^TAbeint Mg^ M Freitag. '^^ ^^ !9». Insectionsgebühren: f^r die >lsp»ltige Zeile oder deren ««,» für ! Mal 6 tr„ 2 Mol « kr, 3 Mal III tr. Insertivns­stempcl jede« Mal 30 tr. Verlag «nd Druck von I . Blasnik. i. Jahrgang. Abonnement fllr laiboch: ganzjährig 5 ss. - kr. halbjährig 2 „ 5ll „ vierteljährig l „ 25 „ Durch die Post: ganzjährig S fi. 4ll tr. halbjährig 3 „ 2« „ vierteljährig l „ ?U ,, Einzelne Exemplare losten 5 Ntr. ZeWrift für wterliindischc Interessen. Verantwortlicher Redakteur: (Manuscripte werden nicht zurückgesendet.) P. v. Rabies. Laiuach am 25. August 1865. ^ K8. Die 500jährige Gründungsfeier von Nnoolfswerth-Neustadtl. Neustadtl, am 22. August. L. Unser Jubelfest würdig zu begehen, war das Bestreben der ge­summten hiesigen Bevölkerung. Mehrere Tage vor der bestimmten Zeit schon war hier ein regeres Leben bemerkbar, besonders aber heben wir das Bestreben der hiesigen slovenischen Patrioten hervor, die denkwürdige Feier zu einem echt nationalen Feste zu gestalten. Daß ihnen dies im vollsten Maße gelungen ist, bedarf keines Beweises, und konnte wohl nicht anders werden, da in der Brust eines jeden Unterkrainers trotz der bisherigen gegentheiligen Behauptungen ein für unsere flovenische Sache warmfühlendes Herz schlagt. Da aber das Festcomits beschlossen hatte, keinen der in Kram be­aufgestellt. Endlich erblickten wir von der Ferne die lange Wagenreihe — mit der flatternden Fahne an der Spitze — wir zogen noch weiter, die Stadtbande voran, entgegen, und trafen bei erwähnter Ehrenpforte zu­sammen. Jetzt gieng es an ein Fragen nach lieben theuern Bekannten aus Laibach, und ein herzliches Bedauern ward laut, daß wir die Mit­anwesenheit des verehrten Laibacher Bürgermeisters, Herrn Dr. Costa, vermissen mußten. Nur dieses Eine trübte unsere Freude. Die braven Turner wurden nunmehr mit einer schwungvollen Rede vom hiesigen,!, k. Staatsanwälte Herrn Rauwiher 'begrüßt. I n der Rede wurden haupt­fächlich die Verdienste des Der halsbrecherische Marsch dauerte, complett 3'/, Stunden, und ich habe ebensowenig Grund, auf denselben mein Lebelang zu vergessen, als meine übrigen Gefährten. Jeder von uns fnchte getrennt von den Anderen seinen Weg, so gut es eben gieng Jeden Augenblick wichen die Steine, oft bei schwäch­ster Berührung, aus dem unsicher« Lager und donnerten in tollen Irrun« gen in den Abgrund. Man theilte uns später im Feistritzthale mit: der von uns zurück« gelegte Weg werde weder von einem Jäger noch Führer je eingeschlagen, 283 Eine Correspondenz aus Zarautz besagt, daß die Königin Christine bei Espartero und Vrim darauf hinzuwirken suche, damit die Progressisteu« paitei in die Lage versetzt werde, durch friedliche Mittel an's Ruder zu gelangen. Aus Ismail a wird berichtet: Fünf Schleusten des Suezcanales wurden geöffnet; eine Steinkohlenladung passirte am 15. unmittelbar vom mittelländischen in das rothe Meer. Ans der Handels« und Gewerbekammer. Erfordernd-Voranschlag der Handels- und Gewerbekammer für Krain für das Jahr 1866. Gegenstand N G 8 « Voranschl. LZ pro 1866 kr, st. fi, > st- Gehalte und Löhnungen. Gehalt an den Sekretär 840 840 840 600 ' „ „ „ Kanzellisten . . . . 420^158? 420 420 200 „ „ „ Amtsdiener ... . 300s 300 300 120 Verschiedene, unvorhergesehene Auslagen 30 30 30 30 Remunerationen Kanzleierfordernisse 80 110 80 50 20 Druckkosten 800 226 800 Bücher, Zeitungen undVuchbinderarbeiten 180 12? 180 11 11 Beheizung 50 50 50 50 40 Beleuchtung 21 12 21 10 Postporto 20 21 20 12 10 Entlohnung für den Stenographen . , 60 Beitrag für die sonntägliche Gewerbe­ schule (200 st. für Remuneration der Lehrer und 50 st. für Anschaffung der Requisiten. Sitzungsbeschluß vom 22. September 1862) 250 250 250 250 250 Zufolge Sitzungsbeschlusses vom 14. Fe» bruar 1865 wurde den Lehrern an der Knabenhauptschule St. Jakob für den Sonntagsunterricht pro 18^/g, und pro 18"2/«4 eine Remuneration bewilligt mit 150 fl., — pro 1866 . . . 100 100 Summe « . 2991>2427 65>3051 !2073>1391 Aus dem Gemeinderathe. (Sitzung am 14. August. — Vorsitzender: Bürgermeister Dr. E. H. Costa;, anwesend 18 Gemeinderathe). (Schluß,) Der Bürgermeister eröffnet ferner dem Gemeinderathe, daß der Ingenieur Köstlin , dessen Plan für die neue Schusterbrücke einen Preis sondern man habe '/^ Stunde in nordöstlicher Richtung vom Sattel einen zwar auch genug beschwerlichen, aber minder gefährlichen Weg in die Thalsohle. Endlich erreichten wir das Thal und schleppten uns längs dem Strombette des trockenen Wildbaches vorwärts. Mit Respekt zu melden,, wir waren sämmtlich total matsch. Unsere Vorsehung, der Herr Weg­üugcber G .. k, war der Erste, der im Walde buchstäblich zusammenbrach, wir mußten ihn zurücklassen, da er faktisch nicht weiter konnte. Später theilte er uns mit, es habe sich seiner sofort, ein Schlaf bemächtigt, dem er nicht zu widerstehen vermochte. Gegen die Nacht zu fiel Regen, und da Herr G. auf dem Rücken schlief, und wahrscheinlich aus Versehen den Mund offen hielt, weckte ihn das angenehme Gefühl der Nässe, und er erreichte einige Stunden spater als wir das Ursiö'sche Gehöft, wo auch er übernachtete. Wir unserseits zogen auf dem steinigten, miserablen Weg gegen UrZiö Gehöft langsam fürbaß, Herrn V...c , der von uns Allen am wenigsten mitgenommen war, vergieng doch auch die Lust, seine nationalen Lieder und Opernarien, wie früher, in die Lüfte zu trillern; — das, was er jetzt selbstvcrdrossen hie und da brummend von sich gab, war des armen Troubadour Klage­arie im hochgräflich von Luna'schen Schloßkotter. Endlich hörten wir undeutlich ein Geräusch wie fließendes Wasser. Es war merkwürdig anzusehen, wie dieses leise, fast unklare Geräusch uns elektrisirte. Herr V.. . c blieb von Monient zn Moment stehen und spannte seine Gehörorgane auf das dreimal gestrichene F., uns dabei mit einem unbeschreiblichen Blick ansehend. O ! wie verstanden wir diesen Blick. Eine Soloarie hatte sich in seinem klebrigen Schlund festgefahren, und kouute weder heraus, wo wir sie erwarteten, noch zurück, von wo sie entsprossen. Herrn K gg's Antlitz und Benehmen blieb sich, wie wir auch lühn erwarten durften und wie es der Sachlage angemessen war, fast stets gleich. Die Gesichtsfarbe circa 50°/» bleicher, der Mund fest eiugekuiffen, die Augen mit dem Ausdrucke bürgerlicher Geduld nach oben und die Nase hoch in der Luft, allfällig verflüchtigende Wassertheile der Feistritz aufschnappend. Ich für meinen Theil repräseutirte das Jammerbild menschlichen Elends. Zerfetzt, zerschlagen, blutend und Schritte machend, als beabsich­ erhalten hat, in einem Schreiben an den Magistrat seine Vereitwilligkeit ausgesprochen habe, bei der Ausführung des Projektes mitzuwirken und nöthigenfalls auch nach Laibach zu kommen. — Weiters bringt der Vor» sitzende zur Kenntniß der Versammlung, daß der Bezug der erhöhten Pflaster» mauth (3 kr. für 1 Stück Zugvieh und 2 kr. für 1 Stück Triebvieh) von Seite der hohen Behörde« für die Zeit vom 1. November 1865 an bis Ende Dezember 1868 bewilligt worden sei, wornach wegen Einhebung der erhöhte^ Pflastermauth, die vom 1. November l. I . an beginnen wird, ein besonderer Pachtvertrag geschlossen werden wird. — Bezugnehmend auf eine in der letzten Sitzung gestellte Interpellation bemerkt der Herr Bürgermeister, er habe der Kanzlei den Auftrag ertheilt, von jeder An­weisung eines Bauholzes jederzeit auch die Bausektion in Kenntniß zu setzen. — Hiernach kommt ein von 16 Gemeinderathe« unterzeichneter Dringlichkeitsantrag zur Verhandlung, wornach der ß. 10 des Bürger, statuts dahin geändert werden soll, daß bei Bürgcrrechtsverleihungen in Hinkunft kein Veitrag mehr für die Schießstätte, fondern vielmehr außer der in die Stadtkasfe fließenden Tare nur noch ein Veitrag für den Vür­gerfond zu entrichten sei. Dieser Antrag wird angenommen. Gemeinde­rath Debevec (in slov. Sprache) hebt die Leistungen der städtischen Schule zu St. Jakob hervor und beantragt, den Lehrern den Dank des Gemeinderathes zu Votiren, welcher Antrag, auch von Dr. Bleiwei« (in slov. Sprache) auf das Wärmste befürwortet, sofort angenommen wird. Gemeinderath Dr. Orcl (in flov. Sprache), im Namen der VI. Sektion, beantragt die Aufhebung des in der Wochenmarktordnung für Laibach ent­haltenen Verbotes des Vorkaufes, welcher Antrag nach einer kurzen De­batte ebenfalls angenommen wird. Der Bürgermeister theilt mit, daß die Aufstellung einer eigenen Sanitätskommission im Zuge sei, bei der auch mehrere Repräsentanten der Stadtgemeinde Laibach interveniren sol­len. Nachdem die Benennung dieser Herren von Seite des Gemeinde« rathes dem Bürgermeister überlassen wirb, benennt dieser zur Intervent« rung bei der gedachten Kommission die' Herren Gemeinderathe Debevec, Pakiö und Souvan, welche diese Mission auch annehmen. Gemeinderath Mallitsch referirt im Namen der IV. Sektion wegen Auszahlung de» Verdienstbetrages für zwei Feuereimerwagen, und es wird nach Antrag die Flüssigmachung des vollen Verdienstbetrages pr. 170 fl. an den Lieferan» ten beschlossen. Gemeinderath Dr. Poklukar, im Namen der VII. Sektion, referirt in Betreff der Lokalitäten der Oberrealschule und bean­tragt die Bewilligung des Austausches der im Mahr'schen Hause jetzt für die gedachte Schule gemieteten Zimmer, mit den vom Herrn Ferdinand Mahr ganz neu hergestellten Lokalitäten, indem letztere nach dem Gutachten der Schnldirektion viel zweckmäßiger erscheinen, ohne einen höhere» Auf. wand für die Stadtgemeinde herbeizuführen. Dieser Antrag wird ang«­nommen. Ueber Antrag der VII . Sektion wird ferner jedem der drei Lehrer an der Sonntagsschule bei der Normalhauptschule für das ver­flossene Schuljahr eine Remuneration von 105 fl. und dem Schuldiener die gewöhnliche Gratifikation pr. 21 fl. aus der Stadtkasft bewilliget, dann die Pensionirung des Schullehrers Karl Götzl von St. Peter bei Laibach, welcher bereits 75 Jahre alt und im Schulfache durch 49 Jahre thä'tig ist, mit Belastung bestimmter Bezüge, und darunter namentlich des Betrages von 84 fl. aus der Stadtkasfe, genehmiget und der »uf die Stadtgemeinde entfallende verhältnißmäßige Konkurrenzbeitrag für den Sub­stituten bewilliget. Hiernach wird zur geheimen Sitzung übergegangen, in der mehrere Vürgerrechtsverleihnngen zum Vortrage kamen. Lokales und Provinziales. — (Unser Preß Prozeß). I n der von unS schon mehrfach er» wähnten Preßangelegenheit über die Klage des Herrn Ludwig Ißleib tigte ich einen wirksamen Bühneneffekt, ehe ich mir den Dolch in den Busen grub, taumelte ich vorwärts. Unser im Walde zusammengebrochene Gefährte fiel wie ein Minister und mit ihm alle unsere Erwartungen, die wir auf besagtes Ministerium gesetzt hatten. Ich kann warten, rief er, und fiel — ein wohl­thätiger Traumgott entführte ihu dem feuchten Lager, auf dem er sich ge» bettet, über Berg und Thal an die Seite eines gelb funkelnden Bicr­krügels und in die Mitte feines Gollasch und sonstiger Freunde. Nach einer fast ewig dauernden Stunde erreichten wir die Fcistritz, Stillschweigend warfen wir Röcke, Taschen, Feldflaschen und Uebcrzieher ab. Beide Arme auf den Grund des Baches gestemmt, sogen wir das köstliche Wasser wieder und wieder, als gelte es, alle Mühlen unterhalb der Feistritz in den zeitlichen Ruhestand zu versetzen. Kein Wuuder! volle 25 Stunden ohne Wasser ist keine Kleinigkeit, und Branntwein ist nicht geeignet, den fiebernden Gaumen zu erfrischen. Der Durst war gelöscht, und weiter gieng es nach dem Dorfe Streina, wo es uus geläng, eine Fuhr nach Stein aufzutreiben. Der Bauer hatte zwei Bretter über die Leitern, die mit schwachen Holzwinden an die Stehscheiten des Wagens befestigt waren, gelegt, und wie wir nach halbstündiger Fahrt nach Stein geriethen, ist mir zur Stunde ein Näthsel. Derselbe jagte mit seinem 3jährigen Roß, als hatte er uns gestohlen. Wir hielten uns krampfhaft an der Leiter, alle guten Geister anrufend, uns diese letzte Prüfung des Schicksals glücklich überstehen zu lassen. I n Stein harrte unser derselbe Wagen, der uns Tags zuvor nach Kanker geführt hatte, und Schlag 11 Uhr zogen wir in der guten Lai­bacher Stadt ein. So wären wir zu Hause. Ich schmiere meine Hautschürfuugen mit Arnika und drehe mich mit Zuhilfenahme zweier Spiegeln flüchtig um meine eigene Achse — um alle die gelben, grünen, rothen und braunen Flecke entsprechend mit Opodeldol einzureiben. Geneigter Leser, bildest Du Dir ein, uns thäte leid, die in wis­senschaftlicher Beziehung für uns fo nutzbringend gewordene Tour ge­macht zu haben? — — Es verlautet, man hätte einen Ausflug in die Mischen Alpen vor. Nun bis dahin werde ich wohl wieder in den rechten 8