- 32. Dienstag den 13. Movember 1832. , TM i e n. 3h" k. k. Majestäten haben ANerhöchstihren dießjährigen Landaufenthalt zu beendigen geruhet, und sind am 6. d. M. iin erwünschtesten Wohlseyn von dem k. k. Lusischlcssc Schondrunn in die Hofburg zurückgekehrt, wohin Ihre Maiestaten, der junge« re Konig von Ungarn und Höchstdcssen durchsuch« tigste Gemahlinn, bereits Tags rorhcr, und zwar üleichfalls von Schönhrunn, sich begeben hatten. (Wien. Z.) 35eutschlanV. Frankfurt a. M., 3Z,. October. Die neue« sien Bliese aus Amsterdam und Antwerpen lassen fast kemcn Zweifel mehr übrig, daß die französisch« englische Intervention in Kurzem statt haben wer« de. Am ersiern Orte rollte man schon (doch be« kanntlich zu voreilig) Nachricht vsn dcm Auslaufen der vereinigten Flotte haben; da indessen die Briefe vom Sonntag sind, so enthalten sie keine 6msno« tirungcn. Zu Antwerpen ist man auf Empfang ter französischen Truppen vorbereitet. — NachPri-vatbnefen aus Magdeburg hätte das 6te preußische Armeccorps Ordre erhalten, alle seine Beurlaubten einzuziehen, und sich zum Abmärsche nach den Rheingegenden bereit zu hallen. (Mg. Z.) M i e V e r I a n V e. Dortrecht, 24. October. Man ist hier seit einigen Tagen Tag und Nacht mit Absenden von Brennmaterial, Lebensmitteln und anderm Be. darfe beschäftigt, besonders nach der Citadelle von Antwerpen, welche man für geraume Zeit mit al. lem Nöthigen versorgen zu wollen scheint. Bereits sind diese Woche verschiedene Schisse dorthin abgegangen, und den erhaltenen Befehlen zufolge müssen deren noch eine Anzahl, mit den abgegan« gcncn bliche dreißig ausmachend, mit größter Eile beladen und abgesandt werden. — Luxemburg, 24. October. Der Landgraf von Hessen-Homburg, Militairgouverneur der Festung Luxemburg, ist am 22. d. M. wieder hier eingetroffen. Das Hauptquartier wird aller Wahrscheinlich, keit nach am 1. November wieder nach Herzogen-buscb verlegt werden. — In und um Gertruyden-berg ist man eifrig mit Aufführung von Verthci« öigungswcrkcn beschäftigt, so daß diese Stadt in Kurzem wieder, wie in frühern Zeiten, als die Niederlande gegen Philipp II. von Spanien kämpf, ten, unter die wohlbefcstigten Plätze wird gezählt werden können. , (ANg. Z.) V e l g i e n. , Die Carlgruher Zeitung enthält Fol« gcndes aus Brüssel vom 23. October: „Der Auftrag, den General Evain in Valenciennes verrichtet hat, scheint bedeutende Dinge betrossen zu haben, denn heute isi vsn nichts Anderm als vom Beginne der Feindseligkeiten di^Rcde, nach wel« chen ungesäumt die französische NordÄnnec gegen die Schelde vorrücken wird. Gestern Abends wur. de beim Könige Kricgsrath gehalten. Die Gcnc> rale Evain, Desprcs, GocthalZ und viele andere waren zugegen; die Plane sind bestimmt worden. Die in dem (Zabuiette des Königs Arbeitenden haben den Befehl bekommen, sich zum Aufvruche be« reit zu halten, und sich mit Attem zu versehen, was eine zweimonatliche Abiresenbcit nöthig machen könnte. Jetzt, da Alles kriegerisch gestimmt ist, mag es anziehend scyn, tic Strcttkräfte der beiden Kämpscnden zu tcnnc«,, welche ich btifug?. Das 268 hoNa'ndlscbe'Fußvolk besieht aus 5 Bataillonen Gar« den, ii Regimentern, jedes von 4 Bataillons und einem Depot. Gin Kriegsbataillon kann auf 60a Mann gerechnet werden, demnach stellc die Linie etwas mehr als 5a,oQo Mann. Die belgische Infanterie ist zusammengesetzt aus 12 Regimentern von vier Kricgsbataillons; 3 Jäger-Regimentern von 3 Bataillons; 12 Refervebataillons. Im Ganzen 69 Bataillons, die, jedes auf Ü00 Mann gc« rechnet, 55,aoa Mann betragen. Die holländische Gemeindegarde besteht aus »2 Regimentern von 2 oder 3 Bataillons, 5 bis 70a Mann stark, welche insgesammt 3c> bis I5,oao Mann geben. Die mo« bilisirtcn belgischen Bürgergarden können nur auf 20,000 Mann gerechnet werden. Belgien hat dem» nach 75,000 Mann Infanterie, Holland 65,«0o Mann. Die holländische Reiterei besteht aus 5 Kuirassier-Regimentern, 2 von 4, und eines von 5 Schwadronen; 2 leichten Dragoner - Regimen» tern, cincs von 4, das andere von 5 Schwadro« nen; einem Husarenregiment von 4 Schwadronen und einem UHIanenregimcnt öon 5 Schwadronen. Im Ganzen 2g Schwadronen. Die belgische Ka« vallerie ist zusammengesetzt aus: einem Kuirassier« Regiment von 6 Schwadronen; einem Regiment (6,55 t^uicl«) von 3 Schwadronen; 2 Jäger «Regimentern uon 6 Schwadronen; 4 Uhlanenregi-wentcrn von ä Schwadronen; 4 Vorpostenschwa-dronen oder 6 von leichten Rettern, und endlich ei« nem Gendarm^iercgimcnt von 5 Schwadronen; im Ganzen 42 Schwadronen. Die Feldartillerie der Holländer kann nacl/ihrem eigenen Geständnisse blos auf luL bespannte Stücke angenommen wer« den, während die unsrige i5o Zählt. (Allg. Z.) Frankreich. (Nouvel liste.) Der Befehl, mit der Flotte, die unter dem Commando des Gegengdmirals Ducrcst dO VMeneuve zu Cherbourg versammelt war, auszulaufcn, ist demselben am 26. Oct. Mor> gcns 6 Uhr zugekommen. Um 9 Uhr war das Geschwader bereits unter Segel, und fuhr mit gün« siigem Winde nach England. Dlescs Geschwader, ist folgendermaßen zusammengesetzt: das Linien, schiff Suffren, Capitän Kerdrain und von dem Admiral Ducrest de ViNeneuve bestiegen; die Fre« gatte Melpomene, Capitain v. Radaudy; eie Fregatte Calypso, Capitam Casy; die Fregatte Medea, Capitain Troude; die Fregatte Reso« lue, Fregattencapitain Lemaitrc; die Korvette Ariadne, Fregattencapitain le Roy; die Kor« vette Creole, Fregattencapitain Dubreuil; die Avisokorvctte -Bay 0 nnaise, Korvcttcncapitaln Menetrier. Die Melpomene und Creole sind aNcin noch auf der Rhede uo» Cherbourg zurückgcblie. den; aber bereit, auf den ersten Befehl zu der Flagge des Gegcnadmirals Ducrest de Villeneuve zu stoßen. ^^ ^ ) , Paris, den 24. October. Der Mcssagcr sagt: In diesem Augenblicke geht das Gerücht von einem Briefe des Generals Goblet, welcher der französischen Regierung erkläre, daß, wenn die Truppen die Gränze nicht überschritten, man ge. nöthigt seyn würde, um den Auöbruch ernsthafter Unruhen zu Brüssel zu verhüthen, die belgischen Truppen allein gegen Antwerpen in Bewegung zu setzen. Dieß weroe am 25. Statt haben. Der zum Marine-Minister ernannte Hr. La» borde behält das Commando der Havannah und erhielt das Großkrcutz des Ordens Carls III. Da« gegen wurde dem einstweiligen Marine-Minister, Hrn. Ulloa, diese Stelle definitiv übertragen. Durch ein besonderes t'onigl. Decret wurde vcr« ordnet, daß es dem Finanz-Minister, welcher so viele Decrete zu unterzeichnen habe, gestattet sey« soll, kurzweg Piedra zu unterzeichnen, mit Aus« nähme jedoch von ämtlichen Depeschen und wichtigeren Actenstückcn, welche auch die Unterschrift der Königinn tragen. Die Bildung eines Ministeriums des Innern ist bestimmt. Wahrscheinlich wird Hr. Martinez de la Rosa dieses Portefeuille erhalten. Gcner,! Morillo hat die Hauptstadt verlassen, um das Commando in Galizien zu übernehmen. (Wien. Z.) Der König und die ganze königliche Familie kehrten am iL. October von S. Ildefonso in die Hauptstadt zurück. Schon vom frühen Morgen an hatte sich eine große Volksmenge auf den Weg nach San Ildefonso begeben. Alle Truppen in der Umgegend von Madrid und von la Granja waren herangezogen und bildeten zum Theil Spaliere. So wie man von ferne den königlichen Wagen ansichtig wurde, erschallten die Viva's dem Könige und der Königinn, und dauerten fort bis zur Ankunft im, Pallasie. (Oest. B.) V or t u g a I. Das Scctreffen, dasam n.zwischendcrFlotte Don Pedros und der Don Miguels vorfiel, dauerte einige Stunden; beide Theile bewiesen große Ta< 559 pferkcitund feiner konnt- clue Entscheidung für sich gewinnen. Das Miguclistische Geschwader legte sich unter denWind, und das Pedristischc legte bei, um die Beschädigungen, die es erlitten, auszubessern. Be» sonders das Flaggcschiff des Admirals SartoriuK, Donna Maria, war bedeutend zu Schaden gekom« men. Die constitutiouelle Brigg, der 25. Juli, kam der Donna Maria tapfer zu Hülfe, als sie von dem Don Ioao angegriffen wurde. Der letztere erhielt gegen »5« Schüsse in den Kiel, und muhte mit einer Fregatte in jammerlichem Zustande, mit zerschossenen Masten und Scgelstangen, nach Lissa-bon zurückkehren. — Am 14. machten auch die Landtruppen Don Miguels wieder einen verzweifelten Angriff auf das Scrrat'losicr, muhten sich aber nach einem hartnäckigen Kampfe von sechs Stunden zurückziehen, nachdem sie gegen ,2,«c» Todte und Verwundete verloren hatten. Die Pc» dristen sprengten eine Mine, durch welche eine Anzahl Feinde vernichtet wurde. Der Verlust auf Seite Don Pedros war sehr unbedeutend. Dic Belagerten bewiesen während des ganzen Kampfes große Tapferkeit, und erhielten großes Lsb für ihr treffliches Betragen. Don Pedro sieht in großer Gunst bei den Truppen wegen seines freundlichen Benehmens und der Theilnahme und Hülfe, wo« mit er den Verwundeten entgcgcn komnu. Bei allen Gelegenheiten gab er ihnen das Beispiel des Muths und stand, wenn die Gefahr nahte, immer in vorderster Rcihe. Don Miguel beabsichtigte abcr^ mals einen Angriff auf Oporto; scine Armee hat beträchtliche Verstärkungen erhalten. Fortwährend kamen einzelne Deserteurs in Oporto an, wegcn Mangel an Ledcnsmitteln; die Miguelisiische Ar» mce hatte äußerst wenige Zufuhren, außer denen, ,»?e,lche die Guerillasparteicn zusammenbrachten. (Allg. Z.), Die Miguclisten« Iscadre ist am ic>. October ans Vigo'ausgelaufen, und bei der Eskadre des Admirals Sartorius vorbei gefahren, ohne daß diese es gewagt hätte, sie anzugreifen. Sie steuerte südlich nach Porto. Am n. Morgens hörte man von Vigo eine lebhafte Kanonade von den Pedri. sien ' Schissen, welche von dem Feuer des Don Juan VI. zurückgetrieben wurden. Der Angriff geschah zwischen :,,worunter ein Of^ sizier. Die Belagerten hatten noch keine Verstärkung erhalten. Man glaubt allgemein, daß Don Miguels Ankunft bei der Armee d,gs Signal zu entscheidenden Operationen seyn werde." Zlach englischen Blättern wird der Wellington^ ein ehemaliges Linifnschiff der indifchetiKompagni?, von 60 Kanonen, nun' schon beim Admiral Sartorius eingetroffen seyn. (B. r. T.) Der englische Admiral Parker schickte am 12. October zwei Offiziere zu dem Oberbefehlshaber der miguclistlschcn Armee, Gaspard Tei.reira (Visconde Pezo da Regoa), mit dem Vorschlage, ein neutraIesGebict zu bestimmen, wohin sich alle Fremden mit ihrem Eigenthum begeben könnten, und dessen Gränzen von keiner der. knegfüh-renden Parteien überschritten werden dürften. Dem Admiral Parker schien das Dorf S. Ioao da Foz, am Ausfluß des Douro, der geeignetste Punct hierzu zu seyn; ferner ließ gcdackter Admiral den Viöconde Pczo da Regoa ersuchen, die englischen Kaufleute zu crmäclligen, ihre Weine gegen Bezahlung der üblichen Abgaben ausVilla nova wegholen zu dürfen. Der miguelistischcOber. defehlshaber antwortete, daß er bereit sei, aNes was in seiner Macht stehe, zuthun, um den Fremden ein ncutralesGcbiet anzuweisen, schlug jed-och, da S. Ioao da Foz durch seine Lage eine der nothwendigen Basen seiner Knegsopcrationcn bilde, das (weiter nördlich gelegene) Villa d 3 6 0 nde 370 vor. Was dcn Vorsälag wc^'n des Transportes der Weine anlange, erklärte er, er sei nickt ermächtigt, bierauf einzugehen, werde aber darüber an seine Regierung berichten. Gs scheint, daß Ad» miral Parker dieser ganzen Unterhandlung keine weitere Folge gegeben hat. — Es hieß allgemein, daß die Miguelisien einen neuen Angriff gegen Oporto auf den 26. October (Dom Miguels Geburtstag) beabsichtigten. Die Lissabon er Hofzeitung enthält ein Decret Dom Miguels, durch das er während seiner Abwesenheit das Commando aller Truppen in der Hauptstadt und in der Provinz Sstremadura, so wie überhaupt die oberste Leitung der Angelegen, heiten, dem Herzoge von Eadaval überträgt. Das portugiesische Geschwader verließ Vigo am 10. October Abends mit einem frischen Land-winde. Sartorius folgte ihm, und es kam dann zu einem fünfchalbstMdigen heftigen Gefechte zwischen ihnen ^). Sartorius selbst wurde ver-roundel und hatte am Bord seiner Fregatte, der Donna Maria, 10 Todte und 27 Verwundete. Dic andere Fregatte, Rainha da Portugal, hatte 3 Todte, und die anderen Schiffe litten ebenfalls-Jedermann gesieht zu, daß der portugiesische Admiral sich sehr gut geschlagen hat, indem kein Schnß umsonst gefeuert wurde; und es macht Sartorius alle Ehre, daß er, ohne den Beistand seiner kleineren Schisse, gegen die Ucdermacht Stand ge« halten hat. All sei:». T^nnrerk war so übel zuge» richtet, daß er ganz neue Segel aufziehen musite, ehe er den Feind verfolgen konnte, und dann w.ir es zu spät. Gr hat drei Schüsse i n den Hauptmast und 64 in den Rumpf) und man ist Hegenwältig beschäftigt, das Schiff auszubessern. Die Nainha da Portugal warf eine Congrevesche Nackcte in den Ioao VI., welche auf dem Verdecke hin - und her« sprang und am (Znoe zerplatzte, ohue besonderen Schaden anzurichten. (Oest. S.) Großbritannien. (Oaurrj er.) Die französische Flotte war am 26. Abends noch nicht iji Spithead angelangt, Sir P. Malcolm erwartete sie aber jeden Augenblick. Nach dem Chronicle werden in Woolwich mehrere Dampfboote der Negieruna aus'getüsttt, die ^') Hieraus erhellt, daß das früher angegetelle Datum dl>H Gc. . ' fcchteK falsch ist. fur den Dienst der nach der Scheide gehenden Flotte bestimmt sind. Im Arsenal soll eine Geftdäfnglcit herrschen, wie kaum während ocs letzten Kriegs. Die Regierung von Oporto hat der portugiesi« schcn Committee hier so eben 25,00a Pf. St. Übermacht, ein Beweis, daß cs ihr nickt an Geld fehlt. — Gestern, den 26. October, sollte der gro. ße Angriff auf Oporta von Don Miguel in Person gemacht werden. Inzwischen wird aber Dc-n Pe« dro auf 14 Transportfahrzeugcn 165,0 Mann und 240 Pferde erhalten hadcn. Außerdem sollen 200c) alte polnische Soldaten unverwcilt auf Dampfboote.'i aus Frankreich abgehen. (Mg. Z.) GZmanmsches Reich. Schreiben aus Banjaluka in Bosnien vom i5. October: Kaufleute, welche den am 9. ?. M. zu Zawalje bei Bicbatz abgehaltenen Rastel-Markt besuchten, erzählen, daß sich dort zwischen denAgen« ten des mit dem Befuge des Zollgefälls belchncen Ibrahim Bcgh und den Türken, der obscdc-n unter» drückten aber noch nicht ausgerotteten Parthei der Rebellen cin Streit erhoben habo, welcher schon eine ernstliche Wendung genommen hat, weil m« zwischen auch ein bedrohender H^ufe von Mißvergnügten von außen gegen die Festung anrückte, so daß man die Thore schließen mußte. Durcb die entschlossenen und schnellen Anordnungen des Mus« selim, welcher in der Eile aucb die Besatzung des nachbarlichen Kastells von Ostroschatz zu Hülfe rief, war gar bald der Tumult beschwichtiget, und die Ordnung wieder hergestellt. Uebrigens beweiset doch dieses Ergebniß, daß man vorzüglich im Türkifch-Eroatien bald die kaum erstickten Unruhen wieder cniubrechen sehen würde, wenn nicht die Anwesenheit der Arnautcn, welche tie vorzüglichern Orte' des Landes besetzt kalten, denselben Schranken sehten. ((^ai.