Dinstag den 3. Teznember i^lll>. D l I y r i e n. Schifffahrt in Triest: Am 27. August. Gibraltar: Henry, ^eucig, Ocster., in 3c» Tagen, mit Ballast. Am 28. dito. Malta: Amic^re, Mrak, Oester., w «, Tagen, mit Vaumwvllc. Taganrog- St. Pokrow, Soich,, Nuß, in 58 Tagen, wit Wcizci,. Scutari-. Niantailte, Miletich, Oester., in »7 Tagen, mit Wolle. Am 29. dlto. Smyrna: Eariclea, Ianin, Französ., in 9a Tagen^ wit Oel. Satalia: 2lthina, Marchi, Griech., i» ^c» Tagen, mit Blutegeln. DN i e n. Se. Durchlaucht der Fürst v. Me tlernlch be' finden Sich, da nun seit mehreren Tagen jedwede Fie-beraufregung verschwunden ist, in vollkommener Ne-convalescenz. so däß mil dem gestrigen Tage die Aus, gab« der ärztlichen Bulletins geschlossen wurde. (Ost- V.) Frankreich. Der Msnileue enthält die königliche Ordonnanz, welche die Publication des zu Veracruz am 9. März ,829 zwischcn Frankreich und der Republik Mexico geschlossenen Friedens.- und Freundschaftölrac' t.us, so wie der unter demselben Datum geschlossenen Convention, die zwischen Frankreich und Mexico zu bestimmenden Entschädigungen betreffend, vorschreibt. (Ost. B.) I> p 3 n i e n. Der Monlteur Parislen vom 16. August »nlhalt folgende telegraphische Depesche aus Bay 0 nne vom vorhergehenden Tage, halb 11 Uhr Nachmittags : „Der commandircnde General der 20sten Militärdi-^ision an den Herrn Kricgsminisicr. Am 12. hat ein« Conferenz mit den Ncvoltirtcn Stall gefunden; dcr Pfarrer Cchcvarria halte eine Unterredung mit Don Carlos in Lcsaca. Das zwölfte Bataillon von Navarra hat sich an obgcdachttm Tage zu dcn Iusulgenlru in Verra geschlagen, und am 15. sind si« gegen Urdap aufgebrochen, wo das dritte Bataillon zu ihnen stieß. Da Elio nur mehr zwei Bataillons hatte, hat er sich nach Goyzuela mit Don Carlos zurückgezogen, der seine Gemahlinn daselbst gefunden hat. — Esparleio ist nach Alava aufgebrochen; Maroto ist seiner Bewegung gefolgt." Folgendes ist der Inhalt der Nachrichten über die Ausbreitung des Aufstanbes gegen Marolo: «Va« yonne, 16. August. Die Insurrection in den nördlichen Provinzen nimmt eine ernsthaftere Gestall an, alS man anfangs geglaubt hatte. Seit zwei Monaten Hal» ten Maroto's Feinde ein wachsames Auge auf die ge-heimsn Bewegungen diescs Generals und seiner Pa«« tei, und verbreiteten emsig verschiedene Gerüchte, hin« sichtlich einer Transaction, einer Abdication u. s. w., die einen widrigen Eindruck bei der Armee und hei den Bewohnern der Provinzen gegen Maroto machten, und die Dinge auf den Punct brachten, daß es bloß eines günstigen Anlasses und eines Chefs bedürfte, um ein« fürchterliche Reaction herbeizuführen. Mehrere Ba? laillons, besonders die aus Navarra, hatten seil geraumer Zeit beschlossen, sich aufs erste Signal geaM Maroto zu erklären. Dieser General hatt? nach den Ereignissen von Estella, da er wußte, daß die Mehr-zahl der Offiziere der Armee feindlich gegen ihn gesinnt sey , die Vorsicht gebraucht, sie'durch scine Cicaturen zu ersetzen, wobei er jedoch auf den Geist der Armee im Allgemeinen nicht die gehörige Rücksicht nahm, und sich durch die Entfernung jener Offiziere vollkommen sicher glaubte. Diesen Fehler benutzten seine Feinde, die, nachdem sie ihre Maßregeln gehörig vorbereitet halten, dem fünften Bataillon von Nauarra Ordre gaben, nach Vera aufzubrechen, und die ädrigen Ba« laillons anwiesen, die weiteren Befehle in ihren Can-tonnirungen abzuwarten. Am 9. setzten sich vier Com-pagnnn deS fünften Bataillons auS dem Thal 00« 282 Echaurr! nach Vera in Marsch; sie wurden von ihre« Sergenten angeführt, da die Offiziere sich geweigert halten, ihnen zu folgen; am 1l. stießen die fünf übri« gen Compagnien zu ihnen, und am l2. vereinigten sich auch die Offiziere, denselben Commandanten, welcher Aguirre ersetzt hatt«, an der Spitze, da sie sahen, daß die Insurrection Chancen des Gelingens haben dürste, mit dem Bataillon, und setzten Aguirre (den Maroto abgesetzt hatte) wieder in sein Commando ein. Maro-lo'S Partei, durch den Anblick der drohenden Haltung des fünften Bataillons ernsthaft allarmirt und befürchtend, daß, wenn man den Insurgenten Zeit ließe, ihr Beispiel Nachahmung finden dürfte, suchte die Ne« volte im Ktim zu ersticken. Man ließ Don Carlos an die Gränze kommen, und zu gleicher Zeit Lesaca durch Elio mit oier Compagnien des siebentenBataillons von Nauarra besetzen, die zu Lanz in Canlonnirung lagen. — Don Carlos brach am 21. Morgens, von seiner Gemahlinn, Villavicencio und dem Kriegsminister, General Montenegro, begleitet, von Tolosa auf; er übernachtete in Goyzueta, wo er seine Gemahlinn zu? «ückließ, und traf am folgenden Tage in Lesaca ein. Gleich nach seiner Ankunft daselbst ließ er Don Juan Scheperria, der in Vera war, rufen. Don^ Juan leistete den Befehlen dcs Don Carlos augenblicklich Folge, und hatte eine dritthaldstündige Unterredung mit ihm, welcher Niemand beiwohnte. — Eine Stunde nach dieser Consecenz kehrte. Don Juan Echeverria nach Vera zurück, um sich an die Spitze der Insurrec. tion zu stellen; Elio und Villaoicencio halten verge« bens alles aufgeboten, um zu verhindern, daß Don Juan zu Don Carlos gelange. — Während Don Carlos in Lesaca war,,zog das zwölfte Bataillon vor dieser Stadt vorüber, um sich, trotz der gegentheiligen Befehle, welche Elio im Namen des Don Carlos erlassen hatte, unter ocm Rufe: „Viva «l 1^'), lnuei'k HIaruto!« irut dem fünfien Bataillon in Vera zu vereinigen. — Während Don Juan Echc-verria in Lesaca war, schickte Elio einen Mönch nach Vera, um das fünfte Bataillon zur Nieoetlegung der Waffen zu bewegen < indem dcr König, der vollkommen frei sey, ihre augenblickliche Unterwerfung verlange, und ihnen um diesen Preis General.-Pardon zusichere. Der Mönch erhielt im Namen des ganzen Bataillons Folgendes zur Antwort: »Wir »halten Elio für einen Mann von Ehre, und sind „überdieß überzeugt, daß Sie, ein Diener der Kirche, »diesen Auftrag nicht übernommen haben würden, »wenn Sie nicht dieselbe Ueberzeugung gehegt hatteni »aber wir sind auch ehrliche Soldaten und vor Allem »treue und ergebene Unterthanen; >vir versprechen «Ihnen also, die Waffen auf den ersten Befehl des «Königs niederzulegen, wenn uns dieser Befehl von „dem König selbst gegeben wird, und vorausgeht, «daß er sich In Estella, ohne irgend einen von seinm „Ministern und ohne seine jetzige Umgebungen bb» »findet; bis dahln sind wir entschlossen, keinem Vo»« »schlage Gehör zu geben." Der Mönch kehrte mic dieser Antwort zu Elio zurück. — So stand es mit der Insurrection am I/», Abends,- die Freunde di« Insurgenten versichern, daß sich mehrere and^e Bataillons gegen Maroto erklärt, und zu Don Iuca Echcverria'b Disposition gestellt haben. — Am 14. August sind das zwölfte und das fünfte (iusurgirte) Bataillon in Urdach eingerückt; die <^g einer Com, pagnie des eilfcen Bataillons bestehende Besatzung halte sich in das Fort zurückgezogen. — Der Finanzminister, Hr. Marco del Pont, hat Tolosa verlassen. Es ist beinahe sicher, daß das dritte Bataillon von Navarra dem Beispiel des eilfleil gefolgt ist." In dem Postscriptum eines Schreibens von der nauarresischen Gränze vom 15, August (im Mc-morial des Pyrenees vom i?.) heißt es: »Sämnn. liche Provinzen haben sich gegen Maroto etklärl: mehrere kleine Forts haben sich bereits den Insu^ genten ergeben. Die Offiziere von der ?lrmee vo>» Guipuzcoa haben Maroto für einen Verräiher erklärt. — Nach der Sentinelle des Pyrenees zeigen sich die baskischen Bataillons fortwährend günstig für Maroto. Dasselbe Journal fügt jedoch hinzu: »Trotz der widersprechendsten Nachrichten von der Gränz« und aus den Provinzen können wir behaupten, daß die Anti.-Marotisten fortwährend große Entschlossenheit bei ihrem Unternehmen ze^en. Sie sollen sich bereitS Elisondo's, Vera's, Zuaarramurdi's und L»-saca's bemächtigt haben. Es heiße auch, daß sich wieder zwei neue navarresische Bataillons zu den In-surgcnicn geschlagen haben. Man erwartet jeden Augenblick Manolin, der sich, wie es scheint, mit zwei Schwadronen Caoallcrie für den Aufstand er« klä'rt hat.« (Ost, B.) Esvartero both in der Nähe von Mungnia in Viscaya den Carlisten eine Schlacht an,' Maroto aber, der weit in der Minderzahl ist, hüthcce sich wohl, sie anzunehmen. Man versichert fortwährend, daß die unler Vermittelung des Lord John Hay angeknüpften Unterhandlungen «ine friedliche Ausgleichung bezwecken. (W. Z.) Großbritannien. Der Morning-Herald bemerkt, es sey gawz ungegründet, zu glauben, daß durch das Verbot der Einfuhr deö Opiums in China dcrTheehandcl erschwert werde; der Thee werde in Canton regclmaßlg mit Silberbarren eingekauft. (Oft. V.) Gsmanischcs Neich. Constantinopel, i. August. Nähere Mittheilungen über die am l<». und H5. Illli Statt gefundenen Conserenjen zwischen Mehemed Ali und den 283 Ceneralco.suln der vier großen Mächte. Den ^. Juli um 5 Uhr Abends war vie linkische Flotte, den Kapudan Pascha an Bord, im Angesicht des Hafens von Alexandria erschienen. Sogleich begaben sich die Repräsentantin von England, Oesterreich und Rußland zu dem Vicckö'nig. Der französische General-consul, durch Unpäßlichkeit zurückgehallen, hatte seine Colltgen beauftragt, auch in seinem Namen das Wort zu führen, da diese Sitzung ohnehin nur a!s Vorbereitung zu einer allgemeinen Versammlung am fol.-genden Tage dienen solltc. Die Consuln stellten vor, daß der Kapudan Pascha mit seiner Anklage gegen Chosrew und Halil einzig und allein nur seinen Abfall bemänteln und rechtfertigen wolle, daß das Gerücht von der Vergiftung Sultan Mahmuds durchaus glundlcs sey, und durch das Zeugniß der europäischen Aerzte, die Sr. Hoheit in ihrer letzten Krankheit bei--standen, widerlegt werde. Indem sie alsdann zu der gegenwärtigen Lage der Dinge übergingen, war ihl Rath, daß er eine bewaffnete Intervention vermeiden, darum sich friedlich mit oem Sultan verständigen sollte, daß Se. Hoh. ihm schon jetzt in der Zusicherung d,s Erbrechts auf Aegypten einen besondern Beweis seiner Großmuth gegeben habe, daß es also an ihm sey, seinen guten Willen und Gehorsam für feinen Souverän zu zeigen, und den Ausgang des Streites zu beschleunigen. Die Rücksendung der Flolle würde das handgreiflichste Unterpfand seiner Treue seyn. Hierauf antwortete Mchemco Ali: »Ich bin nicht Willens, Achmet Pascha zu entschuldigen, seine An. führunxen mögen ohne Gcund sepn, und ich vermuthe selbst, daß Alles, was er mir geschrieben, auf Rechnung seines Hasses gegen Chosrew Pascha zu setzen ist. Was indessen das mir vom Sultan Zugestandene anbelangt, ft fthe ich es nicht als eincn Act der Großmuth, sondern als der schweren Nothwendigkeit an. So lange Chosrew Pascha an der Spitze der Geschäfte steht, muß ich allen Versicherungen miß' trauen, und kann auf keine aufrichtige Versöhnung zählen. Ich muß mich ans Positive halten, und darf m.ch n.cht mit Versprechungen und Schwüren begnügen. W-e kann ich Chosrew Pascha trauen, ihm, de« mcin Todfeind ist?« Die Consul« suchten diese Ar: Lumentation zu entkräften. Mehemed?lli, erwiederter !", sey cm zu erfahrener Staatsmann, als daß ei stcl) vor Täuschungen zu fürchten hätte. Die schliß l>.)M Zusagen seines Souveräns stellte, ihn gegen all« Kunstgriffe des Gro^vessicrs sicher. Iu (5onsiantm°pe! n.cht zu Uno^dnu.gen anzureizen, die leicht durch di< Nachricht von dem Verlust der Armce. dem Abfall de, Flotte und d,e Ungewißheit der Verhältnisse zu ihn Zustehen könnten, lieg« in seinem eigenen Interesse das beste Mittel, die Ruhe der Hauptstadt zu bcfesti gen, sey, daß er oie'Flctte'zurückgehe, auch ohne Auf- schub Jemand nach Constantinovel sende, um se!ss» Unterwerfung anzuzeigen, und dem Großherrn sein« Glückwünsche darzubringen. Läugnen werde er selbst nicht, daß Achmet Pascha, indem er nach erhaltenem Befehl zur Rückkehr die Dardanellen verlassen, deK Staalbverraths schuldig geworden sey: auch wü:o«n sie ungern glauben, daß, indem er die Flotte aus dessen Händen empfange, er sich zu seinem Milschul. digen machen wulie. Gegen einen solchen Schluß lehnte sich der Viciköni) heftig auf; er enlgegncte, daß es in Kliegszeiten wohl erlaubt sey, Ausreißer aufzunehmen. Die Consuln bemerkten ihm jedoch, daß der Abfall Achmet Pascha's nach Ankunft der Depeschen dcs Großwessiers und des sein Erbrecht auf Aegypten bestätigenden Fermans Statt gefunden, und daß er i« selbst den Frieden als wieder hergestellt be« trachtet habe, wenn er feinen Sohn Ibrahim Pascha anweise, das Heer auf das dießseitig« Ufer des Eu-phracs zurückzuziehen. »Allerdings, antwortete dee Pascha, bin ich nicht mehr im Streite mit dem Sultan, der an Allem unschuldig und rein wie ein Diamant ist, aber lch habe Krieg mit seinen Ministern, di« ihre Stellen im Reich nicht dem Willen der Nation verdanken, sondern sie durch Nänke erschlichen haben, und nun Gesetze geben wollen.« Auf diese Argumentation des Vicekönigs versetzten di« Lonsuln: Nach der Kenntniß, die sie von den Personen in Constantinopcl hätten, scheine ihnen Chobrew Pascha in einem solchen kritischen Augenblicke als der einer Negierungsverän-derung in der Türkei allein fähig, das Staalsruder zuführen, die Wünsche der Nation aber hatten nichts dabei zu thun, da dieselbe niemals zu Rathe gezogen woidtn wäre, daß man vielmehr im Augenblick einer Knsis dem Volke impomren müsse, und daß im Allgemeinen die Geschichte des osmanischen Reichs hinlängliche Beispiele licfere, daß ein Thronwechsel Nil« malo ohne Erschütterung und Blutvergießen vor sich gegangen sey. Man unterhielt sich noch einige Zeit, l üb«r Charakter und Talente der verschiedenen hohen Personen der Türkei und über die Verändernngen, die nach der Meinung des Vicekönigs vottheilhaft - wären, um der Negierung Festigkeit zu verschaffen, - und nachdem Mehemed Ali einigemal in dem Saa! l auf- und abgegangen war, fuhr er also fort: »Meine ' Absicht ist nicht, gleich jetzt Jemand nach Constan-' tinopel zu senden, um dem Sultan zu seiner Thron-> bcsteigung Glück zu wtwschen; aber ich bitte Sie, den I Repräsentanten der vicr großen Machte bei der osma-? nischen Pforte folgende Versicherungen zu übermachen, c nämlich: daß in zwei Tagen Akif Cffendi nach Con-l stanlinopel zurückkehre, daß ich ihm ein Glückwunsch-; schreiben für den Sultan übergeben, daß ich ebenfalls - an Chosrew Pascha schreiben und ihm vorstellen werde: ^ l) daß der Verstorben« Sultan Mahmud mir bn'titö 284 vor einiger Zeit durch Sarim Essend! vorteilhaftere Bedingungen, als die jetzigen sind, gemacht hat, da er mir das Erbrecht für Aegypten, das Hapalet von Saida und das Sandschak Tripoli anbot; 2) daß ich das Erbrecht für Aegypten, Syrien und Candien verlange, d. h. für?illes, was ich jetzt besitze; 5) daß unter diesen Bedingungen, und wenn man aufrichtig gcgen mich handeln will, ich der Neueste Diener und Vasall Sr. Hoh. seyn, auch den Sultan und das Reich gegen Jedermann vertheidigen will. In diesem Sinne werde ich nach Constantincpcl schreibt«, jedoch d?s Wohlstandes halber keine Erwähnung dcr Flotte thun; indeß bitte ich Sie, die Gesandten zu versichern, daß ich nie daran dachte, die Flotte zu behalten, oder mich derselben zu einem feindlichen Zwecke gegen den Sultan zu bedienen; im Gegentheil mache ich mich anheischig, sie, sobald als meine Vorschläge an» genommen seyn werden, bis auf das letzte Schiff nach Consiantinopcl zurückzuschicken. Wenn die Offiziere etwa fürchten sollten, nach Constantinopel zurückzu-kehren, so können sie in Äegypten bleiben, das ja einen Theil des Reichs ausmacht. Wenn der Sultan einmal meine Bitte erHort, und Chosrew Pascha von der Leitung der Geschäfte entfernt seyn wird, so werde ich keinen Augenblick zaudern, mich auf die erste Einladung Sr. Hoh. nach Constantinopel zu begeben, nicht mit der Flotte, sondern allein auf einem Dampfschiffe, zum einzigen Zweck, persönlich Sr. Hoh. meine Ehrfurcht zu bezeugen. Endlich versichere ich Sie noch, daß, sollte die Pforte meinen Vorschlag nicht genehmigen, ich keinen Krieg führen, sondern meine jetzige Stellung behaupten, und geduldig abwarten werde." Sa ging die erste Unterredung mit Mehemcd Ali zu End?. Die zweite Versammlung, die zuerst auf den Morgen des folgenden Tages angesetzt war, wurde, auf den Nachmittag verschoben, wegen der Ausschiffung und der Vorstellung Achmed Pascha's. Zwei Stunden vo? Untergang der Sonne begaben sich die vierGcneralconsuln, der österreichische, englische, fcan» zösische und russische, zu gleicher Zeit zum Niceköni'g. Abermals boten sie Alles auf, um den Pascha zur augenblicklichen Nlickgabe der Flotte zu bewegen, aber umsonst; er betheuerte ihnen neuerdings seine friedlichen Gesinnungen, wiederholte die ihnen Tags zuvor gemachten Versicherungen, machte einige Verän« derungen in den Ausdrücken, und suchte sie auf alle Weise von der Nothwendigkeit des Sturzes Chosrew Pascha's zu überzeugen, indem er sagte: „So lange der Großwessier am Nuder bleibt, ist keine aufrich.-tige Versöhnung zwischen dem Sultan und mir möglich; übrigens mag Se. Hoh. sonst zum Großwessier machen, wen sie will. Ich werde der erste seyn, um Alles zur Consolidirung des Thrones beizutragen. Ich will den Platz nicht für mich, denn wenn man m>r ihn anböte, würde ich ihn ausschlagen, aber ich wünsche sehnlich d!e Entfernung eines Menschen, der uon der ganzen Nation verabscheut ist, und dem alle Mittel gut sind, um zu seinem Zwecke zu gelangen, selbst Stahl und Gift; so lange als die großen Machte Chosrew Pascha unterstützen, kann er am Platze bleiben, sobald sie ,hn verlassen, muß er fallen. Wenn jetzt die Ruhe in Constantinopel nicht gestört ist, so muß man es den großen Mächten zuschreiben; sobald sich aber Chosrew Pascha zurückzieht, wird sich die Ruhe auch ohne ihrer Mitwirkung erhalten. Ich hahe dem Großwessier einen Privatbrief geschrieben, worin ich ihm anrache, sich von den Geschäften zurückzuziehen, und seinen Abschied zu verlangen; den Brief wird Akif Effendi, dcr morgen nach Constantinopel zurückkehrt, mitnehmen. Mit dem französischen Dampfboot schreibe ich in demselben Sinn an die Schwester des Sultans Mahmud und an die Valide Sultana, denn schickte ich meine Briefe durch Akif Effendi, so wäre Chosrctv Pascha fähig, dieselben zu unterschlagen." Ehe die Consuln den Pascha verließen, lud er sie noch ein, sich des osmanischen Dampfdootes zur Ueberscndung ihrer Depeschen nach Constantinopel zu bedienen. (Allg.Z) Mexico. Blätter aus Neworleans vom l6. Juli brin» gen die Nachricht, daß Santa Ana abgedankt habe und General Bravo zum Präsidenten der Republik Mexico erwählt worden sey. Diese wichtige Nachricht soll am 7. Juli durch e Ncn Expressen aus Mexico nach Matamoras überbracht worden seyn; die Neworleans Wee zweifelt jedoch an ihrer Wahrheit. Vustamtnte war nach den letzten Berichten noch immer in dem eroberten Tampico. Die Generäle Le-mus und Canalizo unterhandelten über einen Frieden. Das Gerücht, daß MatamoraS in die Hände der Föderalisten gefallen, wac ganz grundlos. Von einem Angriff auf Texas ist, in der jetzigen Lage von Mexico, keine Ncde mchr. (Öst. V.) Vereinigte Ktaatcn von Korrmzncrika. Durch das am :^. August zu Bristol cingclrof-fene Dampfschiff „Great-Western" hac man New-yorker Blätter bis zum l. August, Sie melden den Ausbruch eines Bürgerkrieges in dem Stamme der Tscherokesen, welcher ans einem Zwiste unccr den Häuptlingen üder die Annahme des Vertrags wegen Abtretung ihres bisherigen Landes an die vereinigten Staaten entstanden war. In einer Versammlung des Nationalrathes, am 50, Juni, kam die Uneinigkeit zum Ausdrucke. Die Partei deS Häuptlings Noß, welche jenen Vertrag nicht annehmen will, ermordete alle Häuptlinge der entgegengesetzten Partei, bis auf einen. Eme dritte Partei, die des Häuptlings Buschkopf, sucht zu vermitteln. (Ost. B.) Verleger: Mnaz Alous Evlrr V. Ulrinmaur.