Vereinigte Lai bacher Zei tH n g. / ^ — ^ Freitag de«H2. Jänner 16,9. Inland. I ! l y r i e n. ^ us Triest wird unter dem iH. Jänner gemeldet, basi (^. M< mit wahrhaft kaiserlicher Großmuth die Errichtung von 8Qk6i'Usvv-Spirälern im Fiu-maner Kreise zu verordnen geruht haben. Zur Erreichung dieses Zweckes nehmlich Ausrottung und Heilung jener ansteckenden Krankheit, werden keine Kosten gespart. Ärzte und Chyrurgen sind in hinlänglicher Anzahl angestellt zu Fiu^.., <ö ^.caU« tunge Häuser in Spitäler vn wandelt und mit dem Nöthigen verschen worden. Medicin und Nahrung werden den Kranken unentgeltlich Meicht. .Nur a:> hinlänglicher Quantität Charpie f daß so manche Brücken mit allen ihren Zierra,, then und Statuen, ganze Tempel, Palläste, Altare und Bilder, welche das Gestade zierten, von dem Tiberfiuß weggerissen wurden. So wurde «uch die dem Esculap geweihte Insel, die ganz niit marmornen Statuen und 2 prächtigen Tempeln geziert war, ganz verschlungen. Mit welchen herrlichen Gegenständen der Kunst war nicht die klole aäliINä ge-ziert/ die von den Gothen zerstört un> gro'ßtentheils in diesen Fluß geworfen wurde» Selbst Kaiser Ma-xentius, sammt dem größten Theil seiner Armee und Kriegsrüstungen liegen in diesem Fluß begraben, ;vis Euscöius und mehrere andere schreiben. So wurden auch bei der Begründung des Christenthums eine Menge der prächtig bearbeiteten Götzenbilder und dahin gehörige Sachen in den Fluß geworfen. Kurz, . schon blos die Schiffer haben gar of« di< schönsten Denkmäler nur oberflächlich herausgeholt, wie vieles also ist zu hoffen, wenn man durch Maschienen nun auch den Grund durchgribt und durchsucht. Turin, den 2. Jan. S. ?. M. haben eine weit« läufige Verordnung rücksichtlich der Steuern und Abgaben erlassen, in deren Eingang Höchstdieselben erklären, dasi Sie vom Augenblick der Rückkehr in Ihre Staaten ein besonderes Augenmerk dahin gerichtet hätten, Ihren Unterthanen die möglichste Erleichterung zu verschaffen, und wenn gleich die Umstände es bis dahin nicht gestattet hätten, das ganz« alte Abgaben- System zu verändern, so hätten S. M. doch bereits schon im Jahre i9i5 die Personal -und Mobiliar-Steuer auf die Hälfte herabgesetzt. Nun aber sind S. M. gesinnt, nicht nur Ihren Unterthanen neue Beweise Ihrer väterlichen Huld in einer progressiven Verminderung der Abgaben, in k so weit es die Verpflichtung des Arariums zuläßt, zu. geben, sondern auch zugleich in allen Ihrcn Staaten ein gleiches und gutgeordnetes System in Betreff der Abgaben und ihrer EinHebung einzuführen, und die Thüren - und Fenstersteuer gänzlich aufzuheben. In den ersten Paragraphen dieser Verordnui^ wird gesagt, daß dle direkten Steuern blos aus dcv Grundsteuer, und dann aus der Personal-und Ma^ biliar-Steuer bestehen. (B.v. T.) Schweiz. Weil die Schweizertruvpen in Frankreich vott einer gewissen Partey nich5 gerne gesehen werden, so sind sie öfters die Zielscheibe eines bösen Witzes. Auf den wenig schicklichen Spaß eines Pariser Iour-,> nals, baß man den Kuhreihen vor den Casernender Schweizer singen solle, damit sie von selbst in ihre Berge zurücklaufen, erwiedert ein Schweizerblatt trefflich: „Wenn es durch die Macht des Kuyreihent geschah, daß die Schweizer allein von dem Schmach«, felde zu Rosbach nicht gewichen sind; daß sie allem am !o. August l7g2 das königl. Haus von Frank« reich vertheidigten; daß nach der Rückkehr Bona-parte's in Paris und bei der Armee die weiffe Co« carde nur noch auf Schweizerhüten haften bliei, so sollte man diest Zaubermusik bei den französischen Ar« meen allgemein einführen." (Ostr. B.) Deutschland. Stuttgart, vom 9. Jänner. D«v h«te,?< Schlag des Schicksals hat Ss. Ma^ jestät den Konig un> Höchstdess,Se. königl. Hoheit der Oroßherzog haben hinfort dm Mittwoch in jeder Woche zur öffentlichen Audienz zu bestimmen geruhet, wo einem jeden, der etwas unterthänigst vorzutragen hat, der Zutritt zu Hö'«hstde>iselben, im geheimen Cabinetts-kocale des großherzogl. Schlosses, Morgens um 1a Uhr offen ist. 2>e. königl. Hoheit gedenken/ Mittwochs den i3. Januar 1619/ mit diesen Audienzen den Anfang i" n"^"' ^"^sruhe den 26. December 181S. Auf höchsten Befehl aus großherzogl. ge-Heimen Cabinette." Der bekannte Agent des Pascha von Egypten, Ismael Gibraltar, welcher neulich von Gchweden aus ein Schiff "lt Kriegsbedürfnissen unter Türkischer Flagge nach Alexandria abfertigte, ist auf sei-n«r Rückreise zu Hamburg angekommen. (W. Z.) Frankreich. AZon dem bisherigen Hotel des Polizeiministeri? «ms, auf dem Quai-Voltaire, ist dis Inschrift: ^iniN6i6 äti Ia xolice ^^n^iale, »reggenom« nien worden. Der Advocat des Generals Canuel, Hr. Conture/ hatte sich in der Vertheidigungsrede desselben die Behauptung entschlüpfen lassen, „daß die Geschichte mil der schwarzen Nadel mit allen neuern Aufständen in Frankreich zusammenhange." Ein Journal will nun wissen, daß die wegen jener Geschichte angeklagt gewesenen aber losgesprochenen Personen eine Ver-läumdungsklage gegen Conture einreichen wollten. (Osicr. Beob.) Großbritannien. Der entsprungene Rajah von Nagpore hat in den nordwestlichen Gebirgen von Dowlaghurry bei den Ghondies, einem kriegerischen Stamm von In' biern, Zuflucht gefunden. Das Gesinde!, welches aus den Maratten - Districten vertrieben war, die entlassenen Araber oder die gemietheten Leibwachen der Marattcn-Chefs, welche ihren Sold verloren, und emen neuen Herrn suchen, sind zu ihm geeilt, und seme Armee soll sich schon bis auf 20,000 Mann vermehrt haben. Ein Brittischer Haupm-ann nur 10« Soldaten ist durch Zufall einer Abtheilung dlcjej Hauftns begegnet, und alles ist niedergemacht worden. /Hz. 3 ) S P a n i e n. Eo eben erhallen wir die betrübte Nachricht, daß Ihre Majestät die Königinn von Spanien kW, 2ö. Dec. Abends mit Tode abgegangen sey. Eine außerordentliche Ho^eitung von Madri> vom 27. Dcc. enthalt folgende Anzeige von diese« traurigen Ereignisse: „Der 26. December dieses Jahres wird ein Tag immerwährenden Schmerzes für dle spanische Monarchie bleiben, weil sie an diesem Tage ein» Königinn verloren hat, die mit den ausgezeichnetsten Eigenschaften begabt, zu gleicher Zeit' tzis Zierde des spanischen Thrones und das Vorbild aller hauslichen Tugenden war. Es war 9 Uhr Abends, als Ihre Majestät die Königinn in ihre» Bette mit einigen Personen von ihrer Dienerschaft im Gespräche begriffen, sich plötzlich von einem Krampf ergriffen fühlte, welcher nach 2 bis 3 Minuten wieder nachzulassen schien. Ihre Majestät kamen wie der zu sich, blieben aber in einem Zustand von banger Besorgniß, bis bald darauf eine zweite Convulno» eintrat. Von diesem Augenblick dauerten die Con-vulsionen ungeachtet der zweckmäßigsten Mittel, welche sogleich angewandt wurden, um das kostbare Leben Ihrer MajestätZzu retten, unausgesetzt fort. Alles war umsonst; nachdem dieConvulsionen ungefähr 22 Minuten gedauert hatten, mußre die Beste der Königinnen den Geist aufgeben. Nachdem der be-klagenswerthe Tod Ihrer Majestät erwiesen war, wurde, mit Erlaubniß des Königs, der Kaiserschnitt vollzogen; das Kind, welches weiblichen Geschlechtes war und lebte, wurde, sobald es sich zeigte, getauft, dann von der Mutter genommen, und durch alle erdenklichen Mittel versucht, es bei Leben zu erhalten ; allein vergebens; es starb nach Ablauf weniger Minuten. Diese betrübten Ereignisse haben den König, unsern Gebieter, welcher Ihre Maj. die Königinn mit aller Zärtlichkeit liebte, die ihre Tugenden und ihre Eigenschaften verdienten, in die tiefste Trauer versenkt. Dieses Unglück betrübte nicht minder die durchlauchtigsten Infanten, und besonders die durchlauchtigste Infantinn Donna Maria Francisca von AM, welche an der Königinn die tugendhafteste Schwester verloren hat. Der ganze Hof hat bei Empfang dicser Trauerbotschaft Beweise doS tiefen Schmerzes gegeben, welchen er über den Verlust einer Fürstinn empfindet, welche die Wonne diefts Hofes ausmachte. Die Unglücklichen beweinen eine erlauchte und wohlthätige Muncr, die ihnen mir frei^ebi- ger Hand'zu Hälfe kam. Die Künste ha^^ e!>i^ erlauchte Beschützerinn verloren, welche sie unterstützte und erm'.mtertö. Mit einem Worte, es gibt keine Klasse des Volkes, füc welche dieser Tag nicht ein Tag der Trauer und Betrübniß wäre. Biese schmerzlichsten Gründe habenden Konig, unsern Gebieter , bewogen, anzuordnen, daß der Hof von heute, 27. December an, die Trauer aaf sechs Monate anlege. Die ersten drei Monate soll tiefe Trauer, in den drei folgenden halbe Trauer getragen werden." Die verstorbene Königinn von Spanien, M a-ria..1>sabella Francisca, eine Tochter Sr. Maj. des jetzt regierenden Königs von Portugal! und Brasilien, war am 19. Mai",797 zu Lissabon, geboren, und hatte folglich mcht ihr zwei und zwanzigstes Jahr erreicht. (Ostr. Bcob.) Porlugall und Brasilien. Ein Deutes Blatt, die Zeitschwingen, enthalt ein ^Schreiben aus Bahia, yon dem bekannten Reisenden G. W. Freyreiß, worin derselbe evzahlr, dasi er mit seinen Freunden, dem Baron von dem Bussche und de« Herrn Payke aus Hamburg, eim Deutsche Colonie gründen w->lle. Mehrere Liindsle',^ te , sagt cv-, die bereits an derselben Stelle sich niedergelassen haben, besonders aber die Güte des Bodens und die günstige Lage, so wie die Nachbarschaft des großen Stammes der Mongojos habe ihre Wahl bestimmt. Die Colonie erfreut sich des allerhöchste«! Schutzes Ihrer kaiserl.»Hoh. der Erzherzoginn Leo« Poldine. Die^s Schreiben ist von einer Benkschri-'r Hber den Ertrag der Producte in Brasilien, verfaß von Hrn. Fr. Schnutz, einem Deutschen Pflanze^ begleitet. „Bei den gegenwartigen Umstanden, sagt derselbe, wo durch die polirischen Ereignisse dcr letzten zehn I hrl in Europa eine glücklichere Periode für das feste Land von Amerika, und vorzüglich für Brasilien begonnen hat, mag es der Mühe werth seyn, Letzteres etwas näher zu untersuchen. Die bedeutende Rolle, welche die Inseln West-In-,, dicns seit einigen Jahrhunderten in Erzeugung der s'genannten Tolonial-Waaren gespielt haben> naht ^zH ihrem Ende, und es ist zu erwarten, daß die Pcoducte Brasiliens, vermöge der grssicu Vorzftge seines Bodens und seines Clima'z, die Producte ,5-ner Inseln nach und nach verdrängen, und Brasilien zum' vorzüglichsten Stapellande alcr Colonial- -Waaren werden wird. Um diesen Zweck zu erreichen, hat die Negieru'.g ein beinahe zu freigebiges Sy-> siem der L»'„,,,,>„,, »»^»»^^^^^^........ > Wechsel« Cours in Wie» vom »6. Jänner »8»g. Couventi^nsmünze von Hundert 25» ,H GsdvHckt bei Ignaz Alops Edle» «on Kleinmayv.