Bezugspreise Für Hsterreich-Ungar» ganzjährig K 4 — halbjährig K 2- Für Amerika: ganzjährig D. 1 *25 Für das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück, gesendet. Kttlscheer Dste Erscheint mit einer illustrierten Beilage „IPanöemmppe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Maten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Kottscheer Maten in Gottschee. Anzeigen (Int erat-) werden nach Tarif berechnet und von der Vermattung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich. Bostsparkassen-Kouto dir. 842.285. Ar. 13. Kotlschee, am 4. Juli 1915. Jahrgang XII. Zur gütigen Aeachtung! Jür diejenigen Abonnenten, welche in der Bezahlung der Bezngsgebühr noch rückständig stnd, liegt der heutigen Aummer ein Orlagschein bei, den man gütigst benützen wolle. Die Verwaltung. Der Panjlamsmus — ein zerschellter Irrwahn. Der Weltkrieg erweckt in so manchen Völkern Hoffnungen; vorderhand sind es mehr oder minder phantastische Träume: Groß-Serbien, Groß-Bulgarien, Groß-Rumänien und dergl. Den kühnsten Traum träumt der russische Panslavismus. Univ.-Prof. Dr. Hilgenreiner mall diesen Traum aus mit den Worten: „Byzanz, du Lebenstraum des heiligen Rußland, wie weil reichen die Grundmauern, auf denen dein stolzer Bau erstehen soll! Ein Protektorat aller Slaven unter dem russisch-byzantinischen Kaiserreich, die „morgen-ländische Kirche" in neuer Pracht erstanden als Großkirche gegenüber Rom, ein Zarenreich, religiös und politisch geeint, vom Weißen Meer bis Ägypten und dem Indischen Ozean, von den Karpathen und dem Bosporus bis zum Ural I" Im Grunde genommen ist der Panslavismus eigentlich nur ein Schlagwort, aber der panslavistische Gedanke ist zweifellos das hervorragendste Mittel der großrussischen Politik, deren nationaler Imperialismus ein Weltreich anstrebt, das von Norwegen bis Konstantinopel und bis zur Adria reichen soll und das in seinem Innern die Zwangsherrschaft einer einzigen Sprache und einer einzigen Staatskirche, der orthodoxen, aufrichten möchte. Der Panslavismus beruht auf dem Gedanken, daß die Slaven ein einheitliches Volk sind, sich unvermischt erhalten haben und als ein Volk von Brüdern mit gemeinsamer Abstammung und gemeinsamer Kultur zu betrachten seien. In Wirklichkeit sind aber die Slaven, wie kürzlich Universilätsdozenl Dr. W. Schmied-Kowarzik neuerdings nachwies, keine einheitliche Rasse; sie zerfallen in Westslaven, Ostslaven und Südslaven, also in drei Sprachgruppen. Die Westslaven haben sich vielfach mit den Germanen vermischt, die Ostslaven mit den Asiaten (Finnen. Mongolen, Tataren usw.), die Südslaven, und zwar die westlicheren, weisen zum Teil germanische, zum Teil keltische Einflüsse auf, während die östlicheren mit mongolischen und anderen Völkern gemischt sind. Die angeblich gemeinsame Kultur der Slaven, sagt Dr. Schmied-Kowarzik, hat nie bestanden. Jedes Volk von ihnen hat seine eigene Volksdichtung, seine eigene Geschichte, die nicht übertragen wird. Auch die Kunstdichtung unterscheidet sich sehr wesentlich. Die Literaturgeschichte zeigt, daß die großrussische Literatur erst mit Peter dem Großen beginnt, während die Westslaveu (Tschechen, Polen) eine viel ältere und reichere Literaturgeschichte besitzen. Ebenso beginnen die östlichen Südslaven erst im 18. Jahrhundert mit ihrer Literatur. Es gibt keine gemeinsame finnische Kultur, sowie es ja auch keine pangermanische Literatur gibt, sondern eine deutsche, englische, dänische, schwedische, niederländische. Die Behauptung des Panslavismus, daß die Russen die echte slavische Kultur darstellen, welche die Westslaven verloren hätten, ist ebenfalls falsch. Es ist Skizzen aus dem Wekonvaleszentenyeim in Kottschee. (Von einer freiwilligen Pflegerin.) I. Es ist morgens in einem mäßig großen Raume, welcher in Friedenszeiten als Schulzimmer, gegenwärtig aber als Krankensaal benutzt wird. Die Reihe der einfachen Belten mit den rot und weiß gestreiften Kissen und groben Wolldecken werden von einigen Soldaten, denen es ihre Verwundung erlaubt, verschiedene kleine Arbeiten zu verrichten, in Ordnung gebracht. Eine junge Pflegerin spricht mit den Verwundeten, erkundigt sich nach Verlauf der Nachtruhe usw. In einer Ecke steht ein Bett, es gehört einem Soldaten, der gestern mit einer Kopfverletzung hieher gebracht wurde. Als ihn die Schwester in seiner Muttersprache fragt, wie er zum erstenmale geschlafen habe, fliegt ein rührender Ausdruck von Glückseligkeit über sein bleiches Gesicht: Ich habe gut geschlafen und von meiner Heimat, dem Trcnczinerlande, geträumt; ich stand auf der Wiese hinter unserm Haus und weidete die Schafe, wie einst. Es schlaft sich in diesen Betten wie daheim, denn es gibt hier genau so weiß und rot gestreifte Polster wie daheim bei meiner Mutter im Slo-vakenlande. Ein besonders herbeigesehnter Augenblick ist in den Spitälern das Eintreffen der Post; da gibt es frohe, manchmal aber auch enttäuschte Gesichter. Sofort wird die Zeitung mit den neuesten Kriegsnachrichten gelesen und dann wird „Sturm" gemacht; auf einer Wand stnd nämlich die Karten der einzelnen Kriegsschauplätze angebracht und winzigkleine Fähnchen deuten den jeweiligen Stand unserer Armee, bezw. der Feinde an. Sobald nun in der Zeitung eine Veränderung der Stellung unseres Heeres bekannt gegeben ist, werden die Fähnchen umgesteckt und dies nennen die verwundeten Krieger in Erinnerung vergangener Tage „Sturm", vorwärts gegen den Feind! Manchmal bekommt der eine oder der andere auch ein Päckchen mit allerlei Inhalt von seinen Lieben in der Heimat. Die Freude ist natürlich immer sehr groß, denn die meisten haben seit geraumer Zeit keinen so direkten Gruß aus der Heimat erhalten. Unlängst bekam ein Kroate von der Heimat verschiedene landesübliche Genußmittel. Er rief mich zu seinem Bette und bat mich, als Zeichen seiner Dankbarkeit ein Stück Kukuruzbrot sowie eine prachtvolle goldgelbe Zwiebel annehmen zu wollen. Das Brot habe ich gegessen, die Zwiebel hebe ich mir als Erinnerung an die Zeit auf, da ich freiwillige Krankenpflegerin war. Wie lange sich die kroatische Zwiebel noch halten wird — weiß ich nicht. nachgewiesen, daß die Altslaven ihrer anthropologischen Beschaffenheit nach einen germanischen Einschlag und eine den Germanen ähnliche Kultur gehabt haben. Was sonst noch als echt finnische Kultur angegeben wird, wie z. B. die russisch-orthodoxe Kirche, ist kein finnisches Eigenprodukt, sondern von Byzanz überkommen. Der Panslavismus beruht theoretisch letzten Endes auf dem geschichtlich-philosophischen Gedanken, daß die europäische Kultur dekadent sei und an ihre Stelle die panslavische zu treten habe. Diese Annahme ist nichtig. Das Kulturzentrum Europas ist Mitteleuropa. Dieses Mitteleuropa wird auch in Zukunft die Kultur weiter führen. Die Westslaven sind sich, soweit sie nicht eingefleischte panslavist'sche Schwärmer sind, dessen auch bewußt, daß sie zum großen mitteleuropäischen Kulturbereiche gehören, im Gegensatz zum Panslavismus, der mehr ein asiatisches Element darstellt. Der Panslavismus ist der s a l s ch e Slavismus, bet echte Slavismus verkennt nicht den natürlichen und geschichtlichen Zusammenhang der Slaven mit den Deutschen und die Einordnung der westslavischen Kultur in die Gemeinschaft der europäisch-germanischen Völker. Theoretisch genommen ist also der Panslavismus ein Irr wahn, ein bloßes Schlagwort, ein wesenloser Traum. Aber wer möchte heutzutage die unglaubliche Macht der Schlagworte im Leben der Völker und Staaten verkennen! Gegen die deutsche „Barbarei", gegen den deutschen „Militarismus", gegen den deutschen „Imperialismus, der die Welt erstickt", zu Felde zu ziehen, hat das länderhungrige panslavistische Rußland einen Bund geschlossen mit der Rachsucht Frankreichs und dem geschäftsneidigen Krämersinn Englands. Ein Schlagwort, eine Lüge, die die Dreiverbandpresse ohne Unterlaß in alle Welt hinausposaunte, brachte es zustande, Europa in ein Meer von Blut zu verwandeln. Und noch heute glauben Millionen und Millionen Gegner an diese Schlagworte, welche die eigentlichen Machet des Krieges erfunden haben, um ihr verbrecherisches Beginnen „moralisch" zu drapieren. Und das Schlagwort des Panslavismus? Mag es bundertmal, tausendmal als Irrwahn, als bloßes Phantasiegebilde erwiesen werden, es hatte bisher doch eine kolossale reale Macht. Millionen und Millionen wußte es in seinen Bannkreis zu zwingen. Es gleicht der Fata Morgana; in den glühendsten Farben zaubert es seinen Gläubigen ein allslavisches Paradies vor. Tritt man aber näher, so zerrinnt das farbenprächtige Trugbild in ein Nichts. Statt des allbeseligenden panslavistischen Himmels tut sich eine düstere Hölle aus, in der auch alle nichtrussischen Slaven gepeinigt werden. Panslavismus nennt man's, Panrussismus ist es in Wirklichkeit, ein Panrussismus, der jede andere finnische Eigenart erstickt und erwürgt. Die Polen und Ukrainer können ein langes, langes Lied der Trauer singen über russische Knechtung und Knutung. Darum auch der unauslöschliche Haß Rußlands gegen unseren Bölkerstaat Österreich, der seinen finnischen Stämmen ihre nationale Eigenart schützt und gewährleistet. Was war dem Moskowiterhasse unbequemer und unleidlicher, als die Freiheit der Nationen Österreich-Ungarns! .Sein eigenes tyrannisches Herrschaftssystem fühlte Rußland nur dann völlig gesichert, wenn der Schutzstaat finnischer Nationen, die Donaumonarchie, zerschlagen würde. Deshalb hat Rußland, das heuchlerischerweise für die Freiheit (!) der kleinen Völker die Waffe ziehen zu müssen erklärte, die Brandfackel des größten Krieges der Welt über Europa geschleudert. Das ganze Verbrechen, das Rußland schon seit vielen Jahren uns büßen zu lassen entschlossen war, ist, daß Österreich ein wirklicher Nationalitätenstaat ist, das heißt, ein Reich, das seine Nationalitäten bestehen, leben und sich entwickeln läßt. Was Rußland will, ist nichts anderes als die Entnationalisierung und Russifizierung zuerst der österreichischen Slaven, und wenn dieser Bissen verschluckt und verdaut ist, die. Russifizierung auch der nichtslavischen Völkerschaften. Während Österreich-Ungarn in diesem Kriege die Idee der Lebensberechtigung der kleinen Völker verteidigt, während dieser Gedanke das Lebensprinzip und der Daseinsgrund Österreich-Ungarns ist, was ihm seil jeher den tödlichen Haß Rußlands zuzog, führt Rußland den Krieg für die ruchlose Idee des d esp otisch en Altruss entums, für die Knebelung slavischer und nichtslavischer Völker. Rußland ist ein Staat gegen seine eigenen Nationalitäten, darum kämpft es gegen Österreich, das ein Staat für seine Nationalitäten ist. Österreich, nicht Rußland war seit jeher die Schutzmacht für das Eigenleben seiner slavischen Völker. Rußland mit seinem Panrussismus war immer, so paradox es klingen mag, die antislavische Macht. Darum war ja auch Palacky ein Gegner des politischen Moskowitismus trotz seiner „Wallfahrt" nach Moskau; darum hat er das Wort geprägt, daß Österreich, wenn es nicht bestünde, geschaffen werden müßte, geschaffen zum Schutze der Slaven gegen Rußland. Darum ist es auch nicht richtig, wenn der Krieg gegen Rußland ausschließlich als weltgeschichtlicher Kamps des Germanentums- mit dem Slaventum bezeichnet wird. „Wir führen nicht einen Krieg gegen die Slaven", sagte der deutsche Philosoph und Elhiker Or. Eucken meinem seiner Kriegsvorträge, „sondern lediglich und allein gegen das Moskowiterlum, das eine ebenso große Gefahr für die Slaven wie für die Deutschen ist. Dieses Moskowiterlum kann keine selbständige Art neben sich dulden; es hat nivellierend und unterdrückend auf Finnland, auf die deutschen Östseeprovinzeu, auf Polen, auf die Ukraine gewirkt. Es will nun seine schwere Hand auch auf die westlichen Völker legen. Wir ver- Vor mir liegt ein Sträußchen Alpenrosen mit Enzian und auf einem Briefkärtchen, das schön bemalt ist (zwei Tauben mit einem Vergißmeinnichtkranze), steht mit ungelenken Buchstaben groß geschrieben: Ein paar Blümerl von einer Alm im Zillertal sendet in dankbarer Erinnerung ihr einstiger Pflegling Wastl Wöll, vormals Kaiserjäger, jetzt erster Senu. N. S. Mir geht es gut, Ihnen wahrscheinlich auch. Ganz oben am Ende eines langen Saales steht inmitten der hölzernen Betten ein eisernes; in den weißen Kissen liegt ein Soldat, der mit teilnahmslosen Augen seine Umgebung mustert; er kam heute von einem ungarischen Spitale hieher in seine Heimat. Er ist einer jener Tapferen, die nicht durch Schrapnell und Granate um ihre Glieder kamen, sondern tagelang an den beschneiten Abhängen der Karpathen in grimmigster Kälte ausharren mußten. Der rechte Vorfuß ist ihm vollständig amputiert worden, desgleichen am linken Fuß die Zehen. Als die ersten schönen Frühlingstage kamen, fuhren wir mit ihm hinaus in die wiedererwachende Natur. Von den Höhen grüßte das erste Grün der Buchen, die Vöglein jubilierten ohne Unterlaß, es war so schön — doppelt schön, wenn man bedenkt, daß im Norden und Süden unseres Vaterlandes schon so lange der grausame Krieg wütet. Unwillkürlich fragt man sich, ob dorthin, wo die Kanonen donnern, wohl auch der Frühling kommt, ob man dort wohl auch seine Blumen und Lieder wird haben wollen. Unser Patient schaut mit traurigen Augen in all die Herrlichkeit, plötzlich breitet er die Arme aus und ruft mit einer Stimme, die von verhaltenen Tränen zittert: „Heimat, als Krüppel empfängst du mich wieder!" Das ist einer jener Augenblicke, wo selbst das mitfühlendste Menschenherz keinen anderen Trost geben kann, als den der eigenen Tränen. Heute ist dieser Krieger soweit hergestellt, daß er sich mit Hilfe eines Stockes ziemlich gewandt bewegen kann. Als die Kriegserklärung unseres ehrlosesten Feindes „Italia perfida“ bekannt wurde, rief er begeistert aus: Ich melde mich freiwillig in den Schützengraben, um meine Heimat verteidigen zu helfen! Viel werde ich nicht mehr leisten können, soviel aber doch, um einige dieser Schufte zu dem Platze zu verhelfen, auf den die Nachkommen des Judas Jschariot gehören! Welch ein Unterschied zwischen heut und den ersten Frühlingstagen! Das ist der Tag des Herrn. Ich bin allein auf weiter Flur, doch eine Morgenglocke nur, dann Stille nah und fern. — Tiefer Friede liegt über den Kirchhof ausgebreitet, an den Mauern rankt sich schwerer Goldregen, auf den Gräbern blühen Blumen in Hülle treten eine gerechte Sache, wenn wir uns dessen mit aller Macht erwehren." Blicken wir nur auf Ostgalizien, das für Österreich ein Schild ist, ein Sturmbock gegen das Zarenreich. Rußland weiß recht gut, daß es so lange die eigenen Ukrainer (Ruthenen) nicht Niederhalten und ihres Volkstums berauben kann, solange in Ostgalizien durch den Schutz Österreichs die ukrainische Nation noch aufrecht steht. Wie |ehr man in Rußland den nationalen ukrainischen Gedanken fürchtet, verriet sich deutlich, als vor zwei Jahren in Galizien die Verständigung über die Autonomie der Ruthenen zustande kam und die russische Presse dies als eine „Kriegserklärung an Rußland" deutele. Es soll kein Ukrainertum geben, dem es in Österreich gut geht und das damit der Sauerteig sür die nationale Bewegung der bisher von Rußland unterdrückten russischen. Ukraine wurde. Das ist ja auch der Hauptgrund, weshalb die russischen Heere nicht sofort aus Breslau und Berlin marschierten — zum Leidwesen der Franzoien —, sondern Galizien besetzten und überschwemmten. Es galt zunächst, das ganze Ukrainertum ohne Ausnahme in seine Gewalt zu bekommen, damit nicht dieses 35-Milliouenvolk einmal der Allmacht des panslavistischen Zarenreiches geeinigt in den Weg trete. In patriotischer Begeisterung sind neben den deutschen und magyarischen auch unsere slavischen Regimenter gegen Rußland in den Kampf gezogen, gegen jenes blutige Rußland, das ihr nationales Eigenleben vergewaltigen will, gegen jenes unduldsame orthodoxe Rußland, das sür die Millionen des Westens und Südwestens Knechtung und Entrechtung in Bereitschaft hält. Das war die erste große Enttäuschung, die Rußland in diesem Kriege erlebte. Hatte man dort doch gehofft, daß die slavischen Soldaten scharenweise zu ihren „Befreiern" übergehen würden! Die Slaven Österreich-Ungarns zeigten, daß sie durchaus kein Verlangen haben, von den Russen „befreit" zu werden. Daun kam die zweite noch viel größere Enttäuschung. Als Przemysl von den Russen nicht durch die Gewalt der Waffen, sondern durch Hunger bezwungen worden war, hielt der Zar dort eine Rede, in der er sagte, der Feldzug sei mit der Einnahme Przemysls abgeschlossen. „Was bis zum 22. März erfolgt ist, war ein Trmmphzug des Slaventums. Ich bin glücklich und stolz, den und Fülle und hoch in den Lüften jubiliert eine Lerche. Mein Blick schwelst in die Ferne bis zu den Bergen, die lieblich durch den Schleier des duftigen Höhenrauchs herübergcüßen. Es gibt ein Hüglein im Polenland; ob wohl dort auch Blumen wachsen und ein Böglein süße Schlummerlieder singt? — Ach könnt ich dort sein, wo man Frieden findet, wo einen das eigene Herz nicht mehr mit unerfüllbaren Wünschen quält! An der Kirchhofsschweüe sitzen drei Soldaten; ich kenne sie alle drei. Es sind Polen, die im hiesigen Reservespnale als Rekonvaleszenten untergebracht sind. Der älteste von ihnen ist ein Bauer aus der Gegend von Grodek, der zweite ein Arbeiter aus Lemberg; der dritte, ein junges Blut von zwanzig Jahren, war Bursch bei einem Hauptmann. Als sein Herr verwundet ward, trug er ihn stundenlang aus dem Bereich des Feuers, bis er selbst infolge Erschöpfung zusammenbrach. Während er sonst den ganzen Tag zu allerlei Streichen aufgelegt ist, scheint er heute ungewöhnlich ernst. Ich frage die Leute nach dem Grunde ihrer Traurigkeit. Plötzlich schlägt der älteste die Hände vors Gesicht und ein Schluchzen, so weh, so jammervoll, durchzittert seine Brust. Mit müder Stimme erzählt der zweite, heute sei der Geburtstag seines Weibes und seines ältesten Buben und er wisse von Frau und sieben Kindern, von Hof und Heimat trotz aller Nachforschung nichts, schon sieben lange, ach so lange Monate nichts I Wann wird er sie wohl wieder- sehen? . . . Wer weiß? An der Schwelle des Kirchhofs soll man Trost spenden. Es gibt ja ein Wiedersehen, wenn nicht hier, so dort, wo unser aller Vater wohnt! *- Und doch, es ist so schwer, denken zu müssen, daß alles Glück, was einst das Herz be-wegte, vorbei, verloren ist! — Leise rauscht der Flieder, Blumen duften — Herz tröste dich, es gibt ein Wiedersehn! Sieg der slavischen (allslavischen) Idee in der deutschen Festung feiern zu können." Von wie kurzer Dauer war dieser russische Triumph! So Gewaltiges uns an Schlachten und Siegen dieser Krieg hat erblicken lassen, alles verblaßt vor dem weithin lodernden Fanal des großen galizischen Sieges: zuerst die erfolgreiche Karpathenschlacht, dann der Durchstoß bei Gorlice-Tarnow, hierauf die Wiedereinnahme von Przemysl und Lemberg, der Zusammenbruch des russischen Heeres! Nach zehn Monaten sind die Russen dort angelangt, wo sie am Beginn des Krieges standen. Millionen und Millionen von Soldaten wurden geopfert, Milliarden von Rubeln — für nichts! Die Wiedereinnahme Lembergs bedeutet auch den endgültigen Zusammenbruch des Panslavismus. Das stolze Zarenwort vom Triumph, der allslavischen Idee — es hat sich als. eine arge Täuschung erwiesen. Der Panslavismus ist es, der in den großen Schlachten in Galizien aufs Haupt geschlagen wurde. Auf St. Helena hat Napoleon gesagt, in hundert Jahren werde Europa entweder französisch oder kosakisch sein. Die hundert Jahre sind um, Europa wird aber weder kosakisch noch französisch werden. Dafürsorgen die glänzenden Waffenerfolge Österreich-Ungarns und Deutschlands. Nicht Frankreich ist es, das Europa vor der russischen Knute bewahrt — Frankreich hat sich selber mit den Knutenträgern verbündet —, Österreich-Ungarn und Deutschland sind es vielmehr, die das Vermächtnis Napoleons übernommen haben, Europa vor der russischen Tyrannei zu schützen und zu verhindern, daß der Zar seinen Fuß auf den Nacken Europas setze. Das Waterloo des russischen Imperialismus auf den Schlachtfeldern Galiziens wird auch den panslavistischen Irrwahn zerstören und austilgen. Eingewurzelte Denkrichtungen, die die Gemüter in ihren Bann gezwungen, ersterben nicht plötzlich. Das eiserne Hemd der liebgewordenen Gewohnheit bringt man selten mit einem entschlossenen Ruck herunter. Auch der panslavistische Gedanke wird nicht auf einmal verlöschen wie eine ausgeblasene Kerze. Es mag sein, daß ei in manchen Köpfen seinen Spuk noch eine Weile weiter betreibt. Aber er gleicht nicht mehr dem ausgehenden strahlenden Tagesgestirn, sondern einem wesenlosen, flackernden Irrlicht, das über den Sumpf dahin gaukelt und im.nächtlichen Dunkel verschwindet. Der Blick auf die furchtbaren Greueltaten, die die Russen an ihren slavischen „Brüdern" in Galizien und in der Bukowina verübt haben, wird den notwendigen gedanklichen Heilungsprozeß bei so manchen Russenschwärmern hoffentlich erleichtern. Wir schließen unsere Ausführungen mit den Worten, die Statthalter Graf Coudenhove kürzlich in einer Versammlung in Prag gesprochen hat. Er sagte mit starkem Nachdruck: „Ein neues st arkesÖ st erreich wird aus den siegreichen Kämpfen hervorgehen, das allen jenen, die ihm treu zur Seite standen, seinen mächtigen Schutz gewähren wird. Der österreichische Staat hat sich unter dem glorreichen Szepter des Habsburger Stammes und dem Bedürfnisse seiner Volksstämme nach gemeinsamem Schutz und gemeinsamer Kraftentwicktung den äußeren Feinden gegenüber gebildet. Er gewährt den Völkern freie Entwicklung und Betätigung; er gewährt ihrer Volkswirtschaft alle Vorteile, die sich aus der Großmachtstellung ergeben, er ermöglicht es dem Staatsbürger, daß er, in Liebe seinem Volke ergeben, dessen Entwicklung und Aufschwung fördern kann. Auch nach glücklich erreichtem ehrenvollen Frieden hat keiner der unter Österreichs Szepter lebenden Bolksstämme zu besorgen, daß er in seinem nationalen Leben beeinträchtigt, in seiner kulturellen Entwicklung gehemmt werden wird. Unerläßliche Voraussetzung und Grundbedingung für diese Anerkennung nationaler Eigenart und Entwicklung innerhalb des Gesamtstaates bildet aber die Forderung, die Österreich au alle seine Bürger stellt, daß sie dem Gesamtstaate in patriotischer Anhänglichkeit zugetan seien, daß sie dessen Macht und Größe in reger Mitarbeit ihre Kräfte widmen, daß sie sich mit Stolz und Freude als Österreicher bekennen, daß sie das Symbol der Stärke unseres Reiches, die täglich mit neuem Ruhm bedeckte schwarz-gelbe Fahne Hochhalten." Ungesunden Träumen entsagen, dem Staate geben, was des Staates ist. den Völkern, was der Völker ist — so wird Österreich neu ausblühen und erstarken und seine Völker mit ihm. Aus Stabt und Land. Hottschee. (Ernennung.) Herr Emanuel H a i l, Stationsvorstand in Gottschee, ist zum Hauptmann bei den k. k. freiwilligen Schützen ernannt worden. — (Die kaiserliche belobende Anerkennung) wurde dem Rittmeister i. d. Evidenz der Landwehr Herrn Josef Grafen Barbo. beim 4. Ärmee-Kommando bekanntgegeben. — (N a ch d e m H e l d e n t o d e a u s g e z e i ch u e t.) Der Kaiser hat dem vor dem Feinde gefallenen Oberleutnant Herrn Franz Fink, IR 78, Sohn des Herrn Stener-Oberverwallers Herrn I. Fink in Gottschee, das Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration verliehen. (Die kaiserliche belobende Anerkennung) wurde bekannt gegeben (Signum laudis) dem Hauptmann Herrn Ludwig Kette des IR 27, eingeteilt beim LJR 27. (Kriegsauszeichnungen.) Die Bronzene Tapferkeitsmedaille wurde verliehen dem Korporal Josef König, IR 17; dem Wachtmeister Paul Michitsch wurde in Anerkennung besonders pflichttreuer Dienstleistung vor dem Feinde das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille verliehen. — (Im Kriege verwundet.) Die Folge Nr. 419 der „Nachr. ü. V. u. Kr." führt u.a. an: Adolf Hönigmann, Kadett im IR 17, Schuß in den linken Fuß. — (In russischer Gefangenschaft.) Nach einer ein-getroffenen Privatnachricht ist Herr Referveleulnant Anton Jak-litfch von Mitterdorf in russische Gefangenschaft geraten. — (Versetzung.) Der Justiz»,ini'ster hat den Notar Herrn Josef Smodej in Großlafchitz nach Reifnitz versetzt. — (Zur Musterung der 43- bis 50jährigen.) Der Landesverteidigungsminister machte einer Abordnung des Bundes österr. Industrieller die Mitteilung, daß die 43- bis 50 jährigen gesondert von den anderen Jahrgängen der militärischen Ausbildung unterzogen und in Unterosfiziersschuleu werden vereinigt werden. — (Wiederaufnahme der Amtstätigkeit.) Das Gewerbegericht, das Schiedsgericht der Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt für Triest, Küstenland, Krain und Dalmatien sowie das Schiedsgericht für Pensionsversicherung, alle drei mit dem Sitze in Triest, haben ihre Tätigkeit am 22. Juni wieder ausgenommen. — (Aus dem Goldenen Buche der Armee.) Der Unterjäger Peter Neumann, der Reserve-Unterjäger Joh. Mikusch, der Unterjäger Thomas Hribar und der Patrouilleführer Dobrin des FJB 7 haben sich als verwegene Kommandanten ihrer bei einem Stellungswechsel am Feinde verbliebenen Patrouillen ausgezeichnet und sich alle die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse geholt. Sie hatten sich freiwillig erboten, die Bewegung des Bataillons durch geschicktes Auflegen täuschender Kochfeuer und durch heftiges Schnellfeuer zu decken und zu verbergen. Sie selbst stellten sich mit ihren Patrouillen in der Flanke der bereits verlassenen Stellung auf. Die Russen machten zweimal Sturmangriffe auf die leeren Schützengräben und zogen sich zweimal vor dem wirksamen Flankenfeuer der Patrouillen zurück. Erst als sie selbst von einer russischen weitausholenden Abteilung umgangen wurden, zogen sie sich, noch immer hartnäckig und tapfer kämpfend, zum Bataillon zurück, wo man sie jubelnd begrüßte. — (Aus den Verlustlisten.) Inf. Franz Agnitfch, LJR 27, 6. Komp., kriegsgefangen; Inf. Josef Eppich, LJR 27, 8. Komp., kriegsges.; Jäger Schober (Vorname nicht angegeben), FJB 7, tot; Inf. Josef Schweiger, IR 17, MGA 1, Gottschee (Land?), tot (April); Komp.-Horn. Franz Kren, LJR 27, Rudolfswert (Bezirk?), vero., kriegsgef. (Militär-Reservespital in Prijepolje, Serbien); Inf. Anton König, LJR 27, 8. Komp., kriegsgef.; Inf Franz König, LJR 27, 5. Komp., kriegsgef.; Inf. Anton Kresse, LJR 27, 3. Komp., verw. und kriegsgef.; Inf. Johann Kump,' LJR 27, 1. Komp., verw. und kriegsgef.; Inf. Jakob Maierle, LJR 27, 9. Komp., kriegsgef.; Inf. Josef Maurin, LM 27, 9. Komp., kriegsgef.; Jäger Joses Grabner, FJB 7, verw.; Franz Grill, FJB 7, verw.; Jäger Johann Högler, FJB 7, verw.; Inf. Matthias Kobe, IR 17, verw.; Jäger Johann Kresse, FJB 7, verw.; Ins.Georg Schuster, LJR 27, 8.Komp., kriegsgef.; Inf. Johanu Turk, LJR 27, 8. Komp., kriegsgef.; Inf. Josef Morscher, LJR 27, 2. Komp., verw.; Ins. Andreas Raker, LJR 27, kriegsgef. (Zemljansk, Gouv. Woronesch, Rußl.); Dragoner Eduard Peitler, DR 5, 5. Esk., verw.; Inf. Johann Dunkel, IR 17, 6. Komp., verw. — (Siegesfeier.) Mit großer Spannung hatte man schon ein paar Tage früher die Berichte unseres Generalstabes über das Näher- und Näherkommen unserer Armeen an Lemberg verfolgt. Als sodann am 23. Juni nach 8 Uhr früh die telegraphische Siegeskunde von der Wiedereroberung Lembergs durch die Stadt flog, prangte im Nu Gottschee im reichsten Flaggenschmucke. Durch etwa zwei Stunden ertönte frohes Siegesgeläute, der Jubel der Bevölkerung war unbeschreiblich. Um 9 Uhr vormittags fand in der Stadtpfarrkirche ein Dankgottesdienst mit Tedeum statt. Aus der Kirche zogen sodann Scharen, in begeisterter Stimmung patriotische und nationale Lieber singend, durch die Stadt. Vor dem Amtsgebäude der k. k. Bezirkshauptmannschaft wurde die österreichische Volkshymne gesungen. Der Tag war schulfrei. Abends wurde im Saale des Hotels „Stadt Triest" von der Sängerrunde (Soldaten) des Rekonvaleszentenheims eine erhebende Siegesfeier veranstaltet. Sowohl der Saal, als auch die übrigen Räumlichkeiten waren übervoll. Es wechselten Chöre mit Einzelgesängen und Klaviervor-trägen, die alle aufs beifälligste ausgenommen wurden. Advokaturskandidat Herr Dr. Hans Arko hielt die Festrede. Nach so manchen bangen Stunden, die wir erleben mußten, führte Redner aus, wurde bei der Wiedereinnahme von Przemysl die Wiedergeburt unseres Kriegsglückes gefeiert und heute jubeln wir, daß Galiziens Hauptstadt wieder nufer ist. Auch in den Tagen schwerer Bedrängnis haben wir das feste Vertrauen auf den Sieg nie verloren. Und diese unsere Zuversicht ist nicht getäuscht worden. Nach der ruhmreichen Karpathenschlacht, in der dem übermächtigen Gegner ein kräftiges Halt aeboter, wurde, kam der große Siegeszug der Verbündeten, der zu Beginn Mai einsetzte unb jetzt mit der Zurückeroberung Lembergs seine weithin sichtbare Krönung erfahren hat. Der Zar, der vor wenigen Monaten als Triumphator in Lemberg eingezogen war, hat nun Ursache, mit Bangen der Zukunft entgegenzusehen. Eine Ehre für unsere engere Heimat Gottschee ist es, daß sich die Söhne unseres Ländchens in diesen unsterblichen Kämpfen durch Mut, Tapferkeit und militärische Tüchtigkeit bemerkenswert hervorgetan haben. Ehre dem Andenken unserer gefallenen Helden! Der Zeitpunkt rückt nun nahe, an dem man wird sagen können, daß auf österreichischem Boden kein Feind mehr stehe. Sodann charakterisierte Redner in scharfen Worten die Schnrkentnt unseres treulosen ehemaligen Verbündeten. Wir sind überzeugt, daß sich die Italiener nur blutige Köpfe holen werden und daß die italienische Macht an unserer ehernen Grenzmauer zerschellen wird. Schließlich gedachte Redner unseres so viel und so schwer geprüften greisen Kaisers, der in so überaus ernster, schicksalsschwerer Zeit aufrecht dasteht und ungebeugt, seinen Völkern und Untertanen zugleich der Gegenstand unbegrenzter Liebe und ihr erhabenes Beispiel. Mit dem begeisterten Rufe: Gut und Blut für unfern Kaiser, Gut und Blut fürs Vaterland! schloß die mit rauschendem Beifalle aufgenommene, von heißem patriotischen Empfinden getragene Rede. Am Schlüsse des offiziellen Teiles wurde von den Anwesenden stehend die österreichische Volkshymne und die deutsche Hymne („Heil Dir im Siegerkranz") gesungen. Für den wohltätigen Zweck der Veranstaltung (Rekonvaleszentenheim in Gottschee) wurden an der Kasse gegen 150 Kronen vereinnahmt. — Am 20. Juni fand vormittags um 10 Uhr anläßlich der Einnahme von Inf. esse, rmp, erle, ft 27, erw.; m 7, esse, NZef.; Josef lker, zoner ikel, schon das wlgt. eges- flog, etwa Be-: der i der tische mts-lifche e im iten) lltet. aren wor-mrs-lchen urde -eres stadt rben tfere hen-oten Zinn eine igen nun für eres rfeit chre nun den cfen len. ilen -nz- oiel ter, ern mb lut mit W" cbe die >en »tt- lm on Lemberg ein feierlicher Dankgottesdienst statt, dem die Vertreter der Behörden und der Lehrkörper der Schulanstalten, die Stadtgemeindevertretung und eine große Volksmenge beiwohnten. Die Festpredigt hielt Hochw. Herr Prof. Fr. W atz l, das assistierte Hochamt zelebrierte Hochw. Herr Dechant und Stadtpfarrer Ferd. Erker. Nach dem Tedeum wurde am Schlüsse des Gottesdienstes begeistert das „Gott erhalte" gesungen. — (Kriegswallfahrten.) Um durch die Fürsprache der gebenedeiten Jungfrau und Gottesmutter Maria einen endgiltigen Sieg unserer Waffen und baldigsten Frieden von Gott zu erbitten, veranstalten die vereinigten Kongregationen der Stadt Gottschee drei Kriegswallsahrten: die erste am Sonntag den 18. Juli nach der Ebner Kapelle (Schmerzhafte Mutter Gottes am Ebner Berge bei Rieg), hauptsächlich für das Hinterland; die zweite Sonntag den 22. August nach Tiefental (Pfarre Ebental), vorzüglich für das Oberland und das Waldviertel; die dritte Sonntag den 12. September nach Unterdeutschau (Maria, Trösterin der Betrübten), für das Unterland. Jedesmal am bezeichneten Orte um 10 Uhr Predigt und heil. Messe. — Die Teilnehmer aus der Stadt Gottschee für die erste Kriegswallfahrt (18. Juli) versammeln sich vor der Stadt-pfarrkirche, von wo aus um 5 Uhr früh unter Gebet und Gesang die Wallfahrt beginnt. Für Fußschwache hoffen wir Leiterwagen bereilstellen zu können, die um 6 Uhr wegfahren. — Die Ordnung für die beiden anderen Wallfahrten wird zur rechten Zeit bekannt gegeben werden. — Die hochw. Pfarrämter werden höflich ersucht, ihre Pfarrkinder von diesen Kriegswallfahrten verständigen zu wollen. — (Verzeichnis) über die im Monate Juni im hiesigen Rekonvaleszentenhause zugewachsene verwundete und kranke Mannschaft. Verwundet: Pionier Pohl I., PB 8; Inst. Edlmann R., IR 80; Inf. Bob G., IR 51; Inst. Peresz G., IR 51; Inf. Czira I., IR 63; Inf. Pop G., IR 63; Inf. Tankau I., IR 63; Inf. ZuLilo L., IR 63; Inf. Baesa I., IR 63; Inf. Soukup A., IR 4; Inf. Lukacs G.. IR 63; Inf. Gröger I., IR 1; Inf. Riedl E., IR 1; Kan. Bekert F., FKR 26; Korp. Weißbacher A., LJR 26; Inf. Komaretto E., LJR26; Inf. Barga F.. IR 63; Feldw. Puy I., IR 63; Inf. Hutter I.. IR 17; Inf. Händler G., IR 17; Inf. Eppich I., IR 17. Krank: Inf. Balik I., IR 102; Kan. Besely F., FKR 7; Inf. Gruden I., LJR 27; Inf. Fischer A., LJR 27; Ins. Curl I., LJR 27; Inf. Tončič LB 30; Inf. Prokopesak M., IR 66; Korp. Klek R., FKR 6; Fahrsoldat Jerkovič T., TD 16; Gefreiter Vednyau A., IR 63; Inf. Schaffer R., IR 4; Gefreiter Stef I., IR 63; Sladič B., IR 22; Gefreiter Nekita I., IR 63; Inf. Sinka A., IR 63; Inf. Apofeau V., IR 63. — (Siegesfeier des Rekonvaleszentenhauses.) Anläßlich der Wiedereroberung Lembergs wurde am 27. Juni im hiesigen Brauhausgarten für die im Rekonvaleszentenhause unter-gebrachte Mannschaft eine kleine Siegesfeier veranstaltet, die in allen ihren Teilen würdevoll verlief. Herr Verwalter Professor Heine eröffnete die Feier mit einer kernigen Ansprache, in der er der großen Erfolge, die die verbündeten Armeen, insbesondere in letzterer Zeit erzielten, in Ehren gedachte. Der Fall Lembergs setze den Ruhmestaten geradezu die Krone auf und mit großer Zuversicht können die Völker Österreichs und Deutschlands den kommenden Ereignissen entgegenblichen. Die aufmerksamen Zuhörer stimmten in das dreimalige Hoch auf den verbündeten Monarchen, in das die Rede ausklang, begeistert ein. Die Männerchöre, durchwegs patriotischen Inhalts, die unter der bekannt umsichtigen Leitung des Herrn Chormeisters Kaucky wirkungsvoll zum Vortrage gelangten, fanden begeisterte Aufnahme und die dankbare Zuhörerschaft geizte auch nicht mit tosendem Beifalle. Unter den zahlreichen Gästen seien vor allem der Präsident des Roten Kreuzes des Zweigvereines Gottschee, Herr Bezirkshauptmann Merk, das Ausschußmilglied Herr Dechant Erker und Herr Oberleutnant Jelinek namentlich angeführt. Die vollzählig erschienenen Rekonvaleszenten wurden mit Bier, Gollasch und Zigaretten reichlich bewirtet. Es herrschte, der Feier des Tages entsprechend, überall froheste Stimmung. Küche und Keller des Herrn Gastwirtes Verderber befriedigten vollauf. Den Herren der Verwaltung gebührt für ihre emsige Mühewaltung volles Lob und es sei ihnen hiefür der wärmste Dank gezollt. — (Beschlagnahme der Ernte, Einführung des staatlichen Getreide Monopols, Festsetzung der Mehlpreise.) Mit einer kaiserlichen Verordnung ist zwecks Sicherstellung des Bedarfes an Mehl und Brot aus der neuen Ernte das ganze inländische Getreide der Ernte 1915 mit dem Zeitpunkte der Trennung vom Ackerboden als beschlagnahmt erklärt. Zur Übernahme der beschlagnahmten Frucht ist die Kriegsgetreideverkehrsanstalt in Wien bestimmt; sie wird sich zur Durchführung ihrer Aufgaben der Zweigstellen bedienen, die in den einzelnen Kronländern werden errichtet werden. Der Preis des Getreides und Mehles wird durch die Behörde festgesetzt. Dadurch wird die Bevölkerung vor Bewucherung geschützt werden. — In Steiermark hat die Statthalterei für die Abgabe von Mehl im Großhandel folgende Preise festgesetzt: Ungemischtes Weizengleichmehl K 56'78 für den Meterzentner, für feines Weizenbackmehl K 73 30, für ungemischtes Weizenkochmehl K 69 24, für ungemischtes Weizenbrotmehl K 52, für ungemischtes Korngleichmehl K 49 26, für Gerstengleichmehl K 49’26, für Maismehl und Maisgrieß K 49'26. Der Preis des gemischten Weizenkochmehles ergibt sich auf der Grundlage der oben angeführten Preise nach dem Verhältnisse der zur Mischung verwendeten Mehle. Die Preise gelten für das Reingewicht und verstehen sich für die Abgabe ab Mühlenstalion. Im Kleinhandel ergibt sich ein Aufschlag durch die allfälligen Transportkosten und sonstigen Spesen, sowie durch den handelsüblichen bürgerlichen Gewinn. Vom 1. Juli angefangen durften in Steiermark in keinem Falle mehr höhere Preise verlangt werden. — Für Krain dürften die Mehlpreise wohl in ganz ähnlicher Weise behördlich festgesetzt werden, falls dies mittlerweile nicht ohnehin schon geschehen ist. — (Das k. k. Staatsgymnasium in Gottschee) schloß das Schuljahr 1914/15 am 26. Juni. Die Unterrichtsergebnisse sind folgende: Von den 12 Schülern der Vorbereitungsklasse waren geeignet 11, nicht geeignet 1. In der I. Kl. waren 21+1 -Schüler; von diesen waren: geeignet 16+1, allgemein geeignet 3, nicht geeignet 2. Die II. Kl. zählte 26 Schüler: davon vorzüglich geeignet 1, geeignet 22, allgemein geeignet 2, nicht geeignet 1. Von den 21 Schülern der III. Kl. waren vorzüglich geeignet 2, geeignet 6, allgemein geeignet 5, nicht geeignet 8. Die IV. Kl. besuchten 11 Schüler: 1 vorzüglich geeignet, 9 geeignet, 1 allgemein geeignet. Von den 17 Schülern der V. Kl. wurden 2 frühzeitig abklassifiziert und rückten als k. k. freiw. Schützen ein, vorzüglich geeignet waren 2, geeignet 12, nicht geeignet 1, 1 Schüler erhielt Wiederholungsprüfung, 1 krankheitshalber Nachtragsprüfung. Die VI. Kl. hatte anfangs des Schuljahres 14 Schüler, während des Jahres rückten 6 Schüler ein; es waren vorzüglich geeignet 1, geeignet 13. Von den 11 Schülern der VII. Kl. blieb bis zum Ende des Schuljahres nur 1 Schüler übrig, dieser war vorzüglich geeignet; alle ändern waren eingerückt; 9 geeignet, 1 nicht geeignet. Ebenso blieben von den 12 Schülern der Vlil. Kl. nur 2 bis zum Schluffe, 1 beendete seine Studien mit vorzüglichem Erfolg, 1 mit Erfolg. Im ganzen wurden 28 Schüler zu Militärdiensten herangezogen. Da nur 12 Schüler des Gymnasiums von den 105 bis zum Ende verbliebenen als nicht geeignet abklassifiziert wurden, kann das Ergebnis des Schuljahres als ein befriedigendes angesehen werden. — (Beförderung.) Herr Franz Arko, Veter.-Einjährig-Freiwilliger im Jnfanterie-Regimente Nr. 17 aus Mosel, wurde zum Wachtmeister befördert. Er verdankt diese ausnahmsweise Beförderung seinen beträchtlichen Fachkenntnissen, die er sich im stabilen Pferdespital angeeignet hatte. Seine Geschicklichkeit und sein Diensteifer wurden von seinen Vorgesetzten stets anerkannt. Er versah längere Zeit mit bestem Erfolge den Veterinärdienst als Garnisonstierarzt in Görz. — Nach einer jüngst eingetroffenen privaten Nachricht soll er der Bombe eines feindlichen Fliegers zum Opfer gefallen sein. Ob sich dies bewahrheit, wird erst abzuwarten sein. — (Warnung vor feindlichen Konfidenten.) Da der Feind das größte Interesse daran hat, über Stärke, Stellung und Abtransport unserer Truppen, über die Verpflegsvorsorgen und Verwundetentransporte usw. möglichst genaue Daten zu erhalten, werden von ihm unter allen möglichen Verkleidungen Konfidenten in unser Land entsendet. Beliebte Verkleidungen sind hiebei solche als Landstreicher, Kesselflicker, Scherenschleifer, Hausierer, Flüchtlinge u. dergl., ja sogar in Uniformen von Soldaten, Offizieren und Zivilbeamten drängen sie sich heran, um ihre schädliche Arbeit ungestört verrichten zu können. Die Bevölkerung wird daher ausgefordert, den Sicherheitsorganen bei der Abwehr, Ausforschung und Auf-greifung von Spionen durch tätige Mitwirkung an die Hand zu gehen. Alle Anzeigen sind dem nächsten militärischen Kommando, der politischen Behörde (k. k. Bezirkshauptmannschaft), im Polizeirayon Laibach der k. k. Polizeidirektion, dem nächsten Gendarmerieposten oder beim Gemeindeamte zu erstatten. — (Die Kämpfe am Jsonzo.) Vor etwa 14 Tagen konnten die Italiener bereits das erste Jubiläum feiern: Das Ende des in blutiger Erfolglosigkeit verlaufenen ersten Kriegsmonates. An der ehernen Mauer unserer Südstreitkräfte zerschellten sämtliche italienischen Vorstöße sowohl am Jsonzo als auch gegen Kärnten und Tirol. Längs der ganzen Jsonzofront, die sich südwärts des durch die Punkte Tarvis-Malbvrgeth-Flitsch bezeichneten Festungs-raumes ausdehnt, vom Krn angefangen bis zur Mündung des Jsonzo ist es bereits zu heftigen Kämpfen gekommen uud es haben die Italiener hier den Hauptteil ihrer Streitkräfte in geschlossenen Massen eingesetzt. In der ersten Woche des Juni rannten sie, um sich sür ihre späteren Angriffe möglichst günstige Vorbedingungen zu sichern, das Gebiet des Krn heftig an. Kaum hatten sie hier festen Fuß gefaßt, erlahmte ihre Offensive und sie mußten am 6. Juni aus dem Orte Krn und in den späteren andauernden Gebirgslämpfen noch weiter zurück. Indessen hatten sich die Italiener immer näher an den Jsonzo herangeschoben und einen allgemeinen Angriff vorbereitet. Dieser erfolgte dann, vom 8. Juni beginnend, in zahlreichen Stößen bei Plava-Gradiska. am Görzer Brückenkopf, bei Sagrado, Ronchi und Monsalcone. Infolge der Unmöglichkeit, nördlich vorzudringen, verlegten nun die Italiener im zweiten Drittel des Juni das Schwergewicht ihrer Angriffe gegen die östlichen Uferhöhen des Jsonzo im Raume um Plava, aber auch dieser Hauptangriff scheiterte vollkommen nach achttägigem Ringen, aus dem namentlich die Brigade Ravenna mit arg zerklopften Knochen heinitehrte. Nun stellten die Italiener ihre Angriffe ein, verschanzten sich vor unseren Stellungen und versuchten sich noch in einzelnen Vorstößen kleineren Maßstabes, die ebenso versagten. Gegen Ende des Juni probierten sie es wieder bei Monsalcone, gegen die Hochfläche von Comen, deren Ränder sie mit viel Artillerieaufgebot beschossen, um unsere dort vermuteter. Verteidigungsstellen in ihrem Feuer zu begraben. Der Jnfanteriesturm in den nächsten Tagen dortselbst hatte wiederum keinen Erfolg. In Italien beginnt man bereits wegen der Mißerfolge verdrießlich zu werden, so daß der italienische Militärschriftsteller Barone seine Landsleute tröstet, vor einem energischen Vorgehen müsse man eben erst den Festungskomplex von Tarvis in festem Besitz haben. — Der Kamps hat sich bereits zum Stellungskriege entwickelt. Italienische Zeitungen weisen auf die durch Natur und Kunst an militärischen Werte unübertroffenen österreichischen Grenzstellungen hin, die den Krieg noch schwieriger gestalten als an der französischen Front. Die Operationen seien demgemäß schwierig und lang und erheischten komplizierte und langsame Vorbereitungen, die geduldig abgewartet werden müßten. — Wir können auch dem Durchbruchsversuche im südlichen Abschnitte der Jsonzofront, der auf Triest und sein Hinterland abzielt, getrost entgegensehen. — Ende Juni waren die Italiener fast vollkommen untätig, nur die Geschützkämpfe dauerten fort. Die italienische Offensive löst sich, je länger sie währt, desto mehr in kleine Teilaktionen auf, die sich, wie die „Vossi,che Zeitung" schreibt, als ein fortwährendes Herumstochern und Herumbohren in den Einbruchsorten unseres Grenzwalles charakterisieren. Die großen Blutopfer haben kein Ergebnis. Auf breiten Frontabschnitten ist nach den schweren Verlusten eine Erschlaffung der Angriffstätigkeit der Italiener eingetreten. — Nach mehrtägiger Panse machten die Italiener neuerdings einen großangelegten Angriff am Jsonzo, der ebenso erfolglos blieb wie die früheren. Der Brennpunkt der Angriffe ist noch immer Plava, wo feindliche Angriffe wieder blutig abgewiesen wurden. Unsere Erfolge rechtfertigen volle Zuversicht. — (Das Ausfragen nach stärke und Ziel militärisch er Tr an Sporte verboten.) Die Bevölkerung wird daraus aufmerksam gemacht, daß ein Ausfragen der Militärmannschaft auf Eisenbahntransporten nach Stärke und Ziel des Transportes unbedingt verboten ist. Gegen Zuwiderhandelnde müßte mit entsprechenden Maßnahmen vorgegangen werden. Witterdorf. (Saatenstand.) Man muß auf viele Jahre zurückblicken, um ein Jahr zu finden, in dem sich die Saat so schnell und schön entwickelt hätte wie heiter. Wenn kein Schauerwetter dazwischen kommt, wird die Ernte zu aller Zufriedenheit aussallen. — (Ernteurlaub) erhält jetzt der größte Teil unserer eingedickten, auf das Schlachtfeld noch nicht abmarschierten Männer und Burschen. Die Bevölkerung ist für dieses Entgegenkommen den Militärbehörden sehr dankbar. — (Die Vieh- und Schweinezuchtgenosfenfchaft) hält am 11. Juli nach dem vormittägigen Gottesdienste in der Bahn-restauration ihre diesjährige Hauptversammlung, wobei zuerst Über das abgelaufene Geschäftsjahr Bericht erstattet, dann über die Jahresrechnung und schließlich über die allfällige Auflösung der Genossenschaft Beschluß gefaßt wird. — (Erfreuliche Kunde) ist über einen seit August vorigen Jahres Vermißten eingelangt. Es betrifft den Schulleiter Josef Erker von Masern, einen Sohn unseres Oberlehrers. In einem Schreiben teilt Oberleutnant Flesch aus Reifnitz, der in russischer Kriegsgefangenschaft ist, mit, daß Erker gleichfalls in T o b o l s k in Sibirien gefangen sei, aber nach Hause nicht schreiben dürfe. Oberleutnant Flesch ersucht, die Familie des Schulleiters Erker hievon zu verständigen. Stalzern. (Todesfall.) Am 29. Juni ist hier Herr J. Pertz nach Empfang der heil. Sterbesakramente in hohem Alter gestorben. Herr Pertz war längere Jahre Kaufmann in Wien. Er ruhe in Friesen. Wieg. (Siegesfeier.) Anläßlich der Einnahme der Landeshauptstadt 'Lemberg fand am 23. Juni abends ein Fackelzug durch die Ortschaft unter festlichem Glockengeläute und Voramragnug der Kirchenfahnen statt. Mitten im Zuge wurde das mit Eichenlaub umkränzte Kaiserbild getragen. Sämtliche Fenster waren beleuchtet, von den Häusern wehten Fahnen. Vor dem Gemeindeamte hielt der Gemeindevorsteher, vor dem Dorfkreuze der Herr Pfarrer vaterländische Ansprachen, die mit jubelnden Hochrusen auf Kaiser und Armee ausgenommen wurden. In der festlich beleuchteten Pfarrkirche fand darauf ein feierliches Tedeum statt. Mit der Ab-sinqnng des Kaiserliedes endete die schöne Feier. Der Dankgottesdienst für die ganze Pfarre fand am Peter- und Paulfeste unter korporativer Beteiligung der Gemeindevertretungen von Rieg, Hinterberg und Kotschen statt. — (Schadenseuer.) Am 15. Jmu mittags brannte das Haus der Gertrud Krisch in Rieg Nr. 80 ab. Die Bedauernswerte ist Mutter von fünf kleinen Kindern; ihr Mann ist bei Ausbruch des Krieges eingerückt und hat seit August vorigen Jahres nicht mehr geschrieben. Gerettet konnte ans dem Hanse sast gar nichts mehr werden. Auch sämtliche Kleider sind verbrannt. Hier tut Hilfe dringend not. — (Rotes Kreuz.) Durch das hiesige Pfarramt wurden bisher für das Rote Kreuz K 209"57 gesammelt. — (Aus dem Felde.) Vom Herrn Lehrer Högler erhalten wir folgenden Feldpostbrief: Während wir im Winter, bis zur Schulterhöhe eingegraben, Verteidigungsstellungen innehatten, geht es nun seit Anfang Mai flott vorwärts. Der Beginn der großen Offensive wurde von uns mit großer Begeisterung aufgenomtnen, besonders da wir erfahren hatten, daß auch der Bundesgenosse von Norden her seine mächtige Arbeit begonnen hatte. In Gewaltmärschen ging e Was gefatig gegen manch' Gefech schwer! (am 3 höre 1 des n das Z den T hinter @itrre; fliegt. Feuer Krepie Ist di die sch mit, sc ist Ru Teufel aber i darauf stellten ihren! In d' Die R begra! auch < Die R rnssisct Eiubri sind i Der i kennm dem l Verha komm« ist mi' ich ivf dem i bald i Gott zeichm glückir haben aus 9 für fi Tapse ins Hl ferner Johai eben 1 befind halbe, findet Main Nr. S (Frau Erker ur uf 9t ca .re ell :cr :ll. n- ;cr en 0 n- >er s- n- eit ief im »er in :r- ott ctz in. in. is- cch >er ub et, eit er» nb cr- lb- nst ier nb as rte lch cht fls lfe ien ten zur ehl ien en, ion )en ging es bald den sich vor nnserer Front zurückziehenden Russen nach. Was sich uns in den Weg stellte, wurde niedergerannt, der Rest gefangen genommen. Manchmal gab es aber auch sehr harte Sträuße gegen eine große Übermacht auszufechten, in denen wir die Tapferkeit manches gegnerischen Soldaten achten lernten. Eine Menge blutiger Gefechte habe ich mitgemacht, die mit ihren Einzelheiten wie ein schwerer Traum hinter mir liegen. Der Lärm des gestrigen Gefechtes (am Tage vor Fronleichnam) braust mir noch in den Ohren. Ich höre noch den dumpfen Knall unseres Mannlicher und den Hellen des russischen Gewehres, das Hämmern des Maschinengewehres, das Zischen vorübersausender Geschosse, das Stöhnen verwundeter, den Todesschrei fallender Kameraden. Plötzlich ein dumpfer Knall hinter uns, während mit einem Tone, der sich zusammensetzt aus Surren, Heulen. Pfeifen und Zischen etwas über unsere Köpfe hinwegfliegt. Wir wissen es, unsere Artillerie beginnt ihre Arbeit. Das Feuer des Gegners ist schwächer geworden. Das Einschlagen und Krepieren des Geschosses wird von uns und vom Gegner beobachtet. Ist die richtige Tempierung erreicht, dann folgt Salve auf Salve. Auch die russischen Geschütze schweigen nicht. Sprechen dann noch die schweren Geschütze — Haubitzen und Mörser — ihr Machtwort mit, so vergeht einem das Denken überhaupt. Heute, Frvhnleichnam, ist Ruhe. In der Nacht ist es noch zugegangen, als wenn tausend Teufel sich den Krieg erklärt hätten. Heute in der Früh wurde aber bei unserem Gegner drüben eine weiße Fahne gehißt, bald darauf eine zweite mit einem schwarzen Kreuze in der Mitte. Wir stellten das Feuer ein. Einige braune Gestalten krochen drüben aus ihren Löchern, und auch von uns begab sich eine Patrouille hinaus. In der Mitte des umstrittenen Geländes trafen sich die Gegner. Die Russen baten um Waffenstillstand, um ihre gefallenen Kameraden begraben zu können. Schon aus gesundheitlichen Rücksichten und auch aus Pietät wurde der Wunsch erfüllt. Nun begann die Arbeit. Die Russen trugen ihre toten Kameraden weg. unsere Leute sammelten russische Ausrüstungsgegenstände: Gewehre, Spaten, Munition. Mit Einbruch der Dunkelheit ist der Waffenstillstand vorüber und wir sind wieder Gegner. Heute wurde mir eine Auszeichnung zuteil. Der Regimentskommandant überreichte mir eine belobende Anerkennung des Korpskommandos, worin es wörtlich heißt: „Ich spreche dem Zugsführer Rudolf Högler des k. k. LJR 27 für sein tapferes Verhalten vor dem Feinde die belobende Anerkennung des Korpskommandos aus." Ich freue mich über diese Auszeichnung. Sie ist mir ein Andenken an die große Zeit, in welcher wir leben, und ich werde auch weiterhin bestrebt sein, mit meinen geringen Kräften dem geliebten Vaterlande möglichst viel zu nützen. Nun wird es bald dunkel; ich habe noch einiges zu besorgen. Deshalb für heute Gott befohlen Ihr R. Högler. — Wir freuen uns über die Auszeichnung, die unserem Herrn Lehrer zuteil geworden ist, und wir beglückwünschen ihn zu derselben auf das herzlichste. Einsern (Den Heldentod) auf den Schlachtfeldern Galiziens haben erlitten: Der Kadett-Osfiziersstellvertrter Herr Josef Sbaschnik aus Masern Nr. 7, nachdem er einige Tage vor seinem Heldentode für sein tapferes Verhalten vor dem Feinde mit der Silbernen Tapserkeitsmedaille ausgezeichnet worden war (vor seiner Einreihung ins Heer oblag er den juristischen Studien auf der Wiener Universität); ferner Georg Primosch aus Masern Nr. 10. Ehre ihrem Andenken! — (Verwundet) wurden auf den galizischen Schlachtfeldern: Johann Sbaschnik aus Masern Nr. 7, Alois Sbaschnik aus Masereben Nr. 1 und Paul Krisch aus Mascreben Nr. 3. Die Genannten befinden sich zurzeit zwecks Heilung in Reservespitälern. Krankheitshalber wurde beurlaubt Karl Levstek aus Masern Nr. 58 und befindet sich jetzt im Rekonvaleszentenhause in Gottschee. — (In Kriegsgefangenschaft) sind geraten: Johann Mams aus Masern Nr. 39 (Rußland), Josef Michitsch aus Masern Nr. 25 (Rußland) und Johann Schober aus Masern Nr. öd (Frankreichs^ ^ ^ 6iS^er außer Herrn Schulleiter Josef Erker auch Johann Primosch aus Masern Nr. 18. Wesseltal. (Neue Messe.) Am 11. Juli wird der hoch«. Herr Neupriester Heinrich Wittine in der Pfarrkirche zu Nesseltal sein erstes heiliges Meßopfer darbringen. Obwohl wegen des Ernstes der Zeit von jedem Gepränge abgesehen wird, erhofft man doch eine zahlreiche Beteiligung seitens des gläubigen Volkes an dieser seltenen Feier. — (Kriegsgefangene Krieger.) Matthias Schuster aus Warmberg in Kriwoszinski (Rußland), Albert Loretitsch aus Lichten-bach in Moskau, Josef Marinzel aus Lichtenbach in Samarkand, Provinz Turkestan in Russisch-Ansien, Johann Deutschmann aus Suchen bei Nesseltal in Gorotschita (Rußland). — (Eine Mädchenabteilung der freiwilligen Feuerweh r), bestehend aus 16 Personen hat sich hier gebildet. Die hiesige Feuerwehr hat unter dem Kriegsruse stark gelitten, da sie fast die Hälfte ihrer bisherigen Mannschaft verloren hat. Deshalb wollen unsere Mädchen ihre nicht zu unterschätzende Kraft freiwillig dem Volkswohle widmen und in Feuersgefahr wehrliche Hilfe bringen. Zum Bedienen der Druckstangen, zum Schlauchlegen usw. wird weibliche Hilfe gewiß von großem Nutzen sein. Dienstag den 29. Juli fand die erste weibliche Feuerwehrübung statt, die zur allgemeinen Zufriedenheit ausfiel. Die jungen Wehr„männer" mit ihren schmucken Helmen und Käppchen zeigten sich recht flink und geschickt. Doch's ist Zeit, ich schweige still, Nur bitt' ich die Damen: Wenn man einmal löschen will, Sagt: — In Gottes Namen! — (Liebesgabe.) Unsere Ortschaft hat vor kurzem eine Spende von 1200 Zigaretten und 34 Pakete Rauchtabak für unsere Soldaten im Felde an das Kriegsfürsorgeamt in Laibach abgeschickt. Mrauen. (Todesfall.) Am 12. Mai l. I. starb^hier Herr Josef Röthel, Geschäftsleiter der Firma Matthias «stalzer in Wien, im 65. Lebensjahre. Der Verblichene erfreute sich wegen seiner Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit stets des vollsten Vertrauens seiner Firma/ Es bleibt ihm unvergessen, daß er auch für die Renovierung unserer Ortskirche eifrig tätig war, indem er Geldspenden sammelte und selbst sein Schärflein dazu beitrug. Gschermoschnih. (Auflassung des Postamtes Laase.) Das I. k. Postamt Laase (Reuter) ist mit 80. Juni d. I. ausgelassen worden. Vom 1. Juli an ist für die dem Bestellbezirke dieses ausgelassenen Postamtes bisher zugewiesenen Ortschaften Ursna sela, Eichental, Laase bei Rudolsswert, Ober-Laase und Radocha eine Postablage in Ursna sela aktiviert worden, die in Verbindung mit dem Postnetze durch täglich zweimalige Fußbotengänge zum Bahnhofe Ursna sela-Töplitz im Anschlüsse an die Züge der Bahnstrecke Rudolfswert-Bubnarci erhält. Wnterdeutschau. (Wallfahrtssonntag.) Am 11. Juli ist hier Wallfahrtssonntag, deshalb ist in der Pfarrkirche um 7 Uhr und um 10 Uhr Gottesdienst. Mosel. (Stöcke) für verwundete Krieger hat das Pfarramt Mosel bisher 7400 an das herzogliche Forstamt geliefert. — (Taglöhnertaxe.) Nach dem Beschlüsse der gemeinde-ämtlichen Erntekommission in Mosel beträgt für die Kriegsdauer die Taglöhnertaxe für einen Arbeiter ohne Kost 4 K, mit Kost K 1'60, mit zwei Jausen K 2'70; für eine Arbeiterin ohne Kost K 1'80, mit Kost K —'80, mit zwei Jausen K 1*20. Kinder erhalten zwei Drittel des Arbeitslohnes und fürs Weiden 70 h. Diese Taglöhnertaxe ist zwar sehr ideal, kann aber bei der großen Teuerung leider von den Arbeitnehmern nicht eingehalten werden, und auch nicht von den Arbeitgebern, die in der Regel einen höheren Taglohn bieten, um nur Arbeiter zu bekommen. Der Fall ist ähnlich wie bei den Höchstpreisen für Getreide und Mehl. — (Die Kriegsmetallsammlung) ergab für die Orte Mösel, Reintal und Verdreng 241 Kilo an Kupfer, Messing, Zinn u. ä. Auch alte und neue Silber- und Kupfergeldmünzen wurden gespendet, der größte Teil vom Pfarramte Mösel. — (Gerichtliche Versteigerung.) Auf Antrag der Sparkasse der Stadt Gottschee findet am 29. September 1915 um 9 Uhr vormittags beim Bezirksgerichte in Gottschee die Versteigerung der Liegenschaften Grnndbuchs-Emlagezahl 22, 23 des Franz und der Floriana Schemitsch in Obermösel Nr. 20 statt. Schätzwert ist K 14.350 04, das geringste Gebot K 9566 68. Weintal. (Todesfall.) Nach langem schweren Leiden starb hier, mehrmals mit den heil. Sterbesakramenten versehen, am^ 16. Juni Johann Tramposch im Alter von 68 Jahren. Infolge seiner großen Erfahrenheit und feines scharfsinnigen Geistes war er in den früheren Jahren durch viele Perioden Mitglied des Gemeindeausschusses, Gemeinderates und des Ortsschulrates und in letzterer Zeit auch Obmann des Ortsschulrates. Bei der sreiw. Feuerwehr in Reintal war er Mitbegründer und Ehrenmitglied und bei der Kirche in Rrintal Kirchenpropst. In seinen gesunden Tagen war er ohne alle Menschenfurcht Vorderer bei allen Prozessionen. Er hinterläßt eine Witwe und zwei Söhne, welche beide zum Kriegsdienste einberufen wurden. Der Jüngere, Josef Tramposch, ist Notariatskandidat und Reserveleutnant. . Anterskriss. (Gefallen) sind in Galizien zwei jmige, kras-liae Burschen. Franz Wittine erhielt einen Brustschuß und Mich. Rurl einen Kopfschuß. Beide waren die Hauptstützen der Eltern. Klindorf. (Schadenfeuer.) Im Nachhange zu unserem Berichte über das Schadenfeuer, das hier in der Scheune des Georg Wittreich ausbrach und dem die beiden Wohnhäuser, Stallungen, Wirtschafts- und Ackergeräte, Lebensmittel nnd Futtervorräte des Georg Wutreich und Franz Oswald zum Opfer fielen, teilen wir mit, daß der Schade bei Wiüreich auf 8000 K, bei Oswald auf 6000 K geschätzt wird. Witlreich ist auf 6964 K, Oswald auf 3000 K versichert. Laivach. (Ernennung.) Herr Raimund Ranzinger, Spediteur hier, wurde letzthin zum Oberleutnant in der Reserve beim k. k. Landsturm-Infanterieregiment Nr. 27, rückwirkend vom 1. November 1914, ernannt. Graz. (Werksdirektor Terpotitz f-) Am 18. Juni verschied hier nach längerem Leiden Herr Martin Terpotitz, Werkc-direktor i. R., Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone, Korrespondent der Geologischen Reichsanstalt in Wien usw., im 76. Lebensjahre. Die Leiche wurde provisorisch in Graz beigesetzt und wird später nach Eisenkappel in Kärnieu überführt werden. Der Verblichene, der hier im Ruhestande lebte, war früher Werksdireklor des Kohlenwerkes der Trifailer Gesellschaft in Trifail und leitete eine Zeitlang auch das Kohlenwerk in Gottschee. Er erfreute sich wegen feiner äußerst gediegenen fachmännischen Kenntnisse und wegen seiner erprobten Praxis, die er auch unter den schwierigsten Verhältnissen erfolgreich betätigte, großen Ansehens und ausgezeichneter Wertschätzung. Er ruhe in Frieden. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Xieindruckzeile oder eten Raum JO Heller, bei mehrmaliger Linschaltung 8 heller. Pei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze Iabr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Verein der Deutschen a. ßomebee = in Wien. = Ätz: I., Hilnmeipfortgasse Nr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren Beitritt ainnelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Kereinslokale „Zum roten Igel", Alörechtsplatz Mr. 2. Sparkasse der Stadt Gottschee. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ift bei einmaliger Linschalwn, alei* bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweilen Ein. schalmng zu erlegen. — «s wird höflichst ersuch«, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Ausweis f. d. Monat Juni 1915. Einlagen: Staub <£nöe ZTTai 1915 Eingelegt von 127 Parteien Behoben von 324 Parteien Stand Ende Juni 1915 . Hypothekardarlehen: zugezählt . . rückbezahlt . . Stand Ende Juni 1915 . ««■SS'wwiM. Zinsfuß: für Einlagen 472 % ohne Abzug für Hypotheken im Bezirke Gottschee für Hypotheken in anderen Bezirken für Wechsel 6 7s °/o. Hottschee, am 30. Juni 1915. K 6,387.104-86 91.567-47 „ 243.457 97 „ 6,235.214-36 ’’ 13.60890 „ 4,404.402-30 „ 115.207'— der Rentensteuer, 572 %>, 53/4%, Schinerzerfüllten ßerzens geben wir allen verwandten, freunden und Bekannten die betrübende Nachricht von dem ßut< scheiden unseres innigstgeliebten und unvergeßlichen Gatten, Vaters, Schwiegervaters und Bruders, des ßerrn Johann Aerh ReaNtätenSefcher Die Direktion. welcher am 2% 3uni um s llbr abends nach kurzem schweren Leiden, versehen mit den beil. Sterbesakramenten, in seinem 78. Lebensjahre sanft im ßerrrt entschlafen ist. Das Leichenbegängnis des teuren verstorbenen findetDonners-tag den V Juli IM5 um halb 5 Uhr nachmittags statt. Die heil. Seelenmesse wird in der Kirche zu Stalzern gelesen werden. Stakzern, am so. Juni ms. Johanna Werh, Gattin. Johann, Roman, Josef, War und Gustav, Söhne. Maria Iiötvel geb. Verh, Schwester. Mosa, Here und Jelly H°erh, Schwiegertöchter. Allen verwandten und Bekannten, die dem teuren verblichenen das ehrende Geleite zur letzten Ruhestätte gaben, insbesondere der löbl. Vertretung der Gemeinde und der geehrten Lehrerschaft sagt herzlichen Dank KamiNe ferfs. Tiefbetrübt geben wir allen verwandten, Freunden und Bekannten Nachricht von dem Ableben unseres unvergeßlichen Vaters, Onkels und Schwagers, des ßerrn Josef WötYek ehem. Geschäftsführers der DekiKatessenhandkg. W.SIakzer in Wien welcher am (2. Mai M nach längerem Leiden, versehen mit den heil Sterbesakramenten, in seinem S5. Lebensjahre sanft tm ßerrn entschlafen ist. Die sterblichen Überreste des teuren verblichenen wurden auf dem Grtsfriedhofe zu ITIrauen zur letzten Rohe beigesetzt. Manen, im Juni 19m. Die trauernden Kinteröl,ebenen. -U^Ui^UWUer C. Erker. ^S7r und Verleger Josef Eppick. - Buchdru-tere. I°'e, ISavticef m @omd,ee.