Bezugspreise: Air Gsterreich-Ungarn: ganzjährig K4'-halbjährig K 2- Aiir Amerika: ganzjährig D. 1-25 Air das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Güttscheer Kote. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Menvat'lnng des Kottscßeer Boten in Gottschee, Hauptplatz 9h- 87. Berichte sind zu senden an die Schriftteitnng des HoUfcheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott« scheer Boten erhältlich. P ostspärkass en-Konto 9h. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse 9tr. 75. Nr. 22. Koitschee, am 19. Mvemöer 1904. Jahrgang I. Gymnasialdirektor Genedikt Knapp (Schluß.) Eine schwere, eine dornenvolle Aufgabe war es, welche Direktor Knapp als Leiter der neugeschaffenen Lehranstalt in Gottschee im Jahre 1872 auf sich nahm. Gebrach es doch dem jungen Realgymnasium — dieses wurde schon nach wenigen Jahren m ein Staatsuntergymnasium mit obligatem Zeichenunterrichte umgewandelt — in den ersten Jahren des Bestandes so ziemlich an allem und jedem, wessen eine Mittelschule zu ihrem Gedeihen bedarf: kein Schulgebäude (erst 1874 wurde das Gymnasialgebäude vollendet), keine wissenschaftlichen Sammlungen, keine Geldmittel zur Unter-stützung der zumeist ganz armen Studierenden, dazu ein unentwickeltes Volksschulwesen im Läiidchen und überdies noch Anfeindungen in der Presse des nationalen Gegners — das waren die unerfreulichen Gaben, welche der jungen Anstalt in die Wiege gelegt wurden! ES dürfte wenige Gymnasien in Österreich geben, die mit so vieleil Schwierigkeiten und Hemmnissen zu kämpfen hattet! wie das Gymnasium in Gottschee. Da bedurfte es denn eines Mannes, der mit den besten Eigenschaften eines trefflichen Pädagogen Tatkraft Ausdauer, Unverdrossenheit vereinte, es bedurfte einer vertrauensvollen, durch keine Widerwärtigkeiten und Enttäuschungen schwankend zu machenden Zuversicht etttf das endliche Gelingen der Die Ortsnamen der deutschen Sprachinsel Koitschee. (19. Fortsetzung.) Das kleine li n cd lern bei St rill (im Urbar von 1574 eine Hube), gottscheeisch Knechte, hat seinen Namen wohl von dem Familiennamen Küche, den wir anch (Khuche) im alten Urbar sin den. Mert Küche, Wittib und Erben" sind als Besitzer in Kuchlern selbst angeführt (1574). Stichlern erklärt sich also ähnlich wie Stalzern, Händlern, Krapflern. Nun lenken wir unsere Schritte wiederum zuruck und gehen über Pockstein nach Unterlag. Wir verlassen also das Gebiet der Herrschaft des Herzogtums Gottschee und kommen in das der Herrschaft Pölland. Die Gottscheer selbst da unten nennen die Deutschen der Pfarre Unterlag „Pöllare", d. i. Pölland er. Unterlag gehörte vordem auch ( zur Pfarre Altenmarkt. Im alten Urbar der Herrschaft. Gottschee heißt es, daß die „Pidmarckh", b i. die Grenze der Herrschaft dort unten „hierauf auf den Pockstein gehe Pockstem ist also zunächst ein Bergname. Man denkt da wohl an den Ziegen-bock; also der steinige Berg, auf. dem Ziegenböcke weiden. Ähnlich finden sich in Bosnien und den südslavischen Ländern Berg- und übernommenen Sendung. Hätte Direktor Knapp damals, als so mancher an der Lebensfähigkeit der jungen Anstalt zweifelte, mutlos die Flinte ins Korn geworfen, Gottschee hätte heute wohl kaum mehr ein Gymnasium. Was ihm die nicht erlahmende Schwungkraft der Seele verlieh, war der Umstand, daß er die Leitung der ihm anvertrauten deutschen Lehranstalt nicht als eine bloße amtliche Verpflichtung auffaßte, der man wohl oder übel genügen mußte; ihnl war das Gedeihen des Gymnasiums in Gottfchee vielmehr Herzenssache; er erblickte in der Erhaltung und Förderung desselben seine Lebensaufgabe. War ja doch mit dem Gymnasium in Gottschee nicht nur ein Bildungszentrum, eine geistige Leuchte geschaffen worden, von der aus sich ein helles Licht ergoß über das engere Heimatland, sondern es sollte diese Anstalt auch ein mächtiger Stützpunkt werden im Ringen um unsere nationale Existenz. Da war denn nun Direktor Knapp der rechte Mann auf dem rechten Platze, ein ganzer Mann, dessen Kraft sich durch die schwersten Hindernisse nicht beugen ließ, sondern zu Stahl gehärtet wurde. Daß das Gymnasium in Gottschee trotz aller Gefahren, Anfeindungen und Hemmnisse unserer Stadt, unserem Lande erhalten blieb, daß es von Jahr zu Jahr zu immer größerer Lebenskräftigkeit herangedieh, das ist ebenso das bleibende, unvergeßliche Verdienst seines ersten Direktors wie die Wahrung des deutschen Charakters unserer Mittelschule. Um armen Schülern das Studium zu ermöglichen, gründete Direktor Knapp einen Unterstützungsfond, an dessen Stelle im Jahre 1880 der gegenwärtig bestehende Unterstützungsverein zur dürftige Gymnastalschüler trat. Knapp wurde übrigens nicht müde, Ortsnamen, wie: Kozar, Kozara, Kozarevaz; Bocksruck in Obei-österreich = Bocksrücken, wohl von der Gestalt des Höhenzuges, an dem die Ortschaft liegt. — Unterlag nennt Valvasor Lovg und den Eliasberg daneben Loogersberg. Log heißt slovemsch Wald. Dieser alte zur Herrschaft Pölland gehörige Wald bestand offenbar bis zur Besiedlung und wurde von den Kolonisten gelichtet und urbar gemacht. Ursprünglich hic$ molji fotuohl Ältlag als auch Unterlag bloß Lag (log); die unterscheidenden Zusätze „Alt" und „Unter" wurden erst später hinzugefügt, um Verwechslungen zu verhüten. Ein deutsches Dorf.in der Gemeinde. Unterlag ist Neugereuth, d i da« neue Gereut, das also wahrscheinlich erst nach der Urbarmachung des Unterlag« Bodens gerodet worden ist. Gereut, mhd. geriute == Reut, Rodung ist der ausgereutete Platz von ahd. riutan, mhd. riuten, reuten, roden. Dem norddeutschen roden entspricht auch das süddeutsche „schlagen",, dem wir aber in Gottschee nirgends begegnen. Ortsnamen.mit der Wurzel „reut" haben wir in Gottschee mehrere: Gereut, Neugerent,. Brunngereut, Suchen-räuter Tiefenräuter, MerleinSraut. Auch als Flurname kommen Zusammensetzungen mit Reuter, Raut in Gottschee oft genug vor. .(Fortsetzung folgt.) für die Unterstützung der studierenden Jugend auch ansehnliche persönliche Opfer zu bringen. Wegen seiner hohen Verdienste als Wohltäter der armen Studenten ronrbe er zum Ehrenmitglieds des Gymnasial-Unterstützungsvereines gewählt. Wie groß war die Freude des wohlwollenden Vaters, des stets opferbereiten Helfers und Wohltäters der studierenden Jugend, als er im Frühjahre 1880 die Kunde erhielt, daß sich der große Vaterlandsfreund Johann Stampfl tu Prag entschlossen habe, für die Studierenden seiner deutschen Heimat Gottschee ein Kapital von 200.000 K behufs Gründung von Stipendien zu widmen! Der Herr Direktor stand dabei dem edlen Stifter mit seinem Rate zur Seite und so manche gediegene Bestimmung des Stiftsbriefes dürfte seiner Umsicht zu verdanken sein. Aber nicht bloß in seinem engeren Berufskreise als Direktor des Gymnasiums hat sich der Verewigte unvergängliche Verdienste erworben um die Heranbildung des künftigen Geschlechtes und um die Stützung des deutschen Volkstums unserer Sprachinsel, sondern auch als vieljähriger Obmann desDrtsschulrates und als Orts-schulinfpektor hat er eine sehr erfolgreiche, sehr ersprießliche Tätigkeit entwickelt. Auch das Volksschulwesen des Landes verdankt ihm so manche dauernde Förderung. Als im Mai des Jahres 1880 der Deutsche Schulverein in Wien gegründet worden war, erkannte Direktor Knapp sofort die Wichtigkeit und Bedeutung dieses nationalen Schulvereines für Gottschee und lenkte die Aufmerksamkeit der Hauptleitung in Wien auf die Schulverhältnisse unserer deutschen Sprachinsel. Schon im ersten Jahre des Bestandes des deutschen Schutzvereines erwirkte er von demselben die Bewilligung namhafter Unterstützungen für die Schulbauten in Langenton und Unterwarmberg. Mit besonderer Wärme nahm sich Direktor Knapp sodann um die Deutschen an der Sprachgrenze in Materie und um das verlassene Schöflein an. Seiner Anregung und seinem Eintreten ist es vor allein zu verdanken, daß der vorgeschobene, gefährdete deutsche Posten Materie und das benachbarte Schöflein mit Hilfe des deutschen Schutzvereines deutsche Schulen bekamen, die seither segensreich wirken. Auch für die Gründung eines deutschen Kindergartens in Gottschee tvar Knapp tätig und sammelte hiefür durch Jahre unermüdlich Beiträge (Spielgewinste it. dgl.) Sein Streben tvar auch hier von Erfolg gekrönt, indem im Jahre 1887 die Eröffnung des deutschen Kindergartens erfolgte, der noch gegenwärtig blüht und gedeiht. Auch auf die Hebung und Förderung des heimischen Gewerbes und Handwerkes war Direktor Knapp bedacht und rief zu diesem Zwecke einen Zeichenkurs für Lehrlinge (Sonntagsschule) ins Leben, der späterhin zu einer gewerblichen Fortbildungsschule ausgestaltet wurde. — Überhaupt versagte der edle Mann, der mit einem weiten Blick vielseitiges Wissen und Können verband, nirgends seine Mitwirkung, wo es galt. Förderliches und Nützliches zu schaffen. Die wissenschaftliche Durchforschung unseres Ländchens und seiner Merkwürdigkeiten lag ihm stets am Herzen; insbesondere interessierten ihn auch die Grotten und Höhlen unserer Landschaft. Die schönsten Stellen der neuentdeckten „Dreibrüdergrotte" tragen Namen (Elfenhain, Elfenbrunnen), die Knapp ihnen gegeben; die Herstellung einer Treppe mit Geländer in die ebenfalls neu entdeckte oder wieder entdeckte hochinteressante Eishöhle hinter dem Burgernock wurde vom „Österreichischen Touristenklub" auf Knapps Vorschlag veranlaßt. Seinen Schwager Edmund Graf (f), einen hervorragenden Vertreter der Touristik, der damals auch Chefredakteur der „Österreichischen Touristenzeitung" war und eine emsige literarische Tätigkeit entfaltete, machte der Herr Direktor auf das damals noch wenig durchforschte Gebiet von Gottschee aufmerksam und erregte dessen Interesse für unser deutsches Eiland. Schon im Jahre 1877 erschien denn auch in der „Neuen deutschen Alpenzeitung" von Graf ein Aufsatz über Gottschee und als sich im Jahre 1882 im Schöße des „Österreichischen Touristenklub" eine eigene „Sektion für Höhlenkunde" bildete, mit einer selbständigen Zeitschrift, da brachte gleich die erste Nummer der „Mitteilungen der Sektion .für Höhlenkunde" als Leitaufsatz eine Abhandlung" Grass: „Die Grottenwelt von Gottschee". Das Material hiefür hatte Direktor Knapp geliefert. Der Pflege des nationalen Sinnes und edler Geselligkeit wandte Direktor Knapp ein besonderes Augenmerk zu. Als mit Beginn der Ära Taaffe allüberall in den deutschen Gauen Österreichs das deutsche Stammesbewußtsein zu neuem Leben erwachte und auch in Gottschee die frühere nationale Gleichgültigkeit und Sorglosigkeit einem strammeren deutschen Bewußtsein Platz machte, da war er es, der im Vereine mit dem unvergeßlichen Bezirksrichter Hocke (gestorben 1883) und anderen wackeren Männern die nationalen Äürgerabende ins Leben rief, an welchen deutsches Wort und deutscher Sang eifrige Pflege fanden. Int Vereinsleben, bei Festveranstaltungen, Ausflügen it. dgl. stellte der Herr Direktor stets seinen Mann; immer und überall wußte er anzuregen, anzueifern und durch begeisternde Rede die etwa zu erlahmen drohende Ausdauer neu zu beflügeln. Sein gediegener Ernst, sein imponierendes, würdevolles und achtunggebietendes Auftreten schloß heitere Gemütlichkeit und frohen gesellschaftlichen Sinn durchaus nicht etwa aus; letztere bildeten im Gegenteil eine liebenswürdige Ergänzuag seines Wesens. — Der von ihm eingesührte gemütliche „Tirolerabend" ist noch jetzt im Schwange. Nach nahezu vierzigjähriger gesegneter Tätigkeit im Sehramte trat Gymnasialdirektor Knapp mit 1. August des Jahres 1894, nachdem er das 70. Lebensjahr überschritten hatte, in den dauernden Ruhestand und es wurde ihm aus diesem Anlasse von Seiner Majestät dem Kaiser mit allerhöchster Entschließung vom 13. Juli 1894 in Anerkennung seiner Verdienste das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens verliehen. — Schon längst hatte sich Direktor Knapp auch ein wohlbegründetes Anrecht auf den Dank der Stadt-gemeinde Gottschee erworben. Dieser Dank war ihm bereits im Jahre^ 1888 anläßlich seines 30 jährigen Dienftjubiläums seitens der Stadtgemeinde durch Überreichung einer, schön ausgestatteten Adresse zum Ausdruck gebracht worden. In der Sitzung der Stadt-gemeinde-Vertretung vom 2. August 1904 wurde dem ausgezeichneten Schulmanne nach 22 jährigem, sehr verdienstvollem Wirken in Gottschee nunmehr die höchste Ehrung zuerkannt, über die eine Gemeinde verfügt — das Ehrenbürgerrecht. Als es nun gegen Ende August desselben Jahres galt, Abschied zu nehmen von der Stätte eines langjährigen, gesegneten und erfolggekrönten Wirkens, da zeigte es sich erst so recht und augenfällig, welch großer und allgemeiner Verehrung, welch ungeteilter Beliebtheit sich der scheidende Direktor allüberall in Stadt und Land Gottschee erfreute. Hunderte und Hunderte eilten herbei, um dem verdienten Manne nochmals mit warmer, dankbarer Innigkeit die Hand zu drücken. Für die meisten war's damals wohl ein Abschied für immer. Knapp sollte sein geliebtes Gottschee, daß er so tief in sein edles Herz geschlossen, nicht mehr sehen. Direktor Knapp war in Gottschee allgemein hochgeachtet und verehrt; er erfreute sich einer seltenen Volkstümlichkeit. ' Nicht etwa als ob er nach Popularität gehascht hätte; das war seinem innerlich vornehmen Wesen gänzlich fremd. Aber seine lautere Hochsinnigkeit und Uneigennützigkeit, seine ausgeprägte Individualität, seine eiserne Festigkeit, seine Zähigkeit, Ausdauer und Beharrlichkeit in der Verfolgung edler Ziele, seine Unbeugsamkeit in allem, tvas er für recht erkannte, sein offenes, unerschrockenes Einstehen für die deutsche Sache und für die idealen Güter der Menschheit, sein gerader, aller Eitelkeit, Selbstgefälligkeit und Ostentation abholder Charakter, seine gewinnende Leutseligkeit, seine Herzensgüte und sein stets hilfsbereiter Wohltätigkeitssinn verbunden mit dem feinsten Herzenstakte waren es, die ihm aller Herzen gewannen und ihn im Ländchen zu einem Manne des Volkes machten. Aus seiner freiheitlichen Gesinnung machte Direktor Knapp kein Hehl; aber er , hielt sich dabei in weiser Mäßigung fern von jedem ungesunden Überschwange. Betonte er ja doch auch bei jeder Gelegenheit, wie wichtig es für unser Ländchen sei, daß es deutsche Priester bekomme. Auch den charitativen Bestrebungen war er vom Herzen zugetan, indem er nicht nur seine nächsten Anverwandten jederzeit reichlich unterstützte, sondern beseelt, von lauterer Nächstenliebe^ auch fremde Not und fremdes Unglück nach Kräften zu lindern suchte und bereitwillig ein Anwalt derer wurde, welche die Betätigung ' christlicher Nächstenliebe sich als edlen Lebensberuf erkoren. Als anläßlich der Errichtung des Waisenhauses in Gottschee der Waisenhausbauverein in Laibach, zu dessen Mitgliedern hervorragende Männer aus den besten deutschen Kreisen Laibachs zählten, in der Presse in taktloser, undankbarer Weise angegriffen wurde, war Direktor Knapp es, der das humanitäre Unternehmen des Vereines ohne Scheu in Schutz nahm. Die zehn Jahre seines Ruhestandes verbrachte Direktor Knapp, ohne in der Öffentlichkeit stärker hervorzutreten, in Innsbruck; er versagte jedoch seine Mitwirkung, wo es nottat, nie und wirkte im Stillen so manches durch Privatwohltätigkeit, wie durch ausgiebige Unterstützung der deutschen Schutzvereine. Alljährlich im Sommer zog er nach seinem Geburtsorte Schivaz, wo er sein Elternhaus übernommen hatte und sich vorwiegend mit Obstbaumzucht und Gartenarbeiten beschäftigte. In Innsbruck verkehrte er viel in einem Kreise von Universitätsprofessoren, unter denen er auch zwei Berufskollegen aus früherer Zeit traf. Diese Jahre verflossen meist glücklich; aber das Jahr 1898 brachte einen schweren Schlag, indem ihm am 12. August seine Gattin Seraphine, eine geborene Graf aus Laibach, eine Frau von großer Herzensgüte und feinstem Takte, durch den Tod entrissen wurde. Im Dezember 1898 erlitt er einen Schlagansall, der ihn dem Tode nahe brachte. Aber seine kräftige Natur rang sich durch, so daß er nach nicht allzu langer Zeit wieder stundenlange Spaziergänge machen konnte. Auch die Fähigkeit zu schreiben erlangte er trotz der anfänglichen Lähmung der Hand wieder. Seine Geisteskräfte blieben ungeschwächt. Bis zu seinem Ende las er die Klassiker der deutschen, griechischen und römischen Literatur immer wieder und hatte lebhaftes Interesse am politischen und nationalen Leben. Besonders besorgt war er um sein Lebenswerk, das Gymnasium in Gottschee, ©ehr erfreute ihn die Dankbarkeit seiner ehemaligen Schüler, die sich gar oft kund gab. Und diese Liebe und Dankbarkeit, sie wird auch gegenüber dem Heimgegangen nie erlöschen. Der Same, den des Verblichenen eifrige, nie ermüdende Hand in unserem Lande ausgestreut, er ist aufgegangen, er ist herangereist und hat die schönsten Früchte gezeitigt. Wie die Sonne nicht nur leuchtet, sondern auch erwärmt, so wirkte der edle Verstorbene nicht nur auf den Verstand, sondern auch auf Herz und Gemüt und weckte durch seine von Herzen kommende und zu Herzen dringende Worte sowie durch sein anfeuerndes Beispiel in den Herzen aller glühende Begeisterung für die Sache des deutschen Volkstums und der deutschen Heimat. Und diese Begeisterung haben seine zahlreichen Schüler als teures geistiges Erbgut hinausgenommen ins Leben und werden sie bewahren für und für. Dankbarkeit und Liebe sichern dem ersten Direktor des Gymnasiums in Gottschee ein dauerndes Andenken in unserem Lande. _____ Gottfchee und das neue Kaufiergefeh. (4. Fortsetzung.) Nachdem so das Haustergesetz im Abgeordnetenhause erledigt und hiebei den Wünschen unserer heimatlichen Hausierer erfreulicher-weise Rechnung getragen worden war, sprach der Aktionsausschuß in Gottschee den Herren Abgeordneten aus Krain für ihre erfolgreiche Intervention in dieser für das wirtschaftliche Wohl der betroffenen Gegenden so wichtigen Frage den geziemenden wärmsten Dank aus. Nun gelangte das Gesetz an das Herrenhaus. Der Aktionsausschuß versäumte es nicht, anläßlich der dort bevorstehenden Verhandlungen Seiner Durchlaucht dem Fürsten Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, telegraphisch die Bitte zu unterbreiten, gütigst darauf Bedacht nehmen zu wollen, daß die den Hausierern aus Gottschee, Pölland und Reifnitz, beziehentlich den „begünstigten" Hausierern im Abgeordnetenhause bewilligten besonderen Rechte auch im Herrenhause unverkürzt und im vollen Umfange aufrecht erhalten bleiben. Seine Durchlaucht hatte die Gewogenheit, in der Sitzung des Herrenhauses am 4. April 1903 in wirkungsvoller Rede und mit kräftigen Worten für die Erleichterung des Loses der Hausierer einzutreten. „In einzelnen, ferner liegenden Gebieten," so schloß Fürst Auersperg seine Rede „von denen ich weiß, wie es dort zugeht, wo der Hausierhandel einst geblüht und wirklich annehmbare Existenzen geschaffen hat, in diesen Gebieten geht der Hausierhandel ja von selbst zurück. Die Leute trachten nach anderen Erwerbsquellen, wo sie diese aber nicht finden, sind sie leider gezwungen, scharenweise der Heimat den Rücken zu kehren. Trachten wir, diesen Gebieten andere wirtschaftliche Bedingungen zu schaffen, trachten wir, ihnen das zuzuwenden, was sie reichlich verdienen; denn es sind häufig solche Gebiete, die für die Kultur, die sich im Innern Österreichs entwickelt hat, große und schwere Opfer an Gut und Blut an den bedrängten Grenzen gebracht haben, wie dies beispielsweise mit Böhmen oder Gottschee der Fall war." Auch der hochw. Herr Fürstbischof Dr.. Jeglič ergriff in der Generaldebatte das Wort und nahm sich der Hausierer aus Krain sehr warm an. Das Herrenhaus hat den Gesetzentwurf, wie er aus den Beratungen des Abgeordnetenhauses hervorgegangen, in mancher Beziehung verbessert. Im Berichte der volkswirtschaftlichen Kommission des Herrenhauses wurde betont, daß an eine über das notwendigste Maß hinausgehende Beschränkung des Hausierhandels nicht geschritten werden dürfe. Nicht die Beseitigung des Hausierhandels überhaupt, sondern nur die Beseitigung der mit demselben verbundenen, für den stabilen Händler und für den Konsumenten wirklich fühlbaren Übelstände, die Eindämmung des ÜberwNcherns des ambulanten über den stabilen Handel könne Ausgabe der Gesetzgebung sein. Zwischen den divergierenden Forderungen des stabilen Handels und der am Hausierhandel interessierten Kreise sei ein billiger Mittelweg zu finden. (Schluß folgt.) Wö erficht der Kafsageöarung des deutschen Studentenheims in Gettschee. 1901: Vom Obmanne erhalten K 59'92, Damen-Ortsgruppe „Südmark" durch Fräulein Widerwohl K 294, Verein „Südmark" in Graz durch Herrn Starke! K 1037"52, Herr Schmied in Würzburg K 11'75, Erträgnis des Dilettantentheaters in Gottschee K 100'29, Herr Hans Arko Sammlung K 15'21. — 1902: Erträgnis des Dilettantentheaters in Gottschee K 85'12, Damenortsgruppe „Südmark" durch Fräulein Widerwohl K 175, Erträgnis des Dilettantentheaters in Gvttschee K 75'11, Herr Direktor Simon Rieger: Einlagebüchel Nr. 11.801 ad Gottschee K 4500, Herr Landesschulinspektor Linhart: ein Einlagebüchel der krainischen Sparkasse Nr. 226.077 K 1260, Herr Hofrat Josef Regnard Staatsschuldverschreibungen Nr. 268.218 und 464.401 ä per 2000 K E. Zinsentalons K 4000, fällige Coupon hievon K 588, Sammlung der Zeitschrift „Gottscheer Mitteilungen" K 171'70, Männer-Ortsgruppe „Südmark" in Gottschee K 302'48, 2 Zinsencoupons behoben K 84, Sammlung des Herrn Doktor Schreyer in Gottschee K 23'41, Herr Dr. Berze in Graz K 40, ein Ungenannter K 50, Herr Dr. Adolf Häuften in Prag K 10, Herr Arnold Luschin Professor in Graz K 10. — 1903: Herr Alois Dzimski, Spende des allgemeinen deutschen Schulvereines in Wiesbaden K 176'66, Erträgnis eines Unterhaltungsabendes der Damen-Ortsgruppe „Südmark" in Gottschee K 800, 2 Zinsen-coupons behoben K 84, Herr Josef Plesche in Prag K 1600, Herr Dr. Neumann in Lübeck K 164, Herr Alois Dzimski in Laibach K 140, Herr Fritz Kirchschläger in Halle K 21'09, Herr Johann Dolnig in Klagenfurt K 40, 2 Zinsencoupons behoben K 84. — 1904: Herr Franz Eppich K 10, 2 Zinsencoupons behoben K 80, Verein „Südmark" durch Herrn Dr. Schreyer K 247'28, Ertrag vom Dilettantentheater in Gvttschee K 148'14, Herr Josef Obermann in Wien K 10, Herr Dr. Hans Högler in Laibach K 100, Herr Dr. Bock in Laibach K 50, Herr Alois Kraker in Pettan K 10, Allgem. deutscher Schulverein in Wiesbaden durch Herrn Alois Dzimski in Laibach K 175'20, Herr Dr. G. Albori in Triest K 10, Herr Gustav Pommer in Innsbruck K 10, Herr Direktor Simon Rieger Kalendererträgnis K 231 "43, Erträgnis der Unterhaltung der „Südmark" und des deutschen Schnloereines in Gottschee K 54'57, Sammlung der Zeitschrift „Grazer Tagespost" in Graz K 610, Herr Fritz Klein in Abbazia K 20, Herr Ludwig Baron Berg in Graz K 50, Herr Professor Dr. Julius Jung K 20, Herr Joh. Müller in Innsbruck K 20, Herr Hofrat Dr. Edler v. Mojsissovich tu Wien K 50, Herr Dr. Bock in Laibach K 20, Herr Dr. Ludwig Hörmann in Innsbruck K 10, Herr Julius Baumgartner in St. Beit K 40, Herr Gymnasialdirektor Benedikt Knapp K 40, Herr Dr. Hans Högler in Laibach K 40, Herr Forstmeister R. Schadinger in Gottschee K 15, Spende des deutschen Schul-Vereines in Leibnitz K 30, Spende des. allgemeinen deutschen Schul-Vereines in Wiesbaden durch Herrn A. Dzimski in Laibach K 351. _____________________ (Schluß folgt.) Aus Stabt und Laud. Hottschec. (Amtsrevision.) Herr Hofrat Dr. Andreas Graf Schaffgotfch weilte vom 14. bis 16. November in Gottschee und nahm in der k. k. Bezirkshauptmannschaft eine eingehende Amtsrevision vor. Am 16. November nachmittags setzte der Herr Hofrat seine Dienstreise weiter tuich Tschernembl fort. — (Versetzung.) Der herzogliche Revierförster Herr Wilhelm Vordren wurde in gleicher Eigenschaft an die Fürst Karl Auers-pergsche Försterei in Bruck bei Wlaschim (Böhmen) versetzt, wo er mit 1. Februar 1905 seinen Dienst antreten wird. Der Abgang aus Gottschee des tüchtigen, geschätzten Forstmannes, der sich wegen seines biederen, liebenswürdigen Wesens hier stets der allgemeinen Beliebtheit erfreute, wird allgemein bedauert. — (Trauung.) Am 14. November fand in Gnrkfeld die Trauung des k. k. Finanzkonzipisten Herrn Johann Ditz mit Fräulein Elsa Kvßler statt. — (Ehrung.) Herr Architekt August Kirstein in Wien ist von Seiner Majestät znmBanrat ernannt worden. Wir gratulieren! — (Spende.) Fräulein Maria Hins aus Newburgh in Nordamerika spendete für einen neuen Marienaltar in der Stadtpfarrkirche den namhaften Betrag von 5 D. Vergelt's Gottl — (Bei der letzten Lehrbefähigungsprüfung) in Laibach wurden unter anderen approbiert: Herr Alois Petsche, Assistent an der k. k. Knabenschule in Triest, für Volksschulen mit deutscher und slovenischer Unterrichtssprache, und Herr Josef Sbafchnik, provisorischer Lehrer in Unterskrill, sür Volksschulen mit deutscher Unterrichtssprache. — (Kundgebung.) Die Stadtgemeinde Gottschee gab in einem an den Bürgermeister von Innsbruck gerichteten Telegramme ihrer Entrüstung Ausdruck über die dortselbst an wehrlosen deutschen Volksgenossen verübten Bluttaten und versicherte die Bewohnerschaft der tirolischen Universitätsstadt ihrer größten Sympathien für ihr mannhaftes Eintreten für die Erhaltung des ungeschmälerten deutschen Besitzstandes. — (Gemeindeangelegenheiten.) Bei der am 5. i>. M. abgehaltenen Sitzung der Stadtgemeindevertretung wurde über nachstehende Gegenstände verhandelt: Der eingebrachte Antrag aus Erhöhung des Stromzinses für elektrisches Licht wurde abgelehnt; desgleichen ein Ansuchen um Aufstellung eines Elektromotors für Rechnung des Elektrizitätswerkes gegen ratenweise Rückzahlung. — Ferner wurde beschlossen die Aufnahme der Franziska Gerl in den Heimatsverband der Gemeinde Gvttschee im Sinne des § 2 des Gesetzes vom 5. Dezember 1896, R. G. Bl. Nr. 222, und die befürwortende Vorlage des Ansuchens des Herrn Josef Erker in Gottschee Nr. 69 um die Konzession für das Dieustboteuplaeierungs-gewerbe an die Gewerbebehörde. Das Gesuch der Agnes Krisch um Armenunterstützung wurde abgewiesen. Die Vereinsstatuten sowie die Übersicht über die Geldgebarung des Studentenheim-sond es wurden zur Kenntnis genommen. (Bezirksstraßen ans schuß.) In der Sitzung vom 7. November d. I. wurde zur Deckung des Aufwandes für die Landes- und Bezirksstraßenzüge sowie für die Bahuhofzufahrts-straße im Jahre 1905 die Einhebung eines 20°/oigeit Zuschlages auf alle umlagenpflichtigen Steuern beschlossen. Es wurde somit die Umlage auch im Jahre 1905 nicht erhöht. Für die Erhaltung der einzelnen Straßenkategorien im Jahre 1905 ist erforderlich, u. zw.: Für Landesstraße,i der Gesamtbetrag von 34.070 K 70 h, für Bezirksstraßen der Gesamtbetrag von 33.733 K 29 h und für dieBahnhofznfahrtsstraßein Gottfcheeder Gesamtbetrag von 1440 K; zusammen somit 69.243 K 99 h. Ferner wurde beschlossen die befürwortende Vorlage des Ansuchens der Gemeinde Unterlag um die Übernahme des Gemeindeweges Graflinden - Unterlag in die Kategorie der Bezirksstraßen; die Herstellung von Wasserabfuhrskanälen an der Landesstraße in Gottschee vom Hause des Herrn Gottlieb Marek Nr. 15 weiter längs der Landesstraße bei der Volksschule vorbei bis zur Ausmündung des Hansischen Promenadeweges und von da über die Wiese des Herr Anton Hauff — welcher die unentgeltliche Benützung der Wiefe in liebenswürdigster Weise zugesagt hat — bis in den Abfluß der Rinfe (Resen) —, daun vom Anton KajseLschen Neubau bis zur Einmündung der Bahnhofzufahrtsstraße. — Bei der Morobitz - Riegerstraße handelt es sich noch immer um die Ermittlung einer entsprechenden Trcice, um den bedeutenden Steigungen nach Möglichkeit vorzubeugen, zu welchem Zwecke demnächst neuerliche kominissionelle Erhebungen an Ort und Stelle stattfinden werden. — Desgleichen wurde die Vornahme von Erhebungen an Ort und Stelle beschlossen, um über das Subventionsgesuch der Insassen von Lichtenbach und Kummerdorf wegen Melioration ihrer Gemeindestraße schlüssig werden zu können. —■ (Glück im Unglücke.) Aus Laibach wird uns geschrieben: „In der letzten Folge Ihres Blattes wird über den Fenstersturz des Schülers Hugo Langof berichtet und hinzugefügt, daß der Knabe gestorben sei. Dem gegenüber teile ich ihnen mit, daß der Sturz außer einer Hautabschürfung und einem Beinbruche keine ernsten Folgen nach sich gezogen hat." Wir freuen uns aufrichtig über diese wunderbare Rettung. — (Kohlenwerk.) Am 16. d. M. fand die kommisstonelle Lokalverhandlung, betreffend die Erbauung einer neuen Kohlen-feparationsanlage statt. — (Südmark.) Sonntag, den 13. November, fanden im Hotel „Stadt Triest" die Jahresversammlungen der Frauen- und Mädchenortsgruppe und der Mäuuerortsgruppe des Vereines Südmark statt. Der Obmann der Männerortsgruppe, Herr Dr. Erich Schreyer, begrüßte herzlich die erschienenen Mitglieder beider Ortsgruppen und dankte für deren zahlreiches Erscheinen. Hierauf eröffnete Frau Adelheid Arko als Obmännin der Frauen- und Mädchenortsgruppe die Hauptversammlung und erteilte derSchriftführerin, Fräulein Mizzi Obergföll, das Wort. Dem von derselben erstatteten Jahresberichte entnehmen wir, daß der Stand der Mitglieder der Frauen- nnd Mädchenortsgruppe jenem des Vorjahres gegenüber ungefähr der gleiche geblieben ist (60 Mitglieder). Die gelungenste Veranstaltung der Ortsgruppe, auf welche dieselbe mit Genugtuung blicken kann, war der Teeabend am 7. März 1903 im Hotel „Post", bei welchem auch die Militärmusik von Laibach mitwirkte. Zum Gelingen dieses schönen nationalen Festes, dessen Reinerträgnis für das deutsche Studentenheim in Gottschee bestimmt war, trugen nicht nur die hiesigen Mitglieder und Familien durch Zuwendung von reichen Gaben in Geld und in natura Bei, sondern auch zahlreiche auswärtige Freunde des Vereines und unserer deutschen Sprachinsel, so daß das Büfett mit seinem geschmackvollen Arrangement aufs reichste besetzt werden konnte und eine Bruttoeinnahme von nahezu 1000 K erzielt wurde. sch ten im- om die ls- ges mit utq ich, 'h, für K; die um die rs- crn der de- 'ter der ielt ce, zu an die ttn nd ieit m: rrz )er ler en ese lle it- tcr n- tt. r, en an pe iZi le tb er lg n, m es u- m in )e :tt :n e. Besonders sei hervorgehoben, daß die Frauen- und Mädchenortsgruppe in Villach ihrer Schwesterortsgruppe in Gottschee für den genannten Zweck 50 K zusendete. — Nach dem von der Vereius-zahlmeisteriu, Fräulein Pepi Widerwohl, erstatteten Kassaberichte betrugen die regelmäßigen Einnahmen der Ortsgruppe 121 K; von dem Bruttoerträgnisse des Teeabends konnten nach Abzug der Auslagen 800 K für das deutsche Studentenheim in Gottschee abgeführt werden. Das Fräulein Zahlmeisterin richtete an die versammelten Vereinsmitglieder den warmen Appell, der edlen nationalen Sache der Südmark treu zu bleiben und neue Mitglieder zu gewinnen, damit die Ortsgruppe noch mehr erstarke. Zum nächsten Punkte der Tagesordnung erklärte die Obmännin im Namen des gesamten Ausschusses, daß derselbe auf eine Wiederwahl verzichte. Da jedoch eine Einigung, betreffend die Wahl eines neuen Ausschusses, nicht erzielt werden konnte, erklärte sich der bisherige Ausschuß, im Interesse der guten Sache, einem freundlichen Drängen nachgebend, bereit, sein Mandat noch weiter fortführen zu wollen, was ebenso wie auch die Berichte der Funktionärinueu mit allgemeinem lauten Beifalle zur Kenntnis genommen wurde. Als Beiräte wurden die Herren Dr. Schreyer und Professor Theiß tu den Ausschuß gewählt. — Sodann wurde die Hauptversammlung der Männerortsgruppe durch ihren Obmann Herrn Dr. Schreper eröffnet. Herr k. k. Fachschullehrer Matthias Petsche erstattete einen beifällig aufgenommenen, sehr ausführlichen und mit sichtlicher Sorgfalt ausgearbeiteten Jahresbericht. Wir müssen uns darauf beschränken, nur das Wichtigste hervorzuheben. Der Stand der Mitglieder ist nahezu derselbe geblieben, die Reineinnahme der Ortsgruppe (rund 250 K) wurde von der Hauptleitung in Graz zuzüglich eines 10 perzeutigen Zuschlages dem deutschen Studentenheim in Gottschee zugewendet. Vom Vereine Südmark wurden ferner teils wie in den Vorjahren, teils neu unterstützt: die Studenten-küche, die Snppeuaustalt an der hiesigen Volksschule, der deutsche Kindergarten, der neu gegründete deutsche Handwerkerverein in Gottschee (300 K), der Bienenzuchtverein, Lehrpersonen usw. im Gesamtbeträge von mehr als 1000 K. Erfreulich sei der Beitritt Zweier Gvttscheer Gemeinden (Obermösel und Unterdentschau), ein Beispiel, das allgemeine Nachahmung verdiene. Lebhaft zu begrüßen sei die nunmehr zwischen den drei nationalen Vereinen Gottschees (Südmark, deutscher Schulverein und Turnverein) wieder herrschende Eintracht, die auch in mehreren bestgelungenen Veranstaltungen zu schönem Ausdrucke gekommen sei. Auch der hiesige Deutsche Leseverein sei der Südmark zu Dank verpflichtet, indem derselbe diesen Verein durch Zuwendung einer größeren Anzahl von Werken eigentlich erst so recht lebenskräftig und leistungsfähig gemacht habe. Schließlich gab der Vortragende ein übersichtliches Bild von dem Wirken und den Leistungen der Südmark in allen Ländern, wo Ortsgruppen dieses Vereines bestehen. — Der vom Herrn Zahlmeister, Apotheker Franz Starke!, vorgetragene Kassaberichtwies eine Jahreseiunahme von rund 267 K ans, von denen nach Abzug der Spesen rund 250 K an die Hauptleitung nach Graz abgeführt wurden. Der gesamte bestehende Ausschuß wurde unter lebhaften Heilrufen auf Antrag des Herrn Oberlandesgerichtsrates Gottfried Bunter wiedergewählt; nur an Stelle des Herrn Schriftführers, der eine Wiederwahl für das nächste Bereius-iahr entschieden ablehnte, wurde der Herr k. k. Ubnngsschnllehrer Othmar Herbst in den Ausschuß als Schriftführer-Stellvertreter gewählt, während Herr Professor Viktor Theiß die Schriftführerstelle übernahm. Nach Schluß der Versammlung erfreute eine zwanglos gruppierte Sängerrunde die Anwesenden noch mit dem Vortrage von schönen Liedern, die allgemeinen Beifall fanden. — (Wildkatzen.) Unter den in Kram häufig vorkommenden Raubtieren wird schon von Valvasor auch die Wildkatze genannt und Elze zählt in seinem Buche über Gottschee zu den wilden Tieren, welche „sich ihre Pfade durch das einsame Dickicht des Gvttscheer Bergwaldes bahnen", auch die wilde Katze. In neuerer Zeit scheint sich dieses Raubtier nicht nur das Dickicht des Bergwaldes, sondern auch das Gestrüpp in der Nähe der menschlichen Wohnungen als Aufenthaltsort gewählt zu haben. Denn unlängst wurden im sogenannten „Schachen" nahe bei der Stadt im kurzen Zeiträume von kaum einer Woche drei Wildkatzen getötet. Die erste, ein prächtiges Stück von sechsundeinhalb Kilogramm Gewicht, fing sich in einer Prügelfalle, die ihr das Genick brach; die zweite, an Größe und Schönheit die erste noch übertreffend, erlegte der Jäger I. Schauer, die dritte aber der Werkmeister an der hiesigen Fachschule für Holzbearbeitung, Herr I. Elmer. Leider wurde letztere von den Hunden so arg fitgerichtet, daß ihr Fell keine weitere Verwendung finden kann. : (Zuchtanstalt.) Dem Vernehmen nach wird von einer Seite beabsichtigt, in der Stadt Gottschee eine Schweine- und Rinderzuchtanstalt zu errichten. Für die Hebung unserer heimischen Viehzucht könnte das nur von Vorteil sein. Bekanntlich wandern seit vielen Jahrzehnten alljährlich Hnuderttansende von Gulden nach Kroatien, Steiermark usw., um dort für den Ankauf von jungen Schweinen verwendet zu werden. Das macht im Laufe der Zeit Millionen ans, die der ohnehin armen Gegend verloren gehen. Dazu kommt noch der weitere Umstand, daß seit dem Bestände der Schweineseuche in Kroatien auch unser Bezirk fort und fort mit dieser Kalamität zu kämpfen hat, wodurch sowohl die einzelnen Besitzer als auch mittelbar der ganze Bezirk sehr empfindlichen Schaden erleidet. Um sein teures, mit saurer Mühe erworbenes Geld kauft man nur zu oft verseuchte Schweine, erleidet dabei selbst schweren Verlust und gefährdet noch überdies den Schweine-stand des Nachbarn. Es wäre daher sehr wünschenswert, wenn der Aufzucht heimischer Schweine mehr Aufmerksamkeit zugewendet würde. Die Errichtung einer Schweinezuchtanstalt in Gottschee würde der Sache gewiß einen kräftigen Antrieb geben, weshalb wir nur wünschen können, es möge das Projekt gelingen und die kräftige Förderung sämtlicher kompetenten Faktoren finden. — (Kellerwirtschaftsknrse.) Bekanntlich ist die krai-nische Kellerwirtschaft im Vergleiche mit jener anderer wein6antreibend er Länder noch auf, einer sehr niederen Stufe und es ist unumgänglich notwendig, daß sich unsere Weinbauern auch in dieser Richtung die nötigen Kenntnisse arteignen, um mit ihrem rationell bereiteten Weine mit den Produkten anderer, fortschrittlicher Länder konkurrieren zu können. Was nützen dem Weinbauer die schönsten Trauben ans dem besten Weingarten, wenn er es nicht versteht, ans ihnen einen reintönigen, edlen und haltbaren Tropfen zu bebereiten! Desgleichen ist die Kenntnis der rationellen Kellerwirtschaft für Wirte und Weinhändler wichtig, welche den Verkauf des Weines zwischen dem Produzenten und dem Konsumenten vermitteln und die, falls sie der Sache unkundig sind, durch unrichtige Behandlung aus dem besten Wein den schlechtesten Wein machen können. Um es den Interessenten zu ermöglichen, sich in der rationellen Kellerwirtschaft theoretisch und praktisch ausbilden zu können, veranstaltet der k. k. Weinbauinspektor B. Skalickp im Laufe der bevorstehenden Wintermonate bei der staatlichen Musterkellerei in Rudolfswert einen, eventuell auch mehrere dreitägige Kellerwirtschaftskurse mit deutscher Unterrichtssprache. Diesbezügliche Anmeldungen sind spätetens bis 25. November I. I. an das k. k. Weinbauinspektorat in Rudolfswert zu richten. Da die Zahl der Teilnehmer an jedem Kurse beschränkt ist, wolle man sich mit der Anmeldung beeilen. Spätestens eine Woche zuvor werden die Teilnehmer von dem Tage des Knrs-anfanges durch Einladungen verständigt. — (Märkte in Krain vom 20. November bis 4. Dezember.) Am 20. November in Hotederschitsch und Oberplamna; am 22. in Slap bei Wippach; am 23. in Mojstrana und Sankt Lorenz; am 25. in Sittich, Gnrkfeld, Bischoflack und Domschale; am 30. in Gottschee, Eisnern, Planina, Auersperg und Watsch; am 3. Dezember in Adelsberg. Witterdorf. (Guter Tropfen.) Die hiesigen Wirte sind mit Jftriauer für ein Jahr wieder versorgt und „gut ist das Dingsda" und stark, heißt es allgemein. Sie wollen aber nebstdem, um öfters geäußerten Wünschen zu entsprechen, noch Rebula, Wiseler und Semitscher Weine eiukellern. tz-öttenih. (1000 Kronennote.) Vergangene Woche setzte ein italienischer Holzarbeiter und Budenmacher einige Wirte dadurch in Verlegenheit, daß er seine Zeche mit einer 1000 Kronennote bezahlen wollte. Natürlicherweise verging längere Zeit, bevor diese Note eingewechselt werden konnte. Mchermoschnih. (Schadenfeuer.) Am 29. Oktober ist in Gehack das Haus Nr. 9 abgebrannt. Da die Bewohner desselben nicht zu Hause waren, konnte nichts gerettet werden. Das genannte Haus liegt zimlich weit vou der Ortschaft entfernt, weshalb sich das Feuer in keiner Weise weiter ausbreiten konnte. Zlnterwarmöerg. (Jagdglück. — Verschiedenes.) Unser gewaltiger Nimrod Anton Petsche hatte am 7. und 8. d. M. nach mehreren Pechtagen wieder wahre Freudentage. — Vier Stück Rehe zur Strecke bringen ist nicht schlecht! Tags darauf wurden in der Nähe von Unterwarmberg wieder ein Rehbock und eine Rehgeiß aufgejagt, die jedoch ohne Schuß davonkamen. Sollte das niedliche Päccheu etwa die „Wanderung durch vergessene Lande" gelesen haben und dadurch zu einem Besuche unseres Dörfchens ermuntert worden sein! Oder am Ende hat man uns mit diesem Bock einen „Baren" aufgebunden? Immerhin Weidmannsheil! — Der bekannte Jagdliebhaber ans Rotenstein, der im heurigen Spätsommer eine Auerhenne geschossen hatte, wurde von der k. k. Bezirks-hanptmannschnst in Rudolfswert mit einer Geldstrafe von 10 K belegt. Deu nunmehr „verwitweten" Auerhahn wollte mau vor Kurzem gesehen haben. — In den fürstlichen Waldungen unterhalb der St. Peterskirche (889 Meter Meereshöhe) habeu sich drei italienische Köhlerfamilien niedergelassen, von denen eine aus rund 18 Köpfen besteht. In niedrigen Kohlenbrennerbaracken wohnen die genügsamen Leute und scheinen mit ihrer Lage und ihrem Verdienste recht zufrieden zit sein. Daß hier Orangen und Zitronen nicht gedeihen, mochte sich der welsche Arbeiter wohl gedacht haben; daß aber in der Gegend jetzt schon eine so grimmige Kälte herrsche, scheint ihm doch zuviel. Da kommt. eilt schneidiger Windstoß vorn nahen Petersberge und erinnert ihn daran, daß er eben nicht in der bella Italia sich befindet; seinen Sombrero tiefer ins Gesicht drückend, schreitet er fürbaß, während er unwirsch in den Bart brummt: „Verfluckte Deutschlond dos! Ist sie meine Italia wärmer." — (Unglücksfall.) Auf dem Wege zwischen Unterwarmberg und Rotenstein wurde am 14. d. M. der 74jährige Auszügler Matthias Kraker, vulgo „Greaten Matt", aus Rotenstein Nr. 9 tot aufgefunden. Er wurde Tags vorher — es war ein Sonntag — noch in angeheitertem Zustande gesehen. Die gerichtliche Obduktion, die am 15. d. M. stattfand, stellte Gehirnblutung als Todesursache fest, die infolge zu reichlichen Genusses von Alkohol eingetreten war. Der Unglückliche hat viel Gutes getan, besonders für die Pfarrkirche in Unterwarmberg und für die Armen. Möge er im Jmseits einen gnädigen Richter finden! Untersag. (Eine freudige Nachricht) hat uns unser Gemeindevorsteher Herr Alois Ruppe unlängst aus Gottschee gebracht. Der Bezirksstraßenausschuß hat in seiner letzten Sitzung auf Antrag des Obmannes Herrn Bürgermeister Alois Loy beschlossen, dahin zu wirken, daß der so mühsam befahrbare Gemeindeweg von Graf-linden über Unterlag gegen die Knlpa entsprechend umgelegt und sodann zur Bezirksstraße erhoben werde. Masern. (Todesfall.) Am 7. d. M. ist hier Frau Johanna Kren, geb. DruZkovic, Gattin des Gastwirtes und Fleischhauers Josef Kren, in ihrem 45. Lebensjahre verschieden. Sie war eine brave Mutter, eine edle Seele. Obschon ihre Familie zahlreich ist, hatte sie offenes Herz und offene Hände für den Nächsten. Die überaus große Beteiligung am Leichenbegängnisse am 9. d. M. zeigte von der Achtung, die sie hier als auch anderwärts genossen. Leuchte ihr das ewige Licht! HLerrnösek. (Spezialteilung der Gemeinschastsgründe — Versammlung.) Auf Ansuchen der Insassen von Obermösel hatte die k. k. Landeskommission für agrarische Operationen bereits im Juli 1900 die Spezialteilung der denselben gehörigen Ge- meinschaftsgründe im Ausmaße vou fast 150 ha, welche bisher als Hutweide benützt wurden, bewilligt. Die Schätzung nahm der k. k. Agrarinspektor und Forstinspektionskommissär Herr Hugo König mit Zuziehung des beeideten Schätzmannes Herrn Johann Weiß aus Reintal Nr. 16 vor. Der k. k. Lokalkommissär für agrarische Operationen Herr Dr. Johann Vrtačnik leitete die Verhandlungen mit den Anteilsberechtigten und stellte für diese die Anteilsrechte an den Gemeinschaftsgründen nach dem Hubenstande fest. Der k. k. Evidenzhaltungsgeometer Herr Josef Deuster nahm die Ausmessung der Gemeinschaftsgründe vor und führte im Oktober d. I. die Spezialteilung mit besonderer Rücksicht auf das Prinzip der Arrondierung durch. Die Schlußverhandlung fand unter der Leitung der erwähnten beiden Herren Vrtačnik und Den st er und des k. k. Oberforstkommissärs und Agrarinspektors Herrn Wilhelm Pittick am 9. November l. I. statt. In der Erkenntnis, daß eine gute Hutweide für eine gedeihliche Viehzucht, auf die ja unsere Bauern am meisten angewiesen sind, von größtem Werte und fast unbedingter Notwendigkeit ist, wollen die Ortsinsassen einen Vertrag, betreffend die Erlaubnis zur weiteren Benützung der verteilten Gemeinschaftsgründe zu Hutweidezwecken, abschließen, wozu auch die Kommissäre die Beteiligten aufgemuntert haben. Kommt dieser Vertrag nicht zustande, so ist dem Bauer angesichts der hohen Viehpreise die beste Erwerbsquelle verstopft, da er bei Stallfütterung feinen Viehstand verringern muß. Die Stallfütterung erfordert mehr Zeit und mehr Leute! Der Bauer hat aber schon jetzt infolge der Auswanderung zu wenig Arbeitsleute, so daß er seine Feldarbeiten, selbst wenn sich das Vieh auf der Hutweide befindet, kaum verrichten kann. Wie wenig Zeit wird er für die Feldarbeiten erst haben, wenn er sich mit Stallfütterung fast den ganzen Tag wird beschäftigen müssen. Für unsere Verhältnisse wäre die Abschaffung der Hutweide sozusagen der Ruin des Bauern. Unser Bauer sollte mehr ein Weidebauer als Getreidebauer sein. Beim Betriebe von Industrie und Gewerbe ist man heutzutage überall darauf bedacht, die kostspielige Menschenkraft durch Naturkräfte, z. B. Wasser, Dampf, Elektrizität, und durch verschiedene Maschinen zu ersetzen oder doch zu unterstützen. Das sollte man bei uns auch besonders in Bezug auf die Viehzucht nachahnten, und zwar dadurch, daß man vom Getreidebau, der sich bei uns nicht rentiert, mehr zur Weidewirtschaft überginge, denn da hilft die Natur am meisten mit, das Vieh wächst von selber und die Weide braucht nicht gedüngt, nicht besäet, nicht abgeerntet zu werden, und bei gemeinsamer Weide sind nur einige Hirten nötig. Dann sollte man nie vergessen, daß sich das Vieh im Freien wohler fühlt und schöner gedeiht als im Stalle, der mehr als eine Art Winterwohnung zu gebrauchen wäre. Für Stallfütterung sind unsere Stallungen auch nicht zweckmäßig, sie sind zu klein, und es ist zu wenig auf Licht und Luft, ohne welche bekanntlich nicht einmal eine Pflanze gedeihen kann, gesehen. Für eine gedeihliche Stallfütterung müßten die Stallungen und Stallfenster größer gemacht und für eine gute Stallventilation gesorgt werden. Mit wie großen Kosten ist aber das verbunden! Also ist es nur im Interesse der Ortsinsassen, wenn sie sich gegenseitig die weitere Benützung der verteilten Gemeinschaftsgründe zu Hutweidezwecken durch einen rechtsgültigen Vertrag in voller Einigkeit gestatten. — Am Sonntag Nachmittag, den 13. d. M., fand im Gasthause des Herrn Hans Jonke eine Versammlung des Handwerkervereines behufs befferer Organisierung und Anwerbung vou neuen Mitgliedern statt. Laiöach. (Todesfall.) Am 13. d. M. starb hier Fräulein Jenny Recher, Haus- und Realitätenbesitzerin, eine in den weitesten Kreisen unserer Stadt wohlbekannte Dame, im Alter von 49 Jahren. Die Verblichene war eine Tochter des im Jahre 1871 in Laibach verstorbenen Doktors der Rechte Nikolaus Recher, eines Sohnes des aus Malgern in der Pfarre Mitterdorf bei Gottschee gebürtigen Nikolaus Recher, späteren bürgerlichen Handelsmannes in Laibach. Fräulein Recher war eine große Wohltäterin der Armen und gehörte zahlreichen humanitären Vereinen, vor allem der Studenten-nnd Volksküche in Laibach, als werktätiges Mitglied an. Sie vergaß aber auch der engeren Heimat ihres Großvaters nicht, der sie mitunter namhafte Spenden zufließen ließ, so namentlich der Waisenanstalt und der neuen Stadtpfarrkirche in Gottschee. Der unerwartete Tod ereilte sie in der Wohnung ihrer Nichte, der Frau Zeschko, bei der sie eben auf Besuch war. Wien. (Verein der Deutschen aus Gottschee in Wien.) Der Verein hielt am 3. November d. I. eine (Vorstandssitzung ab, in welcher beschlossen wurde, auch im kommenden Fasching wieder ein Vereinskränzchen abzuhalten, u. zw. findet dasselbe am 5. Februar 1905 im Saale des Gasthofes „Zum grünen Baum", VII., Mariahilferstraße 56, statt. Das Reinerträgnis des am 24. Jänner 1904 abgehaltenen Kränzchens betrug 163 K 80 h. An Unterstützungen an verarmte Landsleute wurden im Laufe des .Jahres 133 K ausbezahlt. Ferner wurde bekanntgegeben, daß der Verein im Laufe dieses Jahres zwei Mitglieder durch Ableben verloren hat, u. zw. die Herren Georg Ostermann, Hausbesitzer, und Georg Fieselmanu, Gastwirt. — Der Verein beteiligte sich gemeinschaftlich an dem Leichenbegängnisse und hat an den Bahren Kränze niedergelegt. Obmannstellvertreter Herr Josef Wüchse gab die soeben eingetrvffene traurige Nachricht aus Gottschee bekannt, daß Frau Maria Stampfl, geborene Weber, eine Schwester unseres allbekannten Gönners und Mitgliedes des Herrn Matthias Weber, gestorben ist. .-—"'Es sei ihr ein dauerndes Andenken bewahrt. Allerlei. So wird gelogen. Das französische Blatt „Jnformateur" in Montereau. hatte vor einiger Zeit behauptet, ein Geistlicher der Umgebung von Nemours habe sich gegen die Sittlichkeit vergangen. Um diese Verdächtigung nicht auf sich ruhen zu lassen, erhob die ganze Geistlichkeit der Umgebung von Nemours gegen das Blatt die Klage wegen Ehrenbeleidigung. Nun wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um doch wenigstens einem Herrn aus dem Klerus irgend ein Verbrechen oder doch eine Unvorsichtigkeit nachzuweisen. Zu diesem Zwecke wurden alle privaten und persönlichen Verhältnisse der dortigen Pfarrer und Kaplüne untersucht, um wenigstens etwas Verdächtiges zu finden. Doch alles umsonstI Nach langem Htm und Herprozessieren wurde der Herausgeber des „Jnformateur" zu hundert Franken Geldstrafe verurteilt sowie zur Zahlung vonje fünfzig Franken an jeden Priester sämtlicher Pfarreien der Umgebung von Nemours bis zur Entfernung von elf Kilometern. Km zu Aom! Der ehemalige Stuttgarter Hofprediger und Begründer der protestantischen Sekte der Templer, Dr. Christoph Hoffmann, legt das schwerwiegende Geständnis ab: „Tatsache ist, daß das protestantische Kirchenwesen die bei der Reformation geweckten Hoffnungen auf die Verwirklichung eines wahrhaft christlichen Zustandes keineswegs erfüllt hat. Die Geschichte und der jetzige Zustand der protestantischen Kirche führt mit logischer Notwendigkeit zur Auflösung derselben und scheint den Beweis zu liefern, daß in der Tat keine andere Wahl bleibe, als entweder sich Rom zu unterwerfen oder das Christentum aufzugeben." Wenn ein protestantischer Pastor und Sektenstifter, also einer, der den Protestantismus gründlich kennt und kennen muß, ein solches Urteil über das protestantische Kirchenwesen fällt, dann ist die gegenwärtige „Los von Rom"-Bewegung trotz ihres glänzenden Flitters und trotz ihrer scheinbaren Erfolge nichts anderes als ein — Schwindel. Seien wir froh, daß wir Anhänger der von Christus selbst auf einem Felsen gegründeten Kirche sind, welche die „Pforten der Hölle nicht überwältigen werden". Ein verdienstvoller katholischer Wann. Unlängst feierte Dr. Karl Lueger, Bürgermeister von Wien, unter ungeheurer Beteiligung aller christlich gesinnten Wiener seinen 60. Geburtstag. Bei dieser Gelegenheit schrieb ein katholisches Wienerblatt folgendes: „Dr. Lueger hat sich unsterbliche Verdienste dadurch erworben, daß er an der Belebung des christlichen Geistes der Reichshauptstadt mithalf, derselben Stadt, in der, als das (zwischen Papst und Kaiser geschlossenes Konkordat aufgehoben wurde, eine allgemeine Illumination stattfand. Früher durfte sich manchmal ein Geistlicher nicht aus die Straße trauen, ohne vom Pöbel tu Glacehandschuhen und ohne solche insultiert zu werden; heute ist der Priesterstand geehrt, heute wird eine jede neue Schule eingeweiht, heute ist keine Schule ohne Christusbild, zu kirchlichen Feierlichkeiten, wie Missionen und Prozessionen, strömt das christliche Wienervolk in Massen zusammen und Bürgermeister Dr. Karl Lueger ist der erste, der sich au solchen öffentlichen Bekenntnissen des katholischen Glaubens beteiligt." Daß bei dieser katholischen Gesinnung ihres Oberhauptes die Gemeinde Wien nicht nur feilten Schaden gelitten, sondern einen ungeahnten Aufschwung auch in materieller Beziehung genommen hat, das ist eine Tatsache, welche auch die unversöhnlichsten Feinde Luegers nicht zu leugnen vermögen. Hierüber schreibt ein anderes Wienerblatt: „Als Bürgermeister hat Lueger die gewinnbringenden Unternehmungen der Gaswerke und der Pferdebahn den gewinn-hungrigen Privatgesellschaften entrissen und ins Eigentum der Gemeinde übernommen, hat den elektrischen Betrieb der Straßenbahnen eingeführt und in letzter Zeit das großartige Werk der neuen Wiener Wasserleitung angebahut. Auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege wurde unter Luegers Bürgermeisterschaft Großartiges in Wien geleistet und namentlich die früher verhaßten und verfolgten katholischen Wohltätigkeitsvereine und Anstalten erfreuen sich seiner besonderen Fürsorge; so namentlich die Vinzenzvereine und der so großartig wirkende Verein „Kinderschutzstationen"; denn Dr. Lueger macht kein Hehl aus seiner katholischen Gesinnung." Wann und wie soss man Heizen! Man soll bann beginnen, wenn es in den Zimmern kälter als 10° C. wird. Gewiß wird man dann noch nicht das Gefühl des Frierens haben, und man könnte es ganz gut auch bis 8° noch aushalten; aber man tut nicht gut daran, und zwar deshalb, weil die Mauern des Hauses zu sehr abkühlen und das Erreichen einer angenehmen und zuträglichen Zimmertemperatur später viel schwerer ist. Das Heizen soll mäßig, aber stetig sein. Eine höhere Temperatur als 15° C. ist überflüssig, solange die Außentemperatur oberhalb des Nullpunktes bleibt. Beginnt es draußen zu frieren, so ist eine Steigerung bis zu 16, ja 17° am Platze und wohltätig. Das Heizen beginnt am besten frühmorgens, und erst wenn die Wohnräume angewärmt sind, soll man die Fenster zum Lüften offnen. Gewöhnlich wird der Fehler begangen, die Fenster vor dem Heizen zu öffnen; damit erschwert man sich erstens das spätere Anheizen — denn die Wände und Gegenstände kühlen zu sehr ab — und zweitens hat man einen viel weniger ausgiebigen und gründlichen Luftwechsel. Ganz falsch ist es, in einem ungeheizten Zimmer zu verweilen und erst dann Feuer anznzünden. Man friert dann derartig durch, daß man viel längere Zeit braucht und viel stärker heizen muß, um warm zu werden, als wenn man in ein, wenn auch nur mäßig warmes Zimmer hineinkommt. Sehr oft überheizen die Dienstboten die Zimmer und bewirken dadurch eine durchaus schädliche Verwöhnung, die nur zu Erkältungen führt. Die Schlafzimmer sind am besten ungeheizt, das heißt nur dann, wenn ihre Lage oder die Verbindung mit nebenliegenden Räumen verhindert, daß die Temperatur unter 6° herabgeht. Amtsblatt. Ausgeschriebene Stndentenstiftunge». 1.) Die auf keine Studienabteilung beschränkte Hcorg Josef H'eerzsche Studentenstiftung jährlicher 93 K für a) Studierende aus des Stifters Verwandtschaft, b) Studierende aus dem Herzogtums Gottschee. Das Präsentationsrecht steht dem jeweiligen Pfarrer in Gottschee zu. 2.) Der dritte, sechzehnte, siebzehnte, neunzehnte, zwanzigste und vierundzwanzigste Platz je jährlicher 100 K der ersten, ferner der erste, siebente, neunte und fünfzehnte Platz je jährlicher 200 K der zweiten, der erste und zweite Platz je jährlicher 400 K der dritten Johann StampfTschen Studentenstiftung. Zum Genüsse sind berufen Studierende, deren Muttersprache die deutsche ist und die zugleich Gottscheer Landeskinder sind, d. i. dem Gottscheer Boden nach dem ganzen Umfange des ehemaligen Herzogtums Gottschee angehören, und zwar: a) Studierende an höheren deutschen Lehranstalten (Universität, technische Hochschule und Hochschule für Bodenkultur usw., liilillililgBilMIliil Kalirill in Linz gegründet 1867, bisheriger Absatz 12500V Stück. KEIL-LACK vorzüglichster Anstrich für weichen Fussboden. Keils weiße Glasur für Waschtische 45 kr. Keils Goldlack für Rahmen 20 kr. Keils Bodenwichse 45 fr. Keils Strohhutlack in allen Farben stets vorrätig bei: 15 (17—17) Franz Loy in Gottschee. Med. Dr. A. Praunseis Zahnarzt ans Laibach zeigt dem P. T. Publikum hiemit an, dass er jeden Mittwoch und Donnerstag (Feiertage ausgenommen) für Zahnleidende in Gottschee in der vormaligen Wohnung des Herrn Dr. Böhm (Breitegasse Nr. 24) nach wie vor ordiniert. Ordinationsstunden von 8 bis 6 Uhr. 41 2 Plomben aller Art, künstliche Zähne und ganze Marktpreise in ^ am 12. November. Rindfleisch.... Kalbfleisch .... Schweinernes . . Schöpsernes. 7' Butter............. ©chruemfett . . . Speck, frisch . . . Speck, geselcht. . Eier, 3 Stück . . Huhn, 1 Stück . Tauben, 1 Stück Milch ...... Fisolen .......... Erbsen............ Linsen............ K h K h 1 k£T 1 48 Weizen 100 kg 23 — 1 „ 1 60 Roggen 100 „ ■17 60 1 1 40 Gerste 100 „ 15 80 1 1 Hafer 100 „ 15 20 1 „ 2 20 Heiden 100 „ 20 — 1 „ 1 60 Hirse, weißer . . . 100 „ 19 — 1 „ 1 56 Kukuruz 100 „ 16 20 1 „ 1 60 Kartoffel 100 „ 5 60 97 fielt 100 „ 10 1 00 Stroh 100 „ 7 40 Weizenmehl Nr. 1 100 „ 7 60 1 1 — 18 Kukuruzmehl . . . 100 „ 7 — 1 1 — 32 Heidenmehl .... 100 „ 34 50 . 1 1 — 40 Brennholz, hartes . . . m3 20 •tv\ 1 1 20 Brennholz, weiches. . . „ 1U • 1 mit Ausnahme der theologischen Lehranstalten); b) Studierende an deutschen Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten; c) Studierende an deutschen Forst- und Ackerbauschulen; d) Studierende an deutschen gewerblichen Fachschulen. Das Präsentationsrecht steht der Stadtgemeinde Gottschee zu. 3.) Der zweite Platz der non der vierten Volksschulklasse an aus die Gymnasial- und theologischen Studien beschränkten Pfarrer Anton Jaksiö-schen Studentenstiftung jährlicher 137 K. Anspruch haben zunächst Studierende aus Farn bei Kostel, besonders die Verwandten des Stifters, dann aus deu Pfarren Banjalota, Ossilnitz und aus den Pfarren des Dekanates Semitfch, endlich Studierende aus Krain überhaupt. Das Verleihungsrecht steht dem jeweiligen Pfarrer in Fara bei Kostel zu. 4.) Der erste Platz der auf die Gymnasialstudien beschränkten Siiiu Wiederwohlschen Studentenstiftung jährlicher 145 K. Zum Genüsse sind in Krain geborene Studierende berufen. Bewerber um eines dieser Stipendien haben folgende Vorschriften zu beobachten: 1.) Die Gesuche sind längstens bis 30. November 1904 bei der Vorgesetzten Studienbehörde einzureichen. 2.) Wird für den Fall der Nichterlangung eines bestimmten Stipendiums gleichzeitig um die eventuelle Verleihung eines anderen Stipendiums eingeschritten, so ist für jedes Stipendium ein besonderes Gesuch rechtzeitig einzubringen, wovon eines mit den erforderlichen Dokumenten im Originale oder in vidimierter Abschrift zu belegen, die anderen Gesuche aber mit einfachen Abschriften der Dokumente unter Angabe, bei welchem Gefuche sich die Originalbeilagen, bezw. die vidimierten Abschriften derselben befinden, zu versehen find. 3.) Den Gesuchen sind beizuschließen: Gebürts- (Tauf-) Schein, Impfschein, Mittellosigkeitszeugnis, die letzten zwei Semestralzeugnisse, bezw. die Mgturitäts-, Frequentations- und Kolloquienzeugnisse, eventuell der Heimatschein oder der, gehörig gestempelte Stammbaum. 4.) In den Gesuchen ist ^ausdrücklich . anzuführen, wo die Eltern, bezw. die Vormünder des Kompetenten .wohnen und ob der Bittsteller oder eines seiner Geschwister bereits,. Di Genüsse eines Stipendiums oder einer anderen öffentlichen Unterstützung'steht, bejahendenfalls auch wie hoch sich dieselbe beläuft. Gebisse etc. ggene, schone, weingyiine aus serbischem Eichenholz, von 50 Liter aufwärts, mit oder ohne Monogramm im Boden eingraviert, sind zu haben bei MATTHIAS MICHITSCH in Warasdin. 43 (4—2) Anzeigen. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlichster Teilnahme, die uns anläßlich des Ablebens der unvergeßlichen Frau Maria Slampff, geö. Weber zugekommen sind, sowie für die prachtvollen Kranzspenden und für die überaus zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse sprechen wir hiemit unseren tiefgefühltesten Dank aus. Gottschee, am 15. November 1904. Die trauernden Kinterökieöenen. Zur Aeachtung! Jeden Käufer einer Nähmaschine warnen wir ber Ankauf einer solchen vor den vielen billigen, ganz untergeordneten Fabrikaten, die heute auf dem Markte erscheinen. Wer Freude an einer Nähmaschine haben will, wende sich an 5 (11—10) Job. lax & Sohn in Laibach. Verantwortlicher Schriftleiter Josef Erker. - Herausgeber und Verleger Josef Eppich. — Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee.