»risMewartlen» - Preise Für Sotboch: GavzjLhng . . 8 fl. 46 fl H«wjShrig. . . 4 „ 20 „ «erteljLhrig . 2 „ 10 „ Ätonotito . . . — „ 70 „ Mit brr Post: «-»phrig..............12 fl. HÄbjäbrig............. 6 „ »iMrljShrig 3 „ Aü: Kuftrllong in- HauS 85 tr., «onall. v kr. •ro$dne Slnmmern 6 fr. Laibacher TJ lagblutt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. %'cBnctiuu Bahnhosgaffe 411. 132. Expedition- & Juserate«- B«reau: Longreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. o. Klein-mayr & Fed. Samberg.) Jnsertionspreis, Für die einspaltige . k 4 kr., bei zweimal schaltung ä 7 fr., ä 10 fr., Jnsertionsstempel 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entspre-ckender Rabatt. Nr. 121. amstag, 30. Mai 1874. Morgen: Angela. Montag: Gratiana. 7. Jahrgang. Italien und die kirchliche Resormpolitik. Wie die Versailler Kammes so Hai sich nicht minder das gegenwärtige italienische Parlament überlebt und scheint für Resormarbeilen irgend welcher Art durchaus nicht geschaffen. Kein Zweifel, es sitzen achten swerthe, ehrliche» aberzeugungstreue Patrioten auf dem Monte Citorio, aber die Regierungsvorlage, welche die allgemeine Schulpflicht unter dem begabten Volke, das durch despotisches und pfäffiges Regiment verdummt und verarmt ist, durchführen wollte, haben sie niedergestimmt. Es scheint, daß ihre Kraft eben ausreichte, um die große nationale Einheitsbewegung zu fördern und unter Zusammenwirken günstiger Umstünde zum Abschluffe zu bringen. Daß sie nunmehr, nachdem das italienische Volk das lang ersehnte Ziel glücklich erreicht und der Ein. heitsstaat von den Alpen bis zur Meerenge fertig, die hohlen Deklamationen gegen Tyrannen, verhaßte Fürsten und fremde Söldlinge endlich unterbrechen, stch in praktische Staatsmänner umwandet« und gründliche Reformen auf allen Gebieten des öffenu lichen Lebens in die Hand nehmen muffen, das wollen sie nicht begreifen. In nicht wenigen Blättern wird das junge Königreich^noch fortwährend als ein wackerer Bundesgenosse Deutschlands wider den gemeinsamen Feind, die Ultramontanen, gerühmt, doch weder bei den Regierungsmännern noch bei den Volksvertretern ist viel von dieser Bundesgenoffenschaft zu spüren. Während dir Curie laut und im geheimen predigt: Ita- lien muß vernichtet, die weltliche Papstherrschaft wieder aufgerichtet, die alten Zustände, die Zersplitterung Italiens und die Unterordnung unter klerikales Regiment erneut werden, legt' die Regierung entweder die Hände in den Schoß oder faßt die unversöhnlichen Gegner höchstens' mit Sammthand-schuhen an. Ja seit einem Jahxe verlautet wiederholt, die italienische Regierung sei willens, mit der Curie zu parlieren, koste es was eS «olle. Es liegt auf der Hand,' daß bei solcher Gestalt der Sachen weder die liberale Partei in den Kammern noch die Regierung sich zu einer positiv fördernden Thäligkeit auf dem Gebiete kirchlicher Reformpolitik aufzuraffen vermögen. Auch wird es begreiflich, warum sie auf der einen Seite dem hohlen Schlagworte von der „freien Kirche im freien Staate" huldigen, anderseits mit Geringschätzung auf die Kämpfe der FortfchrittSfreunde in Deutschland und Oesterreich gegen die Anmaßungen der Hierarchie herabblicken. Kennen sie doch diese Bestrebungen meist nur aus der trüben Quelle französischer Journale, sowie überhaupt für sic französische Anschauungen den Leitstern politischer Handlungsweise abgeben. Sowie die italienischen Freiheitskämpfer den Code Napoleon als das Ideal eines bürgerlichen Gesetzbuches betrachten, sowie sie französische Prä-fectenwirthschaft bei sich eingebürgert haben, ebenso lassen sie sich in Sachen der Kirchenpolitik von den Lehrmeinungen französischer Publicisten der seichtesten Gat ung beherrschen. ES ist daher nicht zu wundern, wenn selbst den großen italienischen Organen der herrschenden Partei alles Verständnis für die Reformbestrebungen auf kirchlichem Gebiete, sei eS in der Schwei,, in Deutschland oder in Oesterreich, ab« geht, ja wenn sie die in der letzten Zeit geschaffenen kirchenpolilischen Gesetze in Deutschland als Ausgeburten der wildesten Unduldsamkeit darstellen, gerade so wie es die französischen Zuavenblätler gewohnt sind. Die Regierung, welche das Garantiegesetz im weitesten Sinne auslegt, die Aussöhnung mi: dem Batican um jeden Preis anstrcbk, jeden auch den leisesten Conflict ängstlich zu vermeiden bestrebt ist, begegnet ob dieser ihrer Kirchenpolitik bei der Kammermehrheit keinerlei Widerspruch. Damit möge sie es nun halten wie sie wolle und sich auf ihre politische Klugheit auch ein wenig zu gute thun, Jedoch nicht mehr politische Klugheit, sondern sträfliche Schwäche muß man es nennen, wenn die Regierung den Versuchen der Gemeinden, sich der Priesterherrschaft zu entledigen, nicht nur keine Unterstützung angedeihen läßt, sondern denselben sogar hemmend in den Weg tritt. Im Mantuanischen hat sich eine nicht geringe Anzahl von Gemeinden entschlossen, ihre Geistlichen selbst zu wählen und es hat sich auch eine genügende Anzahl von Pfarrern gefunden, die sich bereit erklärten, dem Rufe der Gemeinden zu folgen und sich von der Curie z» emancipieren, wenn sie nur die geringste Unterstützung vom Staate erhalten hätten. Wohl hat der Kultusminister Versprechungen gemacht, aber treuloser Weise sein Wort nicht Feuilleton. Der Untergang der Welt. ES ist schon so oft der Untergang der Welt prophezeit worden, daß allmälig selbst der Abergläubischste lächelnd den Kopf schüttelt, wenn man »om Untergange der Welt spricht. Am meisten Furcht vor solchem erregte das Jahr 999 und die damalige Geistlichkeit ist nicht frei von dem Vor-*utfe, diesen Aberglauben zu ihren Gunsten genährt 1» haben. ES vergeht jetzt kaum ein Jahr, in welchem nicht dieser oder jener Gelehrte den Unterzog der Wett prophezeit oder ausgerechnet hätte, ©ne der besten Prophetinnen war Mutter Shipton, die folgende Prophezeiung gab, welche -im Jahre l488 zum erstenmal und in der Folge öfters publi-k'rrt wurde: Fuhrwerk wird sogar einst ohne Rosse gehen, ""d füQtn alle Welt mit seines Unfalls Wehen *«und um die ganze Welt wird der Gedanke eilen y*1 einem Augenblick ju den entsernt'sten Theilkn. ^ Wasser wird man noch viel größere Wunder sehen, auch nnglanblich scheint, wird's doch geschehen. Z1* uw8*tehrte Welt wird, was wir jetzt kaum träumen, an de,, Wurzeln sehen von manchen wilde» Bäumen. Durch Hügel wird der Mensch und durch die Berge retten Und weder Pserd noch Esel wird ihn durchgeleitrn, Des Meeres Grund wird er mit sicherm Fuß durchwände!». Wird schlummern, fahren dort und wohl wie sonst auch handeln, Die LUfte werden selbst die Menschen noch durchziehn. Geschmückt in Schwarz und Weiß und auch in Grün. Ans den Gewässern wird das Eisen schwimmend liegen, Leicht, wie ein hölzern Boot die Fluthen überfliegen, Gold findet man alsdann in einem fernen Land, Das fremd bis jetzt noch ist und völlig unbekannt. Man wird des Feners dann, des Wassers Kraft vernehmen, Der Britte sich nicht mehr des Juden Freundschaft schämen. Es wird die Welt sammt ihrer Lust zerstieben, Wenn Achtzehnhundert Ein und Neunzig wird geschrieben. Also im Jahre 1891! Wer so lange lebt, der wird ja sehen, ob auch der letzte Theil dieser merkwürdigen Prophezeiung, die sonst durchaus einge-lroffen ist, auch in Erfüllung gehen wird. Die Frage ist, welches sind die Methoden, die die Erde befolgt, wenn sie Kraut und Rüben unter einander mengt. Erdbeben, Wasser und Sturmwind sind die bis jetzt bekannten Mittet der Erde. Die Erdbeben haben ihren Sitz im glühendflüssigen Erdinnern, welches, wie daö Meer, infolge der Anziehung der Sonne und de« Mondes der Ebbe» und Fluthbewegung unterworfen ist. Erdbeben können schon eine gewaltige Zerstörung anrichtcn, die um so größeren Umfang hat, je tiefer dessen Sitz ist. Doch ist diese Naturerscheinung, die in unzweifelhaftem Zusammenhänge mit vulkanischen Ausbrüchen steht, noch lange nicht genug erforscht, um sichere Schlüsse ziehen zu können. Auch ist es aus anderen Gründen beinahe gewiß, daß Erdbeben stets Zerstörungen von mehr lokaler Natur anrichten, so daß ein Weltuntergang durch Erdbeben nicht zu befürchten ist. Der Sturmwind kann, wie man öfters in den Antillen und im letzten Jahre in Newfoundtand und Umgegend zu beobachten Gelegenheit hatte, ebenfalls recht schlimm Hausen, aber auch von ihm haben wir nur örtliche Zerstörungen zu befürchten. Das Wasser hat auch schon ziemlich gewirthschaftet, wenn Flüsse und Meer aus den Ufern traten. Allein wir lesen eS in der Bibel und die Sagen fast aller Völker erzählen es, daß in grauer Vorzeit eine große Überschwemmung stattgefunden habe, welche den größten Theil der Thierwelt und der Menschen vernichtete, die sogenannte Sintfluth, welcher Name allgemeine Fluth bedeutet, und geschrieben werden muß, wie oben steht, und nicht, wie eS gewöhnlich geschieht „Sündfluth". Die Theorien, die bis jetzt über die Ursachen der Sintfluth aufgestellt worden, sind mehr oder minder befriedigend. Daß sie da war, beweist der Bau der Erde und die Versteinerungen, die wir in den neueren Schichten finden. gehalten. Nicht einmal die ihm gesetzlich zustehe,iden Mittel hat er in Anwendung gebracht, um den freigewählten Pfarrern die Rente aus ihren Pfarr-sprengeln zu sichern. Jetzt sind die Bauern an vielen Orten entschlossen, die selbstgewählten Geistlichen auS ihrem eigenen Säckel zu erhalten, bis die Regierung von dem ihr gesetzlich zustehcnden Rechte Gebrauch macht und den geistlichen aus der Rente der erledigten Beneficien, die sie in Verwaltung hat, etwas zukommen läßt. Aber leider schrint sie zu feig, um sich zu einem so heroischen Entschlüsse aufzuraffen. Ls ist beschämend für die „gebildet" fein wollenden Städler Italiens, beschämend für Parlament imfc Regierung, wenn der Drang nach Emancipation von der Curie zuerst unter der Bauernschaft und Int niedern Klerus rege wird, noch weit beschämender aber, wenn diesem Bestreben von den gesetzgebenden Factoren und vonseite der gebildeten Klaffe wie von der öffentlichen Presse jede Unterstützung versagt wird. Diese Unzufriedenheit des niedern Klerus, dieser Emancipationsdrang der Bauernschaft, die sich durch ganz Italien kundgeben, mögen der Regierung ein Fingerzeig sein, daß das gegenwärtige italienische Parlament ebensowenig der wahre MeinungSauS-druck des Landes ist, wie die betende und wallfahrende versailler Kammer die wahre und echte Stimmung der Mehrheit des französischen Volkes wieder-gibt. Hinter der gegenwärtigen Kammer steht höchstens jener Theil der städtischen Bevölkerung, welcher sich gegen Kirche, Glaubenssätze und allen Zubehör möglichst indifferent verhält; ob aber diese spieß bürgerliche Blasiertheit und Gleichgiltigkeit einen genug starken Damm wider die Restaurationsgelüste drS VaticanS abgeben werde, darüber dürfte ein Zweifel gestattet fein. Im Vatican wird man niemals Nachsicht üben gegen einen Staat, dessen Oberhaupt man als „Räuber" bezeichnet, der sich aus den Trümmern der Papst- und Fürstengewalr eingerichtet. Nur im italienischen Bauernstand lebt rin hinlänglich starkes patriotisches Gefühl, ein kräftiger Staatssinn, den die Regierung gut thätc, wider die von den Jesuiten beherrschte, von unversöhnlichem Rachegefühl gestachelte Curie als Hebel für eine energische Reformpolitik zu verwmhen. Politische Rundschau. Laivach. 30. Mai. Inland. Eine Nachricht aus Prag meldet die Bildung einer neuen czechischen Partei aus solchen Elementen, welche während des Kampfes zwischen Alt- und Jungezechen strenge Neutralität beobachtet haben. Die neue Partei, deren Organ „Pofet z Prahy" werden dürfte, stellt als Programm auf: „Thätigkeit auf parlamentarischem Boden." Wenn diese Nachricht sich auch nicht in ihcem ganzen Umfange bewahrheiten sollte, so ist dennoch gewiß und kann nicht oft genug conftaticrt werden, daß die Czechen früher oder später wie in allen ändern Fragen auch in der Verfassungsfrage gelindere Saiten aufziehen werden. Ihre häuslichen Zwistigkeiten und ihre jeweilige Parteigruppierung haben für die Be» faffungSpartei nur ein sehr geringes Interesse. Die Elementarercigniffe der letzten Wochen übten in Galizien ihre verheerenden Wirkungen in womöglich noch höherem Maße als in Steiermark. Am ärgsten wurde insbesondere heimgesucht die westliche Hälfte dieses Landes, wo noch zur Stunde die meisten und fruchtbarsten Bezirke unter Waffer stehen. Der Schaden, den dasselbe angerichtet, trifft dazu gerade jene Bevölkerung, die seit mehreren Jahren unter dem MiSroadjfe leidet und schon in diesem Jahre dringend einer Hilfe entgegensah, die ihr hauptsächlich das vom Landtage votierte LandeSanlehen bringen sollte. Dasselbe konnte indes nicht sinanciert werden und nun erschallt jetzt, in Anbetracht der trostlosen Lage jener Bezirke, im „Dziennik Polski" ein Appell an die Reichshilfe für die heimgefuchie Bevölkerung, welche nur durch rasch gewährte Unterstützung vor den äußersten Konsequenzen bewahrt werden könne. Und zwar solle der Staat vorerst mit einer nicht rückzahlbaren Summe für die allerdrinzendsten Bedürfnisse dem Lande zu Hilfe kommen, sodann aber auf Grundlage des zu emittierenden LandeSanlehens ein von diesem rückzahlbares HilfSdarlehcn gewähren. Dieses letztere hätte hauptsächlich zum Einkauf solcher Saaten verwendet zu werden, deren Anbau noch in diesem Jahre möglich erscheint. So dringend und billig dieser letztere Wunsch wäre, so wenig liegt aber hier im« seres Erachtens ein Anlaß zu einer nicht rückzahlbaren Unterstützung seitens des Staatsschatzes vor. Die Unterstützung kannte ja auch in Gänze auf dem letztangedeuteten Wege erfolgen, da im schlimmsten Falle zu einem Nachlaß der Rückzahlung, wie er jüngst staügefunden, später immer noch Zeit wäre. Aus Agram erhalten südslavische Blätter folgende beachtenswerrhe Correfpondenz: „Die Hauptaufgabe, d>e wir im Sinne der Interessen der kroatischen Nation zu erfüllen haben, ist die Einverleibung der ehemaligen Militärgrenze in das kroatische Mutterland. Diese Angelegenheit ist bereits so weit gediehen, daß sie im Laufe der Zeit in der den Kroaten erwünschten Weise ihren Abschluß finden wird. Nun tritt ene zweite Aufgabe an den ersten P'atz im Programme der kroatischen Nationalpartei: der Anschluß Dalmatiens, die Wiederherstellung des „dreieinigen Königreiches." Auf diese Frage müsse sich die ungeteilte Aufmerksamkeit und Thätigkeit der Kroaten richten; kein Augenblick an Zeit fei da zu verlieren, denn die Gelegenheit sei jetzt fo günstig, wie sie möglicherweise nie mehr wiederkehren werde. Diesseits und jenseits der Leitha la* boriere man an Krisen; die Situation sei also eine vortreffliche. Die Magyaren haben es versäumt, als sie in Wien mächtigen Einfluß hatten, Dalmatien für die ungarische Krone zu rcclamieren, jetzt liegen sie trostlos danieder. Die Kroaten müßten daher allein handeln, um durch eigene Kraft das langersehnte Ziel zu erringen. Anstand. Achtzig altstraßburger Bürger und H a n d e l ö f i r m e n haben an den Reichskanzler eine Adresse gerichtet, worin sie denselben in Ermanglung einer geeigneten parlamentarischen Vertretung um die Wahrnehmung ihrer Interessen ersuchen. Eine tiefe Unzufriedenheit weht durch diese Kundgebung, und bittere Klagen spitzen sich zu der Bitte zu, daß dem Handel und den materiellen Verhältnissen des ReichslandeS die nothwendige Unterstützung zugewendet und der „Steinpanzer" gelockert werde, in welchem die Hauptstadt des Elsasses ersticke. Diese Adresse der achtzig altstraßburger Bürger ist der „Spener'schen Zeitung" ein höchst erfreuliches Zeichen, daß die kriegerischen und feindseligen Reden des Herrn Teutsch keineswegs fo unbedingte Zustimmung im Elsaß finden, wie er und feine Genossen es der Welt.glauben machen möchten. Es rocht in der Adresse ein Geist der Versöhnung und der Vernunft vor, der gegen die abgeschmackten Tiraden des Herrn Teutsch sehr bezeichnend ab sticht. Was ganz besonders ins Gewicht fällt, ist die unbedingte Anerkennung dessen, was das Reich bis jetzt für Straßburg gethan, wie namentlich die Errichtung der immer mehr aufblühenden Universität und die Hoffnung, daß Straßburg feine alte Stellung, die es einst in Süddeutschland eingenommen habe, als erstes Handelsemporium wieder einnehmen wird, eine Hoffnung, welche endlich einmal die Wahrheit über die frühere Verbindung mit Frankreich in sich schließt und drüben nicht gerade sehr freudig ausgenommen werden dürste. In Versailles werden Versuche gemacht» die Majorität vom 24. Mai wieder zu recon-struieren. Man sondiert augenblicklich die Bruchstücke derselben, um Anknüpfungspunkte zu gemeinsamem Handeln zu finden. Zu gleicher Zeit unterhandelt die Minorität vom 16. Mai mit der äußersten Rechten, um diese zum Wideranschluß zu bewegen. Man gesteht ihr zu, daß das Municipolität«-gesetz zuerst verhandelt werde, dann soll das Uni» Fortsetzung in der Beilage. Die Zeit, wann sie stattsand, wird auf 4000 Jahre vor unserer Zeitrechnung berechnet. Die Zeitrechnung der Juden muß aber falsch sein; denn die Keilinschrift von Ninive, die letztes Jahr entziffert wurde, ist nachweislich älter als jene Zeitrechnung, und sie erzählt schon die Sintfluth als ein Ereignis aus grauer Vorzeit. In der Folge werden wir sehen, welches der wahrscheinliche Zeitpunkt dieses Ereignisse« war. Es entsteht nun die Frage, ob möglicherweise ein solches Phänomen sich nochmal« ereignen könnte. Und wir müssen gestehen, daß wir diese Frage nicht verneinen können. Die Ursache zu dieser Befürchtung gibt uns der Mond. Ob der Mond ein fertig gebildeter Körper ist, ist keineswegs feststehend, vielmehr hat man verschiedene Minderungen bemerkt, die nach und nach auf seiner Oberfläche vorgegangen sind und in der neuesten Zeit will ein Astronom be> merkt haben, daß der Mond durch seine ganze Masse hindurch Risse hat, durch welche man Sinne sehen tann und spricht die Befürchtung au?, daß derselbe in Stücke zerbröckele. Würde dies geschehen, so »Sre t« au# wissenschaftlichen Gründen möglich, daß -größere und kleinere Stücke sich von der Hauptmasse entfernen und auf die Erde niederstürzten Hierdurch würde ohne Zweifel eine furchtbare Zer> störung angcrichtet werden, eine jener gewaltigen Revolutionen würde folgen, wie die Erde deren schon öfters erlebt hat. — Nun lesen wir im „Scientific American" ein mit A. D. Unterzeichnete« Schreiben, das interessant genug ist, um es hier in der Übersetzung zu copieren. „Einige Naturforscher haben in der neueren Zeit die Theorie ausgesprochen, daß der Widerstand, den die Materie im Welträume baibietet, die Ursache sei, daß die Planeten in ihrer Roiation um die Sonne, dieser immer näher kämen, und schließlich ein Theil von ihr würden. Jemand anters sagt, daß die Centralisation der Materie eines ker größten Naturgesetze sei, welche dieselbe Wirkung hervorbringt, daß jeder Satellit, wenn er seine innere Wärme verliert, von seinem Planeten und diese von der Sonne absorbiert werden. Wenn dieser Naiur-prozeß richtig ist, fo war er für alle Zeit gültig und unser eigener Planet sollte die Spuren diese« großartigen Vorgang« zeigen. Daher entsteht die Frage: Hat unsere Erde, seitdem sie ihren Platz als Planet eingenommen, schon irgend einen Zuwachs von beträchtlicher Masse erhalten, wodurch sie ihre jetzige Größe erlangte? Ganz sicherlich hat sie da»; einige Evntinente tragen nach jetzt die unzweifelhaften Beweise von derartigen Depositen, indem wahrscheinlich früher existierende Satelliten der Erde ohne große Gewalt niederstürzten, jedoch hinreichend groß, um ihre Schichten in der Richtung ihrer Bewegung zu krümmen und zu zerreißen. Südamerika bietet die schlagendste Illustration eines solcher Phänomen«. Als der Satellit allmälig feine Bahn verringert hatte bis zu den Grenzen unserer Atmosphäre, geriet!) er durch einen Sturm oder sonst eine Bewegung in unseren wärmeren Luftkreis, und indem er feinen Halt im kalten Medium de« Raumes verlor, stürzte er herab. Die erste Berührung war am Cap Horn und von dort au« breitete sie sich mit einer rollenden kurvenariigen Bewegung fort bi« zu ihrer jetzigen Grenze. Ehe die große Masse aber die Geschwindigkeit der Erde erlangte, wurden die Wassermassen und Ablagerungen de« Stillen OceanS bis zu den Wolken emporgehoben, wodurch das westliche Ufer in eine Schraube ausgewundcn wurde; hievon sind die Anden ein Beweis, von welchen Professor Orten (in No. 3 t. I. de« Sc. Am.) sagt: „Hier bietet die Landschaft eine ähnliche Confusion dar, wie die Sammelbüchse des Geologen. Die Thatsache, daß Guano, wie man glaubt, ein Niederschlag des Meere« ist, und doch ebensowohl auf den Inseln, als amt hoch oben auf den Gebirgen gefunden wird und « Beklage z«m ^,Lakbachek Tagblatt" < versitätsprojcct an die Reihe kommen, wobei Kultus- s Minister Cumont dem Klerus die gewünschten Con- k cessionen machen wird, endlich auch das politische d Wahlgesetz. Die Legitimisten acceptiercn das letztere ^ unt« der Bedingung, daß das Senatsgesetz und die S übrigen Verfassungsvorlagen verschleppt werden. In $ Summa kann man sagen, daß die alte Majorität d versucht, sich auf Grund eines Programms wieder £ zu bilden, in welchem der Einfluß der Rechten 5 überwiegt. t Die marseiller Royalisten haben kürzlich auf e tutet Wallfahrt nach Notredame de la Garde für c den Sieg der cartistischen Waffen gebeten und s dies der Gattin des Don Carlos in einer Adresse ( "utgeiheilt. Darauf hat letztere durch ihren Secre- s tQr Antwort ertheilen lassen. Darin wird erklärt, ' daß sie aig „Königin" mit Vergnügen die Bemer-‘“»g mache, wie sich „die Katholiken der ganzen Welt «m Karl den Si.bentcn schaaren. Gebet und ( Komme Werke würden den Augenblick des Triumphs i beschleunigen." Die gurgelabschneidenden Patres t tflif und Pardes können sich dadurch angefeuert be- ( trachten, mit ihrer Arbeit fortzufahren. f Aus Santander wird der „B. Z." vom j 18. d. geschrieben: „Es hat den Anschein, als ob < die F ortfetzung der Operationen gegen das i Baskenland, nachdem bereit Basis mmntehr vom i Nervion an den obern Ebro verlegt ist, noch einige , Zeit auf sich warten lassen wird. Wie man sagt, j bedarf es noch der Anhäufung weit größerer Pro- ( viant- und Mnnitionsvorräthe in Miranda und Lo- i gronno, um mit der Sicherheit des fortgesetzten , Nachschubs den Einmarsch in die insurgierten Pro- ! vinzen wagen zu können. Muthmaßlicher aber ist, , daß Marschall Eoncha für die Zukunft fürchtet und i sich daher zuvor sicherstellen will. Wenn Monte-cucculi mit seinem bekannten Ausspruch „zum Kriege | 9£hört erstens Geld und zweitens abermals Geld" ] Recht hat, so ist es immer noch ein wesentliches i Hindernis, das vorerst Stillstand in den Bewegungen gebietet — Mangel an Gehalt. Als Eoncha das (Sommando der Nordarmee übernahm, waren ' wenig über 4000 Pesetos (Francs) in der Kriegskasse und die bilbaoner Bank und Kaufmannschaft mußten die nöthigsten Summen vvrfchießcn, um zunächst den zum 1. Mai den Truppen schuldigen Sold zahlen zu können. In Südamerika wird sehr bald wieder das Schauspiel eines kriegerischen Kreuzfeuers zwilchen einem halben Dutzend Staaten geboten werden. Die argentinische Republik binbet mit zwei Ländern, Chili und Brasilien, zu gleicher Zeit att: mit Chili, weil dieses Patagonien annektiert hat, mit dem brasilianischen Kaiserreich infolge der eifer- daß das Bett des Oceans (besonders des atlantischen) beinahe bis zu den Küsten der Continente niedergepreßt ist, bestätigen diese Theorie. Diese Ausstülpung der Anden beweist, daß die Erde ungefähr in derselben Lage wie jetzt rotierte, obschon vielleicht das, was jetzt Cap Horn verstellt, vor diesem Ereignis dem Aequator näher lag. Da die Oberfläche des Satelliten eine gefronte Masse war (?), so hörte feitte Eisperiode alsbald «uf; und der plötzliche Zuwachs einer so großen Masse aus Vereinen Seite der Erde (der jetzigen südlichen Hemisphäre) hatte nothwendigerwetse zur Folge, daß die große Wassermengc in der nördlichen Hemisphäre sich zurückzog, um das Gleichgewicht der Erde her-zustelleu. Daher kommt die größere Masse Landes auf der nördlichen Halbkugel, die, wie wir wissen, einst vom Wasser bedeckt war." So weil der „Scientific American". Da wir nun wissen, daß der größte Theil von Europa ttttd Nordasieii und beinahe ganz Nordamerika in der von den Geologen Eocän genannlen Zeitperiode unter Wasser stand, in der darauffolgenden Periode aber, der Miocänzeit, bereits Land war, so fiele also die Sintflut in den Beginn der letzteren, und daß zn dieser Zeit schon Menschen gelebt haben, beweisen die von Jahr zu Jahr sich mehrenden Funde mrnsch- 181 vom 30. Mai 1*74. süchtige» Erbitterung, welche als Niederschlag jener kurzlebigen Allianz zurückgeblieben ist, mit Hilfe bereit vor einigen Jahre» der Despot Lopez in Paraguay vernichtet wurde. England liefert beiden Theilen Panzerschiffe und Waffen. Als vierter Kämpe erscheint die Republik von Montevideo, welche die Verlegenheit ihrer Nachbarin, der argentinischen Republik, ausbeuten will. Ebenso brodelt es in Bolivia, wo mehrere politische Räuberchefs einander die Gurgel abfchneiden. In Paraguay hat soeben erst ein Gegenpräsident den Erkorenen des Volkes abgesetzt und sich mit Hilfe einer Prätoriauer-Cohorte selber zum Nachfolger gewählt. Matt glaubt ein Capitel aus den mittelalterlichen Städtekriegen des südlichen Europa zu lesen. Zur Tagesgeschichte. — Eine Sängerin, die ein Mann ist. Ein italienisches Kunstblatt erzählt Mirakel von einem neu aufgetauchten Stirn niphäuomen, einer Primadonna, die niemand anderer ist, als der 23jährige Szuk, Sohn des pest« Professors für Violoncell am Con-fetvalDtium. Der junge Szuk soll eine hübsche Frauenstimme besitzen und bereits die weiblichen Hauplpartien aus den Opern „Troubadour", „Faust", „Maskenball" und „Afrikaner»!" einstudiert haben. Das italienische Blatt bemerkt, daß ein Impresario ä la Ull-mantt mit der männlichen Primadonna ein gutes Geschäft machen würde, wenn er mit derselben Italien und Frankreich bereisen wollte. Was an der Nachricht von der Frauenstimme des jungen Szuk Wahres ist, wissen wir wohl nicht, aber sicher ist, bemerken Föv. Lap., daß dessen Antlitz sich leicht zu einem Frauen-gesicht umgestalten läßt, und daß Szuk gern Frauen-beschiistigungen nachhängt. — Prügelstrafe be i Geistlichen. Pro-fesior Dvve in Göttingen, Mitglied des Gerichtshofes für die kirchlichen Angelegenheiten, hat dort vor Kurzem einen Vortrag über „Staat und Kirche" gehalten, in welchem er den Nachweis führte, daß in den Mai-Gesetzen ein ungerechter Eingriff in die kirchlichen Angelegenheiten in keiner Weise enthalten sei. Gerade in Bezug auf eine der zumeist angefochtenen Bestimmungen dieser Gesetze hieß cS in feilten Abführungen: Die katholische Kirche maßte sich über ihre Priester und Laien Strafmittel att, welche gegen die Staatsgesetze entschieden verstoßen und die daher ein gesunder Staat nicht in seinen Grenzen dulden könne. Wenn im § 2 deö von der DiSciplinargewalt handelnden Gesetze) gesagt sei, daß körperliche Züchtigungen als kirchliche Strafen unzulässig seien, so habe der Erlaß dieses seltsam auSsehendett Paragraph« feine geschichtliche Veranlassung; denn es sei amtlich sestgestellt, daß der Direetor einer Deremiten-, d. H. Besserungsanstalt, im Bezirk licher Thätigkeit in den Schichten einer so sehr ent-1 sernten Zeitepoche." Diese ganze Ansicht ist eine plausible und verdient alle Beachtung, obwohl nach ihr die Zeit, in der eitte Vereinigung des Mondes mit der Erde stattfinden müßte, noch um ein paar Taufend Jahre in die Zukunft verschoben werden müßte, wenn keine andere Ursache wirkte, als die „Eentralisatiott der Materie." Wenn aber so ein Stück Mond herabfällt und uns in Grundesbodeu hineinschlägt, da hört alle Gemtühlichkeit auf. Wir haben Beschreibungen gelesen und Bilder gesehen, wie unendlich trostlos die Mondesfläche ausficht, aber wir glauben, dies ist ein Paradies gegen das Chaos, das so ein Stück Mond aurichte» würde. Und wenn sich wirklich ein paar Hundert Menschen retteten, und diesen daun die Pflicht obläge, die Erde wieder neu zu bevölkern, so wäre das ein trostloser Gedanke oder ein gedankenloser Trost, wie ihn einst der Cyclope Polyphemoö dem Griechen Odysseus gab, als er sagte, er wolle ihn aus Dankbarkeit für den ihm gereichten Wein zuletzt verspeisen. Nur kämen wir nicht zuletzt, sondern zum dritten an die Reihe, von der Sonne verzehrt zu werden, der erste wäre der Planet Mercur, der zweite Venus. Daß die Verkeilung von Wasser und Land des FürstenlhumS ©chlefiett einem citnefperrfett 6fi?b< sinnigen Priester zehn Knutenhiebe habe verabfolgen lassen. Aus Anfragen von Seite der Regierung habe der Fürstbischof Förster die Thatfache zugestanden und fein Bedauern nicht etwa darüber ausgesprochen, daß solches habe Vorkommen können, sondern daß ein katholischer Priester so lief habe sinken können, daß solche Suchtmittel hätten angewendet werden müjfcn. — Der Borstand der Altka t holiken-Ge-meinbe in Mannheim hat eine Denkschrift auSgear-beitet, welche der demnächst in Bonn zusammenlretenden Synode der altkatholischen Gemeinden Deutschland» vorgelegt werden soll. In derselben wird verlangt: 1. Daß in den altkatholischen Kirchenkalender alle Feiertage, welche nicht einzig und allein bet Verehrung Gottes gewidmet sind, nicht ausgenommen werden sollen und daß ebenso in den altkatholischen Meß- und ErbauungSbüchern alle Gebete und einzelnen Stellen, wrlche an einen Heiligen oder an eine Heilige gerichtet sind, keinen Platz finden sollen. Nur zwei Tage sollen außer den oben genannten festlich begangen wer. den: die Feste Allerheiligen und Allerseelen. 2. Die Gebete sollen von dem Priester in der allen verständlichen Muttersprache vorgetragen werden; auch soll der Priester beim Vorträge der Gebete das Gesicht der Gemeinde zukehren, damit man ihn allgemein ver-' stehen kann. 3. Beim Gottesdienst soll alles Scheatra» lifche und jegliche Entfaltung von Pracht vermieden werden. 4. Der Cölibat und der Beichlzwang sollen abgeschafft werden. Alle Achtung vor diesen Reform-Bestrebungen! Wir wollen wünschen, daß sie von Erfolg gekrönt sein werden; aber die Frage liegt denn doch zu nahe, ob die Altkatholiken nach Annahme dieser Aendetungen noch ein Recht haben werden, sich die „wahren cotuaticanifchrn Katholiken* zu nennen. — Der Durchgang der VenuS. Die erste Abtheilung der englischen Expedition zur Beobachtung des VorübergaugcS der VenuS ist am SamStag, den 23. d. M., in dem RegierungS-TranSportlchiff „Eli« zcibeih-Mauiu" von Woolwich nach ihren Stationen Rodigrtrez ■ und Kerguelen abgegangen. Die gesummte englische Expedition steht unter der Leitung des königlichen Astronomen Sir George Aiiy; ihre besondere Ausgabe ist, Beobachtungen des VotübergangeS in den südlichen Localitälen anzustellen, damit sie mit den von den Russen in Sibirien und anderwärts gemachten Beobachtungen verglichen werden können. — Trauung per Telegraph. Die „New» Vorker HandelS;eitung" erzählt: „In Bonaparte (Iowa) erschien dieser Tage ein Liebespaar im Telegraphen. Bureau. Zu derselben Zeit stellte sich im Telegraphen* Bureau in Keoknk (Iowa) ein Geistlicher ein. Letz, teter telegraphierte dem Pärchen in Bonaparte: „Reichet euch die Hände!" In derselben Weise wurden die ! früher eine andere war, als jetzt, und daß sie in künftigen Zeiten wieder eine andere fein wird, wer wird dies leugnen wollen? Aber wer vermag zu sagen, wann und wie es geschehen wird? Wir wollen eitte andere Theorie darüber kurz anführen. Gegenwärtig hat die nördliche Halbkugel acht Tage länger Sommer als die südliche, eine Folge der jetzigen Lage der Ekliptik (d. h. des scheinbaren Laufes der Sonne.) In 25,000 Jahren wird dieselbe so liegen, daß der Sommer auf der südlichen Halbkugel länger währt. In diesem Zeitraum aber schmilzt ans der nördlichen eine ungeheure Masse Eis mehr als auf der südlichen. Das Wasser ist aber auch schwerer als das Eis, es muß also, damit das Gleichgewicht erhalten bleibt, abfließen nach der südlichen Hälfte. Dieser Abfluß geht langsam ttttd stätig vor, so baß eine Verättberuttg nicht alljährlich bemerkbar wirb, sonbent erst am Ende langer Zeiträume. Eine eigentliche Sintfluth aber kamt auf diese Weise nicht leicht erklärt werden. Jedenfalls wirkt diese Ursache mit, die Continente zu verändern. Wir aber wollen itt Gottes Namen abwarten, was der Mond zu thutt geruht. übrigen Trouuug^CrremouitN Vorzenvmmeu, und die letzte Depesche von Keokuk bestand im priesteilichen Segen für die Neuvermälten. — Die Ue berschw em m un ge» in Amerika. Der NeworleanS Picayune vom 3. d. M. veröffentlich! einige Einzelheiten über die neulichen liebet-schwemmunp.en in Lousiana, ArkansaS und Miffiffippi. Von den 53 Gemeinden in Louisiana sind 31 ganz oder iheüweise von der Ueberschwemmung bedeckk worden. Diese Gemeinden umfassen ungefähr 375.000 Einwohner, meist Landbebauer, welche ihre Productk nicht allein ncch dem Norden Amerikas sondern auch nach Europa verschicken. DaS überschwemmte Terrain umfaßt ungefähr 2.300,000 Acker; etwa cm Biertel davon war mit Korn, Baumwolle und Zucker bepflanzt, alS die Ueberschwemmung eintrat. Wenden wir uns zu dem Yazoothale, so sehen wir, daß der Miffiffippi hier vei Huchpakana und Bollvar seine U:tr überschritten und das ganze Y^zooihal in einen Binnensee verwandelt hat. Den Amte entlang, von seiner Quelle tn Mississippi bis zum See Pontchar-trai«, tst alles Niederland unter Waffer; die Beschädigte», welche HauS und Hof ausgeben mußten, sind meistenteils Weiße. De Peartriver - Uederschwem-rnung trat nur infolge deS anhaltenden Regens ein. Die Brücken zwischen NeworleanS und dem Norden sind weggerisien und die Siigemühlen, welche NeworleanS und den Südwesten mit Bauholz versehen, sind den ganzen Strom entlang schwer beschädigt worden. In ArkansaS, obgleich die Ueberschwemmung bei Chicot und St. Francis 4.600,000 Acker bedeckt, ist die Verwüstung noch immer bedeutend kleiner als an de» Mündungen des Onachüa und Black Acrer. Hier ist die Zerstörung eine schrecketierregende und für Monate kann auf keine Beffecung gehofft werden. Auf eine Länge von 200 Meilen beträgt die Breite des Stromes zwischen 10 und 50 Meilen. Als die Einwohner sich mit ihrem Eigeuthnme flüchteten, trat ihnen di Ueberschwemmung des Miffiffippi entgegen. Zwischen zwei Fluten eingeklemmt, war ihre einzige Rettung ein Ersteigen der Dächer und höheren Hau3-E-agen, wo sie sich noch jetzt aufhaltea, nachdem sie ihr Vieh, ihre Kleider, kurz alles verloren haben. Die vier große« Baurnwolldijjricte Madisou, TeusaS, Concordia und Carroll wurden turch mehrere Riffe überschwemmt, die ungesähr 1ji Meile auSniachen; Point Loolont, Hard Times, Buch Ridge, Glaßcock duich Riffe, die über */* Meile sich erstrecken. «io» Memphis bis zu den Paffen gerechnet, erstrecken sich die Riffe über 50 Meilen. Durch diese Riffe stiömt eine Wafferwaffe, größer und gewaltiger als der mächtige Miffiffippt selber, und überschwemmt das Laub mu 2,000.000,000 Kubikfuß Wasser per Stunde; diese» Wuflet muß sich nun eine Strecke von 600 Meilen lang fernen Weg nach der See bilden. Es ist daher keine Ueberrrcibung, wenn man behauptet, daß der Mississippi heute breiter ist, als der berühmte Amazonensluß, welcher an seiner Mündung 250 Meilen mißt. Die Verluste sind, wie folgt, veranschlagt worden: Baumwolle 300,000 Ballen, Zucker 40,000 Oxhoit, und eine fast gänzliche Zerstörung der Tabuk-utio R;ie (6inte, deren letztere einen Hauplreichthum Louisianas bildet. — Leichenvetbrennung. Dieselbe scheint auch bei den Nantes Gunst zu finden. Ter Leichenverbren-nuvgS-Verein in Ntiryork, der unter seinen zahlreichen Mitgliedern mehrere distinguierte Männer zählt, hat bei der Legislatur dieses Staates Corporatiosrechie nachge-sucht. Dieser Verein verpflichtet sich, die Leichen aller feiner Mitglieder zu verbrennen, vorausgesetzt, daß tie Beiwan ten der ©ahtngejchiedeiien keinen Einspruch dagegen erheben. Die Kosten der Verbrennung einer Leiche sind auf 5 bis 8 Dollars sestgestellt worden. Sobald der Verein Corporationttechte erlangt hat, beabsichtigt er, ein Stück Land in den Vorstädten von New» $jit anzukansen und daraus Gebäude und Oesen zu errichien, um dort „Leichen in geschäftsmäßiger Weife und ohne Aussehen zu verbrennen". Die Kosten dieser ®tbäudc sind auf 10,000 Dollar« veranschlagt. — Auch Persien wurde in diesem Fii^johre von einem so bedeutenden S choeefallr heimgesucht, daß ganze Tö j.t, u-uiciitlttf) in der Provinz Lhiraz, mit Schnee bedeckt wurde» und Hunderte von Häusern unter dessen Last zusammenbrachen, wobei viele Familien zugrunde gingen. Dieselben Katastrophen erneuerten sich hernach in Teheran und viele mußten bei der strengen Kälte unter Zellen campiere» — selbst der Schah. Nach dem Schnee fürchtet man lieber-schwrmmungen in de« Ebenen._____________ Local- und Proviuzial-AugeleMheilm. — (Zur Truppeninfpectton) ist Se. Excellenz der Herr commandierende General k. k. FZM. Freiherr v. John gestern hier eingetroffen. — (Ernennungen.) Ernannt wurden die Herren: Fin«nzsecretäre Thomas Bartusch et und Joses Hof mann zu Finanzräthrn, die Finanzcom-miffäre Valentin Kronig und Maximilian Jane-fchitz zu Finanzfecretären und der Finanzcommiffär Albert Ritter von Lusch an zum Finanzobercommiffär in Krain; — Haupimann Paul Ghedina des Jnf.-Reg. Nr. 17 zum Commandanten des Noce-Avisio-LandeSschützenbataillonS Nr. 7; Hauptmann Karl Freiherr Hel versen von HelverSheim, Commandant des [römischen LandwehrbalaillonS RudolfSwerth dir. 24, zum Major, und Endet Alexander Frenz desselben Bataillons zum Lieutenant. — (Filiale der steierm. Escompte-bank.) Der größere Ausschuß der Creditinhaber der Filiale der steiermärkische» EScomptebank in Laibach versammelt sich am Sonntag den 31. d. M. um 10 Uhr vormittags im hiesigen GemeinderathSsaalk zur Verhandlung von vier auf die Tagesordnung gesetzten Gegenständen. — (Spende.) Herr Breithaupt hat seinen beim Bestschieben gemachten Gewinn von 3 fl. der Feuerwehr gespendet. — (Strauß in Laibach.) Die Weltausstellungskapelle von Strauß und Langenbach dürfte auf ihrer Rückreise aus Italien nach Wien demnächst auch in Laibach concertieren. — (Zur Versetzung mehrerer Postbeamten) Der „Slov. Narod" hat bekanntlich wieder holt behauptet, er sei in der Lage, vor den Geschwornen tie Beweise zu erbringen, die jüngste Versetzung mehrerer slovenischer Post- und Telegraphenbeamten sei geschehen zur Strafe für ihre nationale Gesinnung. Dem gegenüber ist die „Laib. Ztg." in der Lage zu erwidern, einmal, daß der Staatsverwaltung die Verwendung beziehungsweise Versetzung ihrer Beamten aus Dienstes-rücksichten überhaupt zusteht; ferner daß der Regierung in der Erwägung, als sie nach humanen Grundsätzen jederzeit vergeht, eine vorschriftswidrige Maßregelung ihrer Beamten aus nationale» Rücksichten wohl nicht zugemuthet werde» kann; endlich daß gegen ungerechte Amisversetzung der Weg der Beschwerde offen steht und die Besorgnis weiterer Brawlenversetzungen auch in anderen Branchen angeblich aus nationalen Rücksichten nur dort entstehen dürfte, wo daS Bewußtsein bienfiergebener und eideStreuer Pflichtersüllung fehlt. — (Rinderpest.) Infolge des Ausbruches der Rinderpest in der Stadt Tfchernembl findet die k. k. Landesregierung die von der Bezirkshauptmannfchaft in Gottschee verfügte Einbeziehung der ganzen Orts« gemeinde Untcrdeutschau und der Ortschaften Gradae, Balmberg, Schöflein, Schlachtbüchel, Ober-, Milter« und Unterbuchberg, Büchl, Oberdeutschau, Tanzbüchel, Lichtenbach, Kummerdorf, Ncffelthol, Taudenbrunn und Alilagbüchl, der OrtSgemeinde Neffelthal in den Seuchen-grenzbezirk Tfchernembl in Gemäßheit des § 27 deg Rinderpestgefetzes vom 29. Juni 1868 zu bestätigen. Dies wird mit dem Beisätze zur allgemeinen KenutyiS gebracht, daß jttt die in den Senchengrenzbeziik ein» bezogenen Ortschaften die Vorschriften des § 27 des Rinderpestgesetzes Anwendung finden. — (Saatenstand.) Die günstige Witterung scheint nun eine größere Beständigkeit zu erlangen und gibt man sich allgemein der Hoffnung hin, daß ein weiterer günstiger WitterungSverlaus die letzte» Wit-terungSschäden zum großen Theile ausheilen werde. Aus Ungar» und dem Banale lauten die Berichte befriedigend, nur auf der Theißbahnstrecke hat Korn stark « gelitten, In Galizien haben nur die überschwemmte» Gegenden Ursache zu klagen, Auch Steiermark hat stark gelitten. Aus Tirol lauten die Berichte hoffnungsvoller als in der Vorwoche, ebenso aus Böhmen und Mähren. In Niederösterreich stehen die Saaten prachtvoll und auch Wein und Obst haben weniger gelitten als man befürchtet hatte. — (Preiserhöhung der gestempelten Briefcouverte.) Nach Verordnung de» Handelsministeriums wird vom 1. Juni d. I. an von den k. k. Postämtern und Briefmarkenverschleißern beim Verkaufe der gestempelten Briefcouverte, und zwar für jedes einzelne Stück ein halber Kreuzer über den Stewpelwerth als Zuschlag eingehoben. Die Bestimmungen für den Umtausch gestempelter Briefcouverte bleiben unverändert. — (Fifche-Conservierung.) Dem Vorstände des hydrographischen Amtes in Pola, Dr. A. Garris, ist es gelungen, frisch getödtete Fische in kü»st> lichem Eise zu konservieren, d. H. so zu bewahren unö zu verpacken, daß sie ohne Gefahr einer Veränderung ihres Zustandes einen längeren Transport bei jeder Temperatur, nach Umständen sogar eine längere Auf» bewahrung nach dem Transporte auShalten. Auf fünf Pfund Fische werden zur Confervierung drei bis vier Pfund Eis in Anspruch genommen. Diese Verwah-rungSmtthcde ist in gleicher Weise aus Hummern und Krabben sowie auf alle Fische unserer Alpenseen, Gebirgsbäche und Teiche anwendbar und somit geeignet, eine wohlthätige Revolution aus unseren Fischmärktea hervorzubringen. Namentlich würde die Delicateffe der besten Seefische, wenn die Versendung nach dieser Methode vorgenommen wird, nicht mehr mit für den bescheidenen häuslichen Hrrd unerschwinglichen Kosten verbunden sein. — (Neue Verfügung bei Bahnunfällen.) Eisenbahnunfälle müffen nunmehr von den Bahnverwaltungen auch den, betreffenden Staatsanwaltschaften, in deren Bezirk die Strecke sich befindet, sofort zur Anzeige gebracht werden, um die schleunige Aufnahme des ThalbestandcS der competenle» Behörde zn ermöglichen. — (Krankenbesuche.) In einet Zuschrift an die „Deutsche Zeitung" macht ein Arzt aufmerksam, wie man am leichtesten bei Krankenbesuchen ansteckende Krankheiten sich zuziehen kan»; er schreibt: Herr Redacteur! „Ich habe bei Liebe» oft stunden-, ja tagelang zngebracht, ohne je von ihnen de» Typhus, Scharlach, Blattern re. geerbt zu haben; dagegen haben Menschen, wclche dieselben Kranken besuchen, oder Diener, die mich abrufen wollten und aus <5Ü)eu nur an der Thür stehen blieben und diese nur so viel offen hielten, daß ihre Nasenspitze zu sehen war, die Krankeit oft schon denselben Tag geerbt. Aus beut Feuilleton der „Deutschen Zeitung" ersehe ich, daß es auch vor hundert Jahren einem Herrn von Letoriere so erging, der nur ein wenig durch die Thürspalte blickte, um seinen König (Ludwig XV.) noch einmal zu sehen. Er erkrankte an denselben Blattern wie der König und starb. Gewöhnlich schreibt man diese Art Ansteckung der Furcht zu. Ich möchte sie auf einen viel näher liegenden Grund zurück,Ühien. Bekanntlich ist in einem Zimmer die erwärmte, daher ausgedehnte Luft in den obersten Schichten. Hier befindet sich auch die warme, oft heiße Ausdünstung und AuSathrnung des Kmnfen. In den unteren Schichten ist die kalte, reinere Zimmerluft. Je höher der Plafond im Krankenzimmer, desto höher vcui Boden aus reicht die kalte, beffere Lust, und da kann nun der Wärter oder Besucher sehr gut ohne jede Gefahr beim Kranken zubringen, denn die mit den KrankheilSstrsse» geschwängerte wärmere Lust ist hoch über unfern Einalhuiungeorgancn. Wird nun die Th"'* geöffnet, so strömt die obere wärmere und mit ihr die mit den Krüiikhei'Sstosfen erfüllte Lust in der oberen Hälfte der Thllröffnung hinaus, während Die kältere reine Lust ton außen in der unteren Türöffnung in« Zimmer strömt. Ist btt« nun ein Kr«»-kenzimmer, und es steht ein Besucher in der halbgeöffnete» Thür und fragt ängstlich nach des Kvaiut» Befinde», so othmet et just dir mit den KrankheitS- ftoffen gefchwänzerte Luft in vollen Zügen ein, da die Zimmerluft gerade in seine üthmungSorgane iu um fo concenlriertern Bündeln dringen wird, je weniger geöffnet die Thüre gehalten wird. Eine fo in der halbgeöffneten Thür eingeaihmete Zimmerluft ist eine wahre Inhalation de- Krankheitsstoffe». Bei Besuchen voo Kranken mit ansteckender Krankheit befolge man die Regel, nie in der Thür stehen zu bleiben, sondern dreist diese — mit verhaltenem Athem — zu passieren imti dann sich im Zimmer nach Beliebe» zu verhalten. Wie schon gesagt, muß die Krankenstube stets einen hohen Plafond haben. Sonst ist man vor Ansteckung auch da nicht sicher." — (Die Firmungssteuer.) Das don-»erStägige „Tazblatt" brachte eine Schilderung des in der laibacher Diöcese bestehenden Unfuges der kirchlichen Geldbettelei bei der Ertheilung des Sakramentes <>et Firmung. Hierüber kommen uns nachträglich einige Bemerkungen bezüglich der volkswirthfchaftlichen Bedeutung dieser Steuer zu. Ja der Stadt Saibach wisfen wohl die meisten Firmpathen, daß es sich um eine freiwillige Gabe handelt, daher auch das Ergebnis des Firmungspfennigs hum mit mehr als zwei Zehnerl« per Kopf der Gefirmtea zu veranschlagt.., sein dürste. Ander- ist eS auf dem Lande. Die Landbevölkerung, an dem Hergebrachten mit Vorliebe hängend, hält diese Abgabe für eine durch alten Ge. brauch geheiligte, daher sie nicht geschmälert oder gar beseitigt werden darf, ohne sich einer ernsten Gefährdung de- ewigen Seelenheils oder unlicbfamen Con-flicten mit der Geistlichkeit auszusetzen. Bezüglich der Höhe dieser Taxe argumentiert das Landvolk, daß sie jedenfalls höher zu veranschlagen sei, als sonstige Abgaben für kirchliche fltte der Psarrgeistlichkett, da ja die Firmung vom Bischof gespendet wud. Es wirst daher diese Abgabe auf dem Lande viel mehr ab, als in der Stadt Laibach. Ja eben die ärmsten Landes» rheile sind Verfalls die opferwilligsten. Manche bettet atme Keuschlerin, die das ganze Jahr am Hunger tuche nagt, weiß, wenn der Bischof firmen kommt, cm Silberstuck aufzutreiben, um eS als Firmp-lhin in das in der Kirche ausgestellte, die Stelle des Opfer tellers vertretende, mit Waffer gefüllte hölzerne Schaff z« werfen. Die geringste Gabe ist ein Silberzwan-ziger, die Honoratioren des Dorfes überbieten sich in bäurischer Prahlerei. Wenn die Frau Wu thin einen Silberthaler springen läßt, so darf die Fleischerin nicht zurückdleiben, und fo besteuert sich da- gutmüihige Volk selbst, während die Auguren bei solcher Freigebigkeit einander verschmitzt zndltnzeln Und für wen ist dieser „FirmuugSpsennig" bestimmt ? Eiwa für die reparaturbedürftige Kirche oder für die Aufbesserung der Bezüge des niederen Klerus? Für keinen dieser Zwecke. Die veranstaltete Collecte ist eine Beute der bischöflichen Dienerschaft und der bischöflichen geistlichen Begleitung. Diese könnten inteteflante Da,cn über die Dpsetroilligteit der einzelnen LandeSiheile tie fern und gewiß auch die überraschende Thalsache con fintieren, daß eben die ärmsten LandeSiheile die beben tendsten Geldopfer für die enheilte Firmung bringen Sicherlich mißbilliget unser als humaner Man» be kanntet Fürstbischof die in feinem Namen in der fluche geübte Selbstbesteuerung des ohnehin armen Volkes ’togftigig sein, für Schulzwecke, für Lehrmittel, für Arnienbücher u. dgl. zu verwenden, wofür ohnehin iu der Regel beim Ljudvolfe ein Geld nie aufzutreiben ist. — (Geschäft Sbericht der „Slovenija.) Uns liegt der GeschäfiSbericht der „ersten allgemeinen BersicherungSbank Slovenija" vor. Derselbe umfaßt die Geschäfteperiode bis Ende Dezember 1873 und weist im FsnerversicherungSgefchäfte einen Verlust von st. 61,799'4 aus, während sich au« dem LebenSver» sicherungSgefchäfte ein Gewinn von fl. 17,185-51 er. gibt. Wie der Geschäftsbericht naiv zugesteht, sind sämmtUchebei den RückoersicherungSgesellschasten, Filialen, Agenten rc. auSstehende Saldi in der enormen Höhe von fl. 55,955’30 in die Activa der Bilanzcvnti eingestellt. Außerdem finden wir unter den Activen an Gründungskosten fl. 51,16732, an Organisationskosten fl. 39,946 und an CourSdifferenz bei der Actt endegebung fl. 33,903 45, also einen Verlust ins Activnm gestellt. Noch besser illustrieren obige Ziffern die Wirtschaft der Gründer, wenn man sie mit dem Actietttapitale vergleicht. DaS gesummte Actientopiml besteht auS 3689 Actien, welche mit 40°/0 Einzahlung die Summe von 295,120 repräsentieren. Um ein Institut mit diesem lächerlich geringen Aktienkapital zu „gründen", waren an „Grünbunge"• und Oczanifationskosten und CourSverlusten nicht weniger als Gulden 125,017 46, also nahezu die Hälfte des eingeloffenen ActietikapitaleS nöthig. Unter den Aktiven figurieren ferner an Jmmobilienccnta Realitäten) fl. 57,000; dabei sehen wir, daß die Slovenija die beiden ihr gehörigen Häuser Nr. 24 und Nr. 160, excl. de« für Renovation derselbe» aufgtroenbeten Betrages, um fl. 6655 99 höher als die Selbstkosten einstellt, sich mithin einen fehr billigen Gewinn macht. Noch einfacher wäre es gewesen, die Häuser gleich um 60,000 fl. höher einzu» stellen, dann hätte die Bilanz ja gar keinen Verlust auSzuweiseu gebraucht. In Mobilien, also Ein» richtung-gegenständen,hatdirDirectiou einen Betrag von fl. 11,774 65 und in Schil» dem fl. 6034 17 investiert. Wenn wir nun ohne die Richtigkeit und Sicherheit der übrigen Activconte» als: Actienconto fl. 442,680, Casiaconro fl. 2505 22, Darlehen gegen Depot fl. 4058 22, Vorschüsse fl. 1152, Barfond bei den Bankhäusern fl. 45,049 35 (wäre hier nicht zur Beruhigung Der Aktionäre eine genauere Bezeichnung der das Vertrauen der Direktion genießenden Bankhäuser nöthig?), Wechfelcoutofl. 923 73, Z-itprämien fl. 240,510'46 näher zu untersuchen, nur die Hälfte der Außenstände als dubios ansehen, die CourSdif->erenz bei der Actienbegebnoz aus den Activen streichen, die Gründung«- und OrganisationSkosten als um mindesten-fl. 30,000 (also noch immer mit fl. 61,114) zu hoch eingestellt bezeichnen und die Immobilien zu ihrem ÄnkaufSpreife mit Zuschlag der RenovatiouSkosten mit fl. 51,344 (schon ohnedicS sehr hoch) einsetzen, so wächst der auSgewiesene Verlust auf fl. 160,336 13, mithin aus mehr a 16 die Hälfte deS ein» gezahlten Aktienkapital s. Unser Lande» auSschuß, welcher bekanntlich fämmtlidje landschaftlichen Gebäude bei der „Slovenija" versichern ließ, dürste nach Prüfung des „Sloveuija"-Geschäst-berichie- denn doch zur Einsicht gelangt sein, daß et diese» Act rücksichtsloser Protection eine« unter nationaler Fahne spei cultetenben Institutes kaum dem Lande refp. den Steuerzahlern gegenüber wird verantworte« können. — (Generalversammlung.) Die Ge. neralversammlung be« laibacher Turnvereine- findet he*le abends 8 Uhr im Casino statt. Wir werden ersucht, miizutheilen, daß efl bei der Wichtigkeit der» zur Verhandlung kommende« Gegenstände sehr wlin-schenSwerlh wäre, daß sich die Mitglieder des Turnvereine« dazu prätise 8 Uhr einfinden. — (Lehrbuch der Geographie von Dr. Alexander Georq Supa n.) Die „Laibacher Schulleitung* vom 25. d. M. berichtet über diese« tm Vertage von Kleinmayr & Bamberg in Laibach erschienene, schon von mehrere» Fachmännern sehr günstig beurtheilte Lehrbuch wie folgt: „Man begehet sehr häufig die Klage, daß man kein geeignetes Lehrbuch der Geographie besitze, welche« leichtfaßlich wäre unb doch auch einen nach den Principien der neuesten Wissenschaft eingerichteten gründlichen Unterricht böte. Diesem Mangel ist nun durch da« oben genannte Werk unsere« geehrten Landsmannes, Professors an der hiesigen Realschule, der schon durch feinen Artikel „Uebet den geographischen Unterricht an unseren Mittelschulen* im voreinjährigen Jahresberichte feinet Anstalt die allgemeine Aufmerksamkeit ans sich lenkte, vollkommen abgeholfen. Wir behalten unfl vor, da« Werk eingehender zu besprechen und beschränken uns hier darauf, eS jetzt, wo daS Schuljahr sich feinem Ende zuneigt, allen jenen, welche zur Borbereitunq für Prüfungen, insbesondere zur Erlangung eines Zeug« ntffeS der Reife oder der Lehrbefähigung für Volks-und Bürgerschulen ein zweckmäßige« Lehrbuch der Geographie brauchen, aus das wärmste anzuempfehlen.* Witterung. Laibach, 30. Mai. Heiter, Höhendunst, S.-W. Wärme: morgen» <5 Uhr + 3 9°, nachmittags Ä Uhr -j- 24 4° C. (1873 + 14 8«, 1872 (- 18'3" C.) Barometer 73730 Millimeter. DaS gestrige TageSmittel der Wärme -f 13'8°, um 27° unter dem Normale. Verstorbene. Den 29. Mai. Valentin KlenZak, Faßbinder, 50 I., Civilspital, Lungentuberculose. Telegramme. Berlin, 29. Mai. Fürst Gortschakoff lud von Baden-Baden aus die europäischen Regierungen zu einem Cougresse ein, bezweckend die Vereinbarung über Fragen des Kriegs-Völkerrechts, namentlich über Behandlung Kriegsgefangener. Der Congreß, wozu teber Staat einen militärischen und einett diplomatischen Bevollmächtigten entsendet, würde am löten Juli in Brüssel zusammentreten. Pari«, 29. Mai. Die Journale, gegen die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" polemisierend, erklären, daß Frankreich den Frieden wolle und an keinerlei Friedensstörung denke, am allerwenigsten an eine Bedrohung Belgiens. Rom. 29. Mai. Cardinal Falcinelli ist heute gestorben. Telegraphischer Cursbericht am 30. Mai. Papier-Rente 69-10 — Silber-Rente 74 30 — 1860« Staats-Anlehen 106- Bankaktien 981 — (Kredit 215 50 — London 11150 — Silber 105 70 — 20» Franc«» Stücke 8'S4. Bei ihrer Rückkehr nach Wien sagen allen Freunden und Bekannten ein herzliches Lebewohl Schimmelburg fammt Familie. Laibach, 30. Mai 1874. (325) Gedenktafel über die am 1.Juni 1874 stattstndenoen Li-tationen. 3. Feilb., Sever'sche Real., Schemnik, B«. i'ittai. — 2. Feilb., Paulii'sche Real., Holemaj, B«. «rainburg. — 2. Feilb., Projknz'sche Real., «reßnitzberg, «». Littei. Hamburg-Amerikan. Packettahrt-Actiengesellschaft. Direkte Post-Dampfschiffahrt zwischen Hamburg und New Bork WeetpHelln, 3. Juni. I Holcmtla, 17. Juni, j ilannoola, 1. Jnlr. Pommer*»!», 10. „ Sllesl», ^4. Juni. FrUI«, 8. Juli. „ _ i I. Itajüte 165 Thlr., II. Laiilte 100 Thlr., ^affogcprcifc: | yy Zwischendeck nur 45 Thlr. Nähere »askunft wegen Fracht nnd Passage erlheilt der Schiffsmakler August Balten. Wm. Millers Nachfolger, (321-2) sa/8* AdnlrallllURtrMie, Hamburg. Verleget »nd für Die Wtoactton verantworiltq Ottomar »ewbtrß. Riit die zahlreiche Begleitung an dem Leichenbegängnis meines seligen Gatten Herrn Johann Kraschovitz spreche ich allen Freunden und Bekannten, ins-besonders der Rohrschützengesellschaft meinen herzlichen Dank aus. Amalie Kraschovitz. P. T. Ich erlaube mir die ergebenste Anzeige, daß ich meine bisherige Wohnung am Congreßplatz Hans-Nr. 32 verlassen und eine andere im Baron Lazarini'scben Hause, Herrengaffe Dir. 202, 1. Stock, Thür 56, bezogen habe. Ich drücke fiiv das mir bisher geschenkte Vertrauen meinen innigst n Dank ans und erbitte mir auch in der Folge recht zahlreichen Zuspruch. Ich werde bestrebt sein, durch prompte, elegante und billige Ausführung von Mniuenkleidern naL neuester Fa^on der geehrten Damenwelt zn entsprechen. (322—1) Hochachtungsvoll Leopoldine Jean. „Hotel Elefant66 Laibach. Der ergebenst Gefertigte erlaubt sich dem p. t. Publicum die Anzeige zu machen, daß das bisher unter der Firma: „J. Salier &. A. Knesevic“ bestandene photographische Geschäft nach Ableben des letzteren unter der Firma J. Salier fortgeführt werde. Der Unterzeichnete dankt bei dieser Gelegenheit für das ihm geschenkte Vertrauen uud erlaubt sich beizufügen, daß er stets bemüht sein wird, durch Gewinnung der tüchtigsten Arbeitskräfte die artistische Ausführung von photographischen Arbeiten in jedem Genre, alS: Aufnahme im Atelier nnd außer dem Haufe, von Gruppen, Landschaften, Tbieren, Maschinen, Jndustriegegenftünden in jedem Format, Vergrößerungen bis zur Lebensgröße, Re-prodnctionen und Solorieten in Aquarell und Anilinfarben in möglichst vollkommener Weise zur Vollendung zu bringen und dadurch das bisher genossene Vertrauen auch fernerhin zu rechtfertigen. Achtungsvoll (317—2) JOSCf Salier, Photograph. Ä C/5 ff 03 .£> E re 00 «d L. S E MEYERS HANDLEXIKON ÜOt *» Hnetn Band* ulir ilia 0»0tnitand Ar mnuhliehm Zmmlmin md ««/ j*it Fragt Btfrif, Frtmimtrt, Srtif 11—_ .. , «MMT Zahl adtr ThoUoch. muwnUicklichon B»*shMd. *4 32,000 Artau. mH «Mm Mm*m, IW S TUr In den k. k. österreichischen Staaten vom hohen Ministerium de« Innern concesfionierte flÖfer = Cinie. Deutsche transatlantische Dampsschiffahrtsgesellschast in Hamburg. son HamburgRew-Hork werden direct, ohne Zwischenhäfen anzulaufen, expediert die eisernen deutschen 3600 Tons großen nnd 3000 effektive Pferdekraft starken Lchraubendampsschiffe: Goethe am 14. Mai. j Schiller am 11. Juni. IjesaliijK am 28. Mai. Heriler am 25. Juni. Paffage-reise: 1. Kajüte pr. Thlr. 165, 2. Cajüte pr. Thlr. 100, Zwischendeck Thaler preuß. Courant. Auskunft wegen 1’raelit und Pawaite ertbeilt die Direetion in Hamburg, bei St. Annen 4, der Hauptagent Victor von John in Triest, sowie der Agent Carl Aehteehin in Laibach. (292—3) Collectiv-An)ciger. Ausgenommen werden: Pränumerationen auf und Inserate in alle inländischen Zeitungen; verkauft werden: Landgüter, Zinshäuser, eine Seffelgarnitur gothischer Form; vermictlict werden: Souimerwohnungen in und außer Laibach zunächst der Rudolfbahn; Dienst suchen: Landbeamte, Tagschreiber, Commis, Haushälterinnen, Köchinnen, Dienstmädchen u. a. Näheres im Annoneen-Bnreau in Laibach (Fürstenhof 806). (323) Bettflaumen & Federn stets vorräthig bei (304—2) Albert Trinker in der Sternallee. ^SejründeMJ«*^ Fortschrittsmedaille. ’ Verdienstmedaille. ALBERT SAMASSA, k. k. Hof-Glockengiesser, Maschinen- & F euerlöschgeräthe-F abrikant in Laibach, empfiehlt sich zu geehrten Aufträgen auf: Harmonische Glockengeläuts ~~. sammt Montierung, mittelst welcher selbst eine Glocke von 40 Ztr. leicht von einem Manne geläutet werden kann; ferner alle Gattungen Spritzen, Löschgerätlie, Pumpen-&Biiinnenanlagen,Weinwerkel, dann Kirclienleucliter, Hähne, Ventile, Verschraubungen etc. zu den billigsten Preisen. 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