Laibachn Taablatt. Red action und Expedition: Bahnhosgasse Nr. 15. >!ränumeration«Vieise: •WT 65 Für Laibach: Ganzj. fl. 8-4» i „ _ u. „ . ,. InsertionSPrrise: Ein- , . ^ Donnerstag, 20. Marz 1879. — Morgen: Benedict. IZ.Jahrg ,uflcflung in« Hans ttrtlj. 25 It. " it der Plist: Ganzjähr. fl. 12. Vom Tage. Nach erfolgter Rückkehr des Kaisers nach Wien werden die Verhandlungen zwischen der österreichischen und der ungarischen Regierung in Sachen der bosnischen Administration wieder ausgenommen werden. Nach einem Telegramm der ,,Boh." aus Serajewo tragen die neuern Rescripte aus Wien an die bosnische Landesregierung bereits die Unterfertigung des Reichs» Finanzministers Baron Hofmann. Gestern sind auch jene Mitglieder der ungarischen Regierung in Wien eingetroffen, welche an den bisherigen Verhandlungen der beiderseitigen Regierungen über die Verwaltung von Bosnien und der Herzegowina theilgenommen haben. Diese Verhandlungen sollen unverzüglich fortgesetzt werden. Graf Andrassy versicherte im Budgetansschusse der österreichischen Delegation, daß die Regierungen nach erfolgter Einigung über die Lösung der Verwaltungsfrage im Parlamente entweder daraus bezügliche Erklärungen abgeben oder eine „Bill ad hoc" einbr ingen werden. In den demnächst stattfindenden Ministerkonferenzen sollen die für den Reichsrath und den ungarischen Reichstag bestimmten „Erklärungen" über die Lösung der Verwaltungsfrage festgesetzt werden. Der „Kreuzzeitung" zufolge wurde kürzlich in Petersburg eine geheime nihilistische Druckerei entdeckt und nenn Artillerie-Osfiziere, als dabei betheiligt, verhaftet. Wie der „Moniteur" meldet, haben die Minister Frankreichs nachstehenden Protest veröffentlicht : „Die Minister des 16. Mai und des 23. November hatten niemals versucht, sich ihren Richtern zu entziehen. Die Absichten der Kammer achtend, ohne gegen eine Enquete zu protestieren, zu welcher sie nicht zugezogen wurden, behielten sie sich vor, ihre Erklärungen vor dem besonder,! Tribunal abzugeben, vor welches man sie zu stellen drohte. Infolge der Verwerfung der Schlußfolgerungen des Berichts Briffon entging ihnen dieses Tribunal und infolge dessen hatte man kein Recht, gegen sie, ohne daß sie sich verteidigen konnten, eine Tagesordnung auszusprechen, die einer wirklichen moralischen Vernrtheilung gleichkommt. Sie protestieren deshalb und berufen sich gegen das Urtheil der Kammer auf das unparteiischere und aufgeklärtere Urtheil des Landes." Die Resolution, gegen welche dieser Protest gerichtet war, lautet: „Die Kammer der Abgeordneten eonstatiert, ehe sie ihre Tagesordnung wieder aufnimmt, noch einmal, daß die Minister vom 16. Mai und 23. November durch ihr sträfliches Unternehmen gegen die Republik die Regierung, der sie dienten, verrathen, die Gesetze und die öffentlichen Freiheiten mit Füßen getreten haben und, nachdem sie Frankreich an den Rand des Bürgerkrieges geführt, nur vor dem Unwillen und der männlichen Entschlossenheit des Landes zurückgetreten sind. Aber in der Ueberzengung, daß der Mißkredit, welchem dieselben anheimgefallen sind, der siegreichen Republik gestattet, sich nicht bei der Verfolgung fortan in Ünmacht versetzter Feinde aufzuhalten, und in Erwägung, daß Frankreich, um das von ihnen angestiftete Unheil wieder gut zu machen, der Ruhe und der Beschwichtigung bedarf, und daß für das republikanische Parlament die Stunde gekommen ist, sich ausschließlich der Ausarbeitung der großen wirtschaftlichen, industriellen und Finanzgesetze zu widmen, welche das Land fordert und von denen es die Entwicklung seines Reichthums und seiner Wohlfahrt erwartet, überliefert sie die verbrecherischen Absichten und Handlungen der Minister vom 16ten Mai und 23. November dem Richterstuhl des öffentlichen Gewissens, das sie bereits feierlich verworfen hat, und fordert den Minister des Innern auf, die vorstehende Resolution in allen Gemeinden Frankreichs anschlagen zu lassen." zeigen bis 6 geilen 20 Ir. Parlamentarisches. Das Abgeordnetenhaus des Reichsrathes nahm am 18. d. seine durch die Delegationssitzungen unterbrochene Thätigkeit wieder auf und hielt die 429. Plenarsitzung ab. Der Finanzminister brachte eine Vorlage ein, womit die Regierung ermächtigt wird, die bestehenden direkten und indirekten Steuern während des Monats April fort zu erheben und zur Deckung des im Jahre 1879 sich ergebenden Abganges Goldrente im Nominalbeträge von 100 Millionen zu begeben und eventuell, so lange diese Begebung nicht stattgefunden hat, die nöthigen Beträge im Wege einer schwebenden Schuld zu beschaffen. Weiter sind drei Zuschriften des Finanzministers eingelangt, worin Nachtragskredite begehrt werden für den Bau des Hauptgebäudes der Wiener Universität, für das Museum für Kunst und Industrie und für die Akademie der bildenden Künste, endlich für die Ausstellung in Sidney und für den Hafen- und See-Sanitätsdienst. Der Handelsminister brachte einen Gesetzentwurf über die Registrierung der S e e h a n d e l s -schiffe ein. Die Katastrophe in Szegedin. Sämmtliche ungarische Blätter besprechen die Reise des Kaisers nach Szegedin in Ausdrücken des Enthusiasmus, knüpfen an die Worte hinsichtlich des Wiederauflebens Szegedins an und fordern alle beteiligten Factoren auf, das Werk der Wiederaufrichtung energisch in die Hand zu nehmen. Unter Vorsitz des ungarischen Ministerpräsidenten trat eine Kommission zusammen, welche die technischen Maßnahmen beratschlagte; die Regulierung der Theiß stand in zweiter Linie. Zuvör- Jeuiü'eton. Die silberne Hochzeit des Kaiserpaares. (Schluß.) Der Festzug selbst gliedert sich in einige 30 Gruppen, welche von den gewerblichen Innungen Wiens sowie den großen nationalen Pro-ductionsgesellschasten und Verkehrsanstalten nach Makarts Entwürfen arrangiert werden. Diese Entwürfe sind indeß keine nur vorübergehenden Gelegenheitsfestskizzen, sondern bestimmt, zur malerischen Ausschmückung des Festsaales im neuen Stadthause für alle Zeiten verwendet zu werden. Nennt man den Namen Makart, so weiß alle Welt, welcher Zauber decorativer Phantasie diesen Entwürfen innewohnen muß; und in der THat, unser Farbenmagier hat da in wenigen Wochen eine ebenso schwierige als großartige Aufgabe auf staunenswerte leichte Weise, fast spielend, vollendet. Das war ein Auftrag für Makart, einmal aus dem Vollen zu schaffen, nach Behagen und wie's ihm pinselgerecht. Wer diese lange Reihe von friesartigen Compositionen, auf welchen das ganze mannigfaltige Jnnnngs- und Gewerbeleben einer großen Stadt in farbiger Lebensfülle vorüberzieht, entstehen gesehen, dem ists wie ein Traum, daß sie heute schon bis auf das letzte halbe Dutzend fertig fein sollen. Daß Matart sich dabei durchaus nicht überhastet, sondern in seiner bekannt unbekümmert gelassenen Weise fortgemalt und dabei noch die Besuche dutzendweise empfangen hat, kann nur denjenigen wundernehmen, welcher sich eben von der fabelhaft leichten, glücklich genialen Produktionsweise dieses Künstlers keinen Begriff zu machen in der Lage ist. Freilich ist nur eine gegenständlich so reiche Welt, wie das auf die Sinne so stark wirkende Atelier Makarts, der rechte, echte Mittelpunkt eines solchen anregungs- und lebensvollen Schaffens, welchem wir die Festzugsentwürfe verdanken. Zu gar mancherlei Behelfen hat der Künstler nicht weit: er greift sie, so zu sagen, mit den Händen, und was er sonst braucht, legt man ihm zu Füßen. Der kostümliche Grundion der Entwürfe ist der Maximilianifchen Zeit entnommen, und die Reihe von Triumphwagen hat an Burgkmairs Kaiserwagen, sowie überhaupt au den aus so manchen reichbewegten Darstellungen bedeutender Künstler bekannten Schau- und Prunkwagen der Renaissance- und Rococozeit eine Fülle von dekorativen Motiven zur Verwertung gefunden. Jede der 22 Gruppen besitzt denn auch ein solches Prachtvehikel als allegorischen Mittelpunkt, als Leuchteffect ihrer bewegten Erscheinung von Trabanten, Gewerbsbeslissenen, Kostümträgern und Gelegenheitsdarstellern. Mit den letzteren hat sichs der geniale Maler in seinen prächtigen Festzugsvorlagen freilich bequem gemacht, und nicht allein manches Stück schwer zu beschaffenden Menschenthums, ja auch Vierfüßler von einiger Schwierigkeit im Interesse des malerischen Effekts eingeführt, sondern auch manche Zumuthnng in Bezug auf stramme, kühne Darstellung gestellt, welche wol dem Festcomitk, das bereits auf der in solchen Fällen genugsam bekannten Marterbank sitzt, einige Sorge bereiten wird, indem mit der Beseitigung, der Kameele aus der Gruppe des überseeischen Handels das weitaus geringste Stück Arbeit in der angedeuteten Richtung getan sein dürfte. Die fertigen Gruppenbilder zeigen den Aufzug. festgestellt und Ministerialrath Herrich beauftragt, die Aufrichtung des Ringdammes auf Staatskosten mit Aufgebot aller Mittel in Angriff zu nehmen. Eine Depesche vom 16. d. 1 Uhr 48 Minuten nachmittags meldet: Die Witterung ist ruhig; die Theiß ist um 30 Centimeter gesunken, aber trotzdem noch immer um 80 Centimeter höher als ■ die Schienen im Theißbahnhofe. Im Jnuudations-' gebiete ist das Wasser um 20 Centimeter gesunken. Die Bahn ist gegen Szatimar noch immer auf 9 Kilometer überschwemmt. Das Aufnahmsgebäude steht 74 Centimeter tief im Wasser. Laut amtlichen Berichten stehen in Szegedin von 6350 Häusern im ganzen noch 334, bewohnbar sind blos 261. Überschwemmungen sei nach vorliegenden technischen Gutachten nur dadurch vorzubeugen, daß man rechtzeitig und freiwillig die Dämme der Buchtungen durchbricht, auf daß die Wassermenge sich in die Breite ergießen und daher sinken kann. Schuld an dem Unglücke von Szegedin habe weder der Nordweststurm noch die Indolenz seiner Bürger, noch irgend wessen Pflichtversäumnis, sondern, wie schon Paleoeapa gesagt, die Art der Theißregulierung, und die Gefahr bleibt so lange bestehen, so lange die Grundursache bleibt. Die Politik Bismarcks erführt in der „Sowr. Jsw." nachstehende herbe Kritik: „Das Vorgehen des Fürsten Bismarck wird uns nur von der erniedrigenden Abhängigkeit von Deutschland befreien; wir werden die Augen öffnen und in direkte Verbindnngen mit den Consumenten, mit England und Franlreich, treten, welche auch die besten Prodncenten sind. Wozu sollen uns die deutschen Manusacturerzeug-nisse, welche unter französischen Namen eingeführt werden? Sind denn die Erzeugnisse englischer Fabriken schlechter als die deutschen? Mit einem Wort: wir dürfen uns durch den deutschen Protectionismus nicht einschüchtern lassen, sondern ihn im Gegentheil ruhig und nicht ohne Befriedigung abwarten. Wenn er aber eingeführt wird, müssen wir durch ein direktes Verbot der Einfuhr aller Waren über die trockene Grenze antworten und nur die zulassen, welche zu Schiff hergebracht werden, doch auch diese nur dann, wenn sie durch den Sund und den Belt, also nicht aus Deutschland, kommen. Wenn Krieg geführt werden soll, dann mag er geführt werden; jedenfalls wird die Uebermacht aus unserer Seite sein. Und je mehr „erleuchtete, civilisierte und liberale" Regierungen dem Beispiel Deutschlands folgen werden, desto weniger werden sie uns schrecken, desto größer eines Jagdzuges, der Eisenbahnen, der Donau-Dampfschiffahrt, der Goldschmiede, Buchdrucker, Buch- und Kunsthändler, Gärtner, Mechaniker mit den Instrumenten- und Uhrenmachern, Textil-Industriellen, Gastwirthe, Fleischhauer, Selcher, Müller und Bäcker, Zuckerkünstler, Metallarbeiter, Kassenfabrikanten, Tischler, Wagner, Brauer und des überseeischen Handels, welche Gruppe das kaufmännische Gremium im Vereine mit jeueni der Großhändler arrangiert. Theils fast vollendet, theils im Entstehen sind die Entwürse zum zweiten Jagdzuge, der Gruppe des österreichisch-ungari-schen Lloyd, der Montanindustrie, der Schuster, Schneider rc. Die Veteranen verlangen ihre eigene Musikbande und wollen eine Darstellung der militärischen Kostüme vom westfälischen Frieden bis in die vierziger Jahre unseres Jahrhunderts bieten. Voran zieht stolz beritten der Herold von Wien mit zwei Trompetern; ihnen folgen zu Pferd: drei Bannerträger mit dem kaiserlichen, baierischen und städtischen Banner und ein Trom-etercorps in Roth. Sechs Musikbanden begleiten en Zug, und der fröhlichen Gruppe der Gastwirthe wird eine besondere Bande aufspielen. ES wird unsere ökonomische Selbständigkeit werden, desto mehr wird bei uns der Unternehmung^ und Erfindungsgeist erwachen und die Produktivität im allgemeinen sich vergrößern. Unser Boden ist nicht arm, er ist im Gegentheil reicher als in anderen Ländern, es fehlt uns nur eine kräftige Anregung. Mag uns diese nur Bismarck geben; ihm werden andere folgen, denn die ökonomische Aussichtslosigkeit ist überall die gleiche, und ganz Europa leidet an derselben Noch wie Deutschland — eine Noth, die wir nicht nur nicht kennen, von der wir auch wol noch lange frei bleiben werden — die Noth der künstlichen Ueberproduction beim Mangel an Absatz. Diejenigen, welche glauben, durch Oefsnung unserer Grenze einen großen Markt für deutsche Waren zu gewinnen (die man übrigens sonderbarerweise mit französischen Etiketten ausstattet) befinden sich in einem gewaltigen Jrr-thum, wenn sie annehmen, daß die gegen 90 Millionen betragende Bevölkerung des russischen Reiches diesen Markt bilden werde. Die etwa 65 Millionen Bauern und ungefähr 20 Millionen Kleinstädter bedürfen — bei der ungemein entwickelten häuslichen Industrie — keine ausländische Ware und werden sie wol noch nach hundert Jahren nicht vermissen; der kleine Rest der Bevölkerung, welcher den Luxus kennt, liebt und die Mittel zu seiner Befriedigung hat, kauft auch jetzt trotz des hohen Zolls ausländische Waren und wird sie — wenn die deutsche Grenze durch ollbarriören gesperrt sein wird — via Belt, und und Schwarzes Meer beziehen." Tayesneuigkeiten. — Dem Legalisiernngs-Ausschüsse legte der Justizminister einen Gesetzentwurf zur Einschränkung des Legalisierungszwanges vor. Der wesentliche Inhalt dieses Gesetzentwurfes besteht darin, daß in den Kronländern, deren Landtage dies wünschen, die Legalisierung von Privaturkunden über Werthe bis zu 50 fl. durch eigens bestellte Legalisatoren gegen geringe Entlohnung in den Gemeinden vorgenoinmen werden könne. — Aus Bosnien. Der Landeschef Herzog Wilhelm von Württemberg ist am 18. d. M. von seiner Reise wieder in Serajewo eingetroffe». Ein offizieller Empfang fand nicht statt. — Der römisch-katholische Bischof von Bosnien, Fra Pasquale aSujeie, verlegte heute die bischöfliche Residenz vom Kloster Suteska nach Serajewo. — Der „Bosu. Korr." wird ans Maglaj vom 16. d. M. telegrafiert: Soeben, mittags 12 Uhr, fährt der Kommissionszng unter Kanonendonner nnd den Klängen der Volkshymne über die geschmückte Bosnabrücke in die fest- würde zu weit führen, auf alle Einzelheiten des lebendigen Festzugprojektes, wie sie aus dem Friesbilde Makarts heraustreten, einzugehen, hie und da nur sei Prägnantes hervorgehoben. Ein Hauptverdienst des Entwurfs besteht in der Klarheit, wie das allegorische Bild als Ganzes zum Beschauer spricht; die Grundfarben für jede Gruppe sind sehr glücklich gewühlt. So ist beispielsweise die Eisenbahngruppe bezeichnend in Schwarz und Roth gehalten, während die Goldschmiede, Gärtner, Müller uud Bäcker, Zuckerplastiker rc. helle Farben erhalten haben. Der Prunkwagen der Eisenbahnen ist ein wahres Meisterstück allegorisch-phantastischer dekorativer Erfindung. Mit Fittigen sind die Räder des goldenen Wagens beflügelt, in dessen Innerem die Kohlengluth sprüht. Feuer und Wasser bilden hoch oben gen rückwärts eine Vermählungsgruppe, und ihr Kind, der Dämon des Dampfes, muß gefesselt das sausende Rad treiben, welches von blitzbewährten Genien vorn hoch emporgehalten und umkreist wird. Die plastischen Arbeiten dieses Wagens sind dem bekannten Bildhauer Weyr anvertraut. Reizend im Gegensatz ist beispielsweise die in Hellem Prunk und fröhlichem Reichthum daher ziehende Gruppe der Gold- lich decorierte Station Maglaj ein. Oberst von Christianovii!, an der Spitze des OffizierScorpS, empfing den Zng. Bei dem hierauf folgenden Festmahle, welchem fämmtliche Offiziere, der Chef der Militärbauleitung, Major Teltfcher, Bauunternehmer Säger mit den Ingenieuren und der Vertreter der Stadt Maglaj beiwohnten, toastierte Oberst Christianovit auf den Kaiser und auf Bosnien, llrn 4 Uhr kehrte der Zag «ach Doboj zurück. Die Schieueulegung nach Zcpcc hat begonnen. — Der Forstkongreß in Wien nahm nachstehende Resolutionen an: 1.) Der Forstkongreß spricht sich dahin ans: Im Wege der Gesetzgebung wäre die Bestimmung zn treffen, wonach die Besitzer von Grundstücken, welche von einem fremden Walde in ihrem ganzen Umfange oder mindestens zu drei Viertheileir eingefchiofsen sind und in ihrem Ge-sammtumfange die Fläche von acht Hektaren nicht übersteigen, auf Antrag des betreffenden Waldeigen-thümers verhalten werden, diese Grundstücke mit ihm gegen andere ihren Wirthschaftshöfen näher oder gleich nahe gelegene gleichwertige Gründe zu vertauschen. 2.) Die Regierung möge die freiwillige Auseinandersetzung zwischen Besitzern von Enelaven und den umschließenden Waldbesitzern dadurch erleichtern und fördern, daß solche Tausche gebührenfrei nnd mit möglichster Beseitigung aller formalen Hindernisse bei Zu- uud Abschreibung solcher Grundstücke in den öffentlichen Büchern durchgeführt werden. 3.) Der österreichische Forstkongreß spricht seine Ansicht dahin ans, es möge Vonseite der Regierung auf die endliche vollständige Ablösung der Einforstungen in einer die Walderhaltung wahrende» Weise nnd nach Maßgabe des volkswirthschaft-lichen Zustandes der einzelnen Kronländer unter Einflußnahme der betreffenden Landesgesetzgebung hingewirkt werden." — Rinderpest in Böhmen. Die Rinderpest nimmt in Aussig zu. Am 18. d. M. wurden in der Breunerei in Schönpriesen 200 Rinder ge-kenlt. Die verseuchten Orte sind durch Militär-Cordons abgesperrt. — Reiche Jagdausbeute. Auf sämiut-lichen fürstlich Schwarzenberg'schen Gütern in Böhmen wurden im Jahre 1878 erlegt an Stücken: Hochwild 156, Damwild 103, Gemsen 51, Rehwild 1145, Schwarzwild 175, Hasen 28,256, Auer-hühner 151, Birkhühner 196, Haselhühner 98, Schneehühner 11, Rebhühner 31,140, Fasanen 2029, Wildgänse nnd Enten 3074, Blaßenten 469, Tauben 36, Waldschnepfen 272, Moosschnepfen 37, schädliches Haarwild 4546, schädliches Federwild 21,966, was eine Gesammtfninme von 84,907 Stück erlegten Wildes ergibt. schmiede, die ein schönes Weib, mit Geschmeide angethan und in vornehmem Glanze thronend, unter einem Baldachin daher führen. Ein Sechserzug von prunkhast geschirrten Schimmeln führt diesen Triumphwagen des Reichthums, welcher sich im herrlich geschmückte» Frauenbilde verkörpert. Reiter paradieren in ritterlichem Schmuck, und Pagen tragen Prachtgefäße in künstlerisch anmuthigen Formen. Auch die Gastwirthe führen auf ihrem Zeltwagen ein Frauenbild und ebenso die Orgelbauer ihre blonde Orgelspielerin am monumentalen Instrument. Mit großer Sorgfalt und reich mit historisch merkwürdigen Stücken ausgerüstet erscheinen die beiden Jagdzüge, deren Jnscenierung sich die adeligen Sportsmen Vorbehalten haben. Doch nicht allein die blaublütigen Jäger und Falconiere, welche den mit Tannenreis umflochtenen Wildwagen begleiten, dürften allgemeines Interesse erregen, sondern auch die echte Meute, welche der Fürst Liechtenstein beizustellen gedenkt. Die Buchdrucker, Buch- und Kunsthändler bilden eine Gruppe von 160 Personen. Vorn auf dem Fest-wagen steht stolz aufrecht Gutenberg vor einem Pulte, worauf ein Exemplar der Bibel liegt, während die Mitte von einer Druckerpresse in — Handelsverträge mit Serbien.^ Die serbische Regierung forderte alle Mächte auf, provisorische gegenseitige Meistbegünstigungsverträge mit Serbien zu schließen. — Von Krokodi len verspeist. Die „Economista" erzählt: Vor kurzer Zeit wurde ein Engländer, der mit seiner jungen Frau eine Hochzeitsreise nach Egypten angetreten hatte, südlich von Kairo, während er ein Bad im Nil nahm, von Krokodilen überfallen, die ihn in das Wasser hinabzogen und fraßen. Leider war cs unmöglich, ihn zu retten. — Eine complicirte Annonce. Die Amerikaner verstehen es, das Annoncenwesen ausgiebig zu benützen. Folgende Musterannouce hat kürzlich ein Amerikaner veröffentlicht: „Freunden und Bekannten widme ich hiemit die Anzeige, daß mir meine liebe Frau gestern durch den Tod entrissen wurde, nachdem sie einem kräftigen Knaben das Leben gegeben. Für letztem suche ich eine gesunde Amme und wäre auch nicht abgeneigt, behnss späterer Verehelichung mit einer Dame in Korrespondenz zn treten. Dieselbe müßte liebenswürdigen Charakters, gesetzten Alters, etwas vermöglich und im stunde sein, provisorisch meinem renommierten Leinenwarengeschäfte vorznstehen, in welchem alle Bestellungen binnen zwölf Stunden prompt ausgeführt werden. Ich habe die Absicht, für das Geschäft eine Dircctrice mit 250 Dollars jährlichem Gehalt bei freier Station anzustellen, sobald der „Ausverkauf um jeden Preis", der augenblicklich im Gange ist. beendet und meine Magazine in die Langestraße Nr. 11 verlegt sein werden, wo ich ein Stockwerk für jährlich 500 Dollars in Miethe ab-lafsen kann." Lokal-und Provilyial-Angelegenheiten — (Sanetion der Volksschnlgesetz-N ob eite.) Die vom Kramer Landtage in der lctztabgelausenen Session acceptierte Volksschulgesetz-Novelle, womit einige Bestimmungen des Landesgesetzes vom 25. Februar 1870, betreffend die Schulaufsicht, dann des Landesgesetzes vom 29steu April 1873 zur Regelung der Errichtung, der Erhaltung und des Besuches der öffentlichen Volksschulen und des Landesgesctzes vom 29. April 1873 zur Regelung der Rechtsverhältnisse des Lehrstandes an den öffentlichen Volksschulen des Herzogthums Kram abgeändert und ergänzt werden, erhielt die kaiserliche Sanetion. — (Gemeinderaths-Ergänzungswahlen.) Im Amtsblatte der „Laibacher Zeitung" erscheint die Kundmachung des hiesigen Stadtmagistrates, ■ voller Thätigkeit eingenommen wird, aus welcher eilte Zeitchronik, auf weißem Atlaß gedruckt, für das Jubelpaar hervorgeht. Vertreter der graphischen Künste und Buchbinder mit Prachtbänden gruppieren sich um den Wagen. Und wie die Buchdrucker ihre atlassene „Chronik", so bringen die Gärtner, um Florens heiteren Tempelwagen geschart, dem Kaiserpaar ihren riesigen Maien-strauß, die Zuckerkünstler ihren monumentalen Hochfestkuchen, die Selcher ihre Riesenwurst huldigend dar. Die Textilindustrie drapiert ihren Schauwagen mit Prunkstoffen und stellt zwischen bekränzten Säulen einen Webstuhl auf, wo der Weber ein kostbar Zeug webt aus der Seide, welche die Spinner von einem kolossalen Haspel I abhaspeln. Daß GambriuuS mit seinem Schwarm > von Ärauknappen und Knechten, seinem Bottich und hopfenbekränzten Fasse nicht fehlen darf, versteht sich von selbst, und diese Gruppe ist ein echtes Stück gesunden Volkslebens. Die Bergleute und Kohlengrubenbesitzer erscheinen mit einer Diamantenkönigin und der ausländische Handel endlich mit einem asiatischen büffelbespannten Schauwagen voll bunthäutiger fremdartiger Menschen, von stolz berittenen Arabern und Dromedarreitern begleitet. (»Allg. Ztg.") wornach die Vornahme der Gemeinderaths-Ergän-znngswahlen in Laibach für den dritten Wahlkörper am 15., für den zweiten Wahlkörper am 16. und für den ersten Wahlkörper am 17. April l. I., vormittags von 8 bis 12 Uhr, angeordnet wurde. Zum Austritte wären berufen: ans dem dritten Wahlkörper die GRR.: Johann Ncp. Horak, Josef Juröik und Carl Klun; ans dem zweiten Wahlkörper die GRR.: Carl Leskovic, Dr. Anton Ritter v. Schöppl und Dr. Friedrich Keesbacher, und aus dem ersten Wahlkörper die GRR.: Ferdinand Mahr, Dr. Franz Snppantschitfch und Dr. Robert von Schrey. Im Gemeinderathskörper verbleiben fernerhin die GRR.: Dr. CarlAhazhizh, Dr. Carl Blciwcis, Leopold Bürger, Carl Dcschmann, Franz Doberlet, Alcxandcr Dreo, Anton Ritter v Gariboldi, Franz Gorsic, Dr. Friedrich Ritter v. Kaltenegger, Anton Laschau, Peter Laßnik, Franz Peterca, Vaso Pctri-ci£, Dr. Anton Pfeffercr, Raimund Pirker, Franz Potocnik, Josef Rcgali, Dr. Adolf Schaffer, Raimund Zhuber v. Okrög nnd Franz Ziegler. — (Pfänderlicitation.) Am 27. d. M. werden im Pfandamte der krainifchen Sparkasse die im Monate Jänner 1878 versetzten nnd bisher weder ansgelösten noch umgeschriebenen Pfänder an Meistbietende verkauft werden. — (Hauptverhandlnng.) Am 15. d.M. fand beim hiesigen städt.-deleg. Bezirksgerichte die Hanptverhandlnng bezüglich des am 21. Jänner l. I. in der Südbahnstation Salloch vorgekommenen Zusammenstoßes zweier Züge statt. Der Sachverhalt ist folgender: Am 21. Jänner d. I. um halb 7 Uhr morgens traf in der Station Salloch der Sammelzug Nr. 192 ein. Der Zug konnte nicht sofort expediert werden, weshalb außerhalb der Station Haltsignale gegeben wurden, um zu verhüten, daß anderweitige Züge in die Station entfahren. Es dauerte jedoch nicht lange, als der Lastenzug Nr. 122 in der Richtung nach Laibach gegen die Station nahte nnd in den in derselben stehenden Sammel-zug hineinfuhr, wodurch diverse Beschädigungen an Betriebsmateriale erfolgten. Nachdem das sogenannte Distanzsignal vor der Station in voller Beleuchtung auf „Halt" gestanden war, mußte es vom Personale des Zuges Nr. 122 nicht beachtet worden sein, und wurde auch in dem von der Direction der Südbahu eingeleiteten Disciplinarvcrfghren der Lokomotivführer vom Znge Nr. 122, Namens Johann Fröhlich ans Marburg, auf ein Vierteljahr zum Heizer degradiert, der Heizer der Locomotive, Namens Franz Basi», vom Fahrdienste entfernt und zur Arbeitsleistung in die Schlosserwerkstätte zugewiesen, endlich der Oberconductcur des Znges, Josef Jonas, mit 20 fl. Gehaltsabzug bestraft. Bei der Verhandlung machte jedoch Advokat Dr. Holzinger, welcher zur Verteidigung der drei Angeklagten ans Graz in Laibach erschien, geltend, daß mit Rücksicht ans das Schneegestöber, welches, wie die Angeklagten behaupten, am 21. Jänner geherrscht habe, Zug Nr. 122 berechtigt war, zu erwarten, daß ihm ein etwaiges Hindernis, in die Station einzn-sahren, mittelst Knallsignalen angezeigt werde. Solche Knallsignale, welche allein den Zug Nr. 122 wirksam aufgehalten hätten und mit denen auf den Bahnen überhaupt sehr sparsam umgegangen würde, seien nicht gegeben worden, und man müsse schon ans dem Grunde annehmen, daß das optische Signal allein nicht ausgereicht habe, weil das ganze, aus nicht weniger als sechs Personen bestehende Fahrpersonale des Zuges Nr. 122 trotz der unbestreitbaren Lebensgefährlichkeit seiner Situation keine Anstalten getroffen habe, vor der Station Salloch den Zug aufzuhalten, weshalb auch die Freisprechung der Angeklagten beantragt werden müsse. Der Untersuchungrichter, Herr Adjunct &ucek, erkannte im Sinne der Ausführungen des Vertheidigers auf Freisprechung sämmtlicher drei Angeklagten von der ihnen zur Last gelegten Übertretung des § 431 St. G. und Loszählung derselben vom Kostenersatze. — (Spenden für das verunglückte Szegedin.) Die Direction der Südbahn hat an sämmtliche Stationschefs folgende telegrafische Weisung erlassen: Freiwillige Spenden von Lebensmitteln und Kleidungsstücken für die Ueberschwemm-ten der Stadt Szegedin, von Behörden, Gemeinden, Hilfscomites und Privaten aufgegeben, an die Sze-gediner Comitats- oder Stadtbehörde, eventuell den dortigen königlichen Kommissär adressiert, sind als Frachtgut bis Ende April l. I. gebührenfrei zu befördern. — (Sterbefall.) Am 16. d. starb in Wien Herr Georg Legat, seinerzeit Professor der französischen Sprache an der Wiener Universität, im 86. Lebensjahre. Legat war zu Lees in Oberkrain geboren. — (Landschaftliches Theater.) DaS Gastspiel der k. k. Hofschauspielerin Fräulein Friederike Boguar erfreute sich bei der gestrigen Abschiedsvorstellung eines glänzenden Erfolges, unser Schauspielhaus war in allen seinen Räumen besetzt, nahezu ansvcrkaust. Die geehrte und liebgewvnttene Künstlerin spielte den Titelpart in Grans nach Scribe und Legouve bearbeitetem sünsactigen Drama „Adrieitne Leconvrenr" mit hinreißender Begeisterung, gesteigerter Leidenschaft und fürstlicher Eleganz, großen Eindruck zurücklassend nach der Decla-mationsszenc im vierten und noch der Sterbeszene im fünften Acte. Rauschender Beifall folgte allen hervorragenden Szenen; nach Schluß der Vorstellung empfing die mit sechs stürmischen Hervorrufen ausgezeichnete Künstlerin zwei prachtvolle Blumen-bonqets. Laibachs theaterfreundliches Publikum erbrachte neuerlichen Nachweis, daß es dem wahren Verdienste seine Kronen zu spenden versteht, daß es das Wahre, Gute und Schöne nach Gebür zu schätzen weiß, wie vielleicht keine andere Stadt im Kaiserreiche. Fräulein B o g n a r hat sich in unseren Mauern ein dauerndes Andenken gesichert. Die Mitwirkung unserer Bühnenmitglieder — jene der Directrice Frau Ludwig (Prinzessin v. Bouillon) ausgenommen — muß als eine ungenügende bezeichnet werden; als Entschuldigung diene, daß die auf Verlangen des Publikums in Szene gefetzte Abschiedsvorstellung unvorbereitet und erst in elfter Stunde auf das Programm kam. Es erübrigt uns noch, zn constatieren, daß die Dinstagvorstellung zum Vortheile (?) des hiesigen Fenerwehrfondes einen besseren Besuch verdient hätte. — An die Mitglieder der Operette möchten wir den Mahnruf richten: bei Reprisen vorbereiteter und aufmerksamer auszntreten. — (Zur Mehrungsfrage.) Diese in sanitärer Beziehung wichtige Frage steht fast in allen Provinzen Oesterreichs auf der Tagesordnung. Zur Lösung dieser Frage diene folgende Mittheilung de» Gemeinderathes in Salzburg: „Die häufigen Beschwerden über die Verunreinigung der Straßen durch nicht ganz wasserdichte Mehrungstruhen haben einen hiesigen Lohnkutscher veranlaßt, sich die Con-cession zur Räumung der Senkgruben mittelst einer Lufttcitrinenpumpe von I. L. Heid, Mafchiuenfabri-kanten in Geigt bei Salzburg, und zur Verführung in wasserdichten Fässern zu erwerben, wofür er per Faß mit 25 Eimern Inhalt fammt aller Arbeit eine Entlohnung von zwei Gulden beansprucht. Da die Räumung geruchlos erfolgt, so ist dieselbe mit Ausnahme von engen Gassen, in welchen sie wegen Vermeidung einer Passagestörung zur Nachtzeit geschehen mnß, in den übrigen Straßen auch bei Tage gestattet. Die Föcalmassen werden außerhalb des Stadtbezirkes auf dessen Eigenthumsgrund verführt und daselbst zur Anlage von Composthausen verwendet." — (Aus den Nachbarprovinzen.) Herr Czansky, Kapellmeister beim Erzherzog Leo-pold-Jitsanterie-Regimente, ist mit der Zusammenstellung einer Zivil-Musikkapelle in Cilli eifrigst beschäftigt. — Der steiermärkische Gebirgsverein entfaltet nach Bericht der Grazer „Tagespost" eine lebhafte Thätigkeit. So soll sich demnächst ein größeres Comite bilden, welchem die Aufgabe zu» siele, aus Graz allmälig eine Fremdenstadt zu machen, weshalb es daS Führerwesen von Graz und Umgebung in die Hand zu nehmen und zu organisieren hätte. Bisher fuhren eben nur zu viele Fremde, die von dem schönen Graz gehört oder gelesen hatten, schnell wieder davon, da niemand zu finden war, der Fremde in die Umgebung führen konnte. Der Gebirgsverein dürfte bei dieser großen Aufgabe wol das allseitigste Interesse in der hiesigen Bevölkerung finden, und es wäre nur zu wünschen, daß den betreffenden Comites auch die wärmste Aufmunterung und Unterstützung nicht fehle. Aber nicht nur für die lokalen Bedürfnisse trägt der steirische Gebirgsverein die lebhafteste Sorge, sondern auch für alpine Bauten in der Steiermark überhaupt. So soll das Veitschhauscomite, welches sich vor kurzem konstituierte und Herrn Schwenkreis zum Obmanne wählte, heuer noch seine Aufgabe vollenden und der Touristenwelt auf der Veitsch ein Unterkunftshaus bieten. — (Sterbefall.) Die Leiche des am 18. d. in Laibach verstorbenen 76jährigen Hausbesitzers, Bürgers und Juweliers Herrn Peter Simonc11i wurde heute nachmittags unter zahlreicher Theil-nahme aller hiesigen Bevölkernngskreise zur ewigen Ruhe bestattet. — (Von der Südbahn.) Der Vertrag der Regierung mit der Südbahngesellschast wegen Betriebes der Linie Divacca-Pola läuft mit Ende t. I. ab, und wird die Linie vom 1. Jänner 1880 angefangen dem Staatsbetriebe übergeben werden. — Auf der Hauptlinie Wien-Triest ist die Strecke Leibnitz - Spielfeld eingeleisig. Mit dem Umbaue derselben auf eine doppelspurige Bahn wurde nach Bericht der Grazer „Tagespost" bereits begonnen, und ist auch die Brückenconstrnetion für die große Sulmbrücke zwischen Leibnitz und Ehrenhausen durch die Firma I. Körösi in der Ausführung begriffen. Die ursprünglich eingeleisige Bahnstrecke Karlsdorf-Leibnitz wurde im Vorjahre allmählich zu einer Doppelbahn »ungestaltet. — (Jahr- und Vieh Märkte) werden in Kärnten im April l. I. abgehalten: am 1. in Eberstein; 4. in St. Andrä (Lavantthal); 5. in Wolfsberg, Tarvis, Kötschach; 7. in Eisenkappel, Pölling (Lavantthal), Malestig, Döllach, Pnssarnitz, Althofen, St. Leonhard (Lavantthal); 8. in Winklern; 15. in Feld, Rosegg, Rennweg, St. Leonhard; 15. in Villach; 16. in Villach; 21. in St. Veit; 23. Georgitag in Moosburg, St. Georgen (Lavcmt-thal), Millstatt, Egg (Hermagor), Steinfeld, Gnten-stein, Präbl (Oberlavcmtthal); 25. in Mauthen, St. Johann am Brück'; 28. in Schiefling (Lavantthal) nnd 30. in Feistritz (Paternion). Witterung. Laibach, 20. Marz Trübe, windig, mäßiger SSW. Wärme; morgens 7 Uhr + 91", nachmittags 2 Uhr + 12 9” C. (1878 + 9 0"; 1877 + 14 2 C.) Barometer im Fallen, 73134 Millimeter. Dar vorgestrige Tagesmittel der Wärme 4- 6 6', das gestrige + 71", beziehungsweise um 31« und 3'5" über dem Normale._______________________________ Allgekommene Fremde am 19. März. Hotel Stadt Wien. Arnstein, Kfm., Agram. — Nade-maritt, Nixdors. — Pnschner und Prcsbnrger, Kflle., Wien. — Hilsdorf, Frankfurt a. M. — Klingalsch, Graz — Hampel, Fabrikant, Böhmen. Hotel Elefant. Lange, Altenburg. — Lenassi, Triest. — Dillingex, Wien. — Geyer, Kfm., Crefeld. Hotel Europa. Dal Forso, Holzhandler, Triest. — dem« radt, Baumeister, Baiern. Baierischer Hof. Jhnctif, Krain. — Pauluzza, Besitzer, Romans. — Ben?, Woch.-Feistriz. Kaiser von Oesterreich. Kratochwil, Unterkrain. Mohren. Nikolodi und Hofbauer, Neumarktl. — Magg Maria, Graz. — Golmayer, Tirol. — Sanli, Flitsch. — Basilio, Primiero.__________________________________ Berstprbene. Den 18. März. Agnes Zoinik, Köchin, 62 Jahre, Ainödgasse Nr. 10, Brustwassersucht. Den IS.Mürz. Georg Pleunig, Psründner, 80 I., Armenhaus, Entkrästung. — Georg Slavina, Pfründner, 88 I., Armenhaus, Erschöpsung der Kräfte. — Bincenz Rus, Tischlerskind, 2 Mon., Petersstraße Nr. 34, Schwäche. Lebensnlittel-Preise in Laibach am 18. März. Weizen 6 fl. 66 kr., Korn 4 fl. 56 kr., Gerste 4 fl. 23 kr., Hafer 2 fl. 76 kr., Buchweizen 4 ft. 23 kr., Hirse 4 fl. 55 kr., Kukurutz 4 st. 40 kr. per Hektoliter; Erdäpsel 2 fl. 85 kr. per 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 92 kr., Schweinsett 76 kr., Speck, frischer 52 kr., geseichter 70 kr., Butter 76 kr. per Kilogramm ; Eier 1% kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 54 kr., Kalbfleisch 54 kr., Schweinfleisch 48 kr., Schöpsenfleisch 36 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 78 kr., Stroh 1 fl. 51 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. 50 kr., weiches Holz 5 fl. — kr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weißer 16 fl. per 100 Liter. Gedenktafel über die am 2 2. März 1 879 stattfindenden ßiatationeii. 3. Feite., Markovik'schc Real., Berhek, BG. Nassensuß. — 3. Feite., Blanche Real, Aich, BG. Egg. — 2. Fette., Evolbar'sche Real., Unterseld, BG. Landstratz. — 2. Feite, Javvrnik'sche Real., Jggdors, BG. Laibach. — 2. Feilb , PoJ» lep'sche Real., Plcsivce, BG. Laibach. — 2. Feilb., Kleinen-Jic’fchc Real., Uuterschischka, BG. Laibach.— 2. Feilb., «nster-Sii’fdje Real., Seedors, LG. Laibach. — 2. Feilb., Kikelj-sche Real., Jgglack, BG. Laibach. — 2. Feilb., Japel'sche Real., Jggdors, BG. Laibach. — 2. Feilb., Manßcr'sche Real, Stadlberg, BG. Gurkseld. — 2. Feilb., Kovai'sche Real., Presser, BG. Oberlaibach. — 2. Feilb., Pribovsek-sche Real., Senuse, BG. Gurkseld. — 2. Feilb., Premrov'sche Geinißrechte, Porcie, BG. Wippach. — 2. Feilb., Jureöic'sche Real., Zresence, BG. Gurkseld. — Einzige Feilb. JenÄovc-scher Real., Merse?avas, BG. Gurkseld. — 3. Feilb., Drob-nic'sche Real., Perov, BG. Großlaschiz. — 1. Feilb, Sta-rasiiiic"sche Real., Krasinz, BG. Möttling. — 2. Feilb., Kikel'sche Real., Jgglack, BG. Laibach. — 2. Feilb., Ja-pel’sche Real., Jschkavas, BG. Laibach. — 2. Feilb., Su-stersii'sche Real., Seedorf, BG. Laibach. Am 24. März. Reass. 3. Feilb., Kniste'sche Real., Flödiüg, BG. Krain-bnrg. — 3. Feilb., Fux'schc Real., Hrib, BG. Möttling. — 2. Feilb., AmbroZie'schc Real., Laibach, LG. Laibach. — 2. Feilb., Pirkovizh'sche Real., Gilt Uiüerkolowral, LG. Laibach. — 2. Feilb., Pilbach'sche Real., Gut Kandersch-hos, LG. Laibach. — 3. Feilb., R. v. Abramsberg'sches Gut Trilek, LG. Laibach. — 2. Feilb., Ulbing'sche Real., Laibach, LG. Laibach. — 1. Feilb., Jliaö'sche Real., Go-renjavas, BG. Nassensuß. Nkarktbericht. Hamburg, 16. Marz An unserem Markte zeigte sich in der verflossenen Woche eine recht feste Stimmung sürWeizen. Die Inhaber hielten mit Cffeiten zurück, und wurden für feine Ware 2 bis 3 Mark höhere Preise gezahlt. Auch Roggen bleibt gefragt und ist zu bessern Preisen placierbar. Gerste seiner Qualität ist für Exportzwecke günstig zu lassen. Hafer Hat feste Tendenz und ivird besser bezahlt. Das Geschäft in Mais ist ruhig. Wicken matt. Pferde-b o h n e n sind mehr gefragt und können zu höheren Preisen begeben werden. Weiße Bohnen werden in guter Ware hoch bezahlt. Butter hat weichende Tendenz, da der Export sehr schwach ist. Feine Sorten haben Mrk. 10 bis 15 im Preise weichen müssen. Die Zufuhren sind groß. Es hatte holsteinische und schlesische Mrk. 105 bis 120, Mecklenburger Mrk. 100 bis 115, Bauerbutter Mrk. 80 bis 100, amerikanische Mrk. 40 bis 90. Eier sind zum unveränderten Preise von Mrk. 2 65 per Schock gut zu lassen; die Stimmung ist infolge der winterlichen Witterung durchaus fest. Die Zusuhren genügen nicht ganz sür den bedeutenden Bedarf. Zufuhr: Weizen 3009 Ztr. 4401 Sack, Roggen 37450 Kilo 2559 S., Gerste 66,263 Ztr. 8174 S., Haser 2733 S., Bohnen 19546 S., Mais 30 S., Butter 4662 Gebinde, Eier: Hamburg 2524 Kisten 106 T., Berlin 280 Kisten 292 T. Theater. Heute (gerader Tag): Zum Vortheile der Operetteiisänger Friedmann und Iah it. Die Schwestern von Linz. Posse von C. Elmar. Telegramme. Wien, 19. März. Aus Petersburg wird gemeldet, daß eilte englisch-russische Annäherung in Aussicht stehe. Dadurch würde die Schaffung eines Zustandes in Rurnelien ermöglicht — ohne Verletzung des Berliner Vertrages, — wor-nach die Lage der Christen nach dem Abzug der Russen gesichert würde. Berlin, 19. März. Der Kaiser wird an seinem Geburtstage nur Familienglieder und Fürstlichkeiten empfangen, da die Äerzte Schonung empfahlen. t rJarü' ?9. März. Die Zolltarifkommission beschloß mit 73 gegen 3 Stimmen Aufrechterhai» tuiig des Sistems der Handelsverträge.________________ 3n Laibach verkehrende Eijenbahn)üge. Südbahn. Rach Wien Abf. 1 Uhr 1 Min. nachm. Postzug. „ " » b „ 52 „ morgens Eilpostzug. n „ " 10 » o5 „ vorm. Eilzug. >t ii n 5 ii 10 „ früh gem. Zug. „Triest,, 2 „ 58 „ nachts Eilpostzug. 3 „ 17 „ nachm. Postzug. ii ii n 6 ii 12 „ abends Eilzug. 9 „ 50 „ abends gem. Zug. (Die Eilzüge haben 4 Min., die Personenzüge circa 10 Minuten ititd die gemischten Züge circa V« Stunde Aufenthalt.) Kronprinz - Rudolfbahn. Abfahrt 4 Uhr — Minuten früh. „ 10 „ 45 „ vormittags. „ 6 „ 30 „ abends. Ankunft 2 „ 35 „ früh. „ 8 „ 25 „ morgens. _________ „ 5 „ 50 „ abends.__________ Speckilundern, Schellfische, Lachsliliriiige (ge-rUuchert) frisch zu haben bei (138) ________________________Feter Xjstssia.ils. Sensenfabrik sucht citteti vorzüglichen Eßmcister für breite Ware und ©trohnteffer unter sehr günstigen Bedingungen. Für dauernde Stellung zum sofortigen Antritt. Offerte sub D. W. 993 an Iliiasenstein & Vogler in Wien. (136) Spitzwegerich-Säst. Dieser unschätzbare Saft dient als Heilmittel für Brust- und Lnngenleiden, Bronchial-Vcr-schlcimung, Husten, Heiserkeit rc. Eine große Flasche sammt Anweisung kostet 80 kr., eine kleine Flasche sammt Anweisung 60 kr. Depot für Kram bei Victor v. 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Südbahn k 3 Perz. ^ 5 „ . . 94 — 103-25 89— 100 40 89 80 64 80 161 50 113 50 99 80 246 40 791*— 246 50 793 privatkofe. 167.50 RudotsSstislung. . . . 17 — Dtoiftn. 121* — 121-50 117 30 542* — . 171 50 . 2U5 137-50 544— 172 -2125 138— $