Wezugspretse j tir Gsterreich-Ungarn ganzjährig K 6 — halbjährig K 3 — 5ür Amerika: ganzjährig D. 2‘ — Jür das übrige Ausland ganzjährig K 6 • 50 Briefe ohne Unterschrift werdennichtberiickfichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Wr. 18. Gvttslherr am 4. und 19. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „lVandermappo eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die JerwaNnng des Kottscheer Moten m Gottschee Nr. 121 Berichte sind zu senden an die Schrifttettnng des K-ttscheer Voten ui Gottschee. Kottschee, am 19. September 1918. Anzeigen (3n|ecatej werden nach Tarif berechnet und von der Bei-waltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Jahrgang XV. Der Friedensreife entgegen? Wir befinden uns gegenwärtig in einer kritischen Periode des Krieges und wissen nicht, wie lange diese Kriegskrise dauern wird. Fragen wir uns zuerst: Wie ist die militärische Lage. Es gab in den letzten Wochen Augenblicke, wo sich auch an den Optimisten manchmal die Besorgnis heranschlich. Und nun? Die Heere der Entente sind im Westen trotz aller unleugbaren Erfolge mit bep Deutschen nicht fertig geworden und werden aller Voraussicht nach mit ihnen- auch nicht fertig werden. Es kommt,.wie der Ehes des stellvertretenden Generalstabes in Berlin v. Freptag-Lormghooen kürzlich sagte, darauf an, „die Dinge so weit zu führen, daß England und Amerika einsehen, daß wir in dem Verteidigungskrieg, den wir führen, nicht zu überwinden sind. Ihn durchzuhalten, aebricht es uns weder an Menschen noch an Kriegsmaterial, noch an Rohstoffen. Auch wissen wir längst, daß wir dem Hunger nicht erliegen werden. Eines ist dazu nötig: der feste unbeugsame Wille in diesen Kämpfen um unser Dasein nicht nachzulasseii, nicht die Errungenschaften von vier opfervollen Kriegsjahren, die ganze deutsche Zukunst preiszugeben. Die Losung' muß bleiben: Siegreiche Verteidigung bis ans Endel" Warum muß das entsetzliche Blutbad, warum muß die grauenvolle Zerstörung noch weiter fortdauern? Warum will der Friede nicht kommen? Darum, weil die Entente noch immer auf den Endsieg hofft und deshalb eine Friedensaussprache verweigert. Nun hat gelegentlich des Empfanges der Vertreter der reichsdeutschen Presse unser Minister des Äußern Graf Burian eine Rede gehalten, die überall großes Aufsehen erregt hat und die an Entgegenkommen gegenüber der Entente nichts zu wünschen übrig läßt. Die Worte des Grafen Burian waren sozusagen an die ganze Welt gerichtet, vor allem an die leitenden Staatsmänner des Vielverbandes. Gras Burian sagte u. a.: „Sie können sich hier überzeugen, daß wir ebenso wie Deutschland ohne Furcht und Übermut aufrecht im Verleid igungs-kampfe stehen, jede Verantwortung ablehnend für die vom Feinde gänzlich nutzlos und verbrecherisch "usg^wungene Verlängerung. Kein Teil kann bis zum Ende eines Krieges Ausganges sicher sein, aber es ist von keinem Teil zu erwarten daß er auf die Möglichkeit des militärischen Sieges verzichtet. Das - eine jedoch ist sicher, daß es noch furchtbar viel Blut und> unendliche Zerstörung kostbarer Güter unserer gequälten Erde kosten mußte, bis das Ende durch ein militärisches Bub erringen des Gegners erreicht würde, wenn dies überhaupt möglich ist. Und es fragt sich, ist nicht schon der Gedanke ein Frevel an der Menschheit, den Bau des historisch Gewordenen, der gewiß hüben und drüben erwägungsbedürstig, aber auch verbesserungsfahlgi ist, QQin niederreißen zu wollen, um aus den Trümmern das Zukunftsparadies anzulegen, das eben den Fehler hat, nach der Vernichtungsmethode unserer Gegner nur noch mit viel zu großen Opfern geschaffen werden zu können? Man zähle die bisherigen und. denke an die noch kommenden Hekatomben dieses Krieges und frage sich, ob es verantwortet werden kann, um einen solchen Preis Ätugs-ztele erzwingen zu wollen, bei denen das Prinzip der Gerechtigkeit vorangestellt wird, ohne auch nur zu prüfen, ob nicht bei billiger Anwendung jenes Prinzips auch ohne Fortsetzung des ganz zwecklos gewordenen Zerstörungswerkes eine Verständigung erreicht werden könnte, wie sie unseren Gegnern wiederholt angeboten wurde? Es ist nicht denkbar, daß selbst die zuversichtlichste Hoffnung auf den Endsieg es der gegnerischen oeite gestatten könnte, sich auf die Dauer der Überlegung zu verschlugen, 06 sie noch weiter die ungeheuersten Anstrengungen und Opfer.echt-fertiaen kann, um ihre Prinzipien durchzusetzen, die nicht ihr Monopol sind, oder um die inneren Angelegenheiten anoerer Völker zu ordnen, die das ganz gut selbst besorgen können. x$4) klaube, eine sorgfältige und aufrichtige Prüfung würde vielleicht auf der anderen Seite zur Einsicht führen, daß man dort vielfach für imaginäre Dinge kämpft. _ Der feindliche Verband kann, wenn er will, sich leicht uver-> zeugen daß er in allen Fragen der Menschlichkeit, der Gerechtigkeit, der zukünftigen Völkerbeziehungen bei unserem Bunde keinem Widerstand, sondern eigenem Bedürfnis begegnen wird ebenso aber auch dem Entschlüsse, für unser gutes Recht uns auch fernerhin standhaft einzusetzen. Unsere Gegner mögen nur die Gelegenheit geben, .n Rede und Gegenrede es ließe sich an irgend eine direkte informative Aussprache denken, die nochjctugst ketue Frie-densverhandlung wäre — alles zu erörtern und abzuwagen, was die kriegführenden Parteien heute voneinander trennt, und e* wird vielleicht keines weiteren Kampfes bedürfen um sie einander näher zu bringen. Doch ich wollte Ihnen kerne wesenlosen Friedensaussichten vortäufchen in einem Augenblick, wo noch das Kriegsfieber die Welt schüttelt. Ich mußte aber vor Ihnen vom Frieden prechen, weil wir ihn alle ehrlich wollen und gewiß sind, daß in allen feindlichen Ländern eine stets zunehmende Anzahl von ähnlich Denkenden besteht. Wir wollen zu einer gegenseitigen Verständigung nach Kräften beitragen und die Wege ebnen helfen mit versöhnlichem Sinn, solange es. aber nottut, ausharren in treuer, entschlossener, gemeinsamer Abwehr..." ^ So ist es Die Mittelmächte sind jeden Tag zur Verständigung bereit solange aber der Feind nur auf die Gewalt pocht und auf Vernichtung und Zerstückelung ausgeht, sind wir entschlossen zu kämpfen und durchzuhalten bis zum Setzten 1 Es kommt letzt auf die letzten Anstrengungen an. „Es geht ums Ganze , sagte am 11. September Kaiser Wilhelm. „Und weil dies unsere Feinde wissen, weil sie vor dem deutschen Heere und unserer Marine den größte! Respek haben und einsehen, daß sie unser Heer und unsere. Marine mcht niederzwingen können, versuchen sie es mit der Zersetzung im Inland, um uns mürbe zu machen durch falsche Gerüchte und Flau- ^ Der türkische Großwesir Talaat Pascha gab kürzlich der Meinung Ausdruck, die Entente werde sich bald überzeugen, daß die Fortsetzung des Krieges für sie keine wesentliche Änderung der Lage mitbringen könne. Damit werden für die Friedensverhandlungen günstige Bedingungen geschaffm werden. Es wäre allerdings töricht, sich leichtgläubigen Friedensyoffnungen hinzugeben. Unsere bloßen Wünsche können das Herannahen des Friedens nicht beschleunigen, denn wenn es auf diese allein ankäme, hätten wir schon längst den Frieden. Zum Frieden braucht man eben nicht bloß Hertling und Burian, sondern auch Lloyd George. Aber es mehren sich doch auch die Anzeichen, daß auch in England und Frankreich ein Umschwung der Stimmungen sich vollzieht. Der Glaube an den Sieg- oder Gewaltfrieden verblaßt auch dort von Tag zu Tag immer mehr. Dieses psychologische Moment werden die Mittelmächte aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem entschiedenen Friedensschritt zu nützen verstehen. In holländischen Kreisen ist man der Ansicht, daß im Winter der Abschluß eines Waffenstillstandes zwischen den Kriegführenden zu erwarten ist. Möge diese Erwartung zur beglückenden Wirklichkeit werden. Bis dorthin aber gilt das Wort Kaiser Wilhelms: „Die Schwerter hoch 1 die Herzen stark und die Muskeln gestrafft zum Kampfe gegen alles, was gegen uns steht I Und wenn es noch so lange dauert! Dazu helfe uns Gottes Segen!" * Nun hat am 12. September auch der deutsche Vizekanzler v. Payer in Stuttgart über den Frieden gesprochen. Er verfolgte hiebei in ähnlicher Weise wie früher bereits Staatssekretär Sols und bei uns Gras Burian den Zweck, die Friedenssache um ein neues Stück nach vorwärts zu bringen. Mit einer solchen Klarheit, wie sie Payer bot, waren die Kriegsziele Deutschlands bisher noch nicht in der Öffentlichkeit auseinandergesetzt worden. Den künftigen Frieden, sagte der Vizekanzler, werden die Regierungen nicht allein, sondern im Einvernehmen mit der Gesamtheit beS Volkes schließen. Im Osten ist für uns Frieden und bleibt für uns Frieden. Im übrigen kann der territoriale Besitz vor dem Kriege überall wieder hergestellt werden. Voraussetzung für uns und für unsere Bundesgenossen muß sein, daß uns alles wieder zurückgestellt wird, was wir an Gebiet am 1. August 1914 besessen haben. Deutschland muß also in erster Linie seine Kolonien wieder erhalten, wobei der Gedanke eines Austausches aus Zweckmäßigkeitsgründen nicht ausgeschlossen zu sein braucht. Wir können, sobald der Friede geschlossen ist, das besetzte Gebiet räumen, wir können auch Belgien räumen, und sind wir und unsere Bundesgenossen erst einmal im Besitze dessen, was uns gehört, sind wir erst einmal sicher, daß in Belgien kein anderer Staat irgendwie besser gestellt werden kann als wir, so wird auch Belgien ohne Belastung und ohne Vorbehalt zurückgegeben werden können. — Auf eine Kriegsentschädigung werden wir verzichten; die Forderungen nach einem Völkerbund und internationalen Schiedsgericht, nach Vereinbarungen über gleichmäßige Abrüstung werden nicht am Widerspruche des Deutschen Reiches scheitern. Die Abrüstungsvereinbarungen wollen wir — volle Gegenseitigkeit vorausgesetzt — sogar gerne auf die Seestreitkräfte, nicht bloß auf das Landheer ausdehnen. — Wenn über den Schutz der kleinen Völker und der nationalen Minderheiten in den einzelnen Staaten verhandelt werden wird, werden wir willig für die internationalen Bestimmungen eintreten. Stark und mächtig im Bewußtsein unserer Unüberwindlichkeit, gleichberechtigt unter den Völkern der Erde werden wir ein Leben der Arbeit, aber auch der Befriedigung und der gesicherten Zukunft führen. Gemeinsam mit den ändern werden wir den Weltfrieden vor künftiger Gefährdung schützen. Es wäre trügerisch, auf einen Friedenswillen in denjenigen Kreisen unserer Feinde, die für die Eröffnung und Fortsetzung des Krieges verantwortlich sind, überhaupt zu rechnen. Sie können ihren Völkern nicht eingestehen, daß die Opfer umsonst gebracht worden sind. Wir legen die Verantwortlichkeit für das Blut, das noch fließen wird, auf das Haupt unserer Feinde. Aber wer nicht hören will, muß fühlen. An unseren äußeren und inneren Fronten wird der Vernichtungswille unserer Feinde zerschellen. Auch der deutsche Reichskanzler Graf Hertling erhofft einen baldigen Frieden und die Oberste deutsche Heeresleitung ist ebenfalls für einen Berständigungsfrieden und gegen jede Eroberung. Der Reichskanzler Graf Hertling erklärte Vertretern der Gewerk-' schäften gegenüber, die politische Reichsleitung sei mit der Obersten Heeresleitung vollkommen einig im Erstreben eines Verständigungsfriedens. Er hoffe zuversichtlich, daß wir dem Frieden näher seien, als man allgemein glaube. Jedenfalls seien Reichsregierung und Heeresleitung einmütig gegen jede Erobell er ung. Darüber bestünde keine Meinungsverschiedenheit und seien keine Befürchtungen nötig. Im Lager der Alldeutschen hat die Erklärung, daß auch die Oberste Heeresleitung sich zu einem Verständigungssrieden bekennt, wie eine Bombe gewirkt. Die Überraschung ist umso größer, als die alldeutsche Presse wie auf Kommando die Rede des Vizekanzlers v. Payer auf das heftigste angriff. Nun stellte sich aber heraus, daß Herr v. Payer mit der neuen Anschauung im Großen Hauptquartier gerechnet hat. Die Rede des Vizekanzlers v. Payer und die Erklärung des Deutschen Reichskanzlers sind Kundgebungen von außerordentlich politischer Bedeutung. Sie bringen noch nicht den Frieden, aber sie bereiten ihn wirksam vor. Auf den Friedenswillen eines Lloyd George rechnet in Deutschland selbstverständlich niemand. Aber auch in England hat die Friedensbewegung große Fortschritte gemacht und es heißt, daß eine neuerliche, kräftige Friedensaktiou Lord Lansdownes unmittelbar zu gewärtigen ist. Lloyd George stößt freilich noch scharf in die Kriegstrompete, er will von keiner Verständigung, von keinem Kompromiß etwas hören, sondern erklärt mit erhöhter Stimme: Wir werden bis zum Ende weiterkämpfenI Und der amerikanische Arbeiterführer Gompers meinte, die Deutschen müßten erst den „Kaiserismus" zerschmettern, sonst würden es die Aliierten für sie tun. * Schon seit mehreren Tagen war davon die Rede, daß ein Ereignis von besonderer Bedeutung zu gewärtigen sei. Dieses Ereignis ist nunmehr am 14. September tatsächlich eingetreten, es ist ein neues Friedensanbot Österreich-Ungarns. Österreich. Ungarn schickt einen neuen Friedensruf in die Welt. Die österreichisch-ungarische Regierung hat nämlich beschlossen, allen Krieg-führenden — Freund und Feind — vorzuschlagen, im freien Gedankenaustausch zu untersuchen, ob jene Voraussetzungen gegeben sind, welche die baldige Einleitung von Friedensverhandlungen als ausstchtsvoll erscheinen lassen. Zu diesem Behufe hat die k. u. k. Regierung am 14. September die Regierungen aller kriegführenden Staaten zu einer vertraulichen und unverbindlichen Aussprache an einem Orte des neutralen Auslandes eingeladen und an sie eine in diesem Sinne verfaßte Note gerichtet. Mit einer besonderen Note wurde dieser Schritt zur Kenntnis des Heiligen Stuhles gebracht und hiebei an das dem Frieden zugewandte Interesse des Papstes appelliert. Ferner wurden auch die Regierungen der neutralen Staaten von der Demarche verständigt. Das stete, enge Einvernehmen, das zwischen den vier verbündeten Mächten besteht, bietet die Gewähr dafür, daß die Verbündeten Österreich-Ungarns, an welche der Vorschlag in gleicher Weise ergeht, die in der Note entwickelten Auffassungen teilen. Wir teilen im Folgenden das Wesentlichste aus der Note mit: „Soll der Versuch unternommen werden, zu prüfen, ob für die Verständigung, die die Katastrophe einer selbstmörderischen Fortsetzung des Kampfes von Europa abzuwenden geeignet ist, die Grundlagen gegeben sind, so wäre jedenfalls eine andere Methode (als die bisherigen Monologe der Staatsmänner auf große Distanz) zu wählen, die eine unmittelbare mündliche Erörterung zwischen den Vertretern der Regierungen ermöglicht. Den Gegenstand einer solchen Erörterung und gegenseitigen Beleuchtung hätten ebenso die gegensätzlichen Auffassungen der einzelnen krieg-führenden Staaten zu bilden, wie auch die allgemeinen Prinzipien g VX. e unserer 'fft einen itung ist oberung. Gewerk-Obersten erstän-rieben alls seien Grobe« seit und chen hat sU einem >ie Über» mmando ff. Nun uen An- ung des rdentlich m, aber :8 Lloyd i. Aber ritte ge» nsaktion George n keiner n erklärt ämpfenl ieutschen i es die daß ein eses Ec-t, es ist sterreich» e öfter« Kriegfreien etzungen e d ens-l diesem erungen Unverstandes erregtet, nis des n zuge- inch die * kündigt, ündeten ündeten ieife er« )te mit: ob für n Fortist, die e Me->f große rterung Gegen» I hätten n krieg-zipien die dem Frieden und dem künftigen Verhältnisse der Staaten zueinander als Basis dienen sollen und über die zunächst eine Einigung mit Aussicht auf Erfolg versucht werden kann. Sobald eine Einigung über die Grundprinzipien erreicht wäre, müßte man im Verlaufe der Besprechungen versuchen, sie auf die einzelnen Friedensfragen konkret anzuwenden und damit deren Lösung herbeizuführen. Wir möchten hoffen, daß auf Seite keiner der Krieg-führenden ein Bedenken gegen einen solchen Gedankenaustausch vorliegen wird. Die Kriegshandlungen erführen keine Unterbrechung. Die Besprechungen gingen auch nur so weit, als sie von den Teilnehmern für aussichtsbietend angesehen würden. Für die vertretenen Staaten könnten daraus keine Nachteile erwachsen. Weit entfernt, zu schaden, müßte ein solcher Gedankenaustausch für die Sache des Friedens nur von Nutzen sein. Was das erstemal nicht gelingt, kann wiederholt werden und hat vielleicht zumindestens schon zur Klärung der Auffassungen beigetragen. Berge von alten Mißverständnissen ließen sich wegräumen, viele neue Erkenntnisse zum Durchhruche bringen. Ströme von zurückgehaltener Menschenfreundlichkeit würden sich losen, in deren Wärme alles Wesentliche bestehen bliebe, während manches Gegensätzliche verschwinden würde, dem heute noch eine übermäßige Bedeutung beigemessen wird. Nach unserer Überzeugung sind alle Kriegführenden es der Menschheit schuldig, gemeinsam zu untersuchen, ob es nicht jetzt, nach so vielen Jahren eines opfervollen, jedoch unentschiedenen Kampfes, dessen ganzer Verlauf auf Verständigung weist, möglich ist, dem schrecklichen Ringen ein Ende zu machen. Die k. u. k. Regierung möchte daher den Regierungen aller kriegführenden Staaten vorschlagen, zu einer vertraulichen und unverbindlichen Aussprache über die Grundprinzipien eines Friedensschlüssels in einem Orte des neutralen Auslandes und zu einem nahen Zeitpunkte, worüber man noch Vereinbarungen zu treffen hätte, Delegierte zu entsenden, die beauftragt wären, die Auffassung ihrer Regierungen über jene Prinzipien einander bekanntzugeben, analoge Mitteilungen entgegenzunehmen sowie offene und freimütige Aufklärungen über alle jene Punkte, die einer Präzisierung bedürfen, zu erbitten und zu erteilen." — Wir geben uns der Hoffnung hin, daß der Friedensschritt Österreich-Ungarns nicht ohne gute Wirkung bleiben wird. Wäre er ganz aussichtslos, so wäre er gewiß überhaupt nicht unternommen worden. Österreich-Ungarn hat zwar vor zwei Jahren mit einem ähnlichen Friedensschritte sehr schlechte Erfahrungen gemacht, aber diesmal steht die Sache doch anders, hat sich doch auch in den feindlichen -Ländern die Überzeugung befestigt, daß selbst ein Siegfrieden die Schäden nicht gut machen kann, die durch die Verlängerung des Krieges entstehen. Freilich gilt es, große Steine, die den Friedensweg dermalen noch versperren, aus dem Wege zu schaffen. Das Werk wird ein mühsames, langwieriges sein. Aber selbst ein Lloyd George, der für den Siegfrieden hetzt, wird sich einer Aussprache nicht entziehen können, ohne mit der Mehrheit des englischen Volkes in Konflikt zu kommen. „Man braucht", schreibt das „Grazer Volksblatt", „noch keine zu optimistischen Hoffnungen an diesen neuen Friedensschritt zu knüpfen, doch in jedem Falle wird er eine heilsame Wirkung ausüben. Wir legen ein neues Zeugnis vor aller Welt ab, daß wir jedes Mittel ergreifen, um diesem blutigen Wahnsinn ein Ende zu machen. Die guten Früchte dieser Tat können nicht ausbleiben." Schließlich sei noch bemerkt, daß die Note Österreich-Ungarns nicht die Einberufung einer eigentlichen Friedenskonferenz erreichen, wohl aber eine Vorkonferenz herbeiführen will, um alle Möglichkeiten der Vorbereitung eines Friedensschlusses gegenseitig besprechen zu können. Es gilt vor allem, eine F orm alitätzu schaffen: Die Staatsmänner, die trotz aller kriegerischen Nebentöne immer wieder im Grunde vom Frieden reden, sollen jetzt, im Gegensatz zur bisher geübten Methode, nicht mehr zeitlich und örtlich voneinander getrennt sprechen, sondern von Angesicht zu Angesicht. Es soll jetzt langsam und zielbewußt Stein auf Stein, Pfeiler auf Pfeiler gefügt werden, um die Kluft des Völkerhasses zu überbrücken. Nun liegen auch bereits Stimmen aus dem neutralen und dem feindlichen Auslande über die österreichisch-ungarische Note vor. Die Schweizer Presse hält den Friedensschritt des Grafen Bunan für ziemlich aussichtslos. Das schwedische konservative „Afwubladet" drückt die Hoffnung aus, daß die Friedensinitiative Österreich-Ungarns vielleicht doch dem sinnlosen Morden ein Ende bereiten wird. In Frankreich hält man es für unzweifelhaft, daß die Friedensnote vollständig ergebnislos bleiben werde. Die Hauptursacye hieran sei die Kriegsstimmung der Amerikaner. Das Wiener Angebot werde höhnisch zurückgewiesen werden, falls es überhaupt werde beantwortet werden. . In Italien hat die Note Unbehagen hervorgerufen. „Sicolo" appelliert in schlecht verhehlter Angst vor dem günstigen, Emöruck des Friedensschrittes an alle Verbündeten, den Vorschlag Österreich-Ungarns energisch zurückzuweisen. Reuter (London) erfährt, die Note werde von den Verbündeten einer sorgfältigen Prüfung unterzogen werden. Balfour äußerte sich, er könne im Wiener Vvrichlag keine Möglichkeit erblicken, einen Frieden, der mehr als ein Waffenstillstand sei, erreichen zu können, und meint, der Vorschlag sei nicht versucht worden, um einen Frieden durch einen Vergleich zu erreichen, sondern um die Kräfte der Entente zu schwächen. „Daily Chronicle" meint, ehe nicht eine wirkliche Änderung der Gesinnungen und Methoden in Berlin und Wien eingelreten sei, seien Bei Handlungen nutzlos. „Manchester Guardian" fürchtet, die wahre Absicht sei, die gemäßigten Elemente im Ententelager zu stärken uuv die unruhigen Elemente in Deutschland und Österreich-Ungarn zu besänftigen. Doch findet das Blatt in der österreichisch-ungarischen Note hoffnungsvolle Anzeichen und würde es für monströs halten, den Vorschlag mit Spott zu überladen, wie es mit derartigen Vorschlägen früher geschehen sei. — Das „Berner Tagblatt" schreibt: Aus die Antwort, die Washington geben wird, kommt es jetzt an. Man gewinnt den Eindruck, daß die Ententeregierungen den Friedens-Vorschlag nicht totschweigen, sondern beantworten werden. In englischen Kreisen überwiegt die Ansicht, daß die Entente den Völkern des Vierverbandes bekannt geben werde, unter welchen Umständen der Weltfriede möglich wäre. Aus Stabt und Land. (Kriegsauszeichnungen.) Dem ResOber-leutnant Herrn Dr. Richard Krisch, GSchR 2, Kommandamen der Baukompanie 3/87, wurde für tapferes Verhalten und vorzügliche Dienstleistung vor dem Feinde zum zweitenmal neuerlich, dem ResLeutnant Herrn Ferdinand Siegmund, IR 17, für tapferes Verhalten vor dem Feinde die Allerhöchste Anerkennung bei Verleihung der Schwerter bekanntgegeben. — Infolge eines Versehens ist bei der Bekanntgabe der Kriegsauszeichnung an Herrn Reserve-leuinant A. Ludwig in der vorigen Nummer unseres Blattes der Zusatz „m. d. Schw." ausgeblieben. Wir ergänzen demnach unsere diesbezügliche Notiz dahin, daß Herrn ResLeutnant Alfred Ludwig das silberne Signum laudis mit den Schwertern verliehen wurde. Dem Hauptmann Herrn Otto Ach atz, Kommandanten eines Schützen-Bataillons, wurde der Orden der Eisernen Krone m. d. Kd. u. d. Schw. am Bande der TM verliehen. Der Ausgezeichnete besitzt bereits das Militärverdienstkreuz 3. Kl. m. d. Kd. u. d. Schw. Herr ResLeutnant Rudolf Frauberger bei der k. u. k. Sappeur-Zugs-Kompanie Nr. 25 erhielt zu dem Goldenen Verdienstkreuz die Schwerter und außerdem das Signum laudis mit den Schwertern verliehen. — (Der Kaiser) hat am 12. September den Major des Generalstabskorps Herrn Alois Zobernig in besonderer Audienz empfangen. — (Vom Klerus.) Herr Stadtpfarrkooperator Franz Sušnik hat nach vierjähriger verdienstlicher Tätigkeit allhier am 12. September Gottschee verlassen, um nach seinem neuen Dienstort St. Ruprecht in Unterkrain zu übersiedeln. Der für Gottschee neu ernannte Herr Kooperator Franz Belec hat seinen Dienstposten bereits an^etreten. — (Beförderung.) Der Kadettaspirant Herr Johann Satter, FAR 128, wurde zum ResFähnrich ernannt. — (L o m V olk s s ch nld i enste.) Die absolvierte Lehramts-kandidalin Fräulein Josefa Erker wurde als Supplentin an der Volksschule in Masern bestellt. Der des. Lehrer Herr Jos. Adols wurde tinct) Göttenitz versetzt. Der Bezirksschulrat in Gottschee hat an Stelle öer krankheitshalber beurlaubten Lehrerin Frau Olga Medved-Jonke die absolvierte Lehramtskandidatin Fräulein Adele Fink zur Supplentin an der Mädchen-Volksschule in Gotisches bestellt. — (Marien hei m.) Die ehrw. Schwester Agnes Call (aus der bekannten freiherrlichen Familie Call) wurde zur Oberin des hiesigen Marienheimes ernannt. Die gewesene Oberin Schw. Aloisia Ruthschedl wurde nach vieljähriger verdienstvoller Tätigkeit in Gotisch ee ins Mutterhaus nach Graz berufen. — (Kriegsauszeichnung.) Dem Korp. Viktor P e t s ch e, IR 17, aus Gottschee wurde die Bronzene Tapferkeitsmedaille verlii-hen. — (Errichtung eines Privatkindergartens.) Der k. k. Landesschulrat hat der geprüften Kindergärtnerin Fräulein Elsa Terpvtitz in Gottschee die Errichtung eines Privatkindergartens in Gottschee, Laibacher Straße Nr. 154, vom 1. September l. I. angesaugen, bewilligt. — (Hochherzige Studenten st iftnng eines Landsmannes.) Wie uns von zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, beabsichtigt Herr Alois Krak er, Großkaufmann in Pettan, ein ge« bürüger Nesseltaler, den Betrag von 100.000 K Nominale für die Errichtung einer feinen Namen tragenden Studentenstiftung zu widmen. Es werden fünf Stiftplätze zu 600 K und acht zu 300 K geschaffen werden. Anspruch darauf haben in erster Linie Studierende (Hoch- und Mittelschüler, Lehramtszöglinge usw.) aus des Stifiers Verwandtschaft, sodann solche aus der Ortschaft Nesseltal und aus dem Gebiete der Gemeinde Nesfeltal, weiters Studierende aus dem Gottscheer Gebiete und schließlich Studierende aus Pettau und Steiermark. Da wegen der durch die große Teuerung verursachten Schwierigkeiten und erhöhten Kosten für die Unterkunft und Verköstigung der Studenten sonst ein Rückgang in der Besuchszahl unseres Gymnasiums zu befürchten wäre, hat der edelsinnige Stifter überdies den dankenswerten Entschluß gefaßt, jenen Studierenden, die voraussichtlich für diese Stiftsplätze von ihm werden präsentiert werden, schon im ersten Semestex des heurigen Schuljahres, und zwar noch vor der behördlichen Genehmigung des Stiftsbriefes und der gesetzlichen Errichtung der Stiftung, den halbjährigen Stipendienbetrag für das erste Semester des neuen Schuljahres aus Eigenem zuzuwenden. Wir beglückwünschen den hochherzigen Stifter zu seiner edlen patriotischen Tat, die von seiner warmen, werktätigen Liebe zur Heimat beredtes Zeugnis ablegt und seinen Namen für alle Zeiten verewigen wird in den dankbaren Herzen seiner Landsleute und insbesondere der studierenden Jugend von Gottschee. — Wir werden nicht ermangeln, seinerzeit über den Inhalt des Stiftbriefes nähere Mitteilungen zu bringen. — (Ein Bär beim Kalten Brün dl.) Vor ein paar Tagen ging ein Student hinaus zum Kalten Bründl, um dort Pilze zu suchen. Da bemerkte er auf einmal ein Tier, das sich zwischen dem Gebüsch bewegte. Zuerst glaubte er, es sei ein Reh. Aber welch ein Schreck I Bei näherem Zusehen nahm er deutlich einen Bären wahr, der sich weiter trollte. — (Die Badesaison) war Heuer die schwächste seit einer längeren Reihe von Jahren. -Es herrschte eben zumeist eine kühle Witterung, die zu einem Bad in der Rinse nicht einlnd. Leute, die in anderen Jahren im Juli und August sozusagen jeden Tag baden gingen, brachten es heuer kaum auf mehr als ein gutes Dutzend Bäder. Sv recht heiß war es ja eigentlich nur eine gute Woche während der Schnitizeit des Getreides. — .(Die Schwalben) haben uns' heuer bereits eine Woche früher verlassen, als dies in anderen Jahren der Fall zu sein pflegt. — (Der Ablauf derSommerzeitrechnnng.) Am 16. September um 3 Uhr morgens erfolgte die Rückkehr von der Sommerzeit zur normalen Zeitrechnung. — (Spenden.) Für den Krainischen Landesverein des k.k. österr. Militär-Witwen- und Waisenfonds haben u. a. Beiträge gespendet: das Bezirksgericht in Gottschee zweimal je 15 K, der Bezirksschulrat in Gottschee K 10 10. — (Spende n.) Aus dem 50. Verzeichnisse der bis 31. August 1918 beim Landespräsidium eingelaufenen Spenden: für das Rote Kreuz: die Gemeinde Nesseltal, Sammlung, K 462'87; ein Drittel des Sammelbüchsenergebnisses K 18.74319; die Be-zirkshanptinannschast Gottschee, Spenden, K 572; für den Kriegs-sürsorgesonds: ein Prozent Gehaltsrücklässe der Bezirkshauptmannschaft Goltfchee K 46'92, ein Drittel des Sammelbüchsenergebnisses K 19.602-96. — (Die Wein st euer.) Um die Weinsteuer ist im Fiuanz-ausfchuffe des Abgeordnetenhauses ein ziemlich heftiger Kampf entbrannt. Die ursprüngliche Regierungsvorlage sah für Wein, Weinmost, Beerenwein, Malzwein und Met eine Besteuerung von 32 K pro Hektoliter, für Obstwein und Obstmost 8 K vor. Der Ertrag der Weinsteuer war mit 112 Millionen Kronen veranschlagt. Gegen die Regierungsvorlage machte sich eine scharfe Opposition geltend. Die Expertise, die im Juni dann abgehalten wurde, führte zu einem Vorbericht, in dem statt des gleichmäßigen Steuersatzes von 32 K für Wein und 8 K für Most eine perzentnelle Besteuerung nach dem Fakturenwerte in Vorschlag gebracht wurde, wobei ein Mindestsatz der Steuer bei einem bestimmten Preis vorgeschlagen wird. — Der Finanzausschuß hat die Weinsteuer angenommen. — (Regelung des Verkehres mit Roßkastanien und Eicheln.) Nach einer Verordnung des Amtes für Volks-ernährnng darf der Nutzungsberechtigte von den geernteten Mengen an Roßkastanien und Eicheln so viel zurückbehalten, als er zur Versütterung im eigenen Betriebe benötigt. Die Gemeinden sind verpflichtet, bis zum 5. jedes Monats die bei ihnen im Vormonat eipgelangten Anzeigen über die geernteten Roßkastanien- und Eichelmengen der Hauptsammelstelle beim Amte für Volksernährung (Wien 1., Trattnerhof 2) vorzulegen. Die bisherigen Preise von 30 K für den Meterzentner Roßkastanien und 70 K für den Meterzentner Eicheln bleiben auch für Heuer aufrecht. — (Programm der Lansdowne-Partei.) Die neue Lord-Lansdowne-Panei hielt ihre erste Versammlung ab. Das Programm der Partei enthält folgende; Punkte: Verständigung, Abrüstung, Schiedsgericht, Aufnahme der Deutschen in den Völker--blind und Verzichtleistung auf den Wirtschaftskrieg nach dem Krieg. — (Gerüchte über einen Waffenstillstand im Winter.) Trotz der schroffen Ablehnung jedes Verständigungsfriedens durch . Lloyd George und Clemenceau halten gutinformierte Kreise daran fest, daß nach der Hauptschlacht, die Foch vorausgesagt hat, die Verhandlungen beginnen werden. So erfährt die gutinformierte katholische Zeitung „Tijd", daß zu Beginn des kommenden Winters, wenn wieder alle Kriegsoperationen stillgelegt sind, der Vorschlag zu einem Waffenstillstände bei für beide Parteien annehmbaren Bedingungen gemacht werden wird. Während dieses Waffenstillstandes könnten Erörterungen über die mit dem Kriege und dem Frieden im Zusammenhange stehenden Fragen stattsinden. Die Mittelmächte würden sich auf großzügige Weife mit der Idee des Völkerbundes einverstanden erklären. Belgien würde seine Selbständigkeit wieder erhalten; die Verwüstungen1 würden aus einem internationalen Fonds gedeckt werden, während darüber beraten werden würde, wie die Gebiete Nordsrankreichs zu räumen seien und was bezüglich der Herausgabe der deutschen Kolonien zu geschehen habe. —■ Ein Waffenstillstand wäre der beste Weg, zum Ende zu kommen, denn die Erfahrung zeigt, daß der Waffenstillstand allein schon eine Art Gewähr für Verständigung schafft. Herr Lloyd George und die Amerikaner hetzen allerdings vorläufig die Menge noch zur Kriegsbegeisterung auf. Der Winter ist aber ein sehr wirksames Argument, und es ist möglich, daß er seine Sache besser macht, als die Staatsmänner der Entente es wollen. — (Über dieHeimkehrunsererKriegsgefangenen in Rußland.) Bis Ende Mai ist es trotz aller Schwierigkeiten gelungen, alle Kriegsgefangenenlager östlich von Tschita zu evakuieren. Da Transportmittel für den Abtransport unserer Kriegsgefangenen nur in beschränktem Maße zur Verfügung gestellt werden konnten, mußten die aus dem fernen Osten evakuierten Transporte zeitweilig in Zentral- und Westsibirien in provisorischen Lagern untergebracht werden. Dank dem Umstande, daß die dänischen Delegierten ihre Hilfstätigkeit unbehindert durchführen, ordnen sich allmählich die Verhältnisse in diesen provisorischen Lagern. Sehr bedauerlich ist es. daß die im Raume der sich eben abspielenden Gegenrevolution befindlichen Kriegsgefangenen nicht in die Heimat befördert- werden konnten, insoweit die Helfershelfer der Entente die Macht in Händen haben, aber in Anbetracht des Umstandes, daß die Verpflegung unserer Kriegsgefangenen einer Regelung entgegengeht, ist eine gewisse Hoffnung auf Besserung vorhanden. Im europäischen Rußland wurde der geregelte Abschub unserer Kriegsgefangenen aus Zentral-Rußland bereits eingeleitet. In Turkestan ist die Lage unserer Kriegsgefangenen.keine günstige. Die Ermittlung einzelner Kriegsgefangener in Rußland kann durch die Lokalkommisstonen, mit Rücksicht auf die große Zahl der Heimzubefördernden und ihren wechselnden Aufenthalt wohl nicht erwirkt werden. Es erscheint angezeigt, über vermißte Kriegsgefangene eine Anzeige an das Such-Matt, Wien, I., Stockimeisenplatz Nr. 3, einzusenden. Dieses Blatt liegt in allen Heimkehrerlagern auf. Eine Aktion zur Vermißtennachforschung ist in Durchführung und werden die bezüglichen Daten demnächst verlautbart werden. — (BerkaufdeutscherHäuserin Laibach.) Zeitungsnachrichten zufolge sind in Laibach in den letzten zwei Jahren 40 deutsche Häuser im Werte von mehr als.6 Millionen Kronen in slowenischen Besitz übergegangen. — (Die Landwirte und der Notenumlauf.) Der niederösterreichische Bauernbund fordert die Landwirte auf, nicht bares Geld unfruchtbar zu Hause liegen zu lassen, wo das Geld verbrennen oder gestohlen werden kann und überdies keine Zinsen trägt. Je mehr Papiergeld zurückgehalten wird, desto mehr schreitet auch dessen Entwertung fort, desto mehr sinkt seine Kaufkraft. Die Sparkassen und die Raiffeisenkassen sind dazu da, die großen Mengen Bargeld, die sich heute überall befinden, aufzunehmen und zu verzinsen. Und wenn bald die neunte Kriegsanleihe kommt, kann damit wieder diese gezeichnet werden. — (Die Entlassung der 50jährigen.) Bekanntlich wurde im kaiserlichen Auftrag die Entlassung der drei ältesten Jahrgänge, der 51-, 50- und 49jährigen Mamnschaftspersonen, verfügt. Der älteste Jahrgang ist bereits entlassen. Der Jahrgang 1868 ist in Entlassung begriffen. Das Kriegsministerium hat nun in einem Erlasse angeordnet, daß die Beurlaubung aller dem Geburtsjahrgange 1868 ungehörigen Soldaten im Sinne der getroffenen Verfügungen unbedingt längstens bis 15. September, ohne Rücksicht, ob Ersätze beigestellt wurden oder nicht, bei persönlicher Verantwortung des Kommandanten durchzuführen sei. Mit diesem Tage begann die Entlassung der 49 jährigen, die bis 31. Dezember l. I. beendet sein muß. — (Mais- und Fisolenernte.) Wegen der anhaltenden, kühlen und nassen Witterung hegte man bereits lebhafte Besorgnisse für die Mais- und Fisolenernte/ Nun bekamen wir zwar nicht einen sonnigen, warmen September, aber nach kühlen Tagen und noch kühleren Nächten trat sodann schirokkales Wetter.ein, das der Ausreifung von Mais und Fisolen immerhin zugute kam. ^ In Kraut dürfte heuer eine Rekordernte zu verzeichnen sein. Das jetzige herrliche Wetter wird auch dem Mais und den Fisolen sehr zustatten kommin. , — (Kartoffelversorgung.) Wie man uns mitteilt, beabsichtigt das k. k. Amt für Volksernährung, in der allernächsten Zeit den Landesbehörden die Ermächtigung zu erteilen, die Eigenversorgung der Konsumenten mit Kartoffeln bis zu einem später zu fixierenden Höchstausmaße unter gewissen Voraussetzungen direkt beim Produzenten zu gestatten. Da auf diese Weise die baldige ausreichende Kartoffelversorgung der Konsumenten auf diesem staatlichen Wege gesichert sein wird, sind einerseits Hamsterfahrten entbehrlich, anderseits soll aber dadurch auch verhütet werden, daß die Konsumenten unreife, dem raschen Verderben unterliegende Kartoffeln im Schleichhandel verschleppen. •— (Schrotmühlen.) Mit der Verordnung des Amtes für Volksernähruug vom 17. Juni 1918 wurde den Landwirten die Benützung von Hand- und Hausmühlen nur mit behördlicher Bewilligung gestattet. Es bleibt künftighin die Benützung von Schrotmühlen nur zur Zubereitung von Viehfutter erlaubt, hingegen wird die Verwendung von Mahlvorrichtungen aller Art zur Zerkleinerung von Getreide und Hülsenfrüchten zu speisezwecken in einem nichtgewerblichen Betriebe grundsätzlich verboten. Der Ankauf von Schrotmühlen ist nur mit einem Bezugsschein der Bezirkshaupt-mannfchaft' gestattet. — (Teuerungszuschlag von 10% auf Schulbücher.) Das Unterrichtsministerium hat gestattet, daß von den Sortimentsbuchhandlungen ein 10°/° iger Kriegszuschlag auf die Ladenpreise der Schulbücher im Einzelverkaufe eingehoben werden kann. — (Preiserhöhung des Zuckers.) Wie verlautet, ist eine weitere, sehr einschneidende Erhöhung des Zuckerpreises ab Oktober mit Beginn der neuen Zuckerkampagne zu gewärtigen. — Die heurige Zuckerernte liefert ein Ergebnis von etwa- 60 Millionen Meterzentnern gegenüber 29 Millionen Meterzentnern im Vorjahre. Mit Rücksicht auf dieses außerordentlich günstige Ergebnis wird, wie es heißt, eine allerdings geringe Erhöhung der Kopfquote für Zucker in Erwägung gezogen. Hauptsächlich wird aber das Mehrergebnis der Zuckerernte für Exportzwecke in Anspruch genommen werden. — (Erhöhung der Zuckerpreise.) Nach der Verordnung des k. k. Landesprästdenten für Kram vom 12. September l. I. beträgt nunmehr der Stationspreis für Großbrode pro 100 kg in Kronen in Gottschee 147*56, Laase 147'82, Mitterdorf 14919, Strascha-Töplitz 149*48. — (Ein Friedensschritt der Neutralen.) Schweden wird an die nordischen Staaten, dann - an Holland, die Schweiz und Spanien in nächster Zeit die Aufforderung richten, je drei Delegierte zu bestimmen, um an einem zu bestimmenden neutralen Orte über Friedensgrundlagen zu verhandeln. Die Hauptpunkte des Programmes sind Errichtung eines Schie-dsgerichtshofes und Erweiterung des Haager Abkommens. — (Das Verbot der Edelbranntwein-Erzeugung.) Das Amt für Volksernährung erläßt eine Verordnung, in der die Verwendung von Zwetschken, Kirschen, Weichseln, Aprikosen, Pfirsichen, Birnen oder Äpfeln, ferner von Rückständen von Obst dieser Arten, von Obstinost usw. zur Herstellung von Branntwein verboten ist. Ans die steuerfreie Branntweinerzeugung zum Hausgebrauch findet diese Verordnung keine Anwendung. Die Erzeugung von Branntwein aus Obst usw., das zum menschlichen Genüsse, zur Erzeugung von Marmelade und zum Dörren nicht geeignet ist, ferner aus Wein und Weingeläger, aus Wacholderbeeren und Früchten der Eberesche bedarf der behördlichen Bewilligung. Gesuche darum sind über die Finanzbehörde einzubringen. — (Po ft oerlehr mit Rußland.) Gewöhnliche Briefe, Postkarten und Liebesgabensendungen können von jetzt ab an bie österr.-ungar. Kriegsgefangenen in Rußland auf dem Wege über Deutschland versendet werden. — (Die südslawische Frage) wird, wie die Blätter berichten, in allernächster Zeit an ihrem Entscheidungspunkt angekommen sein. — (Das Ende der Zigarren.) Die Erzeugung von Zigarren, die im Jahre 1914 noch 1200 Millionen Stück betragen hat, ist heuer auf 500 Millionen zurückgegangen. Die Aussicht auf eine Besserung besteht nicht, so daß der Vorrat zu Ende 1919, auf-gebraucht und damit die Zigarre wohl für geraume Zeit aus Österreich verschwunden sein wird. Das Bestreben der Monopolverwaltung geht nun dahin, eine Ersatzzigarre zu schaffen. — (Kein Tafel glas!) Es ist vollständiger Mangel an Tafelglas eingetreten. Die vereinigte österreichische Tafelglasindustrie hat durch ihre Zentralverkaufsstelle ihre Abnehmer verständigt, daß im laufenden Jahre keinerlei Waren abgegeben werden können, weil das geringe Quantum Tafelglas, das noch erzeugt werden kann, für Zivillieferung nicht mehr frei ist. Also wird man auch um teueres Geld nicht in der Lage sein, zerschlagene Fensterscheiben zu ersetzen. Es heißt also, möglichst vorsichtig sein und die Fenster vor der Gefahr des Zerschlagenwerdens bewahren. — (Warum viele Vermißte jahrelang nicht schreiben.) Von geschätzter Seite wird der „Boh." mitgeteilt: Viele Angehörige von Kriegern, die in russische Gefangenschaft gerieten, haben die Hoffnung auf ein Wiedersehen aufgegeben, weil sie vielleicht schon jahrelang keine Nachricht von Verschollenen erhielten. Zur großen Freude und Überraschung vieler Familien sind aber schon einzelne vermißt geglaubte Krieger gesund oder verkrüppelt aus Rußland zurückgekommen und viele solche werden noch kommen. Die „Heimkehrer" bringen jetzt Licht in die Sache; sie berichten nämlich, daß viele unserer Kriegsgefangenen in Munitions- und Geschützfabriken zur Kriegsdienstleistung gesteckt wurden. Allen diesen ist es untersagt, Nachrichten in die Heimat gelangen zu lassen; gleich so wird ihnen auch keine Post aus der Heimat ausgefolgt. Diesen Kriegsgefangenen fehlt es nicht an guter Verpflegung und Geld, sie verdienen gut und werden gut behandelt; geschulte Kriegsgefangene stehen sogar in Ansehen und Achtung. In der kommenden Zeit dürste es also gar manches unverhoffte glückliche Wiedersehen gebeji. — (Wertzuwachs im Haushalt.) Eine Folge der unerhörten-Teuerung ist die Erhöhung des Wertes der häuslichen Einrichtung. Alles, was man daheim an Möbeln, Wäsche, Teppichen, Geschirr und sonstigen Gegenständen vor Jahren angeschafft hat, ist jetzt das Drei- nnd Mehrfache wert. Einrichtungsgegenstände, die jetzt aus Platzmangel oder anderen Gründen verkauft wurden, haben jetzt höhere Preise erzielt, als man sür sie bei der Neuanschaffung in der Friedeuszeit bezahlte. Bei einfachen Möbelstücken, wie Tischen und Schränken, hat sich der Wert verdoppelt; ein Stuhl, der früher 16 K kostete, muß heute mit 50 bis 60 K, ein Schreibtisch, der 226 K kostete, mit 480 K bezahlt werden. Polstermöbel sind wegen der riesigen Teuerung der Stoffe, des Füllmaterials und der Spiralfedern das Vierfache ihres Anschaffungspreises wert. Kleinigkeiten, wie z. B. metallene Ladengriffe, die früher 1 K kosteten, müssen jetzt mit dem fünffachen Betrag bezahlt werden, ein Waschkastenspiegel, der seinerzeit um 12 K verkauft wurde, ist jetzt nicht unter 45 K zu haben. Ähnlich ist es mit den Marmorplatten auf den Kredenzen und Waschtischen. Belgischer, französischer und italienischer Marmor ist überhaupt nicht mehr zu haben; es wird daher bei jetzt erzeugten Möbeln meist nur mehr ungarischer und Salzburger Marmor verwendet. So ist es zu verstehen, daß man eine Schlafzimmereinrichtung, die man vor dem Krieg um 600 K gekauft hat, jetzt mit 3000 K und eine Speisezimmergarnitur, die 1800 K kostete, mit 6000 K bezahlen müßte, wenn man sie jetzt benötigte. Geradezu ungeheuer ist der Wert der Wäsche gestiegen, die, wenn sie beschädigt wird oder verloren geht, nicht mehr nachgeschafft werden kann. Ein interessantes Kapitel für sich ist die Wertsteigerung der Glasgegenstände. Der Schaden, der durch das Zerbrechen einer Fensterscheibe verursacht wurde, war vor vier Jahren eine Lapalie von 80 h, Heute kostet solch ein Unglück 6 K. Dinge, die früher unbeachtet blieben, wie z. B. der Fensterkitt, find heute auf den achtfachen Wert gestiegen, da sie wegen des Ölmangels schwer zu beschaffen sind. Flaschen und Gläser haben den zwölffachen Anschaffungswert der Friedenszeit erreicht. Diese Wertsteigerung macht es heute fast unmöglich, einen Haushalt zu gründen. Der glückliche Besitzer ist aber gezwungen, seine Versicherung gegen Feuer oder Einbruch aus das Zwei- bis Dreifache zu erhöhen. — (Die Bevölkerungsfrage und der Krieg.) Über die Frage der Vermehrung der deutschen Volkskraft hielt im bayrischen Reichsrat Erzbischof von Hauck von Bamberg eine eindringliche Rebe, in der er unter besonderem Hinweis aus die religiöse Seite der Frage betonte, die Frage der Volkserneuerung sei eine nationale Lebensfrage, von der die Zukunft des Vaterlandes abhänge. Es sei nachgewiesen, daß die Verluste an Menschenleben vor dein Kriege durch freiwillige Beschränkung der Kinder za hl größer waren, als sie der gegenwärtige Weltkrieg verursacht hat. Der deutsche Eichbaum beginne morsch zu werden. Wenn es so weiter gehen würde, wäre das deutsche Volk dem sicheren Untergange geweiht. Die Menschenverluste, die die schleichende Krankheit fordere, ließen sich im Gegensätze zu denen des Krieges, die zu ersetzen wären, nicht mehr ersetzen. Die Tatsache ließe sich nur dadurch erklären, daß in weitesten Kreisen der Wille zum Kinde fehle. In früheren Zeiten, wo das Volk noch von religiösen Grundsätzen durchdrungen war, war das anders. In der gegenwärtigen Zeit sei ein materieller Geist in das Volk eingedrungen, der die Beschränkung der Kinder« zahl sür sittlich erlaubt erklärt. Die Mutterpflicht ist der modernen Frau ein Greuel. Weite Gesellschaftskreise scheuen nicht davor, die Ehe dadurch zu entheiligen, indem sie aus das Recht des Kindes verzichten. Sv ist denn die tiefbebauerltche Tatsache festzustellen, daß das deutsche Volk vor dem Kriege auf dem besten Wege war, sich der bedeutendsten seiner nationalen Pflichten zu entziehen. Es muß. die heiligste Pflicht aller berufenen und führenden Stellen fein, sich mit aller Kraft einzusetzen dafür, daß das Übel geheilt werde. Auch die Kirche werde ihr Möglichstes dazu beitragen, daß die schleichende Krankheit aus dem Volkskörper verdrängt wird. Die Gegenmaßnahmen müßten von Regierungsseite rigoros durchgesührt werden, besonders bann, wenn es sich um die Unterdrückung von Präventivmitteln hanble. Der Kampf gegen bie offene unb geheime Prostitution verlange volle Aufmerksamkeit. Im Zusammenhang mit biefen Fragen müsse sich bie Regierung bie Wohnungsfrage unb besonbers jene ber Großstädte angelegen sein lassen. Die Frage der Säuglingspflege verlange das Zusammenarbeiten aller Faktoren. Vor allzu früher Aufklärung der Schuljugend über sexuelle Probleme muß gewarnt werden. Die Schulen sollen nicht nur Unterrichts« anstalten, sondern auch Erziehungsanstalten sein. Die Lösung aller dieser Fragen sei aber ohne sittliche Erneuerung des Volkes nicht möglich. Die katholische Kirche werde nach besten Kräften bemüht, bleiben, an der Lösung dieser Fragen mitzuhelfen. (DieFrist zur Todeserklärung von indemgegenwärtigen Kriege Vermißten.) Eine in der „Wiener Zeitung" veröffentlichte Verordnung des Justizministers besagt: Im gegenwärtigen Kriege Vermißte, ans die § 1, Absatz 1 und 2, des Gesetzes vom 31. März 1918, R.-G.-BI. Nr. 128, Anwendung findet, können für tot erklärt werden, wenn feit der letzten Nachricht von ihrem Leben zwei Jahre verstrichen sind, hievon mindestens ein Jahr.seit dem 1. März 1918. :— (Galiziens Bebeutung.) In ber Zeitschrift „Mitteleuropa" hat Dr. Schott feine Lanbsleute in Berlin über die Bebeutung Galiziens für Österreich aufgeklärt, inbem er sie fragte: „Wißt ihr, was Galizien für Österreich wirtschaftlich bedeutet? Galizien, bas bebeutet für Österreich: 26 Prozent seiner Fläche,. 28 Prozent seiner Einwohnerzahl, 37 Prozent seines Ackerbodens, 34 Prozent seines Gartenlandes, 30 Prozent seiner Getreideernte^ 50 Prozent seines Ertrages an Hülsensrüchten, 45 Prozent seiner Kartoffelernte, 71 Prozent feines Hanfbaues, 50 Prozent feines Pferdestandes und 30 Prozent seiner Rinder- unb Schweinezucht Der österreichischen Jnbustrie aber liefert Galizien Salz, Holz, Petroleum und vor allem bildet es zweifellos die stärkste Kohlenreserve der Monarchie, da Westgalizien über viele Milliarden Tonnen, noch nicht Ausgebeuteter Steinkohlenlager verfügt. Und wie es in. der Vergangenheit Kohlenstofflieferant der österreichischen Industrie geworden ist und für die Zukunft noch viel mehr zu werden, verspricht, so ist es der wichtigste Teil des inneren Marlies ber: Monarchie." Über die lyrischen, cmgliche >e Seite ationale ige. großer t. Der ) weiter geweiht, ließen wären, rklären, näheren Drungen serieller Kmder-odernen oor, die Kindes en, daß >ar, sich Es muß :n sein, werde, daß die d. Die Igesührt ng von geheime tenhang gsfrage e Frage aktoren. robleme wrichts-tg aller -S nicht bemüht ;ege n-eitung“ gegen- können i ihrem nhr .seit Mittel-Dte Befragte i Deutet P Fläche, bodens, beemte, t seiner seines nezncht. Holz, Fohlen- Donnen ndustrie werden tes der Witterdorf. (Eheschließungen.) Am 9. Juli wurde Maria Kikel in Malgern 21 mit dem Korporal Anton Zahalka, am 21. August die Lehrerin Frl. Josefa Jaklitsch aus Ort 5 mit dem Rechnungsunteroffizier Josef R a c e k, am 27. August Paula Kinnkopf aus Malgern 37 mit dem Korporal Vinzenz Rabe» schinsky, am 17. September der Gemeindevorsteher Herr Matth. Siegmund mit der Witfrau Magdalena Köstner aus Kerndorf 14 getraut. — (Besitzwechsel.) Rudolf Krischehat Haus und Grund in Obrem 2 dem Besitzer Johann Krauland aus Obrem 13 verkauft. Das Haus Nr. 22 in Windischdorf hat der Postbedieustete Heinrich Magerl aus Triest an sich gebracht. Das Hans Nr. 23 in Malgern hat vom gegenwärtigen Besitzer Anton Kajfesch der unmittelbare Nachbar und Gastwirt Johann Kren im Wege der Versteigerung erworben. Altlag. (Wildschweine.) Seinerzeit sind bekanntlich Wildschweine vom Gorianz her nach dem Hornwald gekommen und treiben dort nun zumeist zur nächtlichen Zeit ihr Unwesen. Es scheint, daß sie nunmehr bei uns bereits als Standwild zu betrachten sind. Es ist schwer, ihnen beizukommen. Mosel. (Heldentod.) Im Kampfe gegen die Engländer bei Asiago fiel am 15. Juni Joses Monte!, 24 Jahre alt. Er war ein stiller, braver Junge, dessen Tod nicht bloß von seinen Angehörigen, sondern auch von allen Bekannten tief bedauert wird. — Am 17. August starb nach vielen Strapazen der erst 20 jährige Matthias I es che an Malaria im Militärspital zu Latisana in Venetien. ZtnterskriK. (Diebsgesindel.) Sogar das vom allgemeinen Verkehre ganz abseits gelegene Unterskrill hat an Diebstählen zu leiden. In der Nacht am 3. September stahlen unbekannte Diebe aus dem Stalle der Frau Maria Persche eine trächtige Sau, zerfleischten sie hinter der Scheune und verschwanden dann spurlos. Im Stalle waren noch zwei andere. Schweine, welche ihnen zu mager vorkamen, die trächtige Sau hielten sie für ein schon gut gemästetes Schwein und griffen nach ihr. In kurzer Zeit hätte sie geworfen. Der Schaden ist bei den heutigen Preisen ein schmerzlicher. Hühner wurden gestohlen und sind Hühnerdiebstähle überhaupt allgemein zu verzeichnen. Im Walde bei Skrill wurden Spuren von Hühnerbratereien gefunden. Die Diebe scheinen entwichene Kriegsgefangene zu sein. Wieg. (Sterbefall und Legat.) Am 14. August ist in Fiume Frl. Leopoldine Jurmanu im Alter von 82 Jahren gestorben. In ihrem Testamente hat die Verstorbene der Pfarrkirche in Rieg 2000 K vermacht. — (Kriegertod.) Am 16. Juni ist an der Piave Peter Erker aus Rieg gefallen. — Ferner wird amtlich milgeteilt, daß Johann Erschen, Besitzer in Oberwetzenbach, am 3. Juni 1917 in russischer Gefangenschaft gestorben ist. Höttenih. (Trauungen.) Den Bund fürs Leben schlossen am 7. August Schuster Peter Michitsch mit Maria Putre; am 2. September Josef Widmer, Kriegsinvalide, mit Anna Michitsch, Forsthüterstochter; Johann Rus aus Grafenfeld mit Johanna Tscherne aus Göttenitz; Am 8. September Josef Kren, Fleischhauer aus Masern, mit Rosa Stampfl aus Göttenitz. Messettak. (Zur Abwehr.) Daß im Bezirke Tschernembl die Werber für das südslawische Reich eine besonders eifrige Tätigkeit entfalten, zeigt folgendes Vorkommnis. Ein unweit der Stadt Tschernembl ansässiger Bauer, der ziemlich gut deutsch spricht, hat sich vor kurzem in unserer Ortschaft folgendermaßen geäußert: „In zwei Jahren wird dort drinnen" — hiebet wies er auf das Schul» haus — „nur mehr slowenisch unterrichtet werden. Wie der Wind die Spreu hinwegfegt, so wird es auch den Gottscheern im südslawischen Reiche ergehen, denn der Ort, worauf wir stehen, ist slowenischer Boden." Grenzenloser Hochmut, bis zur Verrücktheit gesteigerter Größenwahn ist es, was uns aus diesen Äußerungen entgegenklingt und auf jeden rechtlich Denkenden den Eindruck macht, daß nun auch bei den südslawischen Heißspornen der alte Erfahrungssatz sich zu erfüllen beginne: „Wen Gott verderben will, den schlägt er mit Blindheit." Diese übermütige Sprache wäre uns ganz unverständlich, wenn wir nicht wüßten, daß hinter dem simplen Bauer die südslawischen Führer und Politiker stehen, die in aufreizenden Reden dem Volke das Erstehen einer großmächtigen Jugo-slavija vorgaukeln. Durch ihr rücksichtsloses Gebaren und ihren nationalen Radikalismus beweisen die südslawischen Agitatoren,^ daß sie gewillt sind, getrieben von großwahnsinnigem Ehrgeiz, auf die Vernichtung unseres Ländchens, als das in ihr Programm aufgenommene Ziel, hinzuarbeiten/ „Das Gottscheer Ländchen ist slowenischer Boden", behaupten die südslawischen Hetzer. Damit soll gesagt werden, daß die Gottscheer im Lande nur geduldete Gäste seien. Nein, tausendmal nein! Schon über 600 Jahre leben die Gottscheer in ihrer jetzigen Heimat, die bis ins 14. Jahrhundert eine Waldwildnis gewesen war. Im Schweiße ihres Angesichtes haben sie das Waldland gerodet und urbar gemacht, mit ihrem Blute, ohne fremde Beihilfe haben sie ihre Heimat verteidigt gegen den türkischen Erbfeind. Also war unser Ländchen von allem Anfang an deutscher Boden und wird auch — so Gott will — deutsch bleiben, wenn wir Gottscheer in Einigkeit und Entschlossenheit Zusammenhalten. Wir schließen mit den Worten des Dichters: „Du teure Heimatscholle, Wir hängen für und für, Mag kommen, was da wolle, In deutscher Treu' an dir!" Bei der Pferdeverwertungsstelle in Gottschee gelangen am 19. d. M. um 10 Uhr vormittags auf der Schulwiese 12 Abspänfohlen (3 Monate alt) verschiedener Gattung zur Veräußerung. Zur Lizitation werden nur solche Bewerber zugelassen, welche sich mit einer von der politischen Behörde bestätigten Kauflegitimation ausweisen können. Der Ersteher eines Pferdes hat auch die Stempelgebühr nach Skala III und das gesetzliche Armenprozent zu entrichten. Ab 1. August I. I. werden für die beim Käufer umgestandenen oder notgeschlachteten Pferde keine Ersatzpferde mehr abgegeben. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Xleindruckzeile oder eren Raum 10 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewahrt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein« schaltuttg zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem. Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. cvum Rohilschcr Sauerbrunn „Tempelquelle", anerkannt bester diätetischer Säuerling, wieder zu haben bei Matthias Worn jun. in Hottschee. geräuchert, besorgt (Versendung Postkolli) Heorg HrLnserch, Srag-Smichow. ¥2 _ gemischt, jeder Art, Schweinshaare, Ochsen- und Pferde Ivuflvlll ^chnieifhaare^ Felle von SBtlb jeder Art, kaufen zu besten Hkorinek und Ko. in 4Ult. Preisen Der k. k. österr. Militär-Witwen- und Waisensond Verticherimgsabteilimg (Vertragsgesellschaft: K. k. priv. Lebensversicherungsgesellschaft Österr. Phönix m Wien)/ nimmt noch weiterhin Versicherungen auf die 8. Kriegsanleihe unter den günstigsten Aedingungen entgegen. 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