Mcher Taadllltt. Redaction unb Expeditioa: Babnbosgasie Rr. 16. _ J)rSnnmtration»ptti(«: __ n „ . ,VAA -T Rr. 5. ««LLsUj.M Donncrsiaq, 8. Janner 1880.— Morgen: Julian. BBSiV« 13.Zahrg Mil ber P»k: »aniiabr. ft. IS. iei«rn bi« 6 Zkilrn 80 tr. ^ " jniettionepicife: liin- Die Jcsuitenpolitik unb ihre Folgen. It mehr die sogenannte rationale Bewegung in jeneS Fahrwasser einlentt, in welchem lediglich die Veilretrr bet clericalen unb feubalen Reaction Lootsenbienste verrichten fdnnen, urn so mehr stei-flert sich die Hoffnnng, bass bit vormtheilsfreien unb babei auch pflichtgetreuen Vertreter ber sla-vischen Bevdltetung schliehlich boch zur Ueber« zeugung tornrnen, bass man sie unb ihre toeniger felbfianbigen Gesinnungsgenosfen eben uur als ©taffage zum nationalen Anfputz einer reactio-naren Bauernsangertomobie benutzt, bei roelcher schliehlich bie grofje Masse ber Bevvlternnq in ben Slabten unb aus bem Lanbe, ohne Unter-fdiieb ber Nation, die hohe Rechniing ter Herren ©rasen Hoheiiwart unb Clam-Martinitz zn be-zahlen haben toirb. Allerbings roirb bis borthin viel kvstbare Zeit frnchtlos oerrinhen, znrnal man in uationalrn Kreisen vielsach ber Meinnng ist, man Jdnne sich ber clericalen unb feubalen Unter= stiitzung irnrnerhin bebienen, ohne buret) eine solche Bundesgenvsfenschaft in ten ©trubel ber reaction naren Bewegung gerissen zu toerben. Ist es ja boch, um nur eines Beispieles zu eiroahnen, all-pernein befaitnt, tass einer ter Hneorragentsten Fiihrer bes friiheren Jnngslovenenthums ganz offen erflarte: „Wir rniissen mit ten Clericalen gefjen, roeil roir fie brauchen." Ohne iiber biese tigenthumliche, zu ben verabscheuuiigSwiirdigsten Consequenzen siihrenbe Jesuitenmoral ein roeiteres Urtheil fallen zu wollen, sei hier nur bemerft, bass die ermahnte Motivierung einer feigen Fahnenflucht ouf bmchtoegs unrichtigen Voraussetzungen beruht. Denn es ist tine arge ©elbfttdufchnng, weiin man flloubt, bass bie Herren Hohenwart unb Klim, nachbrm fie mit Hilfe ber Nationalen ihre Plane durckgesetzt, letzteren irgenb welchen freien Epiel-Taum loffen toerben. ©atanas Reaction lasst bie jpanb nicht mehr los, beren Finger er einmal er- grifsen hat, unb roir glauben schroerlich, bass die unbebingte unb roiberspruchSlose Unterorbnung ber nationalen ©eroegung linker tas Cornrnauto ultra« montaner unb seubaler Fiihier rounscheneroertere Friichte bringen roirb, roie bie Unterorbnung bes nationalen Getankens unter tie Jtee tes einheit-lichen Veisassungsstaates, toeldier geroiss feinet Nation ihre Rrchte borenihalten Wirt, toenit bie biesbeziiglichen Forbeinngen sich aus bem sesten Boben roirklicher Berhaltnisse unb gebotener Be-dnrsnisse unb nicht in brn nebulosen Regionen einer ltingft iiberroimbenen Vergangenheit ober phanta-stischer Neiibilbungen zum Nachtheile ber staatlichen Einheit beroegen. Man roenbe uns nicht ein, bass ntan seiner* zeit ben allzuweit gehenben Anspiiichen ber Reac-tionare schon einen ronksamen Widerstanb entgegen-setzen roerbe. Das ist unmdglid). Denn roenn auch einzelne Fiihrer ihre Parteiftrllung roie ein Kleibungsstuck wechseln: bie Bevolkerung ist in biefer Sfjiehuug viel conservaiiver unb roiirbe es geroiss nur mit Misstiauen aiifnehmen, roenn ein iiber Nacht zu liberate, en Anschauungen zuriick-gefehrter natmnaler Fiihrer bit SEBdhIer nor ben reactionaren Geliisten emer Partei tuarnen roiirbe, mit roelcher er noch kurz voi her an einem Strange zog. Unb bie Folgen bavon? Da es jenen nationalen Wortsiihrem, roelche htuit liberal, morgen ultra-conservativ, ihre Bundesgenossen nach biefen beibvn Richiuni^en hin nur um bes Eisolges roiHen aussuchen, stei's nur um ben (Srfoln ale folchen zu thun ist, so roeiben fie fchlietzlich. um nicht Hirten ohne Herbe zu sein, unter bie Botmofjinfeit ber reactionaren ©ippe zmuckkehren miiffen. Mdgen taher bie Hencn Vcsnjak unb Obreza im oertrauten Verkehr sich noch so sehr aus bie Liberalen hin-ausspielen, roelche nur in Envagung ber momen-tanen Sage fiir bus Program«« bes „93ateilonb" einftehen — es ist nicht roahr, bass fit nach Bet-lauf mehrerer im Dienste bes ^Vateilanb" zii- gebrachter Jahrt btmfelbtn bit Bunbtsgtnoffen--schast fiinbigen lonnen, ohne Doflig bom offent* lichen Leben zuriickzutreten. Nur ein fchranfenlofer Ehrgeiz, ber eben tein Mittel fcheut, um bie eigene liebroerte Perfonlichfeit hiibsch im Vordergrunde ber Tagesgeschichte zu erholten, obtr obtr die Naibetat eine« politifchen Kindergemuthes kami an bit Moglichfeit folcher Banblungen glauben. Doch find bie Folgen eine« folchen abfichtlichen ober unabfidjtlichen JrrthumS deshalb bedauerlich, roeil fchli.tzlich das arme Volk babei zum Hand« fuffe fommt unb roeil nur die Wahler zu beklagen find, roelche burch ihre friiher liberal fchidtrnbtn unb trst frtiroiHig unb bann gezroungen reactionaren 93ertrauen8manner zum ©(immaterial fiir feubale unb clericale Gantibnten herabgeroiirbigt roerben. Dahin muss es schlietzlich eine Politik bringen. roelche, tie Nation iiber ben Fortschritt stel-lent, ganz tarauf vergisst. tass es ihren Bunbes-genossen von heute kemesroegS um tie Erreichung irgent roelcher nationaler Ziele, fonbern eben ein* zig unb allein nur um bie Zuriickdrangung be8 mobernen Rechtsftaatcs, ber moDernen ©chule unb fammtlicher Srrungenschasten tes 2iberalismu8 zu thun ist. Heute gibt es unter ten auf offener pplitifcher 93ill)ne stehenben Fiihrern ber ©lobe-nen keinen roahren Volksfreund, teinen Freund ber Freiheit mehr. Unter ber Bevolkerung hat biese Politik ber Jesuitenmoral, zu roelcher sich tie nationalen Unterzeichner bes feubal«clericalm Programmes befennen, noch Gegner genug, leiber uber feine folchen Gegner, roelche auch ben Much befijjen roiirben, gegen berlci politische Taschtn-spieler Kuiiststiicke offenen Protest einzulegen. Die befannte Taktik bes Terrorisierens, ber SBvrleumtung unb ber perfijnlichen Verketzerung, roelche non ben sogenannten nationalen Organen ber seubal=clericalen Partei bis zu einer geroiffen SSirtuofitat getrieben rourde, fchrecft jebermamt Ieuisseton. Zur Charakteristik Anastasius Griins. (Fortsetzung.) Der „Pffiff bom Kohlenberg" feiert daS auf« fltflfirtt Fiirsten- unb Pritfttrthum, ersteres ver-trettn butch btn Herzog Otto ben Friihlichen ff 1339), letzltres burch btn Pfarrtr Wiganb. Der Dichtung liegt bas alte Volksbnch zu Grunbe, das mit einem nicht unbebeutenben Anachronismus den Batiernfeinb Mithart zum Zeitgenossen ber teiben erstgenannten Personlichfeiten macht. In differ Dichtung ist bas epischt Gesiige besonbers locker, namentlich in bem letzten „$3iganb" iiber* fchriebenen Theile. ©o fehlt es auch an einem defriebigenben, baL Ganzt umfoffenben Slbfchluffe. Des Dichttrs Kraft hat aber bafiir geforgt, bass es ber Dichtung an toirtlich herzerfreuenben ©tellen nicht fthlt: biefe finb aber toieber lyrifch gehalten unb Griins ausschlietzliches ©igenthum. Dahin gehfirt btsoubtrs bie Feier bes FrWingssestes, das Herzog Otto unerkannt unb unvorbereitet als warmer Vertheibiger bes Winters mitmacht, eher baburch bie zum boraus bestimntte Verurtheilung bes letzteren verhindern zu tdnnen. Besonders erroahnt mag noch die poetische Verherrkichiing bes ©tesatisbomes in Wien roerben, in bem er mil begeisterten Worten eines ber beriihmleften Wu»-berroerte ber Goihik befingt. Freilich, bass ein Czeche ben hochragenben, sich in schdnem Matze tierjiingenben Thurm gebaut Habe, bavon roeih ber Dichter so wenig, roie die beglaubigte Kunst-geschichte. ©riin ist nicht nut ein beutscher, fonbern ganz befonbevs auch ein patriotisch-osterreichischer Dichter. Diese ©eite seiner bichterijchen Thati^keit muss t>or allem betont roerben. Die beiben Haupt= quellen bes Patriotismus: ©chonheit des Vater-lanbes unb eine ruhmreiche Geschichte besselben unter einer oflgtliebten Dynastie, fiuben roir bei GrSn reichlich auSgeniitzt. Anherbem befingt er roichtige Ereigniffe aus bet Zeitgeschichte bes Kaiser-staates in gebonfenreichen ©elegenheitsgebichten unb nerherrlicht beriihmte Zeitgenossen, roelche feiuem Vaterlande atigehdren. Wit mdgen seine tleineren ober feine grdfeeren Dichtungen lefen, uberall er« tdnt ber Ruhm ber Dynastie unb ber Preis Oestetteichs; ber innigste Wunsch roirb ihm zum heihen ©ebete, bass Kaiser unb Reich immerbar bliihen mdgen. Unb biefer Patriotismus ist tein befchranfter Socalpatriotismus, fonbern umfpannt bas gauze roeite Kaiserreich, bessen Macht unb Ansehen, Grotze unb Krast teinen begeisterteren ©anger gesunben haben. Wieberholt ertdnt in (einen Dichtungen ber Ruhm ber unvergesslichen Maria Theresia unb bes ebleu Kaisers Joses II.; so z B. in „Maria Theresia" unb „©ein Bilb" (beibe in ben „©pazier» gangen"), sogar in bem beutich eingerichteten Haufc am Ohio (im „Cincinnatus") begriitzt er bag Bild von „Joses roeis unb milb." Mit ernsten Worten, ebrerbietig unb fest befingt er Kaifer Franz I. („An ben Kaiser") — bieses Gebicht roirb immerbar ein schdneS ZeugniS seiner jugenblich-mannlicben Shaiafterftarfe fein —; ber Romanzen-kranz „Der letzie Ritter" verherrlicht ben volkr-thiimlichen Habsburger Maximilian I.; Otto ber Fidhliche, ber roenig in bie Geschichte unsere* Staates eingegrifsen hat, erscheint ihm als Typu-eines srdhlich = gutmiithigen, an bem Wohlt bt» Volkes roarmen Amheil nehmenben Ftirften. Datt Gebicht „Auf bem ©chlachtfelbe von afpem" •preist ben ruhmgetrdnten Erzherzog Earl; bie vor eitter kraftigen Initiative zuritck. Unb Weil sich niemand sindet, bet ben Ruf nach Grunbung einer von ultramontanen unb junkerlichen Ein-fliissen unabhangigen nalionalen Partei zu erheben sich getroute, geberden sich bie oben erwahnten Organe ber „Vaterlanbs"»Partei alS bie Herren ber Situation. Dass c6 aber boch einen Punkt ibt, an welchem fie sich verwnnbbar siihlen, bas ezeugt bie grimme Wuth, mit welcher „Slov. Jiarob" iiber bie Nachricht herfiel, bass man in liberalen Kreisen bie Bildung eineS grohen, alle liberalen Elemente ber slovenischen (Srbe umfas-fenben Vereines in Eiwagung gezogen Habe. Wir . toissen nicht, ob ein solcher Plan zur Ausfuhrung > gelangen toirb unb si»b bacon vollstanbig iiber-zeugt, bass bie Grunbung eines solchen Vereines auf grohe, vielleicht auf kaum iiberfteiglidje Hinder nisse stvhen toiirbe. Aber auch bavon sinb wir uberzeugt, bass ein solcher SSerein, welcher das grotze schone Ziel einer Vertheibigung unb Forberung oiler liberalen Jnteressen im Sluge ber Klippe beS nationalen Habers aus bent Wege zu gehen verstunbe, ber Nagel zum Sarge ber Hohen-toart'schen Herrlichkeit utib bes EinflusseS jeiter toetteitoenbifchen Politiker ware, roelche mit ®reu* ter unb ben steirifchen Liechtensteinen Arm in Arm burch ihre sreitjeitsmbrberischen Allianzen bes Volkes flares Urtfjeil verwirren helfen Russische Rustungen. Wcnn man ben neuesten, auS London ein-getroffenen ober boch aus London stammenden Be-richten ©louden schenken bars, so ist man in Russians eifrigst bemiiht, bent Ssterreichisch - beutschen BundniS burch umfaffenbe Riistungsmatzregeln bie Epitze zu dieten. Besonders genaue, oder eden des-hald detreffs ihrer Glandwurdigkeit nicht ganz un» bedenfliche Details licfcrt ber »Daily Telegraph", nach welchem wahrend ber letztcn Wochen bie Reserve urn vier Dwisionen Jnsanterie unb zwei Divisionen Cavallerie verstarkt- unb die Jnsanterie namentlich bei Mohilero unb Minsk unb die Cavallerie bei Bialystok unb Kiew vermehrt rourbe; baburch wurden die Trnppen, roelche auf drei Hnupt-stratzen echelonniert find, die von ber Linie Riga* Ditnadurg Musikkier auSlausen, etiorin verstarkt. Die-selden bestehen jetzt aus siedzehn Divisionen Linien-Jnsanterie, vier Brigaben Artillerie unb suits Re-servebataillonen, zusammen 339 Bataillonen Jn-fanterie, 176 Escadronen Cavallerie und 534 Ge-schittzen. Es set also die halve russische Armee an ber Westgrenze concentriert; serner sollen auch bie Mobilisierungs Regulative verbessert roorden sein, so dass nennzehn Divisionen Jnsanterie unb neun und eitte Halbe Division Cavallerie zwischen vier- Strophen: „Dem Erzherzog-Reichsverroeser" sinb bent Lieblinge ber Gebirgslanbe, bent Bruber bes Siegers von Aspern, gewibmet. Mit ganz Oesterreich trauert ber Dichter am Sarge Rabetzkys („Bei Rabetzkys Bestaitung"), ohne beshalb ob bes herben Berlustes ben Glauben on OesterreichS ferneren Rnhm zu verlieren; in einent Cyclus von sechs Gebichten „Prinz Eugenius" preist er ben unvergleichlichett Turkenhelben; „Der Tambour von UInt" nimmt ben innigsten Antheil on ben schweren Schicksalsschlagen, bie Oesterreich seit 1859 getrofseit haben; in bent Sonelcen-kranze zu Ehren Lenans vergisst er bes Kaisers Joses nicht; bas Gebicht An Franz Grillparzer" toirb ihnt zum grohen Theile ein Festgesang auf Oesterreich; in ben „58orboten" (Marz, 1848) toirb bie grohe Hulb unb Gute Kaiser Ferbinanbs geprieseu. Es toiirbe tins zu roeit siihren, all ber Stellen zu gebenfen, an benen er Ocsterreichs — bes ganzen roeiten Kaiserstaates — Naturschon-heiten, bie lieblichen unb grofjurtigen int seltenen Vereine, bie roogntben Aehrenselber, bie bluhen-ben Stable, bie stolzen Walder unb baneben bie zehn unb dreihig Tagen ganz modilisiert sein kSn-nen, zumal die Communieationsmittel taglich ver-befsert und taglich neue Eisendahnlinien projecticrt toerden. Hitter ben neuesten Projekten brsinbe sich das einer Zroeigbahn von ber Festung Jwangorob, bnntt eitte Lime, roelche die Weichselvahn via To-maszow mit Punkten an der galizischen Grenze ver-binden soll, serner werde eine nene Linie traciert stir die Bahn, toetche zur Weichsel, Memel und Droina siihrt. Die Vorbereitungen in den Arsenalen find ettorrn. Endlich werden die Grenzfcstungeit Lenczyca, Jroaugorod und Novi-Georgerosk mit groher Eile armiert. An diese Mittheilung bes »Daily Telegraph" schlieht sich eine Meldung ber »Times" an, General Skobelero Habe dem Zoren einen sehr langen Be-richt Liber die dentsche Armee uberreicht unb ocr Kaiser benselben toahrenb mehrerer Tage einer ge-nanen Durchsicht unterzogen. Skodelew Habe bei ben letzten ManSvern ber beutschen Arinee grdheres Jnteresie beroiefen, als bie Mehrzahl ber anivesen-ben auswartigen Officiere, uitb bilden die Beodach-tungen unb Ansichten bes Generals, obgleich nicht allgeniein bctannt geworden, welcher Art fie seien, leicht begreislichertoeise ben Gegenstand besonderen Jnteresses in den Petersburger HSHeren militarischen Kreisen. WaS nun die oben gemeldeten Vorgange an-belangt, so sinb fie schon aus rein sachlichen Grunden nicht geradezu als eine Kriegsbrohung siir Deutschland unb Oesterreich ausznfasseu. Es ist vielmehr ganz begreiflich, bass Russlaub mitten int Frieben an bie mSglichste Sicherung jener Linie denkt, von welcher aus dent Zarenstaate allein eine Gesahr drohen kBnnte, unb bass man nach den Ersahrungen bes letzten Orientkrieges an eine Berbessemng ter Sehler in ber Heeresorganisation denkt. Dass man dabei Deutschlanb zum Muster nimmt, hat nichts Wunder-bares; ebensowenig auch fine Petersburger Nachricht bes »Egyetertes", nach toelcher Russland grohe Wassen-bestellungen niachte. Denn bas Kriegsmaterial Russ-landS debars wohl nach bem Kriege auf der Balkan-Haldinsel einer griindlichen ErgSnzung, wahrend es anderseits int Jnteresse Englands liegt, alle aus Russland gemeldeten Riistungsanzeigen zu Kriegs-ritstnngen gegen Deutschland unb Oesterreich anszn-bauschen unb baburch bie Jsolierung Rnsslands vollstandig zu machen. In Wirklichkeit hat Rnss-Imtb ganz andere Dinge zu thun, als sich mit Kricgsgedanken gegen die iibermfichtige Bundes-geiioffenfchaft an feitter Westgrenze zu besassen. Italien. Nach den int „Fanfulla" enlhal-tenen Mittheilungen liber die Sroschiire I in * brianis soll Minister Miceli bei ber Unter-rebung iiber bie von ber Association ber „Jrre- gesunbe innere Kraft ber riihtigen Sevolferung, beren unwanbelbare Trene unb Liebe zum an-gestamntlen Kaiserhanse, ihren munteren unb sroh» lichen ©inn preist. Statt ber Dieten Stellen, bie leicht aus kleiiteren Gebichten, »Dem letzten Ritter", »Dem Psaff vvm Kahlenbetg" angefiihrt roerben fonnten, tnogen hier nur zwei Stellen citiert roerben. In bent schon erwahnten Gedichte „An ben Kaiser" lesen wir: „Deine Lande steh'n voll Scgen, reich und schon wohl rings umhcr, Frei und reich in goldnen Wogcn rollt ber ©oaten wcitcs Meer, Sich, wie stolz die Wiilder rauschcn, wie die Rebcn faftig gliih'n. Voll Metall die Verge ragen, segelreich die Strome zieh'n! Und bcin Volk, wie ganz dem Voden, nur an Freiheit, ad), nicht gleich! Sieh die edlen Keim unb Bluten, so gesund, so schbn unb reich! Herr, set du der Friihlingsodem, welcher frei sie wachsen hei^t, Sei die Sonne, die sie reiset, unb baruber segnenb krcist!" Unb fofgenbe zwei Strophen zieren den Epilog zum letzten Ritter: benta" zu veranstatteube Leichenseter AvezzanaS gesagt haben,. er felbft sei schon einmal als Sotbat auf bem Wege nach Triest - gewesen und werde wieber auf bernselben zu finben feitt; ohnlich hatten anbere Mitglieber bes Cabinets sich ge-auhert. Dabei hatten die Minister aber vor jebent Sd)title gewarnt, ber Oesterreich reizen komtte. Oesterreich sei star!, Italien schwach; Oesterreich provociere Italien geradezu, hieher gehore auch bas jungft in Wien votierte Wehrgesetz. Italien rniisse ruhig abwarten, rniisse ber ongeseinbete unb ungegrisseiie Theil sein, urn bann auf bie Sym-pathien Europas rechnen zu konnen. — Diese Mittheilung ftimmt so qeitau mit bem iiberein, was wir in unserem geftrigen Leitartifel iiber bett muthmafjlichen Gebankengang ber minifterieUeit Aeuherungen gesagt haben, bass wir teine wei-teren Eriidrungeit hinzuzusiigen brauchett. Frankreich. Dem ,,Rappel" zusolge totrb bas Progratnm bes tteuett Cabinet-hauptsachlich bie Reform bes Richterftanbes unb Beamlenwesens, bie Freiheit ber Presse, bas Ber-eins- unb Versantnilungsroesen unb toirtschaslliche unb finanzielle Reformen umfaffen. Weiter luirb bas Cabinet in feinem Programme mit einigen Worten beit fiieblichen Charakter unferer aus® wartigen Politik hetoorheben. — Was ben er-sten Theil bes Programmes anbelangt, so hat man bereits mit ber Sauberung bes hiiheren B e a int e n st a n d e s von den Gegneru ber Republik beit Ansang gemocht. Unter bett Entlassenen be-siitbeii sich ber betannte Reactionar unb Director ber Zollatigelegenheiten, Arne, bie Administra-toren ber birecten unb inbirecten Steuern, Hom-berg uitb Stourm; ferner ber Director bes Secretariats unb ber Buchhaltung im Minifterium bes Janern, Nortnaitb, ber Director des Departments- unb ©emeinbeverroaltuug in bemfeibett Ministerium, Crisenog, enblich ber Director bet Abiheilung fur Civilfachen im Justizininisterium, Duvergier. Was bas Ministerium bes Aeuhertt belrisst. so soll Herr v. Freycinet nach bem „Gau-lois" ben Beamten desselben erklart haben, er sei ohne Voieingenommenheit gegen Personen wie gegen Dinge; er roerbe, wie er es iminer gelhan, mit Mahiguttg, aber mit Festigkeit oorgehen, sich von atlem perjonlich unterrichten unb Entschei-buitgen iiber sein Personate ttur bann treffen, nach-bem er iiber jeben Einzelnen Cifunbigungett ein-gezogen haben roerbe. Es gewimit beit Anschein, als ob bie Mahi-gutig, mit roelcher bas Ministerium tiorgeht, auch bie Besiirchtnngen zeistrent, roelche man betreff-ber Haltung bes Senats zum neuen Cabinet auszusprechen berechtigt war. Wenig-stens haben bie Vorstanbe ber Gruppen bet „Unb roiirbifl, trouit, ist Deutschland des seligsten GcschickS, Ltnb tncct bist bit vor ollen, o Oestreich, solchen Glucks! Mein Oestreich, desscn Voden ich hochbegeistert kiisse, Unb bas ich, sreudigen Stolzes, mein Vaterlond begrutze! Dein Furstenhous ist edel und mild, wie kcines mehr, Voll Treue, Strast und Hochsinn ist beincv Volker Herr, ©csffliict, reich vor ollen, ist bfiner Gone Verein, Svllst du nicht glucklich werden, wcr solite soust es sein?" Dieser zielbewnsste Patriotismus ist verbun-bett mit ber Wertfchatzung aller attberen Nationa-litaten bes vielsprachigen Kaiserstaates, gegen bie ttirgenbs ein bitteres ober verletzenbes Wort steht. Auch bas ein Beweis seiner wahren Humanitcit! Alle Volker OesterreichS erscheinen ihttt bem Kai-serhause gegettiiber — bie oben citierten Stellen zengen hiefiir — als eitte Einheit, alle von glet-cher Treue unb Anhanglichkeit an bie atigestatnmte Dynasiie erfitttt. So sehr er sich ber Ueberlegen-heit bes beutschen Volkes bewusst ist unb so sehr er beffen Hegemonie auch vorn Stanbpunkte bes Wohles bes Gesarnrntstaates wiinscht, so kennt er boch auch bie guten Eigenschasten ber anberett Stamme unb halt sich von einent blinben Rassen-hasse seme. Uns liegt am uachsten bas Verhalt-nis zu den Slovenen. (Schluss solgt.) Linken deS SenatS befchloffen, die gesaminte Linke einzuberufen und ihr die Unterstutzung des Gabi* nets vorzuschlagen. Ernstliche Unruhen, welche an dec Gewerbe-schule in Angers ausgebrochen find, hatten das Eingreifen der Militargewalt znr Folge. Zehn Schiller rourbeti verhaftet, elf ansgewiesen. Gin Process vor den Slffifeit ist eingeleitet; die Schlie-hnng der Schule ist wahrfchcinlich. England. Einem Briefe der aus Constantinopel zufolge hat sich Vermischtes. — Ein Son mot vom Kronprinzen. Dem »Pester Journal" erzahlt man die folgende Anekdote: „Kro»prinz Rudolf fah jungst im Kreife einiger Jagdgenofsen — darunter auch der Maler Canon — beim Friihstiick in einem JSgerhause des kaiserlichen JagdgehegeS, old cr vom Kiiiiig von I Spanien das von Wien mittelft Estasette iiberbrachte ^ tr mr „ ! Telegrarnin erhielt, welches ihin die Nachricht vom "der Sultan ^ersuchteu Attentate meldete. $ev Kronprinz theilte in dem roegen derBibeliibersetzungsaffaire entflandenen Conflicte mit England durchaus wiirde-voll bcnommen. Wie bereits gemeldet, wurde zwar Achmed Tewfik wegen der ihm nachgeroicfenen Unterstutzung des MissionarS Koller zu der ge« ringsten in einem folchen Falle zulasslichen Strafe verurtheilt. Dagegen roeigerte sich der Sultan entschieden, dem Wunsche Englands in Bezug ouf die Amiseiitsetzung des Polizeiiniiiisters nachzukom-men. Letzterer hade uur seine Pflicht gelhan. Was den Borwurs der Uiiduldsamkeit anbelangt, so soll der Sultan die Erklarung abgegeben, bass er !ei» nen von feinen Unterthanen hindere, zuiu Christen-thum iiberzugehen; aber er tonne nicht gestatten, bass ein Angehoriger des muselmannischen Clerus, so lange er mit feinen geiftlichen Functionen be-fleibet ist, wie bas bei Achmeb Tewfik ber Fall war, bie Religion bež Islam, welche bie Staats-religion ist unb ber zu bienen er bezahlt roir\ beschimpfe. Der englische Botschaster hat sich die Nachricht den Anwesenden mit, wobei er die folgende witzige Bemerkung machte: „Der Konig von Spanien — fagte er — taint stolz (ein, denn wenigstens behandeln ihn die Herren Attentater wie edles Hochwild und gielen nut Kugeln nach ihm, gleichwie cs die russischen Slttentator mit dem Zaren thun, und nicht mit Schrot, wie cs Nobiling dem deutschen Kaiser gegeniiber ansgefilhrt. Es solite endlich doch einmal cine Schvnzeit siir Monarchen sestgesetzt rocrben" — schloss Der Kroiiprinz. woraus er das Gratulationstelegramm an das spanische KSuigspaar dictiertc." — Ein inenschenfreundlicher Maler. Der Pariser „Figaro" erziihlt fiber die Genesis des von dem mssischen Maler Vereschagin berjeit im Cercle littčraire auSgestellien Bildes golgenbes: DaS Bild stellt zwei gesesselte tiiifische (Sesangene bar; die deiden find getrene PortrcilS von turkischen Banditen, die sich der Kunstler,. als fie wahrend des russischen Feldznges eingebracht wurden, als Modelle denn auch mit einem ausklcirenben Briefe bes Po-' verschaffte. Er fam naml.ch zu dem Oberst, »etcher iijeiminifters unb mit ber SBerfiiguiig begniigt, bass damals den Sagerbienst hatte, und wenbete sich an Achmeb Tewfik nicht in seine SSaterstabt Angora,! Men m>t dec B.tte: Jch Habe twch me ctnc rn.lt-iondern auf cine Jnsel mit chriftlicher Bevolkerung tSnsche Execution gcsehen und wuuschte deshalb, ber terbannt werbe, wo er teinerlei Nachstellungeu ^mnchtung ber Jhrer Hut uberantworteten turki. fanatischer GlaubenSgenossen zu bcsurchten hat. fchen Raubet beizuwohnen." - „6te tommen zu Wie von englischer ©cite mit Befriebigung unb M!" — „Stnd fie also schon hmgerichtet?" — wvhl nicht vhne boshaste Rebenabficht Russlaub gegeniiber hervorgehoben toirb, soll Deutschland bie Forberungen Layarbs in der Bibelaffaire wcirmsteus untcrftutzt haben. In der jungsten Humanitatsdemonstration Englands ouf ber Baltan-Halbinsel will es schlecht: passtn, was iiber dasBorgehei, John Bulls in Afghanistan gemeldet wirb. Seitbem die! englischen Regimenler neuerbings Kabul besetzt haben, soll bort ein wahres Schrecfensregiment i ousgeubt werben. Von bem Glaubenshasse zwischen I „Rein, unb sie werden es auch nicht, svndern nach Sibirien transportiert." — „KS»nte das nicht mehr abgeandert werben?" — „Unm6glich!“ Untvfiftlich dariiber, doch feinen grausamcn Wunsch noch nicht gaitz ausgebend, versiigte sich ber Maler zu bem General unb trug ihm die gleiche Bitte vor. Alec auch hier abgewieseu wurde, erbat er sich, da er die beiden Rciuber nicht todt haben kounte, sie wenigstens als Candidaten fflr Sibirien in ftetten portratieren zu diirfen. — Nach Sibirien. In bem letzten Peters-den "in Afghanistan anfaffigen Hinbus gegen bie burger ..Golos" vom 1. b. sinden sich solgende Daten Muhamebaner unterstiitzt, lieh General Roberts beziiglich ber im Lause bes oergangenen Sommers foimliche Proscriptionslisten anfertigen, unb fein nach Sibirien beportierten russischen Berbrecher: Tag vergeht, ohne dass nicht eine oder die andere Bis 1. (13.) Mai 1879 befnnben sich in bem Lender Kabuler Honoratioren ben Tob auf ben Galgen tral'Transportgefangnis zu Tinmen (Gouvernement crleibet. — Ueber bie Zukunft bes Lanbes tier- j Tobolsk) iin ganjen 789 Perfoneu. Hiezu kamen lautet, bass ber Vicekonig vou Jnbien auf feinem, in ber Zeit vom 1. (13.) Mai bis 1.(13.) Oktober SBorfchlage beharrt, bie Witrbe bes Emirs wo i 1879 an tirreftanten unb beren gamilien 18,304 mogtich zu befeitigen unb die eitizelnen Stamme j Personen. Wahrend berfetben Periode wurden aus untcr bem Scheme einer gewissen Selbstanbigkeit ^ Tinmen nach bem Jimem Sibiriens weiter befor. direct bem englischen Emflusse unterzuorbnen. Zur i dert: 9067 erwachsene Arrestanten, 176 Kinder bis Sicheruttg der Verbindung ntit Jndien soll Kandahar zwei und 1306 Kinder von 2 bis 15 Jahren, zu-besetzt und der Weg von Kabul nach Petschawer snmmen 10,549 Personen, welche auf 18 Dampsern durch starke SBefeftigungen gefchiitzt werben. transportiert wurben. Antzer bicfeit wurden in Weil bie letztett Meetings zu Gunsten ber berfetben Zeit zu Fuh weiter gctrieben: 1.) iiber Nothleibenben in Jrlanb auch bie irifche^ Tobolsk 6781 unb 2) iiber Peun 236 Personen. Lau bsra ge roieber in ein ruhigeres Geleise zu Am 1. (13.) Oktober 1879 octblicbcn in bom Cen-bringeit vetsprachen, scheinen die Grohgrundbesitzer | tralgesangnis zu Tomsk im gonjen 1066 Personen. Jrlanbs schon bie gauze Gefahr ber Frage fur. Von ben auf ben Dampsern nach Sibirien bestir* befeitigt anznseheu. Anftatt vor Beilegung bes! berten Arrestanten waren 1136 ..Verbrecher" manit-Conflictes unb vor Gewahrung einer ansgiebigen lichen unb 149 weiblichen Geschlechtes, 2>>77 Ver-Unterstiitzung burch ben Staat belt Nothleibenben > bannte mannlichen unb 175 weiblichen Geschlechtes, gegeniiber eine weise Milbe walteu zu lasten, 11592 Sandftreicher mannlichen unb 73 weiblichen wurben theils roieber bie alien Zroangsmahregeln hervorgekehrl unb ber taunt eingetretenen Be-ruhigtmg in unverantroortlicher Weise entgegen* gearbeitet. Die Folgen hievon blieben nicht aus. In Garraroe hat bas iiber bie zwangsweise Ver-treibung saumiger Pachter eibittertc Vvlk bie Po-lizei aitgegnffen, totlche nun von ber Waste Ge- Local- unb provinzial-^ngeletzenheiten. — (Sur gSrberung bes 3 r e m b e n« vertehrs.) Noch leben mir mitten im Winter „„ „ . ,v „ unb ber starte groft brr tehten Ta ge ist gerade brattch machte. Auf biefe SBeife roirb bie Agrai frage toenig einladend, fchon jetzt von Mahregeln znr kauin vou ber Tagesordimng abgesetztwerden tonncii. ■ FSrbernng bes Freindeuvertehres zu fprechen. Allein Geschlechtes. bei dem Umftanbc, als man mit berlei Bortehrun-gen nicht bid zu bem Zeitpmikte marten barf, in welchem man bereits ben Frembenzuzug erwartet, ist es gewiss nicht iiberflflffig, auf bie Griinbe zu verweisen, welche Krain unb dessen Hauptstadt trotz ihrer Sehenswurdigteiten unb ber SchSnheit ihret Sage lange nicht jene ffleachtung finben lajfen, welche sic gerechtrrweise deanspruchen tbnnen. Wahrend fur Salzburg unb Ober6fterreich, ffit Steiermarl unb Tirol iu ber ausgiebigften Weise Propaganda gemacht wirb, gefchieht bei un8 in biefer ffleziehung gar nichts, unb wenn je einmat ein Bnch erscheint, Welches sich mit ben Ssterreichi« schen Alpenlanbcrn besasst, so roirb barin Krain entweder gar nicht, oder in HSchst ftiefmilttertichet Weise behandelt. AlS eincn befonbers marcantrn Beweis biefer Art verweisen wir hier auf bas in KrLnets Berlag (Stuttgart) erfcheinenbe Jllustra« tionsheft „Unfer Baterland", welches Schilberun« gen unb Bilber aus Oberbaiern, aus Tirol unb Vorarlberg, aus bem baierifchen Gebirge, aus bent Salzkammergute, aus Steiermark unb Karnten ent* halt — von Krain aber fein SterbenswSrtchen bringt, gerabe fo, als ob an ber trainifchen Grenze bie Alpen aufhSrten unb als ob bie Weihenfelfer Seen unb der Beldefer See, als ob ber Triglau unb bas Kanterthal, bie Steineralpen unb die rouitberbare HSHlenwelt Krains nicht auch einer Befchreibung, eines B.ldes wiirdig waren. Wat niitzen aber a lie biefe SchSnheiten bem frrmbra Touriften, wenn er teine Ahuung von ihrer Existenz besitzt unb infolge beffen auch nicht baran benfen tann, sie zum Ziele seiner Reise zu machrn ? Ein in Bilb unb Wort gutes Buch iiber Krain, welche-beffen natiirliche unb gefchichtlichc Mertwurbigfeiten in weiteren Kreifen befonnt machen tbnnte, ware ein bringenbes Bebiirfnis. Nicht minber wSre eft empfehlenswert, wenn sich in Laibach nach bem Muster bes Grazer Vereines ein Serein zur FSrde-rung bes grembenPertehres bilben toiirbe. S8a8 ber Hauptstabt ©tefrrmartS gnte Dienste leiftete, miifšte auch fiir Laibach wohlthatige golgen brin* gen, vorausgefetzt namlich, dass ber Serein als folcher feine Schulbigteit erfirllt. Der Laibacher liebt ja feine SSoterftabt und weih bie SchSnheiten ihrer Sage vollinhaltlich zu wiirbigen. Warum solite er nicht auch genre unb willig bie Hanb bitten, wenn rs gilt, letztere auch ben gremden anziehen-der zu mochcn unb wenigstens einen Arm deS Tou» rifteiiftromes, ber sich oHjahrtich iiber alle andrren Alpenlander Oesterreichs ergieht, feinem Vaterlanbe zuzulenten? — (Carnevals-Chronik.) Bei ber Ktirze bes heutigen gaschings miiffen sich bie Vereine fputcn, um bem Pcinzen Carneval ihre altherkSm-lichen Hnlbigungen barzubtingen. Sorlaufig liegen nirS bie Anzeigen vor, bafS am 10. b. ber Laibacher Kegelbnnb „Metcur" im Hotel „Eitropa" ein Tanz-kranzchen im gefchtoffenen Kreise Peranftaltet, fiit roelchen bie Emtrittskarten gegen Vorweifnng bet auf Niimeii lautenben Einladuiigeir bei Hemi C. S. Till behoben werben kSnneir, unb bass bie philhar-monische Geselljchast am 24. b. eine gaschingslieber-tafel mit bomuf folgenbeni Tanzkranzchen in ben Localitaten ber alien Schietzstatte oeranftaltet. — (Theater) Unfer tiichtiger Dperetten* tenor hat zu seiner am Samstag ftattfinbenben Be-nefiz biefelbe Operette gcwcihlt, in welcher cr vor brci Jahror zum crftcnmale vor bas Laibacher Pnblicum trat. Die Operette „Morilla" von Jul. Hopp, in welcher Herr Weifj neben graulein Wide-mottn in ber Titclrolle bic Nolle bes „Amarin" fingen toirb, erfreut sich hier einer grofje« Beliebtheit, unb biiryt biefer Umftanb im Vereine mit ben Verbiensten, welche sich Herr Weih um bie Operette ertoorben hat, fur ein ausverkauftes Hans. — Leiber miiffen wir hier auch erwahnen, bass Herr Weih mit Ende biefer Saisotr aus ber Geselljchast bes Hernt Directors Lnbwig ausscheibet, um einen ihm unter ebeiijo ehrenvoUcn als lucratioen Sebingungett angetragcnen Posten in Hannover zu ubernehmen. Der samitagige Theaterabend Tann also gcwisser-mahrn auch alS defleu AbschiedSbenefiz gelten. —(Freunden eineSguten Portrats) biene zur KenntniS, dass Herr Joses Smutny, der Zeichner dcs von uns bejprochenen Portrats in Kreidemanier, Bestellungen auf Bilder im gleichen Genre in thunlichst kurzer Zeit cffcctuiert. Der PreiS stir tin Portrat in LebensgrShe ist auf 36 und oO fl. festgesetzt, je nachdem cben das Bild als Bruststuck vder als Kniestuck geliesert werden soll. Bestellungen werden in der Buch- und Kunst« handlung von 3g. von Kleinmayr & Fed. Bamberg entgegengenommen. * * * Kronan, 6. Janner. Das Hinscheiden des Herrn k I. Oberfinanzrathes Dorn Ritter D. Mar-toalt hat auch hier den schmerzlichsten Eindruck ge-macht. Der Berblichene war im Jahre 1875 nach seiner Genesung vo» einer schweren Lungenentziin-dung von seinem Arzte Dr. Kapler zur Recon-valeScenz nach Kronau geschickt Worden, auf welchen Ilimatischen Curort das Jahr vorher der Polizei-rath Achtschin zuerst die vsfentliche Aufmerksamkeit gelenkt hatte. Die Wirkung unserer reinen, ruhi-fltn und ozonreichen Lust auf den damals im 75 LebenSjahre stehenden Patienten war eine uber-raschend giiiistige. Seither zahlten wir Ritter von Dorn und seine liebenswiirdige Frau Gcmahlin alljahrlich zu unseren Sommergasten. Daher fam c8, dass ihn hier jedermann kannte, und dass ihm von jedermann wegen seiner Lentseligkeit, Anspruchs-losigkeit und Naturlichkeit die hiichste Achtuug ent-gegengrbracht wurde. Wer mit ihm umzugehen Ge-legenheit hntte, bewunderte die Lebhastigkeit seines (Betsies, seine vielseitige Bilduug sowie die SDlilde und ©ediegenheit seines Charakters. Kronau lanu zwar auch stir die Znkunst mit Bestimmtheit auf zahlreiche distinguierte Sommergaste rechiien, allein Ritter v Dorn hat sich daS Recht erworben, uns unvergesslich zu bleiben. Beim Durchblattern un-fetes Fremden - Gedenkbnches wird sicherlich gar mancher Blick auf den krastigen Schristziigen des Berblichenen mit Hochachtung und Wchmuth weilen. Wir abet entsprechen zur Todtenfeier unserem eigtnen Schmerzensdrange, indem wir ihm dieseii fchlichtcn Nachruf weihen und den hinterbliebenen AngehSrigen unjere aufrichtigste Theilnanisbezeigung entbieten. Zur HeimatSknnde. (Laibach un ter der franz Ssisch en {Regicrutig.) Im Jahre 1810, 28. Marz, rciste tin Officier der rnssischen Marine aus Jtalien iibcr Laibach in die Heimat und fchrieb dariiber einen Artikel fur die russische Zeitschrist „Sohn des Va-terlandes" in Petersbnrg. Auf die franzSsische Re-gierung bezieht sich darin folgende Stelle: „Utiter der vsterreichischen Regierung lebte man in Laibach fehr frbhlich, aber nun, da es seinen Handel ein-flebil&t, ist es bcinahe vet Bdet und verarmt Bon 20,u00 (?) Eiiiwohnern find kaum 8000 (?) ge-blieben. Schwere Auflagen, die Unterhaltnng einer zahlreichen Besatzuug, der fiir die Einwohner schad-liche Luxns der sranzbsischeu Generale und die un-aushSrlichen Bewegungen der durchmarschiereuden Truppeu haben einen grotzen Theil der vermSg-lichen Biirger gezwungen, ihre Hauser und Hab-seligkeiten zu verlassen und nach den Ssterreichijchen Provinzen ausznwandern. Die Franzosen thun det« gleichen. als merken fie dies nicht; daher kommt die schlechte Slimmnng der E>nwohner gegrn fie. Eie hingegen nennen diefe roh, in der Bildnng znriickgeblieben, unwisseud und inert der Berach-tung. Ungeachtet der Thatigkeit und Ersahruug der Generale entspann sich zu Karlstadt ein Aus-stand. zu dessen Beileguug zwei Regimeuter von hier dorthin marschierten." Witterung. Laibach, 8. Jiinner. Morgens Nebcl, dann hcitcr, Hohciibnnst, schwachcr NW. Temperatur: morgens 7 Uhr — 16 6", nachmittagS 2 Uhr — 7 6° 6. (1879 - 2 6», 1878 + 4 6° C.) '-Barometer im Fallen, 748 67 Millimeter. Das gcstrigc Tagcsmittcl der Temperatur — 111", unt 8 5° untcr bent Normale. Angekommene Frcmde am 7. Jiinner. Hotel Stadt Wien. Rohn und Leber, iiaufteute, Wien. — Stein, ilfin., Frankfurt. Hotel Elephant. Lepoj, ttsm., Wien. — Paulin, Tech« niter, Birkenbors. - Felbet Melanie. CommiffarSgattin, Jubenburg. — Fischer, Hausbesitzer, Stein. Lcbensmittel-Preise in Laibach am 7. Janner. Weizen 10 fl. 40 fr., itorn 6 fl. 66 fr., Gerste 4 fl 87 ft., Haser 3 fl. 25 fr., Bnchweizen 5 fl. 53 fr., Hirst 4 fl. 87 fr., Kukuruz 6 fl. 60 fr. per Hektoliter; Erbapsel 2 fl. 85 fr. per 100 ftilogramnt ; Fisolcn 9 fl. — fr. per Hektoliter; Rinbschmalz 90 fr., Schweinsett 70 fr., Speck, frischer 54 fr., geselchter 60 fr., Butler 70 kr. per Kilogramm ; Eier 4 fr. per Stuck; Milch 8 fr. per Liter; Rindfleisch 58 kr., R'albfleisch 50 fr., Schweinfleisch 46 kr., Schopsenfleisch 36 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 kr., Stroh 1 fl. 69 tr. per 100 Kilogramm; hartcs Holz 8 fl. — kr., weiches Holz 5 fl. — kr. per vier 6.-Meter; Wein, rother 20 fl., wether 16 ft. per 100 Liter. Gedenktaset uber die am 10. Janner 1880 stattfindenden Lici-tationen. 2. Fcilb., Zinkovc'sche Real., Tule, BG. Gurkselb. — 2. Fcilb., lZule'sche !)ical., Gora, BG. Gurffelb. — 2 Fcilb., Zavkar'sche Neal., Goliverh, BG (jiurtfclD. — 2. Feilb., fttcffe’fche Real., Maseru, BG. Reisiiiz. — 2. Feilb., Po-zun'jche Real., Hafclbach, BG. Guitfelb. — 2. Feilb, Abasek'sche Real., Arch, BG. Gurkfcld. — 2. Feilb, ipire'jche Real., Ravno, BG. Gurkselb. — 2. Feilb., Jlotmt’jchc Real., Usevk, BG. Laas. — 1. Fcilb., Mahorktt'sche Real., Matic, BG. Wippach. — 2. Fcilb., Jzvotentk'sche Real, ad Gleiniz, BG. Laibach. — 2. Fcilb., SVmetic'jdjc Steal., JeZca, BG. Laibach. — 3. Feilb., Posega'sche Real., Adets-berg, BG. Abelsbe g. — 1. Feilb., Lapajne'sche Real., Naz-guri, BG. Wippach. — 3. Fcilb., Pouyc'sche 9ieal., Planina, BG. Gurkselb. — 3. Feilb., Peiifo'fche Steal., Na* bajncselo, BG. Abclsberg. — 2. Fcilb., Krcgar'jchc Real., Lukovie, BG. Laibach 2. Fcub , Stcrlcin'fche Steal., Jggbors. BG. Laas. — 2. Feilb., Balcnkii'schc Steal , Pob« ccrtcv, BG. Laas.— 2. Feilb, ^nzele'sche Real., Stubenc, BG. Laas. — 2. Feilb., ©tiojmc'jche Steal., Lerh, BG. Nasfensutz. Lerloiungeu. Creditlose. Bei bcr am 2. Jiinner in Wien vor-genommeiien 87. Bolvsung beS Pliimienanlchens der Cre-bitaitflalt in Wien warden die nachftctjcnd verzeichnetcn vicrzchn ©ciieit gezogen: 65 124 ii41 894 605 845 970 1191 1689 >628 22it 2590 2860 und 3138. Hievon emficl derHaupttrcfser in it 200,000 fl. auf @ 2590 Nr. 23, der zwcite Tresfer mil 40,000 fl. auf S. 3138 Nr. lti unb bcr biitte Tlesser mit 20,000 fl aus S. 2»60 Nr. 12; feriicr gewatinen je 5v00 fl : S. 394 Nr. 81 unb 2860 Nr. 75; jc :iu00 fl : S. 65 Nr. 81 unb S. 605 Nr. 42; je 1500 fl.: ©.605 Nr. 83, S. 1191 Nr 55 und S. 1589 'Jit. 53; je loOu fl.: S. 05 Nr. 86, S. 124 Nr. 85, S. 1628 Nr. 78 unb S. 2800 Nr. 20, unb cttoiich gewannen je 400 fl.: S 65 Nr. 3 21 48 51 und Nr. 80, S. 124 Nr. 8 und Nr 81, S 394 Nt lu 29 und Nr. 63, S. 6u5 Nt. 16 23 39 62 71 82 und Nt. 92, S 845 Nr. 64 und Nt. 91, S. 970 Nt. 53 und Nt. 74, S. 1191 Nr. 14, S. 15i9 Nr. 81 und 89, S. 1628 Nt. 29 74 unb Nr. 76, S 2222 Nt. 4 49 unb Nr. 53, S. 2590 Nt. 78 unb Nr. 8u, S. 2860 Nr. 34 unb cnblich S 3138 Nr. 31 40 53 76 unb Nr. 77. Auf alle iibrigen Gewinn-Nnmmern bet Prfimienscheine fallt bcr ge= riugi'te Gciuinft von jc 200 fl. Theater. Hentc (gcrabcr Tag): Zum Bvttheile bes Rcgiffcurs Herrn Hans Frederigk. Zum erstenmale: Nero. TragSbic in 5 Stolen von A. Willbrandt. (Rcpcrtoitestnck des k. k. Hosbutgtheatcrs.) Tctcgraphischer CurSbericht am 8 Jiinner. Papicr-Rcntc 70' —. — Silbcr-Rcnte 7110. — Golb-jiente 82 35. — 1860cr Staats«Anlchcn 132—. — Bank-aeticn 838. — Srebitacticn 291 40. — London 116 75. — Wilber — —. — it. k. Miinzducatcn 5 52.— 20-FtancS-Stiirfc 931V*. — 100 Reichsmark 5780. Berstorbene. Den 6. J a n n e r. Marianna Rogel, Stubenmiibchen, 22 I, Wiencistrabe Nr. 23, Herzentzuiiduiig. Den 7. Jiinner. Nathaiiiia Kastncr, Amtsdie-ncrsroitroc, 76 I, Floriansgassc Nr 15, Mtcrsschwiiche. — Blasius Wogrin, Eisenbahnconbuetcur, 53 I, Pctersstratze Nr 53, Gchirnlahmung. Im CiviIspitale: Den 5. J a n n e t. Francisca Ecrnivec, Wrbciters* tochtcr, 2 Mon., Schwiiche nach Darmkatarrh. Den 6. Janner. Marianna JapcI, GrunbbesitzerS-gattin, 40 I., Erschopfnng insolge Slutung. Die zahlloscn Bcwcisc innigften Mitgcsiihlcs wlihtcnb bcr langcn Ktankhcit mciner hcim-gegangencn Gatlin, nicht minber bic bcr tljeurcn Todtcn geroibmctcn fchSnen Kranzspcnben unb bic rege Betheiligung am Leichenbegangnisse ver-pflichten mid), alien SBctrrffeiibcn hiemil meinen ricsgcsuhltcn Dank auezusprechcn. Laibach, ben 8. Janner 1880. Dr. I. Kapler, k. k. Bczirksarzt. | MMarm. ©efclfdiaft ^ in Kaibach. Die gcfertigtc Direction bcr philharmonischen W Gesellschast »eranftaltct am 24 Jiinner in ben Siilen bcr ehcrnaligen Schiehstattc cine I i’astliittgslicileriafel | mit ^nmhrknzclmu Gintrittsfartcn & 1 fl. per Person sowie Familienkarten (stir 3 Persoiicn) 2 fl. werden ax> in den Handlmigen bcr Hetteu Carl Karinger unb Carl Till ansgegcbcn. (16)3-1 ^ Die Direction go der philharmonischen Gesellschast. Geraucherte Speckbucklinge, grvtztc Sorlc, per Kiste circa 5 Kilo, circa 40 Stuck ent-halteub, fl. 180, 3 Kislen 50 fr. Rabatt. Frische, grime, ungcsalzene Haringe (Bratbucklinge) per 5 Kilo-Kitte, circa 35—40 Stuck g ogle Haringe ent-haltenb, fl. 1 60, 3 Kislen 50 Ir. Rabatt. »tics franc* (portosrei) nach jebem Pvstoitc Oesterreich-Ungarns gegen f ostnachnahme. Die Speckbiicklinge zahlen pr. 1 Stilo 2 kr. oll, frische ungcfalzcne Haringe finb zollsrei. Gleichjeitig erlaubc mir, meinen geehrtcn Abnehmern mitzutheileii, bass ich im Jahre 1879 von meinen ver-fchiebencn Consum-Artikeln im ganzen 112,000 mit ber Post versandt Habe. (10) Xj. 2>vColxr, Ottensen bei Hamburg. Spitzwegerich-Sast. Dikscr unschatzbare East bient als Heilmittel fiir Brust- und Lnngenleibcn, Bronchial-Ver-schleimung, Husten, Heiscrkcit re. Eine grohe Flasche sammt Anweisuug foftet 80 kr., tine kldne Flasche sammt Anwcisnng 60 kr. Depot fiir Krain bei Victor t. Trnkdczy, Apolhckcr „zum golbenen Einhorn" in Laibach, Rathausplatz Nr. 4. (572- 15—14 PILEPSIE (Fellmcht) und alle Nervenkrank-I h • 11 • n heilt brlefllch der Speelelarst |Dr. Kill Itch in Dresden (Neu-litadt). Bereits Uber 11,000 Fille behandelt Druck von Jg. v.K1 einmayr b Feb. Bamberg. Sierlcgct: Ottomar Bamberg, Fur bie Redaction veranlwortlich: Dr. HanS KrauS.