LMllchcrMMtung. I^H,^, -« D^/» Pränumcrationsprei«: Im Comptoir ganzj. VI^ > ^H «H fi. il, haldj. fi. 5.5N. ssilr die Zustellung ins Hau» *^* ^,«,V. halbl.5ulr. MitdcrPostganzi.st.15.halbj.fi.7.50. Mittwoch, N.Iuli Inserti onsgcbühr bi« 10 Zeilen: Imal60lr., I^^H^A »m. 8U ll., 8m. 1 fi.; sonst Pl. Zelle lm. 6 lr., ^m. 8 lr., ^i^) W^ 3m. I0lr. u. f. W. Inl«lion?stcmpcl jcdcsm. 2U tt. Ämlsicher Theil. «dc. l. f. Apostolische Majestät haben mit Aller- höchster Einschließung vom !i. Juli d. I. Sr. Majestät ^>n Küuigc Georg V. von Hannover das Eomman» ^urkrcnz nnd Sr. königlichen Hoheit dem Kronprinzen ^ r n st ^ uaust vonHannouc r daS Rittcrtrcnz des ^ilitar-Maria-Thcrcsicl^Ordcus allcrgnädigst zu vcr^ le>hm geruht._________ Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller« lwchster Entschließung vom 0. Juli d. I. Allcrhöchstihrcn Hufmarschall, Obersten und Mgcladjutanten Eonstantin ^"nzen ;u H o h e n l o h e - S ch i l li n g ö f ü r st mil ^r Provisorischen Führung der Stelle Allerhöchstihres Ersten Obcrsthofmcistcrs, und den Hauptmann der Ersten Arcierenlcibgardc, FcldmarschaÜ Grafen Eugen ""'atiß l.gw mit der Stellvertretung des Obersten ^ k. l. Garden allcrgnüdigst zu beauftragen geruht. ^ An, 10. Juli 1866 wurde in der t. k. Hof- und '»taatödructn-ci in Wim das XXXV. Stllck drs Reichsgesetzblattes ausgegeben und vcrsrndct. Dasselbe tnthnlt nnler "r. «8 das laistrl. Mcmifcst vom 10. Juli 18llU. Vom l. l. Redactions - Vnreau dcs NtichögcschblattcS. Aichlalllllichel Theil. Der k, t. Notar zu Gurlfeld Herr Johann Irkic hat cmen, uud der dorligc Realilälenbcsitzer Herr Martin Hoccvar zehu Eimer Wein zur Labung der die Eisen» bahnstation Vidcm passirenden Verwundeten gespendet. R R. Verzeichniß ber zur Errichtung cincö frciwilligün Alpcujägcrcorps» bei der !aud sch ast l i chcu Kanz lc i v o r stc h un g ciugegaugcuen Beiträge: Herr Johann Fabiani, Handelsmann ... 10 — durch das hohe l. l. Lande^vrüsidimn . . 20 71 vom i. k. Bezirtsamte Scisendcrg, u. z. von der Frau Maria Eisenzopf 50 lr.: von den Herren: Josef Verdovaz 0 ft.; (3d. Valenta und Franz Macnn je 2 fl.; Jg. Va^quar, Ig- v. Kleimnayr, Joh. Wchouz, Domiuit , ^crcmi, Fcrd. v. Kleimnayr, Wenzl Helmich, ^!as Urbania, Franz Pehani und Rosner >° 1 sl. i Franz Iavorek, Jos. Kusuuann, Franz Coric, Jacob Klinz, Josef Hrovat, ^b.Ieröo und Ioh. Surz je 50 tr.; Joh. ^a. Jos. Flonancic, ^iorenz MareSic, ^°s> Koöicel, Lazarus u. Poka und Josef ^- Vota je 40 lr.; Gregor Thoman nnd ^acob Dereani je 20 tr.: Anton Poddoj ^'' lr.: Ioh. Slocir 14 lr. i Barlhel Waul ^ lr. -. Hla„z Hren, Georg Slocir, Franz d.,l3°^ "^ I°ics Hrcn je 10 tr.: ^ oc,s l. f. Bezirksamt Wipvach von der feinde Loze........ ^75^ v»m , "" Generalmajor v. John ... 10 - ^ l- t. Äezirtsantte Wippach .... " 5.0 ^ z- von den Herren Vincenz Icuniker, t^ulsvursteher, und Jos. Barle, Haupt> hehrer, je 2 st.: Jos. Biber, Steuer, "eh'ner, Franz Planinc, Grundbesiver, l- Gregor Lozar, l. l. Notar, Anton spells. Apotheker, und Julius Iuliani, Kett ^"lsamtslanzellist, je 1 si.: Josef vom?' ^"""' 50 tr.: durch d" ^^"' ^a" v. Lanthieri . . 100 — " "as l. l. Bezirksamt Kramburg . . 13 50 ' '' "°" der Gemeinde .Mein sl. 2.50; " ^errn Franz Iugovic von Strasische 1 ft.: s, " °" Gemeinde Zirllach 7 ft., u. z.von deu zerren: I»h. gz^^ ^ 2.35: Andreas unk ^^"^ Dluckarbciten entfallenden Betrag Alveniaaer'cor^" "^ ^"' ^ Errichtung eines freiwilligen ^"lagercorps großmüthig gespendet. Im Comptoir der „Laibachcr Zeitung" ist eingegangen: si. lr. Vom Herrn Vezirlsarzt Scheibe! .... 1 — „ „ Salasnil....... — 20 „ l. t. Postamte Laibach das Ergebniß einer Sammlung unter deu Beamten in der Stadt und am Bahnhöfe....... 20 — eine Sammlung unter Postcondmteurcu . . 5 — uon den Briefträgern Aittenz 40 lr., Suppanz 50 kr., Thomajchilj 50 lr., Paternost 40 lr., Urcul; 40 lr., Minder 1 ft., Ieras 50 lr., Dollincr 50 kr......... 4 20 von den Posldienern Auer 40 tr., Rupper 35 lr., Vergant 1 ft..... 1 75 zusammen . . 32 15 Laibach, 11. Juli. Ullscr Kaiser hat wieder zu seinen Vollern ge- sprochen uud sein Wort wird in Millionen treuer Herzen begeisterten Wiedcrhall finden! Wie tröstend, aufrich» tend klingt die kaiserliche Botschaft an daS Ohr, welches noch von Waffengetösc betäubt ist! Das väterliche Herz des Kaisers ist tief erschüttert von den Leiden, die der Krieg über die treue Bevölkerung verhängt. Er hat die hochherzige Initiative dcs Kaisers der Franzosen zur Friedcnsoermitlluug angenommen. Aber uicht umsonst soll so viel edles Vlut geflossen sein! N i e wird Oeste» reichö Kaiser von dem Recht, dessen Schild seine Ahnen stets wareu, weichen, nie wird cr einen Frieden sich oiclircn lassen, der die Machtstellung des Reichet« gc« fahrdct. Nir werden alfo einen ehrenvollen Frie- den haben oder — Krieg aufs Acnßcrstc, mit Aufbie- tung aller verfügbaren Kräfte eiucö begeisterten Voltes. Zudem gestalten sich alle Aussichten zur Fortfüh- rung des Kampfes günstiger, der größte Tycil der böl^ mifchen Armee sammelt sich tampsbclcit und lricgogclüstct bei dem starlcn Olmütz; die edlen Uugaru eilcu wie zu Maria Theresia's Zeit, alte unselige Patteitämpfc uer- gessrnd, auf dcu Ruf ihres Mouarchcu hcrlici; die Re- sidenz zeigt iu der Aufstclllmg einer imposantcu Zahl Freiwilliger ihre alldewahrtc ^oyalilül, die Kricgslusl aller Elasseu der Äcvöllcruug ist im Steigen; wer tonnte alle Acte registrireu, die für die unbcgreuzlc Va^ terlaudölicbe zeugen, und ein solches Reich folllc das Vu.!> vicli,-! übcr sich ergehen lassen? Nimmermehr. Siegen oder fallen, daS ist der Gedanke jedcö echten Oesterreichcrs. Uud in diesem hehren Augenblick ist sich jeder der Zusammengehörigkeit bewußt; wo ist da noch eine Scheidung iu Parteien, wo ein Kampf nm Schlag- Wörter? Erst muß der heilige Boden dcs Vaterlandes von dem Fnßlriltc deö übermüthigen Fremdlings gcsäiwcrl werden, dann werden wir einträchtig wic Brüder unser Haus bcstcllcu. In dem Kampfe, der uns erwartet, werden wir uicht allein stchcn. Frankreichs Herrscher legt sein mäch» tl'gcs Schwert in die Wagschalc, um sie zu Gunsten dcs Friedens sinken zu machen. Das von uns gestern bereits mitgcthcilc Telegramm unterrichtet nnS hierüber. Ocsterrcichs Machtstcll u n g wird an der Sciuc in jenem Maße gewürdigt, als stc es iu den Augen einer jeden scharfblickenden Politik verdient. Vei den allfällig noch zu Stande kommenden FriedenSverhand- lungen wird uns daher keine unehrenhafte Zumuthung gemacht werden dürfen, ohne Frankreich zu unserem Alliirtcn zu machen. In dieser Eventualität sehen wir einen ncueu Triumph unseres ehrliche«, geraden konse- quenten Vorgehens, unseres muthigcu AuSharrenS auf dcr Bahn deö Rechtcö! Oesterreich. Wien, 8. Juli. ^ Iu militärischen Krciseu erwartet man in dcu nächstcu 24 Stunden datt Eintreffen dcs ersten Gesammt- bcrichtes vom Grafen McnSdorff uns dem Haupt- quartier. Alle Welt sieht dcr Publication desselben mit athcmloscr Spannung entgegen. Doch hat die öffent- liche Stimmung seit dem Eintreffen dcr crstcn Nach- richten von dem unglücklichen Auögangc dcr Schlacht bei Königgrätz sich bereits bedeutend calmirt uud man zwei- felt heute wohl selbst iu dcu untersten Schichten uicht mehr daran, daß die Nordarmcc um Olmütz neuerlich rallirt werden könne. Die Eomini'schc Tirolcr Scharfschilvcn< Compagnie unter dem Hauplmaun Andreas v. Hofcr, dem Enlel deS berühmten Sandwirthes, welche gestern unter mächtigem Zuströmen der Bevölkerung im Dome von St. Stephan den Fahneneid ablegte, wird heule Abends Wien verlassen und nach Tirol abgehen. Landlcutc, welche heute Morgcu aus dcu Brunucr uud Badener Gebirgen hier eintrafen, wollen aufgefor- dert wordeu sein, ihre Wiefcn zu mähen, ihre Felder zu schneiden. DarauS schließt mau, daß cS beabsichtiget sei, in diesen Gegenden jene Truppen zu conccntrircn, welche auS dem FestuugSuicrcckc gezogen werden sollen. Da bereits seit 48 Stunden keine wie immer lau- tenden Nachrichten auS Prag hier eingetroffen sind, so glaubt man allgemein diese Stadt von den Preußen besetzt. Bestimmte Meldungen fehlen. Der Eorfo, den dic Brüder Strauß heute im Prater zum Besten dcr Verwuudcteu arraugirtcn und der unter anderen Umständen um seines humanen Zweckes wegen wohl alle Welt versammelt hätte, wcgcn schlechter Witterung aber bereits an drei Sonntagen abgesagt werden mußte, erscheint leider auch heute vom Wetter uicht sehr begünstiget. — 9. Juli. 1'f Nach aus Olmütz hierher gelangter telegraphi- scher Meldung ist daS Hauptquartier dcr Nordarmee heute Morgens daselbst eingetroffen. Zugleich wird ge- meldet, daß FML. Gablenz von dort in besonderer Mission nach Wien abgegangen sei, so daß derselbe ent- weder bereits hier sein muß, oder doch stündlich ein- treffen kann. FML. Gablcnz soll dcr Ucbcrbringcr jcucs erstcn Gcsammtbcrichtes übcr dic gegenwärtige Situation dcr Nordarmcc sein, von ocin ich Ihncu gestern gc- sprochcu und welcher durch die heutige Meldung dcr „Wicncr Zeitung" ganz in Uebereinstimmung mit meinen Andeutungen so hoffnungsvoll eingeleitet wurde. Die von einigen Journalen iu Aussicht gestellte Rückkehr dcö Grafen Mcusdorsf dürfte sich noch cinigc Tage ucr zögern. Die steierischen Freiwilligen bezogen den Brücken- kopf am Floridsdorfcr improvisirtcn Lagcr. AuS Prag fehlen noch imiucr alle dircctcn Nach» richte». Zeitungen nnd Äricfc, welche hcutc von dort ausgcgcbcil wurdcu, rcichcn nur bis zum l'». früh. Mcl- duugcu telegraphischer Art fchlm cbcufalls feit dicfem Tage. Ueber Furch und Nürnberg wird gemeldet, die Stadt sei seit 0. d. M., 'i Uhr Nachmittags, vou 20.000 Prcußcu besetzt. Bezüglich der aus dem FcstunMnercck zu ziehen, den Truppcn erfährt man hcutc, daß dic Leituug dcr Südbahn bisher nur den Auftrag habe, auf besondere Aufforderung für fünf Tage alle Ziigc mit Ausnahme cincS Postzuges ansznfctzcn, um die Truppen zu tranS> portiren. Dcr Zcitpnntt dcr Dislokation ift noch nicht licstimmt. Die Befürchtungen, welche hier und da laut werden, daß die Ucbcrfchreilung des Po durch Eialdiui abermals nnfcrc Truppcn zwingen lönntc, cinc Schlacht anzunehmen, wird hier in berufenen Kreisen nicht gc- theilt. Dic Truppeu unserer Armcc wcrdcn sich init Bczng auf dic Abtretung Vcucticnö einfach an die Grenze dcö Lombardifch>Venctianischcn znrückzichcn. Nach einem hcutc von den Zeitungen mitgetheilten Erlasse der Statthallcrei von Niedcröslcrrcich wcrdcn alle Slaatslchranstalten das Schnljahr bereits am 15- d. beenden. Es wird aber dem noch hinzugefügt, daß auch viele Volksschulen schon in diesen Tagen daö Schuljahr schließen werden, da deren Schullocalitätcn iu Mililär- spitäler umgewandelt werden sollen. Wien, 8. Juli. Ein Pariser Correspondent der „Indep." schreibt: Ich kann Ihnen als durchaus positiv melden, daß Oesterreich sich bitter und zwar mit Grund über jene Majorität dcr Vundcsstaatcu beklagt, deren Sache es in die Hand genommen und von welchen eö so wenig Beistand erhalten hat. So wird mir ver- sichert, daß dcr Kaiser Franz Joseph beim Beginne des Feldzuges vom Köulg uou Baicru 50.000 Mann ver- langt hat, um sie activ gegen die preußischen Truppen zu vcrweuden, welche Böhmen bedrohten; cr erhielt alicr anS München answcichendc Antworten. Dcr König von Sachsen hat, wie man weiß, seinem österreichischen Ver- bündeten sein Eontingcnt zur Verfügung gestellt, jcdoch die vorläufige Bedingung an dicsc bcwaffucte Mitwir- kung geknüpft, daß keinesfalls Sachsen znm Kriegs- schauplatz gemacht werde, was natürlich, wie Sie wohl einschen werden, für Bcncdcts Bewegungen einiger- maßen beengend sein mußte. Ohne in Abrede stellen zu wollen, daß die Preußen durch Rc.fchhcit dcr Bcwc° gungen dem Felozcugmeister zuvorgekommen sind, muß 1054 doch zngcgcbcn werden, daß, wenn auch die Resultate^ des Fcldzuges gegen seine Eombinatioucn ausgefallen,^ sic doch seine Niederlagen entschuldige» , indem sie be- weisen, daß er gegen «natcricllc Bewaffunugsüberlegeu» heilen, welche allc Austreuguugeu dcS Muthes nud der,' Tapferkeit vereiteln, zn kämpfen hatte und daß scincn Bewegungen eigenthümliche Schwierigkeiten in den Weg gelegt wnrdcn.^ — 9. Juli. Die ..Gen., Eorr." schreibt: Die gegenwärtigen Zcitnmsländc, durch wclche wir uon uu< fcrcu auswärtigen Verbindungen und Bezugsquellen znn» großen Theile abgeschnitten wurdcu, ucraulasscn uus, das Erscheinen u n serc s B l at tc s, dessen even« tucllc Wiederaufnahme wir uns nntcr günstigeren Vcl> hältniffen vorbehalten, mit hcntigcm Tagc ein- zustcllc n. , — 10. Juli. Die „Const. Ocstcrr. Ztg." schreibt über die a n g cnb l i ckli ch c Situation: Eialdini j ist mit seiner Armee über den Po gegangen und steht auf venezianischem Boden. Es ist das eine inhallöschmerc Nieldnng. Wenige Worte werden genügen, die Siluation zn zeichnen. Italien hat selbstverständlich volle Freiheit dcr Enlschlicßnng, den Kampf gegen Oesterreich fortzusetzen oder nicht, ihn zeitweise zn unlcrbrcchcn oder nicht: cS kann den Waffenstillstand, zn dessen Vcrmiltlcr sich der Kaiser der Fianzoscn gemacht, annehmen, es lann ihn ab- lehnen. Aber Bcuezicu hat aufgeholt, österreichisches Gebiet zu sein, es ist französisches Gebiet geworden, uud der Kö- nig Victor Emanncl weiß, daß dem fo ist. Er kann, wcim er den Friede« und dcn Waffenstillstand abweisen zn müssen glaubt, österreichisches Geliict mit Krieg über- ziehen, er tauu uach Tirol, nach Islricn, nach Dalina» lien seine Waffen tragen. Ader wenn er sich entschließt, Vcnczic» znm Ziel feinest Angriffs zn wähle», so geschieht es, nicht blos auf die Gefahr, sondern anf die Gewiß- heit hin, daß er Frankreich znm Kriege hcranSfordcit. Wie auch der Kaiser der Franzosen dereinst über Vcnc- «icn verfügen möge, zur Heit ist er und er allein dort der Herr nnd Gebieter. I» völkerrechtlich giltigcr Weise hat Oesterreich es besessen, in Völker, cchtlich gil> ligcr Weise hat Frankreich cö cxvorbcn nnd Oesterreich anfgchört cs zn besitzen, Veuczieu ist Frauircich, nnd ein bewaffneter Eiubruch in Vcuczien ifl ein Kriegsacl, direct gegen Frankreich gerichtet. Das ist, uach dcn elementarsten Grundsätzen des Staats' nnd Völlcrrechts, die Sachlage. Noch steht c!»e österreichische Armee in Veuelieu, aber sie ist nur noch ein Gast aus französischem Territorium nud sic vcr« thcidigt, weun sie angegriffen werden sollte, nicht mehr Vcnczien, sie vertheidigt nur noch siä> nnd ihre Fahne. Vcnczien zn schützen ist hinfort Frankreich berufen, nnd Frankreich ist nicht gewohnt, eine Mißachlnng seiner Rechte ruhig hinzunchmcu, die zugleich eiu Gcwalicn't und eine Beleidigung iuuoloirl. Der Po-Uebcrgaug Eial' dini's ist thatsächlich der Krieg Italiens gcgeu Frankreich, Unölliud. Paris, 7. Juli. Das Memorial Diploinatiquc schreibt: Preußen nimmt die französische Vermitllnng im Principe au, behält aber die Antwort wegen des Waffenstillstandes für die weiteren Unterhandlungen vor, welche Graf v. d. Goltz mit Dronyn de ^huys fclbst cingclcilet hat. Italien sei dnrä, Verträge verpflichtet, seine Antwort dcn preußischen Entschließung unter- zuordnen. — «. Juli. ,.^a Prcsfe," sagt: Oesterreich hat Benczien ohne irgendeine Aedingnng abgetreten; Frankreich ist es, welches dcn Vorschlag lucgen einer Vermittlung nnd eines Waffenstillstandes gemacht haben soll. Aber der Waffenstillstand könnte blicht abgeschlossen werden, ohne daß die Präliminarien angenommen würden. Folgcgcmäß kann der Waffen- stillstand noch einige Tage anf sich warten lassen. Die licutralcn Mächte könnten verlangen, gc« hurt zu werden, da die Rcorganisirung Deutsch» laudö sie angeht. Hicrans konnten neue Verzögcrnngcn entstehen. — „Va France" erfährt aus sicherer Quelle, daß das englische Eabinet Depeschen nach Flo- renz geschickt habe, welche nachdrücklich empfehlen, die Bermittlnng des Kaisers Napoleon anzunehmen. — Die „Palric" veröffentlicht folgende Nachrichten: Die preußischen W af f c nst i l lsta n d s b c d in- gungcn sollen in dem Verlangen nach allcn besonde- ren Erleichterungen zur Sicherung der Approvisionirung der Armee nnd nach freier Bcnütznng der nm Pardubitz cuislaufcndcn Nordbahnliuicn bestehen. — Münchener Micse besagen, daß Oesterreich einen Waffenstillstand nicht ullterzcichncn könne, ohne Buiern, welches mit Oester- reich ein: Offensiv- und Dcfcnsiuallmnz geschlossen, mit cinznbcgrciftu< — Briefe aus Tonlon lmld^n, daß die Flotte Nbch keine Ordre znr Abfahrt, wohl alicl dic Sccbchördcn die Wcisnng erhallen haben, sich bereit ^i hallen, 10 Linienschiffe, eine Anzahl von Fregatten und Corlicttcli ausznrüstcu, i^cuu die Umstände es er« heischen — Das Journal „Etendard" sagt: Italien habe auf dic gcstcii, 'hm zngcgangencn ncllcn tclegra. phischeu Eröffnungeu lwch mcht geantwortet. Vom ! Der „Kamerad" vom ^. Inli schreibt: Nachstehen- den, vom Eommando dcrNorda r m e c vom 2. d. datirtcn Bericht, welcher erst dcn 8. d. in Wien einge- troffen nnd welcher einige Auhaltspunlte über die Be- wegungen und Gefechte der Armee vom! 2tt. Juni bis zum 1. Juli enthält, sind wir er- mächtigt, zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Am 2tt. Inni nm 12^ Uhr Nachmittags wurde die vom 8. Almcecorps, nach Ablöfuug des 0., bezogene Stcl« luug bei Static durch eine bcdcntcndc Ucbcrmacht, nun« dcstcuö zwei Armcccorps angegriffen. Nach heftigem Gcschützkampfe nnd nach besonders auf dem linken Flü< gcl mit großer Brauonr geführten Iufantcricgcfechlcn, wnrdcn die Truppen aus der Position gezogen uud die Bcwcgnug in guter Ordnung, langsam nnter dem Schutze der Batterien und verfolgt vom Gegner, vis auf die Hohen von Trebcsow ausgeführt. Generalmajor von Fragncrn, Oberst »Brigadier Kraißcr, Obcrfllicnteuaut Pollouina uud Atajor HiuöziuSti von Herzog uon Nassau- Infanterie, dann Major Liniier vom 5). JägcrbataiUou, viele Ofsicicre (vom Infautcric-Regimeut Erzherzug Fer^ dinand d'Estc allein 32 Officicre todt uud verwundet) und eine große Zahl der Mannschaft haben auf dem Schlachtfcldc dcn Tod gefunden. Am selben Tage fand, dao bereits mit Telegram,» aus Dubcuec am 29. Iuui erörterte Gefecht zwifcheu Trautcuau uud Piaußuitz statt. Das 10. Eorps trat am Morgen, wie beföhle», dcn Marsch uon Traulcuau ge^en Praußintz brigadewcisc au,! iu welch' letzterem Orte sechs Infanterie-Bataillone nud ciuc halbe Batterie nuter Eommaudo des Generalmajors Fleischhauer deö 4. Armceeorpö stunden. Die durch' zwci Reserve < Batterie,, uud das Dragoner < Regiments Fürst Windischgrätz verstärkte Brigade Knebel follte die Bewegung in der bedrohten östlichen Flanke decken. Diese Trnppen wnrden aber mit solcher Ucbermacht ungcgrif' fcn lind von der Straße gegen Pranßnitz aogedrängt, I ! daß der anf dieser Marfchlinic sich bewegende Train des Eorps sofoil gegen Pllnitan dirigirt uud überhaupt der Marsch gegen Praußuitz aufgegeben werden mußte. Es I culspaun fich nun ein heftiges Rückzugsgefecht, bei wcl-! ^ chcm alle vier Brigaden, insbesondere jene dcS Obersten! Grivicie, deren Eommandant blieb, iu den Kampf la-, ! men nnd bcdentende Vcrlnslc erlitten. DaS Eoips bezog ! an> Nachmittage eine Stellung bei Ncuschloß uud Neu«! ^ sladll. Das I. Aruicccorps hatte am 2H. Juni, uach-! dem es schon in der Nacht vom 2 Verlnste von nngefahr >'>00 Äianu zu bestehen halle, den Marsch von Müuchcugrätz uach Svboll« liutcr dc- stnndigen Kämpfen, von Hühnerwasser uud Muuch(M' > grätz ciucr', Podnl auderelseils augegriffeu, autlzufiihren. l Dic erste leichte Eavalcrie-Division >oar auf der Straße , von Iicin gegen Tnruau kämpfend vorgerückt. Endlich^ ! wurde um 2<^. Juni eine Demonstration gegen die zum! Schutze dcr Eisenbahn bei Böhmisch-Trübau ausgcftclllc ^ Brigade Rothlirch — ohuc daß es zum Kampfe lam ^ ! ansgcsührt. Am 2^». Inui fand ein Gcschützlampf bcii den Brigaden Erzl>'szog Joseph nnd Pocckh zwischen Dolan nnd Iaromir stall, dei welchen, sich auch die , Gcfchützc der znuächst liegcudcn Werke dcr Flst»ng Io- fephfladt betheiliglen. Die Brigade Flcifchhacker wnroe bei Küniginhof in einen fich meift anf Geschützscner de. , schränkenden Kampf mit dem Feinde verwickelt nnd anch , die nach Danbrawitz marschircndc Brigade Moudcl bc- schosscu. Wichüger waren die Ereignisse an diesem Tage i bei dem I. Armeekorps. Dasselbe wnrdc um halb l Uhr Nachmittags vom .';. nnd 4. »nd wahrschciulich^och einem drillen preußischen Armcccurps bei Iicin uon Tur» ^ nan her angegriffen, und trat dasfelbc nach fünfslündi' ^ gein Geschütztumpfc uud Klcingcwehrfeucr die Bewegung gegen Mileliu und Horitz an, wo die Trnppen iu äußer- l flcr Erschöpsuug nukamen. Eine Division dcr königlich sächsischen Armee bctheiliglc sich «cgcn ^„^ ^,^ Kauipfe mit trefflichster Haltung. Am .'l0. Juni halb 5 Uhr'l ^ finh eröffnete der Feind gcgen die Brigade Safsran nnd ^ Prinz Württemberg des 2. Eorps auf dcn Höhen nörd- lich von Salntt) und Kasow ein letihaftcs Feuer aus zwci Batterien uud entwickelte ungefähr zwci Brigaden.! Dnrch die Batterien dcr beiden genannten Brigaden uud ^ durch jene der Eorpsgcschntz'Ncfcruc wurden die Ge- ^ schütze deö Feindes alsbald zl'm Schweigen gebracht, und zog derselbe um halb 7 Uhr früh gegen Gradlitz ab. Major Foimachcr von Sachfcn«Wcimar'Infanteric nnd Obcrlicntcnant Nilotinovic von Hartung-Iufaulcric ! nud einige Mauu verwundet. Nachmittags entspann sich l bei dem 2. Eorps abermals eine unbedeutende Kauouadr. ^Au diesem Tage um halb 4 Uhr Nachmittags erfolgte ! ein Angriff gegen die Aufstellung des < Eorps bei Schwcinschädcl, östlich von Iaromir, nnd zwar mit be- sonderer Heftigkeit gegen die am linken Flügel stehende Brigade Pocckh. Da das EorpS Befehl hatte, sich in ^kcin ernstes Gefecht ciuzulaffen, zog sich die Brigade ' Pocckh hiutcr oic Bli^ad^ Äraudcnstcin. Das Eorpö ^ nahm ciuc zweite Aufstellung, wudurch daS Gcfccht zum ' Stehen gebracht wurde. Nachdem dcr Gegner unnmchv ' sehr bedeutende Strcitträftc entwickelte, wnrdc dic wci>! jcre Bewegung gcgcn die Stellung zwischen Salucy und Iaromir vollzogen. Dcr Verlust an Todten und Verwundeten beziffert sich auf circa 200 Mann. Ucbcr das Treffen bei K ost kommt dcr „De- batte" folgender Bericht aus Prag, 3. Juli, zn: Am 27. Inni, an wclchcm Tagc dic Oesterrcichcr München- grätz verließen, begann Früh dic Eanonadc bci Mim- chcngrätz lind Bosna nnd dancrtc bis Mittags. Von halb 4 Uhr Früh ab zog durch Sobotka das österrei- chische Militär, zumeist Hußarcn, dann Infanterie nnd Artillerie. Das dauerte bis 1 Uhr Mittags. Nach kurzer Rast zogcu dic höchst ermüdeten Trnppcn weiter. Das Hanptgros eilte gegen Gitschiu, wo schon die ersten Vorposten ans dem Turuaucr Thalc hcraurücktcu. Bei Schamschina, einem Dorfe zwischen Sobotta nnd Git- ' schiu, bivouakirtcu Husaren. Bei Schalanda, einem Wirths- ! Hanse zwischen Schamfchina nnd Sobotka, wnrdcn Ka- ! noncn anfgcführt uud zwci Ncgimcutcr Infanterie legten ! sich ins ^ager anf dcn Feldern längs der Gitschin-So- bultacr Straße. Die Fleischhauer schlachteten Ochsen nnd die Soldaten kochten sich das Mittagömal. Allein dic Hnßarcn kamen nicht dazn, etwas Warmes zn genießen, ein Trompctcnsignal rief sic anf's Pfcrd nnd im Ga< lopp eilten sie gegen Gitschin zn. Von dort hörte man Künoncudonncr, dcr etwa in einer Stnudc wieder auf- hörte. Die PrcnLcn wollten schon in Gitschin cinnckcn, ! wurden aber bis hinter Vcnady zurückgedrängt uud die- ' scr Puult vou unscrcu Truppcu besetzt. Die Artillerie ! zog sich von dcr Strafte anf Nebenwegen zum Berge , Wclisch oberhalb Gitschiu. Nachmittags wnrdcn nnscrc Bivouacs oberhalb Sobotka vermehrt, so daß ihrer im kleinen Wcichbildc clwa acht gezählt wurden. Die Sol- daten lochten, saugcu, uud als ihnen die Äancrn Brod brachten, wnrdcn sie von ihnen vor freudiger Erregnng fast nmarmt. Um Wasser mnßtcn sie clwa eine halbe Sluudc gchcu, was ihnen begreiflicherweise große Ac< schwcrlichlcilcn uernrsachte. Trotzdem sie fcnchtcs Getreide zum Kopfpolstcr hattcu, schücsc» sie doch besser, als man chcr anf Dnncn. Die Officicre hatten Zelte aus Kiefer- reisig , sie lasen entweder vder brieten sich Beefsteaks. In einer halben Stunde war aller Lärm verrauscht und allc Bivouacs waren iu fcstcu Schlaf vcrsuukcu . . . Am 2l>, Juni, Früh um 2 Uhr, warcn die Bivouacs verschwunden. Eiuc unübersehbare Reihe Wagen fuhr eiligst gcgcu Gilfchiu zu. In Sobotka warcu allc Straßen voll Militär. Bis Mitternacht dauerte das Feuer in den Kostclctzer Wäldern, woher alles Militär davoneilte, einiges zog anch auf dcr Straße von Mnnchcngrätz. Im Walde hinter Kost war cin heißes Treffen. Jeden Punkt, den unsere Truppen occnpirlcn nud mit starken Verhancn schirmten, mnßtcn die Preußen mit großen Verlusten sich aneignen. Von Hnmprecht, einer Bnrg des Grasen Wrallslaw, die in Form eines türkischen Thurmes oberhalb Sobotka sich erhebt, konnte man bc< merken, daß daS Feuer Kost sich uäherc. Gegen l) Uhr Uhr Früh begannen nnserc Truppen ans dcr allcn Bnrg Kost zu feuern, uud ciuc halbc Stuudc laug vcruichlclc ciu >Uallätschc»sencr die dichlcn preußische» Neil,el>. Kost ist das schönste Dcfil«', das ich jc sah, saglc uns ein Iiigcrmajor. Deshalb mußten die Preußen über die Wi' chen ihrer Kampfgenossen anf die Bnrg Stnrm lanfcn, Um halb h Uhr verkündigte ein fürchterliches Hurrah, daß die Preußen in die Burg eiugcdrnugen warcu. Des- fennngcachtct hatten nufcrc Trnppcn ihncn bis znm letz- ten Momente, wo fchon die Preußcn ans dcr Bnrg auf sie feuerten, bedcntendc Verluste beigebracht. Vom Ufcr dcS Kostclctzer Teiches fielen die Prcußcu in Masfcn ins Wasscr. Alle^ dies erzählte ciu Maun uns Kost, dcr vom Fclfcn in Sicherheit znsah, was mit seinem Händchen geschehen werde. Wie uns Officicre mcloclcn, fielen hier im Ganzen etwa 3000 Prcnßcn. Von nnscrer Seite fielen clwa 300 Jäger. Anch die Vcrwnndctcn, die ich sah, warcn meistens Jäger. Um ^ Uhr war alles Militär anf den» Marsche gegen Gitschin zn, indem cS früher im ^agcr nächst Sobulka ansrnhtc. Von halb 4 Uhr Nachmittags begann daö Fcncr der Artillerie im Tu»'- miner Thale, in dcr Richtnng gegen Gitschin. Dic Prcnßcn standen »ntcr dem Berge Tabor nnd Koschow, unsere bci dcn sogcnantcn Staubfclscn. Von allcn Kanonaden, dic in dieser Woche gehört wnrden, war diese die bedeutendste. Sie danerlc lange in die Nucht und verlor sich gegen Gitschin, wohin die Prcnßcn wirt< lich in der Nacht eindrangen. Nachmittags nm 3 Uhr rückten prcußischc rothe Hnßarcn in Sobolla ein, zer- streuten sich in Vcdcttcn' und eine lange Eolonnc ritt durch Sobotka, nm oberhalb desselben ciu Lager zu beziehen. Die Infanterie kam von Münchcugrütz über Ot'er» uud Unter-Bonfow, thcilwcisc dnrch dic Stadt, lhcilwcisc um sie herum. Auch von Kost durch ein zweites Thal gegen Liboschowitz zogen schwarze prenßischc Hußarcn über die dortigcu Dörfer. Dörfer habcu bei Gilfchin nicht gebrannt. Samstag dcn 30. Juni hört« man Kanonendonner non Gitschin, am 1. Juli in der 'Richtnng von Ncnbydschow. l In dem Gefechte bci Wifotow am 27. Juni haltt das E il r a s s i c r - N c g i m e n t K a i s e r F e r d i n a n t> Nr. 4 daS Unglück, beide Standarten zu verlieren. Naä) dcn hicrübcr eingeleiteten Erhebnngcn stellt sich nun htt' ans, daß die Führer beider Standarten iu dcr Atw^ niedergeschossen wnrdcn und mit den zerschmetterst Standarten stürzten; das Eürassicr-Rcgimcnt wurde uc^ vollkommen gelungener Altakc durch Infantcric-Carr^ empfangen und mußte sich — dem mörderischen Fcucl des im Walde rechts und links postirtcu Feindes au^ weichend — rückwärts wieder raillircn, war dahcr ni^h im Stande, während dessen die von ihrcn erschossene" 1055 Führern zu Boden fallen gelassenen nnd zerschmetterten Standarten anfznhcben. Es muß noch bemerkt werden, daß das Gefecht keineswegs nachthcilig, sondern im Ge° ycnlhcil alö ciuc dcr gläuzcudstcu nnd vollkommensten Attakeu angesehen werdcn kann nnd dem Herrn Ober- sten, Negiments-Eommaüdantcn v. Bcrrcö, znr höchsten Ehre gcrcicht. Wir sind ermächtigt, znr Ehre dcs 8tc< Llmcnts dicsc von osficicllcr Quelle erhaltene Aufklärliug zu veröffentlichen. (Kam.) Wic dcr „W. St. .Anz." ans „sicherer Quelle" erfährt, sind keine Prcnßcn mehr in Vaiern; die Com- nnnucation vollständig srci; das 7. und 8. Armee- corps vereinigt. Vom Michcn Kricgsschüuplahc. Am Tage nach dem Gefechte bei Darzo drang eine 700 Mann starke Truppe nbcr das Fcslinolhal uach Von done nnd Storo nnd besetzte dicsc beiden Ortschaften init dem Porsatze, die Nacht dort zuzubrin» gett. Die Truppe, lanlcr G arib aldi ancr, verübte allerlei Excesse nnd wollten Eonlributionen ciutrcibcn, nnd zwar in Bon done 300, in Storo 2000 Franks, ^cberdicft forderte sie von der Gemeinde unentgeltliche Verpflegung. Unverschämt benahm sich die Horde gegen das weibliche Geschlecht nnd vcrnrsachlc viel Aergerniß, ^icht vicl weniger brutal zeigten sich die Garibaldia- ucr gcgen dic Geistlichleit und benahmen sich in der Kirche höchst unanständig. So haben anch Garibaldianer, welche Weibsbilder mit sich fnhrtcn, in der Kirche i" Bo nd o n e d i c Org cl g c sp ic l t nnd dazu stanzt. Die Kontributionen wnrdcn uutcr Androhung von Ei schicken und Abbrennen dcr Hänser auferlegt, ^lc licßcn jedoch handeln, denn Äoudom hat nur 80 'Francs eingezahlt nnd Storo erlegte gar nichts. Die Deplttirtcn dieser Gemeinde zeigten sich nämlich bereit, nlleö mögliche zu thun, suchten dadurch Zeit zn gcwin« »en m,d machten sich schließlich ans dem Staube. Die ^aridaldiancr, welche in Bundonc uud Storo nbcrnach« lm wollten, siud von beiden Orten ganz nnvcrmnlhet abgezogen und schnell nbcr Darzu nud ^odronc auf pic» Wo» z. zuvörderst die beiden Flugclwcrkc Fort ^ioycau und Nocchclta au. Die Beschießung dauerte unhe,Ut3^, Sttmden ununterbrochen >nif das lebhafteste fort. Qcster« ^ ^lchischersciis wurde das Feuer träftigst erwiedert, ^Illlch "erlauf dieser Zeit trat cinc Pause ein; um halb 9 Uhr, "lso nach cincr ciustündigcu Rast, bcgaun dcr Gcschütz^ I^U'pf mit gleicher Hcfiigteit aufs ucuc, wobei Fort, !^'chclta zum Schwcigcu gebracht wurde. Die italic- luschc Artillerie überschoß anfangs vielfach das Angriffs- Vnl, später jedoch traf jeder Schuß fein Ziel. Gegen "Uag eröffnete jcdoch Rucchclta abermals daö Feuer, ^unlncn der Wcrlc fchcint es noch nicht gclommeu zu ?- Wir haben leider viele Verwundete. Dic iu der ^)c befindlichen Käufer sind ein Raub dcr Flammen Mvordcu," ' ' > ' Kagesnemglieiten. D /"" Für M ä h r e n hat der dortige Stallhallcr ei» ^ '" I -' Moratorium erlassen. ein "^ '^^uptmann Pistotnit, dcr vor mehreren Jahren vy ^"bchetteZ Z ij nd n a d elg e w eh r erfunden hat, ist! «rirgsmilüsterium uach Wien beiufcn worden, kg, "" ^ie der Agramer „Svict" berichtet, haben die den ^ " l'"' sg) en Nctrutirungsflüchtliuge aus fchel o ^" ^^^ ^ ^^^ ^ ^ ^^ ^ dalmaliui- .„ ^ ^"udesausschusses von Sr. Majestät die Bewilligung 'uassieien Rückkehr in die Heimat erhalten. Ctizsl^ ^ ^" ^^ Strafanstalt (5afto d'Islria besindlicheu gebet "^ ^"^" ""^ eigenem Antriebe um die Erlaubniß sl ii k^ ^"^ ^°" '^"" Ersparnissen zur Unter« ,.. . ^2 der Verwundeten unserer Armee beitragen ein l5 '"' ^^^ ^" hierauf eingeleiteten Sammlung, welche Ctr«v ^"'^ ""' ^'^ ll- 15 lr. lieferte, haben sich 0«2 ">U"gc mit Aeiträgcu vou 5> kr. bis zu 2 si. dctheiligt. sick ""^a,4. Juli. Die hiesige Handelskammer hat ^^ Ms Comit«! constiluirt, um Aciträgc für verwundetes Tdrm.s.l !? ^°" d"' erfolgten Verlobuug des Grvszfürstcn. Thronfolgers nüt der Prinzessin Dagmar eingetroffen. Locales. — Gestern faud hier eine Sitzung des Localausschusscs des Aeamtcnucreius statt. <5's wurde zur Kenntnis; gebracht, das; die Localausschüsse in Lack und La as sich aufgelöst und die dortigen Mitglieder sich daher der hiesigen MitgMcrgruppo angeschlossen haben, welche deren Angele» gcuhcilen durch dcu gewählten Localaii^schns; leiten wird. Unter den Mitgliedern dieser lxid>>,, Orte befinden sich auch zehn Theilhaber dcr einzelnen Mllkilmigen (Lcbmüvcrsiche- nmg, Krantcngelducrsicherung :c.), welche Zahl in Anbe- tracht des kurzen Vcstchcus und dcr Zeitvcrhä'ltnisse immer- hin beachtenswert!) ist. Die Geschäftsführung durch den hie- sigen Ausschuß geht regelmäßig vor sich: eben sind wieder zwei Versicherungsverträge zum Abschlüsse gelangt uud wer- den die betreffenden Polizzcu deu Versicherten zugesendet. 6s wäre zu wünschen, daß die humane Tendenz des Vcam- tenvercins immer größere Würdigung und Ausbreitung fände, wc>S besonders iu den gegenwärtigen schwierigen Zeitvcrhält- uissen Noth thut. Nähcrc AuZküufte aller Art ertheilt be< reitwilligst der hiesige Localausschuß unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Stalthaltereirathes Ritter v. Vosizio auf mündliche oder schriftliche Aufrage: in letzterem Falle wolle das Schreiben sranlirt und auch eine Marle für die Rück- autwort beigeschlossen werden. — Gestern beehrte die Frau Vorsteherin dcZ Frauen- Vereins, Ihre Excellenz Freiin v. Aach, in Be- gleitung Ihrer Fräulein Tochter das M ilit ä rspital iu der Schiesistätte «ud betheilte die Verwundeten mit Leibc5wäsche, Cigarren uud Erfrischungen. Jeder Mann bekam ein Hemd uud cine Gattie, Tie außerordentliche Licbenswürdigleit der beiden Damen, ihre wahrhaft Mütter« liche Fürsorge für die Verwundeten erweckten riu Tantgcfühl bei den braucu Soldaten, welches in lauten Worten seinen Ausdruck fand. — Nachdem eine Abtheilung dcr lrainischeu Alpenjäger in der Nacht vom 4. auf deu 'ü. d. M. nach Graz adge< gangeu war, verließ das Gros derselben unter Führung des Herrn Hauvlmanus Schaffer und des Lieutenants Freiherr» v. Ledzcltern am 6. l. M. um halb 8 Uhr Abends unsere Stadt. Unter dem Klänge der dieselben begleitenden Militar- musit wurde aus der zur Caserue dienenden Varate nach 6 Uhr cmsmarschirt uud die Compagnie am Vahnhofe auf° gestellt, wo sich ein grußer Theil der ComiU'-Mitglicder ein- gcfundeu hatte. Nach Vewirlhung der Mannschaft mit Vier und Cigarren wurde ein offenes Carro formirt, woraus der Landcshaupmann eine kurze deutsche Ansprache, das Comit^ Mitglied Herr Dr. Toman eine iu slovenischer Sprache an die Mannschaft richtete. Unter den Mngeu der Hymue, unter enthusiastischen ZivioB und Vivalä auf Ee. Majestät den Kaiser bestiegen unsere Landcskmder die Waggons und brausten ihrer ehrenvollen Bestimmung entgegen, da ihnen von Sr. Majestät die Vertheidigung des Brückenkopfes bei Wien auvcrtraut wurde. — Das Programm zu dein morgeu im Theater stattfindenden Concerte sind wir in der Lage, nachstehend mitzutheilen: I. „Gebet uor der Schlacht," Mäliuerchor vou Storch' 2. „Kriegers Ahnung" uon Franz Sämbert, gesungen vou Frl. Cölcstine Püchler : 3. „Die Widmung" vou Nob. Schumanu, vorgetragen von Frl. Cölesline Püchler; 4. ,^l<'»!i>!^' l, lli»m!!" von Moschelles, für 2 Claviere, vor- getragen von dcu Fräuleins G l a n t sch ui g uud Schulle; 5. „Bleib bei mir/' Männerchor von Netzer; 0. Lieder, gesungen von Frau Leop. Gregoric; 7. „Waldandacht," Chur mit Tenorsulo von Fr. Abt. — Der auf den musikali- schen Theil des Programms folgende cmactige Schwant „Nach Mitternacht" wird durch die Herieu Carl Laiblin, Josef Schulz und Carl Rambousek, alle drei Mitglieder des Männcrchors, aufgeführt. — In Folge der ungünstigen Zeilverhältmsse hat die Direction des historischen Vereines die allgemeine Jahresversammlung des Vereines, welche m der ersten Hälfte dieses Monates hätte stattfinden sollen, nach dem Wunsche mehrerer P. T. Herren Vereinsmitglieder mit Stimmenmehrheit auf ruhigere Tage zuvcrtagc u befunden. ilencste Nachrichten nnd Telegramme. (Original-Telegramme der „Kaibacher Zeitung.") W ien , «<>. Juli Abcnds. ^ Die heute er, schienene „Abendpost^ meldet: Seitens des französischen KaiserS wurden neuerdings die energischesten Schritte zur Herbeiführung eines Waffenstillstandes mit Preußen und Viowr Emanuel eingeleitet. Die französische Flotte ist auf dem 31Vege nach Venedig. Der fran- zösische (Kommissär General keboeuf ist ange> wiesen worden, sich ins venezianische Gebiet zu begeben. General Frossart wurde in das preußische Hauptquartier mit deut Auftrage entsendet, die bewaffnete Mediation Frank- reichs anzutündigen. (5s ist der ausgespro- chene Wille des französischen Kaisers, Oester- reich in seiner Machtstellung ungcschwächt er, halten zu sehen. Die österreichische Armee ist im Vegriffe, Venezieu zu räumen und hat bereits den Marsch «ach Norden angetreten. Die „Prager Zeitung" meldet unter dem 8. Juli: »<><><> Preußen sind heute <> Uhr Morgens hier eingerückt. Der Gmpfang der * Aus dcm a,cstrigcil Extrablattc wirdcrholt. I abgesendeten Vürgerdeputation seitens des preußischen (^ommandirenden war ein sehr freundlicher. Wien, ll. I„li Früli. ?tacl, der heutig?» „Wiener Zeitung" ist He. kaiserl. Hoheit (5r;l,er;og Feldmarschall Albrecht zum (3o»l„»audircude>l «ud der Feldmarschalllieuteuaut John zniu lyonrralstal'Scbef dcr gcfamlllten operircudcn Armee ernannt. Ein «Hesetz uom 7. Juli cröftnct dein ^inanzmi- nister Larifch ciueu (Credit von 2<»0 Millionen unter Vermittlung dcr Nationalvank «nd dei Verpfändung des berühmte» Walzwerkes WielicM. Pest, 9. Juli, 4 Uhr 30 Min. Nachm. (P. Corr.) Präcise um 3 Uhr 30 M. trafen Ihre Majestät die Kaiserin mit Seftarathofzug, geführt von dcr Loco< motioe „Lagerdorf," wohlbehalten hier ein. Dcr Em- ftfaua, war außerordentlich l»arm nud begeistert. Sowohl am Bahnhöfe als in den Hauptstraßen war dcr Mcn- schcnandrang enorm. Iin Vahuhof selbst hatten sich zahl» rcichc Maguatcu, die Damen dcr Aristokratie, dic Prä- sidicn dcr Magnatcu« nud Depntirteulafcl, Graf Julius Andrüssy, Baron Kemrny nnd audcrc Notabilitäten cin- gcfnudcn. Ebcuso waren dcr hohe Klerus, die Spitzen dcr Communal-, Ciuil- und Militärbehörden in Gala- tracht crfchicncn. Ihre Majestät dic Kaiserin wnrdcn von dcm Hcrrn Tavcruicus nud dcsscn Gcmalin ehr- furchtsvollst begrüßt. Letztere gcleitctc Ihrc Majestät in den wcißdccorirtcu Wartesalou. Die Auffahrt nach dcr Burg in Ofcn fand sofort statt. Die Straßcu wicscn tcinerlei Festschmuck auf. Pest, 9. Juli. Dcr Scparatzng, mit welchem Ihre Majestät dic Kaifcrin hicr ankamen, traf um halb 4 Uhr Nachmittags im Bahnhöfe cm, wo dcr Tcwernicns und dessen Gcmalin, dcr Bnrgcrmcistcr ncbst dcn 9tc- präscntantcn und den Bcamtcn dcr Stadt, die Mitglieder dcr Cnrie, dcr Stalthaltcrci, und dcö Abgeordnetenhau- ses, darunter: Dcat, Graf Audrässy, Baron Sigmund Kcmcny, Graf Ferdinand Zichy, Vartal, Somsich, Szcnlkiralyi, Gorove n. a., ncbst einem zahlreichen Pn- blicum Ihre Majestät mit ciucr Herzlichkeit begrüftten, welche dic vcrbetcncn officiellcn Empfangöfcicrlichlcitcn reichlich crsctzlc. Ihrc Majestät dnrchschritten huldvoll grüßcud dic ^Itcihcn bis zum Hofwagen nud fnhrcn durch dic dichtgcfülltcu Straßen, von dcn herzlichsten Ova- tionen dcr gauzcn Bevölkerung bis zur Hofburg begleitet. Pest, 9. Inli (Abcudö). 6 i n A nfrufS r.' Ma^ jcstät an dic a. ctrc ucn V ölt c r Uugarn 6 spricht den starten Glaubcu ans, daß dic kampftüchligcn Söhuc Ungarns, uom Gefühle angestammter Trcuc geleitet, frei- lvilllg unter die Fahnen Sr. Majestät cilcu wcrdcn, zur Hilfc ihrer Augehörigcn nnd znm Schutze ihrcö durch die Kriegöercignissc anch unmittelbar bedrohten Vaterlandes. Müuchen, 8. Juli. Es geht das Gerücht, daß Oesterreich, sich auf das Schreiben des Kaisers Napoleon beziehend, die Grafschaft Glatz alö Entschädigung für Bcucdia ucrl, — 5pcrc. ^ialional Anlchcn s!0.r Staat« 10 Linsen „ — — Heu pr. Zentner . 110 Erbsen „ —' — Stroh „ . 1 10 Fisolen „ 5 , 44 ! Holz, hartes, pr. Klft. 4 »>' Nlndöschmalz pr. Psd. — 40 ,— weiches, „ 3 — Schwcincschmcll; „ — 40 ^ Wein, rother, pr.Eiiner — — Speck, frisch, „ - 29! — weißer „ 7,— qeränchert, „ — 44^! Ntel^urolliMilche NeMichlmlnen iil l^ailittch. " "Z VTk Z« H -.5 ^^Z ilÜTHtg. 32«.?H ^n.o wiüdsliN größth. bcw. 10. 2 „ N. 328.10 ! -j-20.8 windstill ^'Hth. brw.^ 0.^ 10., Ab. 32tt.?8 '->16.2 nniidstill l!">lz bewölkt, Dm ssanzcn Taa nördlicher Wolkenzng. Verautwortlichcr Redacteur: Ignaz v. Kleinmaler.