicht leugnen, daß das Vorgehen Hohenwarts und sein Palüren mit den Czechen eine schreiende Verletznng der österreichischen Verfassung gewesen, aber sie weisen ihrem Schützling gegenüber der Krone eine Rolle zu, wie sie etwa König Günther im deutschen Heldcn-liedk bei seiner Brautwerbung um Brunhilde spielte. Dir Krone war demnach der Siegfried, der in der Tarnkappe die Kampfspiele gewinnt, der edle Graf der vorgeschobene Strohmann, der vielleicht sogar gegen seinen Willen den äußerlichen Trugschein, die „Ge-berde" verrichtete. Sie drohen daher, im Falle die Anklage gestellt würde, mit der Veröffentlichung von Akten, welche die Krone gleichsam als Mitschuldige an dem geplanten Staatsstreich gegen die Verfassung würden erscheinen lassen. Cie behaupten, der Minister habe stets im vollen Einverständnisse mit der Krone gehandelt ; Graf Hohenwart sei nur das harmlose Organ, der Mittler zwischen den Anschauungen des Monarchen und dem Begehren der Czechensührer gewesen. Eine bodenlosere Unverschämtheit, eine feigere und einfältigere Lüge ist wohl selten von politischen Gegnern ins Gefecht geführt worden. Die verwerfliche Methode an und für sich bei unsern nationalen Gegnern, immer und immer wieder die Person des Monarchen auf den politischen Kampfplatz zu zerren, ist schon geeignet, den Loyalitätsheuchlern die Maske vom Gesichte zu reißen. So gering unsere Meinung von der staatsinännischeii Begabung des Grasen Hohenwart auch von allem Anfang gewesen, so unumwunden wir dieser Ueberzengung auch stets Ausdruck gegeben, so viel Ehrenhaftigkeit haben wir seinem Privatcharakter doch immer zugetraut, daß er nicht gesonnen sein kann, sein politisches Fiasko mit einen, solchen Schilde zn decken; so viel Einsicht in das Abc des VerfassnngSlebcnS trauen wir ihm doch zu, daß er die ersten Paragrafe des Staats-grundgesetzcs kennt, die da lauten: „Der Kaiser ist geheiligt, unverletzlich, unverantwortlich. Der Kaiser übt die Regierungsgewalt durch verantwortliche Minister." Ist es dein klaren Wortlaute dieser Sätze gegenüber nicht geradezu läppisch, wenn die föderalistische Presse den Einwand vorbringt, Graf Hohenwart könnte, im Falle er zur Verautwortnng gezogen würde, vor dem Staatsgerichtshofe die genaue Registratur und die unwiderleglichen Urkunden vorweisen, von denen die czechischen Blätter faseln? Wenn — was nicht der Fall war — dem Ministerium Hohenwart von der Krone Znmnthun-gen gestellt wurden, wofür es die Verantwortlichkeit nicht übernehmen zu können glaubte, so stand ihm ja der Ausweg offen, seine Entlassung einzureichen; nimmermehr konnte es zu einem verfassungswidrigen Akte, wie die Erlassung des königlichen Reskriptes vom 12. September an den böhmischen Landtag war, gezwungen werden. Für gewisse Leute, welche Ei-? mit dem geistigen Vorbehalt leisten, kann es frei!? > nichts befremdendes haben, den Namen desMonav chen zu mißbrauchen, um die Menge zu bethvren und in Aufregung zn erhalten. Wer aber den Eindruck kennt, den die czechischen Fundamentalsätze gerade an höchster Stelle machten, der wird über die verwegene Unterstellung in jenen Behauptungen um so mehr erstaunen, als sie nur den Zweck haben können, die leichtgläubige Menge zn täuschen. Schon damit die Verlogenheit der Czechen und die Haltlosigkeit ihrer Ausflüchte einmal aufgedeckt, damit ihren schmählichen Demonstrationen mit dem erschli« chenen Reskript die Spitze abgebrochen werde, auf daß sie nicht fürderhin damit wie mit einem Appell zum Ungehorsam gegen die Reichsgesetze Staat machen können, müssen wir wünschen, daß dem beleidigten Gesetze sein Recht werde, daß Graf Hohenwart vor dem Richterstuhl der Volksvertreter sich zu verantworten habe, was er ja schließlich selbst wünschen muß, um wenigstens den Makel von sich abznweii-den, als wolle er seine politische Haltung mit dem Mantel der kaiserlichen Unverantwortlichkeit decken. Feuilleton. Duldsamkeit der buddhistischen Priester in Hinterindien. Es ist ein Ruhm für die buddhistische Geistlichkeit der hinterindischen Länder, daß sie frei ist von kirchlichem Hochmuth, von dünkelvoller Ausschließlichkeit, von bekehrungSsüchtigem Fanatismus; sie ist im Gegentheil in religiöser Beziehung tolerant und kann als gutes Beispiel für andere dienen. Dieses Zeugniß haben ihr auch die französischen Reisenden ausgestellt, welche mit Lagröe die Expedition von Saigong aus aus dem Mekong bis Uinnan in Ehina machten. Ein Mitglied derselben, L- Delaporte, hatte von der Stadt Kemarat im Laude der Laos eine» Ausflug in die benachbarten Wälder gemacht nnd »ichrcre in denselben liegende Dörfer besucht, in welchen viel musizirt wurde. Die laotischen Landleutc waren gegen Europäer freundlich und zuvorkommend; sic baten ihn, die Nacht ubcr bei ihnen zn bleiben, nnd er willigte ein, weil ^ schon ;n spät war, um nach der einige Meilen ^>ser„i liegenden Ltadt zu gelange». Wir lassen vn weiter erzählen. Einige Laosmänner geleiteten mich zur Dorfpagode, wo mir ein Geistlicher eine Matte und eine hölzerne Unterlage für den Kopf darbot. Ich fand einige andere Reisende in der Pagode; sic schliefen dort anf dem platten Boden. Der Bonze entfernte sich und ich schlief bald ein. ES war nicht zum ersten male, daß ich in einer Pagode übernachtete, nnd wie oft sollte ich noch Tage und Nachte beim Fortgang unserer Expedition unter einem gastlichen Tempeldache verweilen! In jenen Gegenden kennt man Gasthöfe und Herbergen in unserm Sinne nicht. In den Städten und großen Flecken sind sogenante SalaS hergerichtet, in welchen die Reisenden ein Unterkommen finden; iu kleineren Dörfern wohnen sie in den Pagoden; dergleichen sind auch in einigen Städten für sie Vorbehalten, doch wird in solchen Tcmpelgebäu-den kein Gottesdienst verrichtet. In kleineren Ortschaften ist nur ein einziger Tempel vorhanden, nnd dorthin geht ohne weiteres der Wanderer. Jedermann wird von den Bonzen mit gleicher Freundlichkeit ansgenominc»; man fragt ihn nicht, wer er sei, wohin er gehe nnd was er wolle; man kümmert sich nicht um seine Nationalität, Religion oder seinen Stand nnd Beruf. Sobald cr die Pagode betreten hat, ist er wie zu Hanse; dort speist und schläft cr, raucht scine Pfeife Tabak und bewegt sich unbehindert in voller Freiheit; er steht ja nnter Buddha's schützender Obhut. Die herzliche Gastfreundschaft, welche die Bonzen gleichsam als Stellvertreter Buddha's und in dessen Namen gewähren, bildet einen charakteristischen Zug in den religiösen Sitten dieses Landes. Wir haben auf unserer langen und weiten Reise eine solche gastliche Aufnahme in mehr als hundert Pagoden gefunden. Allein oder in größerer Anzahl, krank oder gesund, mochte» wir nur eine Nacht über oder Tage lang verweilen, — wir fanden ohne jegliche Ausnahme dieselbe freundliche Aufnahme, das gleiche Wohlwollen und immer dieselbe Dienstbeflissenheit. Die guten Bonzen ließen sich durch unsere Anwesenheit in ihren Obliegenheiten nicht stören» und es versteht sich von selbst, daß wir ihnen nicht hinderlich waren bei Ausübung ihrer einfachen und rührenden Zeremonien. Falls es sich jedoch ausnahmsweise einmal traf, daß ein Reifender die gebührende Zurückhaltung nicht beobachtete, dann tha-ten sie, als bemerkten sie es nicht, und nur selten bemerkte man cin leises Anzeichen von Ungeduld. Je weiter wir auf uuferer Reise vordrangen, »m so öfter Hallen wir Gelegenheit, die religiöse ^nldsnuleit zu bewundern. Bei den laotischen Buddhhistm ist sie ohne alle Einschränkung, und ich muß das um so mehr bctonen, da das religiöse Politische Rundschau. Laibach, 12. Jänner. Inland. Auch der Adreßausschuß des Herrenhauses hat den Auersperg'schen Entwurf bereits angenommen. Die Adresse bringt dem Ministerium Auersperg unter Hervorhebung des unheilvollen Wirkens der vorangegangenen Regierung ein rückhaltsloses Vertrauensvotum entgegen und spricht sich in ihrem Verläufe mit besonderer Entschieden-heit für die unverzügliche Inangriffnahme der Frage, betreffend die Loslösung des Reichörathes von den Landtagen, aus. Die Adresse erklärt ferner die Geneigtheit des Herrenhauses, berechtigte Wünsche wegen Zkompetenzerweiterung der Landtage prüfen zu wollen, ohne jedoch hiebei Galiziens Erwähnung zu thun. Der Passus der Thronrede, welcher von der Durchführung der Schulgesetze spricht, erhält eine entsprechende, jedoch dem Wesen nach konkret auftretende Erwiderung. Desgleichen werden alle jene Vorlagen freudig begrüßt, die den Arbeiten, auf legislativem Gebiete gelten. Uebrigcns wird das Herrenhaus erst die Verhandlungen des Abgeordnetenhauses vorangehen lassen und sein Votum ab-warteu, bevor es seinerseits in die Adreßvcrhaud-lung eintritt, und ist gewillt, wofern die föderalistisch angehauchte Minorität die Adresse nicht bekämpft oder einen Gegenentwurf einbringt, dieselbe ohne Debatte anzunehmen. Der Erzbischof von Olmützhat während riner Visitationsreise im Bezirke Neutitschein Eintragungen von Zivilehen, welche der dortige Bezirkö-hauptmann in das Matrikenbuch vorgenommen, dnrchstrichen und glossirt. Da ein solches Vorgehen den Bestimmungen des Gesetzes zuwiderläuft, bisher aber nicht zur allgemeinen Kenntniß gelangt ist, daß der betreffende Staatsanwalt dem genannten Kirchen-fürsten gegenüber klagbar ausgetreten ist, so werden — nach dem „N. W. Tgbl." — in den nächsten Tagen mehrere Abgeordnete aus Mähren, u. a. die Herren Fux und Weber, den Justizminister und den Minister des Innern interpelliren, ob die Regierung Kenntniß von dem Sachverhalte habe und welche Schritte eingelcitet worden sind, um den Erzbischof von Olmütz daran zu mahnen, daß er so wenig als jeder andere da» Gesetz ungestraft verletzen dürfe. Mit Vorliebe treibt die czechifche Journalistik nunmehr tranSleithanische Politik. Was ihr die inneren Wühlereien an Raum übrig lassen, verwendet sie vorsorglich für die Angelegenheiten jenseits der Leitha. Die Linke des ungarischen Reichs-tages ist es, an die sich die nationalen Führer herandrängen, und der alte Kossuth ist das Ideal, Gefühl bei den Laos sehr stark entwickelt ist und die Anhänglichkeit an die Formen des Kultus scharf hervortritt. Bei ihren Nachbarn, den Chinesen, herrscht gleichfalls volle religiöse Toleranz, sie ist jedoch bei ihnen mit religiöser Gleichgiltigkeit verbunden ; sie sind durchaus indifferent. Unter sol« chen Verhältnissen erscheint es auf de» ersten Blick schwer begreiflich, wie diese so geduldigen Leute dahin gebracht werden können, daß sie zu blutigen Verfolgungen gegen die europäischen Missionäre die Hand bieten. Wir haben im Lande selbst oftmals diesen Gegenstand in Erwägung gezogen, die verschie-denen Thatsachen neben einander gestellt und kamen alle zu einerlei Ansicht. In Hinblick auf die Kontraste, welche wir wahrnahmen, kamen wir zu der festen Ueberzengung, daß in Beziehung auf Duldsamkeit alle Vorzüge auf Seile der buddhistischen Priester sind. Kommandant Lagrve erzählte uns einen Vorfall, den ich einfach berichten will; die Reflexion überlasse ich dem Leser. Er verweilte mehrere Monate in einer Stadt Kambodschas und wnrde dort mit dem Vorsteher einer in großem Rufe sichenden Pagode näher be kannt. Dieser Geistliche war cin gelehrter sreund-ticher Greis, deu jedermann hoch ehrte. Vagröe be suchte ihn häufig, blieb Stunden lang bei ihm nnd unterhiclt sich über Landes- und Volkssitten. Reli- dem alltäglich einige Ruhmespsalmen gesungen, einige Weihrauchskörnchen geopfert werden. Es wäre führwahr der Mühe werth, alle jene Bundesgenossen , zu regislriren, nach denen die Nationalen an der! Moldau die »»terstützungsbedürstigc Hand bereits! ausgestreckt, alle jene Thüren aufzuzählen, vor die sie mit ihre» Freundschaflsa»erbict»ngen bereits hau-siren gegangen. Bon Osten gen Westen, von Süden gen Norde» sind sie gewandert, nnd wo sie die Thüre nur cin klein wenig offen fanden, da versuchten sie die Hand eines Freundes zu erhaschen. Heute lagen sie vor Czar Alexander auf den Knieen und morgen priesen sie Napoleon III. als den weisesten aller Herrscher; heute schrieben sie für Garibaldi Lobeshymnen, morgen drückten sie dem Pater Greuter die Hand; heute behandelten sie Deak und seine Partei als Freunde und Bundesgenossen und morgen war ihnen Kossuth der Inbegriff aller Staatsweiöheit, ja sogar des reinsten österreichischen Patriotismus. Gras Leo Thun und Dr. Rieger Hand in Hand mit dem ehemaligen ungarischen Diktator! Ausland. Aus dem Auslande ist wenig von Interesse zu melden. Fast alle Reiche nnd Länder Europa's führen ein politisches Stillebcn, welches zu den Aufregungen, die eine erst halb vergangene Zeit in unserem Welttheile hervorgernsen hatte, in wohlthuendein Kontraste steht. Die wichtigste Nachricht des Tages ist die, da^ Graf Arnim Herrn Thiers seine Kreditive als deutscher Botschafter überreicht hat. In ihren Polemiken mit dem Fürsten Bismarck haben die französischen Diplomaten bisher immer ebenso den Kürzern gezogen, wie die französische Armee im Kampfe mit der deutschen. Diese Wahrnehmung allein hätte den Duc le Gra-mont schon abhalten solle», mit dem deutschen Reichskanzler neuerdings anzubinden. Dieser Exminister, der neben Ollivier an dem Ausbruche des Krieges die größte Schuld trägt, hatte bekanntlich die Stirn, in der Untersuchungs-Kommission seine Politik damit zurechtfertigen, daß er behauptete, in einer Depesche vom Juli 1870 habe Lord LoftuS, der englische Botschafter in Berlin, es anerkannt, daß Deutschland es sei, welches den Krieg gewollt. Darauf ist man in Berlin die Antwort nicht schuldig geblieben. Ein vom Reichskanzler-Amte inspirirter Korrespondent der „Kölnischen Zeitung" schreibt: „Hat Gra-mont das wirklich gesagt, so versucht er fremde Depeschen zu fälsche», wie er erwicsciicrmaßeu seine eigene» gefälscht hat. Es kann nur die Depesche LoftuS' vom 13. Juli gemeint sein, die mir im englischen Texte vorliegt. Loftus berichtet darin gion uud Alterthümer. Zuweilen begegnete der französische Kommandant einem französischen Missionär, welcher sich in derselben Stadt niedergelassen hatte, und »ahm ihn dann mit sich zu dem alten Bonzen, der beide mit gleicher Herzlichkeit empfing. Als er sie einst i» das GotteShanS führte, nm ihnen dort allerlei zu zeigen, behielt der französische Missionär den Hnt anf dem Kopfe, die brennende Pfeife im Munde, spie anf den Fußboden, fpraä, in schwatzhafter Weise überlaut uud erlaubte sich mehrmals Helles Gelächter. Der buddhistische Geistliche uahm scheinbar nicht die geringste Noüz von den frechen Ungezogenheiten feines christlichen AmtöbruderS. Der europäische Missionär wurde eine Zeit lang unsichtbar; er war verreist. Lagroe, welcher sich gleichfalls auf einige Wochen entfernt hatte, sprach nach seiner Rückkehr bei dem ehrwürdigen Bonze» vor; dieser erzählte mit ruhigem Ernst, aber ohne jede Gereiztheit, daß -er inzwischen dem Missionär einen Bestick gcmacht uud »»> Erlaubniß gebeten habe, einmal dessen kleine Kirche zu besuchen. Zn sei»c»i Leidwesen habe ihm das der Missionär mit hochmülhiger Miene rnndwcg verweigert. Mil einem solchen Geistlichen könne er sernerhin keine» Verkehr uittcrhalte». So der Bericht Delaporte's. (Globus.) über seine Unterredung mit Bismarck, welchen er wegen der friedlichen Lösung in Folge des Verzichtes des Prinzen Hohenzollern beglückwünschen wollte,. Bismarck schien »och zu bezweifeln, daß diese Lösnng den Konflikt beendigen werde. Er habe Nachrichten aus Paris, wenn auch nicht offiziell, von Werthcr, nach welchen die Lösnng der spanischen Schwierigkeit nicht genüge» würde, das französische Gouvernement zu befriedige», das mit ändern Ansprüchen hervor« treten werde. Sei das der Fall, .so werde damit bewiese» sein, daß die Frage der spanischen Thronfolge nur cin Vorwand war und Frankreich in Wirklichkeit cine Revanche für Königgrätz wolle. In ganz gleicher Weise stellt die „Jndepcn-dance" die Sache dar. Der edle Gramont ist also wieder einmal als Fälscher und Lügner entlarvt. Die Korrespondenz „Havas" schreibt überGramont» Aussagen noch folgendes: „Der Herzog von Gramont soll bei feiner Vernehmung vor der betreffenden Kommission wichtige Aufschlüsse gegeben haben, die nicht mit den in den Journalen verbreiteten Nachrichten zusammenstimmen. Der Exminister legte die Umstände dar, die ihn veranlaßten, auf die Hilfe Oesterreichs zu zählen, nnd behauptet die Existenz eines Briefes des Kaisers Franz Josef und des Grafen Beust, die keinen Zweifel darüber ließen." Angesichts solcher Behauptungen sollte unser auswärtiges Amt, gleich jenem von Berlin, sich die Mühe nicht verdrießen lassen und den Sachverhalt richtig stellen. Uns scheint dem gegenüber ein längeres Schweigen ganz unmöglich. Die französische Nationalversammlung genehmigte die mit Deutschland abgeschlossene Frank-fnrter Na chtra gskon v e n t io n. Dadurch erst ist das Friedenswerk vollends abgeschlossen und da» internationale Verhältniß Frankreichs zu Deutschland endgiltig geregelt. Beinahe ein volles Jahr mußte sonach verstreichen, ehe-der Fricdensvertrag vollständig beendet ivurde, deuu man wird sich erinnern, daß dir ersten Präliminarien eben im Jänner des verflossenen Jahres eröffnet wurden. Zugleich theilen die Versailler Organe mit, daß das Verhältniß zu Deuischland, welches durch die JnstruktionSuote Bis-marck'S vom 7. Dezember vorigen Jahres so arg getrübt wurde, sich wieder günstiger gestalte und ein freundliches Aussehen annehme. Für wie lange, da» ist die Frage, die sich leider noch immer jedermann aufdrängen muß. Der Vater des seit Jahrhunderten genährte» Widerstandes der Iren gegen England war die katholische Geistlichkeit. Sie hat dort von jeher bi» zum heutigen Tage dieselbe „nationale" Rolle ge spielt, wie bei den Polen, und neucrdings bei den Ezcchen, Slovenen re. Der römische Klerus inter-essirte sich von jeher für entweder demoralisirte oder noch in den Anfängen der Kultur stehende Nationalitäten, also auch für die Kelten der grünen Insel. Er haßt aber in demselben Grade die Kulturvölker, also Deutsche und Briten, und wird es ihnen um so weniger verzeihen, je mehr dieselben sich für die Befreiung anderer Völker auö de» Banden der Rbh-heit und Unwissenheit bemühen. Marguis v. Hartiugton, der cnglische Minister für Irland, kennt ohne Zweifel sehr genau die Lieb-lingsneiguugen Roms und stellte jüngst in eiuer öffentlichen Rede an seine Wähler die Befreiung Irland-gerade dort iu Aussicht, wo sie am nöthigsten ist: in der Schule. Auf politischem Gebiete bleibt den Iren wenig zu wünschen übrig; da sind sie freier, als sic eS ertragen können. Um aber in ihnen den Geschmack für die ihnen gegebene Freiheit zu entwickeln, heißt nun auch Englands Losungswort: die konfessionelle Schnlc, d. H. diejenige, in welcher nicht die Religio» mißbraucht wird, um Raßenhaß, Intoleranz u») Denkfaulheit zu befördern._______________________ Zur TlMMschichtc. — Eine» Akl kolossaler Rohheil »uv T n mm heil zugleich meldet man an« dem Ober-Pusterihale. Junge Burschen machlen sich daselbst in 1 einer Schänke den .Gspaß," den Kops ihres am Tische «ingeschlafenen Kameraden mil Schnaps einzureiben und dann anzuzünden, und als es nicht brennen wollie, tränkten sie die Haare des Schlafenden mit Petroleum, welche- dann wohl Feuer sing, aber auch — wie man beifügt — den Armen ans Leben ging. Zu dieser Sorte verbrecherischer Rohheit gehört auch der zum Glücke mißlungene Versuch mehrerer Burschen, einen Eisenbahnlrain aus dem Geleise zu werfen. Die boshaft-dummen Buben belegten nämlich diesseits und jenseits der hohen Brücke bei Percha oberhalb Brunnek die Bahnschienen lyit Hölzern (Muselstämmen) und Steinen; Her Bahnwächter bemerkte dies aber noch rechtzeitig genug, um den heranbrausenden Zug durch seine Warnungssignale zum Stehen zu bringen. Diese beiden Attentate verrathen ein solches Uebermaß von Gemüths-rohheit und Gedankenlosigkeit, daß man nicht ohne Entrüstung, ohne Erbitterung an jene denken kann, welche sich trotz alledem erfrechen, ein Privilegium für alle Zeiten zu fordern, um in den ihrer Herrschaft üder-antivorteten Schulen die Dummheit mit der Rohheit kultiviren zu können. — Erster allg. Beamten-Verein der österr.-ung. Monarchie. Die Lebensversiche-rungS-Abtheilung dieses Bereines schloß am 31. Dezember v. I. mit folgendem Geschäst-stande: Unter Hinzurechnung der Zugänge im Dezember 1871, welche 365 Verträge über fl. 309.970 Kapital und fl. 1350 Rente ergaben, stellte sich der Zuwachs des verflossenen Jahres mit 5382 neuen Assekuranzen über die Summe von sl. 5,000 000 Kapital und fl. 21.400 Renten dar. Dieses Erzebniß zu dem Bestände der Versicherungen am Ende des Jahres 1870 addirt, ergibt nach Abschlag aller Erlöschungen ein Totale von 12.851 in Kraft stehenden Polizzen mil einem versicherten Kapital von 11,100.000 fl. und Renten per 32.700. Gulden. — Durch die bis 31. Dezember angemelbeten Todesfälle sind 133 Versicherungs-Verträge erloschen und 90.050 fl. Kapital, sowie 150 fl. Renten fällig geworden. Die Prämien-Einnahme des MonatS Dezember v. I. war mit 31.600 fl. vorgezeichnet. Auf den Plätzen Effek, Salzburg und Deva sind neue Vertretungen organisirt worden. — Guter Rath, der nicht theuer ist. Unter diesem Schlagworte bringt die vom Trienter Bischof bekanntlich verfluchte „Bozener Ztg." folgende ästige Notiz: „Da es uns ernstlich darum zu thun daß weder das leibliche Wohl des Verlegers, noch da« Seelenheil des Lesers der „Bozener Ztg." in 8olge des neuesten Sündenfall- zu kurz komme, so haben wir unS eifrig dem Studium der jesuitischen Kasuistik des vorigen Jahrhundert« hingegeben und nach langer gründlicher Prüfung als richtig befunden, wie folgt: So wie man mit Hilfe des geheimen Vorbehalts (r686rvatio moula1>8) selbst einen falschen Eid schwöre» kann, so hilft dieser Vorbehalt auch leicht Uber ein bischöfliches Zirkulare hinweg. Und das macht man so: Mit dem geheimen Vorbehalt, sich durch Gegensätze im neukatholischen Glauben zu stärken, abonnirt man auf die „Bozener Ztg./ lieSt dieselbe mit gerechter Entrüstung durch und schleudert sie dann im heiligen Eifer auf die Erde, indem man sagt: „Verflucht sollst Du sein, auf dem Bauche sollst Du kriechen und Staub fressen Dein Leben lang!" Ist man alleiniger Abonnent, so kann man das Blatt zur größeren Ehre des Bischofs auch noch verbrennen; hat man aber einen Mitleser, so hebt man dasselbe mit zwei Fingerspitzen wieder von der Erde vus und gibt cs zur ferneren Entrüstung weiter." — AuS Malacjka theilt Forstmeister Pokorny der „Hugo'schen Jagdzeilung" mit: Am 11. Dezem. ber v. I. fuhr Graf Nikolaus Palffy in das NiklaS-hvfer Föhrcnwaldrevier, um einige Stücke Kahlwild schießen. Im Revier erblickte der Gras ein Rudel ^ild, welches zerstreut in einem Dunkelschlage mit ^klem llnterwuchse stand. Aus 120 Schritte sprang Graf vom Schlitten, stellte sich an eine Föhre, ^>> auf ein Kalb zu schießen, welches vor einem mit ^chneemassen überdeckte» Fohrenbufche stand; — knapp M'lcr dem Kalbe stand da» Ältthier. In dem Augeu-^>cke als der Graf auf das Kalb losdrückte, sprang ^ Thier vor und gerade in den Schuß, — so daß man gleich sehen konnte, daß auf das Altthier geschossen war. — Als der Gras nach dem Schüsse hineilte, um dem Altthier den Fang zu geben, fand er ein drittes Wildstück verendet liegen; —- also das Kalb, auf welches der Graf gezielt hat, das Altthier und ein drittes Thier, welches hinter dem Busche gestanden ist, aus einen Schuß. Alle drei waren durchs Blatt geschossen. —^ Bei Fulda fand man im Magen eines geschlachteten Schweines einen goldenen Ring und eine Münze aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Man vermuthet deshalb, daß auf einem der benachbarten Felder ein Schatz vergraben fei und die Bauern graben deshalb fleißig nach demselben. — Ueber die Assaire Du pa »l o u p-L i t t r6 erfährt man nachträglich, baß die Akademie über das Schreiben Dupanlonp's, worin er seinen Austritt aus dem Verbände derselben anzeigt, mit 28 gegen 2 Stimmen zur Tagesordnung übergegangen ist. Uebrigens scheint es der gelehrte Bischof mil seiner Demission nicht ernst gemeint zu haben. Ihm war es dabei am meisten darum zu thun, sich in Rom beliebt zu machen, da der Kardinalshut sein langjähriger Ehrgei; ist und er denselben durch diesen Schritt zu bekommen hofft. — Der „Ministrel" erzählt folgende hübsche Geschichte: „Das Geschlecht der Tenoristen ist noch nicht ganz verloren. David Mierowitsch, der russischen Nation angehörend, wird uns als einer der wunderbarsten Sänger bezeichnet, welche die Erde getragen. Wie jeder gute Tenorist, hat er seine Legende. Sein Vater, ein reicher Gutnbesitzer von Kowno, welcher ihn hindern wollte, seiner Neigung zu folgen, die ihn zur Musik zog, schickte ihn auf eins seiner entfernt gelegenen Güter, um die Landwirthfchaft zu lernen. Dort bewarb er sich um einen SangeS-PreiS, welcher in einigen Theilen Rußlands, nach einer alten Sitte, demjenigen Länger ertheilt wird, der sich in Melodie und Volubilität am meisten der 'Nachtigall uähert. Mierowitsch trug den Preis davon und entfloh nach St. Petersburg, wo er in das bitterste Elend gerieth, da er durch Singen in den Straßen und durch Nach -ahmen der Vögel seiner Heimat, kaum so viel gewann, um sein Leben zu friste«. Der Zufall ließ ihn eines Abends vor dem Hotel singen, wo Frau Pauline Lucca während ihres Engagement- an der Oper wohnte. Die Primadonna war enizllckl; sie ließ den jungen Mann rufen, und als sie seine Geschichte erfahren, gab sie ihm das Nölhige, um sich Nahrung und Kleider zu verschaffen, worauf sie ihn zu dem Pianisten Rubinstein schickte. Dieser ließ ihn ins Konservatorium ein-treten, wo er mit dem größten Eifer studirt und einer der ersten Sänger der Welt zu werden verspricht. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die Zerfahrenheit des Schulwesens in Krain) bildet eine stehende Rubrik in den Korrespondenzen der einflußreichsten Blätter der Residenz. Schouunz-lo» werden die herrschenden Miß» stände aufgedeckt, die eingerifsene Verwirrung beleuchtet, Winke und gute Rathschläge zur Erzielung schleuniger Abhilfe ertheilt. Leider fcheint man nur taube» Ohren zu predigen. Dian nimmt sich an maßgebender Stelle weder die Mühe, die angeführten, laut genug sprechenden Thatsachen zu widerlegen, noch rührt man eine Hand, den gerügten Uebelständen Abhilfe zu schaffen. Wir wollen beispielsweise nur zweier Korrespondenzen auö Laibach in der „D. Z." vom 1. »nd 7. Jänner d. I. erwähnen, welche die schwersten Anklagen gegen die hiesige Schulbehörde enthalten. „In der Lehrerinnen-Bildungsanstalt, heißt cs in der erster», lehrt ei» Mann Mathematik, Fysik, Chemie, Geschichte, Geografie, der in allen diesen Fächern nicht einmal so viel Wissen besitzt, wie ein mittelmäßiger Gymnasiast. Ohne Kompeienzausschreibung — das schien in der Aera Hohenwart Mode zu werden! — wurde er vom Laudesschnlrath berufen, obwohl er bisher nur an der vierllassige» Volksschule zu Krainburg fein Licht hatte leuchten lassen. Ein Umstand erklärt uns da» in genügender Weise; Derselbe ist — ein Geistlicher und getreuer Kaecht seines Gebieters Jirecek. Den Unterricht im Turnen hat man einem Volksschullehrer anvertraut, der bisher noch nicht wußte, was denn Turnen eigentlich für ein Ding sei, und zwar aus dem Grunde, um ihm für bereits „treu geleistete Dienste und tüchtige Gesinnung" eine ausgiebige Remuneration zuzuschanzen. Die tüchtigsten Schülerinnen haben in Folge dessen auch bereits eine Anstalt verlassen, in der sie nichts vernünftiges lernen können. Und der Landesschulinspektor Jarc schweigt, weil er sich bewußt ist, daß an all diesem Uebel er selbst die Hauptschuld trägt. Jndeß wagt keiner gegen ihn aufzutreten, und nach wie vor spielt er den kleinen Tyrannen der Schullehrer." Unterm 7. Jänner wird über die Wirksamkeit Sr. Hochwürden des Herrn Jarc folgende- berichtet: „Wenn unser Herr LandeSschul- infpekior Jarc die Volksschulen inspizirt und irgendwo zu dem Behuse in ein Dorf einfährt, so pflegt er direkt dem Psarrhofe zuzusteuern, um sich dort in ge-müthlichen Zwiegesprächen mit dem hochwürdigen Herrn Pfarrer und d-ffen Köchin Raths zu holen über die Aufführung, Kirchenbesuch rc. des Schullehrers. Kommt er nun von seinen Inspektionsreisen nach Hause, so setzt er sich an seinen Schreibtisch und schreibt natürlicherweise einen Bericht über den Stand deS Volksschulwesens an daS Ministerium. Die Berichte der Bezirksschulinspektoren, auf Grund deren sein Bericht an das Ministerium gesetzlich abgesaßt werden sollte, werden einfach ignorirt; ja der Herr Landesschulinspektor hat seinen Bericht schon fertig in der Schreibtischlade, bevor noch die Bezirksschulinspektoren die Schulen überhaupt inspizirt haben. Was ist nun die Folge davon? Laut den offiziellen statistischen Ausweisen sollen in Krain tlo» etwa 5000 schulpflichtige Kinder die Schule nicht besuchen, ein Verhältniß, das in Anbetracht der Umstände gar nicht so übel wäre; untersucht man aber die Dinge etwas genauer, so ergibt sich, daß von zirka 43.000 schulpflichtigen Kindern über ein Drittheil — aber nicht 5000 nach den Berichten des Herrn Lan-deSschulinspekiors — gänzlich ohne Unterricht verwahrlost. So erhält die hohe Regierung durch die aus dem Aermel ausgebeutelten Berichte deS Herrn LandeSfchul-inspektorS ganz falsche Vorstellungen von dem Stand des Schulwesen- in Krain, und, so lange diese Herren Berichterstatter sind, kann von einer Besserung auch gar nicht die Rede sein, da sie ja den wirklichen Stand der Dinge selbst nicht kennen, sich auch nicht darum kümmern. Weiter«: Vor einigen Monaten erschien eine slovenische Naturgeschichte, ein so grandioses Machwerk, daß es selbst die slovenische Presse — was gewiß viel heißen will — mit unbeschreiblichem Hohne empfing, worauf eS natürlicherweise in keinerlei öffentliche Anstalten eingeführt werde» konnte, so gerne man es auch gethan hätte. Wa» thut aber unser verehrter Herr Landesschulinspektor? — Er geht hin, kauft aus Staatsmitteln (man höre!) dieses slovenische Sudelwerk, in welchem kein Satz ohne sachlichen oder grammatikalischen Fehler ist, hundertweise ein, vertheilt es an die Volksschulen und läßt sich dafür auch noch den nuterlhänigsten Dank in offiziellen Blättern abstatten. So wird bei ünS mit den Staatsmitteln gewirthfchaftet. Ueber den Unfug an unserer Lehrerinnen-BildungS-Anstalt wollen wir Ihnen vielleicht später Näheres mittheilen, uns wundert nur eines, daß nämlich auch die Direktion gar nichts zur Sachethut!" So die Korrespondenz. Diesen so schweren, mit positiven Thatsachen begründeten und entschieden auftretenden Anklagen gegenüber hat das Land wohl ein Recht, wenn eS von maßgebender Stelle, sei eS eine Widerlegung, sei eS eine Rechtfertigung erwartet. — (Auö dem Amts blatte der „Laib. Ztg.) Kundmachung der Lokalkommission wegen Em-dekennunz des steuerpflichtigen Eiqenihuiiis, — Lizi-lalioiiskundmachung über die an den Reichsstraßen deS Laibacher Baubezirkes im Jahre 1872 auszusühren-den Konservationsbaute». — An der Volksschule z>, Neul, Bezirk Stein, ist der Lehrerposten vakant. Gesuche bis 24. d. M. an den Bezirksschulrats — (Theater.) Das vielfach verdiente Mitglied im fern Bühne - Hr. «lbert Puls - wählte zu seinem gestrigen Lencfize Lchillers „Wilhelm Tcll'' und verpflichtete uns hiedurch zu wirklichem Danke, da wir jo nach lan gerer Zeit wieder einmal Schillers herrliche, freiheilduftcnde L>chöpsung in einer für unsere Berliältnisse überaus tüchtigen Weise zu hören bekamen. Die Vorstellung trug durchs wegs den Stempel gewissenhaften und verständnißvollen Studiums und hiuterliej; durch die Korrektheit ihrer Durchführung einen wohllhucnden Eindruck. Sowohl die Träger der Hauptrollen, wie zum größten Theile auch die der kleineren Rollen und Episoden waren ihren Ausgaben vollkommen gewachsen und halfen so mit vereinten Kräften, ein des großen Dichters würdiges und harmonisch ausgeglichenes Ganze schassen. In erster Linie müssen wir hier die trefflichen Leistungen der Herren Werner (Staussacher), Puls (Teil), Traut (Melchthal) und Walbur g Mßler) rühmend hervorheben, welch' letzteren wir zugleich mit Freude nach längerer Krankheit zum ersten male unserer Bühne wiedergegeben sahen. Auch den Damm: Frl. Krägel, Fr. P a n l in a n n, Fr. Löcs - Weik und den Herren Hofbaner, Schlesinger und Nadler gebührt unsere ganze Anerkennung für die verständnißvolle Unterstützung, die die gestrige Vorstellung in ihnen sand. Wir lönnen dieselbe daher mit Recht den allerbesten anreihen, die uns die heurige Saison bisher geboten hat und freuen uns aufrichtig, dieses schöne Resultat bei einer Dichtung konstatiren zu können, deren würdige Darstellung aus klei neren Bühnen, wie die unselige, naturgemäß mit wesentlichen Schwierigkeiten verbunden ist. — Das Haus, das den beliebten Benefizianten und den wiedergenesenen Direktor bei ihren Auftreten mit warmem Befalle begrüßte, war in allen feinen Räumen gefüllt und spendete den Darstellern reichlich die verdiente Anerkennung. Reichsrathes zu sichern, begrüßt freudig die ange-kündigten Gesetzentwürfe und spricht die Erwartung ans, daß zur Hebung der Landwehr die finanzielle Leistungsfähigkeit der Steuerträger im gesteigerten Maße in Anspruch genommen und die Steuerreform vollendet werde. Wiener Börse vom 11. Jänner. Geld Ware 5>erc.Mnte, ^st.Pav. 63. 5 63.35 -ro. dto. ösl.in Silb. 73.75 73.85 4yse von 1954 ... 4.50 95.— .-c-fr von 1860, ganze 105. 105.20 :ose rro? 186>), Fünft. 123.50 124. Lramiensch. v. 1861 . 114. - 145.50 -Lerermark HU-P'äl. VO.— 91.— S5. 5 86.— >j0 50 81.— 83.50 84.— .7.50 78.— Geld 95.— Ware 95.50 rärntev. Kram ü. LLstenland 5 lngarv. . z« 5 rrvat.U. Slav.5 ^icbevbürg. „ 5 -rationalbank . . 839. 841.— laion -- Bank . . - 2V1.— 294.50 Lred'.ranstatt . . 344 20 344.40 /!. ö. Eöcompte-Sel. 1000 MO. Lnglo-österr. Bank 343.50 34i. -Oe-. Lodencred.-L. 288.— 290 -Ocü Hvvoty.-Äan? . 88.- 89.-Steier. E'eomvt. Bl 258. 262. franko - Austria . 111.-^41.20 La.j. j^erd.-^tordb. . 21 0. 2175 10 Südbahn-Tesellsch, . 214.- 214.W ^ Oefl. Hypoth.-Äank ^r1orttLta-0dLLK.! SÜdb.-Ges. ,u 500 ^r. 113.75 114. dto. Bons 6V870 2.4"). Baronie- ter im Steigen 733.76 Millimeter. Das gestrige Tages mittel der Temperatur — 2.1", »»> 0.5", über dem Nor male. ____________________ Telegramme. Wien. 12. Ääimer. Die von der Kommission deö Herrenhauses angenommene Adresse hebt die gesteigerte Zunahme des inneren Unfriedens nnd die Schadignng des Staatsgcmciiiwcscnö unter der früheren Regierung hervor, erklärt sich bereit, im Reichsralh geltend gemachte Wünsche der einzelnen Länder in Erwägung einer dauernden Verständigung in eingehende Berathnng zu nehme», betont Lie dringliche Nothwendigkcil, Lt?.-r>7'ö» ivs.W. kkarl--Ludwig-Babn 260.50 261.—I (3 Mon.) Lta»ISbäA'?°^." : ^ r!lla,b.ioon.südd.W. 7a: i iTrani-IosefSb.. 208. ..2W.50 iZrankf. 100fl. , , 7-ürr*k -Larcser L.-L. 181 50 182. , S7.— 97.20 .i 44.40 44.45 .öst.Bod.-Lredit. dto. ,n r». rüS» 00.10 90.30 ^ars.Münz-Ducaten. 5.42 88.50 89.-.>ro-FrancSstück . 105.25 105.751 LereinSthaler . 87.50 88.00 44 9.09» 9.10 1..1 ! 1.72 113.75114.- Telegrafischer Wechselkurs vom 12. Jänner. 5perz. Rente österr. Papier 62.70. — Sperz. Nentr österr. Silber 73.40. — 1860er Staatsanlehen l05.—. — Bankaktien 858. — Kreditaktien 314.—. — London llü.lv. - Silber 113 90. - K. k. Münz-Dnkaten ü. 47. — Na-poleonsd'or V.13. Angekommeue Fremde. Am 11. Jänner. Scholz, Bahnbeamte, Villach. — Darin, Maler> Venedig. — Canzio. Maler, Triest. — Br. Taussrer, Weixelbnrg. — Laubeubacher, Stein. — Biviani, Trieft. Klemencic, Sebeniko. — Menzinger, Priester, Goto. — Stittenvoll, Marburg. — Pantler, Hutfabrikant, Wien. — Lanisa, Wirchin, Birmoz. Majer, Kfm., Wien. — Malli, Neiunarktl- — Wasch»,"r, Kfm., und Meidinger, Wien.__________________ Gedenktafel über die am 1 6. Jänner 1872 stattfindenden Lizitationen. 2. Feilb., Baric'fche Real., BG. Tschernembl. — — 1. Feilb., Potocnik'sche Real., Zapotnica, BG. Lack. — — 3. Feilb., Melle'sche Real., Martinhrib, BG. Planina. Verstorbene. Den 4. Jänner. Alexander Holzinger, Bettler, alt 64 Jahre, ins Zivilspital an Pneunwnia sterbend iiber-bracht. Theater. Heute: Aschenbrödel. Schauspiel in 4 Akten von Benedix. Ein HVlvn«, ILo»» in der Metallbranche bestens ein-gesührt, wünscht die Vertretung einer inländischen Eisengewerkschaft sür Wien, Prag und Pest zu übernehmen-Beste Referenzen. Offerten 8llb I». SO«« an die An-nonzen-Expedition von Rudolf Masse in Wien. (27-1) 1) '»MM» Hunderttailsende von Menschen verdanken ihr schönes Haar dem einzig und allein existirenden sichersten und besten Ds Kldt 1liellt8 L6886168 «lv8 >V»«Il8tllUNI!j als die in allen Welttheilen so bekannt und berühmt gewordene, von ! wsLLo. ^utorttLto» xsprükto, üv» und Lrkol- ! von Sr. k. Ir. kpostoL. I. vor» Vv»tvr-rvtok, Xüulx von und § N««I Ikotoi »lOrutiix «I«r Ii«pfli»»r« Lol»»«» «tv. otv., mit ci»em Ir. Ir. »u»»odl. kür Sc» s ä«r Ir. Ir. S»t«rr. und clsr xe- »kumst«» Lrollliloäsr mit Patent vom I«. Novembrr I86S, Zahl IS8I» — I8Si »«»»»-rvtolu»»t» k886l!sKl'SU86l-k'0MSl>K, selbst die IraLImtv» StvLIs» de» «»»ptv» voU- wcrdcn; und rotli» H»»r» bekommen eine üimtrlv k'Lrlrs; sie »tLrlrl den »»»rdoüvn aus eine wunderbare Weise, d»-»»It1«t jede Lrt von Sokllppsndtiallnx binnen voU»tL»atx, vsr- IlUtot da« vLl»rt v» vor dem Lrxr»uoi» bis in das Lüvkslo ^.Itvr die Unabhängigkeit Lruck vvu Jgn. v- Kleiumavr t 8ed. Bawberq ln Laibach. WM" Durch ihren höchst angenehmen ____________________ Geruch und die prachtvolle Ausstattung bildet sie überdies eine Zierde für den feinsten Toilette Tisch. — P r e i s eines Tiegels sammt Gebrauchsanweisung in sieben Sprachen I st. ,0 kr. M!it Postverfendung 1 fl. 60 kr. VI»ck«rv»rIrtt«ror «rk»Its» »»»«llvllol» Vvro«»t«. Fabrik und ssanpt-Zentral Versendungs-Depot vn grv8 L on llvlsil (400-19) bei F Parsnmenr nnd Inhaber inehrerer k. k. Privilegien in Wien, Josesstadt, Piaristengasse, Nr. 14, im eigenen Hause, nächst der Lerchenfelderstraste. wobin alle schriftlichen Nnsträqe zu richten sind und wo Nusträne aus den Provinzen gegen Barein-zahlung des Geldbetrages oder Postnachnahme schnellstens effertmrt wcrdcn. Hnupt-Depvt für Laibncl» einzig und allein bei dem Herrn Parfnmericwaarenhandlung in Laibach. IW- Ski- bei jede», vorzüglichen Fabrikaie, so werden auch bei diese», schon Nachahmungen nnd Fälschungen versucht und wirr- dabcr ersucht, sich beim Aulaus nur an dre oben b?zelchnete Viiederlage zn wenden und die «olitv R>vvv<1«.-ILriina<;1-I?0lun.lio von Oa.r! I^olt rn TVton auSdruckliw zu verlangen, sowie obige Tchuvmavke ;n b achl:n. Berleger und für bie Nrcaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg.