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für das
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bestehend aus den gefürsteten Grafschaften Görz und GradiSea, der Markgrafschaft Istrien und der reichSunmittelbareu Stadt Triest mit ihrem Gebiete.
Z1<ihr<|«tua !^§4.
XVI. S t ft Vf.
Sludgegeben und versendet am 7. October 1 884.
169.
Kundmachung der t k. küstenländischen Statthalterei vom 2. August 1884,
womit die nachstehende Bergführer-Ordnung für das Küstenland eingeführt wird.
§ 1.
Das Berg- und Grotten-Führcrwesen steht unter der Aufsicht der politischen Bezirksbehörden, welche bei den bezüglichen Verhandlungen überhaupt und behufs der Prüfung und Ueberwachung der Führer insbesondere sich der Vermittelung des ihnen von der Statthalterei zu diesem Ende bekannt zu gebenden Alpenvereins oder seines Bevollmächtigten bedienen werden.
§ 2.
Zur Eignung eines behördlich antorisirten Bergführers wird gefordert:
a) bürgerliche Unbescholtenheit, guter Leumund, Nüchternheit und Verläßlichkeit;
b) ein von dem gemäß § 1 bekannt zu gebenden Alpenvcreine oder seinen Bevollmächtigten ausgestelltes Zeugniß der Befähigung;
c) kräftiger Körperbau und feste Gesundheit.
§ 3.
Jeder den vorstehenden Anforderungen entsprechende Bewerber erhält von der k. k. Be-zirkshanptmannschaft (vom Stadtmagistrat) ein Führerbuch und hat die getreue Befolgung der bezüglichen Vorschriften zu geloben.
Der Besitz des Führerbuches ist eine amtliche Beglaubigung der Vertrauenswürdigkeit des Inhabers, gewährt demselben aber keineswegs das ausschließliche Recht Führerdienste zu leisten.
DaS Führerbuch muß jährlich vom k. k. Bezirkshauptmann vidirt, und wenn es gänzlich ansgefüllt oder ohne Verschulden des Besitzers verloren gegangen ist, durch ein neues ersetzt werden.
Das Tragen des bisher vom deutschen und österreichischen Alpenverein ausgegebenen, behördlich geschützten Führerzeichens ist nur den autorisirten Führern gestattet.
§ 4.
Das Führerbuch hat aus nummerirten Blättern zu bestehen und zu enthalten:
a) die fortlaufende Zahl des bczirkshauptmannschaftlichen Vormcrkregisters;
b) Bor- und Zuname, Heimat und Wohnort des Inhabers;
c) Personsbeschrcibung desselben;
d) ein von der k. k. Bezirkshauptmannschaft eingetragenes Verzeichniß jener Touren, für
welche der Inhaber die erforderlichen Kenntnisse auSgewiesen hat;
e) die Führerordnung;
f) den Führer-Tarif (§ 12);
g) eine entsprechende Anzahl von weißen (nicht durch Linien eingetheilten) Blättern zur
Eintragung der Zeugnisse der Reisenden und der Bisa des k. k. BezirkShanptmanns (§ 3).
§ 5.
Jeder behördlich autorisirte Führer ist verpflichtet, ein solches Buch bei sich zu haben, sowie auch dasselbe den Reisenden am Anfänge und Ende einer jeden Partie unaufgefordert vorzulegen, damit dieselben nicht nur über die Befähigung und die Obliegenheiten des Führers, sowie über den bestehenden Tarif die richtige Kenntniß erlangen, sondern auch allfällige Wahrnehmungen und Beschwerden eintragen können.
Das Führerbuch muß auf jedesmaliges Verlangen der politischen Bezirksbehörde den Mitgliedern des nach § 1 bekannt zu gebenden Alpenvereins, seinem Bevollmächtigten und den Gemeindevorständcn zur Einsichtnahme vorgelegt werden.
Die absichtliche Entfernung von Blättern, Eintragung von falschen Zeugnisse«, dann jede Aendernng des Inhaltes des Führerbnches, sowie die Ueberlassung desselben oder des Führerabzeichens an eine andere Person, wird nach den bestehenden Gesetzen bestraft.
§ 6.
Aufgabe des Berg- und Grottenführcrs ist es, die Touristen auf der bestimmten Route zu begleiten, dieselben auf die nöthigen Vorsichten anfmerksam zu machen, Verirrungen zu
verhüten, sowie auch auf die Hintanhaltung von Unglücksfällen ein besonderes Augenmerk zu richten.
Der Führer ist auch strenge verpflichtet, gegen die Reisenden stets anständig, artig, freundlich und zuvorkommend sich zu benehmen und ihnen alle thunliche Beihilfe zu leisten.
Uebrigens hat derselbe auch feine Wahrnehmungen über Wege, Brücken, Stege und Geländer, sowie über bestehende Nebelstände hinsichtlich der Unterkünfte unmittelbar oder durch die betreffende Gemeindevorstehung, den bekannt gegebenen Alpenverein oder seinen Bevollmächtigten der k. k. Bczirkshauptmannschaft anzuzeigen, damit die nöthigen Vorkehrungen zur Abhilfe thunlichst und schnell getroffen werden können.
§ 7.
Die nicht anderweitig in Anspruch genommenen Führer sind im Falle, als ein Reisender vermißt wird, oder bei begründeter Bermuthnng einer Verunglückung von Berg- oder Grottenfahrern über jegliche Aufforderung zur ungesäumten Aufsuchung und Hilfeleistung gegen nachträgliche Ausmittlung einer angemessenen Entlohnung verpflichtet und haben insbesondere den bezüglichen Weisungen der politischen Bezirksbehörde, der Gcmeinde-Vorstehung, des bekannt gegebenen Alpcnvereines oder seines Bevollmächtigten nnweigerlich nachzukommen.
§ 8.
Ohne grundhältigc Entschuldigung hat jeder dienstfreie Führer die unabweiöliche Pflicht über Verlangen den Reisenden ans allen in seinem Führerbuche bezeichnten Touren (§ 4, litt, a) den angesprochencn Führerdienst gegen die tarifmäßige Entlohnung (§ 4, litt, f und § 12) zu leisten.
Bei übler Behandlung von Seite der Reisenden, dann bei solchen Unternehmungen, welche unvermeidlich mit Lebensgefahr verbunden sind, ist der Führer berechtiget, den weitern Dienst zu verweigern und auf Entschädigung zu klagen.
Die Reisenden haben das Recht, jene Bergführer, welche sich ungebührlich betragen, sich betrinken oder überhaupt ihren Pflichten nicht gehörig Nachkommen, mit Vorbehalt des Entschädigungs-Anspruches zu entlassen.
§ 9.
Bei Strafe (§ 16) ist cs dem Führer untersagt, die Reisenden wider ihr Verlangen willkürlich an andere Orte oder in andere Gasthäuser zu führen.
§ io.
Der Führer hat das Gepäck des Reisenden, im Gewichte bis einschließlich 8 Kilogramm, unentgeltlich zu tragen, für das Uebergewicht die tarifmäßige Entlohnung anznsprcchen und jedenfalls für die übernommenen Sachen zu haften.
§ H.
Bei Berg- und Grottenfahrten, welche die Anwendung eines Seiles nöthig machen, ist jeder Führer zur Mitnahme eines entsprechend starken Seiles verpflichtet.
Mißbrauch der in den Schntzhütten für Fälle vorhandener Gefahr aufbewahrten Reserve-Seile durch deren Benützung bei gewöhnlichen Touren seitens der Führer wird nach § 16 der Führerordnung geahndet.
§ 12.
Die Tarife werden auf Grund des Gutachtens der Localbehörde von der k. k. Bezirkshauptmannschaft nach Einvernehmung des nach § 1 bekannt gegebenen Alpenvereins normirt und haben sowohl für die	behördlich autorisirten Führer als	auch für andere	Personen,	deren
die Reisenden sich bedienen	(§ 3 alinea 1), in Geltung zu	kommen.
§ 13.
Der Führer hat sich	überall selbst zu verpflegen und darf keinerlei	Nebengebühren beanspruchen; die Entlohnung für den Rückweg des Führers	ist jedeSmal	im	Tarifsätze	schon
inbegriffen.
§ 14.
Für andere als int Führertarife enthaltene Touren bleibt die Entlohnung dem freien Uebereinkommen der Parteien überlassen.
§ 15.
Streitigkeiten zwischen Reisenden und ihren Führern sind, mit Ausnahme der beim competenten Bezirksgericht einzubringenden civilrechtlichen Klagen, bei dem nächsten Gemeinde-vorstande anhängig zu machen, oder unmittelbar bei der zur Entscheidung berufenen k. k. Bezirkshanptmannschaft zum Austrage zu bringen.
§ 16.
Uebertretungen dieser Bergführer-Ordnung werden, insofern das allgemeine Strafgesetz auf dieselben keine Anwendung findet, oder falls nicht die Ahndung nach anderen Gesetzen einzutreten hat, zuerst mittels strengen Verweises, dann aber nach Umständen, gemäß der Ministerial-Berordnung vom 30. September 1857 R.-G.-Bl. Nr. 198 mit Geldstrafen von 1 fl. bis 100 fl. ö. W., oder Arrest von 6 Stunden bis zu 14 Tagen, von Seite der zuständigen k. k. Bezirkshanptmannschaft bestraft, und kann in Wiederholungsfällen nach vorausgegangenen fruchtlosen Abstrafungen oder aus sonstigen triftigen Gründen über Antrag des nach § 1 bekannt gegebenen Alpenvereins auch die Entziehung der Führer-Concession stattfinden.
§ 17.
Alljährlich wird beim Beginn der Saison eine revidirte Liste der Bergführer, sowie der ihres Buches verlustig gewordenen Führer von jeder k. k. Bezirkshanptmannschaft zusammengestellt und im betreffenden Bezirke auf geeignete Weise verlautbart, eine Copie davon aber auch im Amtslocale zu Jedermanns Einsicht bereit gehalten.
§ 18.
Diese Bergführer-Ordnung hat mit dem Tage ihrer Kundmachung in Wirksamkeit zu treten.
Pretis m. p.
39
Kundmachung der k. k. küstenländischen Statthalterei in Triest
vom 13. September 1884,
betreffend die Reisegebühren und Zehrgelder der k. k. Forstwarte der politischen Verwaltung
bei Dienstreisen im Interesse der Parteien.
DaS hohe k. k. Ackerbau-Ministerium hat mit dem Erlasse vom 14. August d. I. ZI. 7598 bestimmt, daß in jenen Fällen, wo die k. k. Forstwarte der politischen Verwaltung über Auftrag ihrer Vorgesetzten	im Interesse von Parteien Dienstgänge vornehmen, das	von
den Parteien zu vergütende Zehr- und Weggeld nachstehender	Weise bemessen	werde:
Das Zehrgeld wird für	einen Tag mit Rockst mit 1	fl. 50 kr. und	für einen	Tag
ohne Nacht mit 1 fl., ferner	das Weggelb mit 8 kr. für	jeden Kilometer	des Hin-	und
Rückweges festgesetzt.
Bei Bemessung des Weggeldcs ist die zurückzulegende Distanz vom Standorte des Forftwartcs an zu berechnen. Bei Reisen, welche ganz oder theilweise mittelst Eisenbahnen oder Dampfschiffen zurückgelegt werden können, haben die Forstwarte rücksichtlich der mit der Eisenbahn, respect. dem Dampfschiffe zu befahrenden Wegstrecke, anstatt des Weggeldes die für die Benützung der genannten Transportmittel wirklich erlaufenden Auslagen zu verrechnen, und zwar bei Eisenbahnen nach der 3. Wagen-Classe, bei Dampfschiffen nach der 2. Classe.
Hiemit wird des Rundschreiben der k. k. Statthalterei vom 20. Juni 1880 L -G.-Bl. Nr. 10, infoferne dasselbe die k. k. Forstwarte betrifft, außer Kraft gesetzt.
Pretis m. p.
30.
Kundmachung der k. k. Post- und Telegraphen-Direction für das Küstenland und Kram in Triest vom 28. September 1884,
betreffend die Festsetzung des Postrittgeldes vom 1. October 1884 bis Ende März 1885.
In Folge hohen Handelsininisterial-Erlasses vom 15. l. Monats Zt. 29503 wird das Postrittgeld vom 1. October 1884 bis Ende März 1885 für Eptraposten und Separatfahrten:
im Küstenlande........................mit	1 fl. 16 kr.
in Krain.................................  1	„	15	„
für ein Pferd und einen Myriameter festgesetzt; was hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Für den k. k. Ober-Postdirector Parisini m. p.
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