F^k^ ^<^3. Hacquet's mineralogisch-botanische Illstreise, von dem Berg Terglou in Kram, zu dem Berg ner in Tyrol, im Jahr 1779 und y / 3 w 0 te ., Veränderte "und vNMhm Auflage mit 4> Ku?fettassl»^ ^ 4l^ Wien, im Verlage der Johann Paul Krausischen Buchhandlung. 17 8?. f". V V r b e r t cb t. <^or ungefähr zween Jahren kam diese Lustreist in dem ersten Theil der Schriften der berlinischen Gesellschaft naturftrsthender Freunde heraus, allein sie war wegen der häufigen Druckfehler die sich darin befanden ungemein verunstaltet, dieß und dann emc zwo-te von mir unternommene Reist in eben das Land, land, ist der ganze Bewegungsgrund warum man hier diese kleine Schrift aufs neue mit Veränderung und Vermehrung aufgelegt hat. Go l^^o Cmpsindungsooll, so angenehm, und schön, ^»^ als es immer für einen Reisenden seyn mag, ln einer kurzen Zeit verschiedene Länder, Gebäude, selbst Abarten vom Menschengeschlechte u. s. w. zu sehen, so scheint mir doch dieses nur ein Schatten der Wollust zu seyn, gegen jene, die der empfindet, welcher die natürlichen Seltenheiten kennet, sammelt, und in ein paar Ta< gen, ja oft auch nur in einem einzigen, durch verschie, dene Iahrszeiten (wenn ich mich dicses Ausdruckes bedienen darf) wo ihm in einer solchen Strecke verschiedene Pflanzen, Insekten, und ganz andere Steine, und Gebirge, als vorher, aufsioßcn, durchwandern kann. Cm solcher Fall hat sich bey dieser kleinen Reise zugetragen. als ich mich von^cm Bcrge Terglau in» Herzogthumc Kram über dem Hochhor,» in Karnten zu dem Berg Rlolmer in Tyrol begab. A ) Die 6 Die angränzcnden Gebirge der Aipkette, worinn dcr erste Berg sitzt, sind dte Harnischen (^arma) gegen Abend, welche das kegelförmige Thal von rlcx, odcc Flitsch, und Crenda zum Theil absondert; gegen Mitternacht die H^rnmischen (darinriua) gegen Morgc.l, und Mittag aber jene, welche die Ketten in Krain ((^r-molia) bilden. Alle diese Berge sinnmt dem TcrZlon, bestehen aus dem allgemeinen dichten Kalksteine, welcher von Farbe weißgrau ist; seine Theile sind manchmal mchr, oder weniger unfühlbar, im Bruche doch immer mehr rauch, als glatt, die Kanten mittelmassig scharf, und auch jederzeit wcisser, als auf seiner Oberfläche. Ist er sehr dicht wie es sich manchmal erreicht, so gibt er am Stahl Frucr; man hat sich also auf dieses ungewisse Kenzclchcn nicht zu halten , welches die Mineralogen un-achl für gan; sicher immer angegeben haben. Die Spi, tzen der Berge sind am stärksten verwittert, so, daß, wenn man auch von diesen Felsenstucken etwas cntztvey schlägt, der Bruch niemals so weiß ist, als diejenigen, welche tiefer brechen. Der Verwitterung ist aber dieser Kalkstein sowohl auf den Anhöhen, als auch in dcr Ties fe sehr ausgesetzt. Wenn ein solcher Stein anfängt zu verwittern, so wird seine Obersiache immer mchr, oder weniger ungleich rauch, oder mehlicht, und so wie er verwittert, zerfällt er in einen eisenschüßigcn, unreine»! halb Thon, oder Mergel, der bald mehr thon-bald mehr kalkartig ist; manchmal ist er auch gan; thonigt ; von Farbe dunkelgelb, worinn sich ein Glaskopf; oder' kleine glatte Stucke Eisenerz zeigen. Stürze man grosse Stücke von einer Anhöhe, so geben sie bey dem Aussallen einen etwas Schwefelgeruch. Oieser Kalkstein ist nicht sehr fest, hat auch weder eine grosse Schwere, noch Kältt, und er löset sich vollkommen in der Salpeter« 7 tersäure auf, wo manchmal, wie eine kleine Wolke im Grunde dcr Auflösung bleibt, welche sich ctwas Thonoder auch kieselartiger Natur zeigt. Herr Sage *) und andere, sagen ausdrücklich, daß dcr Kalkstein immer etwas Thonerde bcy sich habe; folglich ist auch unser Stein zu dem wahren Kalt zu rechnen, indem der nicht ehe aus der Säure seine aufgelöste Erde fallen laßt, bis man nicht mit clncm alkalischen Salze die Auflösung gesättiget hat. Wenn man den Stein zu Kalk brennt, so wird er sehr weiß, gut bindend, und gleichförmig, daß mchrsremal bekömmt man eine Spur von Eisen da-rinn. Alle hohe Berge, nnd die ganze Juliscko, und Rarillscke Alpb'ette besteht aus diesem weisigranen Aalk-i!eme, der keine Spur von Versteinerung tn sich ent^ hält, wenn er ansehnliche Anhöhen bildet; nur am Fuße dcs Hauptgcbirgcs findet man solche; und hat dann <5ronstcdt *5), olM jedoch von andern Ländern Kenntniß zuhaben, dle Wahrheit dcr Sache genau bemerket, wenn er zu Ende des 4ten §. sagt : Die Kalkerden „ müssen da gewesen seyn, ehe Thiere, und Gewachst „ ihr Daseyn erreichten. " Finden sich einige, weiche aber in einem schon sehr gemischten Kalksteine brechcn, so ist er jederzeit etwas duncklcr, als der vorhergehende, wo sich die Vovgcblrge anlegen. 3s ist gew'ß ein grosser Unterschied von diesem Kalksteine gegen jenen, der A 4 im *) ELemens de mineraLogic Docimaftiquc pnr Mr. Sa'vc a Paris 1777 seconde Edirioa 2. Tom, Jn 8vo, vo,z Denier Acip^Z ^/Lo. 3 im kiesel-oder glasartigen Gebirge bricht. *) Wie auch von jenem, dcr einzelne Berge in Krain, Hystreich, u»d andern Gegenden ausmacht. Dicstr allgemeine Kalkstein bricht anch oft in grossen Schichten, wovon eine La^c oft zu mehreren Schuhen dick ist ; nur auf den höchsten Bergen kann man solche nicht in diesem Strichen gewahr werden. Das darinn enthaltene Elscnwesen ist nicht überall gleich, sondern nur in manchen Gegenden: durch dle Verwitterung wlrd man aber solches oft voll großer Ferne mehr, oder weniger gewahr. Am Fusie solcher hoben Berge, wo sich wie kleine Flötzlager von den verwitterte» Theilen bilden, findet man verschiedene Schiefer, Horn, imo Glasartige Steine, doch habe ich auch auf ciner Höhe von 700a Schuhen des Berges Verglou, gegen das tarnische Gebirg zu, in den Stein-rissen kleine Quarzkörner in einem Kalktrümmerstcin, dcr durch eine eisenschüssige Kaltcrde mit kleinen Körnern von Glaskopf verbunden war, gefunden, wo sonst nicht die geriiigste Spur eines andern Gesteins vorhanden war, als von allen Seiten, eben dcr angeführte Kalkstein. Ich gestehe wohl gcrn mit Herrn Bowles *) ein, daß man von den Kalksteinen gehörige Unterscheidung?-kennzeichen angeben soll, welche sich weiter, als auf die Far- *) Die Unkenntniße der ursprüngliche Halr'rettc, und dessen Stein woralls sie bestehen, mackt daß die Mil-amantani so unriclitige Begriffe in ihren mineralogischen Buckern aushecken. **) Introduction ä l'Histoire natureile & ä la Geographic physique de l'Espagne par Bowles a Paris 1776. 9 Farbe, und Härte erstrecken sollten; dann gewiss ist es, außer dem reinen welssen Marmor, oder noch besser, der reinen Kreide, haben wir keinen reinen Kalkstein, obgleich, wenn wir ein Stück gemeinen Kalksteins durch die gehörigen Hülfsmittel versetzen, wir jederzeit bald mehr oder weniger Unterschied gegen die Kreide finden. Der oben angeführte weißgraue Ralkstein ist indessen fthr verschieden von dem schwarzen Kalksteine, wovon Herr G.nelin *) glaubt, daß ganz Krain daraus bestehe. Wer in Krain kömmt, und noch nie ein so hokcs Kalkgebirge gesehen hat, wie das unsrige ist , würde bey vielen die höchsten Spitzen mit Schnee bedeckt glau^ ben, so wciß.sind sic an verschiedenen Gegenden. Ich weiß keinen einzigen Mineralogen anzufüh'cn, der unsern gemeinen Kalkstein richtig beschrieben yabe. Scopoli ") laßt ihn für den ganz wcißcn geM, ill, dem er auf der ersteil Gcite sagt: weißer diäter Kalk.-stein aller Orten. Allein nichts weniger, als dieses, denn der schone weiße Kalkstein von Mien macht doch noch einen grossen Unterschied gegen d" unsrlgcn, nicht allein in der Farbe, sondern auch wocr Gtrucktur aus. Eben so wenig kann man auch av^ den kurze« Beschreibungen anderer Schriftsteller n"s abnehmen; und findet man auch eine Bestimmung, die mit dem vorhabenden Körper etwas übereinstimmet, so ist es doch oft noch A 5 lange l) Des Ritters Carl von L.inne vollständiges Na-wrsMem des Mmeralreicks, von I. F. Gme-lm, Nürnberg i773- ") Scopoli Einleitung 5l»r Renntniß der Foßilien. Riga l?6?5 10 lange der Stcln nicht, den der Verfasser uelmtt u< 5 w. N?allermg -") hat also schr Einsichtsvoll gesuchet, die äußerlichen mit den innerliche» Kennzeichen in dcr Mineralogie zu verbinden, welches Herr Werner ^) noch viel ausführlicher, aber auch ungemein wcitschichti-gcr, was das Aeußcrliche anlangt zu erläutern gesucht. In dicsem Gcbirge von gleichförmigen Steinen, finden sich eine Menge Alpe>!pfta,,5en. Ich wtl! hier von jenen nur Meldung thun, welche neu sind, und nicht in den Krainerischen Floren aufgezeichnet sind, wie zel entstehen ein, zween, bis drey gerade Stengel, welche rund, und gestreift sind: bey dcr Entstehung sind sie .*) G» Wallerius, De Syiiematibu« Mineralogie!. Halmta 1768. ^) "Von den äußerlichen Remneichen der Foßi--Um, von A. G. XVcrncr ^eip5.1774. II sie dmmcr, als gegen der Blume zu. Dle Blatter stehen gegen einander, und umfasse» dm Stengel; nle mehr, als 4, höchstens 5 Paar habe ich an einer Pflanze gefunden, und jederzeit kreutzen sich ein Paar dauon mit dem andern. Diejenigen, welche am nächsten bey der Wurzel entspringen, haben etwas mehr, als die Hälfte der Lange von dcr ganzen Pflanze; sie sitzen auf gebogenen Stielen, welche gegen den Stengel eine Rinne bilden; zu Anfange sind sie bis auf den Stengel zer-schlissen, höher hinauf aber zwo bis drey Linien breit tief gezahnt, wovon die Zähne sagenattig stehen. Durchaus gehet eine scharfe Rippe bis zur Cndspltze, welche aber nur in den ersten Seilcnlappen merklich ist; glatt ist die ganze Pflanze sammt den Blattern, welche oberhall, heliiMmn, unten etwas weißer sind. Die zwey folgende Blätter stellen nur eine bloße Rippe dar, welche mit drey Paar eben so schmalen Lappen versehen sind: das dritte, und letzte Paar, welches jederzeit elnen halben Zoll unter dem Kclch einspringet, ist ganz leinförmig ohne Lappen, und Zahne, steiget gerade den Stengel hinauf, wo sie manchmal über den Kclch bis zur Blüthe reichen. Dle ganze Blume kommt dcr Siebenbürgischen Scabiose am ähnlichsten. Dcr Blumenkelch ist unbe-wehrt, wovon die Schuppen dachziegelartig eyrund ge-stumpft auf einander liegen. Die Blumc ist etwas du„-telwelß ins gelbröthllche fallend. Als tch diese Scabiose im Monate August antraf, war ihre Blüthe schon mei, stcns verwelkt, daß ich sie nicht mehr vollkommen sehen konnte, obgleich die schöne Rapondie noch ganz im Flor war. An der ganzen Pflanze habe ich keinen widerwärtigen Geschmack ^funden. Nach, l2 Nachdem ich mich von dieser Pflanze weiter gegm den Elsberg des Cerglou *) zu wandte, kämm mir eine neue Art einer Flockcnblnme vor, ich hielt sie anfanglich für die leinblattcrichte des K-ürnc'; allein ich fand sie, bey genauer Untersuchung doch verschieden. Die Wurzel ist schwarz, holzig, fortwährend, mit vielen Zasern versehen, aus welcher ein einziger einen halben, auch einen ganzen Schuh höher gekerbter, sehr rauher grad stehender Stamm entspringt, wo zu Ende «uch nur eine Blume sitzt, wie bey der vorhergehende« vhne alle Settenäste: die Blätter laufen wechsclwciß am Stamm hinauf, welchen sie zum Theil umfassen; sic sind gleich breit, ausgenommen die Wurzclblättcr, welche in der Mitte etwas breiter sind, ungemein wol-ligt, auf der Oberfläche grün, unten aber weiß, und daselbst auch mit viel mehrerer Wolle besetzt; ihre Lange betrift mc-qmu 510I-H autti-iaca 'lom. 5. ü^enäi« 'lad 4 ) und andern beobachtet. Wo sich die vorhergehende Pflanze findet, da ist 16 jsi auch folgende Poeentille häufig, sie kommt der glänzenden des Ainne' am nächsten. Der genaue, und erfahrne Kräuterkenner, Herr Abt roulftn hat letztere in dem oben angeführten Wcrckc sehr richtig beschrieben, und abgebildet. Die Wurzel dcr unsrigcn ist schwarz Kolzigt, und gehet grade in die Erde mit wenig Seitenfasicrn. Dcr Stengel ist selten über ein, und einen halben Zoll hoch. Bey seinem Ursprung umfassen die Blatter denselben, welcher gebogen in die Höhe gehet, und so wie die Blätter ganz mit einem wclssen Filz überdecket sind, so auch der Stiel, und die Stengel, sie bestehen jederzeit aus drey cyrundcn Blättlein, welche zusammengefallen, unh mlt zween spizlgen Ansätzen versehen sind. Die einzelne Blume ist groß, und blaßrothcr Farbe, wovon die Blätter herzförmig find. Der Kelch ist rauch, und etwas dunkclroth gefärbt. Dcr Saame ist rund mit wenigen feinen Federn umgeben. Der Geruch ist etwas angenehm, der Geschmack aber undeutlich. Diese Pftanzc sowohl, wte die vorhergehenden blühen im September. Ob ich nun'gleich den Berg Tcrglou schon mehr, als einmal beynahe ganz bestiegen habe, wie auch seinc umliegende Gegend, so tann ich mich doch noch langc nicht schmeicheln, daß mir kaum mehr, als ein Drittel dcr dortigen seltenen Pflanzen zu Gesicht gekommen sey. Allein meine Geschäfte haben mir nie mehr, als eine sehr kurze Zeit erlaubt mich da aufzuhalten. O, wie oft habe ich mich nicht ein Jahr lang, als Schäfer da zu seyn gewünschet, um Zctt zu haben, diese blumenreiche Gegend zu allen Zelten durchgehen zu können, wic viel seltene Pflanzen lymdc ich nlcht noch entdecken können, die die mir so nke zu Gesicht kommen wcrdcn. Dieses hohe , und mächtige Gebirge hat 'tine Menge verschiedener Kltmats, wo denn auch so viele verschiedene Pflanzen ihren Wohnsitz finden: der Theil des Gebirges, der gegen die See hält, tst lmmcr mit der heissen Sonne beleuchtet; da hingegen die Mitternachtseite beynahe keine Sonne in den engen Thälern hat , worin die ewigen Eisberge entspringen, welche vielleicht so alt, als die Welt, oder wenigstens doch so alt, als die hohen Berge sind, die nicht von einer Uiberschwemmnng ihre CnK-siehung, wie andere gemischte Gebirge zu danken haben. Als lch meinen Weg welter gegen Karnthen zu fortsetzte, fand ich noch einige Menge Alpenpflanzen, welche aber beynahe alle vom Herrn Scopoli *) ln der Flora des Landes beschrieben sind. Unter jenen, welche ihm aber nicht zu Gesicht gekommen sind, ist der gerü-pfelre Enfian des Ritter Aimic', welche?» ich noch da? mals häufig in der Blüthe fand. Der Geruch von dieser Pflanze ist beynahe kein, aber das Bittere der Wurzel ist eben so stark, als bey dem rothen, un> gelben. , Die Ralb'lkcine dauerten hier immer fort, bis gegen das enge Thal der rvur^en, wo ich dann verschiedene unbedeutende Mormorarren, und R^lMiefer fand; die meisten dcr erstern, bestanden aus Trümmern, wovon die Farbe gclbroch war. In diesen Geschieben traf ich auch *} Sco'poli Ploi-a carnioJica, editio 2(1»^ c. fig, Vmdo^ bou* 1772, t8 auch in einem eisenschüssigen Thone gefärbte ^orn^rte» an, wie auch allerley Jaspis, aber nur in unbetrttchlljchcn Stücken. Da ich hier wieder über den andern Theil der Alpkctte setzen mußte , kam ich abcrmal in dm cm-sonnigen RaMein. Hter zwischen denen höchsten Kalkbergcn, in den tiefen Schluchten fand ich ein paar kleine Berge, von zusammengesetzten Fel^liclne':, die aus Quarz mit ein wenig eisenschüssiger Crde verbunden waren. Dcr Quarz bestehet meistens aus lauter runden Stücken, welche aus dem wctsscn ins gelbe fallen, wuzwifchen das Bindungsmlltcl so wenig ist, daß man es.kHum ohne einem gewafneten Auge sehen kann; manchmal ist es auch ein wahrer Gestcllstein des Rronsiädsg, «amlich blos Quqrz und Glimmer; nahe an diese,« Felsstetne saß ei» schwärzllchter fester Kalkstein, der von einem ungemeilt festen Korne war, und gewiß eine schöne Polimr.an-nehmen muß; ftln Bruch war sthaalicht. Aller Orten fand ich hier ek,c kleine Abänderung des txaincrifchen Asirgn^ den Herr Jacqlnn in de;n obenangefuhrtcu Werke beschrieben hat. Die Pfianze ist kaum zwey Zoll hoch, mit funfiappigen Blattern, welche bis an den Stiel eingeschnittcn sind: d« Stingcl war. selten zwcigicht, und jederzeit mehr hängend, als gradcstchcnd. Noch eher, als ich, über die letzten Acrge in Kärnthcn kam, waren solche mit einem röthlichten, wcißgcfarbtcn. Schiefer bedeckt, einige davon brausten bald mehr, bald weniger mit denen Säuren: die wcisscn Flecken, die darinnen stachen, brausten am wenigsten, als wenn jene erst kieselartig werden wollten: an vielen Orten sah ich hier guten Mergel, wie auch tiefer gegen t'c Flache zu; ganz reinen blauen Thon, welcher mir UM, Is ungcmeln geschickt zur Töpferarbeit schien, lndem er mit feinem Glimmer gemischet war. I»l der Flache fand ich nichts merkwürdiges mehr, was angeführet zu werden verdiencte, indem der V^u-» oder Trapflufi aller Orten dtc Flache nut scinem vielfaltig gemischten Schoder überdeckt hatte, worauf Vul5cnia (^nin^Äca beschrieben *). Nun fängt auch eben erwähnter Abt sich auf das Steinreich zu verlegen, nur wünschte ich ihm mehr Gemächlichkeit ^ und eine gute Bibliothek dazu. Von dieser Hauptstadt wand ich mich gcgen Oben tarnchen. Mein erstes war, zu dem beträchtlichen See zu kommen, dcn man den tvcrcersec nennt, eine halbe Stunde von der augeführten Stadt liegt, und durch einen Kanal solcher das Wasser giebt. Cr ist bey vier Stunden lang, und von einer halben bis einer ganzen *) Jacquin miscellanea aiüh'iac, T, 3. 4, for, cellous* Vimlobonnä? 1781, 2t zen breit. Dieser See ist auf beyden Seiten mlt tlel-ncn Bergen Ulngeben, welche meistens aus einem schlechten Gfenstein, oder 8axum fornacum VV^Ueru, und Gncig bestehen, (letztere Gteinart hat einen sehr blendenden Glimmer.) Die erstem Hügel nahe an der Stadt sind ein blosser Schiefer, der meistens thonartig ist, und sehr verschiedene Farben hat; aus diesem Schiefer werden beynahe alle Häuser ln der Stadt ers baut. Da ich nun die ganze Lange dcs Sees ausgieng, so habe ich auch oft beobachtet, wie die Hngel verschieden abwechseln, bald bestehen sie aus dem angeführte», Ofen stein , bald aus dem Schiefer , oder auch aus Ralksieine, der sie durchschneidet. Vom letztern Stct-„e ist die Textur ziemlich fest, und von gleichen Korn, manchmal aber auch aus Trümmern bestehend. Die Farbe davon ist hellgrau, zuweilen auch ius Schwarze fallend. Versteinerungen habe ich keine bemerkt; indessen kann es doch wohl da einige geben, wo ich nicht gewesen bin, denn in einer solchen niedrigen Lage sind sie in dergleichen Steinen nicht selten. Cs ist hter unmöglich zu sagen, welches Gestein das Grundgebirge ausmacht, indem sie miteinander gleiches Streichen in den See halten. Mein fernerer Weg nach Villach ließ wenig mehr die Gcbirgsart erkennen, indem alles mit der Dammerde überdeckt ist, doch an solche,» Orten, wo einige Felsen hervorschauten, war es der obcnangeführte Gneis, welcher recht großschupplgten Glimmer hatte, Quarz war weniger, und der Feldspat!) ist oft unmerk-lich. Zwischen dem See, und dem angeführten Orte, findet sich eine enge Schluchte, welche bis in den Trap-fiuß aushält: durch diese» Hohlweg hat »nan oft vorgeschlagen, den Fluß mittels eines Grabens in den See zu führen, um alles schiffbar bis zur Hauptstadt B, <« 22 zu machen. Allein nicht, daß eine solche Anführung des Flußes eine große Geldsumme erfooene, sondern die Sache scheint mir ein für allemal sehr beschwerlich,und untbunlich, dann ganz un> zweifelt liegt der Fluß schon tiefer, als die Stadt, zu welcher er geführet werden soll, und welcher von Tag zu Tag noch niedriger wird, so, wie alle reissende Flüße in hohen, und gebirgigen Landern zu thun pflegen, wenn sie einen starken Fall ha>-ben, wo nicht, so entstehet auch das Gegentheil. Wenn man gegen Vill^ck (Valvasor, und Bü-schings am angeführten Orte) kommt, so wird alles eben, und der Donau - odcr Trapfluß macht die Gränzscheidung beynahe vollkommen von dem R.alk-und Gcliic--fergcbivgc: alles, was links dcs Flusses liegt, nämlich gegen Morgen, ist meistens kalkarng, so wie auch gegen Mittag, und gehört zu den obcnangcfährlen Alpketten , welche nach dem mittägigen Tyrol, und weiter halten; hingegen was rechts, odcr gegen Abend, und Mitternacht liegt, ist, wie gesagt, Quar?, oder Rie-selschiefcr; denn im strengen Verstande genommen ist kein Gebirge, welches nicht gemischt ware. Dieser Schiefer, oder Gncis, wie ihn die Sachsen ohne Zwei? fcl uen-nen würden, mnlt hier in Oberkarnthen das Haufttwcscn der Gebirge aus. Cr ist ein Stein, der aus folgenden Stücken besteht, nämlich aus Quarz, und Glimmer, zufälliger Weise verhärteten Thon, Serpentin , Steatit, Kalkspath , Asbe,te, am fettesten Hornstein, und Fcldspath. Der Quarz ist nicht jederzeit weiß, sondern er hat auch andere Farben, wie dann auch der Glimmer bald weiß, gelb, schwarz, und grünn ist. Dieser Schiefer besteht aus sehr unOrdcntlickcn ^.agm, bald fiach, bald gebogen, und streicht nach allen Welt, gegeiu 23 gegenVen: stine Festigkeit ist bald mchr, bald weniger) nachdem die Schichten mehr^ oder weniger ftcmde Thcl-lc in sich haben. Er ist oft nicht mchr der Verwitterung ausgesetzt, als der festeste Granit, wovon er zuweilen die Mutter ist. Diesen Schiefer nennt Herr Ardmno 5) Hör»,schier, welcher doch ganz was an-dcrs ist; besser wäre es gewesen, ihn Fclssckicfer zu nennen, oder GcsielMcme, obgleich der letztere sich dadurch unterscheidet, daß er nicht so schicferartig bricht, und sonst keine fremde Theile in sich hat; denn meistens besteht der O,narz in Gcstellstein aus Stücken, wie im Granit, und Trümmcrstein, wohingegen hier der Quarz aus Blattern bcstcht, wozlvischen der Glimmer, und oft auch andere fremde Theile liegen. Auch Herr Ar-dnino hat diesen Schlefcr am häufigsten in den italienischen Gegenden gefunden, und daraus den Schluß gemacht, er muffe das Grundgebirge allcr übrigen ausmachen. Allein alles Allgemeine muß in der ktincralo-' tzic als Schwachheit angeschen werden. Von letzt angeführten Orte wandte ich mich dann in das Crapthal ") wo ich das Gebirge, worinnen B 4 'sich *) JRacolta di mcmorie chimico -mincralogiche, metal-lurgichc, e Oritrograficlie del Sign. Arduino c cil ölcunl fuoj atnici, 8. Venczia 1775; auch deutsch, Dresden 177 8. mit Rupfcm. ^) Da m Aärnthen, wie in Tyrol, die Thäler offen, und nicht so geschlossen, wie in Rrain viele sind, mid gan>e Striche Bandes einnehmen, 24 sich die Blcygruben vom Lande befinden, links liegen ließ, und hatte zur rechten die Dran, oder wie man lm Lande zu sagen pflegt, Trapfiuß, von welchem dann das Thal den Namen hat. Auf der rechten Seite die,' ses Flusses sind die Gebirge vom Anfang bald kiest!-bald L^lr'artig, so, wie man höher ins Land kömmt, und sie ganz von ersterer Gattung, wohingegen sie links imm^r kalkartig bleiben, bis man nach pacernion kommt, wo dann es zum Theil aus Fels - oder ll6u8, welcher in einem mtlchweisscn Quarze von mattem Bruche eingemischt ist. Meistens bricht dieses Erz in Schichten, wo zwischen ein wcißgrauer Talk steckt, der die Gewinnug sehr so wird dann auch die Unterabtheilung dieser A.än-der in -Hauptchäler. getheilt. Daa mehrere davon werde ich m meiner helpetischm Reift erörtern. 25 sehr erleichtert; da der Zinober nur fleck - und strcifwcise in dem Quarze einsitzt, so hat dtcses Erz ein schönes Ansehe»; und nähme Zinober so gut die Poli, tur, als der Quarz an, so würden sich die angenehms sten Sachen daraus verfertigen lassen. Die zwote Gattung von Crz, die lch da erhalten habe, tst ein ganz feiner krMllisirter Zmober, welche Pyramldalförmig ist, und manchmal überdecken ihn auch von Zmober gefärbte sechsseitige Quarzkrystallen. Die Stuffe, die ich besitze, ^st ein Stück grauer Quarz mit der erwähnten Talkcrde gemischt, worinn ungestal-terZinober, und würflicher Kies sitzt: auf einem Ende dieses Steines sitzen aber die Zlnobcr, und Quarzkrystallen. Die dritk Gattung ist loses Quecksilber, welches in lauter feinen Kugeln in dem grauen schicferichten Quarze einsitzt. Der Quarz tst an manchen Stücke« graublau gefärbt, von dem darinn befindlichen Zinober. In einem ansehnlichen Stück, wclchcs ich erhielt, befinden sich die Quarzlagen von ein bis zwo Linien dick, wo jederzeit die Talkerde zwischen sitzt, welche oft ganz asbestartig ist. So lange der Quarz taub ist, so lange sind die Quarzschichtelr därne, so bald er aber vom Halbmetalle geschwängert ist so werden dieselben mächtiger, und das so lange, als es Mineral enthält. Dieses sind bis diese Stunde die einzigen Croarten, die mir von dieser Grube zu Handen bekommen habe. Von hier aus nahm ich meinen Weg nach Spital zu; in dieser Strecke fa,^ ich immer das nämliche Gestein, wie dann auch etwas MürMem. Von Pflanzen sah 'ch B 5 gar H<5 gar nichts besonderes. An dem letzt angefühlten Orte verließ ich das Trapthal, und wand mich in das RatMahl, den H.icserfwß *) hinauf nach Gemünd. Won hier aus gieng ich stats mit einem sanften'Steigen in das hohe Gebirge. Die gemeinsten Steine waren der angeführte Sckicfer, dann brauner , und röthlicher Aorphir, weißlicher Granit, und schnppichter Basalt, der hier niemals cincn krystallistrtcn einschließt. Ver-schtcdcne Erüminersscine, schwarjstrahlichtc Hornblende in sehr grossen-Felsen, mit welchen man die Strasse aus-besserte, wie denn auch den ^eisberger - und < Xvürrfiein. Die Gebirge waren hier noch ziemlich sanft, und meistens bewachsen bis zu ihren höchsten Gipfel. Hlcr fand ich den österreichischen Salvey des Hrn. ^actiuin, in der ^ora auttl-jaca im dritten Theil auf der 112tcn Tafel. Von G'cmund aus wand ich mich in das Gebirge zwischen Morgen, und Mitternacht, wo SteMmark wit Rärnchcn, und Salzburg angranzl. Das Gebirge bleibt das nämliche, so wie auch das Thal noch cben den Namen fährt. An ein paar Orten fand ich cin sehr grobes Gemisch, welches einen Granit un-cigcntlich vorstellet, indem, ob zwar die nämlichen Bestandtheile sich darinn Lcftnden, cS dennoch keinem wahren Granit ähnlich sieht. Der Stein bcstcht aus grossen Stucke», welche manchmal von einem Quadrat zoll bis auf ein, und mehrere Schuhe haben. Die Quarzstücke machen das betrachtlichste aus, nebst blassen flelsi-h, färbigen Feldspath mit Glimmer, oft Asbest, und sehr ' weni- <*) tN>m sthe die Landkarten von Rämthcn, - von dl»m Jesuit Andrian, und andere^ wclcl>e aber sllc ftdlcrhstft smd. 2? wenigen tn sechs Ecken krystallisirtcn Basalt. Go nach, theilig als imin.r die Vervielfältigung dcr Benennung in der Naturhistorie ist, so weiß ich doch nicht, ob es nicht besser wäre, diesen Stein Granitstein, a!s Granit zu nennen; dmn wer diesen Stein kennt, und den orientalischen Granit dagegen hält, muß gestehen, daß dieß ein l immclweiter Unterschied ist ; letztere? besteht aus einem Gemische von lanter kleinen Theilen, wohingegen ersterer ungencla grobe Stacke enthält , die, ob sie zwar eben die Theile besitzen, doch ein ganz anderes Gemische machen; wollte man aber dazwischen keinen Unterschied erlauben, so müßcc der feine Sandstein mit dem groben Quarztrmnmcrstcin cine einzige Art ausmachen, denn die Bestandtheile sind doch anch oft dic^nämlichen. Die erste Gmnitart, die Hr. (^arpem!ucr in seinen Gebirgarten aufgestellt, gehört zum Theil zu diesen oben angeführten Granttsteln, oder groben Granit, welcher lange »ene Politur nicht annimmt, die der fein, oder gleichförmige gemischte annimmt. In eben dem Gebirge findet man auch den Gneis, der grau ist, wie denn auch einen solchen gofn keen RaMcin in Nestern, Schneidestcin, und Hornblende, ( clIi8 >Va!Iel'. ) ist auch nicht selten. It, diesem Gebirge kam ich zu einem kleinen Orte, welcher Areml,brücken heißt, wo die Hochöfen dcr gräflichen Latranischen Familie sind, welche in dieser Gegend, wie ich weiter erwähnen werde , einen starken , Eisenbau führen 5). Der Schmelzofen, den ich da fand, hatte 21 GchUi 5) Nickt bald ist ein so kleines F.«nd in iLnropa wo soviel 25crgb>;u getrieben u?l findet man Erfe in diesem H.ande, Platina, und Rinn ausgenommen, obgleich man nur eigentlich auf Bleyeiscn, Galmeysilbcr und erwäg Gold bauet. Noch dermalen befinden ftch bey 20 «Hohöfen darinnen, wodurch da» Aiscner; auf-gearbciter wird. Alle Eisenwerke sind in. fweew Theile getheilt, alg in i^isenwur^en und 5Val 0 eisenroertcn, wov^n erstere den Vorzug der Beständigkeit gegen letztere haben; das ist, wem, ,'a dag Er? 5um Mangel käme, so blcibc das Schmelzen denen Oefen 5u ^u t-tenberg, von der tNoain?, in der ^5 eft, in dcr geling, 5« Eberstein, oder Gili-zenstein, und ll^reibgch, aber die Ocfen nm Gemund sind Mm l^beil au^gcschlojsin. 2ll-le -Hobofm haden nichts beso,»dcre.-., als die von Treibach , wo ein größerer Gfcn , als die nbligcn, das ist hoher, und weiter, wie ich ferners erwähnen wcrds, gngebmcht ist. 24 Eisenmasse hat gemeiniglich vier bis fünf Centner an Schwere, und bis fünf Schuhe an Länge, ein, und einen halben breit. Nachdem der Ofen scharf gehet, nachdem wird auch oft auf Flossen gestochen. Diese Flossen werden bey den metsten Werken geröstet, und wieder vollkommen geschmolzen oder in einem kleinern Feuer zerrennet, welches man frischarbclt nennt. Wenn eine solche Masse zum zweytenmal gut ge? schmolzen lst, so werden die Kohlen davon abgeräumt, und die Oberfläche mit Wasser abgekühlt, welche Abkühlung eine Rindo, oder eine dünne Eisenplatte macht; wenn dlest weggenommen worden, so lst auf einigen Werken der Gebrauch, daß ein Arbeiter mit einer hölzernen Keule die Masse umrührt, wo hingegen ein anderer in« dessen Kohlengcsticbe eimvirfl. Wie sich nun die Masse abkühlt, so entstehen grosse Kugeln, welche nach und nach herausgeworfen werden, bis daß das ganze sich in dergleichen Kugeln verwandelt hat. Bey einem solchelz Verfahren sollte man sich wohl nichts anders vorstellen als daß es eine Vorbereitung zum Stahlmachen sey ^ allein nichts wcnigcr, die mehrestcn machen aus solchen Kugeln ganz weiches Eisen, wenn sie solches vor einen, geringen Gebläse geröstet haben , beynahe so, wie zu Eisenarzt in Steyermark; man sehe in dem obeu angee führten Werke von Ardulno, die von mir gegebene Abhandlung vom Eisenerze, mit Kupfern, wo ein besonderer Rosthcrrd im Gebrauch, und auf der zwoten Tafel vorgestellet ist. Nach der Röstung werden solche Kugeln in Stangen geschmidct, und noch durch ein paar Fcuer ge, bracht, wo denn endlich Kaufmannsgut von Stahl, und Eisen gemacht wird. Nun auch clu Wort von dcr zwottn Schmelzungsart, Um 3O Um auf Blatteln, oder platten zu schmelzen, wird bey ciucm Hohenofen beynahe eine eben so gebildete Forme vorgerichtet, wie zum Kupferschmelzen, wo man denn beym Stechen, sobald die Forme angelofcn, das Aug wieder zumacht, die Oberfläche der gluenom Masse mit Wasser besprenget, welche Abkühlung ersteh eine Rinde von Sinder oder Schlakcn bildet, die also gleich abgehoben, und die Nasse wieder von neuen benetzt wird, worauf man mit Platten abheben, und Abkühlen solange fortfahrt, bis man mit dcmz Ganzen fertig wird. Diese dünnen Eisenplattcn, oder wie man sie auch sonst in Karnthen zu nennen pflegt, Blatteln werden geröstet, eingcrennt, und zu allerley Eisengattungm ausgeschnuedetv Mansche bey .farz Vojage5 ^lcrailurzlsiuc« Seite 6l. bey einem Stich erhalt man 2O bis 25 Blatteln, welche zusammen fünf Centner ausmachen. Was die fernere hiesige I^mpulanan des Stahlmachens anlangt, hat vor einer Dahinkunft Hr. R. genau aufgezeichnet, und nun durch -Hrn. -Hermann in dem 2ten Theil der Schriften der berlinischen Gesellschaft naturforscheuder Freunde Seite 349. bekannt gemacht. Von diesem letzt angeführten Ottc aus, begab ich mich in das höbe Gebirge zu denen Gruben, welche das Erz zu den angeführten Schmelzöfen hergeben. Auf meinem Wcge fand ich nebst dem gewöhnlichen 5c^i, der andere ^l-ncni N'oncezlai heißt. Das Streichen davon ist, vo,l Morgen in Abcnd; bcybc haben das Vcrftcchtcn mit dem .Gebirge gemein, das ist in Mitlag. Dcr erste Gang ist schon, gegen Morgen sehr verhaut, wohingegen gegelr Abend noch reiche Anbräche vorfindig sind. Die meistens talkartigen Erze brechen hier meistens Absatzweise,, daS ist in Mugel, oder Putze». > Wenn man durch was im--mcr für einen Zufall den Gang verlichrt, und man koinmt auf einm Thon, oder ketten Kluft, so hat man wieder einen ordentlichen Wegweiser auf Erze wenn eine solche Kluft gleiches Streichen mit dem Gang halt, kommt sie aher widersinnig, so bleibt sie taub. Dermalen werden die Gänge «m stärkcfrcn gegen Abcnd nach der Tiefe zu betreiben. Die Gruden werden dermalen zielnlich regele massig gcbaut; die einbrechenden Erze sind ungestaker GlKarojHf, ^wmalltcz amor^Iiulj ^lavclc^nz > INanchmal finden sich auch von eben dem Crze welche, die mit Asbest umgeben si„d ; ^,,^ ftltesten kommt aber das ker>-u,n ^'^^"»lium, ydcr /enes, welches roh rom Magnet angc- 3» angezogen wird, vor; Ocher findet sich aber häufig etn, welcher, wie alle übrige Erzc mit Kics gemischt ist. Die Erze von einer der oben angeführten fünf Gruben, nämlich von der Grünnleitnergrnbe, welche gegen zwey Stundm von Altenberg entfernet liegt, sind meistens Gchcr, aber auch Gla«r'opf, und Magnetcr^e, welches schwarz, tletnspeisig, und schwer ist. Der Glaskopf, der in allen diesen Grüben bricht, verdient nicht ctgc,ttlich diesen Nam, indem er nicht gestrahlt, wie cr sonst zu seyn pflegt, sondern aus einem unsichtbaren Korne besteht, welches keine große Härte hat. Allc Erze brechen hier mehr Stock, als Gangwcise; da der Bergbau schon lange beym Altenbcrg wahrt, so sind die Kuppen solcher Berge schon ungcmeln ausgehöllt, und durchlöchert. Hinter oder über den Al'tenberg, wo ntcht weit davon die Gränzen zusamm kommen, streicht der x, nelll. ^Vencezl^ Gang mit dem Kalkstein aus, und ist hier ein ganz flachfallender Gang, welcher sehr absätzig ist. Die einbrechende Crze allhier sind mehr fest, F und mit Kalkspath durchzogen; auch findet man oft dm weissen Plinz, oder 5:rium hatolum album, hicr. Am Tage habe ich hier an den senkrechten Wanden das Al-pcnsitl? gefunden. In eben dem Striche vom Gebirge bauen auch die Salzbnrger auf Eisen; allein allen gehet eine der Hauplbedürfnisse zum Bergbau ab, nämlich das Holz, wovon die Gipfel der Berge kahl sind. Alle diese Gruben sind jederzeit mit ein paar niedrigen Stuben versehen, welche zum Nachtlager der Knappen dienen, indcm ihre Wohnungen in den Thälern entfernet sind, und sie nur einmal in der Woche nach Hause kommen. Die Förderniß in den Gruben geschieht durch Trm genlaufns, über Tag aber kommt solche sehr kostbar s» 33 so wie auch das Zimmerholz; doch hat die Grube zum Vortheil der Bauenden meistens festes Gestein, wo ket> ne Zimmerung vonnöthcn ist. Die Erze werden hier im Winter, wenn der Schnee liegt, durch Schlitten, meistens aber durch den Sackzug zu den Hütten geführt. Die Sackziegcr führten hier einen besonder» Gebrauch ein, um sich die Arbeit zu cntschweren. Die Fleischer oder Metzger, welche in Gemünde, und in den dortigen Gegenden wohnen, sind Mit großen starken Hunden versehen; da ihnen solche im Winter mehr zur Last, als zum Nutze:, sil«d, so entlehnen sie solche den ganzen Wllitcr hindurch gegen zwey Gulden Bestand an die erwähnten Sackziegcrs hin; von letztern dann werden sie abgerichtet, daß sie die leeren Säcke hinauf tragen bis zur Grube, nachdem nun solche mit Erze angefühlt worden, und der Sack-ziegcr damit hcrunlerfährt, so stellt sich der Hund auf den letzten Sack, und fährt mit herunter, um wahrender Zeit auszurasten. Sind nun einmal die Erze zu den Hütten gebracht, so werden sie klein geknttet, am Tag geröstet, und in Wasscrgruben gelofcn, wo sie dann zu ein und mehrere Jahre bleiben, um ihnen das fremde mineralische Wesen zu benehmen: allein durch dieses Verfahren kann doch noch nicht der Thon weggenommen werden , sondern solches muß erst durchs Waschen geschahen. Bey allen diesen Wässerungsbehalt-nisscn, welche aus Mauerwerke bestehen, findet man häufig ein wciftcs Sal? anliegen. Dieses Salz ist alkalisch , und wird durch die Rostung erzeugt. Da es nun hausig vorkömmt, so weis ich nicht, warum man cs nicht sammlet, oder das erste Wasser nicht auffängt, und einsiedet, oder austrocknet: allem mir scheint, da C lei- 34 leider! noch wenig Cbemie, und Untersuchungen in dem ganzen Lande vorgekehret worden, so glauben viele^ die, ses Salz sey ein blos arsenikalischcs, weiches zu allw untauglich ist. In dlcsem Gebirge fand ich elne Abart einer r^^ hcn Rost, Kau» villo^l des ^inne'. Der Stamm an dieser Rose ist hoch braungrünn, mit langen gclbm Stacheln versehen. Die Blätter, welche jederzeit aus sttben langen ovalen Blattchen bestehen, die wenig filztgt, und scharf gezahnt sind, haben lange Blattstiele, welche 8 bis io Linien lang sind, sie umfassen die Hälfte des Zweigs, woran sie sitzen. Da ich im August , und September diese Gegend bereisete, fand ich auch die Blüthe schon vorüber. Die Früchte ware» volltommcn zeitig, jederzeit zween beysamm, niemals drey, abcr öfters eine. Da, wo sie ihren Sitz haben, sind sie mit einem einfachen, oder dreyblättcrichten Blatte besetzt. Die Stengel waren ganz rauch, so wic auch die grosse, hcllrolhe, runde Frucht mit langen gclbm Stacheln besetzt. Die langen Abschnitte, oder Kelch, blättcr sind ganz rauch, und eben solang, als die ganze Frucht. Ein jedes von den fünf Blättern hat einen einzigen langen Einschnitt auf der Seite, welches gleichsam ein Nebenblatt ausmacht. Ich hielt diese Rose anfanglich für die kolllm rulnginolam I.lnn5, «3c .sa^uim , well chc in dem obenangeführten Werke ^ak. 50. abgebildet ist: allein dcr Unterschied der Frucht, und Blatter i t allzugroß, um sie zu verkennen. Indessen ob ich si. gleich für nichts, als für eine Abart der rauchhältigen halte so scheint es mlr immer der Mühe werth zu seyn, da f man eine Abbildung davon geben sollte, wie ich es im kur- 35 furzen von allen ju Anfang angeführten ncucn Pfianzen tn einem besondern Werte thun werde. Cine der merkwärdigstcn Gegenden ist der Radele Oraben, das Gebirge darin» hat sein Streichen gegen: Mittag. In diese.n Grabcn bchnoeil sich Sr^hlhämmer dcr Gemundcr Sewcrke, welche nichts besonders haben, das angemerkt zu werden verdimcte. Nebst diesen Stahl-hamulcrn ist auch cine Schmclchütte d«, um silberhaltige Kupfer > und Blcyene aufzuschmelzen, welche ei, ncn großcn Bauliclchabcr >, aber einem desto schlechtere« NaMrkennrr zu gchörtcn. Er, und viele andere haben schon hinlänglich erfahren, wie vtcl bey seinen EmsichF ten zu verlieren war^ In eben dem Grabe gegen Mitternacht zu, in dem hohen Gebirge hat man in dem Quarxscliiefer, wovon hier die Berge bestehen, einen sehr schmälten Ganz von einem geringen Gelbkupfercrfe, das im Quarze steckt, und mit schr gering silbcrhälttgcn Bley gemischt, entdeckt. Der Bau auf diesen Gang befindet zsich «uf einer solchen Anhöhe, wo die Felscnwande meistens senkrecht halten, so, daß man nur mit vieler Mühe hin« kommen kann. Der oben angeführte Bauliebhaber hat sich eine ü^rolle erdacht, welch? nur mit Beschwerden, Und vielen Unlüsten hat tonnen zuwege gebracht werden; da er nirgends rincn Weg sich zur Hütte bahnen konnte, um seine Erze dahin zu fördern, ließ er auf stbr bolM gemauerten Wilem eine schmälte Rolle oder Rinne oo,, Brettern setzen, so> daß das ganze, wenn es eine andere Stellung hätte, einer römischen Wasserleitung ziemlich ähnlich kämmet C 2 Deo 56 Der ganze Graben sowohl links als rechts, hat sehr steiles und hohes Gebirge, und an manchen Orten sehr stäcklich, jvelchcs meistens aus dcm angeführten Schiefer, groben Granit, oder Granitstcin besteht; der Granit vom feinern Korne, ist grau. Hier tm Gebirge gegen Abend haben die Gmündncr Gewerke auf eincr geringen Anhöhe ihren Druck zum Ofensiein; da schon von dem Stein grosse Stücke in das Thal gebracht tvaren,so bemerkte ich, daß es ein vunr'clgraucr Serpcntür wäre, welcher ungemein fest, und sehr mit Asbest gemischt , folglich einer der besten Steine zum Schmclzfcucr ist; manchmal ist dieser Stein auch nur steatit oder spekstetnartig , und dem Lavelstein etwas gleich kommend. Ich bestieg gleich den Berg, welcher zum Steinbruch etwas steil ist, dieser hatte sein Streichen von Abend tn Morgen mit einem Verflachen von 60 bis 75 Grad. Auf dicstr kurzen Strecke hatte ich das Vergnügen viele von jenen Pftanzen in der Blüthe zu finden, die der V5ulfen in dcr östcrreichischen l'Ioia im Anhange geliefert hatte. Die erste, die ich antraf , befindet sich auf der 45. Tafel, und ist, wie alle in dem Werke, mit Farben abgebildet. Es ist ein -Habichtkrant, welches der Verfasser Nieracimn int^baceum nennt; ich habe es ebenso klebend, als das kleberichte ^Habichtr'raur des Amne' gefunden; und hatte es eine Blumcndolde , daß die Blume nicht allein sitzend wäre, so würde es gewiß ebendasselbe seyn, da es tm übrigen damit übereinkömmt. Ferner fand ich vom -Hauslaub das kugelrragende Berg - und Spinnwebenarrige -Hsnslaub dcs -l^inne' , die auch alle in dcm Werke Tafel 40 4! und 42. abgebildet sind. Die Rrcn5pfian5e (5enecio ) von den Alpen hatte hier schon meistens ausgeblüht, welche auch in dem angeführten Wette auf der 45stm Tafel sich befindet. Verschiß 37 fchiedene Fettehmc , zcäum, als die spanische (welche bcy den vorigen vergestellt ) die dickblätterichte . und weisse des ^inne', u. ,s. w. Die zwote bat Hr. 5^^um in seinem Werke des Botanischen Gartens auf der ?l Seite deS zweyten Bands beschrieben, und auf der 155 Platte vorgestellt ^). Der Steindruck, den ich beynahe zu Ende des Berges erreichte, machte melne ganze Aufmerksamkeit rege. Der Serpentin brach hier wie in eineu ordentlichen Gange, er hielt cben das Streichen mit dem Gebirge, zwischen dem Felsschiefer, und Granit. Die Mächtigkeit dieses Serpertwsteins war zu fünf, und mchr Lachtcr; seine Farbe war dunkelgrünn mit hellen Flecken, und so manchmal umgekehrt, fest, und wie gesagt, mit Berg.-fiachs durchgesetzt. Es wurden davon sehr grosse Stücken gesprengt, welche man bis in das Thal stürzen konnte. Besteigt man den Bruch, ohne daß die Arbeiter davon benachrichtiget sind, so kann man wohl seine Gebeine zu einer Kraftsuppe zerstossen bekommen, wie mlr, und denen Mitgcfahrten aus Unwissenheit hätte geschehen können. Der Stein ist hier sehr klüftig, und, wo sich die Kulften befinden, ist auch Asbest anzutreffen, welcher cine schmuzige graue Farbe hat. An ein paar Orten fand ich den Serpentin dem Nierenstein ganz,ähnlich. Die Alldesiarten, die ich da fand, waren sehr verschieden. Erstens Bevgledcr, ^Ima monwna. das wcißbraun, und -ziemlich fest war. Zweytens ein viel *) Jacquin hortus Botanicus Vindobonensis , Fot. ma;-C f. coll, vol. I. II. Hi. 1770. E MM^pl. 77» 33 feinerer , ivetcher das Bcrgpapier dcr kithologen ,'A!l)U5, caNNrennliu« , leparadilikus, «enacilniü. Die Farbe davon ist wcißgrau, und bricht in grossen Stücken, welche meistens gebogen sind; nm« sehe des Hr. 5l,n7ul-s *) gemachte Versuche darüber Seile 86 bis "4. In eben den Kluften habe ich auch noch zwo folgende Arten gefunden, welche einen Uibcrgang zu den, Basalten zeigten. Die erste Art ist ein grünner, mehr dunkel als Heller Asbest, dcr aus krMllisute», Fäden besteht ^ welche sich auf allerley Art durchftechten, ohne eine ncht bestimmte Figur zu haben; manchmal kann mau ein verlängertes Viereck abnehmen; aber bey der folgenden ist dieses deutlicher. Diese so wemg, wie befolgende ha- ,*} Voyages dans les alpcs precedes di\n Efsai sue L' histoire naturelle des environ« dc Geneve, par H. B. dc Saussure Tom. i.aNeuchatel 111410 c. f. 1779. 39 habe lch bekannt zu seyn gefunden j es scheint also wcrth zuscyn, eine genaue Nachricht davon zugeben, wenn nicht vielleicht dieser Asbest von jemanden unter die Basalte gesetzt worden; ich nahm dort ein grosses Stück aus rmtr Greinkluft heraus, wo auf eincr Seite deutlich zusehen ist, wie der Stein in seinem noch weichen Zustande einen Druck gclitttn hat, indem die Krystallen in der Mitte gebrochen sind, und dennoch einen einzigen festen Körper ausmachen. Diese angeführte Art bricht, nie in runden Keilen, in den Serpentinkluften mit Mben Glimmer umgeben. Die letzte oder sechste Art tst ein Asbest oder A,n^,n, der oft in mehr, als Schuhe lange kl.'/stftlli,'lrten Säule»» bricht, niemals einzeln? sondern in lausenden beysamm. Ich habe mir Stücke brechen lassen, die mehr, als einen Centner am Gewichte hatten. Das Aufsitzen in den Kluften dieses Asbestes ist nicht unmittelbar auf deu Serpentinstcin, sondern vermittelst eines weißglimmerichtenSchneiocsicülg. Sicht man diesen Stein von weiten an, so hat er viel ähnliches mit dem nadel - oder säulenförmigen Spicßglas ( die Farbe ausgenommen) welches in Ungarn in einem durchsichtigen Spathc bricht. Die Gäulen oder Krystallen unsers Steins sind oft regelmassig gebildet, am öftesten aber ist die Figur davon verdruckt, aber doch nicht ganz unkenntlich. Die regelmassige Figur davon ist ein verdrucktes Viereck. Man sehe auf der i. Tafel bey riz. '' ein Stück von diesen Krystallen, wie sie zusamm-hängen, vorgestellt. Das hier vorgestellte Stück ist ein abgebrochncs clues grössern; bey 2. sind die Krystalle»? abgebrochen, h,y d. aber sind sie ganz, wie sie mit dem Schneidestcin noch bedeckt sind. Zwischen den krystal-lisirtcn Säulen der Länge nach, befindet sich ein gclbllchtcr feiner glinuncrartiger Körper, ich habe bey ?iK. 2. auf C 4 eeb» 40 eben der Tafel ein Stück einer solchen krystallisirten Säule vorgestellt, und zwar die größte, die mir bisher zu Gesicht gekommen; gemeiniglich haben sie nur den vierten, oder sechsten Theil an Breite. Wenn diese Krystallen in einer beträchtlichen Lange fortsetzen,, so nehmen sie oft nach einem Ende zu sehr an der Breite ab; auch selten sind sie ganz grade, sondern meistens etwaS gebeugt. Nun muß ich Rechenschaft geben, warum ich diesen Stein zu den Asbest, und nicht zu dcm Säulcnfteme, oder zu Basitttarten rechne. Der Figur, und dem Urtheile des Herrn Gerhard *), und anderer Mineralogen nach, müßte er freylich zn den Basalt gehören; allein der Cntstehungsort muß einem schon zum Theil den Zweifel heben können, da er zwischen Serpentin, und andern Asbestarten bricht. Ich muß gestehen, daß ich selbst anfanglich mehr geneigt war, ihn unter das Basaltgcschlecht zu echncn, als zu den Asbest«rten; allein die Versuche im Feuer haben mir allen Zweifel benommen: dann in einem Grade vom Feuer, wo ich den schwarzen, schuppichten und sauleförmigen Basalt ohne Zusatz zu Glas schmolz, blieb mir dieser Stein beständig, wurde sehr fest, und ganz undurchsichtig , wo er vorher , ehe er ins Feuer kam, doch an den Kanten der Krystalle durchsichtig war; auch verlor er vollkommen seine Farbe. Als ich ihn in Man ließ du, Leuten nicht Zeit ein -5) -Hent M Tag ersieht man ein besserea nacl, den Grundsäyen des berühmten Arzt Au«ln«X i wel- 43 ckn anderes einzusehen, ob es ächt oder unächt sey; son^-dern die retchesten Familien mußten davon gehen^ ein jeder der nur eine gute Grube hatte, verstürbe, oder ersäufte sie; alle Grubenkarten wurden verlohren, odcr vorschlich vernichtet, so, daß von der Feit an der Bergbau für die Nachkommenschaft verlohren war. Dieses sind die mündlichen und schriftlichen Nachrichten, die ich von dem Verfall des dortigen Bergbaues erfahren konw-AN2-«rdnmig, oder de« physlob'mnsche»z Systems vor-Setmgcnhgt. 4s den groben Granit, Fclsschiefer, und den oben angeführten gestreiften Säulenquarf, oder G'ncia. Da ich ihn hier häufig von dem Fluße entfernet antraf, so merkte ich, daß sein Entstchungsort nicht weit seyn müßte, und als ich weiter nachspurrt, fand ich, daß er als Mugel in dem Vorgebirge stack. Auch war hier der Stein etwas weicher, als tn den ersten gefundenen Stücken. Nachdem ich hier einen kleinen Ort mit Nam Fragant erreicht hatte, bestieg ich auch das Gebirg, welches eben den Nam führt. Alles ist hier Quarx-schicftr mit Horn, Steanc, oder Speckstein gemischt, wie auch zu Zeiten Granit. Viele lose Steinstücko sind aller Orten hier in den Bachen mit Violenstcin gemischt, oder besser zusagen, mit Staubaftermooß, welcher einen Violcngeruch von sich giebt. H.inneuZ nennt ihn «vllu-i .fl)1itw8 , und macht einen Unterschied zwischen dem goldgelben, den aber Herr Gleditsch nur für eine Spielart hält. Ich habe öfters Gelegenheit gehabt, beyde Arten zu untersuchen, und ich muß gestchen, daß ich keinen rechten Unterschied gefunden, ausgenommen, daß ersterer einen starken Geruch hat, letzterer aber keinen, oder doch nur wenig. Nach drey Stunden Wegs bin ich zu den Rupfte gruben des erwähnten Innhabcrs der Schmelzöfen gekommen ; sie sind in einem Sckiefcrgcbirge eingetrieben, mW enthalten einen ziemlich reichen Kupfcrgang, welcher von Stunde 6 in 18, oder von Morgen in Abend sireicht, und sein Verflachen von 12 in 24, oder vo« Mittag in Mitternacht. In diesem bricht beynahe nichts anders, als ein gelbes Rupftren mit Quarz gemischt; manchmal ist cs sehr rcich an Gehalt. Die Mineralogen nennen es cuprum ttavum loliäum; manchmal hae auch 45 auch dieses Kupfererz einen weisscn Gypsspalh oder Ma«, ge,glas zur Mutter, ndcr es sitzt auf einen gilmmerlchte» Quarz. Dle Zlvelte Crzart ist ein Rupferocher, oder Ockera cnpli vi»läi«, welche in einezn ticselichlcn Gtetne steckt, der eine graue Farbe hat; auch Men braunen Ocher fand ich hier, weickcr aus Kupfer, und Eise-, bei stand. Drittens ein granknpferen, in welssen feste» Quarz, der manchmal e:was frystMsirt ist. Ein eben solches Erz ist ost aanz vielfarbig in einem unreine« .Quarz. Die vierte Art ist ein Zeld^rnigcs Rnpfcrer?, welches mit grauen Kupfer gemischt lst, in einem welche«, dunklen Quarz. Dle fünfte Art ist das 3emelnknpfer, welches dermal elchallm wird. Man hat vor der Grube ein solches kupferhältiges Vilriolwasser in hölzernen Minnen aufgefangen, mit altem Eisen belegt, um das dartnn enthaltene Kupfer durch solches niederzuschlagen. Die letzte Art, die ich hier anzuführen habe, war mir die merkwürdigste, aber nicht die nützlichste für den Innhabcr: es ist ein sehr armes Rupfcrer? , mi« fremden Theilen so gemischt , daß es weder bau-noch aufarbcitungswürdig ist. Der Stciu davon ist eln bleyfärblger fester RicselMcfer oft mit Speckstein gemischt, der vollkommen eine,« Sedimcntsteine gleicht: in diesem liegt ein gelbes Aupferer? in kleinen Theile« zerstreut, mit einem schönen b'r^ialliilrtc,, ^nllcdenoet» TiMer5e ( ?errum retractormm c, ^ltaüil" rum. ) Die Krystallen davon sind von der Größe des kleinsten Sandkorns bis zur Größe einer Erbse; die Mur aber lst eine doppelte Pyramide mit 8 Spiegelflächen obne Prisma. Dieses Erz läßt in seinen» Bruche jederzeit eine von denen Pyramiden ganz frey hervorschauen, wo hingegen die andere so fest sitzt, tM es sehr schwer halt, die Krystallen vollkommen heraus zu bekommen. D In In allen diesen Crzen ist der Ries gemein, auch bricht er häufig allein, und wird bey dcr Schmelzung of^ mit Nutzen angewandt, besonders wenn man alte ballige Schlacken vom neuen wieder aufschmelzt. Der Gruden-bau ist hier ordentlich soviel, als cs auf einen, solchen Gang lhunlich lst. Cine der Hanptb^schwcrllisse die^ ser Grube ist, daß sie aller Orten hauM zudringcnke Wässer hat; um nun solche aus der Teufe zu gewaltigen laßt der izigc Innhabcr, Graf von Gmm^ftr, welcher der erste Rath bey den» Bergwenksdepartement ist, eine zusammgcsezte Maschine einfuhren, die in der Grube zu Cnde eines ?oa Lachler langen Stollen stechen wird. Die Maschine, so wie ich sie im Model gesehen habe,, und nun dermal schon zn ' Stande gebracht seyn wird,, tst ein Trieb-nnd Pumpwerk, wo also mlt einem'Waft serrade die Wasser und Crzen aus der Tiefe befördert, werden. Die Einführung dieser Maschine geschiche von dem Innhabcr selbst , der in allen Theilen der Berg? Werkswissenschaft ungcmeln grosse Kenntnisse und Er« fahrungen besitzt. Hätten doch alle Vorsteher unk Berawerksinnhaber solche ausgebreitete Kenntmsse' wie dieser, wie groß würden die Vortheile nicht für die Monarchie seyn; die doch in dem Bergbau einen Theil ihrer Einkünfte zu suchen hat, so aber, leider! sind es oft Leute die nur wegen der Besoldung sich haben anstellen lassen , und nicht wegen der Fähigkeit die dem Dienste angemessen seyn sollte. DlcKnappcn arbeite» hier auf Schichte und Gedinge: da sie einen ganzm Tag brauchen, u,n vom Hause dahin zu kommen, so wird ihnen auch dtchr Tag vergütet, wie eine Schichte, welche Per aus »c> Stunden Arbeit besteht, uud ln 24 Stunden auf jweymal verrichtet wird. Die Die Erze vcn d^scr Grube werden den Winter durch, wenn alles mit Schnee bedeckt ist, durch den Sackzuss nach den Hütten befördert, wo sie dann gcküttet, geröstet, und weiter geschmolzen werden; bey der ganzen Manipulation ist nichts besonderes. Hat man einmal die Erze zu Kaufmannsgut gemacht, so wird es seiner guten Eigenschaften und Geschmeidigkeit halber, für 5 2 Gulden ausser Lande gelassen; giebt man aber solchcS dem Landcsfürsten znr Einlösung, wie es der Innhaber zu thun pfiegt, so empfängt man nur beynahe 4'> Gulden für den Ceulner. Der Allfang des hiesigen Grubenbaues »ar lm Jahre 1690. Von hieraus setzte ich metnen Weg über dte Aspe» fort, um zu andern Gruben zu kommen, welche in dem Berg X^n2 auf deutsch Enderg eingetrieben sind. Eine Glrecke von 5 Stunden , welche ich zurückgelegt habe, war mir in dicser Zeit schr angenehm. Alle Bergs bis beynahe zu ihren Gpizen, waren mit den fruchtbarsten Wiesen überdeckt. Ob es nun gleich schon mit der guten Iahrszeit zu Ende gieng, so fand ich doch noch Pflanzen die mich ungcmcin erfreuten. Die erste war der (^cudgluz pomNio des H.in,< bey wulft.1 aber mit mehreren Recht eine Gttene, under giebt ihr eben den Beynamen, ten ihr «lU,me' gcgcben hat. Cr bildete sie auf der »ten Tafel des angeführten Anhangs getreu ab. Dte iwote, die mir auch sehr gefiel, war die aren-sclie Alpc,ip^„55 des L.innc', welche auch der oben angeführte Kräutcrk«nner mit einer Abart auf dcr nsten Tafel abgehet; die mir vorkam, war mit weisser einzelnen Blüthe. Drittens einige Schlüsselblumen, «ls die mit langer Blüthe, die ganz vlältenichte, welche tch ciu Jahr zuvor auf dcm Berg 5eä1u in Krain fand. D 2 Die 5! 's» Dte erste hat auch N>ulfm in eben dem Wcrke auf der 46stm, Tafel geliefert. Unter viele» Gtclnbrcchten, die ich da antraf, war mlr die i^xik-ag» ai/oon des Herrn Bcrgrath ^cqmn lieb zufinden, er hat sie auf der 4pstm Tafel abgebildet. O! wic viel würde ich nicht noch gefunden haben, wenn ich um ein Monath hatte früher in diese Blumenreiche Gegend kommen können ^ allem gm öftesten kann der Mensch nicht, tvas er will, und so war auch dcr Fall bey mir. Die Steinart war hier aller Orten der oft a,?ge< führte Fels-oder (Üuarrschicfer, welcher bis zu denen Spitzen lauter Flötze bildet. Dieser Schiefer löset sich «„ den meisten Orten in blauen Thon auf, oder die Qwischem-aume seiner Schicferlagen sind damit angefüllt; kleine Cwanfclsw sind auch nicht selten, so wie ma rai^opininl, der Mineralogen; er hat eine ganz braune Farbe, die manchmal mit dcr grauen abwechselt; sein Anbrnch ist in den Quarzklüften zu ein, und mehr Zoll dick. Als ich nun ganz die Anhöhe erreicht hatte, kam ich zu jenen Gruben, welche man den N?asckZ>mg nennt: alles ist hier innerhalb, wie ausser der Grube, der nämliche Schiefer, der schichtemucise anfcinandec liegt; bald gcradstrcichcnd,bald wellenförmig gebogen, so, daß man deutlich sehen kann, wie dieses Gcbirg einmal m einem weiche» Zustande gewesen styn mußte. Die hlesi< gen Gruben sind dermal kaiserlich, und werden seit zween Jahren noch ohne Nutzen gebauct, indessen wird alles, wie es das Ansehen hat, genugsam ersehen. Die Gruben haben vorher Gcwcrkcn zugchörct, welche aber aus Mang«! dcr Kenntniß in Auftiegm gekommen. Der 53 Der hiesige Gang, welcher aber doch auch oft einem Flöz odcr Ne,te ähnlich sieht, hat mlt dem Gebirge sein Streichen von 12 bts 24 Stunden odcr von Sude» nach Norden, sein Verflachen ist manchmal mit 20 Grad sinkend gegen Al end, manchmal aber auch ganz schwebend ; allein da allcs hier cln blosser Kräpptlbau noch ist, fs ist alleS verworren, daß man oft nicht weis woran man tst, besonders cin Fremder, indcm man noch niche laug mit Crnst zum Werke grief. Der ganze Bau wird biTi5 in diesen Gruben, welches man oft nur durchs Feuer abhalten kaun: darum sind vor allen Mundlöchern immer die Hütten de« Bergleute angebracht, worin sie kochen, damit die Hitzc von solcher dahin benutzt wird. Ich habe in der Grube cln paar schöne Anbräche gefunden, welche auf einige Zeit eine gute Ausbeute versprechen: indessen mag man sich doch nicht sogar lang hier vieles zu versprechen haben, da die Grube oder der Gang sich an die Spitze des Berges befindet, und die Erze nicht in die Tieft halten, wie es sich durch einen Untersuchungsbau, drr von Morgen bis Abend getrieben worden, gezeigt hat. D5 Dic 54 Die 3rze,dle mau hier findet, sind mcistenS eins formig, gemeiniglich ist es eln Gemiscli vom gelbe« Rupferer? mit G-uar;, wobey sich etwas Gold besinn det, daß silberhaltig ist : zu Zeiten findet man auch ein fei'lmn rcti'aÄoi'imn dabey. Gelten bricht das ge? diegene Gold ein, und wenn es geschieht, so ist es m blätterlchter Gestalt in einem weissen schmutzigen Spath mit grünen Kupfcrocher, manchmal aber auch in wcissM Quarz. . M Alle Erze werden auf diesem Gcbirg gcküttet, unv künftighin auch gepucht, indem man bey einem Bach« zu diesem Ende ein Puchwcrk erbaue» will. Nach dies ser erste,, Arbeit werden sie durch den Gackjug nach 3>öl«cl? ln das Großkirchheimer Thal zu den Schmelz-Hüllen geführt. Auch ich nahm mcmcn Weg von der erwähnten Grube nach diesem Thale zu, wo ich denn tviedcr zu dem Mohlfiuße kam. Auf dlcscm Weg hatte ich immer Schiefer, und zu Zeilen etwas Spathstein. und Serpentin, wie auch groben Granit gefunden. Ich beme, kte hier eine schöne Spielart der Alsenwurzel, cenraur« scaKmsH I_mnci. Die Blätter warm klein, und ill lanzenförmige Stücke getheilt ohne Aeste, und nur mit e ,cr cmzigen Blüthe versehenen Stengel, mm «erhal^ weiß, wollicht, oben aber glatt, und blasgrün. Nach drey Stunden Wegs erreichte ich bcn Ort Dälick. Dieser kleine Markt liegt dicht an dem Möhlfiuße, wo, rin sich der Bach 5irLniy ergießt, der aus dem Geblrg von Abend und Mitternacht kömmt. Hier befindet sich eine Sckmelchutte und Pochwerk, wie auch ein Berg-Verwalter , der der Schmelzung und dem Puchwerke, Probieren, und selbst allen Rechnungen vorstehen muß; dieser hat dabey die Aufsicht über alle umliegende Berg, wer- 55 werke. Bisher hat man noch keine Erze eingefchmolzen, sondern die reichhaltigen Gchlackcn, welche die alten weggeworfen hallen, werden dcrlnal auf Silber und Gold mehr benützt , als die alten mlt sehr wenig Einsicht chaten; min kann versichert seyn, daß sie mci-sicns ihre edle Metalle in dcm Kupfer sitzen liessen. Kann also auf cine solche Art das wuchtige Mährchen nämlich die Angabe, daß die in der freyen Lnft stehenden Blldsaulm sich nicht zum Theil in Gold verwandeln wahr seyn, da das darin steckende Gold durch die Näßt Nicht so wie das Kupfer verzehrt wird. Hier in dlcftr Gegend find die Ocdlrge meistens aus einem weisilichten Granit, Gnar?sckicft!,', Gneis, Sechstem und Serpentin: auch hier ln dcm Vorge-dn»' fand man den obcnangeführtcn gestreiften Cwar5-ftcm. Kein einzigesmal habe ich hier was anders, als Glimmer in seiner Mischung bemerkt. Gegen Mitternacht in der 3irkni5 besteht das Gebirg aus ungeheuren Fclaschiefcrlagen, welche das Wasser von eben dem Nam von Jahr zu Jahr mchr untergrabt. Iu dieser engen Schlucht, die kaum einige Lachter breit ist, hcsinden sich die schönsten Wasserfalle, wo aber von allen Seiten die Felsenwände herunterhängen, und den taglichen Einsturz drohen. Ich fand hier sehr häusig den mostaMgen und immer grünen Steinbrech des H,i,i-nc'. Die letztere Art hatte bald rothe bald wetssc sehr angenehme Blüthe. Ich wand mich uach-gchends gegen Mittag, um die ganze Gegend von Wolach zu untersuchen. Der Serpentin brach hier sehr hausia, sowohl dcr gestreifte als der andere an dem Fussc der Berge, Mancher, den man aus den Wiesen gcsprcnget hatte, war ,nk verschiedenem gestalteten Asbest auf gan D 4 zen 56 zen Flächen überzogen. Auf den Anhöhen gegen Aus» gang befindet sich auch ein weisscr G>p.inatl5, multl^licc co^lce concemrico M',räiri5, *) I. 3. Ferber Beytrage 5u der Mineralgeschickte von Hähmen, Berlin !??4. 8. c. f. 59 «lcario lazuli extriu/öce zilcrumczuc uuäulata immcrssz, und maü sehe die Me Figur seines zweyten Theils, wo dieser Stem schr getreu vorgestellt ist. Hier in der Gegend war aller Orten der Serpentin zu sehen, wie «uch verschiedene Geschiebe von Folsschiefer und ctwaS Stcattt: als ich ein wenig die Anhöhe erreicht hatte, blieb ich in der Nacht an dem Fleisdache, um den andern Tag über den R.auristr Taurn in das Salzburgi-sche zu kommen, um die dortigen Goldgruben zu schcn, und auf memem Rückweg über die Eisberge der Zirkniz wieder auf Dölach zu kommen. Allein wider alles Vermuthen fiel ein so großer Schnee die Nacht hindurch, daß es unmöglich war mein Vorhaben auszuführen, um mtch nicht iu die Gefahr zu setzen, zu erfrieren. Denn hier zu Landr erfriert man nur des Sommers, und selten oder niemals dcs Winters, die Ursache davon ist weil mau auf clnmal aus einem warmen Clima in ei« so kaltes kömmt, daß der Körper dadurch ganz unfähig wird, seine crfchlaften Theile geschwind genug zusamm zu ziehen, wodurch die ganze Federkraft pcrloren geht, und der Mensch aufhört zu leben. Hier war ich «lso gezwungen, mein Schicksal vom Wetter abzuwarten, welches den folgenden Tag «och nicht besser wurde. Den ohngcachtet hatten drey der siarkesten Fußganger über das Gebirge gesetzt, aber kaum sind sie auch mit dem Leben davon gekommen; sie kämme« zu unS so abgemattet, daß sie nicht mehr stehen konnten. Den dritten, und vierten Tag wurde es wieder heller, und der Weg ein wenig offen s allein da ich keine Zeit hatte, nahm ich meinen Weg zu dem -Hochhorn ( welches dorten in der schlechten deutschen Sprache Hochom geschrieben . und gesprochen wird ) ich folgte dem So dem Flelsbach bis zn seiner Entstehung, nämlich zu ei, ncm Sec, welcher ihn bildet, und sein Wasser von den Biadergc»! erhält, die den angeführten Berg Hoch-Horn , und elnm andern mit Namen Gonnenblick umgeben. Die Stewart war hier zu Anfang Fcwschicfcr, woran zuletzt der weiße Granit aufsaß, und die Berg-spitzen ausmachte. Mit den Pflanzen war es mtlstcntheilö geschehen, doch fand ich noch folgende Stücke ln der Blüthe. Die erste war eine Spielart deS Chondrille» blätterichten -Habicktkraues des ^.innc', die Herr Jacqnilt auf der Zysten Tafel abgebildet b, Allein hicr sah ich klar genug, daß dieses nur in solange seine Richtigkeit hat, in solange es edcndcrselde Frucht Boden ist; denn lvtc ich durch vielfältiges Bergsteigen erfuhr, ft ist dcr Kalkboden mehr geschickt für einige Pflanzen, als jener, welcher aus glasartigen Steinen besteht, und so umgekehrt: indessen giedt es doch eine Menge Pflanzen, welche auf dem einem Boden , wie auf dem andern fortkommen. Der Speick, oder ccltiscbe Baldrian ist nur auf Schtefcr, und Granite gern zu Hause, und lch muß gestehen, daß tch ihn im Kram noch nie gefunden habe, obgleich ich auf dem Orte war, den Herr Scopoli W dcr kraincrischcn Flore angiebt > so habe lch auch nis den Violeumoos auf dem Kalt gefunden. Bey denen Eisbergen hörte der Schiefer auf, und dafür stellte sich grober Granit eln, der mit einem feinkörnigen überdeckt wurde, er zerfiel meistens ill grossen Platten. Hicr fangen an einigen Orten schöne Wasserfalle zu entstehen. Das Wasser stürzte sich bald von senkrechten Felsen > bald über andre solche abgelöste Stacken, welche dadurch die wunderlichsten Wasser-sprudeln vorstellen; dieß alles aber ist jederzeit in einer Parke angenehmer anzusehen, als da, wo man für Hunger, und Müdigkeit, wie ein vcrfolgttr Hirsch, am hctssm Ssmmcrtagcn schmachten muß. Die Eisberge haben hier im Lakde, so wie ll» einigen andern Landern, einen eigenen, adcr zugleich besondern Namen. Der Karnlhncr, und Salzbw-gcr nennt sie Recs; dcrTirolor Ferner, oder Firn; dcr Schwätzer hingegen Giersch«; hicr kam lch das erstemal aus die Kärm- 6z Käruthnerischen; da es ein paar Tage vorher geschneyet hatte, konnte ich nicht abnehmen, wo dcr Anfang war; den« ich mußte nun stets bis über die Knic iiu Schnee wadcn. Hier hatten die Schneereifen an den Fußen gllte Diel,sie geleistet. Diese Reifen sind eigentlich so, wie, wan sie im Kram braucht, daß ist , wie Raqucteu zum Federballschlagen gemacht, und ganz rund geformt, wie sie die Kanadier in Amcrita brauchen. Hier. über die Eisberge mußte ich meinen Weg nehmen,. um zu den Gruben zu koinmen, die man Golozcch nennt. Dieser Eisberg, oder Kees scheint tinc Fortsttzullg von dcilzcnige» zu ftyn , den der Berg Somn'nbnck U'ugicl>t; wie gcftun, adnchmcn konnte ich nich!s, so.'dn«:,ich wußte nur jenes, wovon Mch meilt Füyttr.Anter^chtttc.^ Dcr Kerg Hochborn, den lch zubesteigen hatte, lag mir lmks ge^en. Abend, wohingegen dcr erwähnte, Eonnenblick gegen'. Morgcn rechts sich zog ,,zso, dass. dtcst zwcy Verge , int Zusammenhange einen hohlen Graben machen, der gegen Mittag halt, nnd dcm ohngeachtet mit Eis bedeckt ist. In der mittlern Aushöhlung, oder Hohe dieses hohlen Grabens befindet sich die erwähnte Goldzech^ , welche in den Hochhorn halt. Den Tag, ..als ich zur Grube g'eug, war einige Stunden vorher eine Schncelahnc, oder Schneerisscn auf der Morgenseite eingegangen; mir schien sie unbedeutend; allein mein Fahrer versicherte mich, sie wäre hinlänglich gewesen, nus ln ewige Eiszapfen zu-' verwandeln, oder doch wenigstens auf eine Feit; wie es einem andachttg.cn römischen Flüchtling hier soll ergangen seyn, der 200 Jahre im Eise lag, und eben sogut ohne Wunderwerk aufbewahrt blieb, als wie das Mgelwcrk der Kanadicr den ganzen Winter dmch bleibt. In dcr Dr- 64 Kirche zum helligen Blut genannt, wo er noch dermalem ltcgt, hat man mir ein sehr wunderliches Märgchcn von diesem Flüchtlinge erzchlt, das rccht die rohe Einfalt der dortigen ehrwürdigen Leute zu erkennen gab. GcwH ist es, daß dergleichen Cismumten in diesen Gegenden, besonders aber in Tyrol keine seltene Sache sindv Diese Gefahr, die wir einmal hntten, haben die armen Bergleute beynahe täglich das ganze Jahr hindurch; nur bcy starkem Froste, und wcnn der Schnee ganz vergangen , find sie zum Theil aus der Gefahr. Eine Menge Unglücksfälle wissen diese Elende zu crzchlen, was ihren Vorfahren begegnet, wozu i , und mehr Menschen auf einmal geblieben sind. Sie gehe,, nur einmal die Woche von der Grube «ach Hause, manchmal bleibt es ihnen unmöglich wegen der gewissen Gefahr, wo sie denn oft i4, und mehr Tage aushalten müssen, wenn ihnen d»'e Lcbcnsmittel nicht abgehen. Bevor sie von, over M Grube gehen, machen sie Lärmen; vor Zeiten haben sie auch Poller gelöst, um eine Erschütterung in der Luft zu machen, damit wenn eine Schneerisse zum losgehen ist, solche durch die Bewegung der Luft sich eh in die Thaler stürzen möge. Mein diese Behandlung glückt nicht jederzeit, und die armen Leute werden doch manchmal auf ihren Wegen davon ums Leben gebracht. Heut zu Tage bedienen sie sich ein wenig m
stalt, daß die ganze Hütte nichts als eine gleichlaufende Flache mit dem Berge ausmacht, damit die Schnee - unt> Eisrissen darüber gehen können. Hier unter diesem Dach< haben die armen Leute ihren Ort zum Schlafen. Wie ruhig mögen wohl ihre Nachte seyn, wenn Schnee und Cis zu gehen anfängt, und sie nicht einen Augenblick sicher sind, ob die ganze Hütte nicht mitgenommen wird'i wollten sie sich in die Grube flüchten, so wäre es eben so gefährlich, damit es ihnen nlcht so gieng, wie oben erwähnt, und sie ihr Leben mit Hunger und Kalte bcMessen müßten. O elendes Leben! ist es doch noch 67 noch möglich, daß sich Menschen in elnem freyen Lande dazu finden können? Allein Noth und Vorurchcile ha« ben gemacht, Vaß bis diese Stunde sich noch immer Leute genug gefunden haben; ja oft der schönste junge Bursche bringt hier Ueber sein Leben im Ek'nde zu, als daß er wohl genährt und gekleidet mit weniger Arbeit ftinem Landesfürstcn unter der Fahne dicnete. Was ich hler von der Goldzeche gesaZt habe, gielt auch zum Theil vom Waschgange; dann erst dieses Jahr hat ein solches Unglück die dortigen Arbeiter bc rofen. Gemeiniglich ist noch neben der Kllche ein besonderer Platz für eine Schmiede angebracht, um der Arbeiter ihre Werkzeuge zu verbessern. Nun auch ein Wort vom Gange. Der Gang ist hier widersinnig gegen das Streichen des Gebirges, er ist ein Mittaggaug wohingegen das Gcblrg von Westen nach Süden streicht, worin cr gelagert ist, sein Verflachen aber ist von Osten nach Westen mit einem geringen, oder gar keinem Falle, wie jederzeit die stehenden Gänge haben. Ob nun gleich dieser widersinnige Gang die ganze Ausbeute verschaft, so hat man doch auch einen Haupt-und, rechtfallenden Gang, oder besser Kluft, der diesen durchkreuzt. Ich habe ihn an paar Orten aufgefahren, aNein er war jederzeit beynahe ganz taub und so unbedeutend, daß man mit solchen sich nie viel Hofnung machen kann. Die Erze die hier im eigentlichen Gange brechen, sind: erstens ein gelbes Rupftrerx mit Quarz und manchmal Glimmer, welches nie ohne Gold und Silb-rgehall ist. Zweytcns gediegenes Gold, am-mn nativum, in einem Milchweißen Quarz, das man aber mit dein Auge darin nicht entdeckt, in so feinen Tlmlcn, und so genau ist es mit der Steinart gemischt; nur erst durchs E 2 Fein- 48 Fclnsiossen und Waschen bekommt man was zu sebeu. Der Centner dieses Quarzes hat selten über cin Loch «n Gold. Drittens Ais-Mes mlt Gold, pvritez au-rum sul^ure mincra!i5atum meälanie fcrio > «Tronsiedt. Dieser Kies brach zwischen den Erzen vor Zeiten häufiger als itzt: er ist feinkörnig und dunkelgelb, und sitzt wie tn Platten auf einem sehr eisenschußigen Quarze. Viertens Arsenik kies, arlenicmn minei-alillttum Cronz stcdt, welcher oft mit Kupfererz gemischt ist, aber ,c0er, 5cit etw-t» Silbcrgehalr hat. Fünftens Bl^'glanf, Galena cadici, majoribu, , welches jederzeit guldiftl?c, Silber enthält; dieses Erz aber ist dort das seltenste Man soll vor Zeiten ricl mehr gediegenes Gold als heut zu Tage erbeutet haben. Unlcr den Erzen findet sich auch zufällig das i"<"n 5^»^a,m. oder Histnspath. Dieser Spalh ist bald klein, bald großspcißig, weiß, odcr gelb, und von einer nicht schr festen Textur. Erst dieses Jahr isi eine seltene Krystallisation davon zmn Vorschein gekommen, in der sogenannten Llegcndkluft^ Es ist ein dreyeckigter aufeinander gehäufter Clsenspath' vdn Farbe braul», dieser stcllt etwas irreguläre Pyramiden dar, wo eine solche kleine Pyramide aus vielfalti, gcn blatterichtcu Krystallen, die an der frcyhangen-den Spltze abwärts gebogelt, und auf Quarzkrystalleu gewachsen sind, so, daß manche dieser Eisenspathkry-stallen in die Substanz der vorigen eingewachsen sind. Auf der 2ten Tafel ?i>. 2. befindet sich die Krystallisation in natürlicher Größe vorgestellt. Von Anfang' hielt ich die Krystallisation für ein bloßes Vierecke, das nur mit einem Winkel frey stünde; allein so sehr verschieden , als ich die Krystalle» antraf, so zeigten sie mir doch nie was anders, als ein mit einem Spitz um-dogcncs Dreyecke. Was mir noch besonders an diese» K»'y, 6K Krystallisation schien, war, daß sie beynahe zu eben dcr Feit entstanden seyn muß , als die Quarzkrystallen, woran sie sitzen, da, wlc gesagt, manche in die Gub-stanz des Quarzes einhalten; die regulären sechsflächigen Quarzkrystallcn sind von dcr Elsemnatcnc gelb gefärbt. Wenn man diese Krystallen in dem Gange fin^ det, so sind sie gan; mit einer gelben Guhr überzogen, und manchmal ganz frey obnc aufzusitzen, wie gegenwärtiger dcr hier vorgestellt ist. Die Elsenspathkrnstal-lcn sind nur auf einer Scitc vorfindig, und der Orund der Krystallengruppe, worauf sie sitzen, besteht aus 4. Pyramiden, die alle eine schiefe Lagc haben. Das bangende, »nd liegende des Ganges ill F'l'sckiefcr «ml» Granit, worin unter den Crzcn klar« O.uar>, G.ulir2um !iv.ilinum, gefärbter, raucher, körniger, kry-stallisirter, und sp«chartigcr Auarxnm ssMlc des l^iimc' befindlich. Diese setzte Art hielt ich anfänglich für Feld' spach, so ahnlich ist das Axschen desselben; allein die Härte «nd siin scharfer Bruch zeigten mir ein anders. Nie. mand hat ausführlicher was davon gesagt, alS Herr Gmelin im limieischen Natursysteme aufder;i8tcn Seitt des ersten Theils seine Mulhmassung aber, die er davon außcrt,daß er mit dem blatterichten Quarz von Schcinni? et^ «es sey, ist nicht richtig: ich will also hier die genauen Kennzeichen von beyden hersetzen, da ich beyde Arten auf ihrem Entstehungsorte gchollt habe. Der lNuar>st»ach bricht in ungleichen Stücken, und besteht aus aufeinander-gesetzten Lagen, welche oft aus vielen kleinen Blättern bestehen ohne jemals eine gehörige Figur zu haben; bricht ein solcher Stein schief durch diese Lagen durch, so sieht er ganz dem Feldspath ähnlich, die kleinen Blatter oder Schuppen liegen wie Dachziegel aufeinander, «hne Zwischcnraum und Ordnung, abcr sehr glänzend E 3 und 70 und beynahe so, wie der Schiclerquarz beschrieben ist; wird aber der Stein oder sein dichtblätterichtes Gewebe in die Queer gebrochen, so sieht er ganz dem fetten Quarze ahnlich, im Bruche ist er ungleich und scharf, und es hält schwer eine von den kleinen Blattern einzeln «bzunchmen; oft ist in dcm Zwischenraume der Lagen, wenn einige zugegen sind, ein braunes Farhcnwesen eingemischt. Cs giebt Stücke wo sich dieser in eine Kry-stallsigur überartet. Seine Durchsichtigkeit ist bald mehr bald weniger, aber doch meistens halb durchsichtig lu^ Ha^Kllnum. Seine Farbe ist die milchweiße, oder ete tvas ins SchmutzHhnliche fallend. Die Schwere ist dem körnigen festen Quarze gleich, und dieser Stein bricht mit den Erzen im Gange, wie der Kalk und Gypsspath zu thun pflegt. Was den ungarischen blätterichtcn Quarz anbetrcft> so bat solcher vermöge seiner lockern Textur nicht die Hälfte von der Schwere des vorigen, und besteht aus schmutzigweissen, oft ins gelbe fallenden sehr zarten Blattern, die so viel Zwischcnraum haben, daß oft feinspeisiger Kies aller Orten dazwischen sitzt. Die Blät, ter in diesem Steine laufen meistens in eine dreyeckigte Pyramide zusamm, oder eine solche Pyramide, wenn sie allein, ist auch oft wieder in drey Theile getheilt, die wieder so viel Pyramiden bilden. Die Höhe davon ist oft einen Zoll, und der Durchschnitt einen halben. Der Blätter sind ?a bis 22 , die sie bilden. Der Kern aus einem solchen blätterigen Quarze besteht manchmal aus den reinsten unbcstielten Quarzkrystallcn, auch der Kern einer einzelnen Pyramide besteht oft aus solchen. oder doch aus kleinem Quarze, die Durchsichtigkeit ist wie beym vorigen. Indessen hat doch dieser Quarz einigt Abar- 7^ Abarten, als in Ansehung der Gestalt, Feine, Farbe, u. f. >w. aber alles dieses ist zu wenig , als daß man nicht alle gleich für eben den Stein erkennen sollte. Man sieht wohl aus dieser ganzen Beschreibung, wie sehr diese zwo Steinarttn verschieden sind, da dcr erste noch einmal so schwer ist; und ferners giebt er nur eine schuppichte Textur zu erkennen, ohne daß er Zwi-schcnräumc hatte, wo hingegen beym letzter« große Zwi, schenrmlme zu finden, und niemals einen Glanz, weder ein spachiqes Ansehen, noch viel weniger, daß sic in»,. Bruche, wie der fette Quarz waren. , Nun zu den übrigen Bergarten zu kommen, die tm Gange stecke,,. Zu Zeiten bricht etwas gwucr <>orn-.. stein; seltner kommt G>p5, und R^lkjpach vor, cm paarmal hat ma» retraktorifches Eisen gefunden. Ich erhielt damals aus solchen ein Stück Stein von einer halben Faust groß. Dieser Stcin war ein zersetzter, und zum, Theil krystallisirter Granit. Das Hauptwesm davon war Quarz, welcher an einer Seite in ganz reines und durchsichtigen sechsseitigen Krystallen Gestalt war, wo zwischen solche ein grüner ungestalter Glimmer saß, nebst diesen dann krystallisirter, von Farbe schmutzwcisscr Feldspath. Die Krystallen vom letztem waren sthr irregular, die größten zeigten eine konische Figur, welche am Prisma 5 bis 6 Fläche» abnehmen liessen, Dic, Pyramide, welche konisch ist, hatte nur eigentlich vier Flächen. Die kleinere Krystallen von diesem Feldspath waren nicht so gebildet ; dann an einigen konnte man einen vierseitigen Würfel gewahr werden. Ich war eine lange Zcit m Zweifel, ob es Fcldspaty sey: allein die kleinen Versuche, die ich vor dem Lötttoyre anstellte, C4 lies- 72 liessen mir keinen Zweifel mehr i'ihrtg, unter allm Versuchen , die lch machte, befriedigten mich keine so , als jene, welche ich mit dem reinen Alkali nach der Methode des Herrn Crell *) , aus Essig mit Kreide, und Glauberische» Salze bereltet hatte. Dieses Alkalt, welches ein standhaftes Kügclchen auf der Kohl ohne zu, zerfließen machte, lösete den Feldspath gut auf. Mit diesem Alkali lst also die Beschwerlichkeit gehoben, die Hr. Bergmann angiebt bcy der Abhandlung vom Gc« brauche des Löttrohres, daß es umsonst auf der Kohl angewendet wird. Allein die ganze Ursache liegt darinn, daß bey dem gemeinen Laugensalze noch immer von der V'triolsaure mit etngcmWt ist. Eine Abbildung dieses versetzten Granit habe ich auf der 2. Tafel 1. Nz. gegeben, a ist der kryftallisirte FelWath, k lst der krystall!-sirte Quarz, c der schuppichte Glimmer. Der Bau der Grubeist hier ziemlich ordentlich, und von Natur, wenn man nicht zu grosse Zechen aushaut, sehr sicher, welches aber bis itzt die Mächtigkeit des Ganges noch nicht veranlasset hat. Hier in dieser Grube hat man einen besondern Vortheil erdacht, damit sich dle Stollen nicht mit Eis anlegen sollen, wenn einige Tage nicht darlnch gearbeitet wird. Man hat nämlich hin und wieder Thüren angebracht, welche man genau verschliessen kunn, um die Grubenwässcr darinn anzuschwellen, daß die Stollen damit angefüllt bleiben. Die gewonnenen Erze werden alte durch den Sackzug bis zu dem Fletsbach befördert , wo ein Puchhaus stehet, worinnen sie vertüttet, und *) Crell, chemisches Journal 1 l5heil H^mgo 1778. ^rt. XI p»z. 94—10?. 73 „nd gepnchf, und von danach Dölach zum Verschmelzen Icführct werden. Von dieser Grube aus hatte ich noch elne halbe Stunde zu steigen, um auf die Schneide, die unter der höchsten Spitze des -Hochhorn ist, zukommen, welches die Gränze von Salzburg mit Härnthen macht , und eine schöne Aussicht über das Galzburgische giebt. Auf der Hclfte meines Weges fand ich einen verlassenen Bau, der auf die nämliche Goldzeche hiclt , man heißt ihn Cl lswpdoribftn; schon vor einer Zelt hat man ihn aus politischen Absichten ganz ausgebauet, so weit und breit, als dcr Gang in die Höhe hielt, so, daß man zuletzt mit einem Schlage tn die Keese, oder Salzburgcr Etobergc kam. Auf dcr obenangeführten Anhöhe fangen ungeheure grosse Eisberge au, welche bis in das Ratu istr Thal halten, wo die Schmelzhüttcn der dortigen Goldgruben siehen, die man vollkommen ausnehmen kann. Da nun dieser Theil gegen Mitternacht liegt , so sind die Kecs viel stärker, als jene, die nach Karnthen halten; folglich möchten die Galzburger die besten Goldgange dahinter wissen, aber so bleibt es ihnen auf ewig unmöglich solche auszubeuten. Sehr gerne hätte ich die do ti zcn Goldgruben besucht, welche mir links gegen Morgen lagen, und ich ebenfalls sehen konnte; altein ich hatte keinen andern Weg vor mir, als über die Keese, welche aller Orten mit Kluften, oder Spalten angefüllt waren ( denn ich stand schon vor einigen ) und ob ich gleich einige von diesen Todtengrüften sah, denen ich hatte durch viele Unwege ausweichen können, so waren mir doch viele hundert andere verborgen , M mich sowohl, E 5 als 74 als meinen Fuhrer weder Stangen, noch Stricke hatten retten können. Wcr dm Gebrauch davon wissen will, der sche bey Herrn Bourrct *) uub watcher ") nach, welche davon geschrieben haben, besonders letzterer welcher uns gute Abbildungen geliefert hat. Die Alüfte in den Eisbergen haben niemals einen graven Fortgang darin, sondern sie sind meistens wellenförmig, oder machen scharfe Ecken mit Absahen. Ihre Entstehung gcschicht im Winter, wenn die größte Kalte herrscht, und sie nicht mit lockern Schnee bedeckt sind, mit ungeheuren Getöse, nachdem sie sich mehr, oder weniger weit erstrecken. Dieser erste Spalt sieht zu Anfang einen haarrizer gleich, kommt darauf bald ein warmes Wetter, daß er mit anfgcthanten Massr wieder erfüllet wird, so friert er auch wohl in der erste« Nacht wieder zu, oder, wle mich einige versichert haben, daß sie auch aus dem Grunde wieder nach und nach zuwachsen, wo aber das nicht geschieht, so werden sie von Jahr zu Jahr weiter, daß man sic sodann oft nicht mehr übersetzen kann, sondern gezwungen ist sie Umzugehen. Hat man das Unglück in eine solche Kluft zufallen , wenn sie nicht zu tief ist , so kann man des Winters eh, als nu Sommer errettet werden, da in, Sommer solche oft im Grunde mit Wasser angefüllt sind, also daß, wenn man sich im Hineinfallen nicht schon 6.,wie auch Deutsch;u Gocha 1775. 5*) walcher. Nachrichten von dei, Eisbergen m Tyrol. Wien?» 177?. 8. c. s. *) Bourret, Description des Glacicres du Duche dc Savoie a Geneve 1773* 75 schon todtschlagt, doch unumgänglich ersaufen muß. Genug davon ; mm will ich mich zu meinem vorigen Gegenstände wenden. Die oben angeführte Höhe des -Hockhorn hat ebenfalls einige Wochen vor mir mein Freund Herr ploycr, ein fthr geschickter, und erfahrner Bergmann, welcher die Oberaufsicht über die kayserlichen Bleygruben in Karnthen hat , bestiegen, und mit dem Barometer gemessen, und soviel, alS ich erfahren konnte, soll er dem Berg Canigou oder (^anenFou in den Pyrenäen nicht viel in der Höhe nachgeben, wo er nicht solchen übcrtrift. Es war mir sehr leid, daß ich diesmal mit meinen Delu. ischcn Barometer nicht versehen war , um k'ine Messung mit der meinigen vergleichen zu können. Gewiß ist cs, daß dieses Gebirge eine sehr grosse Höhe baden muß: da erstens ganz Karnthen viel höher liegt als Kratn, und ich vom Anfang meiner Reise immer bergaufsteigcn mußte. Ich hatte den Tag durch, als ich diese Anhöhe bestieg , den schönsten Sonnenschein, der meine Augen auf dem glanzenden Schnee nicht sehr belustigte. Ol' ich nun gleich schon so hoch war, so wollte ich doch «uch noch die höchste Spitze, die mir gegen Mittag lag, besteigen, um besser das ganze Land, und einen grossen Theil vom Salzburgischen, und Tyrol zu übersehen, wie auch die Uibermacht des Rlob'ners zu, erforschen ; allein, ob ich gleich nur noch eine halbe Stunde Höhe vor mir hatte, so blieb es mir auf einmal unmöglich, da die schwärzesten Wolken von allen Seile« kämmen, und mir die Spitze so unsichtbar machten, als wenn niemals eine da gestanden ware. Von meinem Standorte, als der Berg noch «icht bedeckt war, bis zu seiner äußersten Spitze, konnte ick nichts als den grau? 76 grauen' Granit wahrnehmen. Ich nahm also meine« Ruckwrg wieder in das Thal, welches viel geschwinder gieng, als mit dem Heraufsteigen, den mehrcsten Weg machte ich mit kleinen Sprüngen, da ich tmmcr tief m den Schnee hlnetnsank, wo dieser aber fest war, konnte ich sehr geschwinde auf meinem Stekenpferdc reiten, wel, chcs glit beschlagen war. Dieses Reiten, oder Fahren ist nicht eine gar schlechte Erfindung, wenn mau gut geübt ist: aber doch hundertmal bcjfcr ist es, auf einem Hohlbretle, welches rückwärts einen feste« Stock zum Letter hat. Als ich nun wieder zum See kam, nahm ich einen andern Weg, welchen sich die Bergknappen dcr dortigen erwähnlen Gruben gemacht haben, um eine Zeit voe dem Schnee < und Eislahnen ober Rissen sicher zu seyn. Dieser Steigweg ist über einen Bergrücken geführt, der ziciulich schmal ist, und auf bcydcn Seiten ticfc Abgründe hat. Die Leute nennen ihn dort den Geisrnck'cn, und haben ihn auf beyden Selten , so gut sichs thun laßt, mit Geleiestangen versehen, damit man nicht aus seinem Geleite kommen möge. Allein ich überschritte auf einmal dieses Gesetz, haschte nach einer Pflanze, die ich ausser dem Wege sah, und dieses führte mich augenblicklich unter den Stangen weg, und kaum ergrif ich die mir ins Aug gefallene Pflanze, so war auch mein Steckenpferd über 50 Lachter Höhe gestürzt allein meine rauche Kleidung crhsslt mich auf dem Rande eines Granitfelsen, wo dann mein Führer mir die Hände reichte, und mich davon zurückzog. Ich hatte nie hier einen solchen Absturz vermuthet, da ich die Felsen in die Höhe steigen sah, allein das lange Gras hatte eine Kluft verdeckt zehabt, die ich nicht vorherschen konnte. Als ich meinen Wczj ?? Weg auf diesem Fußsteige wetter fvrchtzte, hörte ich «uf einmal ein ungeheures Gctcfe, und als ich mich umsah, gleng eln Stück ci«es Eisberges von dem bbenangeflihrten Sonnenblicke los, der sich auf jenen U^'g, stürzte, den wir heraufgenommen hatten^ Ein Glück für uns, daß es nicht damals geschah , wie wir den i^crg bestiegen. Dieser kleine Vorfall gab mir ein§ Auflösung über eine Betrachtung, die ich beym Besteigen des Bergs machte, nämlich: warum in diesem Thale, wo Erde genug war, nicht eben ss gut dic Lerchenbaume wachsttt, da sie an Scittn Mch viel höher stunden. allein hier mochte stcben,-was immer wollte, so mußte es dusch die gewaltigen EtMhnH» augc,U'licklich zernlchM werden. Das Loslösen, odcr Herabstürzen des Ciscs ist, so viel noch immer di> Erfahrung gegebei» hal> ein wahres Zeichen, daß sich laue, und regnerische,' Wetter einstellen, welches auf diesmal wider mein Vermuthe« cintraf: ein Zeichen, baß dlc Südwinde cbcn so viel Macht auf das Eis haben ^ als immer die hcissesten Sonnenstrahle». Ich kam in der Nacht zu einem einschichtige« Daucrnhause, welches zu Ende dieses Thals war, von welchem man in das Rirchheimcr Ehal wieder sehen kann. Man besehe die zte Tafel, wo es gegen Mitternacht vorgestellt, ist. Obgleich vom Steigen im Schnee etwas abgemattet, lebte ich doch da so vergnügt wieder in einer kleinen Gesellschaft von Alpcnleutett, als lmmcr ein Staatsmann in der Lustbarkeit einer großen Stadt. Den andern Tag kam ein Hirte, der einige ArMllen auf dem Berge Seedüchel der an den Hoch. 73 Hochhortt anstößt, gefunden hatte. Ich kaufte den größten,' bcil cr hatte, der aber nur etwas übcr 6 Pfunde äm Gewichte enthielt. Cr war gut gebildet, aus ordentlichen 6 Flachen bestehend/ aber nicht sehr reiir. Der Enfstehungsort war unter den Kerfen, wo die mehresten tos gefunden werden, die oft einen viertel Centner und mehr haben. Aus aller Erfahrung, dir man von den Ktyftatlen hat, scheint es immer mehr, daß sie durch Vo^Äarian, oder lüongMtion.,-als durch /uHylpoluion. entstehen; bbch 6a die Natur mehr, als anf eine Art^ zu Werke geht, so kantt man doch auch letzteres nicht j langnen.l Nebst diesem Krystalle crhlelt ich auch noch ^in"?paar andere, die Mr viel augcnchmcr als ersterer waren; diese letztem wurden auf den Salzburgcr,Gränzen etwas vom crstern entfernt gefunden. Der erste wär eine ganze GrnppV bo,!» unregclmäMcn Guttr^ krDallen, die auf einem kiHerkies sassen, und wovo«. noch cin Theil vorhanden ist;^ man sehe die Figur da-, von auf der iten Tafel bey Mg.', wo bey a der Kies a«u gez«iigt> und bey d dle fremden Körper^ 6 ob s,c nicht inwendig hohl wären; allein zn meiner Verwunderung waren sie vollkommen dicht. Was mich hierzu verleitete, war, daß allenthalben an dem Krystall Pyramidalcinbeigungen waren, welche den Mittelpunkt des Krystalls hleittn. Bey ä sind ein paar solche vorgestellt. Die sechs Flachen machen kcine scharfe Winkel, sondern ausgeschnittene, als wenn sie abgebrochen waren. Wenn »nan diesen sonderbaren Krystall betrach-let, und seine Einbüge ansieht, so sollte man geneigt seyn za glauben, seine Hartwerdung gcschchc von Aussen nach den Mittelpunkt. Den andern Tag wand ich wich zwischen Mittag gegen Abend zu den Berg Hlokncr. Auf meinem Wege fand ich einen schaaltchtcn dunkelgrünen Serpentin, bey den letzten Dorf des Thals, das -Heiligblut genannt wird, wove?! ich schon oben erwählne; nach zween Stunden von diesem Orte war ich ganz am Ende diefts Thals, und wunderte mich sehr, hier noch Wohnungen anzutreffen, da doch in dem ganzen Stricht von Dölacb aus, kein anderer Baum fortkommen kann, als einige Lerchen bäume, und daß noch die armen Leute hier etwas Getraidc erbauen können, wobey sie aber wenig Sicherheit haben, wegen des dortigen Mcchlfiussc.4, der hier ein bloßer Wildbach ist, wie auch das wenige Erdreich zu verlieren. Vor ungefähr 3" Iabrcn hat die, scs Thal fthr gelitten durch einen Ausbruch des Wassers 81 sets «on dem Kees dcs Klokncrs, oder von dem dortigen Wlldsee, wovon ich tiefer ohnweit Dölach die ^tber-bleibst! der Grundmauer von den Hausiern noch. gesehen habe, welche dieser Fluß weggeführet hatte. Am Ende dlefts Thals ist der Ursprung des e» jvahnten Flusses. Hier fand ich die untern Berge aus Serpentin und Feloschlefer, worin manchmal ein grober Granit steckte, der aus tveissen Quarz von glasigte« Ansehen, ( oder was Man sonst Nuar^um li^aimum «ennt ) wcissen Fcldspath > und schwarzen gewundenen Glinnner bestand. Der Serpentin schien hier aller Orten bas Grundgebirge auszumachen. Ich stieg hler bis unter die Eisberge des angeführten Berges , wo ein schöner, und mächtiger Wasserfall hervorkam, und dantt den Namen Mohl oder Mol bekömmt. Man sehe die ?tc Tafel, wo solcher unter dem Klokncr vorgestellt ist. Der Berg, welcher einem gespitzten Klockenthurme gleichet mag wohl von dieser Achulichkeit den Namen erhalten haben. Er ist auf der Mttcrnachtselte mit ewigem Eise bedeckt/ welches mit ^ bezeichnet ist. Ich habe noch niemals einen so hohen Berg so gespißt gesehen, als dieser ist, so wie er das Ansehen von Mitternacht, oder von Kärnthen, und dem Salzburglschen aus hat: auf ftlncr äußersten Eplhe sieht er so aus, als wen» ein Knopf darauf gesetzt wäre , von welchen dann drey so. Mannte Bergrücken , oder Rippen, wie es die dortigen Einwohner nennen, herunterlaufen, die gleichsam eln Schllltzwcrk vorstellen. Auf 52 Auf der grossen, und zuverlässigen Karte von D)M »), welche zwey Tyrolcr Bauern, »ntt Namm Peter Ai'.nlch, uud Ecorg Hubcr aufgcnonmm, haben, und vom Hcrrn Professor, N5omh.irc ausgeführt find, findet man, Kaß dieser Berg unter die höchste» gehöret, die im Lande sind, und ausser dem Berg Orteles, der gegen das Bundneriand liegt, ist kein höherer im Land?. Dieser Koloß «lacht einen mächtigen Dreyfuß aus, nämlich den Granzsteln von dreyen Ländern , bcnn, ein Theil davon gehört zu Karnchc»,, elnThell zu Tyrol ,un> * *"*) 2bricfe au« der Schweiy i??6. in Hlo c» 5'^ 84 ' Ich s^gtt zu meinem Führer, daß dieses eine wunderliche Sache sey , da es auf einem Gipfel der Berge schueyete, und auf dem andern nicht, und dem Hhllgeachtet der Himmel klar darüber ist; allein er belehrte mich, daß dieses Schneyen nur durch den Wind vo>» den Keesen verursachet würde. Cine wunderliche Sache! der es nicht weis, würde sich solches gewiß nicht sobald «infallen lassen , und der im Thalc ist, kann es doch nicht errathen, ob es oft eine» ganzen halben Tag vom Himmel, oder von den Keescn schneyet. Herr Bourrcr in seiner Beschreibung, sagt: dieses Schneyen komme aus den Klüften der Eisberge, aber dieß konnte lch nicht wahrnehmen. Abends, als die Sonne untergieng, wares helle, und als man schon im Thal keinen Stich mehr sah, s» war doch all der Spihe des Bergs eine Schncewolke noch cine Zeit so beleuchtet, daß man hatte glauben sollen, es sey ein Feuerspeycnder Berg, der ansienge auszubrechen. Die schönsten Feucrfarben, die man sich nur erdenken kann, konnte man in dieser Gchncewolke sehen; aus diesen» langen Zurückwerfen der Sonnenstrahlen beym Untergänge schloß ich, daß die Höhe dieses Bergs über zwey Tausend Lachtcr haben müsse. Aller Orte«! schaute hicr unter dem Cise Serpentin «der Fclsschicfer hervor: in einer Kluft dieses Stein/ an einer senkrechten Felseuwand bey dem Wasscrfatt^ fand ich cincn weisigrauen Schnödestem, worin grosse Kicßwürfel fassen; manche hatten eine Zoll im Durchschnitte. In eben diesem Steine fand ich auch sthr reinen würftichen Ralkspach. Oft habe ich in dieser' Gegend den Felpstl?ieftr ,mt Granit, Speckstein und Scr- 85 Serpentin abwechseln gesehen, so, baß man dem einem Steine, wie dem andern gleiches Alterthum zumuthen kann, wie aber hier aller Orten der. reine Ralkspach sitzt, scheint schwor zu erklären, da hter die Mutt« dazu gänzlich fehlt, und weit, und breit kein Kalkstein zu schen ist. Dieses Jahr hat man auch grosse Felsstücke gefunden, worin ungcnuin viel krystallisirtes Eisen steckte, es ist das ?crrum rell-Hcrormm so, wlc jenes, dcssc» ich oben von i^zgant erwähnt habe. Bevor ich noch von diesem Gebirge abbreche, muß tch noch des oft erwähnten Gack'fugeg gedenken, d« ich l)il»r auf cbcn dcr ;ten Tafel solche» deutlich vorstelle, ohne mich an die Rcgcln dcr Entfernung zu binden: cr ist an dem Fusse des Berges Vom-akopf vorgestellt, w» d>is Vorgebirge dcs Hochhorn anfangt. Wenn tm Winter alles , sowohl auf den Gebirgen , als in den Thälern „lit Gchnee bedeckt ist, werden die Erze zu dcn Hütten gcflihtt, welche in den tiefsten Thälern liegen, mittelst des Sackzuges, u„d Schlitten, Ersterer wirb folgeudcrmassen ins Werk gesetzt. Cin Mann, dcn man SaMcher nennt, nimmt im Thale 12 bis 16 Säcke, wovon einer gegen drey Schuh an Lange, und cin im Durchschnitt hat, diese smo von starken Zwillig verfertiget, an einem Ende haben sie eine Handhabe, um sie mit an dcn folgenden anzuhängen; ein jeder solcher Sack ist mit einer rauchen Schwcinshaut auf einer Seite bedeckt, worauf der Gack auf dem Schnee rutscht, oder schleift. Dlcft Haute müssen von solchen Schweinen seyn, denen die Borsten glatt anliegen, wie den Salz-burgischcn; eine solche Haut dauert drcy Winter durch; n coci'ulclccn« des Aimic', da er sagt: daß er leicht an der Luft verwittere. Von diesem Steinbruche sctztc ich wieder über den Mohlfluß, mn abermal nach Dölach zu kommen, wo es mit mir dc„ ersten Tag nicht z„m Besten gicng, aber doch bald für mich sthr heilsam qussicl, da ich nicht am gesundesten meine Kcise antratt^, und durch das kalte Getränke des Ctswasscrs mir eine Oilm verursachte, die mich ziemlich vollkommen wieder herstellte. Ich nahm vom letzten Orte aus meinen Rückweg durch einen kleinen Thcil von Tyrol über den Istlberg. Auf dieser Strecke fand ich bald 85 bald aus Granit , bald aus (kuanschiefer die Berge bestehend, auch verschiedene Murkstcinarten, und 82xmn aipinum I.innt.'i, einige bestunden aus blossen Granaten, und Glimmer, andere aus eben diesem , und wcisse» körnigen Quarze, welcher letztere immer grosse Granaten eingemischt hatte; dieser Stein brach manchmal in schönen Platten; ferner fand ich auch hier einen Stein, der in Platten brach, und aus lauter dünnen wellenförmigen Schichten bestand , wovon der Bestand Quarzweisscr Glimmer, und schwarzer feiner Schorl war. Zwischen den großen Schichten lagen Zolldickc, schwarze vielseitige Schörlkrystallen, die ich zu Anfang für Granaten, und den Stein für einen Murkstcin hielt. Serpentin fand ich noch aller Orten in dem Gebirge eingemischt, das russische Gl«s war auch häufig, aber in keinen großen Stücken anzutreffen. Als lch gegen das pustcrchal von Tyrol kam fand ich in jenem Gebirge, welches gegen die Windische Matrey hielt, diesen Stein, den man Baieri-schen Granit nennt; der erste, den ich entdeckte, war auf dem Isclbcrg gegen Mittag bey der Michaclikirche: Mein den Nam verdient er nicht, wenigstens jener, der mir zu Gesichte tain, bestand alls folgenden Stücken: das Hauptwcsm war Granat, grüner Terpentin, oder harter Stcatlt, grauweißer Glimmer, wenig Quarz, und noch weniger Kies. Wie man nun aus diesen sieht, so gehört er eh zu des Wallerius 8axum mature Zr-na. ticum. Die Farbe davon ist grünroth, und der Stein hat keine eigentliche Figur. Dieser Stein war mein schönster, den ich auf meiner ganzen Reise fand: und wußten die dortigen Einwohner mit dem Schleifen umzugehen , so würde manche Familie ihr Brod dabey fi»u F 5 den, 9V den, da »nan Dosen, und was man immer daraus ms? then konnte, gewiß eb?n und noch beßcrn Wertb, als die Achaten aus dem zneybrücklschen finden wurden. Dieser Stein hatte noch folgende Abarten. Erstens bestunden manche Fclsm aus durchsichtigen kscmcn Granaten : grüner Frldspath und wclsser Quarz bilden diesen Stein ganz allein. Iweytcns habe ich Mugeln gefun^ den )' die aus größern Granaten bestunden , dle mtt schwarzschupplchten Basalt, und mtt grünen Serpentin^ Adern durchsetzt ware», sehr selten befindet sich Quarz dabey. Die dritte Abänderung ist ein Gemisch von Gra-natcn, schwarzen Schorl, oder Basalt, gnmen Serpentin oder Gtcatlt, weissm Quarz und Cismfics. Alle diese Arten nehmen eine sehr schöne Poltlur an, wtc ich nach der Hand durch Versuche erfahren habe, so daß die Steinschleifer in Venedig dermal mit Begierde gegen Bezahlung der Unkosten Ansuchung gemacht, aber wegen dcr Entlegenheit kaun man ihnen nicht jederzeit willfahren. Wie gut würde» hier Böhmische Steinschneider nicht ihre Rechnung finden, sich in der dortigen Gegend seßhaft zu machcn, allein die mehrestcn dle mit ^ gcschliesenen Steinen in unsere Gegenden kommen, sind liederliche Abentheuer, denen man das Herumirren verbieten soll. Nachdem ich naher zu dem angeführten ^»astcrthal kam, traf ich abermal dle Kette von Ralt< bergen an, welche, ob sie gleich groß, und eine Folge von jener ist, die aus Bulgarien kömmt, so habe ich dach keinc so hohen Berge gewahr werben können, als der obenerwähnte Glowcr ist. Aus waS für einen» Gesteine der Otteles drstcht, wels ich nicht: vielleicht wer^ den wir es einmal erfahren, wenn dcr Geschmack der natürlichen Geschichte dcr Erde mehr aus seinem eugm Bezirke bey den Bcrgbedlcntcn sich ausbreiten wird, «l« 9l «ls dermal geschieht; und wer hat mehr Gelegenheit, und kann es leichter thun, als solche? aber keine ungereimte Geheimnisse und Verachtung muß entgegen ste, hen, wenn nicht ein jeder so, wie txr andere denkt und beobachtet, wie leider! oft in manchen Ländern der Ge» brauch ist. Da nun hler das Kalk von dem Granitgebirge, wie durch den Trapfluß dle Gränze erhalt, so ist es schwer zu bestimmen, welches von dtesem Gebirge mrer das andere wegstreicht, oder ob sie beyde in ewige Tiefe halten; aber wenn alle diese Untersuchungen, wie cs vielleicht seyn kann, auf ewlg verborgen blieben, so gienge meine erste Vermuthung auf folgende Schlüsse hinaus: Erstens, daß das höhere Geblrg das alttste seyn könnte; zwcytens, da solches aus viel festeremB-stände gebildet ist, so könnte es auch ein höbcres Alterthum besitzen u. s, w., allein wcnn man die Reine dor «inen Gebirgart gcgen die andere betrachtet, so muss man wohl verleitet werden, den Gegensatz anzunehmen. Der Kalkstein auf höhern Anhöhen lst gleichförmig; der Fclsschiefer und Granit lst hingcgcn sehr gemischt: der Kalkstein ist von einem viel weichern Bestände , und ilimmt von Tag zu Tag anschl'lich ab; wie ist es also möglich, daß die erstm Kalkgebirge, nämlich jene, die von gleichem Bestände, und ohne Versteinerungen find. Noch 9 bis 10 tausend, und mehrere Schuhe an Höhe haben können? Wie hoch müssen sie bey der ersten Entstehung nicht gewesen seyn? Alle Granitbergt, dic in ihrer Rahe lagen, müssen nur hüglichte Ebenen gcwe-, se» seyn, die dann erst durch das Einrelssen der Wasser erhöht worden, da sich ihre Gipfel nicht so geschwind haben abwittem können, wie es der Kalkstein thut, unl> und da ohnehin die glasartige» Steine nicht die viele Feuerlhcile in sich haben, wie dcr Kalk, so sind sie auch jederzeit mehr mit Cis bedeckt, die sie vor dcr Verwitterung bewahren, und wenn man den Strich von Felsschiefcr und Granit durchwandert, wie ich gethan habe, so muß wohl ein jcdcr einsehen, dasi dich ganzes Gcbirg von einer weichern Entstehung nach und nach erschaffen word n, da alles so fiözmäßig aussieht, und austcr dem, daß dcr Stein gemischt ist, so machen auch wieder besondere Gemische ganze Lagen nnd Schicht ten auS, dtc miteinander abwechseln. Doch ich stehe hier von Muthmaßungen ab, wodurch man in der Welt keinen so wesentlichen Nutzen schaffen kann, nur den Bergbau zum Theil ausgenommen *) denn in das Iu- ncre 5) Ein Freund von mir , nnd der Naturgeschichte hatte einen Bau in einem Schiefer, hoher hinauf sah der einförmige Rall? hervor; da ich für sein Streichen in die ewige Tcufe geneigt war, und ich höchstens 5a sachter Abstand vom angcgc-bcnen Schlage vormmhetc, so ließ der Innhaber, dcr Wahrheit 5« H^icbe, den Scklag betreiben; und »»an hatte kau:» das Viertel ansgcschlagcn, so war man wieder im reinen Ral^stein. "» Um adcr gewiß Zu scyn, ob es kein Rcil zey, so wurde der Schlag noch eine Feit fortgetrieben. -Herr tianslure wird es wohl nicht übelnehmen, wenn ein anderer die Unterlagen der Gebirge nicht scd3r5eit vom Granit hernimmt. Fernere 1!n< Versuchungen, und wcinger AuncignnZen ni cincm Theile 93 nere kann man doch nicht sehen; besser lst «s also, die, jcnige getreu aufzuzeichnen. was uns die Natur erlaubt, als von dem Unergründlich«.'« zu urtheilen. Bey einer kleinen Stadt, mit Nam L,icn?, (Bü< schwg vcn Tyrol in dem obeuangcfuhrtcn Bande), wo das Ifclchal und Fluß mit dem Bnficr-oder Pusterthal , Tbcile mehr, als 5« einem andern kann vielleicht durch den Berg 8lücv<: bey Gncf, deei ^crr 8i>uauie durchgesucht hm, ?» einer beßern Er-lännmiß leiten, als bisher geschehen ist. Oh e« gleich übertrieben wäre, ?u behaupten^daß die Granit Rlöye, welche da auf dem Ralr liegen, dort entstanden seyn. Indessen habe ich doch gan?e -Hügels, nnd Berge «nf dem Ralkstein siycn ge-fnnden. Gut wäre es gewesen, wenn -Herr 8autt'ure gejagt härte , ob in dieser Gegend de« balüvcz sich "Versteinerungen vorgefunden haben 5 obgleich sie in andern Gegenden diese«, Beraes nicht selten sind. Indessen ist der Verfasser doch gen-m, und führet die Sache so an, wie cr sie findet , ob es sich gleich mit semem gefaßtcn System nicht reimt. Sen 4l4 führt er eine Beobachtung von Vuaimo Oon-m an, wie ein hoher. Nerg ohnweit 8crvo?. im Jahr 1751. eingegangen sey, wo man ihn durch das Anhalten des Binstuneg für einen feuerspeienden Berg angesehen bane; allein der Rauch sty dlosi ein RalHiaub gewesen, und der eingestufte Stein habe nicht dag geringste Mc*h'mal von Versteinerung in sich gefaßt. - 54 tbal, und Draufluß vcreinlgcl, fand ich die zu Anfang «wähnte Mcßingfabrike. Ich bekam sie ganz in Gege»^ tvan dcs Hcrrn Direktor zu scheu, der sollst ein gchtiui" llißoollcr Mann seyn soll. Ich habe nichts merkwürdiges gründen, das besonders angemerkt zu werden verdiente. Sie ist gut eingerichtet, und soviel mir geschienen hat, giebt sich der Direktor viel Muhe damit; mir schien er sel)s unzufrieden, daß er den Galmey an einem Orte kamen muß, wo er ihm höher zu stehen kommt, als ev th.l anderwärts haben kann; seine Ursachen waren gccn 95 den A?ctaMeül 3axnm mctaliiscrum des Aüme' enk hictt, zwischcu dem schwarz«!: Schiefer fand ich hin und wicd brüchlg ist. Cin Vergnügen ist es zu sehen, wie die ausge^ haucncn, und vorher schon bestandig offene Klüfte aller Orten in der Grube senkrecht da stehen, von welchen manche Wände so glatt sind, als wenn sie poliert waren. So trocken, als immer eine Grube der Welt, ist auch diese; denn Wasser mochte vom Tage so viel zufallen, als immer wollte, so verschwand es doch augenblicklich. Hier Hier fand ich ctncn großen Unterschied von dem greise dcr Stuffen gegen andere Efft,lgsudcn des^,«-dcs, da man sie hier umsonst halle, und die Gmssen, Händler, welche auch manchmal im schwarzen Rockc ste< cken, noch nicht bis hicher gedungen halten. Gewiß eine große Vcrdcrbuiß für die Ausbreitung der Naturhl-storie, wenn soyGhl Geehrte, wlc Ungelehrte einen ordentlichen Kram daraus machen, und wenn die Leute sogar den Altar verlassen, um sich auf eine nicht jederzeit löbliche Art, mit Handel und Wandel der Stuffcn zu bereichern suchen. Drey Stunden von dlesem Berge tn dem Geillhale befinden sich emige kleine Gruben, die vom Thale an bis zur Spitze dcs hohen Berges Tanken auf G^ltne? bearbeitet werden; ich habe sie nicht befahren, weil sie von weniger Wichtigkeit waren; nur so viel scheint mir, tvic sich es im Lande zeigt, daß sich der Galmey und das Eisen lieber im Kalkstein erzeugt, als in dem glasartigen. Ich nahm also meinen Weg wieder in das Trapthal; hier fand ich in demselben zu Anfang Schiefer und Granit gegen Mitternacht, oder auf der linken Seite des Flußes, wo hingegen rechts Kalk war, indessen je tiefer ich kam, desto mehr entdeckte ich auch auf der Seite den Ralk, so, daß man geneigt seyn kann, solchen als die Unterlage des Fclsgcdirges anzusehen. Oll! paar «Keilen von Arassburg bey dem Dorfe Dslacl) baut ein Gewnk eine Bleygrude mit Vortheil, die die Bcrgwerkskammer verlassen hatte. Diese Grube befindet sich auf dem Berge Rolin, an welchem das Glatschacherchal anstößt/ worin losea OncchNber in O G Quarz 93 QuM bricht, wovon aber dcr Bau ebenfalls eingestellt ist.. Nach emigc»'. Stunden kam ich zu dem vor Zeiten so berühmten Stcinftlde, welches so viel? berühmte Goldbcrg^eck hatte ; allein heut zu Tage sieht mau nichts mehr, als die verlassene Häuser, wo vor Zeile» Bergwerks Direktoria, und reiche Gcwerkc gewohnt haben. In der ganzen Gegend wurde gebautG der Berg Sifli, soll noch dermalen etwas Gold an Ausbeute geben, aber alle übrigen sind verschwunden ; ob man gleich von Seiten der Kammer ltzt bey Greifenberg die Grube« in dcr Arosni5, in dem Gcilchal , die Gruben der Reversal, und selbst bey GroMrchheim, die Gruben der dortigen Sifli? *) wieder empor gehoben haben will, so fürchte ich doch sehr, daß dieß wenige Gold, dessen Werth heut zu Tage durch das so häufig aus Amerika kommende , so sehr heruntergesetzt worden, die dabey vorkommende Unkosten nicht ertragen wird, da man itzt noch einmal soviel Geld gebraucht, die Arbeiter leben zu machen, als vor 15a Jahren. Nach einer knrzen Strecke kam ich durch ein anderes Thal wieder nachdem obenangcfllhrten OrtMohlbrKcken, wo ich dann meine Reise für dießmal im Felnschiefer, und Ralr! endigte; mehr als Leid war eS mir, nicht lan- 5) Aus leytercl,, Orte h>n man dicses Iahr einen ziemlich reichen arfenir'alischen Rupferkies erl^nt, welcher Gold, und Silber hält, und auf lcytere edle Mcmlle bmuyt werden kann; feine Farbe ist gclbroth , und hat 5nr Mutter einen eisen-schüßlgcn (Nuar?, welcher auf dem granen gemeinen Felafchiefcr aufsiytM 99 länger Zelt gehabt zu haben, um einen großer« Theil vom Lande zn durchgehen, weil kein Land in der Monarchie mehr verdient, mineralogisch durchsucht zu werden, als daS t^ol-is-mn der Römer, oder das heutige Rärnthen, wozu auch cin Theil von Ste^ermark, und Rrain gehörte; und dennoch ist nicht sobald von einem heut Zu Tage weniger gesagt worden, als von zween crstern, wo doch bcy ihrem Bergbaue schon sehr viele Familien reich, die aber durch den Adelstand, in den sie sich erheben liessen, wieder arm, und unthätig geworden sind. Selbst die Schriften eines ^limu«, und anderer alten Schriftsteller, ! ja sogar-Homer geben Zeugniß, und sind uns Bürge, «^ daß diese Länder den ältesten Bergbau in der ganzen ^ Welt treiben. Und dieß war der ganze Beweggrund, der mich zu einer zwoten Reise in dieses Land bewog. ' ' Ich wählte mir zu meiner Absicht jenen Theil, der mir l Unbekannt war, und der weder einem Naturküudiger, i noch einem Bergmanne gleichgiltig seyn kann, nämlich , das berühmte Bergwerk NurtenberF, und seine Gegend; . gewiß ist es, daß der Hauptbergbau der alten, der den Römern > und andern Völkern Eisen, und Stahl lieferte aus diesem erwähnten Bergwerke, so wie auch von ilbisenar5t, und "vordernberg aus Oberstcycrmark kam. Wom letzten Bergwerke habe ich schon vor acht Jahren «ine kurze Nachricht gegeben, welche in den obenange- führten kacsilta äi memari-1 des Herrn ^rcluinc, sich be« findct. Dieser kleine Aufsatz hat wider alle weine Erwartung diese gute Wirkung hervorgebracht, daß man bald darauf «ine berichtigte bergmännische Kiudcrey, welche Tausende gekostet hatte, und eine trcfiiche Stütze der Tummhclt, und Faulheit war,, abschafte. Für dicßmal habe ich von diesem Bergwerke nichts anzuführen. Mein gegenwärtiges Augenmerk wird blos das erwähnte G 2 Hut- Huttenberg bclrefen, von welchen» kein neuer Schriftsteller , so viel mir bekannt ist, ausser Iftrs ^) u»d -Hermann ^) was gemeldet hat. Um nach ^nttendergznkammen, nahm ich meinen Oeg von der kraincrischen Alpenkette über Klagenfurt nach St. Neit, ( V.Uvasor, und Büsching a. a. o. ) In dlcstr Strecke fand ich nichts, als Kalksteine, dann auf dem stachen Lande Flußschoder; und als ich wieder Über den Dragfluß das Vorgebirge, welches meistens aus Flötze besteht, erreichte, so bestund solches aus Chon - und ) Man fthc im angeführten werke, welches iHerr Gerhard überscyt, nnd mit Anmerkungen be- gleuct l>n. z«^) Hermanns, Xeisen durch Gefiereich, Stc^ermarb', Rärnthen , Rrain u. s. w. im I«hr i?8o, i>, Vrieftn ites Bändchen Xvien i7li. IQ! gruben, welche dem Bischof von Gurt, und noch elncm andern Gewerke zugchören. Die Erze brechen hier ans Stock, im Schiefer; sind sehr thonartlg, und zum Stahlmachen nicht sehr tauglich. Vor 702 Jahren zur Herzogin -Hem« Zeiten, ist hier ein beträchtliches Silberwerk im Umtriebe gewesen, noch dermalen sollen die Eiscnärze etwas silberhaltig seyn. Das Gebirg allhicr btS -Huttenberg ist eben das nämliche, wie oben erwähnt, wozwischen sich der Granit, und Felsschiefcr zeigt; aber auf dem Geisberge ist Kalk aufgesetzt, den ich nicht untersucht habe, ob er VcrMnerm'gcn cinschllcsse, oder nicht: leyd wars mir, daß ich nicht genug Zeit Hütte, diese Gegend genau durchzusuchen. Diese ganze Gedcnd sammt -Hnttenberg pficgt man hier die Hauptciscmvurze zu nennen, weil hier der stärkcstc Bergbau vom Lande betrieben wird. Bevor ich zu letzt erwähntem Orte, welches Valvasor auf der ?8tcn Tafel genau vorgestellt hat, kam, mußte ich stets an dem kleinen Wasser Kunesch , nnd Görschitz, welches auch sonst das ^uttenberger Wasser genannt wird, halten, da es einen Theil des dortigen Crzbergs an seinem Fuße begränzt. Eine halbe Stunde, eh ich zum Werke kam, machte dieser erwähnte Berg einen scharfen Rücken, und theilte das enge Thal, wie man von St. Veit kömmt, in zwey Theile, wodann auch die Hauptstrasse getheilt wird, wo man durch einen dieser Hohlwege rechts in die doling, und links nach-Hütten-berg kömmt. Das Gebirg in dieser Gegend, wie auch das herausstreichende Erjberg besteht ans einem grau ins grännfallellden Schiefer, der nicht sehr fcst, und mild anzufüllen ist. Dieser besteht meistens aus Thon, Speckstein, und Hornblende; wenn man ihn anhaucht, G 3 . s« I0H so giebt er einen sehr starkell, und widerwärtigen Geruch von sich. d'aullnrc nimmt dieses, als ein Hauptkennzeichc»! des Hornschiefers au; allein es ist doch noch ein Unterschied zwischen seinen, und des Hornschiefcr der Schweden, und Deutschen, welche letztere Art nicht viel mehr Geruch von sich giebt, als viele andere Kiesel, nnd Tchonartcn. Zwischen den oben erwähnten Schiefer brechen noch viele andere Gebirgarten, als Felsschiefer, schwarzfadichte -Hornblende mit Quarz gemischt, welches cin wellenförmiges Ansehen giebt, dann grauer Granit, und eilt tben so gefärbter Quarz in Felsenstücken. Nachdem ich meinen Weg weiter fortsetzte, und von Morgcnselte i« die kleine Bergstadt kam, lag mir dcr Erzberg mit einer. Ausbcigung gegen Mitternacht. Wahre Urkunden von dem Alterthume des hiesigen Bergbaues hat man wenig, doch soviel als noch dermal möglich ist, zu ersehen, so muß schon über 2000 Jahre hier gcbauet werden. Auf diese alte Periode pocht dort der gemeine Haufen nicht wenig, besonders gkbt er vor, daß zur Kreuzigung Christi die Nägel aus dlm hiesigen erzelchten Eisen waren gemache worden: dieß kann freylich ein blofts Märchen seyn, aber möglich kann es doch auch seyn ; dann wenn nach eines Verfassers Angeben wahr ist, daß Deutsche, nämlich Schwaben, und Westphäler bey der Rreungung sin» gebraucht worden, so haben auch noch wohl von diesem Eisen Nägcl nach Arabien gebracht werden können. Die ersten Freyheiten, die dieses Bergwerk erhielt, sind mit mehrerer Sicherheit bewust: diese ertheilte der Blschof Bilgram zu Salzburg im Jahre i^i. der die Landcshcrrlichkciten, und Rechte im Lande ausübte, nach; nachgehends wurde auch bas Bergwerk im Jahre 156?. durch Herzog Karl von Oesterreich mit einer Bcrgordnung belegt, so wie ich vor einigen Jahren aus dem Ober-pclacher Archive ersehen habe, Der hiesige Er?berg, so wie das ganze übrige Gebirge, was daran hä„gt, ist ein blosses Mittel, godirg. Die Höhe des erstem mag nicht viel dem Erz-oder Erzberg ;u Eiscnarzt in Steyermark nachgeben, welcher 480 Lachter Scigerhöhe hat. Das Streichen des -Hutlenderger Gebirges ist von Morgen in Abend, so wie die Steinlageii, die es bilden, das Verflachten aber ist iu Mittag mit 55 bis 55 Grade. Da -Hunenderg dicht am Fliße dcs Erzberges erbauet ist, so hat man nur cine Stunde zu stcigen, um zu den Gruben zukommen, Welche sich an dc:n oocrn Theile des Berges befinden. Die Figur vo.l solchem ist einer dreyeckigen Pyramide sehr ahnlich, da er durch Einschnitte oder Schluchten vo» dem übrigen Gebirge abgesondert wird. Er wird von drey Seiten von verschiedenen Gcwcrken einzeln, und durch Vereinigung (unian) gebaut: Huttenberg baut von der Mitternacht Seite; ^.äling, und tNosm? zwey von -Hlmcnberg aus, über den Erzbcrg liegende kleine Werter, welche von der Morgen-und Abendseite in eben, demselben bauen. Das Einbrechen der Erze hat hier in Anbetrcf der Höhe viel ähnliches mit dem Eisenarzer, dann sowohl hier, als in Steyermark hat man noch jederzeit von 150 Lachter «Peigcrhöhe taub gefunden, oder doch so wenig bedeutend, daß man es nie für bauwürdig gcachlct hat , obgleich mich einige Bergleute dort Mit voller Hofnung versichern wollten, daß es nicht anders seyn könnte, als in der Tieft müßten einmal G 4 . cdlo 104 edlere Metallen einbrechen. Die Stelnarten, die diesen Berg äußerlich bilden, sind folgende. Auf der Mittagseite ist der Haupttheil Schiefer, der leicht zerwittert, und besteht meistens aus Quarz, Glimmer mit Thon, Hornblende und Speckstein gemischt, und bey der Verwitterung zeigt sich jederzeit ei» Clsenocher. -Hornblende für sich allein ist seltner, aber der (Quar? so wie anch Ehon brechen gemeiner ein. Gneis und etwas weniges Granit habe ich nur an ein paar Orten entdeckt; an der Nord sowohl, als wie an den übrigen Gegenden habe ich wenig Unterschied gefun« den, ausgenommen, daß die Verwitterung weniger statt halt. Man will hier in dem Innern des Bergs fünf ordentliche Lrzgänge behaupten, allein nach allen dem, was ich und andere Bergkündige mit Befahrung der Gruben Hilden beobachten können, so muß mcni das Gegentheil eingestehen, daß das ganze ein etwas versetztes Stockwerk sey; da die Gckwchrcn oder Steinla» gen verschiedene Richtungen mit den Gcbirgstrichen haben , so kaben auch dte Erze ihre Richtung damit, unh kommen bald in Stock mächtig« Nester, und Mugeln. vor, die sich manchmal in ordentliche Floye fortschleppen. Wenn die Erze sich ordentlich mit den Gebirgss schichten verflechten, so haben sie sowohl im Hangenden, als lm Liegenden Saalbände, di« aus eimr schmus gen, odr sandig und ackerhaften Letten bestehen. Der Gipfel, oder der obere Theil des Berges schließt meistens Kalksteine in sich, worin ich aber keine Versteinerungen habe entdecken können. Dieser Kalksteil, los stein hätt tn dem Schiefer, oder mlt dem Gchlefer ln eine noch unbekannte Teufe , und er ist meistens ein sicheres Geleit auf Erze, aber dcm ohngeachtct hat man gar oft das Mißvergnügen, daß man zu 8 und 4 hundert sachter mit dem eingeführten Gtollenban den Schiefer durchsetzen mnß, bis man diesen Stein und dieß Erz erreicht. Der hier eingeschlossene und dunkel-graue Ralkficin hat viel ähnliches mit jenem, von dem tch bey der Beschreibung des Alttnbergs Erwähnung zcmacht habe. Als ich schon zu -Huttenberg selbst war, hab ich «inen sehr deutlichen Beweis geschcn, daß sich so lange kein Erz zeigte, bts man nicht den Kalkstein erreicht. Ein paar Hofnungsschlage, die etwas tief an dem Berg angelegt waren, liessen nach einm liefen Einbruch wenig oder gar nichts hoffen. Bey dem einen Bau kam Fels-und Thonschiefer vor, nach dem aber ein weicher weiß-grauer Quarz mlt gelben Eisenkies eingesprengt: mcil, Geleitsmann, der schon sehr bey Jahren war, versichcr? te mich aus der Erfahrung, daß diese letzte erwähnte Steinart, obgleich sie mit Riea gemischt sey, noch jederzeit auf taubes Geblrg geführt hatte; allein der Inhaber, der den Bau betrieb, wollte doch nicht davon abstehen, obgleich man ihm dagegen wichtige Vorstellungen gemacht hatte. Der zweyte -Hofnungsbau hatte ebenfalls kein besseres Aussehen, als der erstere, bey« nahe eben die Steinart, nur eine besondere Gattung von Schiefer, die ganz schwarz und glanzend aussah: i, die heut zu Tage angelegt werden, haben die gehörige Höhe und Weite, h.tt man einmal die Erze mit solchen erreicht, so höret nachgchends alle Ordnung mit dem Bau auf, ordentlicher Querbau ist nicht eingeführt, sondern man gebt den Erzen nach, sie möge» sich i„ dem Taubcngestcin überwerfen, wie sie wollen. Dieser Kuppelbau stellt oft Donläge oder Schächte vor, die hier Tragfahrtcn genannt lrcrden: nachdem nun die Erze Niehr oder weniger in dem Gcstcin Krümmungen machen, ftach dem ist auch bald früh oder spater Wettermangcl; da man nun aus solchem unordentlichen Verhau die. Erze nicht aus dcr Ticfe mit dem Haspel gewaltigen fann, so sind dle Arbeiter bemüßiget, das dort eroberie ßrz in verflochtenen Butten auf dem Rücken aus dcr Tic. io7 Tiefe zu tragen, bis zu den ersten Ausfahrlstollen, wo sie in den -Hund gestürzt, und am Tage befördert werden. Diese -Hunde oder Fördernlßtrugen sind zweyer-ley: einer, der durch einen Menschen gewaltige! wird, muß fünf Centner Erz halten; die zweyte Gattung wird durch 2 und ; Mann getrieben, und haltet von 15 bis i6 Centner. Ein Mann, der seine gehörige Arbrit vcr-ltchtet, muß wenigstens in einer Schicht 15 Centner Crz am Tage stürzen, die größten Stücke müßen auf dem Haufen versetzt, uud von den fremdartigen Theilen gleich geschieden werden. Die Gewinnung geschieht durch Krampenschlägel und Eisen, und wo die Bergfeste da< mit nicht zu gewaltigen ist, da wird mit Pulver ge, sprengt. Auch hier habe ich bey dem Gprengzeuge noch die eiserne Raumnadel üblich gefunden, obgleich man da, durch schon so viele betrübte Beyspiele gesehen hat. Al, eben dem Tage, als ich die Gruben befuhr, gieng einem Arbeiter bcr angelegte Schuß los, als er die Raumnadel wegnehmen wollte, der arme Mensch blieb nicht gleich todt, aber er wurde stark beschädiget. Sollte das Bergamt nicht mit allem Rechte die Gewerkcn dazu verhalten können, bey Strafe anstatt eisernen, kupferne Raumnadcln zu haben: der Mann mag immerhin von den Gewerken erhalten werden, so entgehen doch immer dem Staate zwo arbeitende Hände. Der Arbeiter giebt es hier zweyerley, Junge, und Gesellen, letztere haben monatlich vier Gulden an baarem Gelde, bekommen sie aber Lebensmittcl, nämlich einen halben Metzen Waitzen, und eben so viel Korn, so erhalten sie nur die Hclfte an Geld; jedem wer- IO8 werden 6 Pfund Inslicht fürs Monat, das nur zu 2 z Tage gerechnet wird, und Pulver so viel sie brauchen adgcrcichct. Die Werkzeuge erhalten sie von den Ge-werken, aber die Ausbesserung ist ganz ihre Sache. Ein Jung hat eben das, aber er muß den vierten Theil sei.-nes Gehaltes dem Hutmanne zukommen lasscn, das den Gehalt des letztern ausmacht. Die Schichten der Arbeiter fangen Morgens um 6 Uhr an, und daureu bis ? Uhr Nachmittag, wozroi» schen aber eine Raststunde eingeführet ist, nämlich von i l bis i'- Uhr. Das ganze Bergpcrsonale ist nlcht sehr beträchtlich, in allem sind ungefehr 3^0 Arbeiter, einige Hut-lcute, zwey Geschworne, und ein Bcrgrichter, nebst diesem halt noch ein jedcS Gewerk einen Verweser, der die Zuge machen, die Schlage angeben, u»d alle Streitigkeiten beylegen muß. Nun ein Wort vom hiesigen Stallenma^fie. Die Stollen haben meistens die Richtung auf dem Stocke zu, ohne Zweifel aus der Erfahrung des Ausbcissens der Erze, und des Kaltsteins. Das gewöhnlich hier eingeführte Maaß, die von der Fcrdlnandischen Berg-vrduung abweicht, erstreckt sich nach seiner Lange auf 200 und von dem Mundzimmcr in das Geviert 40 Lachter Wienermaaß, das ist 2c) rechts, und eben soviel links, als auch in die First und Sohl. so, daß in der Grube ein parallcpipeäum aus dem Produkte des Viertckes von 40 m,d der Länge 200 vorstellt, wo der Inhalt 3 2OO50 Kubick Lachtcr ausmacht Al- 109 Alle Gruben werden bcy diesem Bergbau nach der im Jahre 1/59, dicsfalls gcgcbcnen kaiseriichcn Berg-ordnulig in drey Hauptgattungen eingetheilet, als in Gcinein - odcr >5anpt ^ dann in Scherm, und vero embane Gruden. Eine gemeine, oder 'Hauptgrube muß nach dem vor angezeigten Maaße durch den Bergrtchter belehnt, und vermessen werden; hicr wird von dem Vermessungs? punkte in das Gcbirg eingearbeitet. Eine Sckremgrube, oder auct) Schargrube lst jene, die neben dcr Hauptgrube nach einer gleichen Stunde, und mit eben den Rechten, wie die Hauptgru-ben vermessen werden. In Huuenberg hat man aber die Gewohnheit ein wesentlichen Unterschied von ersterer dadurch zu machen, daß die Einarbeitung ins Gebirg nicht vom Mundzimmer geschehen darf, sondern ist blos mit Thür und Bänden einzuhalten schuldig. Die dritte Güttung, oder vereinbarte Grube, die sich von den übrigen zwo Gattungen darin unterscheidet daß selbe nicht nach dcr nämlichen Stunde mit dcr Haupt-odcr Gchermgrube aufgeschlagen werden, auch nicht unmittelbar von dem Bergrichtcr belehnt seyn darf, sondern genug ist, wenn ihm dicsfalls die Anzeige geschieht. Was die Edstreckmigsm.'Ksf her Gruben in das weitere Feld betrift, so kann damals über die verliehenen 2Qo Lachter Langcmaaß nne fernere Grubenmaaß ins Gebirg nach dein deutlichen Inhalte dcr Berg-ordnung verliehen werden, wenn das erstere Grudenfeld, und zwar von Tag hinein schon wirklich ist verhaut worden. Zu mehrerer Deutlichkeit fthe man die -ie Tafel IIS fel ?iZ. 8. wo bey a dlc -Haupt-ödet Gemein-bey b die Sckerm-und bey c die veremb^rtcü Gruben vorgestellet sind. Außer dicscn drey erwähnten Grubengas tungcn findet man auch noch Zubauförderniß-und Hof-nungsschläge, die wie in allen übrigen Bergwerken zur gemeinschaftlichen Steuerung der Welters und Wasser-noth, dann für die leichtere Crzfordcrung, und neuer Erze Aufsuchung betrieben werden, auch jedem Verg< manne so bekannt sind, daß es unnötig wäre, hier, weitläufiger zu seyn. Stollen, dl'e dermal mehr angelegt werden > hiv bett 6, und manchmal auch mchr Schuhe an Höhe, und z bis 4 in der Weite. Grude» sind dermal in diesem Crzbcrge eingetrieben hundert, und etwelche sicbenzig, die cheils auf Hofnung über etliche sechzig aber auf Erze anstchelu Dlc Hofnungsschläge werden stlte» ln der Gemein- sondern meistens in den Schmu- oder vereinbarten Gruden fortgetrieben, wodurch die Inhaber davon Gelegenheit haben thr Grubenmaaß oft zum Nachtheil, und mit Einschränkung des Nachbars zn erweitern; dann ist einmal das Maaß tn der Gemeingrube der Lange nach beynahe ganz ausgcfahren, so kann cm solcher auf eine neue Strecken vermuthen. Nun will ich die Erze, und dabey brechende Berg? arten beschreiben, dlc mir in dieser Grube vorgeko»^ men sind. . Berg- D^ -'-.-zs III B e r g arte n. Kalkarten (^icai-Eg. ^ Kalkstein (C>alc^!cu8), oder Saugcrde mlt ihrer eigenthümlichen Säure oder fixen Luft grau > auS fühlbaren Theilen bestehend, dcr eine gute Politur annimmt. » — grobkörniger, der manchmal Schiefer einschließt. , — schaalichter, in der Farbe welßgrau, der von keinem so festen Bestände, wie die erstere sind. 4 Spath, ( 8pamm calcarsmii), odcr reine gleichför- mige Kalkcrde mit Wasser übersättiget, weiß, ungestaltet, von einem ziemlich festen Bestand, der einen körnigen matten Bruch hat. 5 TwpfstsM f 8ta1a>Ilt65 caiearöuz hataluz ), y^t dl« fälschlich genannte Eisenbluthe; die Gestalt davon ist meistens torallartig. 6 -" war^enformtger ohne Krystallen. 7 — röhr, oder thurnformiger^ 5 — zum Theil krystallisitt, tvovön Vle Krystallen di« Figur des Salpeters baden. 3 9 Tropfstein kr^stallisirter s sputum c^leareum cr/tt^k llsatum ) zwölfstitig, nicht sehr rein. ^ — wovon die Pyramide drey, und das Prisma sechs Flächen haben, diese sind selten rein, und werden Roßzahne genannt. ,, — wovon die RrystMen eine etwas irreguläre Fl-gur haben. Die eigentliche Figur ist eine Dreyecke , wovon der freye Spitz etwas hohl gebogen tst, wenn viel solche Krystallen sich auf einander häufen, so haben sie mlt den Blumenblättern ei« ncr Blüthe viel Ach«, lichte it. Diese Krystallen sind bald weiß, bald graublau, sitzen am gewöhnlichsten in den Schieferklüften, und sind nur halb durchsichtig. i, w- die eine jollgroße dreyeckigte pMmide bilden, die Seitenflächen solchen Pyramide» sind wiederum staffclweise mit andern besetzt. Man sehe die 2tc Tafel?'^ ?> wo eine solche in natürlicher Größe abgebildet tst. Diese Krystallen sind ganz durch. sichtig, und von einem nicht gar festen Gewebe. 5, — die verschobene Würfel bilden, und von einem sehr klaren Wasser sind, sie haben oft ein Zoll im Durchschnitte, und sitzen meistens auf einem schupc pichten Cisencrz auf. Ich besitze ein Stück, wovon die scharfen Kanv ten der Würfel abgeschnitten sind. Eine Abart von dicscn Krystallen kömmt nicht selten ln den Oru/ II) Gruben vor, die aus vollkommenen Würfeln bestehen , wovon dle Flächen nicht verschoben sind. ,4 Tropfstein kr^stallisirrer: die Krystallen sind aus einem Punkt strahlicht u.n sich gebrctt, und hangen sehr fest zusamm; die davon stehcnde freye Pyramide hat eine selir irreguläre Figur, weiche einem gc, theilten Dreyecke am nächsten tömmt. ^5 — gaü? dnrcksichrigcr, wovon die Krystallen M irreguläres Belecke bilden^ Diese sitzen gcmeinig, lich auf dem Glnekopfe auf. t6 — wovon die Krystallen auf einander gethürmt sind> und die Figur dtr ^cliciten haben, mit 8 undeutlichen Flachen ohne Pyramide. Oie sind ganz rauch > halb durchsichtig, und gwuschmutzig. t? — ntit zween sechsflächigen Pyramiden ohne Prisma oder tt^nciun Liunei. Diese Krystallen sehen wle ganz verwittert aus > sind zum Theil hohl„^>der mit einem eben gebildeten Krystalle angefüllt': Farbe, und Durchsichtigkeit ist wie beym vorigen. Das Stücke, was ich besitze, hat Vraunsieinocher eingeschlossen. l z G^ps oder ( «iklum ), Gaugerde mit der Vitriol-saure gesättlget; dieser kömmt ungestaltet selten vor, und noch seltner Krystallen davon, ich habe wenigstens damals, als ich dort war, keine andere cntdcckcn können, als Selenüe,» und Würfel. t, ,14 iy Gyp:«; tN.:rienglag, dieses findet man bald lvcist, bald von den Ciscnochcr gefärbt, meistens von cmcr schmutzigen Farbe, das »nit dem Erze gcc mischt ist. Einzelne große Stücke mag es wohl selten, oder gar nicht geben. 20 — kryMlislrtcr, in Nadclförmlger Gestalt, wovon die Nadeln 4 und mehr Flachen haben. Sie liegen auf einem Glaskopfc, uild sind mit einer Chaledonerde überzogen. ,l — Krystallen welche ordentliche kleine Vierecke bilden, und ganz durchsichtig sind. Ich habe diese für sich allein nicht gefunden, sondern zwischen andere sitzend. »H Mergel (Kt»r°a) weiß, gelber findet sich manchmal tn den Kaltklüften, sein schmieriges Anfüllen zeigt, daß er viel Thon mit sich führe. ., Das, was ich hier von dem Kalksteine, undseinm Produckten erwähnet habe, mag wohl nicht alles seyn, was hier in dieser Gmbcn vorkommt ; allein um einc vollkommene Sammln»,« von einem Werke zu machcn, braucht cs Jahre, die ich aber dort nicht zugebracht habe. Schwer- "5 Schwerspat harte n, «bee Spata ponder osa* ^ ^?cbwörspach ( 8p»rum pon<1cmlllm ) oder Ochiver-spacherdr mit dcr Vitriolsaure gesattigst, ungestaltet ; dieser ist meistens hier von einer blendenden Weiße, ziemlich fest, und sehr selten blattericht. Man kann aus solchem eben einen so guten bo< jognesischcn rKoHKuru« bereiten, wie aus jenem von Bleybcrg, H — krystaslisirtct ( lMUm pnnäerosum cr^N^lilatum scu clifol me ) dieser ist ebenfalls wetß, halbdurch- sichtig; dle schuppcnförmigen Krystallen, die sehr gedrängt beysamm sitzen, sind braun, und habm inzwischen sehr helle Gypskrystallen sitzend. H -^ säulenförmig (lparum ^»onäeroluln columnllle). Dit Säulen dieser Abart haben manchmal 4 bis 5 ungleiche Flachen. Die Farbe davon ist schmutzig« tveiß. ^>b lch gleich hier die Schwersftathartcn nach der Erfahrung eines Bergmannes > und andere in eine be? sondere Abtheilung gebracht habe, so bin ich derentwegen noch nicht ganz überzeugt, daß dessen Erde nicht zu der Saugcrde gehören solle. Sollte nicht ebenfalls bey der Schwcrnde sich ein etwas ähnlicher Umstand vorfinden könucn, wie bey der Ktiochenerde, die von vielen ver^ H 2 tannt us taunt worden? doch dle Zukunft, und der Fleiß gvo^r Chymislm wir uns auch noch l" seiner Zeit diese etwas „och dmltle Materie ln eill helleres Liccht stellen. Thonarten. ' V».hon (^ZÜI») grau, roth, unrein, in der Grubs allgemein. , — verhärteter, oder Schiefer, blau, wle auch grau, und auch von andern Farben. z — Mlt Cisenerde gemischt ( Loluz) oder Bolarerde, rothbraun, aus unfühlbaren Theilen bestehend. Man könnte manchen davon zum Anstreichen mit Oclfarben brauchen. 4 «Hornfcls glänzender (ca,ncu5 ulten«) braun, de? oft ln Kugeln vorkömmt, und eine nicht gute Politur annimmt, wegen seinem vielfältigen Bruche. Auch fand ich hier des Ritter Borus sein grünes ^xu>u mctallilermn der bey Scvemniy gemein ist. 5 »Hornblende ( ^oin-uz hatolu« ), grünnlicht , lt, schuppichte Theile brechend. s — schwarzgraue, manchmal ganz sirahlichl, oder schupplchl. 7 ?I7 7 Glimer s^ic«) weiffer uud gelber, kömmt nur in kleinen schupplchlm Theilen vor, der unter den Lettenarten meistens gemischt ist. st ^- gewundene, braune: diesen habe ich nur einmal aus dieser Grube zu Gesicht bekommen. Rron-stedt nennt ihn micc» contorta marti^. 3 — braun, drüscuformig, diesen habe ich zwischen eincr fetten Schicfcrkluft gefunden. l" -^ krvssttllisk-tcr, dessen kleine Scheiben aus sechs Kmttm bestchcll. Die Farbe, wie vorgehender. Könmtt ftZlcli vor. Chalcedc»: s^alce^nlu^), diesen Stein setze jch hier nach gemachter Erfahrung unter die Thonarten. Der in die-Hültenbergergruden kömmt, oder die Chalce, donarten von dort besitzt, wird sich alsogleich durch ein Hauptkennzeichen des Thons überzeugen können, nämlich mit dem starken Autleben an die Junge. So kann man nach Lager Digestion mit der reinen Vitriolsäure jtwas Alaun erhalten. Aller Orten in der Grube bricht cr schaalicht, solang er noch nicht in seinen verglasten Zustand Übergängen ist; meistens ist auch noch der verglaste Theil mit den weichen blendenden weißen Schichten überdeckt. Ich habe Stücke in meiner Sammlung, die ein jeder Stclnkünoiger, der von dicscm nicht unterlichtet ist, für den köllnischcu Pcifeilchon ansehen würde. Manchmal ist er so leicht, als weuli er ausgcbremtt ware, in solchen» Zustande kann man damit auch zur Noth schreiben. H3 Die lilt Die Spuren, die man oft von dem Uibergauge te< Kalks in Thon, und aus lctztern in Kiestlarten i,l der Nqtur findet, sind hier auch nicht unwahrscheinlich, und wenn ich die Gelegenheit gebabt hatte, durch einige Jahre in diesen Gruben zu beobachten, wie ich es in andern gehabt habe, so zweifiete gar nicht, daß ich mcine Muthmaßung auch mit Beyspielen hätte behaupte»; können. Zu Gcliemniy in Hungarn haben vor zween Iah« rett ln dem Iohanngange büschelförmige Chalcedondrüstcn gebrochen, die an manchem Endr so fein, als die fein? sie Haarseide waren. Man hat an solchen sthr oft hee merkt, wie ich selbst Beweise habe, daß sie an einem Ende talkartig, und an dem andern schon ganz Hornoder chalcedonarttg waren, obgleich der Zwischeiiraum nur oft einen halben Zoll betrug, so blich es doch dem bewaffneten Auge unmöglich die Gränzen des Uibcr-gangs zu bestimmen — und so habe ich auch Beyspiele deS Uibergangcs dcs Quarzes in Chalccdon , wo man ebtnsalls die Gränzen dcs Uibergaugs nicht ersehen kann. l< Glimer; weiste Grde, die manchmal auch mit Mine-ralthcllen gemischt ist, und andere Körper damil überzieht; folglich als ein? Cbalccdon - Guhr angesehen werden kann. Diese Erbe befindet sich oft in den engen Klüften, und sitzt auch in den Chalcedon selbst auf. diese Erbe, wenn sie auch schon ein wenig verhärtet ist, läßt sich doch noch zwischen den Fingern zerreiben. t 5 -"- weißer in kuglickte«: Form , wo auf der Ober« flache oft die schönsten Delttclten vom Braunsteine NUsstt- aufliegen. Dieser weisse, und festere«, als vor, hergehender verwandelt sich meistens aus dem blattertchten Gewebe in ein ganz festes, und so aus wcisscr Farbe in eine blaue, und wird als dann, wie er vorhin undurchsichtig war, durchsichtig , dcr für unripe Arbeit zu Ringen, und dergleichen, sehr länglich ist. l; Glimer Scharfmoose ähnlicher, (Uckenon!«) seine Farbe ist lveißgmu. die Hauptgcstalt wellenförmig, wo er auf der Oberfläche ganz feintörnigt, oder feilltuglicht ist. Nichts ist ähnlicher der milichten Stcmkrätzc ( «^irK isi.ii,IÄN<:lli> ) ganz schwarzer, wovon froste Glücke in der Ttcfe ganz kompakt sind, es scheint, daß es nur durch die Verwitterung in ctn Pulver zersetzt wird. Dieser soll schr selten seyn, doch als ich im Werke war> erhielt ich eiil ziemlich grosses Stücke. , «. schäalichtct, vicset ist vo» Farbe dunkelbraun. aus felncn Blattern znsammgcsttzt, so leicht, daß er auf dem Wasser schwimmet, doch wird er wld, nachdem die freye Luft aus ihm gejagt worden, aufgelöset, und fällt zu Bodcnz Seine Leichtigkeit kommt dem Palttoselholze gleich. Dieser Braunstein findet slch in den obenerwähnte«, Eiscn-brlmdklüfte»! odn Mitteln ) — törnlchter > manchmal yat er eine glänzende Farbe, wie der trystallisirte, meistens stckt wie auch in verhärteten Guhrcn. 4 — kugelförmiger, bet ausschwärmn Spathkrystallelt aufsitzt: wenn man die Abart nicht genau untersucht, so wird er für Glaskopf erkennt. Das Stück, was ich besitze, ist eine Hand grosse Smfc «usEisen und Braunstein bestehend, aufweichen, dcr 127 dec schwarze kohlförmigc Gpath, und auf letzter», der gebildete Braunstein sitzt. L )öralwsiein ftm blätteri'bter seht biegftm, der oft grosse Stücke vom Glnskopf überzieht: seine Farbe ist bald weiß > bald etwas gelblicht, jederzeit abcr einen schönen Mctallglanze.. der dem Silber am ähnlichsten kommt. 6 -^ tvopfst^nBrnnZer, wovon aber dle kletnctt Säulen nicht ausgehöhlt sind. Dieser Braunstein ist von Farbe dunkel aschengrau, und sitzt auf gemeinem Eisenerze auf. ? — wassermoosartiger, (Un5coläez) dieser Braunstein ist von Farbe blaSgrau> und sitzt wellenförmig bcgränzt>auf einem schwarzen kugelförm.'gten Glas-köpfe auf. Manchmal ist er nur soviel aufgeworfen, wie em Samel. Das Stück, was ich besitze, hat 6 Zoll im Durchschnitte, und da, wo , es angebrochen, ist er schichtweise mit einem gelben ' «ine halbe Linie dicken Glaskopfe durchzogen. Uibechaupt ist dieser Braunstein etwas Epachartig, dam,, wenn er ins Feuer kommt, so gchet er mit einem Gepraßcl aus einander. 8 — kystallisirtcr in metallischer Gestalt. Dir Krystallen bestehen aus ganz ftlncn Fadett, die strahlend aus einem Mittelpunkte entspringen. Dieser Braunstein kömmt jenem ganz ähnlich, der in den Gruben der pMümsi'hcn Gebirge bricht, wovon uns I^j^iraule eine ausführliche Beschreibung in des Kodier ^uuriinl cie Nix^yue 178c.. gelieferthat. 128 9 Braunstein ckövon die sehr glänzenden schwarzen Kry. stallen cincn verschobenen LVürfcl vorstellen, sie haben oft Vte Größe von kleinen Reißrörncrn. Das Stück, was ich in mciner Sam.nlung öcsitze, ist im Grunde ein Gneis, worauf häufig erwähnte Krystalle« aufsitzen. »» «i» wovon die kleinen Rr-fstallcn säulenförmig^ und gestreift sind, hin und wieder auf braunen Ocher, dic oft die Erze überzeugt, zerstreut» n Eisenocker, (Oc^a terr!), von braun, und gelber Farbe > er isi aller Orten in den Grubm zu Haust, mclstens bcsindct sich solcher in den Klüften des sogenannten Eiscnbrcmdcs. Dieser Cisenochcr ist manchmal mehr, machmal weniger verhärtet. »2 Eisenstein, gemeiner (Nmern sern vulZailz), ungestaltet, von brauner uud schwarzer Farbe, de») meistens ein Schiefer, oder lhonartigcs Gestein nlit lingcnüschet hat, und von lockcrem Bestände ^ — ber mit schaalichten Chatccdon gemischt ist, manch l mal ist diescs Erze sehr derb, und im Bruche eben so Matt, als das vorhergehende. l4 — ganz derber ln halben Kugeln brechend, wovon dic gewölbten Flächen rautenförmig krystalltsttt sind; das Stücke, was ich dort erhielt, ist mit einer tvelsten lörmgtcn Chalccdo»ierde überzogen. !5 129 5 Eisenstein mit Chalccdou und Braunstein gemischt. Dieses Erz ist nicht sehr reich an Gchatt. ' 6 — ungestaltet Und mit rautenförmigen Rrylralle,,, die mit einer weiß-und blauen Cbalccdonerdeübc,--zogen sind. Dieses Erz bestehet meistens a»s kleinen Stacken, die mit Kalkspath/ und Chalcebon zusamm gebunden sins. i? — krysiallisirtm, wovon die Krystallen Würfel bilden; diese Arten sind auch oft mit k5anZ»nclia gemischt. iz — wo die Krystallen ordentlich rhomdoidaliftl? gebildet sind; cs giebt Krystallen, die einen Zoll im Durchschnitte haben. iy Glaökc»pf ( Ncemarire« ), schwarzer, der keme feste Textur hat, er ist manchmal mit rechten dicken Strömen bon einer dunkelbraunen ^lg,^2i: rocher, oder gelbbrauner fcinstrahlichter Glastopf, den bald Schwerspat!) oder Eisenerz 2 bis 4 Linien dick überzieht, und selbst wieder bald von Chalccdon, bald von Spath oder Quarztry-stallen bedeckt wird. Dieser Glaskopf bricht oft mit einer sehr besondern Textur, so, daß, sein stra-lichtes Wesen aus lauter ungcmcin feinen Fäden besteht, wie der Haarasbcst; wenn man ihn zcr< theilt, wird er wie feine Wolle. Un. Unter den hier brechenden Glaskopfarlen qlebt es elnc Menge, dle mit verschiedenen Farben gez crt sind, was aber zur Abänderung der Arten nichts wesentliches beytragt. Zu den Glasköpfen habe ich keine andere Erze gerechnet, als die ein merklich strahltchtes, oder fibröses Gewebe haben. 38 Eistnglimmer (ferrum miccarcum ) ; MNN Nennt es auch Spiegelerze. Dieses ist schwarz, aus glänzenden Theilen bestehend, und bricht in allen Gruben sehr häufig; manchmal sind Klüften davon mit schöne» wellenförmigen weißblauen Chalcedo» übcröogen, worauf sich Dentritcn befinden. §3 - der auf der Oberfläche wellenförmig, manchmal auch in viereckiglen Krystallen angeschossen ist. 'Indessen obgleich man nicht genau abnehmen kann, ob dieses Erz gemischt sey > so glaube ich doch, daß die viereckigtcn Krystallen zum Eisenspach gehören. 30 — der sehr mit dem Braunstelnocher gemischt ist; sein Bruch ist von einem sehr weichen Bestände, und meistens dlattericht. Es scheint hier in dieser Grube, wo der Glimmer so gemein ist, mehr als überzeugend zu seyn ^ daß der Gsengllmmer nichts, als ein mit vielen Ctsen durchdrungener . Glimmer sey, davon besitze ich überzeugende Beyspiele. I » 5' 1)2 1i Stichler;, oder Pssmz (terrum charosum) ftst, und gauz ungestaltet, wo man. nichts als den schup, plchte» Glanz gewahr werden kann, ohne s^gen zu können, was die Schuppen für eine Figur haben. Dieses Crz ist sehr gemctn, und ist bald weiß, bald braun, selten oder gar nicht mit Braunstein und Quarz gemischt. , )2 — ganz feinkörnig, mlt weiss und grauen Braunsteine, Schwerspath , und quarzigten Theilen gc-mischt, im Bruche nmtt; manchmal befinden sich auf der Oberfläche dieses Erzes kleine würfiichte goldfarbige sehr glänzende Krystallen, die die Lichtstrahlen durchlassen, mlt Sauren nicht brau-sen, und mit dem Borax ein grünbraunes Glas geben4 Mir ist nie mehr, als ein einziges klel-nes Stückchen zu Handen kommen, womit'ich nur wenige, und unzulängliche Versuche gemacht habe. Dieses Crz, wie auch das vorhergehende geben am Stahl heftig Fcucr. Oft erhält man solches Erz ln Nirtcn, worin schöne hcllc Krystallen einsitzen. ,5 — aus kleinen lveissen vlcrcckigten Schuppen bestehend , mit Brannsteine, und etwas Gcbwrrspach gemischt. Dieses Erz bricht nicht nur allein weiss, sondern auch gelb, aber jederzeit ist eS von einem weichen Bestände. )4 — weiß, großschuppicht, mit Chalcedon und ^u z«nell» gemischt. Dieses Erz ist meistens mit Aus, . l)3 Aushöhlungen versehen, die mit etnew kuglichten in Bruch gestreiften Chalcedon angefüllt sind. , 5 Stählern, schwarzes, ganz kleinspelsiges, von dem dl« Figur der Schuppen wenig abnehmen lassen: es ist mit Braunstein beschlagen; manchmal hat es aber auf seiner Oberfläche ordentliche kleine Würfeln. ,6 — schwarxca, Zrosischuppicktes, daß bloß mle Braunsteine gemischt ist. Dieses Erz bricht sehr häufig in großen Mngcln. ,7 — groß, und tlclnspcisiges, das aus lauter Trümmern besieht ^ und blost durch cine Kille von Chal-ccdoncrde gebunden ist. Dieses Erz ist ganz schwarzbraun. ,8 — krMlltslrtei,, wovon nur w Hohlen und Klüften sich die Krystallen befinden, die ein verschobenes blättcrlchtcs Vierecke vorstellen, und von einer Linie bis zu einen Zoll im Durchschnitte haben; manchmal zeigen sie eine ganze Fläche des Vierecks, manchmal sitzen sie aber auch so, daß nur ein Winkel frey stehet, und eine Pyramide darstellt: dieses Erz habe ich immer schwarzbraun, und blaulicht gefunden, so wie letztere . Farbe unbeständig an allen Arten des Glastopfes sich elnfindct. Wenn die Ecken der Pyramiden nur allein frey stehen, so sind sie oft gebogen, und aus Blattern bestehend. Ich besitze ein sol-cheS Stück, das mit einer eisenhaltigen vielfarbigen Chalcedonguhr überzogen ist; manchmal ih I ; auch '34 auch der Uiberzug von solchen Krystallen von war-zigter Klanganclia, oder Braunstein. t9 Stahler?, thurnformigea ober tropfstetnartigcs.wovon die Zapfen ganz mit klein würstcchten, und rauten, förmtgen Krystallen besetzt sind. Der inner« Bestand dieses gehildeten Erzes ist Glaskopf. 4«» — wovon die Krystallen einen ordentlichen Würfel bilden, die verschieden« Größe haben, bald mchr, ober wenig blätterlcht sind. Dieses Erz ist v«l seltener als vorhergehendes, doch sind auch die Würfel manchmal nur von einem der Vierecke sichtbar; der lockere Bestand, und die Farbe ist tben das nämliche; ohne Braunsteine ist keines von diesem Erze. Der Eisengebalt der hiesigen Etahlerze ist von ?» bis ?5, der Elsenglimmer aber 2a bis 40, und der gemeine Eisenstein bey« nahe in eben dem Gehalt. Ich habe hier noch ein Eisenerz, das mir abee In der Grube nicht zu Gesicht kam, anzumerken. nämlich: 4, Magnetisches Eisenerz (fei-rum retraNanum) ohne bestimmter Figur, obgleich man mich versiche l hatte, es hätte sich einmal eins in Anbruch gc^ zeigt, das Krystallen mit 8 Seitenflächen gehabt habe. Die Stücke, die ich gesehen habe, und derer ich auch eines in mewer Sammlung besitze, sintz von einem festen Bestand, und ganz körnig mit «inen feinen Ocher überzogen. Der 535 Der nctturkundlgc Leser sieht von selbst, daß lch «lle die Berg-und Crzarten nach der mineralogischen Cintheilung in diesem Werke angeführt habe; ich will zu diesen nun noch einige Betrachtungen hersetzen. Bey den Crzarten bemerkte ich , daß das Eisen bald mit Kalk, bald mit Kalkspath, bald mit Schwerspath, auch mit Thon und Kieselerde vererdet war. Allein die ganze Einthcilung, die hier der Natur gemäß ist, erhalt bey ^,em Hüttenmanne eine ganz andere, nämlich nach der Güte der Flüßlgkclt, das ist: er theilt sie Ersteng w strmgftüfiige, wohin alle Arten von Glasköpfe, Eisen-spath oder Pfllnz, und diejenige Erze, die mit Chalce, don und Quarzthetlen durchzogen sind, gehören: Twey-ten» in leichtfiußige, zu dcuen man den gemeinen Eisenstein , cr mag braune oder eine andere Farbe haben, die wchern und das Glimmer, oder SpieZelerfe rechnet. Versuche, die der Graf Carburi *) mit dem schwedischen und italienischen Clsm lm kleinen gemacht hat, habe ich ebenfalls mit dm kärntnerischen angestellt, das ist in Anbetref ihrer Flüßigkeit. Nachdem ich solche drey Viertelstunde, und etwas darüber ln einer offenen Hütten ohne allem Ful^tze im Windoftn sehr fiüßlg schmolz. Da die Versuche, die Carduri anführte, neu waren, hatte ich einen Zweifel gegen das Verfahren, ob man in ctncr so kurzen Zeit tn offenem Feuer alle Gattungen von Stahl, und geschmeidiges Cisen schmölzen könnte; allein meine vielmaligen Ver, silche haben mich genugsam von dem ächten Vorgebe» I 4 des *) Efperiinemi scpra il ferro crndo , e sopra il scrro ; jnalleabiU del Conte Marco Garburi p. p, diChy- ■ ;^ica-in Padova i?So. in 4to. 136 dcs erwähnten Verfassers, wovon sich Arduini, wie cs scheint, mlt n'chrerem Rechte die Erfindung zueiguclid' überzeugt. Die ganze Erzeugniß vom Erze in einem Jahre habe ich nicht genau erfahren können; indessen, um doch von, GanZen zu schliesscn , will ich das Erzeugnlß von., eincm Gcwerke hersetzen, wic es sich im Jahre 177?. gewiesen hat. Ws den Gruben der von Keller steinischen * Familie wurden 9;61. Fudererze, das dem Mittel nach-genommen 46810. Centner macht, aufgebracht. Dicst Erzeugniß wurde mit 52. Knappen bewerkstelliget, die dafür an Lohn sowohl mit Faßung der Lebensnülteln, als am baaren Gelde 5^52. ft. erhielten. Aus, dieser Erzeugniß kann man den Schluß machen, daß bey dem ganzen Werke doling und Most»? mit" eingerechnet, wo beyläufig ?oo Mann angestellt siud< sich die Erzeugniß eines ganzen Jahres auf 50000. Fudercrzc belaufe. . Alle gewonnenen Erze werden hier von den Grüben durch em besonderes Fuhrwerk zu den Schmölzhüttcn ge, bracht. Dieses ist eine Iusammsetzung von Schlitten, und Wagen.' Das erste Hauptstück ist ein länglich geflochtener Korb, der 6 bis 8 Centner Erze hält; dieser ist auf zween vierecligten Bäumen befestiget, die auf einer Achse von zwey Radern mit einer einspännigen Deichsel versehen aufliegt. Die zwey erwähnten Baume haben l» ihrer Mitte, jeder einen viereckigten eistnen Ring, und f zu Ende noch rückwärts eine runde Oefnung. Nun um den Korb rückwärts schleifen zu machen , werden in die Ringe ein - und ein halbe Lachterlange Baume , oder Schleifen gesteckt, und durch die Löcher ein großer elsener Nagel geschlagen, womit dann das ganze befestiget istz sind '37 sind nun einmal die Schleifen durch die Reibung abgenutzt, so kann man sie augenblicklich Wechsel;,. Dieses ist dar«» das schicklichste und gewöhnlichste Fuhrwerk, um Lasten Bergab zu führen; allein wenn man auch damit Berg auffahren soll, so sieht man, daß es desto unge« schickter sey: zu diesem Ende hat man dann hier demselben auf eine sehr einfach und leichte Art abgeholfen: man hat noch jederzeit an die Wagenschlitten zween Räder mit einer dünnen eisernen Achft angebracht, welches man unten stellet, oder man leget, und befestiget daran, den rückwärtigen 5heil des Wagens; jedem Ende, wo der Opcrrnagcl Ker Achse ist, ist zu Ende eine kurze Kette mit einem krummen Hacken angebracht, welchem die Räder, oder beßeu die Achse untersetzt sind, so wird der Hacken der Kctte in die Gchlcifbaumc eingeschlagen , wodurch dazu, daiZ ganze bcfestigtt wird, und augenblicklich wieder lveggeH nommen werden kann. Wegen mehrerer Deutlichkeit habe lch eine Ab^ blldung auf der 2ten Tafel gegeben. Man sehe 1?^. 9 und lO bey a ist der eiscne Riqg, bey l, aber der Nagel. Nun auch eine kleine Nachricht von dem Pcrfahren der Erze vor der Schmölzung, von dem erzeigten Eisen < Verschleiß, uud von der Geschichte der Schmölzung. Die Erze werden mit dem Handfaußl kletn gepocht, geröst und. gewaschen , bald geschieht dieses hey. dem Erzberg, oder davon entfernet, da die Schmolz-Hütten und Hammerwerke wegen Ho^z und Wasser sehr zerstreut liegen I 5 3« l38 In dem ersten Jahrhunderte der Entstehung dieftS Bergwerks wurde auf dem Gipfel der Erz - und andern Berge in Windöfen geschmolzen; nach der Hand wurden Blaspälcke eingeführt, dte man mit Füßen tratt; die Beweise davon sind die Schlack«, nhaufen, und bey der Gchmölzung benutzten Instrumente, die noch dermal auf den Anhöhen gefunden werden. Die damals davon erzeigten Maßen, wurden ln Säcken davon getragen. Mit dieser elenden Gchmölzungart wurde bis in das Jahr 6-74 nach der Christlichen Zeitrechnung fortgesetzt , wl> dann das erste Schmolzwerk auf das Wasser gesetzt, daß uoch dermal unlcr dem Namen Baurischhainmer besteht, Pon dieser Ieitan^ hat manDala, woman immer von Jahrhunderten zu Jahrhunderten bessere Gchmölzungs-arten erfand, als Stück, Wolfhütlen, und endlich Hoch, odcrFlößöfen;dle letztere aber habcn auch dermal zu Treibach in Bttrej-' des Gebläses, und in Sleycrmark zn Cismarzt in Betrcfder Bauart schon wieder Verbesserungen erhalln. Indessen kann man doch mit Gewißheit behaupten, daß ln allen verstoßenen Jahrhunderten kcine so starke Schrille in dcr Metallurgie dort gemacht worden, als in dem gegenwärtigen geschehen ist. Der Gchmölzungs« art habe ich oben in etwas erwähnt, daß sic nämlich aufFlos-s,n oder Vlatteln geschehe; die letztere Methode ist in vielen Stücken viel vorzüglicher, besonders um Eisen zumachen. 5 Nun Will ich des merkwürdigsten, u»d zligleich des neuester» Floß-oder Hochofens gedenken, der sich in diesem Lande befindet, nämlich jenes, der zwey Stunden von der hiesigen Grube entfernt liegt, zu Trcihach. Cr ist eine Erfindung' des Cigcuthumers des -Herrn Haron'von Egger, und m,an kann mit Gewißheit behaupten, daß in ganz Europa kein so großer Floßvftn anzutreffen sey, Wlt welchem soviel tn einein Jahre geschmolzen wird. Nebst 139 Nebst diesen Floßofcn, den ich gleich unten ausführlich mit Zeichnung erläutern werde, befindet sich auch noch ei,i Pochhaus , worin ein Schlacken - und Crzpoch, werk, daß letztere etwas von neuer Artist; dann bcsinden sich fünf Röstfelder, ein Wattoß-ober Stab, ein Strecke und Zainhammcr. Da ich nun schon in der ersten Auftage diese Beschreibung , und nach mir Hr. Herrmann in seinen Briefen davon meldete, so gieng das sehnliche Verlangen von vielen andern Bergwertsinnhabern dahin, eine ausführliche Beschreibung, und richtige Zeichnung davon zu-«chalten. Ich hoffe also htemit den, Hüttcnmanue ein vollkommenes Genüge zu leisten. Auf der 4ten Tafel ?i^.,. befindet sich von diesem Ofen der Grundriß; bey 2 ist der Schmölzherrdc oder Bodenstein, bey K sieht man die zwo angebrachten kupfernen Forme oder Cßelsen, die nicht gar 6 Grade Fall haben: in solche wird der Wind von vier ledernen Bl^spälcke^ gcstossen, wie man aus der Zeichnung sieht, so stild sie gerade gegen überstehend. Bey e ist der Ablaß oder Stich; ^. 2. ist der Grundriß von der Schicr, ^3.; P dcr Profil des Ablaßes, wovor sich das Flößen oder Blaftelbetle befindet Die 4te N^. stellt das Profil des ganzen OfenS von dcr Windseite vor; bey 2 ist das doppelte Geblase von einer Slite angebracht, bey I, sieht man das Profil der Schier, oder des Gch cloches, die auch die Sturze oder der Kranz des Ofens genannt wird, c stellt den vier und ein halben Lachter hochcn Schorsteiu vor. 14a Die 5«e ?ll^. ist dcr Durchschnitt des ganzen Oftns von den zwey Windseiten. Bey 2 ist der viereckichte Sumpf oder Schmölzhcrrde, bey l? das vierfache Geblöse oder die zwo Windseiten, wovon die cine Form ein Zoll höher steht, als die andere: c ist der Sack oder Bauch des Ofens, der zirkelförmig ist: ä der Hals, der ebenfalls so, wie die Schier bey « viereckicht ist; 5 der Fang, der anfangs gerade, dann kegelförmig zugeht. Die 6te Figur ist dcr Durchschnitt der Schier, und Stich oder Ablaßseite. Bey a ist das Schtrloch oder Oturze, bey l, der Ablaß, bey c das Geblase , c» dle Brücke zur Schler, worüber Kohl und Erz gcfüh« wird. Nun ein Wort von dem Mechanischen des Ofens selbst. S^lnc ganze Höhe im Gemäuer den Gnmd mit einbegrlfcn, betragt 20 kachter Wicnmrmaaß; im Durch, schnitte des ganzen Gemäuers 2 Lachtcr 5 Schuhe. Das Fundament hat eine kachter Hohe, und 5 Lachter Dicke; dcr Ofen ab« bis zum Füllsack ; Klafter 5 Schuh , oben und unten 2, in dor Mitte aber 5 Gchuhc, und. ftwas darüber an der Weite, Dcr Füllsack hat 4 Schuhe Höhe, oben ?, und-unten 2 Schuhe Weite. Die Höhe des ganzen Schorr-stcins beträgt 4 Lachter , ? Schuhe an Höhe, beym Kranz zwey, und beym Fnllsack 6 an Weite. Die Größe des Schorrstelns hat dem Ansehen nach etwas Unverhaltnißmassges; allein nach gemachter Erfahrung bey verschiedenen Laboratorien, die ich gehabt habe, bin ich mchr, als ubcrzeugt, daß ein hober Ver- . hältniß- 141 hältnißmässigcr Fang ungemein die Heftigkeit dcs Zuges vermehre. Mein Univcrsalofen, der nach krainerischer Art verfertiget ist, stcht mtter einem engen, aber hohen Gewölbe , woran ein geräumigeres I^dm-Ilurnnn halt. Wenn nun gefeuert wird, so ist mein Windzug, der un, ter der Erde geführt ist, von weniger Bedeutniß; sobald aber der Dunstkreis durch'die Hihe unter dem Gewölbe vcrdinnt wird,daß ist wenn nach dem Rcaumerischcn Wärmemesser 40 Grade oder die Schwere Luftsäule nicht mehr auf das Flmmnexrohr drückt, wird er ungemein stark so, daß ich ohne allem Zusätze in ofenen Feuer das Eise», ln einer halben Stunde vollkommen in Fluß bringe. Es ist nun hier klar abzunehmen , daß eben ein so hoher Gchorrstein oder Rauchfang ebcn diesen Stutzen stiften nmß. Die äußere Gtrucktur des ganzen Ofens ist von gemeinen Steinen; allein die Fütterung des eigentlichen Ofens ist mit einem guten Ofenstctne ( 8axum tornacum Iiinne, ) bestellt. Sein eigentlicher Bestand ist ein rother feuerfester Thon, mit wenig Glimmer, und Quarz, manchmal findet sich auch etwas Speckstein dabey Nachdem ich nun den Ofen genau beschrieben, und ble Zeichnungen so getreu, als es der Gegenstand crfodert hat, gegeben, so will ich doch auch noch etwas von der dortigen Schmölzungsmethode erwähnen; obgleich Herr Hermann solche auch in seinen Bandchen anführt , so Hofe ich doch, Kenner des Werkes werden meine Bemerkungen genauer berichtiget, und nicht überfiüßtg finden. Ich t45 Ich habe oben hie Vorbereitung der Erze schok beschrieben, woraus man schen kann, daß nicht alle, sondern nur dle Hclftc strengfiüßig sind; folglich wirddie Beschickung mit den Erzen selbst angestellt , selten mit Kalk. Die Röstung geschieht im offenen Felde mlt Kohs> und Draschen. In 24 Stünden werden 96 Kübel oder 192 Centner Erze verschmolzen, daß y6 Schafholzkohlcn benöthiget ist. Cin solches Schafkohl hat 5 Schuh, 7 Zoll ilU schiefen Durchschnitte. In den 24 Slundcn werden 16 . ja auch zuweilen bis 20 Abläßt odcr Abstiche gemache. Hier wird meistens auf Blatteln geschmolzen. Wie die Vorrichtung zu machen ist, habe ich obcn erwähnt. Wenn man die vorgekehrte Form, odcr Grube» voll gelassen hat, Wird das Aug gleich verstopft. Da nun Eisen, und Sinter, oder Schlacken mit Saamen heraus geflossen, wird letzterer gleich abgeschäumt, und die Massa mit Wasser übergössen, wo dann mit einer eiscnen Stange, und Zange die Bettel abgehoben werden; die gehölige und beste Dicke davon ist ein halber Zoll. Drey einzige Eisenhütten erzeugen Blattet ln Kärnthcn, die übrigen olle Flößen. Der Vortheil bey den Blatteln ist alleinig dieser, vast sie leichter gebratten, und zcrrennt werdm können / wohingegen die schweren Flößen erst zu Blattelarten gemacht werden müssen > wenn man Eisen daraus, wie aus den Blatteln erzeigen will, da sie lange dit Weiche nicht haben, also zum Stahlmachen tauglicher. Viele Werke wollen nur Flöße erzeigen, da der Fuhrlohn nur vom Stücke, und nicht vom Centner bezahlt wird. Dle 143 Die lahrliche Erzeugung bey diesem Ofen ist von 20 bis ^oooo Centner Roheisen, daß sowohl in Blattcln als Flößen erzeigt wird. Eine solche ungeheure Erzeugung wird wohl schwerlich bey einem Hohosm in' Europa erzeigt werden. Nun sollte man sich wohl vor, stellen, daß cin untcrhältnißmässigcr Kohlaufwand dabey vorkommen müsse; allein man hat d«s Gegentheil erfahren, da der Aufwand gegen die übrigen Schmölzmethoden um 1/4 auf den Centner geringer tst. Die Erzeugniß wird hier gleich bey den Hammer« verarbeitet, oder nach St. Veit geliefert. Der Fuhrlohn einer Floßc» ist '7 Kreutzer, für den Centner Blatteln aber wird 4 Kreutzer bezahlt, da der Fuhrmann für das, was beyden Blatteln vcrlohrengehen kann, haften muß, bey den Flößen aber nichts verlichren kann. Man macht hier bey diesem Werke kein anderes, «ls presciancise,,, und Zcinbriegl , aus welchem dann nach Begehren für Italien verschiedenes Stangeisen gearbeitet wird. Aller Stahl, der hle^jm Lande, als auch in Steyermark, und Rrain verMiget wird, ist natürlicher Stahl, dann ein gegossener, noch sonst gekünstelter Stahl wird in den angeführten Ländern nlcht verfertiget, lcriet *), und andere machen Meldung von der Güte deS 5) Ncrret ^cmone lüi- Oacicl , dder Abhandlung vo»n Stahl, all; eine preiZausgabe an die Gestllschttft der Rünste ;u Gref im Iahte 1777. ,44 des Stcyctischen, und Karnlhnerischcn Stahls, allein nicht zum grossen Vortheil dieser Lander. Oie sagen , zu Anfang des ltztgen Jahrhunderts ware dec Stahl von diesen Landern viel bcßer gewesen, als itzt, wo er doch durch die vorgesetzte Berglverksdlrcktorlen mehr in Aufnahm hätte kommen sollen. Mein es scheint, daß man edett vft durch allgemeinen Befehl ein Werke wie das andere behandlen zu wollen, mehr Schaden, als gutes anrichtet, wenn ein anderer Umstand von Erze, oder eingemischten Vergärten vorkömmt, und dle Herrn Be-fchlshabcr solches nicht cinschcn, oder verstehen, wie ich leider schon oft erfahren habe; und man kann mit Gewißheit behaupten, daß das Anstellen der kostbaren überi fiußigcn und oft ganz unthätigen Kammcrbeamten, mehr geschadet als genutzt habe. Für dieses Geld ware viel nützlicher ordentliche Bcrgschulcn herzustellen, damit cln jedes Gcwevk seine Leute unentgeltlich unterrichten, lassen können Von allen Stahlsorten isi bekannt, daß der Da-mascenerstahl den Vorzug vor den übrigen tn der Welt hat. Oft habe ich sehnliches Verlangen geäußert, daß man bey den Hammerwerk sich doch einmal dahin leiten ließe einen künstlichen DamascenerstM zu verferti-gen; allein man gab mir immer zur Antwort: wir wissen ihn nicht zu machen, obgleich der Prozeß davon schon von dem sehr verstandigen Eisenmanipulant perret bei« kannt gemacht worden; da nun diese Schrift noch wenig oder gar nicht bey uns bekannt ist, so hoffe ich dann nicht unrecht daran zu seyn, die Methode, wie solcher berei- genanntes Brcitelsm erzeugt werden. Dermal, als ich dieses schreibe, ist eine neue uud sehr weise Verordnung vom Hofe ergangn!, wo ein jeder nach Belieben so viel erzeugen kaM ckls er will, wentt es nur sein Wohl? ^staud erlaubt, es können auch die Eisen in Stahlschla--ge, und so umgekehrt, verhandelt werden. Das erzeug--te Gut, das auS den Erzen entsteht, und nach Et. Veit geliefert wird, wo die Verlegstadt ist, kömmt zu "ftehen, nach öfters gemachter Fassion der Ocwerken, 'Ver Mcllerfioßen, Und Stuck zu 22 , das Blattcleisen 'zu 24, und das deutsche Hammerelsen zu 46 Gulden; mithin die beyläufige Erzeugnißkosten belaufen sich auf 197496 Gulden. Da aber verschiedene Berggaden von dem Erzbcrge emlegen sind, die mehrere Unkosten crtta- gen 547 gen müssen, so könnte mau für solche einen Zusatz pr. ^oo Gulden rechuen, diese also dazu geschlagen, so wurden die ganzen Crzeugmß kosten, das ist von halb, mW ganz rauheu Cisen mit Inbegrtf des Crz, Kohl-Arbeitslohnes, Maut , und Fuhrwesen 2004^6 Gulden ausmachen. Die Gewcrker erhalten aber für den Meiler Roheisen, als Stuck und Floß nach St. Veit gestellt 26, für die Blattet« 28, und für Graglach und Maschwerk mit Inbegrif des Gefases 21 Gulden, was aber das geschlagene , oder Deutschhammerbrettelsen belangt, so wird solches gegen 5« Gulden der Meiler abgereicht. Der Uibcrschuß vom Gclde, was den theueren Verkauf aus dem Verlage belangt, wird zur Unterhaltung der Beam-ten, die dabey angestellt sind, verwendet. In der kais. Magazin Verlagsordnung ist der Preis der Blattelu Mit den Flößen gleich gesetzt, allein dieses hat niemals verordnungsmäßig statt gehabt. Man muß alsogleich einsehen, daß dieser festgesetzte Preis die einzige.Ursach« des Verfalls ist, des guten Stahl und Cisen dieses Jahrhunderts, wie Perret richtig anmerkt; wer wird nicht suchen sein Gut so viel möglich unrein zu lassen, da .i. ',-'7/>, :'. " /Ä 4* NflRODNfl IN UNIUERZITETNR KNJI2NICfl 00000320934