Laibachkr TaMatt. Redaction und Expedition: Bahnhofgasse Nr. 15 Nr. 247. MA»TÄ Montag, 27. Oktober 1879.—Morgen: Simon u. Ind. 12. Jahrg. Mit der Post: Ganzjähr. st. 12. leigen bi« 6 Zeilen 20 tr. ° d Insertion« Preise: Sin* Positive Programme. Wer sich, kurz nach den letzten Wahlen, die Mühe gab, die wirtschaftlichen Programmfanfaren der Offtciösen und die Schmähungen der autono-mistischen Organe auf das verfassungstreue Regiment mit einiger Aufmerksamkeit zu verfolgen, Der musste fast zur Ueberzeugung kommen, dass es dem Ministerium Taaffe mit Hilfe seiner Freunde beschieden sein werde, die österreichischen Völker fluS der Wüste des Verfassungslebens in ein wirtschaftliches Paradies oder in ein politisches Schlaraffenland zu führen, wo es kein Deficit gibt und jeden. Steuerträger ein „Tischlein deck' dich" zum beliebigen Gebrauche zur Verfügung steht. Heute würde es schwer sein, selbst bei den leichtgläubigsten Patrioten ein ähnliches Vertrauen zu erwecke,,. Was sich in der allgemeinen Phrase recht hübsch ausnahm, verliert, in der Nähe betrachtet, viel an seinem früheren Farbenglanz, und was allenfalls die Reformverheißungen der Thronrede an Hoffnungsfreudigkeit noch übrig ließen, das werden die Reformvorschläge selbst mit grausamer Selbstironie vernichten. Heißt es ja doch, dass die verheißenen Reformvorlagen sich noch im Werdestadium befinden. Da wir aber der unmaßgeblichen Meinung sind, dass es bei der Lösung wirtschaftlicher Angelegenheiten weniger auf eine gewisse Genialität des Selbstbewusstseins, als auf eine klare Erwägung sorgfältig gesammelter und zusammengestellter Thatsachen und auf ein ruhiges, besonnenes Urtheil ankommt, so können wir auch von in Eile zusammengestoppelten wirtschaftlichen Reformprojecten keine besonders hohen Erwartungen hegen. Alles, was wir der reichen Muster-tnrte von Regierungsverheißungen nachsagen dürfen, ist das allerdings einigermaßen anerkennenswerte Verdienst, aus der reichen Zahl unerledigt gebliebener Fragen jene herausgesucht zu haben und zu Gegenständen von Gesetzvorschlägen machen zu wollen, welche sich in der Bevölkerung einer gewissen Popularität erfreuen. Legalisierungszwang und Wucher sind Uebel-stände, gegen welche schon unter dem Ministerium Lasser-Auersperg losgezogen wurde. Da jedoch die Zahl jener, welche die gesetzliche Beseitigung der erwähnten socialen Losten anstrebt, sowohl aus der Mitte der Verfassungspartei als auch aus jener der Verfasiungsgegner sich rekrutiert, so wird auch die Abstimmung über die auf Erleichterung des Legalisierungszwanges und Einengung des Wuchers hinauflaufenden Regierungsvorlagen kein politisches Glaubensbekenntnis abgeben. Auch das Versprechen, den Staatshaushalt bilancieren zu wollen, ohne die Steuern zu erhöhen, kann und muss sowohl von der Rechten als auch von der Linken des Abgeordnetenhauses gebilligt werden, ohne dass man jedoch verpflichtet wäre, an dessen Erfüllung zu glauben. In gleicher Weise kann die Hebung des Kleingewerbes und der Landwirtschaft keine Frage politischer Gegensätze sein. In allen diesen Dingen wird vielmehr die Verfassungspartei jedem Eabmet bestimmen. In den sogenannten wirtschaftlichen Plänen kann daher nicht der Grund liegen, warum Gras Taaffe feine Allianz mit Rieger und Hohenwart schloss, und wir müssten in dieser Beziehung auch heute noch im Finstern tappen, wenn nicht durch den Adressentwurs der Verfassungsgegner im Abgeordnetenhause volles Licht über die eigentlichen Pläne der Regierung gebracht worden wäre. Denn ebenso, wie die Thronrede vom Ministerium de» Führern der Autonomisten zur Genehmigung unterbreitet wurde, ebenso wird natürlich Hohenwart in feinen Adressentwurs nichts ausgenommen haben, was den Plänen der Regierung zuwider-laufen würde. Das positive Regierungsprogramm, welches man uns bisher vorenthalten, wird also jetzt durch den Wortlaut der Adresse substituiert, welche die Decentralisation und die Schöpfung autonomer Verwaltungskörper als die ^fundamental-fätze aller politischen Weisheit anpreist. Dass diese Decentralisation auf staatsrechtlicher Basis erfolgen soll, unb dass sich die autonomen Verwaltungskörper der Adresse an daS föderalistische Gruppierungssystem anzuschmiegen haben, ist selbstverständlich. Doch nicht um die Zurückweisung der staatsrechtlichen Verfassung-» gegner handelt es sich hier. Wir haben ja dag gar nicht nothwendig, da schon der große Unsinn ihres positiven Wirtschastsprogrammes eine Bekämpfung desselben vom staatsrechtlichen Standpunkt aus überflüssig macht. Oder ist es nicht eilt gewaltiger Blödsinn, das Sparsystem der Regierung dadurch fördern zu wollen, dass man eine Vervielfältigung der Verwaltung vorschlägt? Was soll aber mit den Beamten geschehen, welche nicht in den Rahmen der vorgeschlagenen autonomen Veiwaltuug passen? Sollen diese pensioniert werden, um den Protectionskindern der neuen Regierungsparteien Platz zu machen ? Soll daS Ministerium jene Hetze gegen die verfassungstreuen Beamten inaugurieren, welche die ezechischen und ftooenifchcn Blätter schon von langer Hand befürworteten ? Wo ist aber da die Ersparung, wenn das Pensionsbudget erhöht wird, um mir den Stelleiihunger der autonomistischen Staatsbeglücker zn befriedigen? Man wird uns darauf feine Antwort geben. sondern wird einfach erklären, dass durch das Jiislebentreten autonomer Verwaltuiigskm'per das Bedürfnis deS Staates an Beamten und damit also auch die Ausgaben hiesiir bedeutend vermindert werden. Einverstanden! Doch wird das, was der Staat erspart, das Land, be,>>iehun,>sweise der Bezirk oder endlich die Gemeinde als letztes Glied der autonomen Verwalttin-Meihe zn zahlen haben. Und Jeuilleton. Am Johannis-Abend. Aus dem steierischen Land. „Ei der tausend, der Herr Vetter! Hätt' ihm schon bald unrecht gethan. Na, ist aber auch recht schön, dass er über seinem Studieren nicht stolz geworden ist und aus die alten Vettersleut' im Pillrneshof nicht vergessen hat. He da! Mutter! Rest!“ „Was ist denn gar so pressant, dass dn's ganze Haus rebellisch machst! Ich kann ja doch daS Feuer nicht allein lassen!" tönte es nun auf den zweiten Allarmruf des alten Pillmesbauern aus der Küche zurück, deren Nähe sich schon durch daS Brodeln und Zischen kochender Butter in viel verheißender Weise bemerkbar machte. „Richtig" — lachte der Alte — „hätte bald darauf vergessen, dass wir Johannis-Abend und die Weiber alle Hände voll zu thun haben, um das Haus mit Butterstritzeln zu versorgen!" Doch schon in demselben Moment erschien die Pillrnes-bänerin in der offenen Thür, ein würdiges Seitenstück zu ihrem Gatten, der trotz feiner sechzig Jahre den eisgrauen Kops noch hoch und stolz trug, wie irgend ein junger Bursch im Dorfe. „Da schau nur her, was für ’tteti raren Gast wir bekommen haben. Kennst du ihn denn nimmer?" „Ei du meine Gute, wie sollt' ich ihn nicht kennen. Ist er doch seinem Herrn Vater wie aus dem Gesichte geschnitten!" Sie fuhr mit dem weißen Fürtuch über das hitzgeröthete Antlitz, aus dessen Falten und Fältchen ein paar dunkle bewegliche Augen noch gar munter und lebenslustig in die Welt hinausblickten, zupfte die bauschigen Hemdärmel zurecht und bot mir nun die schwielige Rechte zum herzlichen Willkomm. „Du lieber Himmel, wie der Herr Vetter aber groß und stark geworden ist! Wie die Zeiten vergehen! Damals war er kaum vier Jahre alt, wie er das erstemal mit seiner Frau Mutter bei uns auf Besuch war, und unser Reserl war gerad' erst auf die Welt gekommen, und jetzt könnten schon beide heiraten." „Der Herr Vetter wird sich auch schon eine Braut ausgesucht haben, und für unsere Rest brauchen wir uns wohl auch nicht zu sorgen, dass sie sitzen bleibt. Sie gleicht ja meiner Alten und unferm Sepp auf’s Haar, unb ihre Mutter, Gott Hab' sie selig, war ja auch ein bildsauberes Weibsbild." „Ei freilich", fügte die Pillmesbäuerin mit aroßmüttevlichfin Stolze hinzu, „Art hält Art. Inser Reserl braucht sich vor keinem Mädl im ganzen Dorf zu verstecken, so nett ist sie geworden unb so brav." — Es hätte übrigens dieser besonderen Anempfehlung nicht bedurft, denn die jugendliche Gestalt, welche eben jetzt vom Garten her dem Hause zuschritt, war in der That völlig danach geschaffen, um selbst die höchsten Ansprüche auf ländliche Schönheit zu befriedige». Die reichen hellblonden Haare auf dem Hinterhaupte zu einem Knoten geschlungen, bot das kräftig und doch dabei schlank gewachsene Mädchen mit dem zart gerundeten frischen Antlitz, wie es, das Körbchen mit frisch gebrocktem Salat am Arme, aus dem volle» Licht des sonnenhellen Gartens in das Halbdunkel des Hausflurs trat und, die braunen Reh-augen schüchtern zutraulich auf die unbekannte Erscheinung des Fremdlings gerichtet, nur zögernd sich uns näherte, ein reizendes Bild. „Thu' nur nicht so scheu", mahnte die Großmutter, als ihre hübsche Enkelin mir mit einem freundlich schüchternen „Grüß Gott!" die Hand bot, „ihr seid ja Vettersleut', da braucht'- feilte Sprödigkeit", und ich muss wirklich eingestehen, dass ich mir in Anbetracht der kirjchrothen Lippen, Steuer bleibt Steuer, gleichviel, ob sie als Staatssteuer, als Landes- oder als Gemeinde-Umlage eingehoben wird. Wir können also in dem Projekte der Schaffung autonomer Verwaltungskörper, für welche übrigens erst das Material vorhanden sein müsste, keine Verminderung der Lasten, wohl aber eines jener Experimente erblicken, durch welche man d,en Einheitsstaat zu zerbröckeln und in ein lockeres Conglomerat politischer Gemeinwesen umgestalten will. Zum österreichisch-deutschen Alliauzvertrage. Das österreichisch - deutsche Bündnis, beziehungsweise die nicht mehr in Abrede zu stellende Existenz eines geschriebenen Allianzvertrages, erhält Tag für Tag durch die Presse des In- und Auslandes neue Commentare und Erörterungen. Besonders bemerkenswert ist ein Artikel des Pariser „Memorial Diplomatique" über den Besuch des Fürsten Bismarck in Wien. Darnach haben die Minister Deutschlands und Oesterreich-Ungarns die gemeinsamen Ansichten ihrer Souveräne bezüglich der europäischen Politik in einem Protokoll niedergelegt, welches jenem ähnlich ist, womit vor acht Jahren der Drei-Kaiser-Bund festgestellt wurde. Die damals von Russland eingegangenen Verpflichtungen bestünden noch fort, und so lange alle drei Kontrahenten sie respektieren, bleibe das neue Wiener Übereinkommen gegestandslos. Hier wird also die Thatsache eines geschriebenen Vertrages gleichfalls zugestanden, nebenbei aber der höchst unglücklich ausgefallene Versuch gemacht, der neuen Allianz ihre gegen Russland gerichtete Spitze zu nehmen. Oder kann man wohl noch von der faktischen Wirksamkeit eines Drei-Kaiser-Bünd-niffes sprechen, wenn zwei von den betreffenden Mächten sich bereits zu Abmachungen für den Fall genöthigt sehen, als der Dritte im früheren Bunde dessen Bestimmungen zu verletzen oder einseitig bloß zu seinem Nutzen auszubeuten suchte? Viel eher sachgemäß ist die Darstellung eines Wiener Correspondenten des „Standard" über den Inhalt des am 5. d. Unterzeichneten österreichischdeutschen Alliaiizvertrages. Denn wenn auch die näheren Details dieser Mittheilung, nach welcher das betreffende Schriftstück in 21 Paragraphen abgefasst ist, mit Vorsicht aufzunehmen sind, so ist doch recht wohl zu glauben, dass im Vertrage selbst das österreichisch-deutsche Schutzbündnis nur in allgemeinen Ausdrücken erwähnt wird, während die besonderen Einzelheiten desselben erst im Noth-falle eingeschaltet werden sollen. Ein solcher Fall würde ein deutsch-französischer Krieg sein. Die vorsichtigsten und bestunterrichteten Diplomaten halten einen deutsch-russischen Krieg einfach für eine Zeitfrage, welche verschoben werden wird, bis Russland eines paffenden Verbündeten sicher ist. Für den Augenblick kann Russland nur auf Frankreich hoffen, und die russische Regierung wird es für die nächste Zeit an Verlockungen nicht fehlen lassen. Da der Friede nunmehr nicht auf dem Wunsche nach demselben, sondern ans der Unmöglichkeit beruht, denselben zu brechen, werden sämmt-liche Ereignisse mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Nicht allein die russischen, sondern auch die französischen Angelegenheiten werden mit Unruhe beobachtet, da man bezüglich letzterer des lieben Friedens willen gar oft ein Auge zugedrückt hat und die Dinge nicht so günstig stehen, als man sich den Anschein gegeben. Der Gewährsmann des „Standard" hält sich ferner zur Annahme berechtigt, dass alle Vorbereitungen für ein russisch-französi-sches Bündnis getroffen waren, als die Ungeduld einiger Diplomaten in beiden Ländern, welche das Geheimnis nicht bis zum rechten Augenblick zu bewahren wussten, den, ganzen Plan über den Hansen warfen. Das Bekanntwerden der Thatsache, dass solche Unterhandlungen im Gange, beschleunigte den Abschluss des österreichisch-deutschen Bündnisses. Während man unter den obwaltenden Umständen den Ereignissen in Frankreich vorzugreifen wünscht, wird es als unumgänglich nöthig betrachtet, die beharrlichen Jntrigum Russlands ununterbrochen dem europäischen Publicum vor Augen zu führen. Bemerkenswert ist, dass ein Berliner Korrespondent des „P. Lloyd" einen russisch-deutschen Krieg bereits für das nächste Frühjahr in Aussicht nimmt. Er beruft sich hiebei auf einen Artikel des „Grenzboten", in welchem von russischen Rüstungen gesprochen wird, und verweist auf die Analogie mit den Vorgängen vor Ausbruch des 1866er Krieges. Damals sei auch von preußischer Seite behauptet worden, dass Oester-reich rüste. Aehnliches scheine sich auch jetzt vor bereiten zu wollen, weshalb man den Ereignissen des künftigen Frühjahres nicht ohne Besorgnis entgegensehe. — Wir unsererseits glauben, diese Auseinandersetzung nicht ernst nehmen zu dürfen. Der „Pester Lloyd" fürchtet eben vom engeren Anschlüsse Oesterreichs an Deutschland eine Ge fahr für feine handelspolitische Richtung. Wenig stens hat er in letzter Zeit immer gegen das Vorhandensein eines geschriebenen Vertrages geeifert und wird sich daher jetzt darauf verlegen, dem unleugbar vorhandenen Vertrage allerlei Be fürchtungen nachzureden. Den „Narodni Listy" zufolge ist Schmerling der Ansicht, dass die Wehrgesetzvorlage als eine Versassungsabäliderung anzusehen sei und deshalb zu ihrer Genehmigung der Zweidrittelmajorität bedürfe. Wenigstens soll sich der Altmeister des österreichischen Verfassungsstaates geäußert haben, er würde das Wehrgesetz, falls es mit einfacher Majorität aus dem Abgeordnetenhaus käme, mit all' einem Einfluss ans Abgeordnetenhaus zu retournieren streben, mit der Motivierung, dass es nicht verfassungsmäßig zustande gekommen sei. * * » Der Antrag Fanderliks auf Behebung des Zei-tungsstempels hat sehr geringe Chancen, unter den gegenwärtigen Verhältnissen zum Beschlüsse erhoben zu werde». Zwar erklären die Polen, dass sie vorläufig noch gar keinen meritorischen Beschluss betreffs des Fanderlik'schen Antrags gefasst haben, aber daraus, dass sich die Rechtspartei bereits gegen dessen Genehmigung aussprach, kann wohl seinem definitiven Schicksal kein günstiges Prognostikon gestellt werden. * * » Die czechischen Blätter kündigen den bevorstehenden Beginn der großen Action an. „Pokrok" erklärt: dass sich die Autonomistenpartei mit ihrer Adresse gleichzeitig vor allen Völkern des Reiches und der gesammten Oeffentlichkeit verpflichtet habe, sich für die Verwirklichung und Durchführung ihres Programmes mit aller Kraft und Vorsicht ein* zusetzen. Die Ueberreichung der Adresse sei die Jn-trodnction, nach welcher die thatsäckliche Action der Autonomisten zur Erreichung ihrer in der Adresse angedenteten Ziele beginnen werde. * * * Ein Telegramm des osficiösen Correspondenz-bureaus dementiert wenigstens theilweise die Zeitungsnachrichten, welche über Steuerverweigerungen im Districte von Nevesinje verbreitet wurden. Allerdings seien einzelne Verweigerungen der Tretina vorgekommen, aber diese seien entweder auf die schlechte Ernte zurückzuführeu oder durch allzu hohe Forderungen der Grundherreu muthwillig verschuldet worden. Die Autorität der Behörden stehe hier ebenso wie in allen übrigen Bezirken des Occupa-tionsgebietes unverändert ansrecht, und seien zum Ueberflusse auch genügende militärische Vorkehrungen getroffen, um etwaigen Ruhestörungen energisch begegnen zu können. Letzterer Passus klingt gerade nicht so, als ob man ein gar so unbedingtes Vertrauen auf den autoritativen Einfluss der Behörden hätte. die mir so reizend entgegen lachten, durchaus nichts daraus gemacht hätte, wäre Reschen mir sofort wie einem guten altbekannten Freunde um den Hals gefallen. „Der Vetter darf nicht bös sein, wenn ich ihn jetzt mit unser'm Mädel und der Mutter aus em Stündchen allein lasse, denn ich muss doch einmal nachschauen, wie weit es der Sepp mit dem Heu auf der langen Wiese hat." „Ja, ich kann auch nicht dastehen bleiben, sonst werden die Johannisstriezeln wohl erst am Sanet Nimmertag fertig!" ergänzte die Pillmeshof-bäuerin. „Na, die beiden jungen Leuteln werden sich die Zeit schon zu vertreiben wissen. Draußen im Garten ist's schön und schattig, und an Geschichten, die sie sich erzählen können, wird's auch nicht fehlen." —----------------- Ich und das einzige Töchterchen des HauseS standen uns nun in dem halbdunklen Hausflur allein gegenüber, und noch heute weiß ich mir nicht zu erklären, wie es kam, dass ich kein Wort fand, um das beiderseitige Schweigen zu brechen, bis endlich Reserl selbst den Bann löste und mich mit leiser Stimme, der man die Verlegenheit wohl auch anmerkte, einlud, den Garten zu besuchen, dessen Himbeeren und Johannisbeeren mir noch aus den Tagen meiner Kindheit wohl im Gedächtnis waren. Gerne folgte ich der Einladung, und als wir uns nun beide an die Zeiten erinnerten, in denen wir hinter den Stauden der Wegeinfassung Verstecken gespielt, da schwand gar bald unter dem hellen Sonnenschein das beengende Gefühl, das uns noch kurz vorher die Zunge gefesselt. Ja, ich wurde schließlich so galant, die Rosenknospe an meines Väschens Mieder für schöner zu erklären, als alle anderen Blüten des Gartens, und mit beweglicher Stimme meine hübsche Nachbarin um dieses Andenken zu bitten. „Ja, der Vetter kriegt die Rosen", entschied diese nach längerem Nachsinnen, „aber ich hält' halt auch eine Bitte, um deren Erfüllung ich den Vetter schon recht schön bitten thät." Was hätte ich in diesem Augenblick nicht alles zugesagt, zumal Reschen, wie mit Purpur übergossen, jetzt ein so reizendes Bild unschuldiger Verlegenheit bot, dass ich mich an ihrer Taille halten musste, um nicht sofort zu Väschens Füßen niederzusinken. „Sehen Sie, Vetter, heute abends wird das Johannisfeuer angezündet, und da möcht' ich gar so gerne dabei sein; wenn — wenn der Vetter nun jetzt so gut wär', den Vater um die Erlaubnis zu bitten, dass ich mit ihm zum Johannesfeuer gehen darf, so wäre ich gewiss recht dankbar." Freudig erklärte ich mich bereit, den Ritterdienst an der Seite meines Bäschens zu übernehmen, und kaum nahm ich mir die Zeit, die Lage der Wiese aüszukundschasten, wo ReschenS Vater beschäftigt war, so eilte ich schon das Dorf hinaus, die erforderliche Einwilligung des Familienoberhauptes einzuholen. Der Weg kam mir kurz vor; tausenderlei Gedanken ließen eben keine Langweile auskommen. Reschen hatte noch keinen Schatz, sonst wäre sie mit diesem zum Johannisfeuer gegangen.« Das Johannisfeuer ist eine christliche Umwandlung der alten Sonnwendfeuer, es ist eine Reminiscenz an die uralte Verehrung des Erntegottes Frigg, der Regen und Sonnenschein beherrscht und der Erde Fruchtbarkeit und Frieden verleiht, sowie an die seiner Schwester Freya, der lichten Wanengöttin, von welcher die Edda sagt, dass sie den Minnegesang liebe und Zwischen den Montenegrinern und den Albanesen ist eS bereits zu einzelnen Scharmützeln gekommen. Letztere sehen, unbekümmert um die Abmachungen des Berliner Vertrages, die Erwerbungen Montenegros als einen Raub an. welchen man so bald als möglich und mit welchen Mitteln immer wieder in die Gewalt zu bekommen trachten müsse. Vor allem sind es die an den Paschalik von Novi-bazar angrenzenden Bezirke von Plawa und Gusinje. welche vermöge ihres Terrains lange Zeit hindurch der Schauplatz eines hartnäckigen Kampfes zwischen den Montenegrinern und den Albanesen sein werden. So wird aus Cetinje vom 25. d. telegraphiert, dass tagszuvor eine Arnanteubande Belika angriff und Bregowitza besetzte. Wojwode Marko Miljanow, welcher sich bereits in den früheren Kämpfen gegen die Albanesen rühmlichst bewährte, wurde beordert, die räuberischen Eindringlinge zu vertreiben. Ob und inwiefern bei diesen Einfällen der Arnanten die Pfortenregierung selbst ihre Hand mit im Spiele hat, lässt sich nicht bestimmt behaupten. Doch soll sie dem montenegrinischen Vertreter gegenüber erklärt haben, dass sie bereit wäre, an Stelle von Plawa und Gusinje ein anderes Gebiet an Montenegro abzutreten, welches Anerbieten jedoch vom Geschäftsträger des Fürsten Nikola unter Hinweis auf den Wortlaut des Berliner Vertrages zurückgewiesen wurde. Da auch von der serbischen Grenze Anzeichen vorliegen, welche auf eine bevorstehende arnautische Invasion schließen lassen, so ist die Situation Oesterreichs in Novibazar keine besonders ve rtrauenerweckende. * * * Herr von Pnttkammer scheint es wirklich darauf abgesehen zu haben, durch ein ungeschicktes Vorgehen sich und sein System unmöglich zu machen. So hat er vorgestern bei Berathung der Denkschrift des Ober-Kirchenrathes über das Verhältnis der Kirche zur Schule in der Generalsynode eine Rede gehalten, deren wesentlichster Inhalt in dem Satze gipfelt, dass die Volksschule nicht blos eine Bildimgs-, sondern auch eine Erziehungsanstalt sei und der Religionsunterricht in der Volksschule das Centrum des ganzen Unterrichtes bilden müsse. Bei der hochwichtigen Frage, ob die Volkserziehung in das uferlose Meer allgemeiner humanitärer Bildung steuern oder auf der Grundlage verbleiben solle, die aus der Ewigkeit stamme und in die Ewigkeit zurückführe, entscheide er (der Minister) sich für das Letztere. — Allerdings hat Herr v. Puttkammer auch davon gesprochen, dass die preußische Schule nicht erst seit jüngster Zeit, sondern bereits seit dass es gut sei, sie in Liebessachen anzurufen. — Welch' herrliche Vorbedeutung für mich, der ich mich nun ganz als alter Germane fühlte und der herrlichen Freya eine Hekatombe gelobte, wenn sie mich in ihren Schutz nehmen wollte. Ich fand Sepp, den jungen Pillmesbauern, beim Heuladen, und er war nicht wenig verwundert, als ich, statt auf feine Begrüßung und auf seine Erkundigungen über meine Angehörigen zu antworten, sofort meine Bitte vorbrachte und dann schnurstracks wieder dem Dorfe zueilte, wo mich der alten Großmutter freundliche Nöthigung, der inzwischen zubereiteten Jause zuzusprechen, für einige Zeit dem poetischen Fluge meiner Gedanken entriss und in die mit Kaffee, Butter, Honig und Striezeln reich aus-gestattete Prosa des Alltagslebens zurückversetzte. Großmütterchen mochte bemerken, dass meine Blicke jemanden suchten: „Unsere Resel wird schon ein bischen auf sich warten lassen. Denn eh' sich so ein junges Leut in Staat wirft, da könnt' man derweil drei Kapuzinerpredigten anhören. Und heut' gar. Was nur dem Mädl in den Kopf geschossen ist. Gar meine Granaten Hab' ich ihr leihen müssen, so putzt sie sich heraus, um dem Herrn Vetter abends keine Schand' zu machen!" (Schluss folgt.) 100 Jahren eine Staatsanstalt sei und dass er j an den Grundlagen der Falk'schen Gesetze nicht rüt-1 teln lassen werde. Aber es gehört wahrlich mehr als eine jesuitische Unverschämtheit dazu, in dem- j selben Momente das Festhalten an den Falk'schen t Grundsätzen zu predigen, in welchem man für den streng consefsionellen Charakter der Schule eintritt. * * * Der Ministerwechsel in der Türkei, dessen die türkischen Blätter mit dem landesüblichen verhimmelnden Byzantinismus Erwähnung thun, beginnt bereits seine Früchte zu tragen. Wie ans Coustanti-nopel vom 25. d. telegraphiert wird, wurden die eingeleitet gewesenen Unterhandlungen wegen Con-trahierung einer größern Anleihe infolge der ablehnenden Haltung der Westmächte gegen alle Ga-rantieforderungcn und der herrschenden Abneigung derselben gegen die jetzige Zusammensetzung des Cabinets abgebrochen. * * * In der griechisch-türkischen Grenzregulierungs« frage ist noch immer keine Verständigung erzielt worden. Sowohl von Seite der Türken als auch vou Seite der Griechen werden Abänderungen der vom Berliner Congreffe angedeutete» Grenzregu-liermigslinie vorgeschlagen, so zwar, dass allem Anscheine nach die Mächte genöthigt sein werden, durch ihren unbedingt zur Durchführung anbefohlenen Schiedsspruch die Lösung einer Frage herbeizuführen, in welcher eine Verständigung zwischen den beiden Interessenten selbst völlig unmöglich erscheint. Vermischtes. — Eine Kra ch-Petition. Vom Abgeordneten Dr. Roser wurde, wie die Prager „Politik" meldet, dem Abgeordnetenhause eine Petition übergeben, deren Verlesung, wenn sie überhaupt stattfinden wird, die größte Sensation hervorzurufen geeignet ist. Die Petition, welche von einem gewissen Z. unterfertigt ist, behandelt ausführlich die Krachperiode und die ungeheuren aus derselben für das Publicum erwachsenen Geldverluste, welche sich nach der Berechnung des Herrn Z. aus 500 Millionen Gulden belaufen. Z., welcher selbst zu den Beschädigten gehört, suchte, wie er in der besagten Petition anführt, die Beweise zusammen, dass verschiedene Banquiers, die er namentlich anführt, bei den planmäßig angelegten Liquidationen über 200 Millionen Gulden einsteckten, und strengte beim Wiener Landes-gericht als Privatkläger eine Klage gegen diesen unredlichen Vorgang der verkrachten Banken an. Weil es jedoch das Landesgericht nicht für opportun hielt, über die Vorerhebungen hinauszukommen, findet sich Z. veranlasst, in einer Petition, der die oben erwähnten Belege beigeschlossen sind, dem hohen Reichsrathe zur Erwägung vorzulegen, dass es entweder an Gesetzen fehlt, welche dem Privatkläger die Berechtigung geben würden, eine derartige Klage anzustreugen, oder dass die Gerichtsorgane diese Gesetze, falls solche schon bestehen, nicht ausführen. Im ersten Falle bittet er das Abgeordnetenhaus, die Gesetzgebung durch ein derartig passendes Gesetz zu vervollständigen, im zweiten Falle aber macht er ans das Ministerverantwortlich-keits-Gesetz aufmerksam. — Badevorschriften in Carlsbad vor 250 Jahren. In einem Schristchen des „Politischen Carlsbades Vortrab vom Badearzt Stephan Strowelberger, Phil, et Medicinae Doc-tore, gedruckt 1622 zu Regensburg," Heißt es: „Wer baden will ohne Selbstschaden, der muss fein nüchtern im Bade sitzen, damit nicht durch unnötiges Anfüllen und Uebersressung solcher Nutzen dahinten bleibe. Wider solche Warnung aber handelt insonderheitlich daS liebe Frauenzimmer, welche ihre horas Canonicas mit mancherlei Schleckerbisslein fein wissen anzustellen, sonderlich wenn sie zur prim, das ist Morgens frühe, wann sie ins Bad Hineinsitzen, damit nicht der Leib gar zu gering und vom Wasser empor gehebt werde, sondern teilt am Boden bleibe und gewichtig sei, zu Leib nehmen ein Pfann voll Eier in Schmalz oder ein Stück Brot mit Butter beschmiert, damit die Schnatter» büchs desto besser gehe. Es findet solcher Bade» greuel aber sich auch bei Mannsleuten vor, welche vor, in und alsbald nach dem Bad sich nicht allein mit allerlei Gesräß, wie ein Schwein anfüllen, sondern wohl auch toll und voll sich ins Bad setzen und den Rausch darin ausschlaseu. Wer nun unter solche Badeschweine nicht gerechnet und unser CarlS» bad mit Nutzen gebrauchen will, der merke: im Bade iss, trink und schlafe nicht und beim Mittag!« mahl sei nit gefräßig, auch sollst du nit zu tief und zu lang im Bade sitzen, weil sonst die Schweiß-pores, sowie die anderen Löchlein keine Lust von sich geben können." — 1.400,000 Lire verspielt. Man schreibt der „Gazzetta di Venezia" aus Ponente di Riviera bei Genua: „Diese Woche hat im hiesigen Spiel-Hanse Monte Carlo ein russischer Aristokrat 1.400,000 Lire im Roulettespiele verloren. Nach alter Gepflogenheit bot ihm nun der Eigenthümer deS Spielhauses 20,000 Lire als Geschenk an, damit er seine Heimreise antreten könne, die jedoch der stolze Russe nicht annehmen wollte. Er kehrte anscheinend ruhig in sein Quartier, „Hotel de Paris", zurück, wo man ihn am ändern Morgen erhängt auffand." — Socialist ische s. Der socialistische Arbeiter» eougress von Marseille ist am 20. d., abends, in dem geräumigen und hübsch ausgestatteten Saale der Folies Bergtzre eröffnet worden, lieber der Estrade, auf welcher der Vorstand an mit rothem Stimmt bedeckten Tischen sitzt, prangt eine Büste der Marianne (rothen Republik) mit phrygischer Mütze und rother Schärpe; an den Wänden liest man folgende Inschriften: „Keine Rechte ohne Pflichten, keine Pflichten ohne Rechte." — „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit." — „Der Boden dem Bauer, daS Handwerkszeug dem Arbeiter." — „Die Arbeit für alle; Emancipation der Arbeitenden durch die Arbeitenden selbst." — „Wissenschaft, Friede, Gerechtigkeit, Einigkeit." — 500 Personen nahmen an dieser Eröffnungssitzung theit, worunter 126 Delegierte und Delegiertinnen. Das Präsidium führte der Bürger Durand, Delegierter der Bäcker von Marseille; mit ihm bildeten die Bürger Finance, Bonne und Herve und die Bürgerinnen Grave, Hubertine Cancler und Luise Meunier den Vorstand. Nachdem der Bürger Gautier über die Verhandlungen des letzten in Lyon abgehaltenen Kongresses berichtet, wird auf Antrag des Bürger-Lombard beschlossen, dass der gegenwärtige CongresS sich „socialistischer CongresS von Frankreich" nenne. Dann löste sich die Versammlung in Ausschüsse auf. Der Kongress soll, dem Vernehmen nach, nicht weniger als 13 Tage versammelt fein. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Personalnachricht.) Der Reserve» commandant unseres vaterländischen Infanterieregimentes Freiherr v. Knhn, Herr Oberstlieutenant Knobloch, wurde unter Belastung in seiner Stellung zum Obersten ernannt. — (Veränderungen im Lehrerstand e.) Die „Laibacher Schulzeitung" zählt nachfolgende Veränderungen im krainischen Lehrerstande aus: Herr Andreas Gerkar, Oberlehrer zu St. Ruprecht, wurde zum definitiven Oberlehrer zu Nassen* suß, Herr Mathias Bartel, Lehrer zu Maichau, zum definitiven Oberlehrer zu Tschermoschniz und Herr I. Cepuder zum definitiven Lehrer zu Littai ernannt. Fräulein Anna Podrekar, Lehrerin zu Thörl in Kärnten, erhielt eine Lehrstelle zu Neu» marktl, Fräulein Christine Sadnikar, absolvierte Lehramtscandidatin, eine solche zu St. Barthelmä, Herr Pirnat wurde nach Pretschna übersetzt. Herr Jvh. Woslakek, prov. Lehrer zu Brunndorf, kam als solcher nach St. Kanzian bei Auersperg und Herr IM JegliL, gewesener Lehramtszögling hes dritten Jahrganges, als Äushilfslehrer nach Brunndorf. Herr Mat. Hiti, Lehrer zu Ebenthal, kam als solcher nach St. Michael bei ©eisenberg. — (Ein nationaler Prote st anten-fr esse r.) Die „Danica" debütiert zur Abwechselung wieder einmal mit einem Artikel gegen die „Kartenlaube", über welche das Organ des Monsignore Jeran zunächst deshalb den Stab bricht, weil sie ein protestantisches Blatt ist. Die glaubenseinheitlichen Tiroler, die czechischen Judenhetzer und unsere einheimischen Protestantenfresser — könnte man wohl die Beglückung Oesterreichs in bessere Hände legen? (Die Märchen des „Slovenec.") ZWv Wir hatten bereits früher einmal Gelegenheit, die Erfindungsgabe des „Slovenee" unfern Lesern anzurühmen. Damals war die Scene, in welche der ingeniöse „Märchenerzähler"des „Slovenec" die Leser führte, ein Wirtshaus und der Held ein Wirt, welcher sich weigert, das „Tagblatt" in seinem Locale auflegen zu lassen. Diesmal ist der nationale Held ein biederer Sandmann, welcher in einem Geschäfte der Stadt Waren ausgesucht hatte und eben daran war, dieselben käuflich an sich zu bringen, als es ihm einfiel, den Kaufmann zu fragen, nb er ein „Nemskntar" oder ein „Slovene" sei. „Weder Nemskutar noch Slovene, sondern ein Stainer", soll der Kaufmann geantwortet haben, worauf der nationalbewusste Bauer stolz die Worte sprach: „Wenn das der Fall ist. dann verkaufen Sie Ihre Waren den Krainern. Wir sind Slooenen und werden auch lieber bei Sloveuen einkausen." Sprachs und gieng, den Kausman verblüfft zurücklassend. — Wir wissen nicht, was bei diesem Märchen bewunderungswürdiger ist: die Borniertheit des Helden der Erzählung oder aber die staunemverte Einfalt, welche daraus nationales Kapital schlagen will! — (Theater.) In der vorgestrigen Ausführung von Leeoeqs melodiöser Operette „Angot, die Tochter der Halle", haben Fräul. Widernann als Mademoiselle Lange und Herr Weiß als Auge Pitou wirklich Vortreffliches geleistet. Da auch Frl. Heißig ihren Part als Clairette Angot znr völligen Zufriedenheit sang, Herr Endtresser den Pomponnet und Herr Mondheim den ßariuandtere recht gut zur Darstellung brachte, so wäre die Aufführung als eine wirklich gelungene zu bezeichnen, wenn nicht das Ensemble der Operette Anforderungen an Chor und Gruppierung stellte, welchen eben ein Provinztheater unmöglich gerecht werden kan». Doch tonnen wir mit dem Gebotenen sehr zufrieden sein und wünschen nur, dass der Eifer der Regie, wie er sich bei Jnscenierung der letzten Operette zeigte, sich auch auf das recitierenöe Drama erstrecken möge. Lebensmittel-Preise in Laibach am 25. Oktober. Weizen 10 fl. 40 tr., Korn 6 fl. 18 fr., Gerste 4 fl. 65 kr., Hafer 2 fl. 93 tr., Buchweizen 5 fl. 20 tr., Hirse 4 fl. 55 tr., Kuknrutz 6 fl. 26 fr. per Hektoliter; Erdapfel 2 fl. 76 tr. per 100 Kilogramm; Fisolen 9 fl. — fr. per Hektoliter; Rindschmalz 82 tr., Hchwcinsett 74 tr., Speck, frischer 56 tr., geselchter 60 fr., Butter 72 tr. per Kilogramm : Eier 2'/, fr. per Stück; Milch 8 fr. per Liter; Rindfleisch 58 tr., Kalbfleisch 54 fr., Schweinfleisch 50 tr., Schöpsenfleisch 32 fr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 51 tr., Stroh 1 fl. 25 fr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 7 fl. — fr., weiches Holz 5 fl. — fr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weißer 16 fl. per 100 Liter. Gedenktafel Öfter die am 30. Oktober 1 879 stattfindenden Licitativnen. Relie. Mauser'scher Real., Podgoro, BG. Großlaschiz. — 3. Feilb., Pikman'sche Real, Primskau, BG. Krain-burg. — 2. Feilb., Trenta'sche Real., Nadajneselo, BG. Adelsberg, — 2. Feilb., Zeleznik'sche Real., Obertoschana, BG- Adelsberg. — 3. Feilb., Stcgu'sche Real., Rüßdorf, BG. Adelsberg. - 2. Feilb., Bradaö'sche Real., Teltschaiie. BG. Seisenberg. - 2. Feilb., Novak'sche Real., Plesivea, BG. Seisenberg. — 3. Feilb., Perty'sche Real., Bruchana-was, BG. Großlaschiz._____________________ Witterung. Laibach, 27. Oktober. Nebel bis^Mittag anhaltend, heiter, sehr schwacher Südwest. Wärme: morgens 7 llbr + 04", nachmittags 2 Uhr + 7'2” C. (1878 + 18 2“; 1877 + 12'6" C.) Barometer im Fallen, 739 19 Millimeter. Das vorgestrige Lagesmittel der Wärme + 6 8°, das gestrige + 5 9°, beziehungsweise um 2 6° und 3 2° unter dem Normale. Verstorbene. Den 24. Oft ob er. Mathias Smolnitar, Fiaker-fnecht, 40 I., Petersstraße Nr. 50, Morbus Brightii. Den 26. Oftober. Aiaria Beve, Grundbesitzers-witwe, 69 I., Rain Nr. 18, Wassersucht. Im Civilspitale: Den 22. Ott ober. Johann Osmet, Inwohner, 51 I., Lungentuberculose. ~ ' 39 I., Hydrothorax. Den 23. Oktober. 70 I., Gangraene senilis. Den 24. Ottober. Johanna Prebiu, Jnwoh nerstochter, 5 Mon., Brechdurchfall. — Theresia Müller, Taglöhnerstochter, 4'/, Stunden, Lebensschwäche. Den 25. Ottober. Maria Pire, Inwohnerin, 51 I., allgemeine Wassersucht. Johann Kojelj, Arbeiter, Mathias Sibernif, Arbeiter, Johanna Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme während der Kranfheit der nun in Gott ruhenden Frau Marie Edlen v. Luschan, geb. Raftnger, sowie für die zahlreiche Begleitung bei ihrem Leichenbegängnisse und die vielen und schonen Kranzspenden sagen den innigsten, tiefgefühlten Dank die trauernden Hinterbliebenen. Eingesendet. in- und ausländische Journale haben die Broschüre: Circa 30 ßk f)riüatfpccufaiion an der üörfe“ von Ios. Aohn, Chef des Börfehauses Jos. Kohn & Comp., Wien, Kohl-inarft Nr. 6, glänzend besprochen. Dieselbe erschien soeben in 5. Aufl. Prosp. gratis und sranco. Preis für Wien 1 fl., für die Provinz 1 fl. 5 tr. (508) 3-2 itero6i:|i(6ßrßc, einen geeigneten, ccmtiottsfälpig, für das Absatzgebiet Laibach und Umgebung suchen aufzunehmen B Pommer, Bmnerei in Oberlaibach. (515)31 ÄT OrMMze-iWR Unterricht in der englischen Sprache. Ein Professor, welcher durch zehn Jahre als regl. Professor an einem englischen College tradierte, in Wien f. f. Landesschulräthe, Direetoren und Professoren, t f. Militär und Pcrfünlichfciten aus den höchsten Kreisen zu seinen Hörern zählte und über die vorzüglichen Leistungen die besten Belege zur Einsicht besitzt, eröffnet am 1. November einen Herren- und Damen-Abendeurs. Es wird auch Unterricht außerhalb des Hauses ertheilt. Einschreibungen für die Surfe werden täglich von 4 bis 5 Uhr nachmittags entgegengenommen. 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London ............ ©eidsorten. Dukaten........... 20 Francs . . . . 100 d. Reichsmark Silber............ 96-50 106— 94-50 102 25 95 40 74 50 168 — 119 101*50 168-17- 117— 5-59 32 57 75 100 — 96 76 106-50 94-75 102.76 95 70 7475 168-50 119-50 101.75 168 50 17*50 11710 561 933 58-85 100 — Telegraphischer Kursbericht am 27. Ottober. Papier-Rente 6845. — Silber-Rente 69 85. — Gold-Rente 81 -. - 1860er Staats-Anlehen 128 50. - Bank-actien 836. — Creditactien 267 50. — London 116 85. — Silber —. — K. k. Münzdneaten 5 58. - 20-Francs-Stücke 9 31-/,. — 100 Reichsmark 57-65. Druck von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Verleger: ßttomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich; Dr. Hans Kraus.