(Fostnim. pla^niitt * gotorini.) Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — Schriftleitung und Verwaltung: Pre>ernova uiica S, Tciephon Ar. 2l S0 Din. Für da» Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din t*50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datjum vom Sonntag Nummer 3i> | Celje, Donnerstag, den 19. Mai 1832 ^ 57 Jahrgang Pfingsttagung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes Die heurige Hauptversammlung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes stand im Zeichen des Frühlingsfestes, des Blühens in der "Piofur. In der ölten Stadt Pancevo am Donaustrom, dessen (<** wässer infolge der Frühjahrsüberschwemmung das Ried noch bis an den fernsten Horizont bedecken, strömten aus allen Teilen des Staates deutsche Männer und Frauen zusammen, um Rückblick zu halten, die Borschau zu prüfen und sich zu freuen, daß der Hort unseres Volkstums, der Kulturbund, trotz der Schwere der Zeiten sich mit naturgegebener Innen kraft weiter entwickelt. Wer diese drei Tage miterlebt hat, trug die Gewißheit mit sich nachhause, daß dieser unserer Sache, von den besten Händen geleitet und betreut, eine schöne Zukunft gehört. Der mächtige Zudrang der Bevölkerung zu den Veranstaltungen, die die Ortsgruppe Pancevo gab, unterstützt von den deutschen Gesangsvereinen und Turnvereinen des Schwabenvolkes, zeigte uns, daß der Kulturbund im besten Begriff steht, eine volle Sache des Bolkes schlechtweg zu werden. Wenn wir noch die überaus herzliche Gastfreundschaft erwähnen, die die fremden Gäste bei den deutschen Familien san-den, so ist dies eine Pflicht des Dankes ebenso wie der Beweis dafür, daß der Schwäbisch-Deutsche Kulturbund ein festes Band um die Herzen aller Deutschen in unserem Staat« geschlungen hat, mögen sie in den Alpengegenden des Nordens leben oder an den Ufern der Donau und in den weiten Ebenen der Woiwodina. Namentlich für uns Deutsche in Slowenien, die wir diesmal mit allen unseren Ortsgruppen ver-treten waren, war auch diese Versammlung wieder ein tiefes Erlebnis. Das lebendige Erlebnis des Bewußtseins, daß auch wir weitweg Wohnenden im Kulturbund ein Heim gefunden haben, dos uns an der Volkskraft von über einer halben Million wertvoller deutscher Menschen teilnehmen läßt. ,i. ii Politische Rundschau Inland Verhaftung wegen Verbreitung von Flugblättern Die Agentur „Avala" teilt mit: In der letzten Zeit wurden aus Beograd in größerer Anzahl ver-schieden? Flugblätter verbreitet, in denen für eine Aenderung der politischen und sozialen Ordnung im Lande Propaganda gemacht wurde. Zur Erreichung dieses Zieles wurde die Anwendung von Gewalt cmpsohlen. Ebenso wurden in diesen Flugschriften verschiedene lügnerische und tendenziöse Nachrichten über die Lage in unserem Lande zu dem Zweck verbreitet, den Glauben an die bestehende Ordnung ins Wanken zu bringen. Auf Grund der Unter- Amerikanische Tragödie Das Rätsel des Lindbergh-Kindes, das zwei-einhalb Monate hindurch ununterbrochen 120 Millionen Amerikaner und den größten Teil der übrigen zivilisierten Menschheit in Spannung ge-halten hat, dessentwegen Bataillone von Krimina-listen diesseits und jenseits des Ozeans und auf dem Ozean unterwegs waren, ahnungslose Mütter in Potsdam verhaftet wurden . . . dieses Rätsel hat nun sein tragisches Ende gefunden. Roch nicht seine Aufklärung. Das einzige, woran man nicht mehr zweifeln kann, ist die Auffindung der verwesten Leiche des Babys wenige Kilometer abseits des elterlichen Hauses. Man ist einigermaßen fassungslos. Wenn man sich bisher gegen die vielfach aufgetauchten Mut-maßungen und Vorwürfe wehrte, daß nicht alles zur Aufklärung des mysteriösen Falles geschehen sei, so muß man nun zugeben, daß tatsächlich uner-klärliche Unterlassungssüngen begangen wurden. Die Kindesleiche war so oberflächlich und so leicht auffind-bar verscharrt, daß sie von einem Lastauto aus, das durch die fragliche Gegend fuhr, entdeckt werden juchung wurde festgestellt, daß diese Flugschriften zum größten Teil Universitätsprofesor Dr. Dragoljub Jovanovic einerseits und der frühere kommunistische Abgeordnete Dr. Sima Markovii ander-seits mit Hilfe gewisser Personen ausgearbeitet und verbreitet haben. Gegen die beiden Genannten wie auch gegen deren Helfer wird die Untersuchung geführt. Ausland Ermordung des japanischen Ministerpräsidenten Am IS. Mai abends um '/,6 Uhr drang eine Gruppe von Marineoffizieren mit vorgehaltenen Revolvern in die Wohnung des japanischen Minister-Präsidenten Inukai ein. 2m Arbeitszimmer des Präsidenten packten zwei Verschwörer den 76-jähri- konnte. Man kann nicht daran zweifeln, daß ein halbwegs leistungsfähiger Polizeihund ohne weitere s in ein paar Minuten, nachdem er mit der frischen Witterung auf die Spur gesetzt worden wäre, die Leiche gefunden hätte. Aber selbst ohne Polizeihund bedürfte e», um den Fall so verlaufen ui lassen, wie er verlaufen ist, einer geradezu haar-sträubenden Unfähigkeit der Polizei des Staates New Jersey, die »war zweck» schnellerer Verständi-gung mit dem Elternhaus« eine besondere Telephon-linie dorthin legen ließ, die zirka 23 Meter an der Stelle, wo man jetzt die Leiche fand, vordeiführte, aber eine wirklich systematische und gründliche Durch-suchung des Geländes unterließ. Für die nächsten Monate dürste demgemäß dieses polizeiliche Versagen das Thema der öffent-lichen Diskussionen sein. Für die Ellern ist diese grausige Beendigung des Falles immer noch eine Erlösung. Die Gattin des Oberst Llndbergh, die demnächst einer zweiten Geburt entgegenficht, hatte, wie man hört, die Hoffnung, ihr Baby lebendig wiederzusehen, längst aufgegeben. Ueber den Vater kursieren die seltsamsten und grauenhaftesten Ge-rüchte, die wohl samt und sonders darauf zurückzu-führen find, daß Angst und Verzweiflung ihn jeg- gen Mann bei den Armen und hielten ihn fest, während ihm ein dritter seinen Revolver an die Schläfe setzte und abdrückte. Inukai starb um 7 Uhr abends. Zu gleicher Zeit stürmte eine andere Ver-schmörergruppe das Büro des Polizeipräfekten, wo sie ein Salvenfeuer auf die im Raum befindlichen sechs Personen abgaben, wodurch zwei Beamte ge-tötet und zwei schwer verwundet wurden. Am gleichen Abend schleuderten die Verschwörer Bomben gegen die Nationalbank von Japan. Es fanden auch noch andere Bombenattentate statt, und zwar auf das Außenministerium, das Hauptquartier der konservativen Partei, eine Privatbank und aus den Führer des Geheimbundes ..Blutsbrüderschaft" Maseido, der schwer verletzt wurde. Die Terroristen nennen sich „Vereinigung junger Offiziere des Heeres und der Flotte" („Schwarzer Drache"), die den Krieg wollen und gegen die Klassenvorrechte und die Finanzoligarchie zu kämpfen vorgeben. In letzter Zeit wurden in Japan vier hervorragende Persönlichkeiten gelötet: ein ehemaliger Ministerpräsident. ein ehemaliger Finanzminister, ein.maß-ebender Wirtschaftsführer und jetzt der amtierende Regierungschef. Die Kleine Entente und die Prob-leme der Lausanne? Konferenz Ueber die Konferenz der Außenminister der Kleinen Entente (Dr. Marinkooic, Prinz Ghiko und Dr. Benesch), die am 13. und 14. Mai im Außen- Ministerium in Beograd stattfand, wurden zwei Eommunique, ausgegeben, deren eines bezüglich der auf der Konferenz in Lausanne zu behandeln-den Probleme folgende» besogt! Die Außenminister bis Kleinen Entente stellten fest, daß diesbezüglich die Situation eine» jeden der drei Staaten anders beschaffen ist. weil die entsprechenden Iinteressen auf verschiedene Weile engagiert find, was sich schon im Jahre 1929 im Haag und 1930 in Paris zeigte. Da aber diese Verschiedenheit der Interessen keine Gegensätze in den gemeinsamen Interessen bildet, sind die drei Außenminister übereingekommen, den gleichen Standpunkt einzunehmen wie die» im Haag dadurch geschah, daß sie sich gegenseitig unterstützen. Indem alle möglichen Resultate der Lausanne? Konferenz in Betracht gezogen wurde, setzten die Minister einen gemeinsamen Standpunkt in jedem erwarteten Fall fest. lichen vernünftigen Urteils über Zweckmäßigkeit und Unzweckmäßigkeit seines Handeln» beraubt haben. Für die Vereinigten Staaten, nicht nur für die Staatspolizei von New Jersey, bedeutet diese Tragödie einen neuen schweren Prestigeverlust, denn es mangelt keineswegs an Gründen für das unerhörte Ver-sagen der Polizei von New Jersey. Und die Gründe, die hier die Durchführung einer systematischen Auf-klärungsarbeit verhinderten, würden zweifellos in zahlreichen anderen Staaten der USA gleichfalls wirksam werden. Man hat bisher zumeist nur Kritik an der Tatsache geübt, daß die Polizei von New Jersey bzw. der zuständige Lokalkommandant der Gendarmerie den Fall „monopolisiert" habe. Man hat weniger die diesem Verhalten zugrunde liegenden Ursachen beleuchtet; sie aber sind e», die diese Kindes- und Elterntragödie zu einer Tragödie des öffentlichen Rechts, zu einer Staatstragödie aus« wachsen lassen. Denn wenn die Polizei von New Jersey die elementarsten Grundsätze kriminalpolyei-licher Aktion unangewandt ließ, so dürfte das in erster Linie daran gelegen haben, daß bei einer systematischen Durchforschung der Nachbarschaft de» Lindberghschen Landsitzes die Eigentümer nahezu sämtlicher benachbarter Landsitze « der illegalen Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 39 Ein neuer amerikanischer Aeparationsentwurf Die sieben größten amerikanischen Eisenbahn-gesellschaften der Vereinigten Staaten haben den» Präsidenten Hoover einen 9Jcparsltion«eiito>uri vorgelegt, der ein 25 jähriges Moratorium oer R^pa-rations- und Kriegsschuldenzahlungen, nach Ablauf dieser Periode aber die Streichung der Kriegs-schulden vorsieht, und zwar für den Fall, als die betreffenden Schuldnerstaaten einen entsprechenden Ausgleich durch Aufnahme amerikanischer Waren erreicht haben würden. Von der Gejamtschuld eines jeden Staates würd: nämlich immer ein Viertel des Wertes des amerikanischen Imports abgezogen werden. Aus Stadt und Land Die Gewerbe anmelden! Wir haben schon einige Male im Lauf des heurigen Jahres auf die nach dem neuen Gewerbegesetz bestehende Ver-pflichtung für alle Gewerbetreibenden aufmerksam gemacht, ihr Gewerbe bis spätestens 9. Juni 1932 bei der allgemeinen Verwaltungsbehörde I. Instanz anzumelden. Die Zeit drängt, meldet alle das Gewerbe an, damit nicht aus einer Versäumnis unangenehmste Verdrießlichkeiten und Kosten erwachsen! Nicht bis zum letzten Tag warten! Wichtig für die Hausbesitzer. Mit dem Gesetz über die Veränderungen und Ergänzungen des Tarengesetzes vom 26. März 1932 ist das pflichtgemäße Abschließen von Verträgen über die Miete von Wohnungen und Lokalen sowie die verbindliche Ausgabe von Bestätigungen über den eingenommenen Mietzins eingeführt worden, wobei die Monopoltarendrucksorten zu verwenden sind. Verträge über die Miete von Wohnungen und Lokalen müssen für alle Mieten vom 1. April 1932 weiter binnen 15 Tagen vom Tage des Einzuges an. für Mieten, die bereits vor dem 1. April l. I. abgeschlossen waren und die noch weiter dauern, bis 1. Juli 1932 auf den Monopoltarendrucfiorten ab-geschlossen werden, insoweit für diese Mieten nicht schon Mietsverträge bestehen und nicht schon die 1 */0ige Tare vom Gesamtwert nach Tanfpost 14 des ^renlarises gezahlt worden ist. Ebenso müssen nach dem 1. April 1932 für alle gezahlten Mietzinse Quittungen aus dem entsprechenden Monopoltaren-formular ausgegeben werden. Wenn für die abgeschlossenen Mietsverträge und für die ausgegebenen Quittungen nicht die vorgeschriebenen Monopollaren-drucksorten verwendet werden, wird nach Artikel 40 des Tarengesetzes angenommen, daß die Verträge und Quittungen de fakto nicht bestehen, und die Vermieter werden nach Artikel 51 des Tarengesetzes bestraft werden, d. h. sie werden außer der regel-mäßigen Tare noch den dreifachen Betrag derselben zahlen müssen. Die Durchführung dieser Vorschriften wird ununterbrochen und strengstens beaufsichtigt werden. Die Organe der Finanzkontrolle werden alle Wohnungen und Lokale besuchen und von den Mietern, nötigenfalls auch von den Hauseigentümern, die Vorlage der Mietsverträge und der Quittungen über die gezahlte Miete, ausgestellt aus den vor geschriebenen Monopoltcuendrucksorten. verlangen Alkoholproduktion hätten überführt werden müssen. Da aber in der Nachbarschaft von Trenton, wo Lindberghs Landsitz liegt, viele prominente Person-lichkeiten des Staates New Jersey leben, glaubte man aus „staatspolitischen" Rücksichten eben schonend vorgehen zu müssen. Der eingehende Bericht über die Pfingsttagung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes in Panievo erscheint in unserer nächsten Sonmckgssolge. Die Ermordung des Lindbergh-lindes. Wie bereite beri&mf ivurfMf q»T d,e Leiche des geraubten Kmdes des Ehepaars Linjsbergh von einem 'Neger und einem Weißen gefunden, die von einem fahrenden Lastenauto aus ein halb mit Erde und Laub bedecktes Paket erblickten. Die Leiche des zweieinhalbjährigen Kindes lag, vier Meilen südöstlich vom Lindbergh-Äesitz Hopewell entfernt, nur 25 Meter von der telephonischen Leitung weg, die seinerzeit die Polizei zum Zweck der leichteren Ausforschung der Kindesräuber gelegt hatte. Nach der Feststellung der Aerzte ist das Kind gleich nach der Entführung er-mordet worden, noch bevor also die geforderten 50.00^ Dollars für die Rückgabe des Kindes aus-gezahlt worden waren. Die Räuber hatten dem schon ioten Kinde das Schlafhemdchen ausgezogen und es dem Obersten Lindbergh als Beweis, daß das Kind in ihrem Besitze sei, übergeben lassen, worauf sie das Geld erhielten. Sie hatten das arme Kind mit einem Revolver erschossen. Am Tage der Auf-findung der Leiche befand sich Lindbergh auf einer Jacht 'auf hoher See, noch immer beschäftigt mit dem Suchen nach seinem Kind. Der amerikanische Kongreß will für Menschenraub die Todesstrafe einführen. Am lti. Mai zu Mittag wurde in der Stadt Newyork eine Minute lang vollkommenes Schweigen durchgehalten, um so die Erinnerung an das Kind zu ehren. Oberst Lindbergh soll bisher 250.000 Dollars für die Nachforschungen nach seinem Kinde ausgegeben haben. Der ehemalige Heimatschutzführer Dr. Pfrimer ist aus den, Steirischen Heimatschutz-verband ausgetreten. Er begründet seinen Austritt damit, daß er die schweren Fehler, die die maß-gebenden Führer des Heimatschutzes seit vorigen Herbst begangen haben, nicht mehr schweigend mit-ansehen könne. Dr. Pfrimer legte alle Ehrenstellen im Heimatschutze zurück. Brand auf einem Ostasiendampfer. Der französische Dampfer „George Philippar" wurde auf der Fahrt von Japan im Golf von Aden durch einen infolge Kurzschlusses in einer Kabine entstände-nen Brand zerstört. Von den 600 Passagieren und 500 Mann Besatzung wurden 129 vom herbei-geeilten englischen Dampfer „Contractor". 134 vom englischen Dampfer „Mashud" und 400 vom russischen Petroleum schiffe „Sowjetskaja Nest" an Bord genommen. Ueber 100 Passagiere sollen ver-brannt sein. Zahlreiche Fahrgäste stürzten sich, da es unmöglich war, die Rettungsboote zu erreichen, in das von Haifischen wimmelnde Wasser. Der Kapitän des Schiffes hat sich auf den russischen Dampfer gerettet. Gegen 400 Personen werden vermißt. Die Aussagen des Präsidentenmörders Gorgulow in den Verhören verstärken den Ein-druck, daß man es mit einem Geistesumnachteten zu tun hat. So erzählte er, daß er zwei Tage vor der Tat in Hypnose gelebt und mit Gott gesprochen habe. Er habe mit sich gerungen, um der Begierde, den Mord zu begehen, Widerstand leisten zu können. Ferner versuchte er mehrfach, Polizisten zu seiner Verhaftung zu veranlassen, indem er sie die ver rücktesten Dinge fragte. Aber niemand habe ihn ver haftet oder auch nur seine Papiere geprüft, die nicht in Ordnung waren. »Ich will nicht »«rsilumen, Ihnen Mit- Diese Dinge gehören zu den erschütterndsten Begleiterscheinungen des Falles Lindbergh, denn sie lassen erkennen, in welche Gefahr die Grundsätze der Wahrung des öffentlichen Rechts und die An-spräche amerikanischer Bürger auf Schutz von Leib und Leben in der gegenwärtigen Konuptionsatmo-sphäre geraten sind. Die eigentliche Ausklärung der Tragödie steht noch aus, denn die Theorie des „kid-napping", der Kindesentführung zwecks Lösegelder-Pressung, scheint durch die Feststellung der Aerzte, daß aller Wahrscheinlichkeit nach das Lindbergh-Baby bald nach der Entführung ' getötet worden sei, hinfällig geworden zu sein. Wer weiß, welch grausige Überraschungen hier noch zu er-warten sind, vorausgesetzt, daß setzt wirklich kompe-tente Stellen mit der rücksichtslosen und sachlichen Ausklärung der Tragödie beauftragt werden. teilung zu macht«, tat) ich jfit d. m (6n Josef" Bitterwassers, ein Glas voll adendS tun vor dem Schlafengehen. behoben. Spezialar.ie i'ir Berdauungskrankheiten erklären dcih MS Aranz Josef-Wasser als ein sehr zweckdienliches Hausmittel warin JU empfehlen sei. DciS 5ranz>tosef Putcrwasier ist in Apotheken, Drogerien und Spezereihandlungen erhältlich. Celje Schülerkonzert der Glasbena Matica. Wir konnten Heuer leider nur dem Konzert am 12. Mai 1932 anwohnen, bei welchem die fottge-schrittenen Klavierschüler der Anstalt ihr Können zeigten; außerdem traten auch zwei Violinspieler auf. Pregelj Tjasas (Schule Frau Bozic-Novak) Be-gabüng und Fleiß zeigten sich wieder beim Vortrag Chopins „Brillante^Variationen". Wir erinnern un, gerade an diese Schülerin sehr gut und müssen sjgen, daß sie uns Heuer wesentlich besser gefallen hat als voriges Jahr. Sehr brav wie immer war Orazem Milena (Schule Frau Sancin). Sie gab mit dem entzückenden Vortrag von Chopins „Phan-tasie imprcnnptu" eine vollwertige Probe ihres schönen Talentes, während die Friedmannsche „Para-phrase" des berühmten „Frühiingsstimmen.Walzers" von Johann Strauß der Schülerin nur Gelegenheit gab, ihre überraschend große Technik zu zeigen. Da-zwischen hinein spielte der Violinschüler Cremoznik (Schule Direktor Sancin) das \ II. Konzert von Rode mit festem klaren Tone. Cremoznik ist einer der sympathischesten Schüler der Anstalt und hat das Zeug, ein sehr solider Geiger zu werden^ vor allem auch im Orchester. Frau Iela Watzke (Schule Frau Bo^ic-Novai) hatte sich 2 Stücke, u. zw. „Abend in Grandi" und „Gärten im Regen" des französischen Impressionisten Claude Debussy ge-wähl«, schwierige, raffiniert gemachte Sachen, die sie mit einem feinen musikalischen Empfinden und ge-reister Technik sehr delikat herausbrachte. Viel^Freude machte uns wieder Egon Kunej (Frau Sancin), der uns die Klavier-Rhapsodie des genialen Josef Man außerordentlich schön und männlich reif em-pfunden vorspielte. Kunej mit seiner guten Klavier-Hand, seinem Ernst und seiner überlegenen Ruhe kann es noch weit bringen. Wir können ihm nur empfehlen, sich nebst seiner ausgezeichneten Lehrerin Marr selbst zum Vorbild zu nehmen, einen der besten und gelehrtesten Meister der Gegenwart. Die zweite Abteilung wurde von Frau Marie Tiller (Frau Bozii-Novak) mit dem Vortrag des I., II. und III. Satzes der Klavier-Sonate op. 2 von Johannes Brahms eingeleitet. Frau Tiller wählt immer Werke der großen Meister, sie verschmäht „Effekte" und geht nur musikalischen Werten nach. Frau Tiller spielte die Sonate sehr schön, freilich ist diese Musik, wie alles von Brahms, „Kaviar fürs Volk." Frau Olga Pozar (Frau Bozic»Novak) hatte sich Franz Lisa's prachtvolle Legende „Der heil. Franziskus wandelt auf dem Meere" gewählt, die namentlich der linken Hand reichlich Gelegenheit gab, brillante Technik zu beweisen. Freilich hätten wir der ausgezeichneten Klavierspielerin auch ein größeres Instrument gewünscht. Aus einem kleinen Flügel brausen die Wogen doch ein wenig zu sanft. Ueber den kleinen Viher Miran, der diesmal den ersten Satz des Violinkonzertes von F. Mendelssohn zum besten gab, ist kein Wort zu verlieren. Er ist und bleibt ein Wunderkind, ein lebendiges Bild der her-vorragenden Lehrereigenschasten seines Meisters Di-rektor Sancin. Nicht zu glauben, wie spielend Viher alles Technische meistert. Noch unglaublicher aber ist der reife musikalische Ausdruck im Vortrag. Ja. der kleine Mann mit der halben Geige aus dem Podium ist eine einprägsame Erscheinung, wie sie in unserem Lande wahrscheinlich nur einmal vor-Handen ist. Zum Schluß des Konzertes wurde die VI. Symphonie von Josef Haydn gespielt. Direktor Sancin brachte das entzückende Werk sehr sauber heraus. Unter feinem Stäbe hertschte echte Musizierfreudigkeit und wieder einmal zeigte es sich, daß die alten großen Meister ewig jung sind. Wir hätten nur gewünscht, daß lauter Jugendliche auf dem Podium gesessen wären. Denn es ist nichts reizender. Nummer 39 Deutsche Zeitung Seite 3 als junge Leute mit Ernst und Freude im Dienste wahrer Kunst zu sehen. Zusammenfassend müssen wir sagen, daß diese Aufführung Lehrern und Schülern zu höchster Ehre gereicht. Mit besonderer reude müssen wir auch feststellen, daß das roqramm diesmal merklich von dem Willen be-herrscht war, nur wirkliche Meister zum Worte kommen zu lassen. Der Bericht über die Gemeinderats» sitzung am vergangenen Freitag erscheint infolge Raummangels in unserer Sonntagsfolge. Das amtliche Wägen der Motorräder zum Zweck der Besteuerung für das laufende Jahr muh bis spätestens 25. Mai bei der Steuerver« waltung durchgeführt sein, weshalb sich die Motor-fahrer ehestmöglich bei der städtischen Polizei (Zimmer Nr. 36) wegen der bezüglichen An-meidung und der nötigen Informationen melden sollen. Verschärfung der Fremdenkontrolle. Die Stadtpolizei macht die Bevölkerung darauf auf-merksam, daß jeder Fremde oder auch Einheimische, dem man Wohnung gibt, spätestens innerhalb von 24 Stunden mittelst des vorgeschriebenen und genau ausgefüllten Meldescheines dem Meldeamt der Polizei angemeldet werden muh. Das gleiche gilt auch be-züglich der Abmeldung, wenn der Zimmermieter wieder aussiedelt. In Hinkunst wird diesbzüglich die schärfste Kontrolle ausgeübt werden. Dreifacher Selbstmordversuch. Die auf einem BesiH an der Ljubljanska cefta schon längere Zeit bedienstete l9«jährige Maria B. aus Sevnica versuchte sich am S.imstag gegen l0 Uhr vor-mittags in einem Anfall geistiger Verwirrung mit einem frohen Küchenmesser das Leben zu nehmen. Ihre Absicht wurde aber von den Hausleuten ver-hindert. Noch am gleichen Abend wollte sie sich in die Sann stürzen, auch daran wurde sie von den Haus» leuten verhindert, die beständig auf sie acht-gaben. Am Sonntag war sie ruhig. An, Montag nachmittags fuhr sie mit einem Rade auf der Ljub-ljanska cesta. Plötzlich warf sie sich vom Rade herab vor ein vorbeifahrendes Personenauto. Dem sehr vorsichtigen Chauffeur gelang es zwar, das Auto noch beiseitezulenken, und zwar in den Straßengraben. aber der Kotflügel verletzte das Ntädchen an den Händen, Beinen und im Gesicht. Es wurde in das Allg. Krankenhaus überführt, wo man ihr Verbände anlegte, woraus es in häusliche Pflege entlassen werden konnte. Ein Knecht mit zwei Pferden in der Sann ertrunken. Am II. Mai vormittags wsllte der Knecht des Besitzers Josef Kuder aus Levc mit einem doppelsinnigen Fuhrwagen die Sann oberhalb der niedergerissenen Brücke in Levc über-setzen. Da ihm das Zvasser zu tief schien, spannte er die Pferde aus und trieb sie, auf einem reitend, in das Waffer. 2n der Mitte de» Flusses fiel ein Pferd, der Knecht glitt ins Wasser und erlrank, da er nicht schwimmen konnte. Die Pferde, die zusammen-ebundm waren, wollten das Afer gewinnen, da e aber jedes auf eine Seite zogen, ertranken sie schließlich auch. Dieses Unglück zeigt wohl deutlich, daß die so notwendige Brücke in Levc doch endlich einmal wieder hergerichtet und ihrem Zweck zurück-gegeben werden sollte! Todesfälle. Am vorigen Freitag starben im Allg. Krankenhaus der 70-jährige Jakob Mastek aus Jurkloster und die 38 jährige Bäckergehilfcns-gattin Maria Mramor aus Konjice. — Am 9. Mai starb in Celje (Na okopih) die 67-jährige Dienerin Theresia Marzidovsek. — Am lv. Mai starb in der Ipavceva ulica 12 das. 51/, Monate alte Göhnchen des Handelsgehilfen Rudolf Rojnik. Stadtkino. Am Donnerstag, 19. Mai, zum letztenmal der deutsche Abenteurertonfilm „Eine Freundin so goldig wie du"; in den Hauptrollen die beliebte Anny Ondra und die zwei größten deutschen Komiker Fel'i Bressart und Siegsried Arno. — Ab Freitag, 20., bis Sonntag. 22. Mai, „Der andere," nach dem bekannten Theaterstück von Paul Lindau; in den Hauptrollen Fritz Kortner, Käthe von Nagy, Heinrich George, Oskar Sima und Julius Falkenstein: Kriminalstück mit Gesang und Musik i einer der besten Usafilme der Saison. Vorstellungen wochentags um 7,9 und am Sonntag um 7,5, 7,7 und 7,9 Uhr. — Wegen der Sommersaison ermäßigte Preise: das Kino in Celje war schon bisher das billigste Kino in ganz Jugoslawien. 5o8tanj Flucht und Selbstmordversuch eines jugendlichen Wüstlings. Der Arbeitslose Mik-lavzino, ein hierorts bekannter Taugenichts, der vor kurzem vom hiesigen Bezirksgerichte wegen beabsich- tigter Notzucht bedingt verurteilt wurde und der einige Tage nach seiner Freilassung ein zehnjähriges Bauernmädchen in schändlichster Weise mißbrauchte, befand sich wegen des letztangeführten Deliktes im Arreste des hiesigen Bezirksgerichtes, aus dem er am Dienstag vormitaas zu entkommen versuchte. Seine Absicht wurde jedoch rechtzeitig bemerkt und die Verfolgung aufgenommen. Als der Flüchtling einsehen mußte, daß er den Häschern nicht mehr entrinnen könne, stach er sich mit einem Taschen-messer in die Herzgegend. Das Herz wurde zwar nicht verletzt, doch mußte Miklavzina zur Spitals behandlung nach Celje überführt werden. Er soll im Arreste in selbstmörderischer Absicht auch drei rostige Nägel geschluckt haben. Maribor Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 22. Mai, findet um 10 Uhr Vormittag in der Christuskirche der evangelische Gemeindegottesdienst statt. Anschließend daran (l l Uhr) Kindergottesdienst. Auf der nächsten Gemeinderätsitzung, die bekanntlich für den 20. Mai anberaumt ist, steht u. a. auch die Erteilung der Baubewilligung für den Jesuitenorden auf der Tagesordnung. Die Jesuiten haben nämlich ein zweistöckiges Haus samt dem dazugehörigen Grundkomplei vor einiger Zest erworben und wollen nun dort, und zwar an der Ecke der Masaryk- und Jadrangasse (Magdalenen-Vorstadt) eine Kapelle und eine Kirche errichten. Besitzwechsel. Der Spenglermeister Herr Ma: Ussar hat das Haus Vrazova ulica 3 von Herrn Gustav Bernhard um den Preis von 431.000 Din erworben. Leichtathletisches Meeting in Maribor. Sonntag, den 22. Mai, findet das von unserem Sportklub „Rapid" auf den eigenen Anlagen ver-anstaltete Frühjahrsmeeting statt, bei dem 17 Kon« kurrenzen zur Durchführung gelangen. Zahlreiche Nennungen wurden abgegeben, so daß spannende Kämpfe und vorzügliche Lesungen zu erwarten sind. Unser Sportklub „Rapid" wird Gelegenheit haben, neuerdings seine führende Stellung in der hiesigen Leichtathletik nachzuweisen. Strahenstaffel „Quer durch Maribor". Sonntag, den 8. Mai, wurde der Slasfellauf „Quer durch Maribor" um den von der Firma Shell ge-stifteten Pokal durchgeführt, zu dem neun Mann-schaften antraten. Wie im Vorjahre gelang es auch heuer der Mannschaft unseres Sportklubs ..Rapid" (Pipi, Dr. Scheibe!, Monderer, Hoffer, Mesaretz, Jeglitsch und Barlovic), den Sieg zu erringen, nachdem sie auf der ganzen Strecke die Führung einegehabt hatte. Die Zeit des Siegers betrug 4 Minuten 19.4 Sekunden. Als zweiter folgte der Sportklub „Zeleznicar" in 4 Minuten 19.6 Sekunden, während sich der Sportklub „Maraton" in 4 Minuten 23.4 Sekunden an dritter Stelle pla-deren konnte. Die beiden Türme der in der Aleksandrova cesta gelegenen Franziskanerkirche werden zur Zeit neu gedeckt. Das hiezu erforderliche Kupferblech mußte cus Frankfurt a. M bezogen werden, da man hierzulande keine für diesen Zweck geeigneten Kupferbleche erzeugt. Die Dachdeckerarbeiten wurden dem Spepglermeister Herrn Franz Horvat übergeben, der schon die Dachdeckerarbeiten an den beiden Türmen bei der Erbauung der Kirche al» Gehilfe durchgeführt hat. Herabsetzung des Strompreises für Kochzwecke. Auf der letzten Stadratsitzung wurde man sich doch endlich einig, den Strompreis für Kochgelegenheiten namhaft herabzusetzen und da-durch der Bevölkerung wie dem städtischen elektrischen Unternehmen einen Dienst zu erweisen. In der vor-hergehenden Stadtraisitzung war derselbe Antrag glatt abgelehnt worden, da man die Konkurrenz der ebenfalls eigenen Gasanstalt fürchtete. Nun fand man diesmal ein Kompromiß, indem man den Strompreis für Kochzwecke in jenen Teilen der Stadt herabsetzte, die keine Gasleitungen aufweisen. Es berührt die Oeflentlichkeit etwas sonderbar, daß man dem Drang der Modernisierung mit einer solchen Methode begegnen will. Es ist doch ganz gleich, mit was der biedere Bürger nun kocht, sei es mit Gas oder elektrischer Kraft, beides ist doch Gemeindemonopol. Das Geld fließt schließlich und endlich ja in ein und dieselbe Tasche. Neuerliche Herabsetzung der Bade« gebühren. Am 9. Mai fand aus der Felberinsel eine Sitzung des Badeausschuffes der Stadtgemeinde statt, zu der auch Vertreter des Stadtverschönerungs-Vereines sowie die Presse geladen waren. Die An-wesenden besichtigten die Badeanlagen, die soeben frisch in Stand gesetzt werden. Das vor dem Kabinen- und Restaurationsgebäude befindliche alte Gebäude wird nun abgetragen werden, damit der Platz frei wird. Gegen das nördliche Inselufer zu werden vom Autoklub offene Garagen errichtet werden, damtt die dort wartenden Autos nicht mehr den Unbilden des Wetters ausgesetzt sein werden. Einige Neuerungen wurden beschloßen, so wird sich der Aerschönerunasverein mit der Pflege der dor> tigen Anlagen besonders befassen. Die bereit« vorhandenen Promenadewege sollen eine Verbrei-terung erfahren und schließlich wird rund um die Insel ein Promenadeweg angelegt werden. Die Er-richtung einer Brücke zum südlichen Ufer der Drau wurde ebenfalls erörtert. Da dies aber für unsere Verhältnisse gegenwärtig etwas zu kostspielig wäre, wird dies wohl der Zukunft überlassen bleiben müssen. Wohl der wichtigste Beschluß, der auf dieser Sitzung gefaßt wurde, war die neuerlich Herabsetzung der Badegebühren. Die nunmehr für diese Bade-saison, die mtt 15. Mai beginnt, entgültig festgesetzten Preise sind folgende: eine Badekarte 1 Din (be» rechtigt auch Nichtbadende zum Betteten der Insel). Kinder bis zum 10. Lebenszahre zahlen die Hälfte. Diese Karte müssen auch jene lösen, die ein Kleider-kästchen oder eine Kabine mieten. Eine Karte für eine Kabine kommt an Wochentagen nunmehr aus 8 Din. an Sonn- und Feiertagen auf 12 Din zu stehen. Eine Karte zur Benützung eines Kleider-kästchens kostet an Wochentagen 3 Din, an Sonn-und Feiertagen 5 Din. Außerdem werden Monats-karten ausgegeben. Diese werden in Block» (20 Karten) in der städtischen Buchhaltung zu haben sein und müssen in einem Monat verbraucht werden. Sie werden täglichen Badegästen willkommen sein, da diese dadurch bei Kabinenkarten einen 20°/uigen, bei Karten zur Benützung eines Kleiderkästchens einen 10"/o!gcn Nachlaß erhallen. Die Preise für Entlehnung von Badewäsche sind dieselben wie im vergangenen Jahre geblieben. In der heurigen Saison werden, wie bereits gemeldet wurde, erst-malig kombinierte Autobuskarten ausgegeben werden. Die hiefür angesetzten Preise werden sicherlich man» chem, der sonst nicht hinaus ins Bad, und sei es auch nur zu einem Besuch der Insel, pilgerte, einen Anreiz geben. Eine kombinierte Autobuskarte (Fahrt vom Hauptplatz nach Kamnica, Badekarte und Rück-fahrt zum Hauptplatz) kostet 5 Din. Eine kombinierte Autobuskarte (Hauptplatz-Kamnica-Badekarle) kostet 3 Din. Diese Karte behält jedoch nur bis 7« 1 Uhr mittags ihre Gültigkeit, weshalb sie nur für den Vormtttag in Frage lommt. Kombinierte Karten sind nur am Hauptplatz erhältlich. Karten, die nach 7,12 Uhr gelöst werden, gellen für den ganzen Nachmittag. Eine Autobuskarte von Kamnica nach Ataribor wird bis '/«4 Uhr nachmittags nur 1 Din losten. Der Teil der Straße bei Kamnica, wo die Straße zum Jnselbad abzweigt, wird geölt werden, um dort wartenden Badegästen die im vergangenen Jahre mehr als lästig gewesene Staubplage zu ersparen. An dieser Stelle wird auch eine Bank auf-gestellt werden, die überdacht werden soll. Die Zu-fahrtstraße wurde gewalzt und entsprechend elektrisch beleuchtet. Diese Maßnahme ist besonders rn begrüßen. Zum Schlüsse sei noch bemerkt, daß laut Angabe des Bürgermeisters das Bad die erforder-lichen Erhallungskosten hereingebracht hat und auch noch ein Teilbetrag für die Amortisierung aus den Eingängen erübrigt werden konnte. Die Heupreise gehen im Hinblick auf die bevorstehende Grünfütterung stark zurück. Während noch vor Wochenfrist ein Zentner Heu mtt 100 bis 110 Din gehandelt wurde, bewegen sich jetzt die Preise zwischen 70 und 90 Din. Totschlag. Dieser Tage wurde die Besitzerin Josefine Mesarii aus Vrhol bei Konjice mtt schweren Verletzungen am Kopfe ins hiesige Kran-kenhaus gebracht. Schon nach wenigen Tagen crlag die Frau ihren schweren Verletzungen, ohne sowett das Bewußtsein erlangt zu haben, daß sie bezüglich ihrer Verwundung hätte Aufklärung geben können. Die gerichtsärztliche Obduktion stellte nun fest, daß Frau Mesaric mtt einer Gartenhaue der Kopf ein-geschlagen worden war. Tragischer Tod. Freitag abends ereignete sich in der Cankarjeva ulica ein schrecklicher Un> glücksfall. Der 42-jährige Mai L., der dem Ver-nehmen nach mondsüchtig gewesen war, stürzte aus dem ll. Stockwerk des Hauses Nr. 15, woselbst er seine Wohnung hatte, kopfüber auf den Gehsteig herunter und blieb auf der Stelle tot liegen. Passanten, die hinzu geeilt kamen, trugen ihn in seine Wohnung hinaus. Der inzwischen eingetroffen« Stadiarzt Dr. Wankmüller konnte jedoch nur mehr den Tod feststellen. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 39 Sine Serie von Selbstmorden kommt in der letzten Zeit hier vor. Die arge Wirtschafts, trije läßt so manchen am Leben verzweifeln. Zu den in unserer letzten Nummer gemeldeten Selbst-morden haben sich nun drei weitere hinzugesellt, die jedoch durch rechtzeitige Hilfe nicht mit Tode schlössen. Montag vormittags fanden Passanten den 20 jährigen Rudolf H. im Stadtpark bewußtlos auf. Die umgehend von der Wache verfügte Ueberführung ins Spital war seine Rettung. Die Aerzte konstatierten Essigsäurevergiftung. — Tags zuvor hatte sich der 68 Jahre alte Mathias P. erhängt. Er wurde jedoch rechtzeitig entdeckt und abgeschnitten. — Die 35.jährige Marie ct. trank Lysol, um aus dem irdischen Jammertal zu scheiden. Auch sie konnte rechtzeitig entdeckt und am Leben erhalten werden. Eine weitere Lebensmüde konnte eben-falls am Sonntag gerettet werden. Nachmittags sprang sie im sogenannten Brunndorferwalde gegen-über der Felberinsel in die reißenden Fluten der Drau. Badegäste des gegenüberliegenden Jnselbades hatten dies jedoch bemerkt und den Schwimmeister Ziehrer rasch davon verständigt. Dieser eille herbei, sprang in die Drau und konnte die Unglückliche noch rechtzeitig erreichen und ans Ufer bringen. Die sofort vorgenommene künstliche Atmung hatte bald Erfolg. Erschossener Schmuggler. Die Grenz-wachen haben in der Nacht vom Samstag, auf Sonntag den 17 jährigen Besitzersjohn Franz S. in So. ctriz niedergeschossen. S. flüchtete wie schon oft vor-her und beachtete wenig die Haltrufe der Grenzposten. Diesmal hatte er aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die Grenzwache, die ihn beim Ueberschreiten der Staatsgrenze wieder einmal überraschen konnte, eröffnete nach den ersten vergeblichen Haltrufen sofort ein Gewehrfeuer auf chn. S. erhielt hiebei einen schweren Lungenschuß und wurde von der Grenzwache ins hie-sige Krankenhaus überführt, wo er zur Zeit mit dem Tode ringt. Die Todesstrafe des Raubmörders von Gainit Stephon Falez wurde von der Sie-benrichtertafel in Zagreb in lebenslänaliches Zucht-Haus umgewandelt. Falez Hot bekanntlich im August vorigen Jahres die Besitzerin Juliane Heric in Gacnik bei Jarenina ermordet. Dr. Z. Matiasic orbinicrt wieder regelmäßig in Maribor. Slomskov trg (Dom-platz) Nr. 6. Und wieder ein Brandleger. Kaum sitzt der Brandleger von Polskava hinter Schloß und Riegel, so meldet sich bereits ein zweiter Un-hold, der anscheinend bemüht ist. seinen Vorgänger womöglich noch zu übertrumpfen. Sonntag nachts leuchtete der vom Landmann so besonders gefürchtet? Feuerschein am Draufelde auf. Das Dorf Zupeija vas stand in Flammen. Bereits einige Minuten nach 9 Uhr abends brannte der untere Teil des Dorfes lichterloh. Die Ortsfeuenoehr, sowie die Feuerwehren von Ptuj, So. Lovrenc am Draufelde, Cirkovce, Äkole, Dragonja vas, Majsperg, ja sogar die Wehr aus Pobrezje bei Maribor, die ebenfalls herbeigeeilt waren, taten das Menschenmöglichste, um dem Riesenbrande Einhalt zu gebieten. Nach übermenschlichen Anstrengungen war dies gelungen, 18 Objekte jedoch waren ein Raub der Flammen geworden. Der Bevölkerung bemächtigte sich eine begreifliche Aufregung, da man es nach den dort wie auch bereits anderwärts vorher erhaltenen Drohbriefen mit einem Brandleger zu tun hat. Die Gendarmerie ist fieberhaft tätig, den Verbrecher ausfindig zu machen. Der Gesamtschaden wird auf 600.000 T)in geschätzt, der nur zum Teil durch Versicherung gedeckt erscheint. Einbruch. In der Nacht vom Sonntag auf Montag erbrach ein unbekannter Nachtvogel die an der Ecke Gosposka und Slovenska ulica befindliche Auslage der Firma Brisnik, aus der er einige Papierwaren entwenden konnte. Einen unterirdischen Gang haben die hiesigen Schulschwestern vom Kloster unter der Samostanska ulica hindurch in die gegenüber lie-gende ctlosterschule schon im vergangenen Jahre gebaut. Damit hat sich ihnen ein schon seit Jahren gehegter Wunsch erfüllt. Die Baubewilligung war an eine jährliche Anerkennungsgebühr von 580 Din für die Benützung des öffentlichen Grundes gebunden. Nun lag aber ein Gesuch der Schulschwestern bei der letzten Sitzung dem Stadt-rat vor, laut welchem diese um die Erlasfung dieser Gebühr ansuchten. Die Stadtväter haben das Ge-such abgelehnt. Erdölbohrungen auf der Murinsel. Ein Konsortium hat in Medjimurje (Murinsel) Bohrversuche unternommen, die das Vorkommen von Erdöl bestätigten. Die dort «bohrten Quellen sind jedoch für eine Ausbeutung unrentabel. Da man in größerer Tiefe auf ergiebigere Erdölquellen rechnet, wird bereits demnächst mit Tiefbohrungen begonnen werden. Vielleicht wird noch dieser ohne-dies armen Gegend ein goldenes Zeitalter beschie-den sein. Ptuj Ein Ton!ino wird im Hause Straschill in Breg bei Ptuj eingerichtet werden. Milderung der Hundetontumaz. Da in letzter Zeit in der Stadt und Umgebung kein neuer Fall von Hundetollwut festgestellt wurde, ist die Hundekontumaz insoweit gemildert worden, daß die Hunde frei herumlaufen dürfen: sie müssen jedoch mit Maulkörben versehen sein. Fingierter Einbruch. Vor einiger Zeit hatte der Besitzer Josef Arnejcic in Skorisnjak in der Kolloß der Gendarckerie in Zavrce gemeldet, daß in seiner Wohnung ein Koffer erbrochen und daraus die Summe von 20.750 Din gestoylen worden sei. Die Gendarmerie, der es nicht gelingen wollte, den Täter zu fassen, fand bei einer Hausdurchsuchung bei Arnejcic verschiedene Gegenstände, die ebenfalls aus dem Koffer gestohlen worden sein sollen. Schließlich bekannte der Mann, daß er den Einbruch bloß vorgetäuscht habe, weil verschiedene Leute, die bei ihm Geld wußten, ihn beständig mit Borgversuchen belästigt hätten. Dem wollte er ein End« machen. Natürlich wird er nun Scherereien mit dem Gericht haben. Ljubljana Vermählung. Am 11. Mai hat in der Franziskaner Kirche zu Ljubljana die Vermählung des Herrn Albert Jordan, Gutsbesitzers zu Dras-kovec in Unterkrain, Sohnes des Herrn Johann Jordan, Gutsbesitzers, und der Frau Flora geb. Gräfin Margheri-Commandona, mit Frl. Nada Mosel, Schuldirektore- und Besitzerstochter und gewesener Schullehrerin aus Trebnje (Treffen), stattgefunden. Der Bräutigam ist durch seine durch Geist und hohe Bildung hervorragende Mutter der einzige Ab-kömmling des kürüich im Mannesstamme erloschenen Geschlechtes der Grafen und Marquis Niargheri-Eommandona, die durch ein Jahrhundert die Güter Altenburg und Wördl im Land« Krain besessen hatten und sich daselbst hohen Ansehens und be-sondern Popularität erfreuten. Grohe musikalische Festlichkeiten fanden zu Pfingsten in Ljubljana anläßlich des t^-jährigen Bestandes der dortigen „Glasbena matica" statt. Ein Opfer der Berge. Am Pfingst-montag früh rutschte am Grintovec der 26-jährige Schneidergehilfe Albert Makuc aus Ljubljana auf einem Schneefeld ab, um schließlich einige Hundert Meter tief abzustürzen. Seine Leiche war, als man fie fand, eine vollkommen zerschmetterte formlose Masse. Wirtschaft ».Verkehr Legitimationen für halbe Fahrt zur Mustermesse in »jubljana, die vom 4. bis 13. Juni L I. stattfindet, sind bei den Kassen nachfolgender Eisenbahnstationen im Draubanat er-hältlich: Zidanimost, Rakek, Celje, Grobelno, Slov. Bistrica, Pragersko, Maribor, Poljcane, Jejenice, Bled, Kranjska gora, Bistrica-Boh. jezero, Trebnje, kter HtUtung ♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ :: Gegründet 1900 Telephon Nr. 213 Interurban Glavni trg I Spareinlagen, Darleihen und Kredite I '5 g_ _gegen günstigste Bedingungen _M Einlagenstand Din 30.000.000 Geldverkehr Din 230 000.000 | M — yeyen IHRANILNO IN POSOJILNO DRUSTYO Y CELJU ■ 1 AA Vi ------------- nadruffa z neome|eno amveaeo ♦»♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦«♦♦♦♦♦♦♦♦♦+♦♦♦♦ retflatrovniiu CtgtntitMr, v*raiitütbcr und ©chrtftlttttr: Öronj Kchan« m Wie. - Tmck und »«lag: ?,rein«buchdnu!a« .««Ui«" m