PrL»u«er«tttm»s-Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 4V kr. Halbjährig • • Sierteljährig . Monatlich ... - Laibacher Redactis«: Bahnhosgaffe Nr. 132. 20 70 Mit der Pop: Ganzjährig................12 f1- Halbjährig................. e « Vierteljährig.............. 3 " glir Zustellung ins Haus etatetj. 25 kr., monail. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Tagblati. Anonyme Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zurückgesendet. Expedition- & Jnserate«- Bnreau: Congreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. d. jilein-mayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionsprcise: Für die einspaltige Petitzeile ä 4 tr., bei wiederholter Einschaltung ä 3 kr. Anzeigen bis 5 ZeilenM.h —r”' Lei größeren Jnserattn^ün^ öfterer Einschaltung^ chender Rabatt Für complicierten Satz bessw dere Vergütung. Nr. 39. Donnerstag, 18. Februar 1875. — Morgen: Konrad. 8. Jahrgang. Sie Vcisolgung des Diokletian. (Schluß.) Im Fortgang der Verfolgung steigerte sich mit der Standhaftigkeit der Christen der Trotz und die Härte des JmperalorS. Einige leichle Ruhestörungen in Syrien uno an dm Grenzen von Armenien, er-Mit Gibbon, „obichon eben so schnell unterdrückt als entstanden, gaben den Feinden der Kirche eine vortreffliche Gelegenheit, zu verbreiten, daß diese Unrud-'n durch die Bischöfe, welche ihre prunkenden Letlieuerungen leidenden und unbedingten Gehorsams bereits wieder vergessen hatten, insgeheim ansestiftet worden wären." Darauf hin gebot Diokletian alle Geistlichen der Christen zu verhaften und in abscheuliche Kerker zu werfen. Nach Ermahnungen der Güte sollten die Statthalter und die anderen Beamten, jeder in seinem Bezirke, Maßregeln der äußersten Strenge ergreifen, um ditlSbriften durch Ueberredung oder Gewalt von ihrem verackllichen und staatsgefährlichen Aberglauben abrubrinaen Grausame Strafen wurden jenen angedroht, welche sich eines verfolgten Christen am nehmen würden. Aber war die Verfolgung, als es nun galt, hie sckrecklichen ©biete wahr zu machen, in der Thal so ausgedehnt und so fürchterlich, wie Eusebius und Lactantius sie uns geschildert haben? Zunächst blieben Spanien und Frankreich ganz von ibr verschont; Constaniinuö Chlorus, der unter dem Titel eines Cäsar Gallien regierte, war den Christen geneigt, er begnügte sich damit, ihre Kirchen zu schließen und den öffentlichen Gottesdienst zu verhindern. Sein Sohn und Nachfolger ist jener Konstantin, der mit dem: in lioc signo vinces! („in diesem Zeiten wirst du siegen!“) das Reich eroberte und die so lange unterdrückte Christenlehre zur Staatsreligion erhob. In Italien und Nordafrika wählte der Sturm nur eine kurze Weile. Einzig über Kleinasien und Syrien, über Griechenland und Egypten, unmittelbar unter den Augen der Tyrannen TiocletianuS und Galerius, entlud sich die ganze Gewalt des Unwetters. ES ist unwürdig, nach der Zahl der Lpfer die Größe der Leiden annähernd messen zu wollen, welche die Christenheit erduldete. Eine Schiach! ist schrecklich, ob von den stürmenden der dritte oder der zehnte Mann fällt. Allein der menschliche Verstand ist so eingerichtet, daß er nur durch die Zahl sich eine Vorstellung der Größe und der Ausdehnung machen : kann. Und nun stehe dem Leser eine Enttäuschung bevor. Der Kirchenvater Eusebius darf von den Katholiken hinsichtlich der Wahrheit seiner Angaben keinen Widerspruch erfahren und soll es auch von mir nicht. Am Ende seiner schmerzensreichen Schilderungen muß er eingeftehen, daß doch nur neun Bischöfe mit dem Tode bestraft wurden und daß in Palästina — die Landschaft, deren Schicksale er am genauesten kannte — nur zweiundneunzig Christen den Ehrentitel der Märtyrer verdienten. Noch einmal, und wären es statt hundert ihrer nur zehn gewesen, dreimal Heil denen, die um ihres Glau-benswillm starben. Ein guter Theil unseres Wissens und Könnens ist aus der Aussaat ihrer Thränen und ihres Blutes aufgekeimt. Aber die Geringfügigkeit der Zahl beschränkt unwillkürlich in unserer Phantasie das Ungeheuerliche, welches die Legenden der Verfolgung zu geben suchen. Mit seiner gewohnten Kälte und seiner Abneigung gegen daS Ehristemhum hat Gibbon nun weiter aus dieser Zahl den Schluß gezogen, daß, da Palästina etwa den sechzehnten Theil des römischen Reiches ausmachte, die Anzahl der Bekenner, die unter Diocletian und Galerius starben, nicht viel über fünfzehnhundert betragen habe. Aber selbst wenn wir sie auf die Zahl zweitausend erhöhen, können wir uns eines Gedankens nicht erwehren. Wollen die Anbeter des römischen PapnthnmS mit diesen Märtyrern römischer Imperatoren einmal folgende Zahlen vergleichen. Ale die Kreuzfahrer des großen Papstes Jmocenz 111. am Mugbnlenentage des Jahres 1209 die Stadt Beziers in Südfrankreich erstürmten, verbrannten sie in einer einzigen Kirche siebentausend Albigenser. Unter dem Borsitze Tor-queinada's hat die spanische Inquisition in wenigen Jahren — virllncht sogar in dem einen 1482 — zweilausend Menschen verbrannt. Karl V. hat in Belgien und Holland mehr als fünszigtausend Menschen ihres protestantischen Glaubens wegen lobten lassen. Die Opfer der Bartholomäusnacht sind niemals gezählt worden; nach den müßigsten Berechnungen wurden in Paris zweitausend, in dem ganzen Frankreich zwanzigtausend Hugenotten meuchlings erschlagen Alles zum größeren Ruhme Gottes. Vor den Verfolgungsacten der römischen Kirche erbleichen d«c Verfolgungen des Deeius uni> Diocleticmus beinahe zu Schattenbildern. Feuilleton. Der Mann von 100 Jahren, oder Schwesterliche. Schaulviel in 4 Abteilungen frei nach den. Französischen kes Äd. Dennery und Ed. Pwuvier bearbeitet von Jean Baptiste. Diese« Schauspiel, welches vorgestern den lOten Februar 1875 über die Bretter unserer Bühne würden wir nicht mehr und nicht weniger i'edes andere in den Kreis unserer Besprechung ÖPioQen haben, wenn das durchsichtige Pseudonym 22 deutsche» Bearbeiters von uns nicht jene Auf Wttamkeit beanspruchen würde, die wir von jeher tuen literarischen Erscheinungen auf heimatlichem &xnh.n »ntgegcngebracht haben. Das Stück führt uns einen 100 Jahre alten «hef eines alten, reichen und renommierten ' vor, der trstz feines hohen «Iter« die Ge-f” bt6 Hause« teilet und sich eine Jugendlichkeit Gesinnung Ober Menschen und deren Thun be« Vhrt hat, die heutzutage schon bet jungen Männern feiten ist. Moriz Mor, so heißt dieser 100jährige Jüngling, hat einen Sohn Karl, der, selbst schon 55 Jahre alt, zwei Töchter hat, die eine verheiratet an einen seit langem auf dem Meere abwesenden Marinccapitän, die andere ledig und die Verlobte des reichen und jungen Geschäftsmannes Trausried. Als Julie, die verheiratete Schwester, schon Stroh witwe war, wird sie von den Liebeswerbungen eines Schurken, Max v. Raff, umgarnt und fällt denselben mit einem Erfolge zum Opfer, der sich vor der Welt so schwer verbergen läßt. Als dieser Elende die junge Frau so weit gebracht, gelüftet ihn nach den Reizen und dem Gelbe der noch ledigen Schwester; er verläßt daher die junge unglückliche Frau und wirbt um die Hand der Schwester, die ihn jedoch haßt und zurückstößt, um so mehr, als sie bereite Mitwissende ist des Geheimnisses, welches ihre Schwester unter ihrem Herzen trägt. Der Elende aber droht mit der Veröffentlichung dieses Geheimnisses und die Schwester, um die Ehre und da« Familienglück der verheirateten, mittlerweile in den Besitz eines unerlaubten Pfände- ihrer Liebe gelangten Schwester zu retten, nimmt die Schande auf sich, verdirbt t» dadurch natürlich mit ihrer Familie und wird verstoßen. Nun ist auch Juliens Mann, der Marinccapitän, zurückgekehrt, und nun spitzt sich die Handlung zum tragischen Eonflicte zusammen, Max v. Raff, der Verführer, und der entehrte Marinccapitän, die fälschlich der Schande verfallene, unschuldige Schwester und die aller Ehren theilhafte schuldige Schwester. Ein Zufall verräth der Umgebung den wahren Sachverhalt, der gehörnte Eapiiän ergreift die Pistole, um, wir wissen nicht wen: sich, seine Frau oder den übrigens abwesenden Verführer zu erschießen, woran ihn der 100jährige Großpapa hindert, der Capitän, in einer Anwandlung, seltenster Großmuth, verzeiht seiner Frau, Trausried heiratet seine nun rehabiliterte Braut, das Haus Mor, eben daran zu fallieren, wird durch die un« erwartet übergebenen Zinsen einer vorn alten Mor in feiner Jugend auSgcübten großmütigen That vorn Untergänge gerettet und Max v. Raff, der Verbrecher, reist nach Amerika ab, indem er noch die Höflichkeit hatte, der von ihm fo unwürdig au6 ihrem Glücke aufgeschreckten Familie feint Abreise durch eine Visitenkarte anzuzeigen; pour prendre conget, dürfte auf derselben gestanden haben. Man sieht au» dieser Übrigens sehr gedrängte» Politische Rundschau. Laibach, 18. Februar. Inland. Die Verhandlungen des ReichS-rathes sollen von der nächsten Woche ab in beschleunigterem Tempo geführt werden. Lor allem wird das Abgeordnetenhaus an die Berathung über den Gesetzentwurf betreffend die Gebäudesteuer schreiten und der DiScussion hierüber eine Reihe von Sitzungen widmen. Der Antrag der Ausschuß Minorität, das Eingehen in die Specialdebatte abzulehnen, dürste zweifellos nur von der Rechte» unterstützt werden. Der nächste Gegenstand, der das Abgeordnetenhaus beschäftigen wird, ist der Gesetz entwürs über die Organisierung der Börsen. Das Herrenhaus wird seine Sitzungen demnächst wieder aufnehmen. In der letzten Sitzung des Steuerreform-a u s s ch u s s e s referierte Abgeordneter Dr. Klier über die vom Subcomitä befürworteten Grundsätze. Als erster Grundsatz wurde vom Subcomhe die Notwendigkeit der Einführung einer Perfonal-Ein-kommensteuer neben den Ertragssteuern anerkannt. Das Subcomitö hat verschiedene Bedenken gegen die Regierungsvorlage über die Erwerbsteuer, glaubt aber dennoch, daß sie als Grundlage der Berathung dienen könne. Nach langer, lebhafter Debatte wurde dieser Grundsatz vom Ausschuss- mit 17 gegen 3 Stimmen aeveptiert. Der Ausschuß für den Wildauer'schen Antrag betreffend die Erlassung eines Schulaus-sichtsgesetzes hielt vor einigen Tagen eine sehr bewegte Sitzung. Nicht blos die Frage der Eompe-lenz des Reichsratheö wurde eifrig discutiert, sondern es tauchte auch der Gedanke aus, dem Gesetze eine principiell weitere Ausdehnung zu geben, durch welche die bisher so schwer vermißte Jngerenz des Unterrichtsministeriums auch ous den in der bekannten AusuahmSstellnng befindlichen galizischen Lan-deSschulrath geschaffen würde. Bisher wurde die Debatte nur principiell geführt. Doch verhält sich die Regierung der letzterwähnten Idee gegenüber ablehnend. Die Enthüllungen und Sensations-Pu-blicationen, welche in den letzten Tagen der politischen Windstille fast gleichzeitig an allen Ecken und Enden losgelassen wurden, durchwegs zu dem Zwecke, die deutsche Regierung mit den ihr befreundete!, Mächten zu verhetzen, lösen sich allmälig in Dunst auf. Dus „Wiener Tagblatt" hatte ein angebliches Rundschreiben des Ministers Falk an seine Regierungspräsidenten über die katholischen Orden und Eongregationen gebracht, welches ziemlich unverfänglich aussah, aber mit Bemerkungen gespickt war, welche besonders die österreichische Regierung ärgern mußten. Das osficiöse „Wols'sche Bureau" , erklärt das ganze Opus für eine tendenziöse Erfindung. Die „Berliner Presse," ein erst seit kurzem ! erscheinendes Blatt, kündigte ebenfalls Enthüllungen ; über die österreichische Politik u. s. w. an, aber | was es bis jetzt gebracht hat, ist die Aufwärmung alten Kohls, lediglich bestimmt, Oesterreich und i Deutschland zu verhetzen. Hinter der famosen -Schrift : des Erzherzogs Johann Salvator, welche denselben Zweck hat, wird von den Berliner Osficiösen ebenfalls die Mitleidenschaft eines genisteten Diplomaten französisch-römischer Confesfion gciDittert. In Paris ließ der Herzog von Gramont eine Flugschrift gegen Bismarck unter dem Namen „Memor“ vom Siapel. In Florenz bringt die „Epoca" einen angebliche» Briefwechsel zwischen Bismarck und Mazzini, der die italienische Regierung und vielleicht auch Oester-1 reich verschnupsen soll. Alle diese Publicationcn, : welche gleichzeitig auf uns herabschneien, dürsten 1 aus derselben römisch-französischen Wolke stammen Der Zweck ist, Deutschland zu isolieren, die Wirkung wohl hauptsächlich auf den Kyiser Franz Josef berechnet. Die Verhandlungen zwischen dem Ministerprä sidenten Bitto und Herrn v. Tisz a werden fortgesetzt. Ueber die Chancen derselben lassen sich augenblicklich nach der einen wie nach der ändern Richtung nur mehr oder minder gewagte Conjec-turen anstellen; dagegen erscheint das Eine als feststehend , daß die Verhandlungen von beiden Seiten mit allem Ernst geführt werden. Ausland. Im preußischen Abgeordnetenhause begann am 16. d. die erste Lesung des Gesetzes über die Vermögensverwaltung der katholischen Kirchengemeinden. Es ist dies die einzige kirchenpolitische Vorlage, mit welcher der Landtag in seiner heurigen Session sich zu beschäftigen hat; allein sie bildet, nächst dem Gesetze über die Eivilehe, das einschneidendste und wirksamste Mittel, um die Schlachtordnung der Ultramontanen zu erschüttern. Mit Recht wird von den liberalen deutschen Blättern behauptet, daß diese Vorlage, welche die Gemeinden von der Herrschaft des Klerus emancipiert, den Maigesetzen hätte voran gehen müssen; dann wären die letzteren nicht als bloße Repressivmaßregeln oder als ängstliches Flickwerk erschienen. Man verspricht sich von dem Vermögensgesetze ebenso wie von demjenigen über die Eivilehe eine grundlegende Reformierung des ge* stimmten kirchlichen Lebens in Preußen. Eben deshalb aber erwartet man auch, daß da« Centrum mit verzweifelter Kraft gegen dasselbe ankämpfen wird. Das Stelldichein, zu welchem eö von dem Fürsten Bismarck nach dem Döuhossplatze eingeladen wurde, ist nun da. Und der Fürst wird ohne Zweifel enscheinen, denn sein körperlicher Zustand hat sich derart gebessert, daß nichts im Wege Darstellung der Handlung die Uebersülle von Stoff, der noch außerdem mit Episoden durchtränkt ist: .einen Doctor, der den alten 100jährigen Mann, der die Aerzte nicht leiden mag, unter der SDZaskc eines Advocaten ärztlich behandelt, einen Beamten Täuschler, der als reicher Geizhals und Gastronom auf dem Wege des GratisblitzcnS gilt, in Wirklich -leit aber ein armer Teufel ist, der eine Million für den Schluß im 4. Acte zu verwalten hat, übrigens die beste Figur des ganzen Stückes. Man ersieht aus dem Gesagten auch sofort den Hauptfehler des Stückes. Die Handlung ist zu tragisch aufgebaut, der Conflict zwischen Eapitän König und Max v. Raff ein so hochlragischer, daß et ohne den Untergang des Schuldigen nicht enden kann und darf, soll anders das moralische Gefühl deS Publicum« Sühne finden; geschieht dies aber, so ist es kein Schauspiel mehr, dann ist es Tragödie; für eine Tragödie ist aber die für das Publicum sofort aufgeklärte, für die Personen deS Stückes aber jo lange unaufgeklärte Frage, welche der beiden Schwestern eigentlich rin Lind bekommen hat, eine solche, welche sich zur tragischen Lösung kaum eignet. Für die Tragödie würde schon dir verbotene Liebe Juliens zu Max v. Raff genügen, um einen un-heilbaren Conflict der beiden Männer heraufzubeschwören, aber die weitere Ausführung dieser Liebe und ihrer Folgen stimmt der hausbackenen Zuthat von „räthselhaster Frau" und Kindeöamme verleiht der Sache einen nahezu komischen Anstrich, dem stellenweise selbst Frl. Klaus, die Darstellerin der ledigen Schwester, auf offener Buhne unterlag. Außer diesen Hauptfehlern in der Anlage des Stückes und der unbefriedigenden Lösung desselben (man denke nur an das fernere Zusammenleben des Capitäns mit seiner Frau oder gar an die Rückkehr des Max v. Raff zu seiner alten Flamme, Amerika ist ja nicht so weit), leidet das Stück auch an der Charakterzeichnung der einzelnen Personen. Moriz Mor ist jedenfalls der edelste Charakter des Stückes; warum er gerade 100 Jahre alt fein mußte, ist uns übrigens aus dem Stücke nicht klar geworden, auch mit 80 Jahren hätte er einen Sohn, zwei Enkelinnen und einen unerlaubten Enkel haben können, eS müßte nur fein, daß die Zi ifcit deS dem Spieler in Baden-Baden geschenkten Betrage» vonj 25,000 Gulden in 80 Jahrrn noch nicht auf die! Höhe von 1.200,000 fl. gestiegen gewesen, olsoj steht, um das Wort von damals einzulösen und dem Cultusminiüer beizuspringen. Frankreich wird com neuen ein der monar« chischen Idee ergebenes Ministerium erhalten. Der Duc de Broglie hat bewiesen, daß et sich auf Anlegung der Minengänge versteht und daß er den Feind in die Lu't zu sprengen vermag, wen» dieser am wenigsten daraus vorbereitet ist. Die republikanische Partei war von Sieg zu Sieg fortgt-schritten und sie hatte den Mutt), die Wahl dt« Senats durch das allgemeine Stimmrecht festzustellen. Da wurde das Senatsgesetz verworfen und damit ist die ganze republikanische Constitution in Frage gestellt. Aus der Rede Pascat-Duprat's, der das republikanische Amendement verteidigte, führen wir folgendes an: „Wenn Sie einen Senat schaffen wollen, müssen Sie ihn auch mit der nöihuen Kraft ausstatten. Unter der Monarchie wurde die PairS-kammer von der königlichen Autorität eingesetzt. Man hat gesehen, welches Gewicht sie in die Wagschalk der Ereignisse legte. Als die Jnlireg erung gestürzt wurde, begegnete der Graf Molö dem Herrn von Saint'Priest. Wissen Sie schon, sagte er, was vor« geht ? — Ja wohl, man droht, die Deputierten» kammer mit Büchsenschüssen auseinanderzujagen. — Wenn man nur nicht auch zu uns in die PairS'am-mer kommt, uns mit Fußtritten zu vertreiben! — Sie schmeicheln sich doch immer, lieber Gras Molöl entgegnete Herr von Saint Priest. — Man wird nicht einmal zu J!men kommen. — Mit dem kaiserlichen Senat machte man später ganz dieselbe Erfahrung." Die republikanische Partei hatte, wie bekannt, momentan den Sieg auf ihrer Seite, aber dieser Sieg war nur der Vorbote der entscheidende» Niederlage. Ein Schreiben des italienischen Justiz« Ministers behufs Instruction des Generalprvcu-ratvrs am römischen AppeUhof versichert, die Regierung werde, unter Anerkennung der Freiheit bet Kirche, keinen Mißbrauch der Kirchenfreiheit dulden; er erkennt zwar die Uiiveilctzlichkcit des Papstes für dessen Reden und amtliche Kundgebungen an, hebt j aber die Verantwortlichen derjenigen hervor, welche die die StaatSgesetzc und die Staatsinstitutionen beleidigenden Kundgebungen des Papstes auf dein Wege der Presse anderweitig veröffentlichen. Das Schreibe» fordert schließlich die Slaateanwaltscha t auf, die strafbaren Reben des Klerus zu überwachen und an» zuzeigen. Auf die gereizte Sprache des „Nord," welcher England anläßlich feines Fernbleibens von dem ,,menschenfreundlichen" Petersburger (Songref den Vorwurf schmählicher Heuchelei macht, antwortet die englische Presse nicht minder herb. Die Torh-blätter nehmen dem russischen Blatte vor allein übel, daß es Earl Derby grober Unwissenheit beschuldigt. auch nicht groß genug gewesen wären, um da» fallite Handlungshaue Mor zu retten. Außerdem ist der Alte viel zu gescheht, er durchschaut alles; daß er z. B. cs durchschaut, da$ Max v. Raff so raffiniert ist, ihn durch Zor» tödten zu wollen, setzt ein Rassincnent von Klag« f heit voraus, die uns von einem so ehrlichen, biederen und schlichten Kaufmann, wie es Moriz war, geradezu in Erstaunen fetzte. Außer ber Epiiodeiv rolle des „Täuschler," eine wirklich ergötzliche Figur, gelangt kein übriger Charakter zu ganzer Grntfal' tung, selbst Max v Raff ist nur ein frecher, za* dringlicher und widerwärtiger Geielle, der nicht eine« Augenblick unser Interesse wachruft. Auch für de« Bösewicht muß da« Publicum irgend ein Inten»! fühlen, soll er eine dramatische Berechtigung bab.n. Das Stück enthält mit einem Worte zu viel Handlung, zu viel Stoff; das Detail des Stoffs ‘o®** aber nirgends zu weiterer Ausmalung, alles ist >» abgerii'rn, so bunt und unvermittelt an einander-gereiht, dir Sprache entbehrt de« Schwunges um ! vor allem die Handlung der dramatischen muyr-j punkte, in welchen die Sprache Schwung tmfeiit* J könnte. Dort wo der Höhepunkt der Handln«-, tit Hour" meint, Fürst Gortschakoff steine Englands Weigerung als eine persönliche Beleidigung aufzufas-srn Das Blatt schreibt: ,.Was der „Nord" gegen »ns'eren Minister des Auswärtigen einzuwenden hat. ist für diese,' höchst schimichelhast. Als^-ord Palmerston in der Don-Paciftcv'Angele^enhcit angegriffen wurde, maditt man zu seiner Verteidigung gellend, daß er nicht her Minister Frankreichs, Rußlands oder Oesterreichs, sondern England« sei, und trotz der Drohungen des russischen Blattes miib Vord Derby nicht weniger «JL-u* auf das V-rtiauen seiner Vandsleute haben, ha man ihm denselben Lorwurf macht.“ — Wer fcmft bicbei nicht an da« „innige Familienband" iwiicken dem englischen Alfred und der russüchen SHfltie welches russische und englische Preßorgane seinerzeit so byzantinisch bejubelt haiiei?___________ total- und PrMiizml-Allgclegeiiheileii. _ Allerhöchste Spende.) Der Kaiser hat der a-m .ntl, Suckor zur Bestreitung der Kosten ihres Lcknl-j*”balie§ einen »etrag von 400 fl. aus Prioalmilteln allergnad'gst^csp^efür Dr. Razlag ) {Areibt aus Ratschach unterm 16. l. M.: Gestern r ...\a (\b Februar) ist folgendes Telegramm nach E“baegangen: „Herrn Dr. Radislav Raz.ag, Reichs h ordneter in Wien. Die iNarktgemeinde RatMch fA ^bretn Ehrenbürger als Reichsrathsabgeordneten lied der Steuerregulierungs>Centralcommissioii ihr tznd Ml g - tz^xken. Der Marltrichier: Brunschmied." Der ärztliche Berein für Krain) halt t u 24. d. in feinem hiesigen Bersaminlnngs » • s;ik„nq ab. Prof. Dr. Balenta wird über die locale erne p Houorarfrage ^ r ü „ b u u g von Fl ei s ch c o n s n m -• übt überall, wo sie mit Ernst und Umsicht ^trLlIV„Mebt wird, einen wohltätigen Einfl.iß auf die * «7 .«a der hohen Fleifcdpreife. So hat die Errich-fyrabsetzu g ^ Vereines in Graz sofort die Wirkung “2 e'ne, 6ie Fleischer nicht blos in der Hauptstadt, fotv H in den ändern Provinzstädten merklich mit ihren « , k.-, ,,nteraingen. Die Grlindnng eines Fleisches» IMhi h cf)en fin W^k mit dem Zaunpsahl, den bM^'^leischer versteht. Auch in Innsbruck hat ein ,7 ^. Entstehen begriffener Verein der Bevölkerung ' arößten®ienfle erwiesen, da die dortigen Fleischer, ,C"§ ‘e ,?»»nopol gründlich ausznbeulen verstanden, mit Steife immer mehr heruntergingen, je mehr sich die I \ Verwirklichung näherte. So sank der Fleisch- ©riintung atea na(t, uud «ach von 38 kr. auf 30 kr. t 1. «d beute schon ist es gewiß, daß die iimsbrncker berad un y ^ ^ heruntergehen werden. Daraus geht beroor, daß eben nur der Berem die Fleisch. » Ii7*» ßoiiflict ~vöt~ sich geht- wo wir also diesen SS durchgearbeitet sehen wollen, da kommt «Alt dieser Durchführung der plötzliche Schluß *0 S-uckes.^ ^ französische Original nicht kennen, . mir nicht, inwieweit unsere Bedenken den IraSfAen Dichter oder den deutschen Bearbeiter Mer diese Fehler hat das Stück und diesen KL ist di-kühle Haltung des Publicum« zu- zuschittben. ^ Aufführung gebührt unser Lob j/S betn Director Kotzky, der den alten Mor Z’i ” „„„Eben hat; ihm am nächsten stand Herr ^ g" den Täuschler köstlich spielte, und Herr «t( Klaus mit ihrer undankbaren und " th mit ihrer noch undankbareren «Ml, ma*K". I“ tenUn- ®ie ?'■ mttm «in ®lt'c,10t,*°5'!'' s--° r Klaus mit ihrer undankbaren und «^surth mit ihrer noch undankbareren tT IJtcV was sie konnten. Die H-rre« Erft h unb Rei dner verdarben nichts, Herr H a-V/Lt Sänger und taugt für solche Rollen nidr* ^L'kveahof aber schädigte durch sein maul-rY» fSeruntcdtiern von Worten ohne Mimik, »auleS v - ^ ohne Geist und ohne Gefühl ent- hen Erfolg de« Abende« und verräth solches L keinesfalls nöthige Rücksicht für das Publi-. 1 iiebriflttt» wurde im ganzen schleppend und WchlLffig so«°^ lo Reaik als in Wort gespielt. preise auf die richtige Höhe brachte, denn vor 2 Monaten, wo der Viehpreis niedriger stand als jetzt, kostete das Fleisch 38 kr, während es die Fleischer nunmehr um 28 kr. geben werden, wo die Biehpreise angezogen haben. Die in Innsbruck bisher zur Ausschrotnng gelaugte Qualität des Rindfleisches war zudem nur eine mittlere und wird auch diesbezüglich der Verein nur zum allgemeinen Besten dienen. Aus alledem wird man ersehen, wie wohin,älig das baldige Juslebentreten eines Fleischcousumvereins in Laibach wirken werde. -p^(. Petersro, stadt Sir 148, Lungentuber-culose — Maitin SRuper, 2ifd 1er, 28 I., Civilspital, Ge-däimlü'hwurg. — Diaria Ale«, Inwohnerin, 70 I., Ci-vilspital, Bruflwasserjucht. D e n 17. F e b i u a r. Mirfael Hvas, Arbciter, 30 I., Civilspital, chronische Lunqcniuberculose. — SliHcn Ko-lar, Schneider, 36 I., Tirnauversiadt Nr.54, Tuberculvse. Danksagung. Für die so vielseitigen rührenden Beweise der Tleilnabwe an unsere», herben Verluste, für die vielen schönen Stanzt, welche dem Verstorbenen geweibi wurden, für die so überaus zahlreiche ehrenvolle Beiheiligung an dem Begräbnisse unseres unvergeßlichen Gaue», resp Vatere, Großvaters und Schwiegervaters, des Hirrn Fidelis Terpin; bringen den tiefgefühltesten Dank allen Freunden und Bekannten, incbesonders auch den hohen Bel örden, der hoä w Geistlichkeit, dem löb icben Magistrate und der k. k LandwirlhIchaftSgesell-schaft, dem verehrlichen Schiitzencorps, Um ver-ehrlichen Sän^erchor der Ciialn.ca und dem löblichen Vereine „Sokol" die traurrndkn Hinterbliebenen. Laibach, 17 Februar 1875. Fcbrnar. 21'kiicr Geld Marc Pfandbriefe. Geld Marc 70 9.' 7 T5 Allg. cft. Bod.-Credit. 56 5 97'- 7/ 8C 7h'H Mp. in 33 3 87' 87 50 105' 105" 5 Nation, ö. W v4*?0 9f,-0 1 ir 112.25 Ung. Bod.-Creditanst d6 75 87.25 115*50 140.00 116- 141'- Prioritäts-Obl. ^ran;-IosessBahn . 99.75 L"esr.-Nordwestbahn . 95-80 96.- Eiebcndürger . . . . 77'Hu 78 30 76'— 7«\*C ClaalSvahn 14$*V3 143- - 79-2. 80'- E üdb. Ges.zu 500 Fr. 108-91 109-20 dto. DonS 224'- Lose. 136.-2SJU 7 136*25 22l't5 (JreHt» ?cfe . . . . . 167*— 1«750 Rudolf- - Lose .... 1375 14 25 25 - >27- 8 5-50 — -0 5' Wechs.(32Ron.) 62 75 0* - 6Ä Lt t.63'- Augsb.ioofl.südd.W RtonTf. 100 fl. „ „ 92-50 54.20 92 70 64.30 174.— 16* Hamburg..... 54 25 54 30 10S.- 103-25 Vcntcn 10 Pfd. Cterl. 11 d5 111-55 3r5«' 3.V- Paris lOo Francs . . 44X0 44 25 8h* $0- /1 50 >2 - Münzen. J33' 233. 0 184'— 184-50 Kais. Mlinz Ducatcn 5-25- 5-25* 162*50 163* LO-FrancSstilü . . . 8-90^ 8-ai— vor Pr ei,ß. Kassenscheine . 1 64 1-««" 132ftC*|lJJ3*- Silber . . 105‘40 ioi.eo Staatsfonds. bperc. SRcntc, kst.Pap. Ho. Ho. oft. in Sill, kose »cn 1854 . . . kose von 18' 0, ganze kose von 1860, pnjt. Prömiensch. v. 1864 . Grundent.-Obl. ©ieSenMrj. Ungarn Actien. «nglo-Bank.......... Kreditanstalt....... Devositenbank.... Escouivtc-Anflalt . . Kmlici) = iPunt .... jpurttWiiiil........ Nationalbaiit . . • • Lest. Bansgesklls. . . tilili u - Bank...... emirtbnnt........... kierlehrtibant.... «ilöld-Babn......... Sorl-tm teig-fob« . Jtoif. El>labelb.!pahn «als. ittoni - 3o|cf»b. L,aai»dahll......... «üdbahu............. Telegraphischer Cnrsbericht am 18. Februar Papier-Rente 70-85 — Silber-Rente 76'75 — 186< er Eitaats-Änlehen 111 75— Banka-tien 960.— Credit01950 — London 111-40 — Silber 105 70 — K. f. Münz Waten 5 26. — 20-Francs Stücke v 80'/,. — 100 Reichs siatl —•_________________- - ■ ________________ Druck vvo Jg v. Llrinmatzr * tzed. Bamterg. Lebensmittel-Preise in Laibach am 17. Februar. Weizen 5 fl. — fr.; Korn 3 fl. 60 fr.; Gerste 3 fl 10 fr.; Hafer 2 fl. 10 tr.; Buchweizen 3 fl. — tr.; Hirse 3 fl. 10 tr. ; Knlnrutz 3 fl. 20 tr.; Erdäpfel 2 fl. 40 kr.; Fisole» 5 fl. 40 ft. per Metzen ; Rindschnialz 53 kr. Schwein-fett fO fr., Speck, frischer. 34 fr., Speck. geselchter, 42 fr. per Pfund; Eier l1/, tr. per Stück; Milch 10 kr. per Maß; Rindfleisch 28 tr., Kalbfleisch 26 fr, Schweinfleisch 29 tr. per Psund; Heu 1 st. 35 fr, Stroh 1 fl. per Zentner; hartes Holz 7 fl. — fr., weiches Holz 5 fl. per Klafter. Zahnarzt L. Ehrwerth, Herrengasse 213 im 1. Ltock, (5) 14 ordiniert täglich von 9 bis 4 Uhr. VinlllimirAll* jeder uud heftigster Art nnlllllVCll« beseitigt dauernd das berühmte pariser Llton, wenn kein anderes Mittel hilft I Flacon ä 50 kr. beim Herrn Apotheker Birwcliliz. (90) 3 2 Nhkuiilatislmis-Acthtt das vorzüglichste Mittel gegen hartnäckigen Rheumatismus uuü Gicht, Flasche uub Gebrauchsanweisung 40 fr. l5li(abctl)=9J(uiihmaffcr erhält die Zähne und das Zahnfleisch rein und gesund und schützt oder heilt jede Art Zahnschmerz, Flacon mit Anweisung 50 kr., desgleichen Zahnlhee, Pakets 10 kr., zu bekommen in der Apotheke „;»»! Einhorn" des Victor -T r n f v c r y am Haupiplatz in Laibach. (31) 10-10 Echter syrmier und slavonischer Slivvvitz bei li. L. Hirsch «& Comp. Sissek, je nach Qualität von fl 22 per Eimer aufwärts franco. Gebinde ab sisseker Bahn erhältlich Auf Verlangen wird Muster gesendet. (105) 10— 2 H Filiale der Steiermärkischen Escoiie-IM i rosgno eSBE in JLsiibacli besorgt gegen massige Provision die neuen Couponsbögen zu ||gjj ungorifdicn ®riindcnttu|fimg8-®l)figntionen aller Comitate. Laibach, im Februar 1875. (112) 3—1 GyQ gtt '' cyrj c\r? Cy? vVv Gy%i ^nTc^j °0 * '*:-■? Ste. ist* SF*. m - • - Sie Ir* -^i * Ä« V: (sfe §fet -'sk s]«* 'sf* Si&Sf? (§f