Laibacher Seituna. M VR3. Mittwoch am R7. September «8KK Dle La>bacherZfiti!!,,i" erscheint, mit Aufnahme der Soim- u»d Fcicrtaqc, täglich, und lostet sammt t»en Beilagen im Eomvtoir qanzjährig ll ,l.. halbjährig 5 il 30 lr mit .c.re»zvand '»> Emul'loir ganzjährig <2 ff., halbjährig ./l > ?z"^ .V'^' '"'^ Krmzbailo »ut> gedrmkttr Adresse lg st., halbjährig 7 ff. 30 kr. — I„ serationsqebü b r für ,iue Sl'alten^il, odcr den Naoin derselben für ein^ mm,gr ^imchattilug 3 sr.. si,r pveimalige ^ kr., für dreimalige 5 sr. C. M, Iu.crate bis 12 Zeilen kosten l ff. für 3 M.,l, 50 fr. für 2 Mal und 40 fr. für l Mal eimuschalten c>« oü,eu Gebühren ist nach dem „l'rovifm'ischen Gesetze vom »'». November l. I. für Inscrtionsstämpel" noch !0 lr. für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Amtlicher Theil. ^?e. Majestät der Kaiser haben mit allerhöchster Entschließung vom 12. d. M. den General der Cavallerie, Se. kaiserl. Hoheit dep durchlauch-tigsten Herrn Erzherzog Albrecht zum Commandanten der III. Armee nnd zum Militär- und Civil-gouverneur des Königreiches Ungarn zu ernennen geruht. Nichtamtlicher Theil. Eorrespoudenzcn. Krainburft, 8. Sept. Am Kle,infrauentag Nachmittags, als der uon Klagenfurt kommende Malle-Postwagen vom hiesigen Postamte in der Stadt, seinen Weg nach Laibach fortsetzte, wurde, durch das schnelle Fahren, von diesem Wagen ein 42jähriger Knabe derart überfahren, daß ihm eine Hand gebrochen und derselbe durch Quetschuug in den Weichtheileu des Bauches lebeus-gefahrllch beschädigt worden ist. Wenn das Schuellfahren in Städten schon über? Haupt als ein altbestehendes Verbot bekannt ist, so erscheint es l,n vorliegenden Falle um so sträflicher, als der Pferdelenker einer gauzen Masse von Menschen, die zum nachmittägigen Gottesdienste in die Kirche ging, im vollen Sinne des Wortes scharf und unbedächtlich entgegen fuhr. Es ist um so bedauerlicher, als selbst im günstigsten Falle, wenn der Knabe am Leben bleibt, derselbe doch immer ein Krüppel bleiben und für eine schwere Arbeit nicht geeignet seyn wird, wozu er als unbemittelter Vauern-bursche angewiesen ist. Traurig ist es, und unterliegt einer eindringlichen Belehrung und Ueberwachung der Postillone, daß sie in Städten das schnelle Fahren unterlassen. Auch das vorgeschriebene Zeichen mit dem Posthorn, oder durch Zurufen der Leute, ist im gegenwärtigen Falle unterblieben, und daher auf eine eben so rohe als äußerst leichtsinnige Weise nut Menschenleben gespielt worden. Es mnß daher beim Vorkommen solcher Fälle die genaue Handhabung der gerechten Strenge der gutgemeinten Gesetze zum abschreckenden Beispiele gewünscht werden. Wien, 13. Sept. In der gestrigen Sitzung des Comites zur Berathung der Statuten der Versorgnngsanstalt wurde jener Theil der Statuten beendet, welcher die bis zum Schlnsse des Jahres Mil der Anstalt beigetretenen Theilnehmer betrifft. Während der Debatte erklärte Hr. v. Werdmüller', einen Gegenentwurf ri'lckfichtlich der alten Theilnehmer einznbringen, womit er denselben größere Vortheile zuzuführeu beabsichtige. Das Präsidium erklärt hierauf, diesen Ge-geuentwurf nicht nur der Staatsverwaltung zu unterlegen , sondern denselben auch, im Falle er bald eingebracht würde, der Debatte zu unterziehen. Am Schlüsse der Swung erklärt das Präsidium, die eingelaufenen Anträge des Majors und Vice-Vaudirec-tors Hrn. Nengelrode und einen vom Hrn. Dr. Edlen v. Sonnleit h n e r in Antrag gebrachten Zusatzparagraph debattiren zn lassen. Zu letzterem wurde sogleich von dem Hrn. Antragsteller selbst eine Abändern,^, welche in der Weglassnng der letzten vier Zeilen besteht, vorgeschlagen. In dem Antrage wird der Administration und dem Vereine der Spar-casse das Necht und die Wahl vorbehalten, jene Theilnehmer, welche ansier den bereits in den Paragraphen 67-63 (66) ausgedrückten Zugeständnissen noch weitere Ansprüche stellen sollten, nur nach den frühern Statuten zu behandeln. Hr. Doctor v. Sonnleithner beurkundet hiermit eine Gesinnnng, die mit seiner Stellnng als Comite-Mitglied im geraden Widerspruch steht, denn er will die Statuten, für deren Abfassung die Familie Sonuleithner nach den Büchern der Anstalt ans den Fonden derselben bereits 98.000 fl. als Belohnung bezogen hat, als Strafmittel mit Rechtskraft für Jene angewendet wissen, welche eine schmerzliche Täuschung durch ebeu diese Statuten erfahren haben nnd nun die Verwirklichung der gemachten Versprechungen anstreben.— Zugleich sind wir in der Lage, den Interessenten aus Krain mittheilen zu können, daß sich sechs Mitglieder des Comite's aus der Reihe der Interessenten von der weiteren Berathnng, aus erwogenen Gründen, zurückzuziehen entschlossen haben. Preßburg, 43. September. H —Z Der Handel- und gewerbetreibende Theil uuseres Publikums ist wie verjüngt, Dank dem wundervollen Lebenselirir „Subscriptiousanleihe!" Die Erscheinung ist noch nie dagewesen, daß eine Maßnahme der Negierung von allen Parteien entschieden günstig aufgenommen wurde, denn in der Regel pflegten unsere Nadicaleu, die man vor Allen unter den „Ge-werbslenten" suchen muß, jede Anordnnng durch die Hechel zn ziehen, die von Oben kommt. Wie die Wiener Journale voll von Ankündigungen der Wechselhäuser sind, welche sich erbieten, Subjcriptionen auf die Anleihe anzunehmen, so findet mau auch bereits in der hiesigen Zeitung derlei Anerbieten, und zwar von Seite israelitischer Häuser, was unsere christlichen, die wohl nicht minder patriotisch, aber etwas bequem sind, an-eifern dürfte, ein Gleiches zu thun. Auch wird der Gemeinderath eine ähnliche Bekanntmachung erlassen, wie der Wiener. So hatten wir denn dir Ueberzeugung gewonnen, daß die Bevölkerung mit Bereitwilligkeit zu unterstützeu bereit ist, was die Negieruug im Interesse der allgemeinen Wohlfahrt anbahnt; müde der politischen Agitationen, mögen selbe nun mehr oder minder ansgeprägt hervortreten, sehnt man sich nach Festigung der Zustände, vorerst der materiellen, dann der politischen und socialen. Sind einmal die Valuteuverhälcnisse geregelt, wird auch die Industrie sich heben uud der Verkehr wieder so lebhaft werden, wie v o r der Revolution. Selbst Preßburg, ein halb verlorener Posten, wird, trotz der Nähe Wien's und Pesth's, an Regsamkeit gewinnen, und kann seine Erzeugnisse auf den Märkten verwerthen, welche von mm an Frequenz gewinnen dürften. Die hiesigen Großhändler, welche bis jetzt klagten, daß die Commissionsgeschäfte seit dem Ausbruche der Revolution fast gauz brach liegen, fangen bereits an, größere Bestellungen vom Lande zu erhalten, uud gewähren auch nach alleu Seiten hin, wenn sie nur eünger-maßeu sicher gestellt sind, Credit. Dieser aber ist in Ungarn unumgänglich nothwendig, denn der Geldmangel ist, wenn auch kein drückender mehr, doch noch immer fühlbar. — Hätten wir nur auch Aussicht, daß die sittlichen Zustand unserer Stadt sich bessern werden; aber in dieser Beziehung ist es immer ^uoch grau in Grau gemalt. Vor den Schranken des Gerichts stand dieser Tage ein Schuhmacher, der mit dem eigeucn Blute in unerlaubten Verhältnissen stand, und deßhalb vom Staatsanwalte dle Bestrafung mit dem Tode (nach dem alten ungarischen Gesetz) verlangt wurde; es soll jedoch diesem keine Folge gegeben, sondern der Malcontent nach dem österr. Gesetz abgeurtheilt werden, wonach ihn 42 — 13-jährige Kcrkerstrafe erwartet. Obiger Fall ist überhaupt nichts sehr Seltenes hier, wie auch das Con-cubinat zu den Alltäglichkeiten gehört, gegen die jedoch von Seite der Polizei immer energischer eingeschritten wird. — An den Mauerecken kleben auf's Neue kleine Affichen, worin den Steuerpflichtigen dringend aufgeboten wird, sich ihrer Verbindlichkeiten gegen die Staats- und Stadttasse zu entledigen. Es haben Viele noch nicht ein Mal die eine Hälfte der Iahresquote gezahlt, während die zweite Hälfte Ende September fällig ist. Die Säumigen werden mit Erecntion heimgesucht. Leider macht es die sehr ungünstige Witterung, besonders der ärmeren Classe, darunter den Hauern, fast unmöglich, ihren Steuer-antheil zu entrichten, da wegen des anhaltenden Regens sowohl die Tagwerke aufhören, als auch der Ertrag der Weingebirge auf ein Minimum zusammenschmelzen wird. — In der Nahe Preßburg's wird von morgen an die auf den Dörfern stationirte Artillerie Manövers halten, die durch 8 Tage wahren. — Das Obst, welches Anfangs September ziemlich wohlfeil war, ist jetzt im Preise bedeutend gestiegen; die Aepfel faulen durch den Regen auf den Bäumen. Eben so nnterliegen fast alle jene Weintrauben, welche ihrer Reife entgegen gingen, der Fäulniß. Es soll von einer Dcpntation unserer Weingartenbesitzer die Bitte an das Finanzministerium gestellt werden, die Summe des Verzehrungssteuerpanschales hinsichtlich des Weines, in Anbetracht der höchst unergiebigen Fechsung, für dieses Jahr zu vermindern. Oesterreich. Wien, 6. Sept. Die k.k. Landwirthschaft-Gesell-schaft und der niederösterr. Gewerbverein in Wien haben ein Comity bestellt, welches die Bildung einer Gesellschaft zu veranlassen hätte, die sich zur Aufgabe setzt, das neue Gewerbe der Zurichter von Lein- und Hanf-Cultur uud Industrie in allen Kronländern des Kaiserstaates zu verbreiten. Nachstehend theilen wir die wichtigsten Stelleu des von ihnen erlassenen Aufrufes mit: „Die Lein- nnd Hanf-Cultur und Industrie Oesterreichs find seit Iabren im Abnehmen, und gegenwärtig stehet ein Versiegen dieser für den Land-wirth, Industriellen und Kaufmann meistens so ergiebigen Erwerbsquellen zu befürchten, nachdem Deutschland, — Oesterreich mitbegriffen — mit seinen 75- bis 80.000 Flachsspindeln kaum den 30. Theil des eigenen Bedarfes zu decken vermag. Das Mittel zur Hebung der inländischen Lein- nnd Hanf-Industrie ist nur in der Production eines in Qualität und Quantität -^ uach Bedarf gesponnenen Garnes zu suchen, da mir dadurch die Consumenten unabhängig von dem Auslande werden können. Die Qualität des Garnes hängt nicht von der in Oesterreich bekannt", und angewendeten Spinnmaschine, sondern auch ",, der m Oesterreich zwar nicht nnbekanntcn, jedoch immer noch mcht recht geübten Zurichtung des Lein- und Hanfstengels zur Absonderung der Faftr, d. . von dem Rosten. Brechen nnd Schwingen beider Industnepflanzen ab. 89ft Die Quantität des Garnes hingegen ist von der Größe der zum Lein- und Hanfbaue bestimmten Bodenflache.bedingt, welcher außerdem anch einen sehr wesentlichen Einfluß auf die Qualität der Faser nimmt. Nur die durch vervollkommnetes Rösten, Brechen und Schwingen erhöhete Qualität der Faser kann den Spinner zum Verspinnen steigender, eine Ausdehnung von Spinnereien zur Folge habender Quantität des Rohmaterials (Lein- und Hanffaser) veranlassen und nnr diese wieder den Landwirrh zur Erweiterung des Lein- und Hanfanbaues und zur Hebuug ihrer Cultur vermögen. Das Rösten, Brechen und Schwingen sind daher jene Momente, welche zuerst in's Auge gefaßt werden müssen, wenn auf Hebung der Lein- und Hanf-Cultur und Industrie gewirkt werden will. Um das Rösten, Brechen und Schwingen, womit fich in Oesterreich der Landwirth beschäftiget, in solcher Weise zu vervollkommnen, wie es seit langer Zeit m Belgien, und in den letzten Jahren in Amerika, England und theilweise auch in Deutschland geschehen ist, wird es unerläßlich, diese Zurichtung der Pflanzen nach dem Beispiele der genannten Staaten, von dem Geschäfte des Laudwlrthes, mit dessen auf Grund und Boden angewiesenen Wirkungskreise sie in keinem Zusammenhange stehen, und ihn daher nur zu oft sehr empfindlich beirren, zu trennen, und sie einem eigenen, in Oesterreich neu zu schaffenden Erwerbszweige zu überlassen, welcher als jener der Zurichter des Leines und Hanfes das verbindende Glied zwischen dem Land-wirthe und Spinner zu bilden hätte. Der Lein- und Hanfzurichter würde mit dem Landwirthe, nach Uebereinkommen, die Wahl des Samens, Bestellung des Bodens, Pflege der Pflanze während des Wachsens, und Zeit der Ernte bestimmen, — den Lein und Hanf noch auf dem Felde stehend ankaufen, — beide Industrie-Pflanzen in eigenen Zurichtuugsanstalten rösten, brechen und schwingen, und endlich die gewonnene Faser dem Spinner verkaufen. Die k. k. Landwirthschaftgesellschaft und der uiederösterr. Gewerbverein in Wien haben ein Comit«'; bestellt, um die Bildung einer GesMchaft in Oesterreich zu veranlassen, welche sich zur Aufgabe setzen wird, das nen in das ^cben einzuführende Gewerbe der Lein- und Hanfzurichter m allen für Lein- und Hanf-Cultur geeigneten Kronlän-dern zu verbreiten. Die Gesellschaft soll sich als Ac-tiengesellschaft constituiren. Zu diesem Zwecke befinden sich in den Kanzleien beider Corporationeu und iu den Händen der Comit«''glieder Subscriptionobögen, in welche die Namen der Beitretenden, mit der Summe ihrer Theilnahme, auf eine Actie 300 st. CM. gerechnet, eingezeichnet werden. Es wird zunächst beabsichtigt, eine Nöst-, Brech- und Schwinganstalt nach belgischem oder englischem Muster zu gründen, und neben ihrem Zwecke auch Erfahrungen für Verbreituug solch'r Etablissements in der Monarchie zu sammeln. Für eine Anstalt dieser Art, in welcher 12.000 Ctr. auf circa iiW Joch geernteten Etengellcines zugerichtet werden können, stellt sich das Anlage-Capital auf 30.000 ft. und das Betriebs - Capital auf 24.000 ss. CM." - Wien, 15. Sept. Es hat sich der Fall ergeben, daß der Valutaverhältnisse wegen Salz ans dem Kronlande Tirol in ziemlich bedeuteuden Quantitäten nach dem lombard.-venetiiinischen Königreiche eingeführt wurde. Da die Calzpreise dort der allgemein herrschenden Metallwährung wegen jept verhältnißmäßig zur Valuta der übrigen Kronländer höher gestellt sind, so brachte dieser Vertrieb den Unternehmern nicht unerheblichen Nullen. Im Interesse der Gesammtheit sah sich jedoch die Finanzverwaltung bemüßigt, der Sache Einhalt zu thnn, und verfügte, daß Salz aus Tirol nach der Lombardie nur gegen Taraufzahlung «incs Betrages von t st. 30 kr. CM. (4 L. 60 C.) fm de„ ^r. Ctr. durch die betreffeu-dcn Tiroler Zollämter erpedirt werdeu dürfe. ' Der katholische Verein zu Brunn hat sämmtliche katholische Filialuereine Mähren's zu einer statutenmäßigen Generalversammlung, deren Siz-zmlgen am 22., 2:l. >md 24. 5. ^ ,» dem Saale des Minoritenklosters zu Brunn Statt finden werdeu, einberufen, wozu der Hr. Bisckof von Brüm,, Anton Arnoscht, die Bewilligung ertheilte. M, dieser Versammlung haben sich auch sämmtliche Franeu-vereine Mährens zu betheiligen, da sie als Filial- vereine des katholischen Laudeovereins betrachtet werden. - Die reformirten Snpcrintendenzen des Donau-und Theißdistrictes werden nächstens zu Kctokem'^t uud Miskolcz Distrutualconveute abhalten; für ersteren ward Hr. Stephan Nagy, für letztere aber Hr. Ios. Kirüly de Sathmür zum Regierungocom-missär ernannt. - Am l. d. hielten die Siebenbürger Unitarier zu Klausenburg eine Kirchensynode im Beiftyn eines k< k. Commissars; bei dieser Gelegenheit wurden 21 Candidate» der Theologie in der dortigen Kirche der Unitarier ordinirt. Vrüuu. Am .'>. September hatte der von Wien nach Prag fahrende Personenzug das Unglück, eiueu Bauer, welcher wahrscheinlich iu trunkenem Zustande auf den Schienen lag nnd nicht bemerkt wnrde, zu überfahren; der Mann blieb gleich todt- Venedig, 14. September. Drei Kanonenschüsse verkündeten bei Tagesanbrnch die nahe Ankunft des Kaisers. Bald erblickte man den Kriegsdampfer Marianna, auf desseu Vordermaste die kaiserliche Flagge flatterte, in der Nähe des Forts ßli lMK'l-smi sich dem Eingänge des Hafens von Mala-mocco nähernd. Alle Balcone der auf der weiten Lagune und dem großen Canale liegenden Paläste waren im schönsten Teppich-Schmucke. Die hier garni-sonirenden Trnppen, aus einem Bat. von Erzh. Franz Ferdinand Este, 1 Bat. von Erzh. Stephan, 4 Comp. von Prinz Hohenlohe, aus der Festungsartillerie und der hiesigen Infanterie-Marine bestehend, waren in Parade auf dem großen, mit weiß-rothen Fahnen geschmückten Marcusplatze und auf der angränzenden Piazzetta aufgestellt. Nach und nach sammelten sich alle Militär- und Civilbehörden, und die dein Monarchen entgegengekommenen Gäste, worunter der allgemein verehrte Feldmarschall Graf v. Radetzky, Feldzeugmeister Heß, Generalmajor v. Benedek, die, wie eine unzählige Menschenmasse, der Ankunft Sr. Maj. entgegenharrten. Die k. k. und Kauffahrteischiffe prangten in ihrem Flaggenschmucke. Bei den öffentlichen Bärten war die Lagune mit eleganten Gondeln, darnnter jene der answartigen Consuln mit ihren Flaggen, wie besäet. Um ? Uhr 10 Munuen erdröhnte das Geschütz von allen Batterien, und sämmtliche Glocken der Stadt läuteten. Das Schiff, auf welchem Se. Maj. der Kaiser sich dem italienischen Ufer näherte, war bereits in unsern Hafen ein-gelaufen. Auf einem mit Gold und Sammet geschmückten Escal«'' fuhr der Monarch die kurze Strecke vom Dampfschiffe bis M- Piazzetta, wo Er dem Marschall freundlich die Hand drückte und iu dessen Begleitung die Truppen die Revue passiren ließ. Hierauf ging der Kaiser in die Marcuskirche, an deren Eingänge der Clerus ihn erwartete. Nach dem Gottesdienste begab sich Se. M. wieder auf den Mar-cusplatz, und ließ die, Mannschaft desiliren. Der Wunsch, dasi S. M. längere Zeit hier verweile, ging nicht in Erfüllung, denn in Verona waren alle Vorbereitungen zum festlichen Empfange auf 10 Uhr getroffen. Von einigen hundert Gondeln begleitet, verließ S. M. unter dem Freudenrufe der Volksmenge den Platz und fuhr dem großen Canal entlang zur festlich geschmückte» Eisenbahnstation. Um halb zehn Uhr hatte Se. M. sammt Gefolge, darunter II. EE. der Feldmarschalllieutenant Graf Wimpffen und der Ban Iellacich, die lange Brücke auf der Lagune zurückgelegt, den Festen in Verona zneilend. (Tr. Z.) D e u l l ch l n n d. Verlin, 12. Sept. Laut Vekanntmachnng der Hauptverwaltung der Staatsschulden, — werdeu die Zinsen der freiwilligen Staatsanleihe des Jahres 1ft48 von ^ auf 4'/, Proceut herabgesetzt uud den Gläubigern , die auf Herabsetzung nicht eiugeheu wollen, ihre Capitalien am 1. April l8.'i2 bar gezahlt werden. Osmanisches Neich. Der Sultan hat die Bank von Constantinopel angehoben und dagegen die Genehmigung zur Errichtung einer türkischen Natioualbank ertheilt, welche die Geldverwechslung der Türkei mit dem übrigen Europa zn leiten hat und als deren Gouverneur Fuad Effendi angestellt wurde. Griechenland. - Die griechische Regierung hat eine Verord-nnng über das Verhalten bei Schiffbrüchen erlassen. Derselben zn Folge müssen bei der ersten 'Nachricht von einem Schlffbruche sogleich alle Vorkehrungen zur Bergung des Schiffes und der betreffenden Effecten getroffen, darüber Protocolle aufgenommen und die Oberbehörden ohne Aufschub in Kenntniß gesetzt werden. Die Hafenämter sind verpflichtet, die Schiffspapiere in Empfang zn nehmen, und sich alle nöthigen Auskünfte über das Schiff, die Mannschaft, die Ladung n. s. w. zu verschaffen. Die geborgenen Gegenstände sind zu verzeichueu und nnter Obhut der Behörden zu stellen, welche im nöthigeu Falle auch einen Guardian beizugeben haben. Die dem Verderben ausgesetzten Objecte müsseu versteigert werden, und der Erlös ist in der öffentlichen Casse zu depo-niren. — Wenn der Eigenthümer der Waren oder der Capitän des Schiffes, gleichviel ob in- oder ausländisch, sich einstellt und sein Eigenthumsrecht beweist, so werden die Behöben in diesem Falle bei der Bergung nicht einschreiten, aber nach den Anordnungen des Eigenthümers oder des Capttäns Beistand leisten, und jeden Mißbrauch in Bezug der denselben zustehenden Rechte zu verhindern suchen. Die früher geborgenen Gegenstände sind ebenfalls den rechtmäßigen Eiugenthümern, gegen Zurückerstattung der erwachsenen Auslagen zu übergeben. Sollte sich weder der Eigenthümer, noch der Capitän des Schiffes oder der einem Auslauder gehörenden Gegenstände einstellen und der betreffende Consul iuterve-niren, so sind die Waren ebenfalls unter Obhut der Behörde zu halten, und einer der Schlüssel der bezüglichen Locale nebst dem Protocol! über das Inventar u. s. w. dem Consulate zn übergeben. Bei jeder Verunglückung eines fremden Schiffes hat das Hafenamt dem betreffenden Consulate die Anzeige zu machen. Die mit der Bewachung der Ware» beauftragten Personen haben dafür zu sorgen, daß die M l'ulli vereinigten und mit Marken versehenen Waren nicht ohne 'Noth berührt werden, damit sie leichter den etwaigen Eigenthümern ausgeliefert werden können. Neues und Neuestes. - Wien, t.^. Sept. Die Subscriptionen anf das neue Anleihen nehmen den glücklichsten Fortgang. Dem Vernehmen nach haben sich die Großhandlungs-hauser I. H. Stamel) mit 1 '/2 Mill., M. und C. Biedermann mit 1'/? Mill., I. G. Schuller «t Comp. mit 800.000 fl., M. Wodjaner mit 600.000 fl. und L. Epsteiu mit ^00.000 fl. betheiligt. " In den zwei Wochen vom 24. v. M. bis <'. d. M. sind 24 Personen in B r ü n n sammt Vorstädten an der Cholera verstorben. Im Vergleiche zum südlichen Theile Mährens, wo die Krankheit intensive ist, trat sie mäßig und modificirt in ihrem Verlaufe, und noch immer sporadisch auf. " Der »l)55»'! vnl«),-<> clulimllo« bringt die ziemlich überraschende Nachricht, daß der Seraokier Omer Pascha in der Herzegowina die Einfuhr und das Lesen österreichischer Zeitungen verboten habe. " In Kurzem soll, wie der ,>('xi,5« vernimmt, ein a. H. Ukas im Kaiserthume Rußland veröffentlicht werden, mittelst dessen der höhere Adel im Königreiche Polen, Fürsten, Grafen und Barone, zum Eiittritte in k. russische Militärdienste aufgefordert werden sott. TclegrapHische Depesche. Verona, 14. Sept. Se. Majestät sind um !)' 2 Uhr Vormittags durch Padua und um 10', Uhr durch Viceuza passirt; au beiden Orten geruhten Se. Majestät abzusteigeu, und nach Vesichtiguug der aufgestellten Truppen, im festlich geschmückten Etationsgebäude die Aufwartung der Autorttaten des Clerus und der Municipien anzunehmen. Ueberall stürmischer Jubel von Seite der zusammengeströmten Bevölkerung. In allen Zwischeuorteu waren Triumphbögen und ))lu-sikbaudeu aufgestellt. In Padua fand nach der Abfahrt Er. Majestät ;ur Feier des Tages d,e festliche Ver-theiluna von 24 Geldprämien an die gejttteten Madchen uud eine Spende des Muu.cipmms an d.e stadtischen Mllitärinval.den Statt Um die Mittagsstunde sind Se. Majestät m Verona angekommen. 891 Feuilleton. Mathias Vertouz. «^ie Nacht vom 2. auf den 3. d. M. hat emen der edelsten und besten Männer Krain's aus emer für das Wohl nnseres Vaterlandes, für Cnltur des geistigen Lebens nnseres Volkes segenreichen Wirksamkeit plötzlich nnd zur allgemeinen und gerechten Traner hinweggerafft. Mathias Vertonz, der Verfasser der in der slo-vemscheu Gelehrtenwelt bekannten >, !<"«<«," »Vm" r^l,,« „8u(»!-0<>il,> >i!<»v,N8klln vinuli^nikl""" :c. weilt nicht mehr unter den Lebenden. Am 4. d. wurden seine irdischen Ueberreste unter feierlichem Glockenge, laute, nnter Beglcituug einer zahlreichen Menge ans allen Stauden, zur letzten Ruhestätte getragen; — Der als Schriftsteller bekannte Franz Nosenhain hat zur Verherrlichung des Leichenbegängnisses eine deutsche Rede entworfen, welcher eine slovenische vom Verfasser dieses folgen sollte; allein der Vortrag mnsite wegen des nngemein schlechten Wetters am Friedhofe unterbleiben. — Die Biographie dieses Mannes, anf den das Vaterland stolz seyn darf, überlassen wir einer gewandteren und mit dcn Le-bens-Verhältnissen des Verblichenen mehr vertranten Feder. Das Leben des Pfarrvicars Vertouz bildet von der Mannesreife bis znm Grabe eine Kette eines vielseitig gemeinnützigen Wirkens; drei Momente sind es vorzüglich, die dasselbe eigenthümlich charak-terisiren: 1) Sein Wirken als Seelsorger, 2) als Winzer und A) als vaterländischer Schriftsteller. M 1) — Vertouz hat frühzeitig den währen Beruf als Priester erfasit. In dem Maße, als er seine Pfarrkinder zur Tugend aneiferte, in dem Maße suchte er fie durch eindringliche Belehrungen zur bessern Bewirthschaftnng des Bodens anzueifern. Seiu geistiger Blick erkannte mit richtigem Tacte diesen Mittelweg als den richtigen, und er hat sich hierin wahrlich nicht geirrt. Einfachheit in der Lebensweise und ein würdevoller Ernst im Umgänge bilden übrigens die Einfassung zu seinem Lebcusgemälde. Sein Ernst hatte allerdings einen zu melancholischen Anstrich ; allein, gleichwohl der wohlwollende Blick, die hohe Stirne, der Faltenwurf um die Augenwinkeln ließen gewahr werden, das; mau vor sich einen den-kenden Kopf hat. Diese untrügliche» Wahrzeichen eines charakterfesten Mannes verliehen aber anch Vertouz in der öffentlichen Meinung eine Supcrio-vität, eine Achtung, dereu sich nnr Wenige in diesem Maße erfreuen dürften. Vertonz's Vortrage auf der Kanzel athmeten nur jene von der Moralität getragene Ueberzeugung, die der Sprecher in richtiger Anwendung der darin entwickelten Grnndsätze selbst mitempfand. Daß der Weinbau, die rationelle Bewirthschaf-tung des Grund und Bodens in Form von Parabeln einen Hauptbestandtheil davon gebildet, ist bei semer vorherrschenden Liebe zu diesem Zweige nicht zu verkennen. Sein Lebenswandel war streng gerecht, sowohl gegen sich selbst, als auch gegen Andere. Den sprechendsten Beweis seiner Herzeusgüte liefert sein letzter Wille, eine Fülle an Spenden für die Wohlthätigkeitsanstalten enthaltend. ää 2). — Der Vehandlüug des Rebeustockes nud der Erzeugung des Weines hat Vertouz bis zu seinem Lebensende die größte Sorge zugewendet. Er schellte keine Mühe, keine Kosten, um hierin Vorzügliches zu erstreben. Dein in diesem Felde errungeneu practischen Erfolge suchte er sowohl durch mündliche Belehrung, wirksame Beförderung, als auch durch herausgegebene Broschüren, Weiterverbreitung zu sichern. Däß seiu Beispiel nicht ohne Nachahmung blieb, davon zeugen uns die umgebenden Wcmgebirge, davon zeugen uns die stummen Blicke der um ilm trauernde» Laudleute, und wahrlich! diese Anhäug-lichkeit ist wohverdieut; denn er lehrte sie ja, auf welche Weise den» wenigfügsameu Boden der größte Ertrag abgernugen, wie dem uuhalcbaren Wippacher Weine die Haltbarkeit verliehen werden kann; er lehrte sie den Weg znr Wirthschaft nud auch zur Tugend. ^>!(<> !!!!<»" :c. :c. bleiben ein Eigenthum des Volkes, sie sind überdieß eiu Muster dcs Styls iu der sloveni-schen Sprache. Krain hat somit eine vollgiltige Ursache, auf ihn stolz zu seyn. Zu beklagen ist nur, daß gerade seiu großer Draug uach schriftstellerischem Wirken in den letzten Jahren eine Lebensweise bedingte, zn der ihn das im besten Manuesalter angeeignete, bewegliche Leben nicht am besten befähigte. Und ge-! rade in diesem Wechsel der Lebensweise liegt vielleicht! eine Ursache seines frühzeitigen Todes, liegt der, Grund des Verlustes eines Mannes, den wir alle herzlich betrauern! l. Gruß und Abschied der stei erma rki schen Schützen au die Laibache r. Der Schützen-Einladung zn Folge haben sich mehrere Schützen der Steyermark aufgemacht und die Reise nach Laibach nnternommen. Gott uud die Eintracht zum Grnß, edle Laibacher! Der Empfang nnd die Aufmerksamkeit, welcher ihnen hier wurde, macht es mir zur angenehmen Pflicht, öffentlich meinen Dank ansznsprechen, um so mehr, als durch das freundliche Entgegenkommen, die allenthalben an den Tag gelegte Bereitwilligkeit nud deu Biedersinn sich Alle bald heimisch fühlten. Diesen gesellschaftlichen Geist hatte ich in Lai-bach beretts vor 20 Jahren kennen gelernt. Ein Vierteljahrhundert ist in das Meer der Ewigkeit geron- ^ nen, seit ich das erste Mal Laibach uud ihre Bewohner sah, und jetzt finde ich die alte Treue und Freundlichkeit, den alten Biedersinn in ihnen anch iu der neuen Generation wieder; die Stadt und ihre Umgebuug hat sich verschönt und steht im jugendlichen Brautschumck da. Ein solches Streben ist des höchsten Lohnes werth, und traurig ist der Abschied von solch' Biedermännern ; d'rum sey Euch die Achtung der steler-märkischen Schützen im vollen Maße gezollt, und im scheidenden Momente geben sie sich als Schützen die Brüderhände mit dem festen Vorsatz: „Ied' schwarzer Fleck sey ihrer Kugeln Ziel, selbst wenn er uuerreichbar dünkte, uud ihu zu durchlöchern, stets ihr Streben, auf daß es sich erkennen lasse, was dahinter" — und scheidend rufen sie aus der Ferne Euch noch zn: „Habt Dank, uud führt Euer Geschütz gerecht, für Recht und Pflicht, für Gott, Fürst und Vaterland! die Steierer sind gleich bei der Hand, nnd sott die Erde anch untergehen, so wird eiu Schütze fortbestehen." Mit aller Hochachtung Laibach, am 11. Sept. 18kN- Joseph S nschy m/j>. Schützen - Commandant von Vruck, M i s c e l l e n. (Ein Prozeß der Baronesse v. Beck und ihr Tod.) — Zur Eiuleitung desselben Folgendes: Die geuaunte Dame hatte ein Buch über Ungarn veröffentlicht (englisch und deutsch), in welchem „ihre Schicksale als Agentin Kossuth's und der damaligen ungarischen Regieruug" geschildert wurden. Es enthielt die gröbsten Unwahrheiten iu jeder Sphäre, wie dieß auch von der Kritik gebührend hervorgehoben wurde. Die genannte Dame war eben im Begriffe, ein zweites Buch: „ihre Abcntheuer am österreichischen Hofe" zu publiciren und bemüht, in England dafür Subscribenten zu sammeln, als es ruchbar geworden, daß die Baronesse v. Beck nichts weniger als Baronesse uud Freundin Kossuth's, sondern eine Wienerin von sehr gemeinem Schlage sey, welche eine gemeine Spionin für die nugar. revolutionäre Regierung gewesen war. In England eristirt das Gesetz, daß, wer un^i- sl,l«e pr^n^ Geld sammelt, als Betrieger, wie überall, vor Gerücht gestellt werden kann. Vermöge dieses Gesetzes wurde die Dame in Birmingham, wo sie wieder ihr betrie-gerisches Spiel trieb, auf Requisition des Herrn Smith, welcher die Beweise gegen sie von der Londoner uugar. Emigratiou iu Händen hatte, eingezogen. Der Gerichtssaal war gedrängt voll und die Angekagte sollte eben vorgeführt werden, als der Superiutendent der Birminghamer Polizei mit der Nachricht in deu Saal stürzte, sie sey im Vorzimmer plötzlich verschieden. Die Bestürzung im Saale über diese schreckliche Catastrophe war groß. Indessen bestand Mr. Smith darauf, die Sache in's Reine ;n bringen, wcil durch das Betragen der Angeklagten bei ihren Lebzeiten ein schlechtes Licht auf viele Mitglieder der nngar. Emigration gefallen wäre, das eben aufzuklären sey. Hr. v. Hajnik, bereits früherer Zeit und später unter Kossuth Chef der Polizei in Ungarn, war als Zeuge erschienen uud sagte aus, er kenne die Augeklagte sehr wohl, sie sey unter dem Namen R acidnla in Ungarn bekannt gewesen und als Spion der gemeinsten Art wahrend des Krieges verwendet worden, ohne jemals mit Kossuth oder einem der Revolutionshäupter in Verbindung gestanden zn haben. Alle ihre Behauptungen gegen ihre engl. Wohlthäter sowohl, wie in ihrem Bnche, seyen daher von Anfang bis zu Ende falsch. Der Major, welcher beim Gericht den Vorsitz führte, schloß nun die Verhandlung, welcher die Vertheidigung durch den Tod der Angeklagten entzogen war. Ein gewisser Darra, welcher als Begleiter der Baronesse ebenfalls vor Gericht stand, um sich wegen des Betrugs seiner Protectrice zu rechtfertigen, entschuldigte sich ! damit, daß er selbst der Betrogene gewesen sey und wurde entlassen. Mehrere wichtige Papiere, welche im Nachlaß der Verstorbenen gefunden wurden, sind jetzt im Besitze des Herrn T. Smith. Sie sollen noch weiteres Licht auf ihre letzten Verbindungen werfen. Der Leichnam kommt heute zur gerichtlichen Section. Die Verstorbene soll an einem Herzfehler gelitten haben. Am Abcud vor ihrer Verhaftung und ihrem Tode hatte sie noch getanzt. (Gin glücklicher Unglücksvoarl.) — Sehr viele Menschen glauben an eine Bestimmung, und sie haben Recht. Ein Handelsreisender aus Lyon wollte sich vor Kurzem vermählen, das kirchliche Aufgebot war bereits geschehen. Zwei Tage vor der Hochzeitsfeier erhielten die Aeltern der Brant folgenden Brief: Nach reiflicher Ueberlegung habe ich mich entschlossen, ledig zu bleiben. Zwei Mal in meinem Leben habe ich mein Vermögen verloren; ein Mal durch eine Feuersbrunst, ein Mal dnrch einen Schiffbruch. Ich war von den beiden furchtbaren Unglücksfällen, welche sich auf den Eisenbahnen von Versailles uud von Fampour ereigneten, ein Zeuge. Das Haus eines meiner Frennde stürzte ein, als ich eben bei ihm war. Alle diese Thatsachen und noch viele andere dieses Genre's beweisen, daß ich zum Unglück geboren bin. Ich habe das Vorgefühl, daß meine Heirat ein Unglück für meine Frau seyn würde; so viel Bedaueru ich auch empfinde, so sehr muß ich doch einen festen Entschluß fassen uud zurücktreten." Die Angehörigen der Braut behandelten Herrn R. gleich einem Wahnsinnigen, uud ärgerten sich entsetz-lich; die Braut war froh, denn sie hatte nur dem Wunsche ihrer Aeltern nachgegeben. Drei Tage später emfing der Erbräutigam einen Brief, worin stand: „Sie haben wohl gethan, der Hand des Frauleins zu entsagen, denn Ihre Tage waren geMt; "" Hochzeitstage hätte ich Sie ermordet :c." Der Vriefschreiber war ein geheimer Verehrer des Fräuleins, der nun Hoffnung hat auf deren Hand. Nichts kommt aber dem Unglück des H."- Braut«-gams gleich, der übrigens von Glück sagen konnte, wenn er sich bei jed« Affaire in ahnl.cher We.se frisch uud gesnnd herauszöge. Verleger: Ign. v. Kleiuulayr uud Fedur Vamberg. Verantwortlicher Herausgeber: Ign. AloiS v. Kleinmayr. ^ ^ ? / ^ ,^/ Telegraphischer Evurs - Vericht der Staatspapiere vom 16. September I85l. StaatSschuldvclschreibungen zu 5 pEt. (in EM.) 93 1/2 detto « 4 l/2 „ „ 82-Vl6 detto „ 4 „ „ 7'^''^ Darlehcn mit Verlosung v.J. 1834, für 500 ss. 1020 detto dctto 1839, ., 27>0 „ 300 15/16 Actien dcr .ssaiser Ferdinands-Nordbahn zu t«00 st. C. M......14821/2 fl. m C. M. Wechsel-Cours vom 16. September 155». Amsterdam, für l«<> ThalerCinraiit. 3ltl>I. l«2 1/!i «w. Äuasl'ürg, für 100 Gulden «ur., Gxld. 117 1/4 2Monat. Frausfül'ta.M., (für l20st.s»dd. Ver- «»s-Währ. i>» 24 1/4 Bf. 'l Monat. London, für l Pfund Sterling, Gülden l 1 - 33 3 Monat. Mailand, für 300 Oesterreich. Lire, Giild, l-17 Bf. 2 Monat. Marseille sür 300 Franse». . (Ä'üd. 1381/4 2Mo>n't. ^.nij. für 3N0Fra»lf» . . G>i>d. 138 1/4 2Mm,at, Constantinopcl, fnr 1 Guldm . para 392 31 T. Sich!. K. K. Münz - Dncaten .... 21 3/4 pr. Et. Agio. Geld- nnd Silber-Eourse von, 15. Sept. 1851. Brief. N>>d. Kais. Münz-Dn^teu Aqio.....— 22 7/8 detto 3üind- dto „.....^ 223/8 3lapolcr,l!zd'or „.....^ l).1tt Sonvcrainsd'or „.....— 1<^.<2 Ruß. Imperial .......— «28 Preuß. D'ors „.....— !>-l^ Engl. Soveramgs „ .....— l1.3tt Silberagio .........— 17 3/8 Fremden-Anzeige der hier 3lngeko»nl«e«en uud Abgereisten. Deu 10. Sept ember 1851. Hr. Fran; Englert, ^nbernial-Rath, von Kla-gcuflu't „ach Triest. — Hr. Lenk, Bezirks - Haupt-mann, von Marbnrg nach Trieft. — Hr, Dr, Giopiz ^- Hr. Mäler, Beamte; — Hr Baron B^l'omtz, k, k. c,eh. Rath; — Hr. Holzmeister, Handelsniann, lind Hr. Gnclnn, Bischof, alle 5 von Wien nach Trieft. — Hr. Hejd.r, Dr. dcr Medizin; — Hr. Vil-!ion, Piiv^iier. — u. Hr. F,°m, Maler, alle 3 ro„ Trieft nach Wie,,. Den l l. Hr. NubeUi, Beamte, von Wien uach Venedig. — Hr. Dilrich, — u. Hr. C^nusi, bcio, Privatiers; — Hr. Peper, Neinier, samml Falnilie, — n Fr. r. Blngcr, Staathaliers'<^emal>u u. Familie, alle 4 von Gi'aß nach Trieft. — Fr. Gräfin Sliaßol^o, von Görz nach Wie». — Fr. Adele v. Gorgey, Piioare, samnn Schwester Emilie und Marie, ilüd i^tffen, von Kla-qens'nrt nach Ischl. __ Fr. Giafin O,sttz, P>>.-rate; — Hr. Klemschrott, pieuß. Min'fter, — m'd Hr. Ertl, Mlllift,'Conclpist u. Fran, alie 3 rcn Wien nach Trieft. — Hr. Al. Koi ofth, — n. Hr. Anton Vi ditz, beide Beamte;__Hr. Johann Landwehr, Kiinst.- ler; — Hr. Graf v. Pocoti, k, rnff. Kaminerherr; — Fr. Hromoüt, Gouvernante; — Hr. WlUiam Hill, Nenlier; — Fr. Fani Baronin ». Graoeil, FML..-Gemalin; — Fr. Elise Wolan, russ- Oberftens^Gat-t,„; __ H7. Bc, on Rothkirch, Ober^erichts Rath; — Frl. Iuüe v. Muth, Hofi athö .-Tochter; — F I. Lo-vii, Hudeschda, >l>ss. Officiers.-Tochter; — F>l. Sophie Id!e; — Fr. o. Slateiy, — u. Hr v Var-d^cca, alle 3 Prioatie>s, »nb alle l-l von Trlest nach Wicn. Den l,'. Hr. Balgen, Handelsmalin, von Wien nach Carlstadt. — Hr. CumUlo Campana, Prioalier, von Venedig »ach Wien. — Hr. Wachsman, Post-Vei walcer, vo„ Trieft nach Pefth, — Hr. Koch, Con-s„I; __ Hr. v. Well, Privatier; — Hr. Vacali, Handelsmann; — ^ r. Graf Gleisbach, Beamte, — u. ^r. Dr. Najon, alle 5 von Wien nach Trieft.— Hr/Berqman, — m>d Hr. Zulli^z, beide Handelsleute, von T'ieft nach Wien. Den l3. H>'- MarGalijier, Handelslnann, von Trieft »ach Wien. — Hr. Dr. Fuchs. Gewerk, vo„ Cilli. — Hr. Hüter, Guber,nalRaih; - Hr. Fnch^ Hoftath; — Hr. Advinian, P'iratier; — F7. Gra-fi" p. Huniady, — lind Frl. Rachel u Gesellschaft, ^au^,'lsch^ ^^^,^7 . ^„^rnehlner, alle 5 von Wie» "ach Triess. Den »4. H,.. Melgarten, Ingenieur, von Cilli „ach Tnest, __ H^ ^^^, Unceriichter, Geh.-Rach. von W'cn nc»ch Vuiach. — Hr. v. Hofelz. bayr. Offi-""'^./^^^^^ S^apari/Nenner ll. Familie; — Hr. Gall, Beamte, ^. ^. Hr. W'ldaner, Handels mann, alle 4 von Wi«>, »^ T'ieft. _ Fr. Majer l,. Tochter, — ll. Hr I^^ zi^ari, be>de Prioa-tiers; — H''- Berthold, __ „ ^^, ^,^ ^^^^,^ beide Handelsleute, — '^I'. Großboj^ii, Kutsche-rase, alle 5 ro" ^rieft nach Wien, _. H,. Anqelus Mazoni, Handelsmann, ron Veo.d.g „^h Wien. 3. 1112. (3) Indem ich zur geneigten Kennlniss ])n*ngc , dass mit 1. October der Schulunterricht in meiner Erzichnngs - Anstalt wieder beginnt, stelle ich das Ersuchen, dass die diessfalligen Anmeldungen der Mädchen wenigstens einige Tage vorher gefälligst vorgenommen weiden wollen. Auch sind ein Paar Plätze für interne Schülerinnen vacant. Für Fräuleins, welche bereits der Schule entwachsen sind, und theoretische Kenntnisse der französischen Sprache besitzen, errichte ich dreimal die Woche eine Conversation*- Ntiuule In der IraiB%ösi«c]ieii Sprache* damit auf solche Art die theoretischen Sprachkenntnisse durch practische Uebungen in das volle geistige Eigenthum der Sprachbe/iissenen übergehen. Maria Klun - Feierabend, Insliluts- Vorsleherin. (Iferrngassc Nr. 210, im 3len Stock.) Z. 1120. (3) Die Marquetenderei, vereint mit der Brot-dackerei im Coliseum, für das lransene - Militär, wird vom 1. October 18Zl bls l. Mai 18.5^», jenem Bewerber m Bestand gegeben, welcher eine Cautlon ausweisen, oder einen Gutsteher namhaft machen kann, der für die zu übernehmenden Leistungen haftet. Dle näheren Bedingungen beliebe man bei dem Collseums-Inhaber einzusehen Z, II23. l') Durch alle Buchhandlungen ist ;u l,c;ieh?n und in ^aibach b^i Issn. u. Klcinmayr b» Fcdor ,Va,n- brvg vorvätlng: ^^»^^s»l^ «^l»«,1l6»OI "''' '^' ^' ^' Ttenuö, ».'r.'ct, Ar^t >n,d ^roßhzql. «ächs Amts-P!,rsicus :c,, ^^V^^^^^s. «,^^^.»8, plausche B^lel)^uüg!,',l flir ?tcvvenlcidcn0e h^npssä^ lich für Solche, wel.i'e ail so^-innüner N c r ? e ilsch w ä ch e, h y st e r l s ch, „ u»d hypochondrischen Wl!^ «^<^KH »>H^ ^ «>^^ ««^ Zufälle», Lähmunqeu V < r 0 a u u n c, s b e s ch w e r 0 e u und an mancher» H^G-T^ V Vv lß,n L vH^zL.l« Fr a u e nkr ^, » k h c i t e „ l»id l, . I'.'t'ini die L'htci,i auf Schwäche der weit" l'che,, Organe beruhe,l. Mit besunoel^r Beziehl!,,^ a^if 5ie Spanische Htlvster^ (,^sie»l^ , ei„ss wichtiq.'i, l,l,d uultrefflichcn P>ä»>rvatw> u>,o HiUnnt'cls ste^e» die genannten und einige andere. Kraüryeitdfcrinen. N c i m a r bei «<'.»>»>,«<»,>««? <.'«»,»,^». ,6- Biochirt. PrtiZ i» kr. U'I " D^ ^^' ^^' Hluttln-lNike. M^M^H^D D D «^ Schwabe, Z)l'. (5. (qvußl). Amts Physicus ic ), das Kummerfeld'sche VZaschwasser, als auSssczeichnctcs Heilmittel stegen Hautkrankheiten, namentlich sseaon trockene nnd näss nd? flechte», Schwinden, >>antfiuncn, Ansprnna., Wnndseiu, .>autansschläa,'. Nei'st e,ncli! aussul?rl,chen Neri^r nb.'r >-!« scitlierige Wirk^mkeic ieie« >»> ilinitrelö nnd vollständiger A,, l'tung ^nm «^clx^lich dezscldln. Tüeimai.' bei ^kevd. ^jan« sen s» (?omp. Vrosch. Preis I« tr. Ferner ift lvi Obigen die zweite Auflage erschienen nnd zu haben: Klun, »r. V. F., Reise auf den, weißen Nil. Aus d,n Originalhandschriften des General - Vikar) vo» <^>irral .-Afrika, I>^. IssN. Kuublccher, beal beitet. ^'aib.ich l85l. > ,^ fr. Z. 506 ii (^) <"l Nr. 3«5». Kundmachung. Die Verlosung del.- Geschwornen für die am 27. 3Xtober d, I. Vormittags 9 Uhr beginnende dntte Schwurgerichtssihllng zu Nenstadtl wird am Uhr >>n Gerichtssaale daselbst Ltatt finden. Vom Präsidium des k. k. Lar.desgciichtrö Neustadtl am 15. September l8'»l. v. Sche uchenstuel ,li. z>. Präsident. Z. 1l52. (.1) Wohnung zu vermiethen^ Zm Hause Nr. 2^0 am Platze ist zu Michaeli nne freundll che Wohmmg im 3. Stock rück^ wärts, bestt'delid aus LZtlluneln, Küche mlt Sparherd, Holzlege und Dachkammer zu beziehen. Das Nähere hierüber in der Nürnberger Handlung daselbst zu erfragen. ?$. I 143. (2 i Buchvnider und Gala n tcr i c - Ä rl) e > tc r, tmpsi^ül slch l!,nnl gklhrlen Publikum rusH c't' schin>,ckvolle Ail?cilc>, , als: ^i»rä!,de ro-' Gebet-u!.o A^d.icl'tvbü'cheiu iil Sam>net, ^I>a^>n odrr ^lanzlcdcc mir dcn elegarxesteil Silber - l>, d Hiahlbffchlä^en , w wie flir cHiiU'ände von Geschäftsuno Handelsbüchern in rieurfter und dauelhasle-ftes Äl^-cii ic, lt.; (Kinbä'nden in (^^rton, enßli-fche LcinwlNw, hal^ei^ und q(i»i,en Flanzbändei^ uiit M>-,mimsänntl im »cuesten ^ cschm^ck^ Einbändet» v<>n Missalen vo,l 5 sl. r-is 30 fi. aufwä,!s Auch cn»' pl thll er sich den grehoen D^men mil Mondirung alicr Alien uou Slick,r.ien, ,üw garantitt, aus jed»''', !V.>ö immer lul e,ner Stickarbeit, eine zweckM'i' ßige Fa^on kenius zn lniinjen. Auch wird cr nr's demul)! in)', sli,ie geel »ten .Nu',l e» auf t>.»s schnell-ste l,!,d <»eschmaä^llste zu dedic.-^. BtlttUuüq.u >ül s,is L.üio wcn< rcj^t neiden. Inr Nachricht'. 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